Wie ist hier eigentliche die allgemeine Meinung zum Titel "Reichsbürger" bzgl. Adrian?
Es gibt ja keine allgemein gültige oder gar gesetzliche Definition eines Reichsbürgers.
Man könnte vielleicht sagen: Reichsbürger ist, wer
1. die Existenz des Staates Deutschland oder eines Bundeslandes in Abrede nimmt,
(z.B. wegen angeblich fehlender Verfassung, fehlender Gründungsurkunde, angeblichen Wegfall des Geltungsbereiches des Grundgesetzes, angeblicher
Fortdauer des Besatzungsstatuts usw.)
2. deshalb das Bestehen hoheitlicher Befugnisse des Bundes oder der Länder bestreitet und
(z.B. wegen angeblicher Ungültigkeit einzelner Gesetzen)
3. sich hierdurch eine gegenüber dem Bund, den Ländern und den Behörden privilegierte Rechtsposition anmaßt.
(z.B. durch Gründung eines eigenen Staates, Berufung auf frühere deutsche Verfassungen, angebliche Aufgabe des Status eines Bundesbürgers,
künstliche Unterscheidung zwischen "Menschen" und "Personen" usw.)
Nicht notwendig ist es dabei nach wohl überwiegender Auffassung, dass sich die Betroffenen als Bürger des ersten, zweiten oder dritten Deutschen Reiches sehen. Die Mehrheit der Deppen sieht sich wohl als Bürger des Deutschen Reiches ab 1871.
Beim Ur-Menschen sind die Merkmale 1. bis 3. alle - eigentlich ziemlich offenkundig - gegeben. Untypisch ist lediglich, dass er sich nicht auf frühere gesamtdeutsche Verfassungen bezieht (ab und zu reitet er ja sogar 'mal auf dem Grundgesetz "in der (Anm. des Verfassers: angeblich einzig gültigen) Fassung von 1949" herum), sondern an den Fortbestand bzw. das Wiederaufleben der DDR glaubt. Er ist damit aber bei weitem kein Einzelfall. Die Sympathie unseres tragischen Helden für den der - als Wiedervereinigung getarnten - Konterrevolution anheimgefallenen früheren Arbeiter- und Bauernstaat ist um so kurioser, als Adrian in Rumänien geboren wurde (wahrscheinlich als Angehöriger der dort noch vorhandenen deutschstämmigen Volksgruppe) und danach mindestens bis zur Wiedervereinigung in Westdeutschland lebte.