Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264741 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7320 am: 17. April 2020, 03:22:49 »
Kohlmann will auch demonstrieren. Er rechnet mit 500 Teilnehmern in Dresden.

Ich würde mal sagen, die wollen weniger gegen die "Corona Diktatur" als für den Geburtstag ihres geliebten Führers demonstrieren. ::)

Zitat
Trotz Kontaktverbot! Pro Chemnitz plant Demo am Nischel

Von Thomas Moegen

Chemnitz - Kein Scherz: Pro Chemnitz plant eine Demo gegen die "Corona-Diktatur".

Die selbsternannte Bürgerbewegung hat für 20. April eine Kundgebung auf zwei Hektar Fläche um den "Nischel" herum angekündigt. Die rechtsextreme Gruppierung pocht auf die Versammlungsfreiheit.

Die Veranstaltung ist für 500 Personen angemeldet. Aus Sicht der Stadt ist die Kundgebung nicht zulässig. Aber die Rechtslage bleibt unklar.

"Sagt die Stadt Nein, steht uns ein Versammlungsgesetz-Rechtsexperte für einen Eil-Antrag bei", sagt Fraktions-Chef Martin Kohlmann (42, Pro Chemnitz).

"Wir fordern die Öffnung von Geschäften, Kinos und Theatern mit Abstandsregelung. Bürger sollen sich wieder frei bewegen können und nicht überwacht werden".

Die Teilnehmer der Demo sollen Mundschutz tragen, zwei Meter Abstand zu Nicht-Familienangehörigen halten.

Am "Nischel" sollen Kreidestriche die Leute auf Abstand halten. Bisher sind Reden von Kohlmann und Erzgebirgskreis-Kreisrat Stefan Hartung (31, NPD) geplant.
https://www.tag24.de/chemnitz/politik-wirtschaft/chemnitz-prochemnitz-demo-gegen-massnahmen-corona-coronavirus-1488835
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: x, Neubuerger, Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7321 am: 17. April 2020, 13:30:11 »
Das Geld wird der "reinrassige Volksdeutsche" Robert Göhricke mit seinem Blog bestimmt schnell zusammen haben. Da verbreitet er auch gerne den Schwachfug von Hafenmeyer, Haverbeck und Co., das scheint wohl keine Konsequenzen zu haben.

Zitat
Geldstrafe für DR-Aktivisten
17.04.2020 -

Osnabrück/Melle – Das  Amtsgericht Osnabrück hat einen Aktivisten der neonazistischen Miniaturpartei „Die Rechte“ (DR) wegen Schnipselaktionen zu einer Geldstrafe verurteilt

Robert G. aus Melle wollte mit den kleinen Flyern im Spätsommer 2019 neue Interessierte für die Neonazi- Partei gewinnen. Neben Werbung für die „Die Rechte“ stand auf diesen laut einer eigenen Veröffentlichung von G. auch:„Deutsche Jugend, Erwache!“ Offenbar war diese Losung angelehnt an die verbotene NSDAP-Parole „Deutschland erwache!“

Stattgefunden haben die Schnipselaktionen demnach an beziehungsweise im Umfeld von Schulen in Osnabrück und Melle.Da jedoch nur die Aktivitäten in Osnabrück dem DR-Aktivisten vor Gericht zugerechnet werden konnten wurde er laut DR zu einer Geldbuße von 450 Euro verurteilt. Nicht der Inhalt der Flyer sei im Prozess vor dem Amtsgericht Osnabrück im März thematisiert worden, sondern die unerlaubte Verbreitung („illegale Müllentsorgung“) teilte die „Die Rechte“ mit. R. (Jahrgang 1996) will laut Partei das Urteil anfechten. Der junge Mann betreibt einen Internetblog, glorifiziert auf diesem Wege den Nationalsozialismus und nimmt seit geraumer Zeit an Versammlungen unter anderem der „Rechten“ teil. (mik)
https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/geldstrafe-f-r-dr-aktivisten

Seine "Selbstbeschreibung" zeigt deutlich den "aufrechten, rassereinen Herrenmenschen".
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline desperado

  • Personalausweisler
  • ***
  • Beiträge: 1164
  • Dankeschön: 4871 mal
  • Karma: 103
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 1000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7322 am: 17. April 2020, 14:11:02 »
 :scratch: :scratch: also ich als unwesentlich vor 1996 Geborener bin nicht primär durch die Schule mit dem Thema "1000 Jahre im Schnelldurchlauf" in Berührung gekommen. Was aber daran gelegen haben mag, daß mein Vater sehr an Geschichte interessiert war, wir mehr als 2 Bücher im Regal hatten die wir als Kinder sogar benutzen sollen und das es damals jeden Sonntag auf irgendeinem 3. Programm eine Sendung (ich glaube "heute vor 40 Jahren" oä) gab, die immer geschaut wurde. Diese Sendung zeigte kommentierte Ausschnitte aus alten Wochenschauen.

