Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264751 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7471 am: 28. Mai 2020, 11:58:11 »
Guggsch Du hier:


Ach, Herrschaft!
Warum hab ich das über die SuFu nicht gefunden?


Da war der Informatiker doch nicht clever genug:


Zitat
Hetze im Netz: LKA nimmt Student in Bayern fest
Die Beamten beobachteten den Mann schon seit längerer Zeit - vor 9 Minuten

BAMBERG/MÜNCHEN - Dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist, wagt man mit Blick auf so manche Kommentarspalte glatt zu vergessen. Beleidigungen, Beschimpfungen und Drohungen sind täglich irgendwo im Netz zu lesen. Seine Hasstiraden wurden einem 25-Jährigen aus dem Landkreis München nun zum Verhägnis.
Spoiler
ntisemitismus und Volksverhetzung: Das waren mitunter die Themen eines 25-jährigen Informatik-Studenten. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern und das Bayerische Landeskriminalamt ermittelten seit Mitte April 2020 gegen den angehenden Informatiker. Auch aufgrund seines Studiums wusste er, wie er seine Spuren im Netz verwischen kann. Das gaben das Bayerische Kriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft nun in einer Pressemitteilung bekannt.

Im Internet postete er antisemitische und volksverhetzende Beiträge und hat laut Aussage des LKA auch vereinzelt Gedanken zu möglichen Anschlägen mit Schusswaffen und Sprengstoff geschrieben. Er soll in einem Post auch geäußert haben, dass er Zugriff auf Etwaiges hätte.

Dem LKA und der Zentralstelle Cybercrime gelang es, Anhaltspunkte für die Täterschaft des 25-Jährigen zu ermitteln. Am 27. Mai 2020 wurde er in Unterföhring vorläufig festgenommen. Er leistete keinen Widerstand. In den von ihm genutzten Wohnungen im Landkreis München und Passau stellten die Ermittler umfangreiche Daten und IT-Geräte sicher.

Dem Studenten drohen nun eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Die Ermittlungen dauern weiter an. Zum jetzigen Stand der Ermittlungen wird nicht davon ausgegangen, dass der Beschuldigte tatsächlich entsprechende Anschläge plante, teilte die Polizei in einer Pressemitteilung mit. Auch konnte bislang nicht bestätigt werden, dass der Student wirklich Zugang zu Waffen gehabt hat.
[close]
https://www.nordbayern.de/region/hetze-im-netz-lka-nimmt-student-in-bayern-fest-1.10141290
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline dieda

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • Beiträge: 3507
  • Dankeschön: 10234 mal
  • Karma: 595
  • Hauptabteilung wahre Wahrheiten
  • Auszeichnungen Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 2250 Beiträge Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Auszeichnung für 1500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7472 am: 28. Mai 2020, 13:30:48 »
https://www.saechsische.de/polizei-nimmt-waffennarr-fest-5208776.html

Zitat

28.05.2020 12:47 Uhr
Polizei nimmt Waffennarr fest

Erst finden die Beamten im Westerwald Sprengstoff, dann werden bei Durchsuchungen Waffen entdeckt. Auch in Sachsen rückten die Ermittler aus.

Ein Blick auf nun sichergestellte Waffen und Munition. Der mutmaßliche Besitzer wurde festgenommen. © Polizeipräsidium Mittelhessen

Dillenburg/Leipzig. Nach dem mysteriösen Fund eines Sprengstoff-Lagers im Westerwald hat die Polizei den mutmaßlichen Besitzer festgenommen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnungen seien weitere Gewehre und Pistolen gefunden worden, teilten die Staatsanwaltschaft in Limburg und die Polizei in Dillenburg am Donnerstag mit.
Spoiler
Der 59-jährige Deutsche sei "den Ermittlungsbehörden als Waffennarr bekannt" und unter anderem wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontroll- und das Sprengstoffgesetz vorbestraft.

Der Verdächtige äußerte sich nach seiner Festnahme im nordrhein-westfälischen Arnsberg am Dienstag zunächst nicht zu den Vorwürfen. Auch sein Wohnsitz in Leipzig (Sachsen) wurde durchsucht. Dort fanden die Behörden jedoch keine Beweismittel. Die sichergestellten Waffen und die Munition sollen nun von Experten des Hessischen Landeskriminalamtes in Wiesbaden untersucht werden.

Das Versteck war Anfang März an einem entwurzelten Baum bei Driedorf (Lahn-Dill-Kreis) entdeckt worden. In vier Holzkisten befanden sich unter anderem Handgranaten, Zünder, Sprengmittel, Munition sowie zwei scharfe Pistolen. Ein Sturm hatte den Baum entwurzelt und das vergrabene Depot freigelegt. (dpa)
[close]
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Gutemine, Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7473 am: 28. Mai 2020, 18:05:54 »
Hier gibt es jetzt noch einen etwas längeren Bericht zu dem Greifswalder Reichsbürger dem Kindesmißbrauch vorgeworfen wird.

Zitat
Stand: 28.05.2020 08:35 Uhr  - NDR 1 Radio MV
Missbrauchs-Prozess gegen "Reichsbürger"

Vor dem Landgericht Stralsund beginnt heute der Prozess gegen einen 41-Jährígen wegen schweren sexuellen Missbrauchs. Dem Mann aus Greifswald wird vorgeworfen, sich mehrfach an zwei Minderjährigen vergangen zu haben. Nach Polizeiangaben wird der Angeklagte der "Reichsbürger"-Szene zugeordnet.
Beweismittel bei Durchsuchung sichergestellt

Im Dezember war der Mann von SEK-Beamten in seiner Wohnung in Greifswald verhaftet worden. Bei der Durchsuchung stellte die Polizei Beweismittel wie Speichermedien und Computer sicher. Zwischen 2014 und 2017 soll der Beschuldigte mehrfach seine leibliche Tochter missbraucht haben, 2018 außerdem ein siebenjähriges Mädchen.
Urteil Mitte Juni erwartet

Zum Prozessauftakt werden beide Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehört. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Insgesamt werden sechs Zeugen und zwei Sachverständige gehört. Das Urteil wird für Mitte Juni erwartet.
"Reichsbürger" bestreiten Existenz der Bundesrepublik

Anhänger der "Reichsbürger"-Bewegung lehnen die Bundesrepublik, deren Organe und Behörden ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet, weil ihr auch Rechtsextremisten angehören. Die Bundesbehörde rechnet rund 19.000 Menschen in ganz Deutschland der Szene zu.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Missbrauchs-Prozess-gegen-Reichsbuerger,prozess5788.html

Bei dem dort zu findenen Vorbericht frage ich mich im Moment, ob der eventuell auch zum "Freistaat Preussen" bzw. zur "Republik Baden" gehören könnte.  :scratch:
Zitat
Stand: 19.12.2019 17:06 Uhr  - NDR 1 Radio MV
"Reichsbürger" unter Missbrauchsverdacht: Haftbefehl

In Greifswald ist ein 41-jähriger Mann wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes festgenommen worden. Er soll ein achtjähriges Mädchen aus Greifswald missbraucht haben. Die Achtjährige habe den Tatverdächtigen schwer beschuldigt, teilte eine Polizeisprecherin mit. Das zuständige Amtsgericht erließ Haftbefehl gegen den Mann. Er wurde ins Gefängnis gebracht.
Verdacht: Auch in Freiburg Kind sexuell missbraucht

Der 41-Jährige soll bereits in Freiburg ein Kind schwer sexuell missbraucht haben. Das Amtsgericht Freiburg hatte daraufhin eine Durchsuchung der Wohnung des Greifswalders angeordnet. Damit sollten Beweise für weitere Missbräuche gefunden werden. Dabei fanden die Polizisten Hinweise auf den Missbrauch der Achtjährigen.
Verdächtiger soll "Reichsbürger"-Szene angehören

24 Beamte durchsuchten die Wohnung in der Südstadt. Da der 41-Jährige ein sogenannter Reichsbürger sei, wurden Spezialkräfte hinzugezogen. Die Beamten sicherten Computer und Speichermedien. Sie fanden auch 70 Cannabis-Pflanzen und 2.000 Euro Bargeld.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Reichsbuerger-unter-Missbrauchsverdacht-Haftbefehl-,missbrauch1862.html

Tante Edith:
Jetzt noch ein ausführlicher Prozessbericht. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser "indigene Herrenmensch" auch bei der "Kinderklaumafia" als gar "furchtbar entsorgter Vater" aktiv gewesen wäre.
Spoiler
Tochter zum Sex gezwungen: Greifswalder schweigt zum Prozessauftakt

Wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern steht ein 42-jähriger Greifswalder vor Gericht. Was er seiner Tochter und einem anderen Mädchen angetan haben soll, macht die Zuhörer fassungslos. Weil der Mann Mitglied der Reichsbürgerszene sein soll, rückte das SEK zur Festnahme mit 24 Beamten an.

