Soweit ich gelesen habe, Arbeit sie in irgendeiner Modeboutique in einer grösseren Stadt in der Nähe. Ich wüsste nicht, warum sie ihren Job verlieren sollte. schliesslich ist nicht bekannt, dass sie sich dort etwas hat zuschulden kommen lassen. Ich glaube ihr sogar, wenn sie sagt, dass ihr der Beruf Spass macht.
Vielleicht hat ja wenigstens sie eine Zukunft, also ein Leben ohne Reichsbürgerblödsinn. Wäre ihr und den Kindern zu wünschen.
Es kommt immer auf den Arbeitgeber an, aber sich mit völlig unsinnigen Aussagen in die Öffentlichkeit zu begeben kann (!) durchaus einen Kündigungsgrund darstellen. Hat man in den vergangenen Monaten sehr schön bei den Leuten gesehen, die im Internet unter ihrem Klarnamen radikal gegen Flüchtlinge gehetzt haben (und dabei nicht zwingend die Grenze zur Volksverhetzung überschritten haben müssen) und daraufhin fristlos gekündigt wurden - mit Billigung der Arbeitsgerichte.
Im Regelfall liegt den bisher von den Arbeitsgerichten entschiedenen Fällen zwar eine Konstellation zugrunde, bei der sich mit ein paar Klicks Rückschlüsse auf den Arbeitgeber ziehen ließen (etwa, weil der Arbeitgeber im Facebook-Profil genannt wurde). Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass der Arbeitgeber auch ohne explizite Nennung seines Namens Imageprobleme befürchtet. So ganz unbekannt ist der Fall ja nicht und sie hat immerhin Kundenverkehr, weswegen die Wahrscheinlichkeit des Wiedererkennens nicht ganz gering ist. Wenn ich die Dame als Arbeitgeber loswerden würde, wäre das mein Hebelpunkt: Sie bewegt sich freiwillig öffentlichkeitswirksam in der Reichsbürgerszene, mein Unternehmen ist selbstverständlich offen, tolerant und erkennt den Bestand der Bundesrepublik an, was sie tut ist potentiell geschäftsschädigend, ein wichtiger Grund zur Kündigung liegt vor, weil es mir unzumutbar ist, sie bei solchen Auftritten (selbst wenn diese in der Freizeit liegen) weiter zu beschäftigen.
Ich hoffe allerdings für sie, dass sie sich von dem ganzen Schwachsinn löst und auf dem Boden der Realität ankommt - und ein fehlender Job ist der Resozialisierung in der Realität abseits vom Reichsbürgerunsinn nicht förderlich.
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Ich bin davon ausgegangen, dass sie Kundenverkehr hat; bei genauerer Überlegung ist das zwar sehr wahrscheinlich, aber nicht zwingend. Ich gehe an dieser Stelle einfach davon aus, bei einer reinen Bürotätigkeit greift meine Argumentation jedoch nicht mehr.