Ich verstehe ja, daß das Interesse an diesem Thema, zumindest bevor es auf dem Lehrplan auftaucht, oft durch das Elternhaus geprägt ist. Allerdings befürchte ich das er aus einem Elternhaus kommt in dem Interessen der Kinder gefördert wurden, die die Eltern entlasteten

Es muss ja nicht wie bei einem Freund von mir sein. Der hat eine Bulgarin geheiratet. Die 3 Kinder wurden 3sprachig erzogen weil Oma und Opa kein Deutsch oder Englisch sprechen. Interessen haben die Kinder sich ausgesucht und wurden gefördert, das Ergebnis sind heute ein Anwalt, ein Physiker und eine Historikerin.

 Wie gesagt ein Extrem, aber etwas mehr dürfte es heutzutage oftmals schon sein. Dann hätten wir weniger Probleme mit solchen ♥♥♥en!
« Letzte Änderung: 17. April 2020, 14:12:33 von desperado »
As usual, I'm writing slowly because I know you can't read fast.

(Radar writting a letter to his Mom an me, writting Comments for our Customers)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Neubuerger, Goliath, Gerichtsreporter

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7323 am: 18. April 2020, 08:54:25 »
Der Plastikdruide hatte ja mit seiner "Malerverkleidung" seinerzeit die Idee der "germanischen Bekleidung" aufgegriffen (vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, "die Weißen"-Kostüm), Tommy Frenck "perfektioniert" das jetzt.

Ein KuKluxKlan-Mützen-Baumwoll-Schweißhemd (auch Hoodi genannt) für "echt germanische Patri.dioten".
Spoiler
Corona-Virus Der Neonazi Tommy Frenck will nun Ku-Klux-Klan-Masken verkaufen

Mitglieder des Ku-Klux-Klans töteten tausende Afroamerikaner*innen seit 1865. Nun nimmt der deutsche Neonazi Tommy Frenck die typische Spitzmaske in das Sortiment seines rechtsextremen Online-Versands mit auf – Ein Schlag ins Gesicht für potentielle Opfergruppen dieser menschenfeindlichen Ideologie.

Wer bei „Druck 18“ von Tommy Frenck einkauft, kann sich nicht mehr hinter dem verharmlosenden Label „neu-rechts“ verstecken. Der Neonazi Frenck bietet in seinem Online-Versandhandel beinahe alles an, was das plumpe Neonazi-Herz höher schlagen lässt. Es gibt Bettwäsche in den Reichsfarben, Armbrüste, Pfefferspray sowie Imitate von Wehrmachtsuniformen und Helmen zum Nachspielen zu kaufen, ebenso wie alle möglichen Shirts und Pullover, die meist in den Farben schwarz-weiß-rot gehalten sind. Mal mit den Nationalsozialismus verherrlichenden Symbolen, mal mit angeblich witzigen rassistischen und menschenfeindlichen Sprüchen und Codes. Selbst für die ganz Kleinen bietet Frenck bereits rechtsextreme Propaganda an. Bei all den schrecklichen Inhalten bewegt sich Frenck jedoch immer im Rahmen der Legalität. Und immer wieder gelingt es ihm durch gezielte Provokation Aufmerksamkeit zu erzeugen. So auch nun mit seinem neuesten Kapuzenpullover, der eindeutig angelehnt ist an den mordenden Ku-Klux-Klan. 
Frenck versteht es Aufmerksamkeit zu erzeugen

Der ex-NPD-Politiker Frenck betreibt seit 2014 in Kloster Veßra im thüringischen Landkreis Hildburghausen den Gasthof „Goldener Löwe“, in dem er jährlich zum 20. April (Adolf Hilters Geburtstag) medienwirksam ein „Führerschnitzel“ für 8,88 Euro anbietet – wobei die „88“ in der Szene als Code für „Heil Hitler“ verstanden wird. Im Sommer 2017 organisierte der Thüringer auf dem Gelände eines AfD-Mannes in Themar das Großevent „Rock gegen Überfremdung“, zu dem etwa 6.000 Neonazis aus ganz Europa anreisten.

Frenck ist gut vernetzt in der Neonaziszene und offenbar auch im Kreis Hildburghausen nicht unbeliebt: 2018 erzielte er mit seinem „Bündnis Zukunft Hildburghausen“ bei der Landratswahl 16,6 Prozent der Stimmen.

Im Januar diesen Jahres gelang Frenck dann abermals in den Fokus des öffentlichen Interesses. Der Grund war eine von ihm kreierte Biermarke, „Deutsches Reichsbräu“, deren Etikett ein Reichsadler mit eisernem Kreuz ziert. Ein Kasten der Sorte kostet 18,88 Euro. Die Ziffernfolgen „18“ und „88“ stehen in der rechtsextremen Symbolik für „Adolf Hitler“ und „Heil Hitler“.
Ku-Klux-Klan-Masken im Sortiment bei Tommy Frenck

Und nun also der neue Gassenhauer aus dem Hause Frenck: Da wegen des Corona-Virus zu einem Tragen von Masken aufgerufen wird bietet nun auch der Neonazi einen Kapuzenpullover „mit Maskenfunktion“ an, den es Ende April zu erwerben geben soll. „Sieht aus wie ein normaler Kapuzenpullover und mit einem kleinen Handgriff hat man in einer Sekunde eine so stehende Maske ;)“, so Frenck. Den Pullover gibt es sowohl in weiß, wie auch in schwarz. Auf der linken Brustseite prangt das Logo des Ku-Klux-Klans. Frencks Fans scheinen begeistert zu sein und kündigen bereits an, den Pulli kaufen zu wollen.
Die Geschichte des Ku-Klux-Klans

