Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]

[BlueOcean]

Erstaunlich finde ich, dass (laut Martin Schulz) Wahl- und Pflichtanwalt ernsthaft das Geschwurbel von Fitzek an das Gericht weiter reichen. Wobei sie ihm eine Kleinigkeit aber wohl nicht gesagt haben:

Zum Antrag auf Haftprüfung hätte statt dreizehn Seiten eine Zeile gereicht: "Gib mich Haftprüfung." o.ä.

Die Haftprüfung selbst ist ein mündliches Verfahren. Da darf Fitzek seine steilen Thesen dann verbal vortragen wobei die Richter sich gewiss nicht mit langatmigen Zitaten oder völlig unzutreffenden Begehren befassen werden. "Zur Sache, Herr Fitzek," dürfte morgen also wohl ähnlich oft fallen wie das Wörtchen "beispielsweise". Und seine dreizehn Seiten schrumpeln zu ein paar schwachen Argumenten zusammen.

[Sandmännchen]

Wer sagt denn, daß Kaufmann den Termin beantragt hat? Wohl eher Fitzek.

Datiert auf den 9.9., binnen 14 Tage nach Eingang muss dann der Termin sein. Möglicherweise ist die ungewöhnliche Zeit diesem Druck geschuldet.

[Evil Dude]

Erstaunlich finde ich, dass (laut Martin Schulz) Wahl- und Pflichtanwalt ernsthaft das Geschwurbel von Fitzek an das Gericht weiter reichen.

Bei solch einem Klienten hilft vermutlich nur eines:
Selbst die Akten studieren, Kontakt außerhalb des Gerichtssaals auf das unbedingt nötige Minimum beschränken, auf Durchzug schalten und in der Verhandlung versuchen, das Beste rauszuholen.

[BlueOcean]

Wer sagt denn, daß Kaufmann den Termin beantragt hat? Wohl eher Fitzek.

Ich bezog mich auf die Schulz-Info, dass sie eine Kopie des Textes vom Pflichtanwalt erhalten haben. Da habe ich angenommen, dass es über die Rechtsanwälte gelaufen wäre. Aber es könnte natürlich sein, dass Fitzek an den Verteidigern vorbei operiert und die dann nur zweiter Hand vom Gericht erfahren was ihr munterer Mandant gerade so treibt. Die werden sich noch über ihr Mandat freuen

[Ur_Mel]

Die Haftprüfung selbst ist ein mündliches Verfahren. Da darf Fitzek seine steilen Thesen dann verbal vortragen wobei die Richter sich gewiss nicht mit langatmigen Zitaten oder völlig unzutreffenden Begehren befassen werden. "Zur Sache, Herr Fitzek," dürfte morgen also wohl ähnlich oft fallen wie das Wörtchen "beispielsweise". Und seine dreizehn Seiten schrumpeln zu ein paar schwachen Argumenten zusammen.

Deine Worte in Gottes Gehörgang.....

[mork77]

Seine Hoheit spricht von sich - wie in seinen Kreisen üblich - in der ersten Person Plural. Nur um dies mal festzustellen. Pluralis majestatis.

 
Ja, Du hast völlig recht! Das meinte ich doch auch.
Notiz an mich:
Erst richtig nachdenken, dann schreiben!

Wäre vielleicht auch ein guter Tipp an Fitzek.

wie damals der Tipp an Systemkritiker in der Sowjetunion

Wenn du es denkst, dann sag es nicht!
Wenn du es sagst, dann schreib es nicht!
Wenn du es schreibst, dann veröffentliche es nicht!
Wenn du es veröffentlichst, wunder dich nicht!

[Sandmännchen]

Ich bezog mich auf die Schulz-Info, dass sie eine Kopie des Textes vom Pflichtanwalt erhalten haben. Da habe ich angenommen, dass es über die Rechtsanwälte gelaufen wäre. Aber es könnte natürlich sein, dass Fitzek an den Verteidigern vorbei operiert und die dann nur zweiter Hand vom Gericht erfahren was ihr munterer Mandant gerade so treibt. Die werden sich noch über ihr Mandat freuen

Blue, ich habe Dich gar nicht persönlich gemeint (auch wenn meine Formulierung geeignet war, diesen Eindruck zu erwecken). Man legt bei Fitzek den normalen Maßstab besser beiseite und erwartet ungewöhnlich interdimensionales Handeln.