Greifswald/Stralsund

„Das machen alle Mädchen mit ihren Vätern.“ Mit diesem Satz soll ein Greifswalder seine Tochter über mehrere Jahre immer wieder sexuell gefügig gemacht haben. Seit dem 11. Lebensjahr – so wirft es die Anklage am Donnerstag zum Prozessauftakt einem 42-jährigen Greifswalder vor – habe er seine Tochter sexuell missbraucht, mit Sexspielzeug, mit den Händen. Er soll sie gezwungen haben, ihn mit dem Mund zu befriedigen. Tat sie das nicht, soll er damit gedroht haben, dass ihre zweite, böse Persönlichkeit zu Tage kommen werde. „Mein Vater ist ein äußerst manipulativer Mensch“, so die inzwischen 16-Jährige.
„Bei einem bestimmten Geruch kommt alles wieder hoch“

Äußerlich wirkt das Mädchen, das seit der Geburt mit ihrer Mutter in Süddeutschland lebt, sehr gefasst, nahezu tough. Vor der Jugendkammer am Landgericht Stralsund schildert sie detailliert die Übergriffe ihres Vaters, wenn sie ihn in den Ferien in Greifswald besuchte. Als die Richterin sie fragt, wie es ihr heute gehe, wird sie emotional und berichtet von Flashbacks. „Bei einem bestimmten Geschmack, einem Geruch, einem Ort kommt alles wieder hoch.“ Der Geruch von Kokosöl? Mit diesem Öl habe ihr Vater sie vor den Übergriffen immer eingerieben. Sie muss Reizwäsche tragen, er fotografiert ihre Genitalien, masturbiert vor ihr. „Ich bin heute sehr eingeschränkt, was Vertrauen anbetrifft“, bricht es im Gerichtssaal aus ihr heraus.
SEK stürmte Wohnung

Rückblick: Am 18. Dezember 2019 stürmen 24 SEK-Beamte die Wohnung des Greifswalders in der Südstadt. Fünf Jahre nach dem vermutlich ersten Übergriff hatte die Jugendliche ihren Vater beim Amtsgericht Freiburg angezeigt. Inzwischen hatte sie erfahren, dass ihr Vater auch ein anderes Mädchen missbraucht haben soll und dessen Lebenspartnerin gerade ein Kind erwarte. Bei einem ihrer letzten Besuche habe ihr Vater ihr ein Video gezeigt, in dem er auf den Körper des an Händen und Füßen gefesselten Mädchens ejakulierte. Die 16-Jährige plagen Schuldgefühle. „Ich wollte es nicht noch einmal zulassen“, begründete sie vor Gericht den Gang zur Polizei. Warum sie so lange gewartet habe, fragt Richterin Birgit Lange-Klepsch. „Vorher hatte ich die Kraft dazu nicht.“

Mann soll der Reichsbürgerszene angehören

Bei der Polizei berichtet sie nicht nur von den sexuellen Handlungen, sondern auch von Drogenbesitz und Steuerhinterziehung, erzählt den Beamten, dass ihr Vater Reichsbürger sei. Die Polizei überprüft die Personalien des gelernten Gleisbauers, der beim LKA Mecklenburg-Vorpommern tatsächlich als sogenannter Reichsbürger registriert und auf dessen Namen ein entsprechender Reichsbürger-Ausweis ausgestellt ist. Weil Festnahmen von Reichsbürgern, die Deutschland als souveränen demokratischen Staat in Frage stellen, in jüngster Vergangenheit eskaliert waren, rückte die Polizei im Erwin-Haak-Weg an diesem Dezembertag „mit großem Besteck“ an.
Hanfplantage im Schlafzimmer

In der Wohnung bestätigt sich zumindest sofort der Drogen-Verdacht. Das Schlafzimmer hatte der Angeklagte zu einer Hanfplantage mit Anzuchtzelten umgebaut, in denen 70 Pflanzen prächtig gediehen. „Das sieht aus wie ein Botanischer Garten“, kommentiert Richterin Lange-Klepsch kopfschüttlend die Aufnahmen, die die Ermittler bei der Festnahme gemacht haben. Weitere Aufnahmen dokumentieren Kinder- und Sexspielzeug in einer Schublade. An der Wand hängt eine Flagge des Preußischen Landeskriegerverbandes. Die Beamten beschlagnahmen eine Präzisionsschleuder, stoßen auf 2000 Euro Bargeld. Videoaufzeichnungen von sexuellen Handlungen finden sie nicht. Dateien auf einem USB-Stick, auf dem Material sein könnte, ließen sich laut Gericht nicht öffnen.
Vater bestreitet sexuellen Missbrauch

Der Angeklagte, der 2017 seinen Job als Gleisbauer aufgab und seitdem von Hartz IV lebte, äußerte sich am ersten Verhandlungstag nicht zu den Vorwürfen. Mit Fußfesseln an den Beinen, einem Aktenordner vor dem Gesicht und tief über das Gesicht gezogener Kapuze betrat er den Gerichtssaal. „Er bestreitet die Taten und auch die Anschuldigung, dass er Reichsbürger sei“, sagte sein Anwalt René Neumeister. Die politische Orientierung des Mannes spielt in dem Verfahren keine Rolle.
„Das Geschehen belastet meine Mandantin sehr“

Während der Aussage seiner Tochter musste der Angeklagte auf Antrag der Anwältin der 16-Jährigen, die als Nebenklage auftrat, den Gerichtssaal verlassen. „Das Geschehen belastet meine Mandantin sehr“, begründete Rechtsanwältin Claudia Meng ihren Antrag. „Meine Mandantin hat zwar äußerlich eine harte Schale, aber es geht ihr sehr schlecht.“ Richterin Birgit Lange-Klepsch schildert dem 42-Jährigen danach, was seine Tochter erzählte. Die Berichte, die die Zuhörer im Gerichtssaal fassungslos machten, nimmt er mit starrem Blick hin. Sein Schweigen über das, was während der Besuche seiner Tochter in Greifswald geschah, bricht er am ersten Prozesstag nicht. An drei weiteren Prozesstagen soll nun geklärt werden, was genau der Mann seiner Tochter und dem anderen Mädchen antat. Das zweite Kind war zur Tatzeit sieben Jahre alt.
[close]
https://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Tochter-zum-Sex-gezwungen-Greifswalder-schweigt-zum-Prozessauftakt
« Letzte Änderung: 28. Mai 2020, 19:54:21 von Gutemine »
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: dieda, Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7474 am: 29. Mai 2020, 08:19:14 »
Zitat
Eine Verfassungsrichterin, die einer vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppierung angehört? Das klingt erst einmal ziemlich schräg. Allerdings erstaunt es auch, dass jenen, die Borchardt ihre Stimmen zunächst verweigerten, das erst jetzt auffiel.


Auch dem Ostbeauftragten ist jetzt etwas aufgefallen:


Zitat
DDR RND exklusiv Justiz
Mauertote: Neue Kritik an linker Verfassungsrichterin

Die Linken-Politikerin Barbara Borchardt wurde kürzlich ans Verfassungsgericht von Mecklenburg-Vorpommern gewählt.
Das erzeugt seit geraumer Zeit Kritik.
Jetzt sorgen neue Aussagen zu den Mauertoten für Unmut.


Markus Decker
|
29.05.2020, 5:00 Uhr
Spoiler
Berlin. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), hat die umstrittene Verfassungsrichterin in Mecklenburg-Vorpommern, die Linken-Politikerin Barbara Borchardt, kritisiert. Der Grund sind ihr jüngstes Interview in der “Süddeutschen Zeitung” und ihre Äußerungen über die DDR.

“Wer so die Opfer der Diktatur verhöhnt, ist an einem Verfassungsgericht fehl am Platz”, sagte Wanderwitz dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Markus Meckel (SPD), sagte dem RND: “Ich bin ziemlich entsetzt.” An das Verfassungsgericht müsse “jemand, der auf dem Boden des Grundgesetzes steht, und nicht mit dem alten Vokabular spielt”. Borchardt wolle “offenkundig etwas anderes als das, was im Grundgesetz festgelegt ist”. Mit ihrer Berufung entstehe “ein schlechtes Bild von Mecklenburg-Vorpommern”, so Meckel. Sie sende “das falsche Signal aus”.