Der Ku-Klux-Klan (KKK) ist eine rassistische und gewalttätige Gruppe, die besonders in den Südstaaten der USA aktiv ist. Diese rechtsextreme wurde Heiligabend 1865, kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg, gegründet. Die Organisation spezialisierte sich auf alle Spielarten des Terrors gegen Afroamerikaner*innen, in weißen langen Kostümen mit spitzen Kapuzen sowie mit brennenden Kreuzen als mystisches christliches Symbol. Vorzugsweise nachts gingen die Mitglieder auf Tour und ließen von Lynchmorden über Vergewaltigungen bis zum Teeren und Federn ihrer Opfer kein Gewaltverbrechen aus. Schätzungsweise 20.000 ex-Sklav*innen tötete der Klan allein zwischen 1868 und 1871. Der Ku-Klux-Klan propagiert bis heute die „weiße Vorherrschaft“ insbesondere gegenüber Afroamerikaner*innen, aber auch einen militanten Antikatholizismus und Antisemitismus.
Auch in Deutschland gibt es den Klan

Anfang der 1990er Jahre versuchte der Neonazi und spätere V-Mann Carsten Szczepanski („Piatto“) einen deutschen Ableger des Ku-Klux-Klans zu gründen. Etwas später, Mitte der 1990er Jahre trafen sich etwa 20 Neonazis in der Nähe von Jena und verbrannten Kreuze. Teilnehmer*innen waren auch die NSU-Mitglieder Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe sowie der NPD-Politiker Ralf Wohlleben.
Der NSU, der Klan und die Sicherheitsbehörden

Die Staatsanwaltschaft Gera erhob damals Anklage, nachdem sie bei Zschäpe Fotos gefunden hatte, auf denen lichterloh brennendes Holz und Personen beim Hitlergruß zu sehen waren. Zschäpe hat den Beamt*innen damals bereitwillig mitgeteilt, wer da auf den Fotos zu sehen sei. Sie selbst „gehöre keiner Szene an“, behauptete sie. Wenig später tauchte das mordende Trio Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos unter. Auch für die anderen Neonazis auf dem Bild blieben die Feuerspiele folgenlos. 2012 soll es mindestens vier deutsche Klan-Gruppen gegeben haben, so die politische Bildung  Brandenburg. Mit einer dieser Gruppen standen auch die Mitglieder des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) in Kontakt. Durch die Ermittlungen zur NSU-Terroraffäre ist auch die Mitgliedschaft mehrerer Polizist*innen beim Ku Klux Klan bekannt geworden. Ausgerechnet Kolleg*innen der vom NSU ermordeten Polizisten Michèle Kiesewetter waren Mitglieder bei dem rechtsterroristischen Geheimbund.

Mit einer Großrazzia ging die Polizei am 16. Januar 2019 in mehreren Bundesländern gegen 17 Personen vor. Bei dem Einsatz gegen die Vereinigung, die sich „National Social Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland“ nannte, seien mehr als 100 Waffen wie Macheten und Schwerter beschlagnahmt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit.

Und nun gibt es diese Pullover, die sich leicht zu einer rechtsterroristischen Maske umwandeln lassen, in Tommy Frencks Shop für jedermann zu kaufen. Ein Schlag ins Gesicht für potentielle Opfergruppen dieser menschenfeindlichen Ideologie.
[close]

https://www.belltower.news/rechter-versandhandel-der-neonazi-tommy-frenck-will-nun-ku-klux-klan-masken-verkaufen-98407/

 
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7324 am: 19. April 2020, 12:40:50 »
Da hat einer aufgepaßt:


Zitat
Anklage erhoben
Nur Barzahlungen, kein Smartphone, nicht googeln: So konspirativ plante Stephan B. den Anschlag von Halle

Der geständige Halle-Attentäter radikalisierte sich im Kinderzimmer bei seiner Mutter und baute Waffen in der Werkstatt seines Vaters. Und niemand will etwas von seinem mörderischen Vorhaben mitbekommen haben. Die Ermittlungen zeigen: Stephan B. legte bei der Planung seiner Wahnsinnstat Wert auf größte Geheimhaltung.
Spoiler
Der wegen des Anschlags in Halle angeklagte rechtsradikale Attentäter Stephan B. ging bei der Vorbereitung seiner Taten äußerst konspirativ vor. Dieses Bild zeichnen die monatelangen Ermittlungen der "Besonderen Aufbauorganisation 'Concordia'", die beim Bundeskriminalamt (BKA) den Fall recherchierte.   

Nach Erkenntnissen der BKA-Ermittler plante B. sein für den 9. Oktober vergangenen Jahres vorgesehenes Massaker in der Synagoge von Halle über Monate hinweg, ohne dass sein Umfeld oder andere etwas davon mitbekommen hätten.
Halle-Attentäter legte Wert auf Geheimhaltung

Bei seinen Tatvorbereitungen achtete B. streng auf Geheimhaltung. So nutzte er im Internet mehr als ein halbes Dutzend unterschiedlicher E-Mail-Adressen, die meisten davon lauteten auf Phantasienamen. Zwischen den Accounts wechselte er hin und her, um Spuren zu verwischen und Ausspähversuchen der Sicherheitsbehörden zu entgehen.

