Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 154533 mal)

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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1245 am: 24. Mai 2019, 11:37:39 »
Warum in aller Welt nicht gleich. Was machen die paar Tage für einen Sinn?

Sie wird wohl noch in Ruhe packen wollen, wenn man das so nennen darf. Was das Trumpeltier anbelangt, erinnern wir uns, daß Bercow ihn nicht empfangen wollte. Da wird er wohl nicht der einzige sein ...
« Letzte Änderung: 24. Mai 2019, 11:41:35 von dtx »
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1246 am: 24. Mai 2019, 13:46:00 »
Warum in aller Welt nicht gleich. Was machen die paar Tage für einen Sinn?

Wenn sie gleich zurücktreten würde, könnte sie ihren Rücktritt nicht verschieben. ;D

Aber davon abgesehen staune ich mal wieder über den Einfallsreichtum der Insulaner, die als Mutterland der parlamentarischen Demokratie doch immer wieder mit Wahlverfahren um die Ecke kommen, die zuverlässig verhindern, dass das Verhältnis der gewählten Abgeordneten dem Verhältnis der abgegebenen Stimmen entspricht. Die bei Parlamentswahlen angewandte Mehrheitswahl hat 70 Jahre lang die Parteienlandschaft zementiert und Koalitionen nahezu unmöglich gemacht und so zu der starken politischen Polarisierung beigetragen.

Für die EU-Wahl haben sie sich aber ein noch skurrileres System ausgedacht, dass aus meiner Sicht noch viel weniger begründet werden kann. Da wird das Land zuerst in Regionen zerteilt denen dann, ungefähr nach den Bevölkerungsanteilen, bis zu zehn EU-Abgeordnete zugeordnet werden. Die Stimmen der Regionen werden einzeln gezählt und dann nach folgender kruden Methode in Abgeordnete umgerechnet:

- die vorhandenen Mandate werden nacheinander vergeben; das erste Mandat geht an die Partei mit der höchsten Prozentzahl
- danach wird die Prozentzahl der so bedachten Partei einfach halbiert
- das nächste Mandat geht an die Partei, die nun die höchste Prozentzahl hat (die danach wieder halbiert wird)
- und das Verfahren wird so lange fortgesetzt bis alle Mandate vergeben sind

Das Verfahren schließt Einzelbewerber nahezu aus und begünstigt (im Gegensatz zum Mehrheitsverfahren) mittelkleine Parteien, wie dieses Beispiel zeigt: Wenn eine Region 6 Mandate zu vergeben hat und eine Partei 46% Prozent erringt sowie vier andere Parteien je 12% verteilen sich die Sitze wie folgt: Der Wahlsieger erhält 2 Mandate, die vier Wahlverlierer erhalten jeweils ein Mandat und damit insgesamt die doppelte Mandatszahl im Vergleich zu dem Gewinner, der nahezu die Hälfte der Stimmen erhalten hatte. Der verzerrende Haken an dem Verfahren ist, dass die Mandate völlig unterschiedlich gewichtet werden. Im Beispiel "kostet" das erste Mandat 23% der Wählerstimmen, während alle danach folgenden für nur rund 12% der Wählerstimmen zu haben sind.

Im aktuellen Fall dürfte es immerhin dazu führen, dass Farage nicht ganz so viele Abgeordnete stellen kann wie die Prozente es vermuten lassen würden. Aber wie man auf so ein Verfahren kommt, ist mir schlechterdings unbegreiflich.
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Herr Dr. Maiklokjes

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1247 am: 24. Mai 2019, 14:14:20 »
Wenn Theresa nach dem 07.06. einen neuen Job sucht, könnte sie ja unseren Flughafen fertig bauen.
 
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Offline hair mess

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1248 am: 24. Mai 2019, 14:22:07 »
Nur ein Buchstabe Unterschied. Zu verhindern, ob wer aussteigt oder aufsteigt.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1249 am: 24. Mai 2019, 16:57:07 »
Da verschluckt sich aber einer fast an der Kreide. Boris Johnson lobt die "sehr würdevolle Erklärung" von May. "Danke für deinen stoischen Dienst für unser Land und die Konservative Partei. Es ist jetzt an der Zeit, ihre Mahnungen zu beherzigen: Zusammenkommen und den Brexit vollziehen."

Er muss wohl ungewohnterweise mal auf seine Berater gehört haben, um "premierabel" zu wirken. Sonst hätte ich von ihm eher erwartet, dass er jetzt wie Rumpelstilzchen um einen Stapel angezündeter Brexit-Deals herum tanzt und dazu singt: "Die Hex' ist tot, die Hex' ist tot, die Hex' ist tot."
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1250 am: 24. Mai 2019, 17:47:49 »
Wenn sie gleich zurücktreten würde, könnte sie ihren Rücktritt nicht verschieben. ;D

Man müßte sich langsam mal fragen, inwiefern die Beharrtlichkeit, die sie an den Tag legt, noch irgendeinen Realitätsbezug hat. Bobbele scheint ihr darin nicht nachstehen zu wollen:

https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/johnson-bekraeftigt-in-interlaken-kandidatur-fuer-maynachfolge/story/26578615
 
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Offline Rabenaas

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1251 am: 24. Mai 2019, 18:03:33 »
Wenn Theresa nach dem 07.06. einen neuen Job sucht, könnte sie ja unseren Flughafen fertig bauen.

