Für den Fall, daß es keiner gewesen sein sollte: Warum sollte seine Familie nicht als Staatsangehörige gelten? Daß er die Gewalt in seinem Staatsgebiet ausübt, hat er bereits mehrfach eindrücklich gezeigt. ...
Halt, halt, halt! HALT! Heißt das jetzt im Umkehrschluss, das bspw. ein Staat einfach sich selbst schaffen kann? Nennen wir diesen fiktiven Staat BRD. Der muss sich nur selbst ausrufen und alle, die auf seinem Territorium leben, gelten ohne eigenes Zutun als Staatsangehörige, wenn der Staat die Gewalt in besagtem Staatsgebiet ausübt? Also das, was an der BRD eigentlich immer kritisiert und als Beweis für ihre dämonischen Abgründe gilt, zählt bei Adrian als Beweis seiner Göttlichkeit und ist toll?
@Sigmunds Schaukelpferd :
Im Prinzip ist das sogar so.
Stell dir vor, wir sind ein paar Jahre in der Zukunft und kolonisieren den Weltraum. Ein pivates Kolonisten-Raumschiff findet einen bewohnbaren Planeten, landet dort, baut Strukturen auf, wählt einen Anführer, die Sicherheitskräfte hören auf diese Anführer - und zack - hast sich aus sich selbst heraus ein Staat gegründet.
Oder denk an die Gründung der USA.
Entscheidend ist, wer die größten Knüppel hat.
Im Prinzip machen die Reichis sogar genau das - sie haben halt nur nicht die Macht/die Gewalt.
Und wenn sagen wir ein paar tausend Reichis in einen Landkreis wie auch immer die Macht übernehmen, dort tatsächlich ihre Vorstellungen von Recht und Ordnung etablieren können, das ne ganze Zeit durchhalten, die Sicherheitskräfte der BRD-GmbH effektiv aus dem Gebiet fernhält (mit Reichsflugscheiben zum Beispiel) - auch dann kann man schon grundsätzlich von Staat sprechen. Die aktuellsten Staatsgründungen sind natürlich der IS, Südsudan oder etwas länger her Eritrea.
Es kann auch sein, dass ein Staat ein Gebiet einfach aufgibt. Bochum zum Beispiel nervt ja die ganze Republik. Nun einigen sich NRW und BRD darauf: "Scheiß drauf, da kannste eh nichts mehr machen, wir ziehen alle Beamte ab", vor der einen Schotterpiste die nach Bochum führt, stellt man ´ne Schranke und ´nen Grenzer hin - fertig. Dann können die dort existierenden Untoten sich überlegen: Gründen wir jetzt hier den Stadtstaat Sybilla und ernennen die große Nekromatin Ludmilla zur Königin - oder leben wir einfach so weiter wie bisher?
Es gibt lso durchaus viele Wege wie Staaten entstehen können. Aber jeder hat untrennbar was mit der effektiven Ausübung der Staatsgewalt zu tun. Ohne die niemals Staat.
Wobei man erwähnen muss, dass die internationale Anerkennung - wenn auch formal nach überwiegender Auffassung nicht Voraussetzung für eine Staatsgründung - doch enorm wichtig ist. Denn der Übergang zwischen einem wirklich souveränen Staat und (umstrittenen) De-facto-Regimes sind fließend. Hinzu kommt, dass die Definition des Staates nach der Drei-Elemente-Lehre von Jellinek nicht die Einzige ist, mit der Staaten definiert werden können.
Letztendlich setzt sich nach innen zwar tatsächlich derjenige mit dem größeren Knüppel durch. Das bringt aber unter Umständen nichts, weil die meisten Staaten ohne internationale Beziehungen ganz schnell scheitern. Und auch, wenn es für die Bürger ein Alptraum wäre: Ich würde gerne sehen, wie lange ein Hoffmann (Jaja, ich weiß: Er ist kein Reichsbürger, sondern einfach nur staatenlos und die hohe Hand... Ach, lassen wir das.), ein Fitzek oder ein Ursache sich in so einem "Staat" halten würden, wenn die Bundesrepublik sagt: "Okay, ihr seid ein Staat, wir machen die Grenzen dicht, stellen sämtliche Leistungen ein, seht zu, wie ihr klar kommt."
Vermutlich würden alle nach ein paar Wochen angekrochen kommen wenn sie merken, dass in ihrem Staat keiner Ahnung hat, wie man Nahrung anbaut, Strom erzeugt oder technologische Geräte produziert, die heute Standard sind (Handys, Telefone, Autos, Backofen, Kühlschränke & Co.). Letzteres ist wohl nicht nur wegen der Rohstoffarmut dieser Mikronationen ein kleines Problem.