Borchardt sagte der “Süddeutschen Zeitung”: “Es gab Mauertote auf beiden Seiten, es sind auch Grenzsoldaten erschossen worden.” Dass sehr viel mehr Menschen wegen sogenannter Republikflucht erschossen worden seien, wolle sie zwar “gar nicht abstreiten”, fügte die 64-Jährige hinzu. “An dieser Tatsache gibt es auch nichts zu rechtfertigen.” Allerdings sei die DDR “kein Unrechtsstaat” gewesen. Der Begriff Unrechtsstaat sei ja “juristisch gar nicht definiert, somit wäre doch das ganze Leben in der DDR unrecht”. Borchardt kritisierte ihrerseits “den Antikommunismus in Richtung DDR. Das verstärkt sich nur”, sagte sie. Sie stehe jedenfalls “selbstverständlich auf dem Boden des Grundgesetzes”.

Die Linken-Politikerin, die 1976 der SED beitrat, steht unter anderem in der Kritik, weil sie Mitglied in der Antikapitalistischen Linken ist – einer vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachteten Gruppierung innerhalb der Partei. Sie will diese trotz verbreiteten Unmuts auch nicht verlassen.
[close]
https://www.rnd.de/politik/mauertote-neue-kritik-an-linker-verfassungsrichterin-ZKM6W3XZ3BFGJCWKVPXB3QWRJY.html


Aus dem Interview:
Zitat
Sie schrieben auch, Menschen hätten an der Mauer "ihr Leben verloren". An der Mauer wurden aber Menschen erschossen.

Es gab Mauertote auf beiden Seiten, es sind auch Grenzsoldaten erschossen worden.
https://www.sueddeutsche.de/politik/barbara-borchardt-landesverfassungsgericht-mecklenburg-vorpommern-antikapitalistische-linke-1.4919632

Noch etwas zu ihr:
Zitat
Schwerin (dpa/mv) - Neues Ungemach für die umstrittene mecklenburgische Verfassungsrichterin Barbara Borchardt: Sie räumte am Mittwoch ein, ungerechtfertigt Sitzungsgeld für die Teilnahme an Fraktionssitzungen der Linken im Kreistag von Ludwigslust-Parchim erhalten zu haben.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/justiz-schwerin-verfassungsrichterin-borchardt-erhielt-zu-unrecht-geld-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200527-99-209512



Aus unserer Kundschaft hat sich ja nicht nur Rüdi sich schon auf sie eingeschossen.
Aber schätzungsweise gibt es keine Möglichkeit, eine Verfassungsrichterin wieder loszuwerden (außer, sie wird straffällig oder tritt von selbst zurück)?

Frage an unsere Juristen an Bord.
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Gerichtsreporter

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 9386
  • Dankeschön: 53839 mal
  • Karma: 819
  • Solidarität mit Israel
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst! Beliebt! 50 positives Karma erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7475 am: 29. Mai 2020, 08:37:02 »
Aber schätzungsweise gibt es keine Möglichkeit, eine Verfassungsrichterin wieder loszuwerden (außer, sie wird straffällig oder tritt von selbst zurück)?
Das ist geregelt in den §§ 3 bis 6 des Gesetzes über über das Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommern  (LVerfGG M-V).

Straffällig allein reicht nicht, sie müsste schon zu einer Freiheitsstrafe verurteilt werden. Man könnte sie in eine Regierung berufen oder ein Parlament wählen, dann entfiele der Wählbarkeit nach § 3 Abs. 2 LVerfGG M-V. Oder man findet raus, dass sie für die Stasi tätig war.
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7476 am: 29. Mai 2020, 15:38:30 »
Straffällig allein reicht nicht, sie müsste schon zu einer Freiheitsstrafe verurteilt werden.


Ja, das meinte ich, da habe ich mich als Nichtjurist nicht klar genug ausgedrückt.

Hubertus Knabe hat in der NZZ einiges ausgegraben:


Zitat
Der Fall Barbara Borchardt zeigt, dass die Linke das Grundgesetz nur dann im Munde führt, wenn es ihr nützlich erscheint

In Mecklenburg-Vorpommern wurde mit Barbara Borchardt eine bekennende Linksextremistin zur Verfassungsrichterin gewählt. Auch die CDU hat im Landtag für sie gestimmt. Der Fall macht bundesweit Schlagzeilen. Wer ist die Frau, die in Zukunft im Norden Deutschlands über die Verfassung wachen soll? Eine Spurensuche.

Hubertus Knabe
29.05.2020, 05.30 Uhr

Spoiler
Es ist noch nicht lange her, da war der Name Barbara Borchardt den meisten Menschen in Deutschland völlig unbekannt. Das hat sich schlagartig geändert, seitdem die ehemalige Linken-Abgeordnete am 15. Mai vom Landtag in Mecklenburg-Vorpommern von allen Fraktionen mit Ausnahme der AfD zur Richterin am Landesverfassungsgericht gewählt wurde. Von diesem Tag an fanden sich ihr Name und oft auch ein wenig vorteilhaftes Bild der 64-Jährigen fast täglich in den deutschen Medien. Denn Borchardt gehört zu den Mitbegründern einer Organisation, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als verfassungsfeindlich eingestuft wird. Eine Verfassungsfeindin als Verfassungsrichterin?

Wenn die CDU und die SPD gewusst hätten, welche Wellen die Wahl in Deutschland schlüge, hätten sie vielleicht anders entschieden. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass sich im Schweriner Landtag offenbar niemand die Kandidatin für das Richteramt vor der Wahl genauer angeschaut hat. Tatsächlich sollen Borchardt bei der Vorstellung in den Fraktionen keine Fragen zu ihren politischen Überzeugungen gestellt worden sein. Wer also ist die Frau, die in Zukunft als neue Richterin am siebenköpfigen Landesverfassungsgericht von Mecklenburg-Vorpommern darüber urteilen soll, was im Norden Deutschlands als verfassungsgemäss gilt?


Diese Frage zu beantworten, ist gar nicht so einfach, ist doch ihre eigene Website (www.barbara-borchardt.de) seit einiger Zeit unzugänglich. «Sorry, wir arbeiten gerade an der Seite», bekommt man im Internet dort seit Tagen angezeigt, «in Kürze» sei man aber wieder zurück. Eine eingehendere Recherche bringt viel Klein-Klein aus dem Alltag einer umtriebigen Linken-Politikerin in der ostdeutschen Provinz zum Vorschein, aber auch manches, was an ihrer Eignung als Verfassungsrichterin erhebliche Zweifel weckt. Am Ende stellt sich der Eindruck ein, dass sich Barbara Borchardt eigentlich nicht verändert hat, seit sie vor 44 Jahren der SED beitrat.

Stramme Parteigenossin
Borchardt ist ein Kind der DDR, und das nicht nur im geografischen Sinne. Ihr Ziehvater war Kreisgerichtsdirektor in Templin, eine sogenannte Nomenklaturkaderposition, die man nur mit Zustimmung der SED-Kreisleitung bekleiden durfte. In der Kleinstadt im Norden Brandenburgs, die damals rund 11 000 Einwohner hatte, machte sie 1974 ihr Abitur – ein Jahr nach Angela Merkel übrigens, der sie regelmässig auf dem Schulhof begegnet sein dürfte. Anschliessend wollte sie Jura studieren, um später am liebsten den Posten ihres Ziehvaters zu übernehmen. Doch die 18-Jährige wurde Mutter und begann stattdessen, beim Rat des Kreises als «Instrukteurin» zu arbeiten – was so viel bedeutete, dass sie die Umsetzung der Beschlüsse von Staat und Partei zu überwachen hatte.

Mit 20 Jahren trat Barbara Borchardt dann der SED bei und gehört – entlang einer viermaligen Änderung des Parteinamens – bis heute der Linken an. Sie wurde 1976 Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde Retzow-Rutenberg und begann an der Kaderschmiede der DDR, der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft, ein Fernstudium. Nach dem Scheitern ihrer Ehe zog Borchardt in die Gemeinde Gross Daberkow im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, wo die SED sie erneut zur Bürgermeisterin machte. Sie blieb in diesem Amt bis zum Untergang der DDR; gerade noch rechtzeitig schloss sie ein weiteres Fernstudium als Diplomjuristin ab. Wäre die friedliche Revolution nicht dazwischengekommen, hätten der damals 34-Jährigen im SED-Staat nun alle Tore offen gestanden.

Doch die Wiedervereinigung bereitete ihrer Karriere ein jähes Ende. Barbara Borchardt wurde arbeitslos. Über ihre Mitwirkung in der sozialistischen Diktatur findet sich in ihren Lebensläufen kein kritisches Wort. «Ich stehe zu meiner Vergangenheit, meiner Verantwortung als Mitglied der SED und ehemalige Bürgermeisterin», zog sie sich einmal in einer Vorstellungsrede auf die beliebte Floskel früherer SED-Funktionäre zurück, die eben nichts darüber aussagt, wie man heute zu dieser Vergangenheit steht.