Der Antrag wurde von Fitzek verfasst. Adressat ist das Gericht. Ergo?


P.S.: Erinnert ihr Euch noch an das merkwürdige lange Gesicht des ersten Verteidigers auf dem Foto zum Haftprüfungstermin? Auch da hat seine Majestät wahrscheinlich seinen Verteidiger damit überrascht, daß er seinen Chefbuchhalter zur Aussage einbestellt hat. Der dann die wunderbare Welt der KRD-Buchhaltung vor dem Haftrichter erläuterte; mit der schönen Folge, daß damit aktenkundig ist, wie der Zettelhaufen aussieht.

Man wird sich auf die weiteren Zeugenaussagen von ihm freuen können, gegebenenfalls auch unter Vorhaltung dieser Sätze.

[dtx]

Belege in einem Karton sind keine Buchführung; Insoweit obliegt es nunmehr der Staatsanwaltschaft diese Belege zu sichten um ggf. nachträglich mittels einem Sachverständigen die Ein- und Ausgänge zu dokumentieren.

Von der Zeugenliste, die die Pudel freundlicherweise zur Verfügung stellten, wissen wir, daß die StA geprüfte Fachleute zur Verfügung hat.

Nun taucht das nächste Problem auf. Um den Kapitalüberlasser zu schützen, müssten theoretisch zwei Buchführungen existieren.

Nicht unbedingt. Eine ordnungsgemäße Buchführung muß nur die anstehenden Fragen beantworten. Eigentlich ist das egal: Angenommen, die Buchhaltung jedes Teilbereiches würde 50 Konten und 500 Geschäftsvorfälle beinhalten, dann hätte die konsolidierte Buchhaltung eben 100 Konten und 1.000 Geschäftsvorfälle.
Da es offensichtlich zum Geschäftsbereich "Beschwurbelung" keinerlei Aufzeichnungen gibt, wären die Einnahmen und Ausgaben anhand der verfügbaren Informationen trotzdem noch mit einiger Genauigkeit zu ermitteln. Dabei können auch nicht annähernd Gewinne in der Größenordnung herauskommen, in der Fitzek seine Privatentnahmen getätigt hat. Und um etwas anderes geht es nicht, wenn ein Unternehmer nicht belegen kann, daß die Ausgaben Zwecken des Unternehmens gedient haben.
Daß die Pudel die "Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung" (GoB) für rechtswidrige Beweislastumkehr halten, ist einzig und allein deren Problem.

Zum einen eine mit den Einnahmen und Ausgaben aus der normalen Geschäftstätigkeit (Seminare, Lehrtätigkeiten u.a.) und zum anderen was die  Einlagen der Kapitalüberlasser angeht. Eine Vermischung (Einlagen + Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit) ist nicht zulässig. 

Die Einlagen und Kapitalverfügungen hätte man mit je einem Personenkonto je Kapitalüberlasser in der Buchführung erfassen müssen. Es gab ja wohl Sparbücher, die beschlagnahmt wurden. Da stellt sich nur die Frage, ob die Ein- und Auszahlungen regelmäßig vermerkt wurden. Wenn ja, dann ist es "nur" Fleißarbeit, die Daten in maschinenauswertbare Form zu bringen. Es gibt genug arbeitslose Buchhalter und die StA hat jahrelang Zeit gehabt.

Also geklärt ist was den Verbleib der Gelder angeht, überhaupt nichts. Nachdem Fitzek nunmehr zugestanden hat über mindestens zwei unabhängig voneinander existierende Einnahmequellen (Seminare + Kapitalüberlassungen) verfügt zu haben, wird der Fehlbetrag möglicherweise noch sehr viel größer als dieser ohnehin schon ist. 

Das ist aber Unsinn. Die Anleger haben 1,7 Mio eingezahlt und Fitzek hat 1,3 Mio abgehoben. Sofern von den Einlagen noch 0,4 Mio aufgefunden wurden, fehlen jetzt 1,3 Mio - nicht mehr und nicht weniger. Wieviel an Seminargebühren haben Fitzek und die Pudel dann zusätzlich durchgebracht haben, wäre vielleicht die Frage nach irgendeinem Umfang von Steuerhinterziehung, aber doch nicht von Veruntreuung von Anlegergeldern.

Fazit:

So wie ich das sehe, wird es entscheidend darauf ankommen, inwieweit der Sachverständige (WP oder Steuerberater) die unterschiedlichen Einnahmen und Ausgaben anhand der noch vorhandenen Belege (Kisten) des KRD nachvollziehen kann.