Die Zahlungen seiner Einkäufe, etwa für seine selbst hergestellten Waffen und Sprengsätze, wickelte Stephan B. wenn möglich in bar ab, damit die Transaktionen nicht nachvollzogen werden konnten. Banken und anderen Zahlungsdienstleistern misstraute er, ebenso Online-Unternehmen. Er vermied das Googeln und Bestellungen bei Internet-Versandhändlern, war nicht in sozialen Netzwerken aktiv. Auch ein Smartphone nutzte er aus Angst vor Überwachung im Alltag nicht. Im Internet kommunizierte der jetzt angeklagte Stephan B. vorwiegend über anonymisierte Chatportale.

Um Waffen und Sprengsätze selbst herzustellen, kaufte B. in Baumärkten ein, besuchte dabei aber immer verschiedene Filialen, um nicht durch die Kombination bestimmter Käufe aufzufallen.

Auch gegenüber seiner Familie legte er Wert auf strengste Geheimhaltung. Die Mutter, in deren Wohnung er im Alter von 27 Jahren immer noch lebte, durfte sein Zimmer über Jahre hinweg nicht betreten, er schloss den Raum immer ab.
Stephan B. bastelte seit Jahren an Waffen

Spätestens ab 2016 soll B. in der Werkstatt des von der Mutter getrennt lebenden Vaters Schusswaffen, Bomben und Brandsätze hergestellt haben. Die Schusswaffen bewahrte B. in seinem Bettkasten in der Wohnung der Mutter auf, die Sprengsätze deponierte er in einem Schrank und in einem Klappsofa bei seinem Vater. 

Sein Anschlagsziel habe er vor der Tat sorgfältig ausgekundschaftet, so B. in einer seiner Vernehmungen gegenüber den Ermittlern. So habe er bei zwei Ausspähungen wenige Wochen vor der Tat mögliche Zugänge zur Synagoge und die Positionen von Überwachungskameras recherchiert, dabei jedoch einen längeren Aufenthalt in der Nähe des Gebäudes vermieden, um keinen Verdacht zu erregen. Über einen Kartendienst im Internet habe er sich die nähere Umgebung angesehen, um nach der Tat bei einer möglichen Flucht nicht in eine Sackgasse zu geraten. 

B. wollte am am 9. Oktober 2019 in der Synagoge von Halle ein Massaker anrichten. Mehr als 50 Menschen waren an jenem Tag in dem Gotteshaus, um Jom Kippur, den höchsten Feiertag im Judentum, zu begehen. Nachdem B. vergeblich versucht hatte, in das Gebäude einzudringen, erschoss er noch in Halle zwei Zufallsopfer. Auf seiner anschließenden Flucht verletzte er mit Schüssen zwei weitere Menschen schwer. Wenig später konnte ihn die Polizei auf einer Bundesstraße bei Zeitz im Süden Sachsen-Anhalts festnehmen. 

Inzwischen hat der Generalbundesanwalt Anklage gegen Stephan B. erhoben, unter anderem wegen zweifachen Mordes. Der Prozess startet voraussichtlich im Mai oder Juni.
[close]
https://www.stern.de/politik/deutschland/halle-anschlag--stephan-b--plante-seine-tat-im-verborgenen-9229062.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Wildente, Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7325 am: 19. April 2020, 14:23:31 »
Online-Info-Veranstaltung zum Thema "Reichsbürger" und ein Lehrer der wissen will, was er mit einem "Reichsbürger-Schuler" am Besten tun soll.  :o
Spoiler
Verbotene Szene in Oberberg Wie gefährlich die Welt der „Reichsbürger“ wirklich ist

    Von Monika Siegfried-Hagenow 19.04.20, 08:00 Uhr

Gummersbach -

Im März haben Einsatzkräfte im Rahmen eines bundesweiten Schlags gegen den verbotenen Verein „Geeinte deutsche Völker und Stämme“ auf einem Anwesen in Windhagen Waffen sichergestellt: Unter anderem wurden drei abgesägte Schrotflinten, drei Armbrüste und zwei Macheten gefunden. Das Ergebnis der Razzia, die über Oberberg hinaus Aufsehen erregte, war nun Anlass für ein Informationsangebot der Gummersbacher Volkshochschule.

Leiter Dominik Clemens erläutert: „Im Rahmen unseres Auftrags zur politischen Bildung wollten wir schnell ein Angebot zur Information über die Reichsbürgerszene machen.“ Mitveranstalter war das Netzwerk gegen Rechts. Für den Online-Vortrag mit dem Titel „Reichsbürger/innen – eine facettenreiche, gefährliche Bewegung“ wurde Andras Speit gewonnen, der sich als Autor und Journalist seit vielen Jahren intensiv mit der Szene beschäftigt.
Rasanter Zulauf gerade in Oberberg

Das Interesse war groß. Fast 100 Zuhörer folgten zu Hause an PC, Tablet oder Handy den Informationen des Referenten über eine heterogene Szene, die, so Dominik Clemens, gerade in Oberberg rasanten Zulauf hat: Waren 2016 hier rund 100 Reichsbürger bekannt, so werden vom Staatsschutz mittlerweile rund 150 Personen der Bewegung zugeordnet, die die Bundesrepublik als Staat sowie ihre Einrichtungen und Autoritäten ablehnen und sich einem „Reich“ zugehörig fühlen – „sei es das von 1933, 1937 oder auch das des 18. oder 19. Jahrhunderts“, erläutert Referent Speit.