Zumindest zum Bau der Berliner Mauer hat sich Borchardt 2011 klar geäussert. Zum 50. Jahrestag des Ereignisses unterschrieb sie eine Erklärung, in der sie die Teilung Berlins als für die damalige DDR-Führung «alternativlos» verteidigte. «Die Errichtung der Mauer», so konnte man dort lesen, «leitete eine Periode friedlicher Koexistenz in Europa ein, die unter anderem durch die weltweite Anerkennung der DDR gekennzeichnet war.» Und aus der Tatsache, dass die SED-Führung dort auf unbewaffnete Flüchtlinge schiessen liess, wurde der beschönigende Satz: «Menschen verloren an der Grenze ihr Leben.» Selbst gegenüber dem harten Kern des Unterdrückungsapparates zeigte Borchardt keine Berührungsängste. Unter ihren im Netz konservierten Terminankündigungen findet man auch eine Veranstaltung mit der «Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR» – dem Lobbyverband von Stasi, Polizei und Nationaler Volksarmee.

Nach 1989 machte sie einfach weiter
Auch nach dem Untergang der DDR hielt Borchardt der Partei, die sich ab Februar 1990 PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus) nannte, die Treue. Borchardt wurde Kreisvorsitzende, Fraktionsvorsitzende eines Kreistags und schliesslich stellvertretende Landesvorsitzende. 1998 zog sie in den Schweriner Landtag ein, dem sie bis 2016 fast ununterbrochen angehörte. Während sich andere Anhänger des SED-Regimes geläutert vom Sozialismus abwandten, machte sie einfach weiter.

Die Wiedervereinigung Deutschlands erlaubte es Borchardt allerdings, ihre alten Überzeugungen mit einer oppositionellen Attitüde zu verknüpfen, die sie früher nicht besass. «Ich habe mir 1990 geschworen, nie wieder zu schweigen, wenn ich meine, meine Stimme erheben zu müssen», sagte sie in ihrer Vorstellungsrede aus dem Jahr 2000. Sie sei es sich und ihren Kindern «schuldig, zu denken, nachzudenken, für dich selbst». Dieser Widerstandsgeist, wenn er nichts mehr kostet, ist unter ehemaligen Anhängern des SED-Regimes weit verbreitet. Auch nach dem Ende des Nationalsozialismus konnte man diesen psychologischen Mechanismus des nachträglichen Opponierens beobachten.

Beruflich kam Borchardt 1991 beim Arbeitslosenverband Deutschland unter, den ein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter 1990 gegründet hatte. Die durch die friedliche Revolution entmachteten SED-Funktionäre, die zu jung waren, um in Rente zu gehen, hatten früh erkannt, dass sich bei diesem Thema für sie ein neues Wirkungsfeld auftat – und vor allem jede Menge staatlicher Zuschüsse zu verteilen waren. Die abgelöste Bürgermeisterin aus Gross Daberkow bekam bei dem Verein eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme. Schon bald wurde sie stellvertretende Geschäftsführerin und später sogar stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes.

Vom Verfassungsschutz beobachtete Vereinigung
Für Kritik an Borchardts Wahl ins Verfassungsgericht von Mecklenburg-Vorpommern sorgte allerdings weniger ihre lupenreine Parteikarriere, die sie auch nach dem Ende der DDR bruchlos fortsetzte. Irritationen lösten vor allem ihre Aktivitäten in der Gruppierung Antikapitalistische Linke aus, die seit Jahren vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet wird. Im jüngsten Bericht der Behörde wird der rund 1000 Mitglieder umfassenden Bundesarbeitsgemeinschaft der Linken bescheinigt, einen «grundsätzlichen Systemwechsel» und die Überwindung der bestehenden kapitalistischen Gesellschaftsordnung durch einen «Bruch mit den kapitalistischen Eigentumsstrukturen» anzustreben.

Tatsächlich fordert die Gruppierung, der auch bekennende Trotzkisten angehören, nicht nur die Enteignung aller Banken, Versicherungen und «strukturbestimmenden Konzerne der Weltwirtschaft» – wie es im Gründungsaufruf von 2013 heisst. Sie will in Deutschland auch den Sozialismus einführen, was «nur gestützt auf ausserparlamentarische soziale Massenbewegungen und gewerkschaftliche Kämpfe» möglich sei. Erst im März machte einer ihrer Sprecher Schlagzeilen, als er bei einer «Strategiekonferenz» der Linken erklärte, Aufgabe der Partei sei Folgendes: «Staatsknete im Parlament abgreifen. Informationen aus dem Staatsapparat abgreifen. Der Bewegung zuspielen.»

Borchardt initiierte in Mecklenburg-Vorpommern 2006 die Bildung einer Landesarbeitsgemeinschaft der Gruppierung. In deren Gründungsaufruf heisst es, dass man die Zukunft der Partei vor allem darin sehe, «gesellschaftliche Gegenmacht zu stärken und Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse zu mobilisieren.» In einem Interview erklärte Borchardt 2010, dass ihre Organisation «natürlich» auch mit der Kommunistischen Plattform zusammenarbeite, einer weiteren vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppierung in der Linkspartei.

Wer gemeint hätte, Barbara Borchardt hätte sich mittlerweile von den Zielen der Organisation abgekehrt, musste sich in den vergangenen Tagen eines Besseren belehren lassen. Gegenüber mehreren Medien erklärte sie, dass sie der Antikapitalistischen Linken weiterhin angehöre. Sie werde ihre Mitgliedschaft auch nicht ruhen lassen, da diese keinen Widerspruch zu ihrer Tätigkeit als Verfassungsrichterin bilde. Die Ziele der Organisation stünden nicht im Gegensatz zum Grundgesetz. Der Parteichef der Linken, Bernd Riexinger, stellte sich ausdrücklich hinter sie und twitterte: «Ein Verfassungsgericht schützt die Verfassung und nicht die Wirtschaftsordnung – die ist im Grundgesetz nämlich nicht festgelegt.»

Diese von Linken gerne aufgestellte Behauptung ist insofern erstaunlich, als nach Artikel 14 Absatz 1 des Grundgesetzes das Eigentum in Deutschland «gewährleistet» wird – was eine Abschaffung des Kapitalismus ausschliesst. Einer Beobachtung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz geht zudem eine eingehende Prüfung voraus. Nur bei «Bestrebungen, die gegen die freiheitliche, demokratische Grundordnung, den Bestand oder die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gerichtet sind», darf es laut Gesetz aktiv werden. Auch nach Artikel 18 Absatz 2 der Mecklenburgischen Landesverfassung sind «Handlungen, die (. . .) darauf gerichtet sind, rassistisches oder anderes extremistisches Gedankengut zu verbreiten», verfassungswidrig.

«Gesellschaftliche Gegenmacht»
Jetzt also ist eine ehemalige SED-Funktionärin und bekennende Linksextremistin Verfassungsrichterin in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gericht ist – neben dem Landtag und der Landesregierung – eines der drei Verfassungsorgane des Landes. Es entscheidet zum Beispiel über die Zulässigkeit von Volksbegehren und Volksentscheiden. In der Vergangenheit hat die Linken-Politikerin mehrfach erklärt, Demokratie könne sich «nicht in Wahlen erschöpfen». Sie forderte nicht nur die Vereinfachung von plebiszitären Verfahren und die Absenkung der dafür notwendigen Quoren. Wenn es nach ihr gegangen wäre, könnte eine gut organisierte Minderheit auch den Landtag per Volksentscheid auflösen – ganz im Sinne der von ihrer Organisation geforderten Stärkung «gesellschaftlicher Gegenmacht».