So etwas ist bei Steuerfahndung und Insolvenzverwaltern Tagesgeschäft.

[Sandmännchen]

Ich verstehe jetzt bei Deinem Zitat nicht mehr, wer denn was gesagt hat.

Warum sind da manche Zitate rot und manche schwarz?

[Pantotheus]

Morgen Nachmittag werden wir gewiss klüger sein.

Allerdings habe ich in Fatzkes Haftprüfungsantrag nicht wirklich etwas Neues gefunden. Er wiederholt weitestgehend das, was bereits mehrfach behauptet wurde. Dass seine Menschenrechte verletzt würden, ist nichts Besonderes, das ist seit einigen Jahrzehnten eine regelrechte Mode und wird allenthalben vorgetragen.
Zusätzlich ist Fatzkes Antrag mit Kritik an Behörden, Gerichten und seinen ehemaligen Anwälten durchsetzt. Das erweckt nicht eben einen guten Eindruck.
Dann gibt er auch im Kern wiederum selbst zu, dass er Untreue begangen hat. Zwar bestreitet er das heftig, so weit er überhaupt auf den Vorwurf der Untreue eingeht, aber die Fakten gesteht er im Grunde ein: dass er nämlich Barabhebungen getätigt hat, dass er damit u. a. seine Adeppen durchgefüttert hat usw.
Das Ganze erweckt bei mir den Eindruck, es mit einem trotzigen Kind zu tun zu haben, das heftig mit dem Fuß stampft und schreit: "Aber die Sonne geht im Westen auf und im Osten unter!"

[dtx]

Ich verstehe jetzt bei Deinem Zitat nicht mehr, wer denn was gesagt hat.

Das steht inzwischen bei jedem Teilzitat oben dran. Wenn man irgendwo einen Schrägstrich wegläßt, kommen eben so seltsame Effekte raus.

Warum sind da manche Zitate rot und manche schwarz?

Weil der Zitierte das so geschrieben hatte.

( @Sandmännchen )

[BlueOcean]

P.S.: Erinnert ihr Euch noch an das merkwürdige lange Gesicht des ersten Verteidigers auf dem Foto zum Haftprüfungstermin? Auch da hat seine Majestät wahrscheinlich seinen Verteidiger damit überrascht, daß er seinen Chefbuchhalter zur Aussage einbestellt hat. Der dann die wunderbare Welt der KRD-Buchhaltung vor dem Haftrichter erläuterte; mit der schönen Folge, daß damit aktenkundig ist, wie der Zettelhaufen aussieht.

Ich hätte zu gern das Gesicht von dem Verteidiger gesehen als die vollmundig angekündigte Prüfung der Immobiliengeschäfte zu einer belegbaren Summe von gerade einmal 50.000 EUR geführt hat. Damit waren dann gerade einmal 3,8% der vermissten Summe "belegt" (mit dem Ankauf einer nicht mehr vorhandenen Immobilie).

Aber das Salär von gut 13.000 EUR "aus Spenden" dürfte ihn über manch Unbilligkeit getröstet haben. Was aber blüht nun Martin Schulz, der diesen mit der Staatsanwaltschaft kooperierenden Systembüttel wie eine Laus dem Souveränen in den Pelz gesetzt hat? Ohren langziehen? Titel-Entzug? Degradierung?

[dtx]

Aber das Salär von gut 13.000 EUR "aus Spenden" dürfte ihn über manch Unbilligkeit getröstet haben.

Und das vor dem zweiten Haftprüfungstermin, vor Prozeßeröffnung, ohne "bezahltes Lesen" und bei als nachlässig empfundener Mandantenbespaßung ... Da kann man sich in etwa vorstellen, was bei zufriedenstellender Arbeit nach der zweiten Instanz auf der Rechnung gestanden hätte.

[Leela Sunkiller]

Nicht dass die Rechnung des Herrn Anwalts der eigentliche Grund für einen Wechsel ist?

[Fottzilla]

Was aber blüht nun Martin Schulz, der diesen mit der Staatsanwaltschaft kooperierenden Systembüttel wie eine Laus dem Souveränen in den Pelz gesetzt hat? [...] Degradierung?

Wie will Sitzek so einen denn degradieren? Sklave Schulz zu Sklavesklave Schulz? Oder im Winter keine Heizung?