Das zeige schon, mit welch zersplitterter Szene man es zu tun habe. Mehr als 30 Projekte und Organisationen habe er im Laufe seiner Recherchen identifiziert. „Nicht alle sind rechtsextrem, aber es gibt zahlreiche Überschneidungen.“ So finden sich antisemitisches Gedankengut und auch äußerst konservative Vorstellungen über die Rolle der Frau. „Drei Viertel der Reichsbürger sind Männer zwischen 40 und 60.“
Großes Geschäft im Internet

Es sei eine Szene, die im Internet großen Zulauf und ein großes Geschäft eröffnet habe. Die sogenannte „Opferhilfe“ verspreche Unterstützung beim Einspruch gegen Strafzettel oder Steuerbescheide. Die dubiosen Helfer kassierten für ihre Dienstleistung, obwohl am Ende das Bußgeld dann doch unvermeidlich ist – plus Zinsen und Mahnkosten. Auch der Verkauf von eigenen Urkunden wie Führerscheinen oder Personalausweisen sei zum Teil sehr lukrativ.

Im lebhaften Chat, der sich an den Vortrag anschloss, wurde mehrfach nach der Gefährlichkeit der Szene gefragt: „Von der Selbstverwaltung zur Selbsterhaltung und von da bis zur Selbstverteidigung ist es oft ein kleiner Schritt.“ Die Szene radikalisiere sich schnell. So gehe man für das Jahr 2018 von 864 Straftaten im Jahr aus, davon 160 Gewalttaten.
Ein Anschlag sei jederzeit möglich

Zum Beispiel sei ein Gerichtsvollzieher von einer selbst ernannten Hilfspolizei der Reichsbürger massiv bedroht und festgesetzt worden. „Viel zu lange hat man sie als Spinner wahrgenommen. Erst seit im Jahr 2016 ein Polizist erschossen wurde, hat ein Umdenken eingesetzt.“ Ein Anschlag sei jederzeit möglich, betonte der Referent eindringlich.

Was tun, wenn man im Freundeskreis, im Verein oder in der Familie einen Reichsbürger identifiziert und im persönlichen Gespräch an seine Grenzen stößt? Jens Künstler vom Netzwerk gegen Rechts verweist auf eigene Beratungsangebote.

Ein Lehrer wollte im Chat wissen, wie er in der Schule reagieren soll angesichts eines Schülers aus der Szene. Speik empfiehlt, die Vorfälle zu dokumentieren, die Schulleitung zu informieren, wenn möglich das Gespräch mit den Eltern zu suchen – und wenn nötig, die Polizei einzuschalten. „Man muss darüber sprechen, sonst hat man am Ende ein großes Problem.“
[close]
https://www.rundschau-online.de/region/oberberg/gummersbach/verbotene-szene-in-oberberg-wie-gefaehrlich-die-welt-der--reichsbuerger--wirklich-ist-36575284
____________________

Das wird den Obererpel wieder ärgern. Obwohl er ja mit dieser Gruppe wohl nichts zu tun hat, gibt es seine Demo vor dem Reichstag als Titelbild zum Artikel.  ;D

Ich frage mich nur, warum nicht zumindest die "Lügenpresse" mal ein bisschen intensiver recherchiert...

Spoiler
Bis auf diejenigen, die das Coronavirus zum Anlass für anti-asiatischen Rassismus nahmen, war es aus der rechten Ecke in der Corona-Pandemie eher still. Die AfD hat so schlechte Umfragewerte wie schon seit Jahren nicht mehr. Jetzt rufen Reichsbürger mit einer antisemitischen Verschwörung zum Widerstand am 1. Mai auf.

Mitglieder der selbsternannten „Reichsbewegung“ sehen hinter der Ausbreitung des Coronavirus einen „großen Schwindel“. Deswegen soll sich ihr Widerstand ab dem 1. Mai gegen „Corona-Panikmacher, Impf-Propagandisten und Denunzianten, ebenso aber auch Befürworter von Tracking-Apps und der Bargeld-Abschaffung“ richten. Unter anderem per Email erreichte eine Aufforderung dazu AnhängerInnen und Medien.

Im Text rufen die anonymen rechten VerfasserInnen dazu auf, die staatlichen Maßnahmen kategorisch zu boykottieren. Auf Infektionsschutz müsse man nicht Acht geben, denn es handle sich um eine „Inszenierung des unglaublich dreisten Corona-‚Virus‘-Theaters“. Dieses Theater sei Teil eines „Vernichtungskriegs gegen die europäischen Völker und besonders gegen uns Deutsche“. Quellen, denen das Schreiben vorliegt, sprechen von einer antisemitischen Struktur der Verschwörung.

Konkret drohte das Schreiben neben PolitikerInnen auch VirologInnen: „Alle führenden Vertreter des Robert-Koch-Instituts, der Virologie- und Impfstoff-Lobbies sind für immer hinter Gitter zu bringen!“. Zeitnah sollten diese mit einer „gerechten Strafe“ rechnen.