Borchardts Wahl ist nicht mehr rückgängig zu machen. Sie zeigt aber schlaglichtartig, dass die Linke das Grundgesetz nur dann im Munde führt, wenn es ihr nützlich erscheint. In steter Regelmässigkeit startet sie Provokationen, um die Massstäbe politischer Normalität zu verschieben. Wenn sich kein Proteststurm erhebt, kommt die nächste Grenzverschiebung. Die SPD hingegen sieht in Borchardts Wahl nicht einmal ein Problem. Für die absterbende Partei zählt nur, dass sie im Gegenzug zwei eigene Kandidatinnen in das Verfassungsgericht befördern konnte. Das traurigste Bild liefert indes die CDU, die sich nach den Vorgängen in Thüringen nun auch in Mecklenburg-Vorpommern als Steigbügelhalter der Linkspartei betätigt hat. Ihre Anhänger werden sich fragen, warum sie sie noch wählen sollen, wenn sie am Ende eine linksextreme Verfassungsrichterin bekommen.
[close]
https://www.nzz.ch/feuilleton/fall-barbara-borchardt-zeigt-dass-die-linke-das-grundgesetz-nur-dann-im-munde-fuehrt-wenn-es-ihr-nuetzlich-erscheint-ld.1558067


Nütz also nix. Nützt gar nix.
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7477 am: 29. Mai 2020, 17:59:15 »
"Romanes eunt domus"


Leider hat Bannon offenbar zwei Mal obsiegt:


Zitat
STREIT UM KLOSTER IN ITALIEN:
Bannons „Kaderschmiede“ behauptet sich vor Gericht
VON MATTHIAS RÜB, ROM-AKTUALISIERT AM 29.05.2020-16:28

In der Abtei Trisulti will Steve Bannon mit einem rechtskatholischen Institut künftige rechtskonservative Führungskräfte ausbilden. Bei einem Streit um den Pachtvertrag konnte er sich nun vor Gericht durchsetzen.
Spoiler
er frühere Trump-Berater Steve Bannon hat im Streit um die Nutzung der Abtei Trisulti in der mittelitalienischen Region Latium einen weiteren Erfolg vor Gericht erzielt. Die Nutzung des Klosters war im Februar 2018 nach einem umfangreichen Ausschreibungsverfahren vom Kulturministerium in Rom dem rechtskatholischen Dignitatis Humanae Institute (DHI) übergeben worden. Das Institut wurde im Dezember 2008 in Brüssel gegründet. Geschäftsführer ist bis heute der Brite Benjamin Harnwell, der als einer der wichtigsten Vertrauten Bannons in Europa gilt. Als Jahrespacht führt das DHI 100.000 Euro an den italienischen Staat ab, der Vertrag wurde für eine Dauer von zunächst 19 Jahren geschlossen. Das DHI hat zudem zugesagt, die renovierungsbedürftige Klosteranlage mit eigenen Mitteln in Stand zu setzen.

Im Juni 2019 hat das Kulturministerium in Rom den Pachtvertrag mit dem DHI jedoch für ungültig erklärt. Zur Begründung hieß es, das inzwischen auch in Italien als gemeinnützige Stiftung registrierte Institut habe die Ausschreibung unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gewonnen. Anstoß nahm der damalige Kulturminister Alberto Bonisoli von der linkspopulistischen Fünf-Sterne-Bewegung an den Plänen Harnwells und Bannons, in Trisulti eine Kaderschmiede für künftige rechtskonservative Führungskräfte einzurichten. Ziel des DHI ist gemäß Selbstdarstellung die „Verteidigung der jüdisch-christlichen Fundamente der westlichen Zivilisation im Lichte der Erkenntnis des Menschen als Bild und Ebenbild Gottes“.

Das DHI klagte gegen die einseitige Kündigung des Pachtvertrags durch die Regierung in Rom und erhielt im Januar in erster Instanz recht. Das Urteil wurde nun vom Bezirksverwaltungsgericht in Latina in zweiter Instanz bestätigt. In der Urteilsbegründung heißt es, die Kündigung des Vertrags durch Rom sei erfolgt, weil das Kulturministerium seinerseits eine Neuinterpretation jener Sachverhalte vorgenommen habe, auf deren Grundlage das gleiche Ministerium 2018 dem DHI die Nutzung der Klause zugesprochen hatte. Der Meinungsumschwung im Ministerium scheine daher politisch motiviert. Das Kulturministerium hat angekündigt, das Urteil vor dem Obersten Verwaltungsgericht anzufechten. Das Ressort leitet seit September 2019 wieder der sozialdemokratische Politiker Dario Franceschini, unter dessen Leitung das Haus im Februar 2018 das Kloster dem DHI anvertraut hatte.

Lehrbetrieb soll bald aufgenommen werden
Die Abtei wurde vor gut tausend Jahren von dem Benediktinermönch Dominikus von Sora gestiftet. 1204 wurde die ursprüngliche Einsiedelei, deren Ruinen noch heute zu sehen sind, von den Kartäusern übernommen und neu aufgebaut. Über die Jahrhunderte wuchs sich die Kartause von Trisulti zu einem immer mächtigeren Komplex aus. Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster schließlich zu jenem gotisch-barocken Klotz mit Zellen für bis zu 300 Mönchen, der bis heute inmitten eines dichten Waldes über einer Schlucht thront. Seinen vorerst letzten Ordenswechsel erlebte das Kloster 1947, als es von den Zisterziensern übernommen wurde. Das Kloster verfügt über eine wertvolle Bibliothek mit 36.000 Bänden, dazu eine Apotheke aus dem 18. Jahrhundert und einen botanischen Garten. Seit 1873 ist das Kloster als nationales Denkmal geschützt, die bedeutende Büchersammlung wurde zur Staatsbibliothek deklariert. Treuhänderischer Verwalter der Anlage ist das Kulturministerium.

DHI-Geschäftsführer Harnwell und Steve Bannon äußerten nach dem Richterspruch tiefe Genugtuung. Die Kündigung des Pachtvertrags sei auf der Grundlage von „Lügen, Verdrehungen und Fehlinterpretationen durch die extreme Linke“ und deren einschlägige Medien erfolgt, sagte Harnwell. Er hoffe, schon bald die Restaurierung des Klosters nach den Plänen bei der Ausschreibung von 2018 in Angriff nehmen zu können. Das DHI verfüge über die nötigen Finanzmittel, „um allen Verpflichtungen nachzukommen“, teilte Harnwell mit.

Präsident Trumps einstiger Chefstratege Steve Bannon erklärte laut DHI, man habe in der Zeit der Corona-Pandemie zu dem Kloster, zu der naheliegenden Gemeinde Collepardo und überhaupt zu Italien gehalten. Das schon bald beginnende akademische Programm werde die Welt „erfolgreicher, sicherer und gesünder für jeden“ machen, ließ Bannon wissen.

Nach Angaben Harnwells soll der Lehrbetrieb in Trisulti schon bald nach Pfingsten aufgenommen werden. Die Veranstaltungen erfolgten jedoch zunächst nur online und würden „von den Vereinigten Staaten aus organisiert und durchgeführt“. Einzelheiten zu Dozenten und Themen der Kurse sollen in der Woche nach Pfingsten bekanntgegeben werden.
[close]
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/bannons-rechtskonservative-akademie-behauptet-sich-vor-gericht-16791996.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7478 am: 29. Mai 2020, 19:33:19 »
Der "Kampf gegen Rechts" wird, wie man sieht, mit sehr viel Nachdruck und Arbeitseifer verfolgt. Nach sieben Jahren noch kein Verhandlungstermin, nur noch ein paar Monate und die Sache ist verjährt. Schon jetzt kann man ja ordentlich "Nachlaß" bei der Strafe geben ob der Länge des Verfahrens.

Man stelle sich vor, das wären "Linke" gewesen.  ::) ::)


Spoiler
Hooligan-Prozess verschleppt Keine Strafen für "Faust des Ostens"?

Stand: 29.05.2020 08:30 Uhr

Seitenanfang

Eine rechtsextreme Hooligan-Gruppe wird beschuldigt, vor Jahren eine Reihe von Straftaten begangen zu haben. Doch ein Beginn des Prozesses ist immer noch nicht absehbar. Kritiker werten das als fatales Signal.

Von Robert Bongen, NDR

Im Verfahren gegen die rechtsextremistische Hooligan-Gruppe "Faust des Ostens" ist auch sieben Jahre nach der Anklageerhebung kein Prozess in Sicht. Nach Informationen des ARD-Politikmagazins Panorama drohen die ersten Taten im April 2021 zu verjähren.

Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf Rädelsführern unter anderem Bildung einer kriminellen Vereinigung, schweren Bandendiebstahl und gefährliche Körperverletzung vor. Die zuständige Staatschutzkammer am Landgericht Dresden konnte die Hauptverhandlung "wegen vorrangig zu behandelnder Haftsachen" immer noch nicht terminieren. Das geht aus der Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Sächsischen Landtag hervor.