Ausgeschlossen. Die Frau ist schon 63!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1252 am: 24. Mai 2019, 19:11:11 »
Ausgeschlossen. Die Frau ist schon 63!

Schwer vermittelbar?    :scratch:
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1253 am: 24. Mai 2019, 19:33:18 »
Neuwahlen veranstalten und dann Farage machen lassen?

« Letzte Änderung: 24. Mai 2019, 19:46:09 von dtx »
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1254 am: 25. Mai 2019, 11:45:37 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Offline Rabenaas

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1255 am: 25. Mai 2019, 11:53:53 »
Ausgeschlossen. Die Frau ist schon 63!

Schwer vermittelbar?    :scratch:

Und zu geringe Restlebenserwartung. In der Zeit ist es nicht zu schaffen!
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Herr Dr. Maiklokjes

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1256 am: 25. Mai 2019, 15:39:34 »
Das schlimme an der Veranstaltung ist doch, dass wir in Zukunft von den Systemmedien nicht nur täglich mit Meldungen von the Donald zugeballert werden, sondern auch noch mit denen vom Boris. Danke Merkel.
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1257 am: 25. Mai 2019, 16:21:57 »
Warum in aller Welt nicht gleich. Was machen die paar Tage für einen Sinn?

Es heißt, sie will am 6.6. noch die Feier zum D-Day mitnehmen.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1258 am: 26. Mai 2019, 02:16:33 »
Das schlimme an der Veranstaltung ist doch, dass wir in Zukunft von den Systemmedien nicht nur täglich mit Meldungen von the Donald zugeballert werden, sondern auch noch mit denen vom Boris.

Wie ich den kenne, wird das nicht so schlimm bzw. nicht so lang: Der wird gewählt und trötet sofort aggressiven Unsinn. Dann fährt er nach Brüssel, pöbelt nach der Ankunft lautstark in alle Kameras und wird schon in der Flughafen-Bar unter den Tisch gesoffen. Zwei Tage später fährt er mit nix zurück und verkündet den größten Sieg seit Trafalgar. Während die Sun noch dafür trommelt, dass die Queen ihm den Titel "Boris, the Conquerer" verleihen muss, stürzt die britische Wirtschaft lotrecht ab. Worauf Boris mit einem "da ich alles erledigt habe, kann ich nun gehen" zurück tritt, bevor er sich ernsthaft mit etwas beschäftigen muss.
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1259 am: 26. Mai 2019, 17:42:42 »
https://www.gmx.net/magazine/politik/brexit/donald-trump-brexit-33759068

Zitat
Donald Trump will den Brexit - und trifft bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien auf eine Premierministerin, die exakt daran zerbrach. US-Neoliberale und Brexiteers träumen von einer deregulierten Wirtschaftsbrücke über den Atlantik. Ohne die Zwangsjacke EU.

Spoiler
In Washington sitzt ein Brite, der sich das Brexit-Debakel in völliger Ruhe ansieht. Die halbe Welt mag mit dem Kopf schütteln über das Chaos in London, doch er nickt zustimmend.

Nile Gardiner, einst Berater von Premierministerin Margaret Thatcher und seit Jahren bei der erzkonservativen Denkfabrik Heritage Foundation der neoliberale Kopf der Brexit-Bewegung in den USA, mag in diesen Tagen förmlich Häkchen setzen, hinter all den Dingen, die Europäer nicht so recht verstehen wollen.
Theresa Mays Deal im Parlament gescheitert - Check! Verhandlungen mit Labour-Opposition gescheitert - Check! May zurückgetreten - Check!

Trump hat Grund zur Genugtuung

Wenn US-Präsident Donald Trump in gut einer Woche zum Staatsbesuch auf die Insel reist, hat er viel Grund zur Genugtuung. Der Austritt Großbritanniens aus der EU läuft nach seinem Geschmack. Und die Europawahlen, bei denen die Brexiteers offenbar weit vorne liegen, werden das Bild wohl abrunden.

Das zur Schau getragene Mitleid mit der scheidenden Premierministerin May nehmen ihm nur wenige ab. In Washington ist klar: Trump will Ex-Außenminister Boris Johnson, der als Favorit für die Nachfolge Mays gilt, als populistischen Partner in der Special Relationship - dem besonderen Verhältnis zwischen einstigem Mutterland und Ex-Kolonie.

Boris Johnson soll Briten aus der EU führen - ohne Deal

Der Weg ist frei für das Szenario, das Nile Gardiner schon entworfen hatte, als seine Landsleute zu Hause noch nicht einmal abgestimmt hatten.