Bei fast jedem gegebene Anlass gab es in den vergangenen Jahren einen Aufruf der Reichsbürger-Bewegung zum Tag X. Diesmal scheinen sie den 1. Mai zum Tag X machen zu wollen.
[close]
https://perspektive-online.net/2020/04/reichsbuerger-planen-koordinierten-widerstand-ab-dem-1-mai-gegen-politikerinnen-und-virologinnen/
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Wildente

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • Beiträge: 3881
  • Dankeschön: 24195 mal
  • Karma: 733
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst! Für unerschütterlichen Kampf an forderster(!)  Front Beliebt! 50 positives Karma erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7326 am: 19. April 2020, 14:32:29 »
Ich frage mich nur, warum nicht zumindest die "Lügenpresse" mal ein bisschen intensiver recherchiert...

Für das Bild haben die gar nicht recherchiert, sondern das einzige Bild mit Menschen aus dem Reichbürger-Artikel in der Wikipedia genommen.
Wir Reichsbürger erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Reichsbürger der Erde. -
(frei nach Christian Morgenstern)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath, Anmaron, Gerichtsreporter

Offline Schreibtischtäter

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • S
  • Beiträge: 2568
  • Dankeschön: 13827 mal
  • Karma: 367
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7327 am: 20. April 2020, 13:05:57 »
Kann mir ein Rechtskundiger mal verraten, wie man eine Tat als "politisch motiviert" einordnen kann, OHNE feststellen zu können, welchem Spektrum sie zuzuordnen ist?!
Kapitalismuskritik und Israelfeindlichkeit findest Du in beiden extremistischen Lagern. Bei Israelfeindlichkeit kommen noch die Islamisten dazu. Wenn es also zB einen Brandanschlag auf eine Bank oder eine israelische Einrichtung gibt, dann ist es ohne Bekennerschreiben nicht möglich, das politische LAger zuzuordnen. Ein Anschlag aus politischen Motiven ist aber sehr wahrscheinlich.

Anschläge auf Unternehmen, die Geflüchtetenunterkünfte betreiben, sind ein weiteres  Beispiel. Können Rechte sein, die was gegen Geflüchtete haben oder Linke, die die Bedingungen in der betriebenen Geflüchtetenunterkunft für unmenschlich halten.
Anschläge auf Politiker können auch aus beiden Lagern kommen.

Danke, an diese Dinge habe ich tatsächlich nicht mehr gedacht... Wobei, gibt es da so ein großes "Grundrauschen" ohne Bekennerschreiben? Welchen Sinn macht eine politische Straftat, wenn die politische Dimension nicht "erklärt" wird? Gerade bei den Linken legt man ja immer viel Wert auf "Agitation"...
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath, Anmaron

Offline Anmaron

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 6217
  • Dankeschön: 19540 mal
  • Karma: 212
  • schwarzes Systemschaf und kompetenter Nichtskönner, Abteilungsleiter Qualitätskontrolle im Wackelpuddingreferat.
  • Auszeichnungen Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 5000 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7328 am: 20. April 2020, 14:13:03 »
Zum [authentischen] Bekennerschreiben gehört aber auch dazu, sich verantwortbar zu machen. Wenn jemand nächtens einen Brandsatz wirft, ist es ein Brandsatz eines zunächst Unbekannten. Der Täter kann hoffen, dass die beabsichtigte Wirkung eintritt - ob Zerstörung des bebrandanschlagten Objekts bzw Beschädigung von Leben, oder die erhoffte politische oder situative Veränderung. Die Ermittlung des Täters ist ohne Bekennerschreiben schwierig. Wenn dann ein Schreiben eingeht, das Täterwissen offenbart und auch noch ein realistischer Kandidat genannt ist, dann kann man dem unangenehme Fragen stellen und ihn gegebenenfalls in eine Korrekturversuchsanstalt verlegen.
« Letzte Änderung: 20. April 2020, 14:19:20 von Anmaron »
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
Die Demokratie ist so viel wert wie diejenigen, die in ihrem Namen sprechen. (Robert Schuman)

Anmaron, M. Sc. univ. Universität Youtübingen
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath, Gerichtsreporter

Offline Rabenaas

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 9848
  • Dankeschön: 36083 mal
  • Karma: 447
  • Boshaftes Federvieh
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7329 am: 20. April 2020, 14:55:10 »
Wobei, gibt es da so ein großes "Grundrauschen" ohne Bekennerschreiben? Welchen Sinn macht eine politische Straftat, wenn die politische Dimension nicht "erklärt" wird?

NSU...
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Tonto, Goliath, Gerichtsreporter

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8125
  • Dankeschön: 18581 mal
  • Karma: 695
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7330 am: 20. April 2020, 15:07:04 »
Da ist Gewalt zur Erzeugung eines Verlangens des Volkes nach einem starken Staat auch bekennerfrei möglich.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath, Anmaron, Gerichtsreporter

Offline Gerichtsreporter

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 9386
  • Dankeschön: 53839 mal
  • Karma: 819
  • Solidarität mit Israel
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst! Beliebt! 50 positives Karma erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7331 am: 21. April 2020, 10:41:42 »
Ein weiteres Lehrstück, warum man Zoom nicht verwenden sollte.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/antisemiten-stoeren-digitale-holocaust-gedenkfeier-unbekannte-zeigen-hitler-bilder-bei-event-der-israelischen-botschaft/25758464.html

Spoiler
Zitat
Antisemiten stören digitale Holocaust-Gedenkfeier
Unbekannte zeigen Hitler-Bilder bei Event der Israelischen Botschaft

Die digitale Gedenkveranstaltung mit einem Holocaust-Überlebenden musste kurzzeitig unterbrochen werden. Störer zeigten Hitler-Bilder.