Im Mai 2012 hatten rund 130 Beamte der sächsischen Polizei bei einer Durchsuchung Schlagstöcke, illegale Böller, Anabolika und Datenträger sichergestellt. Die Razzia galt damals als wichtiger Schlag gegen die rechtsextremistische Szene. Ein Jahr später erhob die Staatsanwaltschaft Anklage.
Hooligans wüten weiter

Den fünf Anführen von "Faust des Ostens" (FdO) wird konkret etwa vorgeworfen, vor einer Dresdner Diskothek eine Gruppe Ausländer angegriffen und zusammengeschlagen zu haben. Laut Zeugen riefen sie dabei mehrmals "Sieg Heil". In Supermärkten sollen sie mehrmals ganze Alkohol-Regale leergeräumt haben, ohne zu bezahlen. So fanden die Ermittler kistenweise gestohlenen Champagner.

 "Dass der Prozessbeginn seit Jahren verschleppt wird, halte ich für ein extrem bedenkliches Zeichen: Der rechten Szene signalisiert man einmal mehr, dass man trotz der harten Tatvorwürfe offenbar nur genügend Geduld mitbringen muss, um einer Verhandlung zu entgehen", so Kerstin Köditz, innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion in Sachsen, im Interview mit Panorama.

In Untersuchungshaft mussten die Hooligans damals nicht. Seit der Anklageerhebung 2013 ist nicht viel passiert: Mehrere große Umzugskisten mit 160 Aktenbänden stehen seitdem im Landgericht in einer Abstellkammer und wurden nach Panorama-Recherchen jahrelang nicht angefasst. Auch nach der Anklage wüteten die Hooligans weiter. Mindestens zwölf Mal sind die fünf Angeklagten inzwischen straffällig geworden, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Hausfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Betrugs.

Vorrang für andere Verfahren

Häfner beklagt die Überlastung der Kammern.

Schon 2017 erläuterte der damalige Landgerichtspräsident Gilbert Häfner im Panorama-Interview mit Bezug auf die umfangreichen Asservate, dass es sich um eine aufwändiges "Kistenverfahren" handele, für das man keine Zeit finde. Immer wieder kämen Fälle dazwischen, bei denen Angeklagte in Untersuchungshaft sitzen. Das seien Fälle, die bevorzugt behandelt werden müssten.

"Es ist Außenstehenden nur schwer zu vermitteln, dass hier Täter angeklagt sind, die weiter frei herumlaufen, weiter Straftaten begehen und nicht von der Justiz abgeurteilt werden. Das bleibt eine absolut unerfreuliche Tatsache, und ich hoffe sehr, dass dieser Zustand nicht mehr allzu lange andauert", sagte Häfner. Er spekulierte damals darauf, sich mit neuen Richtern und der Einrichtung einer neuen Strafkammer um die "Faust des Ostens" kümmern zu können. Doch daraus wurde nichts.
Schwache Erinnerungen bei Zeugen zu erwarten

Zumindest ließ man im August 2018 die Anklage zur Hauptverhandlung zu, in letzter Minute, um die Vorwürfe nicht schon damals verjähren zu lassen. Nun sind erneut fast zwei Jahre vergangen und erneut heißt es: Keine Zeit, die zuständige Kammer verhandele durchgängig mehrere Haftsachen nebeneinander, zuletzt etwa das Verfahren gegen die Mitglieder der rechtsextremistischen sogenannten "Freien Kameradschaft Dresden". Es sei aber zum 1. Januar 2020 eine weitere Große Strafkammer am Landgericht Dresden eingerichtet worden.


Die Linkspartei-Abgeordnete Köditz befürchtet, dass die Taten nicht mehr angemessen gesühnt werden.

"Sollte es noch zum Prozess kommen, dann werden sich viele Zeuginnen und Zeugen womöglich nicht mehr präzise erinnern können", befürchtet die Linkspartei-Abgeordnete Köditz. "Selbst wenn es am Ende Schuldsprüche geben sollte, winkt durch die lange Verfahrensdauer ein Strafrabatt. Das ganze 'Faust des Ostens'-Verfahren zeigt aus meiner Sicht lediglich, wie man rechte Strukturen nicht bekämpft."
Von Anfang an offen rechtsextrem

Aus ihrer rechten Gesinnung hatten die Hooligans nie einen Hehl gemacht. Gegründet wurde die "Faust des Ostens" im Jahr 2010, ausgerechnet am 20. April, Hitlers Geburtstag. Die mehr als 100 Mitglieder kamen vor allem aus der Fanszene von Dynamo Dresden. Auch nach der Razzia 2012 und der inoffiziellen Auflösung der Gruppierung fielen FdO-Mitglieder immer wieder auf, etwa bei den flüchtlingsfeindlichen Übergriffen in Heidenau und den Ausschreitungen im Leipziger Stadtteil Connewitz.

Im vergangenen Jahr nahmen Hooligans am rechtsextremen Marsch "Ausbruch 60" in Ungarn teil. Auch aktuell laufen Strafverfahren gegen Personen aus dem FdO-Umfeld, unter anderem wegen Zeigens des Hitlergrußes.
[close]
https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/rechtsextremismus-hooligans-dresden-101.html
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7479 am: 30. Mai 2020, 06:35:48 »
Beim Schwarzwälder Boten versucht man das hissen einer "Reichskriegsflagge" zu erklären.

   
Spoiler
St. Georgen   Flagge aus der rechten Szene wird gehisst   
Von Nadine Klossek   29.05.2020 - 18:12 Uhr

   

St. Georgen - In einem St. Georgener Garten hängt eine Reichskriegsflagge. Diese ist per se nicht verboten, wirft aber Fragen auf. Denn eine Recherche rund um das Thema zeigt: Die Flagge ist unter anderem ein Erkennungssymbol in der Neonazi-Szene.

Privatpersonen schwenken sie im Fußballstadion während der Weltmeisterschaft, Staatsdiener hissen sie bei offiziellen Anlässen: Jedes Land hat eine eigene Flagge, es ist ein Teil der nationalen Identifikation. Doch während es in US-amerikanischen Vorgärten nur so von der als "Stars and Stripes" bekannten Nationalflagge wimmelt, findet man die Farben Schwarz, Rot und Gold in Deutschland eher selten neben frisch geschnittenen Hecken oder auf dem Dach des eigenen Hauses.

Noch seltener – und das aus gutem Grund –­ ist eine Flagge, die derzeit in einem St. Georgener Garten gehisst wird. Es handelt sich um die sechste Variante der sogenannten Reichskriegsflagge, die 1933 eingeführt wurde. Neonazis nutzen diese heute als Ersatz für die verbotene Hakenkreuzflagge. Es ist also nicht einfach ein Stück Stoff, das im Wind weht, sondern trägt eine starke Symbolkraft. Was hat es mit dieser St. Georgener Erscheinung auf sich?

Erkennungssymbol der rechtsextremen Szene

Um zu verstehen, warum die Reichskriegsflagge in der Neonazi-Szene von Interesse ist, muss man die Entstehungsgeschichte beleuchten. Das hat Jörg Karaschweski in seinem Buch "Die Geschichte der Reichskriegsflaggen" getan.

"Die Flagge selbst ist mit eine der ältesten Flaggen, die wir in einem vereinten klassischen Deutschland haben", erklärt der Flaggenforscher. Ihren Ursprung hat sie im Jahr 1867, als der Norddeutsche Bund gegründet wurde. Über die Jahre hinweg wurde sie insgesamt sechs Mal modifiziert, bis sie 1933 – in dem Jahr, in dem Adolf Hitler Reichskanzler wurde –­ per Verordnung zum Hoheitszeichen der Wehrmacht erklärt wurde.

An ebendiesem Punkt knüpft die heutige rechtsextreme Szene an. Denn dass es sich bei der Flagge um ein Erkennungssymbol dieser Kreise handelt, ist für Matthias Quent, Extremismusforscher und Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft, unbestreitbar. "Allerdings stellt sich bei jedem Einzelfall die Frage, mit wem man es da zu tun hat", erklärt er. So werde die Flagge sowohl im Reichsbürger- als auch im Neonazi-Milieu genutzt. "Es gibt viele Strömungen", erklärt der Experte.

In den wenigsten Fällen, so Quent, wüssten Menschen nicht, was für eine Art von Symbol sie sich an den Fahnenmast hängen. "Das ist im besten Fall grob naiv und eine Provokation."

Hissen der Flagge sei nicht strafbar

Während Quent die klare Bedeutung dieses Symbols unterstreicht, betont die Polizei gegenüber unserer Zeitung, dass es schon Bürger gab, die "aus Unwissenheit eine solche oder ähnliche Flagge auf ihren Gartengrundstücken gehisst hatten, ohne Neonazi zu sein".

Daher bedarf es laut Pressesprecher Dieter Popp immer einer Einzelfallprüfung. Er unterstreicht, das Hissen der Flagge sei an sich nicht strafbar. "Die Polizei kann sie aber unter bestimmten Umständen beschlagnahmen", erklärt er. Dies sei möglich, wenn eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vorliege. Zuständig sei aber die Ortspolizeibehörde, also das St. Georgener Rathaus.