Ein Szenario, das im Nationalen Interesse der Vereinigten Staaten sei und für das das Weiße Haus seine hundertprozentige Rückendeckung gegeben habe, wie er betont: Boris Johnson, der Rechtsaußen der britischen Konservativen, soll Großbritannien als Premierminister aus der EU führen - und zwar laut Gardiners Prognose mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne jeden Deal.

Das freie Spiel der transatlantischen Märkte soll durch nichts und niemanden eingeengt werden. Keine Zollunion, kein Binnenmarkt, kein Backstop und kein Euro. Dafür transatlantischer Freihandel ohne Zölle, mit den zwei mächtigsten Finanzzentren der Welt - Londons City und New Yorks Wall Street - als Schlagadern.

Die Trump-Regierung tut viel, um einen No-Deal-Brexit zu unterstützen, sagt Gardiner. "Es gibt sehr viel Unterstützung im Weißen Haus von Trump." Und sie tue nichts, um das Europäische Projekt, die weitere europäische Integration, zu fördern. "Das passt in die Ideologie dieser Administration", sagt er.

Trump setzt auf nationale Souveränität, nicht auf multinationale Organisationen. "Der Fokus liegt sehr auf der Arbeit mit Nationalstaaten, manchmal unter Umgehung der europäischen Institutionen", sagt Gardiner.

Trump hört auf konservative Denkfabrik

Die Heritage Foundation, einen Steinwurf entfernt vom Kapitol in Washington beheimatet, gilt seit langem als Wegbereiter stramm konservativer Politstrategien der US-Republikaner. Trumps Sicherheitsberater John Bolton, ein außenpolitischer Hardliner, ist etwa ein gerngesehener Gast.

Die Stiftung, unter anderem von den einflussreichen Milliardären Charles und David Koch finanziell unterstützt, soll schon beim Forcieren des guten Verhältnisses von Margaret Thatcher und Ronald Reagan ihre Finger im Spiel gehabt haben.

Trump hält sich gerne an die Ideen aus der Denkfabrik. 64 Prozent ihrer zu Beginn seiner Amtszeit wie eine Blaupause für ein Regierungsprogramm geschriebenen Vorgaben, sagt die Stiftung selbst voller Stolz, habe Trump schon im ersten Jahr umgesetzt.

Der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen gehört ebenso dazu wie der Rückzug von der UN-Organisation Unesco und die Freigabe von Naturschutzgebieten für Rohstoffbohrungen.

Auch beim Brexit folgt Trump dem Hirn des amerikanischen Konservatismus - in diesem Fall besonders Nile Gardiner, dem Chef des Margaret Thatcher Centers for Freedom bei der Stiftung.

Dessen Credo: "Es ist besser außerhalb der Zwangsjacke zu sein als drinnen." Die EU reguliere viel zu viel. Die Londoner City werde nach dem Brexit boomen, zu einem Magneten für ausländische Investoren werden.

"Briten dürfen nicht in Zollunion bleiben"

Schon jetzt umfasse die Beziehung zwischen den USA und Großbritannien das größte bilaterale Handelsvolumen für Dienstleistungen auf der Welt. Das soll noch größer werden.

Dass dann ausgerechnet jener Finanzzentrale die Zügel abgenommen würden, deren Auswüchse vor zehn Jahren maßgeblich zur weltweiten Finanzkrise beigetragen hatten - geschenkt.

Es dürfe nur nicht passieren, dass Großbritannien innerhalb der europäischen Zollunion bleibe. "Wenn Großbritannien außerhalb der Zollunion ist, dann kann es die EU dramatisch bei den Steuersätzen unterbieten", sagt Gardiner.

Der Gedanke in London sei - zumindest bei denjenigen, die Großbritannien in die Brexit-Ära führen werden -, eine Niedrigsteuer-Umgebung zu kreieren mit dem Ziel, noch mehr Investments anzulocken.

Die amerikanischen Investoren, die fünf Billionen Dollar an Anlagewerten im Königreich liegen haben, würden jubilieren. Und US-Lieferanten könnten dann ungehindert Autos und Agrarprodukte gen England schicken.

Die EU will nach Einschätzung Gardiners verhindern, dass die Briten beim Brexit die Zollunion verlassen. Deswegen schiebe Brüssel das Nordirland-Problem vor. Ein neuer Premierminister werde das nachzuverhandeln versuchen.

Wenn die EU dazu nicht bereit sei, sei der No-Deal mit einem Premier, der womöglich Boris Johnson heißt und dem Weißen Haus praktisch perfekt ins Konzept passt, das wahrscheinlichste Szenario.

Nile Gardiner hat mit seinen Prognosen im Brexit-Geschehen bisher nicht so weit daneben gelegen. Gut möglich, dass er bald ein weiteres Häkchen setzt.  © dpa
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