Am Montagabend haben Antisemiten offenbar eine digitale Gedenkfeier der israelischen Botschaft anlässlich des Holocaust-Gedenktages gestört.

Bei der Veranstaltung handelte es sich um ein öffentliches Videogespräch auf der Plattform "Zoom" mit dem Holocaust-Überlebenden Tswi Herschel unter dem Titel "Erinnerung im Wohnzimmer".

Die Sprecherin der israelischen Botschaft sagte dem Tagesspiegel, dass anti-israelische Aktivisten versucht hätten, Herschels Rede zu stören, indem sie Bilder von Adolf Hitler zeigten. Dafür schalteten sich die Störer in das Videogespräch.

Die Botschaft geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Aktion nicht nur anti-israelisch, sondern gezielt antisemitisch motiviert war.

Jeremy Issacharoff, Israels Botschafter in Deutschland, erklärte auf Twitter, dass die Störer auch antisemitische Sprüche geschrien hätten. Die Veranstaltung habe unterbrochen werden müssen, sei aber nach einer kurzen Pause ohne die Störer fortgesetzt worden.

„Die Respektlosigkeit gegenüber dem Gedenken an den Holocaust und der Würde des Überlebenden ist eine unbeschreibliche Schande und zeigt das offen antisemitische Wesen der Aktivisten“, erklärte Issacharoff weiter.

Ein Sprecher der Berliner Polizei erklärte auf Anfrage, dass bislang keine Anzeige der israelischen Botschaft vorliege. Die Polizei werde sich der Sache aber dennoch annehmen.
[close]

Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: desperado, Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7332 am: 21. April 2020, 10:51:34 »
Am Dienstag beginnt wohl der Prozess gegen André Maaß, bekannt als "Apfelfestbomber" und "NationalSozialistischeOffensive".

Wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere, gab es da auch Kontakte zum "Plastikdruiden".

Siehe auch
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=6221.msg229099#msg229099
Spoiler
In einer Serie von E-Mails mit rechtsextremen Inhalten soll André M. mit Sprengstoffanschlägen und anderen Tötungsdelikten gedroht haben. Adressiert waren die Drohschreiben den Ermittlern zufolge an Gerichte, Behörden, die Polizei, Einkaufszentren, Medien und Bundestagsabgeordnete - unterzeichnet waren sie überwiegend mit "NationalSozialistischeOffensive". Den Vorwürfen der Berliner Generalstaatsanwaltschaft muss sich der 32-jährige M. ab Dienstag vor dem Landgericht der Hauptstadt stellen.

Dem Mann werden 107 Taten zwischen Dezember 2018 und April 2019 vorgeworfen. Konkret lautet die Anklage unter anderem auf Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten, Nötigung sowie versuchte räuberische Erpressung und Bedrohung. Demnach wollte er das von ihm verhasste "kapitalistische System" anprangern und sein Aufmerksamkeitsbedürfnis befriedigen. Einige Drohschreiben seien mit konkreten, zum Teil irrationalen Forderungen verbunden gewesen, hieß es.

Er habe beabsichtigt, öffentlichkeitswirksame Reaktionen hervorzurufen, um die Bevölkerung zu beunruhigen. Dies sei ihm teilweise gelungen ? beispielsweise, als Anfang 2019 mehrere Gerichtsgebäude wegen der Mails geräumt oder mit Sprengstoffhunden durchsucht wurden. Viele seiner Drohungen nahmen die Adressaten jedoch nicht ernst. Nach Gerichtsangaben wird es bei der Verhandlung auch darum gehen, ob M.s Schuldfähigkeit beeinträchtigt war. Vorgesehen sind mehr als 20 Verhandlungstermine bis Anfang September.

Bei der Anklageerhebung im Januar teilten die Ermittler mit, dass M. einschlägig erheblich vorbelastet ist. Der Mann aus Schleswig-Holstein ist wegen Sprengstoff-, Brand- und Körperverletzungsdelikten vorbestraft und wurde erst wenige Wochen vor Beginn seiner Drohserie aus der Haft entlassen. Bei ihm seien detaillierte Anleitungen zum Bau von Sprengvorrichtungen gefunden worden, die er aus dem Internet heruntergeladen und teilweise ergänzt habe.

Die Berliner Ermittler leiten seit Januar 2019 federführend die Ermittlungen zu der Serie von Drohschreiben, die auch mit "NSU 2.0" oder "Wehrmacht" unterzeichnet waren. Nach M.s Festnahme im April vergangenen Jahres war die Serie jedoch nicht zu Ende: Ein Drohschreiben damals richtete sich auch an die Berliner Generalstaatsanwaltschaft, die von mindestens zwei Tätern ausging.
[close]
https://de.nachrichten.yahoo.com/32-j%C3%A4hriger-rechtsextreme-drohmails-serie-verschickt-haben-100223045.html
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: desperado, Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7333 am: 21. April 2020, 11:44:27 »
Gesundheit, Herr Reul!