Dort verweist man wiederum auf die fehlende rechtliche Grundlage: Wenn die Flagge nicht verboten sei, könne die Stadt trotz der fragwürdigen Geschichte, die sie mit sich trägt, nicht einschreiten.

Für Quent stellt sich daher im Zusammenhang mit dem St. Georgener Fall eine ganz andere Frage: Warum sind solche Symbole überhaupt noch erlaubt? "Man müsste generell bundesweit darüber nachdenken, ob die Liste der verbotenen Symbole noch zeitgemäß ist", so der Rechtsextremismusforscher.

Denn die Alternativen, die mittlerweile in der rechten Szene gefunden wurden, sind schier endlos. "Das ist ja auch ein großes Geschäft. Die ganzen Shops, die das anbieten, werden oft von Rechtsextremen geführt, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen", sagt er. Als Beispiel nennt er einen fragwürdigen Textilhersteller, der in Corona-Zeiten dem Ku-Klux-Klan nachempfundene Masken verkauft.

Hintergründe bleiben unklar

Doch Quent gibt gleichzeitig zu bedenken: "Letztendlich sind Symbole nur Symbole. Wenn ich die verbiete, bekämpfe ich ja nicht die Ursache." Viel wichtiger sei, dass Menschen sich erst gar nicht dem rechten Spektrum zuwenden.

Während der Rechtsextremismusforscher die gesellschaftlichen Probleme, die hinter der Thematik stecken, beleuchtet, spricht sich der Flaggenkundler Karaschweski gegen ein grundsätzliches Verbot aus. "Ich halte die Nutzung dieser Flagge zwar für höchst problematisch, aber ich halte es auch für problematisch, sie zu verbieten", sagt er. "Denn damit würde man auch die ganze Geschichte, die vorab mit dieser Flagge verbunden wurde – der Norddeutsche Bund, die Gründung des Kaiserreiches, die Weimarer Republik – pauschal verurteilen und auf eine zweijährige Geschichte reduzieren."

Für den Umgang mit historischen Symbolen, die zweckentfremdet werden, hat er eine andere Lösung parat: Aus seiner Sicht sollten alte Dienstflaggen des Kaiserreiches nicht mehr privat genutzt werden. Ein Beispiel hierfür sei das Marine-Ehrenmal im schleswig-holsteinischen Laboe: Dort wird zu rein historischen Zwecken auch die verbotene Hakenkreuzflagge gezeigt.

Denn auch Karaschewski führt in diesem Zusammenhang an, wie leicht es ist, die Reichskriegsflagge zu erwerben und somit zu nutzen. "Verkauft wird sie immer unter dem Namen Gösch der Kriegsschiffe. Das klingt eben maritim, einfacher", sagt er. "Doch jeder, der sie hisst und nur einen Funken historischen Verstand hat, wird wissen, dass es sich hierbei um die erste Reichskriegsflagge des nationalsozialistischen Deutschland handelt."

Welche Hintergründe in St. Georgen zur Zurschaustellung des fraglichen Stücks führten, bleibt unklar. Als der Schwarzwälder Bote den Besitzer der Flagge auf ebendiese anspricht, gibt er sich unwissend. Er ist fest davon überzeugt, dass es sich hierbei nicht um eine Reichskriegsflagge handle. "Da müssen Sie wohl besser recherchieren", erklärt er. Er sei schlichtweg ein echter Flaggenfan und wechsle diese auch regelmäßig. "Ich habe auch eine aus Burundi." Für ihn hat sich das Thema damit erledigt. "Ich finde die schön, ich hänge die hin."
[close]
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.st-georgen-flagge-aus-der-rechten-szene-wird-gehisst.690d1d14-5fd2-46fb-bbc8-1b980f4c0002.html

__________________

In Sachsen gab es derweil 5 Durchsuchungen beim "patriotisch indigenen Herrenmenschenwutvolk", der jüngste der Patri.dioten ist 15, das dürfte auf eine "Ritterkarriere" hinauslaufen. Hitlerbildchen und Co. laufen da ja bekanntlich irgendwie unter "echter Traditionspflege".  ::)
Aber halt, in Sachsen gibt es ja gar keine Rechtsextremisten, nur ganz gefährliche Linke.

Spoiler
29.05.2020 | 15:53 Uhr Fünf Durchsuchungen wegen politisch motivierter Straftaten im Raum Zwickau

Stand: 29. Mai 2020, 15:53 Uhr



Der Staatsschutz hat in dieser Woche im Großraum Zwickau mehrere Wohnungen von mutmaßlich politisch rechten Straftätern durchsucht. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, sind bei den Durchsuchungen in Limbach-Oberfrohna, Waldenburg, Reinsdorf, Hohenstein-Ernstthal und Herlasgrün unter anderem Mobiltelefone, Computer, Datenträger und andere Beweismittel sichergestellt worden.

Die Tatverdächtigen im Alter zwischen 19 und 51 Jahren sowie ein Jugendlicher sollen in sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten unter anderen den Holocaust geleugnet, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet, Hakenkreuze verbreitet und Volksverhetzung betrieben haben. Aus der Polizeidirektion Zwickau hieß es dazu, hier gehe es nicht um Kavaliersdelikte. Es gebe Null Toleranz. Für alle Durchsuchungen lagen laut Polizei richterliche Durchsuchungsbeschlüsse vor.
[close]
https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/zwickau/durchsuchungen-politisch-motivierte-straftaten-100.html

https://www.freiepresse.de/hitler-himmler-hakenkreuze-polizei-durchsucht-wohnungen-im-raum-zwickau-artikel10846352
Zitat
Ausgewählte Meldung

Durchsuchungen zur Verfolgung politisch motivierter Straftaten

Zeit: 26.05.2020 bis 29.05.2020

Ort: Polizeidirektion Zwickau

Bundesinnenminister Seehofer und BKA-Präsident Münch stellten in dieser Woche in Berlin den Jahresbericht zur politisch motivierten Kriminalität vor. Dabei war ein merklicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Der Innenminister betonte, das Hauptaugenmerk liege auf den politisch rechts motivierten Straftaten. Welche Relevanz das Thema auch im Bereich der Polizeidirektion Zwickau entfaltet, zeigen mehrere Durchsuchungsmaßnahmen, die das Dezernat Polizeilicher Staatsschutz diese Woche realisierte:

So wurde am Dienstag in Limbach-Oberfrohna die Wohnung eines 35-jährigen Deutschen durchsucht. Der Tatverdächtige hatte in einem bekannten sozialen Netzwerk den Holocaust geleugnet, was eine Volkverhetzung darstellt. Bei der Durchsuchung wurden Datenträger als Beweismittel sichergestellt.

Am Mittwoch wurde wegen des Tatvorwurfes der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in einem bekannten sozialen Netzwerk die Wohnung eines 44-jährigen Deutschen in Waldenburg durchsucht. Der Beschuldigte räumte ein, Hakenkreuze verbreitet zu haben.

Ebenfalls am Mittwoch durchsuchten Beamte eine Wohnung in Reinsdorf. Der 51-jährige deutsche Tatverdächtige verbreitete das Abbild von Adolf Hitler über einen Messenger-Dienst. Auch hier erfolgte wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen die Sicherstellung von Beweismitteln.

In Hohenstein-Ernstthal wurde aufgrund einer Volksverhetzung die Wohnung eines 57-Jährigen durchsucht. Wie sich vor Ort herausstellte, hatte sein jugendlicher Sohn die strafbaren Äußerungen und Bilder über einen bekannten Messenger-Dienst verbreitet. Er wird sich nun für die strafbare Beschimpfung von Minderheiten und das Einstellen des Abbildes von Heinrich Himmler mit Hakenkreuzarmbinde verantworten müssen. Die Durchsuchung erfolgte am Donnerstag.

Am Freitagmorgen folgte eine Durchsuchung in Herlasgrün. Ausschlaggebend war ein Verfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der Beschuldigte ein 19-jähriger Deutscher gab den Verstoß zu. Es wurden ein Laptop und ein Mobiltelefon sichergestellt.

Für alle Durchsuchungen lagen richterliche Durchsuchungsbeschlüsse vor.

Dazu der stellvertretende Leiter der Polizeidirektion Zwickau, Leitender Kriminaldirektor Holger Thierfelder: Das konsequente Vorgehen zeigt, wie ernst Polizei und Staatsanwaltschaft gegen Verstöße im Staatsschutzbereich vorgehen. Das sind keine Kavaliersdelikte. Hier gibt es Null Toleranz.
https://www.radiozwickau.de/beitrag/polizeidirektion-zwickau-durchsuchungen-zur-verfolgung-politisch-642412/

« Letzte Änderung: 30. Mai 2020, 06:41:22 von Gutemine »
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #7480 am: 30. Mai 2020, 08:57:19 »
Beim Schwarzwälder Boten versucht man das hissen einer "Reichskriegsflagge" zu erklären.

Es mag nicht explizit strafbar sein, aber welchen Zweck soll das Hissen einer Kriegsflagge denn haben? Da will doch jemand einen Krieg anfangen - ohne dass irgendwelche Streitkräfte dahinter stecken. Das kann man als Blödsinn abtun, aber man kann auch finstere Absichten dahinter mutmaßen: will da einer einen Krieg gegen die Bundesrepublik führen?

Es gibt Leute, die sich ständig solche niederträchtigen Gedanken machen. Man nennt sie auch "Staatsanwälte".
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7481 am: 30. Mai 2020, 09:29:36 »
Es mag nicht explizit strafbar sein, aber welchen Zweck soll das Hissen einer Kriegsflagge denn haben?


Streng genommen ist es gar nichts.
Das Ding sieht der Reichskriegsflagge, die zwischen 1933 und 1935 Verwendung fand ähnlich, ist sie aber nicht, da z.B. die Balken zu dünn geraten sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichskriegsflagge

Für unsere Kundschaft, die großen Wert auf Exaktheit legt, finde ich das erstaunlich.

Man könnte nun mehrere Schlüsse ziehen.
Z.B. ob der Betreffende so doof ist, nicht mal das Original zu kennen.
Oder ob er nur die Zeit bis 1935 ganz toll fand, denn Rest ("Großdeutschland") dann aber nicht mehr.  ;D

Er wird aber vermutlich bei Befragen gar nicht sagen können, was er ausdrücken will, mutmaßlich Irgendwas mit "Reich" und "Deutsch" und "Größe". Oder so.
Damals war die Welt vielleicht auch noch in Ordnung. Und es ging gerecht zu. Und jeder wußte, wo er hingehört.
Irgendetwas in der Richtung.

Also mehr so ein "Gefühl". Ein Wohlfühlgefühl.

Und einer aus der Szene hat mal rausgekriegt, daß das Ding nicht direkt strafbar ist.
Man hat dann noch das Gefühl, fast etwas Verbotenes zu tun. Da laufen Schauer über den Rücken! Also ein gewisser Zusatznutzen.

;)
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline No_DR

Re: Presseschnipsel
« Antwort #7482 am: 30. Mai 2020, 10:14:25 »
In BW in dem Luftkurort Dobel kann man an einem Anwesen mehreren eindeutigen Flaggen salutieren  :salut:
1 Flagge Königreich Württemberg 1 Reichskriegsflagge 1 Reichskriegsflagge (ich glaube Marine oder so) und noch 1 Reichsflagge schwarz weiß rot.
Hatte leider mein Handy im Auto liegen lassen, sonst wäre hier ein Foto. Die Rolläden waren herunter gelassen. Ich war 1 Tag nach den Razzien gegen die Reichsdeutschen zufällig dort wandern.
Sollte ich in nächster Zeit noch mal dort sein, wird Foto nachgeliefert.
Beim Stöbern gefunden:
https://www.meinenzkreis.de/startseite_artikel,-Nordschwarzwald-Kolumne-Rechter-Zuendstoff-am-Fahnenmast-bedenkliche-Flaggen-in-Dobel-_arid,1323301.html
« Letzte Änderung: 30. Mai 2020, 11:02:59 von No_DR »
Wer Rechtschreib- und Grammatikfehler findet, darf sie behalten!
Mir kennä alles ausser hochdeitsch!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: theodoravontane, Goliath, Gerichtsreporter

Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #7483 am: 30. Mai 2020, 12:29:11 »
Man könnte nun mehrere Schlüsse ziehen.
Z.B. ob der Betreffende so doof ist, nicht mal das Original zu kennen.

Das würde ich gar nicht ausschließen.

Oder ob er nur die Zeit bis 1935 ganz toll fand, denn Rest ("Großdeutschland") dann aber nicht mehr.

Das "Großdeutsche Reich" kam aber erst irgendwann in den 40ern, es blieb auch nicht lange frisch.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7484 am: 30. Mai 2020, 12:57:48 »
Das "Großdeutsche Reich" kam aber erst irgendwann in den 40ern


Offiziell ab '43, aber inoffiziell gab es Großdeutschland seit dem "Anschluß" Österreichs.

Logischer Schluß für mich: Der Dödel mit der Flagge lehnt den Gebietszuwachs durch die "Lösung der Sudetenfrage", den "Anschluß" und die "Zerschlagung der Resttschechei" ab, sowie den Souveränitätsgewinn durch die Besetzung des Rheinlandes.

Oder er ist einfach ein Dep.p. Was ich für wahrscheinlicher halte.

Andere rückwärtsgewandte Dep.pen wollen ausgerechnet einen "Tag der deutschen Zukunft" ausrichten:


Zitat
Braunem TddZ-Aufmarsch droht Debakel

Von Horst Freires
29.05.2020 -

Zum mittlerweile zwölften Mal soll Anfang Juni in Worms der selbst ernannte „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) in Form einer Demonstration stattfinden.
Spoiler
Bereits vor einem Jahr wurden mit dem 6. Juni und Worms als Austragungsort die für Planung und Mobilisierung nötigen Koordinaten bekannt gegeben. Nun droht den Initiatoren aber ein Debakel. Corona-bedingt mit dem Argument des Infektionsschutzes hat die Stadt Worms das Anliegen am 18. Mai abgelehnt. Nun wollen die Organisatoren aus dem Umfeld von NPD und „Die Rechte“, zu denen in all den Jahren auch stets Dieter Riefling aus Söhlde bei Hildesheim gehörte, nach eigenem Bekunden auf verwaltungsrechtlichem Wege noch eine Genehmigung erstreiten. Um das eigene Selbstbewusstsein auch in Pandemie-Zeiten nicht zu trüben, wird weiterhin für den 6. Juni mobilisiert.

Die letzten Neonazi-Zusammenkünfte in Rheinland-Pfalz waren nur schwach frequentiert. So durfte sich die Splitterpartei „Die Rechte“ im Verbund mit der „Kameradschaft Rheinhessen“ am 1. Mai in Worms zu einer kurzfristig angemeldeten Kundgebung treffen. Gerade einmal elf Teilnehmer fanden sich dazu ein, darunter Florian Grabowski, einer der regionalen Wortführer. Bemühungen, zeitgleich in Hamburg, Bremen und Braunschweig aufzumarschieren, wurden jeweils untersagt. Kaum größer war dann am 8. Mai das Zusammentreffen des identischen Spektrums in Bretzenheim bei Bad Kreuznach, jährliche Anlaufstelle rechtsextremer Gedenkinstrumentalisierung genau wie zum braunen „Rheinwiesenlager“-Treffen. Dafür wurden ebenfalls nur 15 Teilnehmer gezählt.
Interesse am TddZ deutlich rückläufig

Waren in den vergangenen Jahren die TddZ-Teilnehmerzahlen im unteren dreistelligen Bereich bereits rückläufig, so könnte es nun einen neuerlichen Tiefpunkt geben. Offenbar hakt es dieses Mal auch beim nicht zuletzt aus Finanzierungszwecken rund um den Termin inszenierten Merchandising. Anders als in den vergangenen Jahren ist bislang noch kein aktueller Rechtsrock-Sampler zum Event veröffentlicht worden. Dafür verantwortlich zeichnete in den Vorjahren PC Records aus Chemnitz. Dort werden aktuell die entsprechenden Sampler der drei Vorjahre zum Schleuderpreis verkauft.

Die Aufmarsch-Reihe „Tag der deutschen Zukunft“ startete 2009 in Pinneberg. Mit Wiederholungscharakter trifft sich die braune Szene dazu stets Anfang Juni. So folgten Demonstrationen in Hildesheim, Braunschweig, Hamburg, Wolfsburg, Dresden, Neuruppin, Dortmund, Karlsruhe, Goslar und Chemnitz. Den größten Zuspruch gab es 2016 in Dortmund mit über 900 Teilnehmern. Im vergangenen Jahr kamen gerade einmal 270 Neonazis nach Chemnitz. Im Jahr 2018 waren es mit 250 in Goslar sogar noch weniger. Das Interesse in der Szene scheint also auch ohne Corona deutlich rückläufig.
[close]
https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/braunem-tddz-aufmarsch-droht-debakel
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath, Gerichtsreporter