Zitat
21. April 2020, 11:20 Uhr

Gesundheit - Düsseldorf:
Innenminister: Rechtsextreme wollen Pandemie für sich nutzen
Spoiler
Direkt aus dem dpa-Newskanal

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die rechtsextreme Szene in NRW versucht die Corona-Krise laut Innenminister Herbert Reul (CDU) "für die Darstellung eigener Positionen zu nutzen". Die Pandemie werde zum Anlass genommen, "die Regierungen und deren Maßnahmen in der Krise zu kritisieren, verschwörungstheoretische Auffassungen zu verbreiten und Forderungen zu erheben, die Aufnahme von Flüchtlingen zu unterlassen". Wie Reul in einem Schreiben an den Innenausschuss weiter berichtete, "dominieren rassistische Deutungsmuster der Lage".

So mache die rechtsextreme Szene zu spät geschlossene Grenzen und die Aufnahme weiterer Flüchtlinge wesentlich für die Ausbreitung des Virus verantwortlich. "Untergangsszenarien werden verbreitet, um Zustimmung zu radikalen Positionen zu erlangen, und um die Bereitschaft, Bürgerwehren zu bilden, zu erhöhen", so Reul.

Auch in der Reichsbürger-Szene würden Verschwörungstheorien verbreitet, "die die angebliche Verbreitung des Virus und die staatlichen Maßnahmen als Inszenierung verstehen, um die Bürgerrechte außer Kraft zu setzen und mehr Flüchtlinge ins Land zu schleusen". Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich in der rechten Szene die Idee eines "Tag X" weiter verbreite, an dem der Staat kollabiert - und man mit Gewalt das Zepter übernimmt. Konkrete Aktionen dazu seien aber nicht bekannt.

Auch wenn es noch keine starke Veränderung der Sicherheitslage im Bereich Rechtsextremismus gebe, werde die Szene und ihre Reaktionen auf die Corona-Krise "weiterhin mit großer Aufmerksamkeit" beobachtet, berichtete Reul.
[close]
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-duesseldorf-innenminister-rechtsextreme-wollen-pandemie-fuer-sich-nutzen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200421-99-774923
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: desperado, Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #7334 am: 21. April 2020, 11:50:34 »
Ich würde das ja unter der Rubrik: "Die AfD wirkt" verorten.
(mit Video)

Spoiler
Entsetzen über Drohungen gegen Queidersbacher Pfarrer "Wird Rechtsextreme in ihrem Hass bestätigen"

Er ist nicht mehr sicher in Queidersbach - Pfarrer Asomugha verlässt seine westpfälzische Pfarrei. Eine Morddrohung brachte das Fass zum Überlaufen. Nun hagelt es bestürzte Reaktionen.

Der Vorgang hat inzwischen auch bundesweit für Entsetzen gesorgt. Das internationale Auschwitz Komitee kritisiert, dass das Bistum Speyer den schwarzen Pfarrer wegen der Anfeindungen und Drohungen versetzt hat. "Für die Demokratie und die Gemeinschaft der Gläubigen ist dies eine massive und bittere Niederlage, die weit über Queidersbach hinaus Rechtsextreme in ihrem Hass bestätigen und bestärken wird."

Der Diözesanvorstand des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) Speyer zeigte sich nach Angaben des Evangelischen Pressedienstes erschüttert über den Vorfall. Bei den Bedrohungen Asomughas habe es sich wohl um rassistisch motivierte Taten gehandelt. Man sei darüber entsetzt, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder sonstigen Eigenschaften aus Angst ihren Beruf nicht mehr ausüben könnten oder ihre Stelle verlassen müssten. "Wenn das in unserem kirchlichen Kontext geschieht, schämen wir uns zutiefst."

Auch in Queidersbach sind viele Menschen erschrocken über den Vorgang und empfinden ihn als Schande. Die Freiwillige Feuerwehr des Ortes schreibt zum Beispiel auf ihrer Facebook-Seite: "Über die schlimmen Vorfälle (...) sind wir schwer bestürzt." Schuld an den Vorfällen seien "einige wenige hirnvernagelte Personen". Man habe Asomugha als weltoffenen und sympathischen Pfarrer kennengelernt. Ähnlich äußerte sich auch die Straußjugend von Queidersbach.
"Stehen fast alle hinter unserem Pfarrer"

Bürgermeister Ralph Simgen (CDU) erklärte, er sei traurig darüber, dass es soweit gekommen sei. "Für mich als Bürgermeister ist natürlich das Problem, dass Queidersbach sehr schlecht da steht. Wobei wir hier fast alle hinter unserem Pfarrer stehen. Ich kann es nachvollziehen, dass er die Gemeinde verlässt, aber mir persönlich tut es sehr leid."

Allerdings wird auch in vielen Internet-Kommentaren die Frage gestellt, warum die Queidersbacher den Pfarrer nicht stärker unterstützt hätten und ob es in so einem kleinen Dorf nicht bekannt sein müsste, wer hinter den Drohungen und Anfeindungen stecke.
[close]
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/reaktionen-auf-morddrohung-gegen-pfarrer-aus-queidersbach-100.html
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: desperado, Goliath