Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264712 mal)

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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6900 am: 5. Februar 2020, 20:39:42 »
Jetzt gibt es wohl doch eine Hauptverhandlung. Wenn ich mich nicht ganz irre, war der Typ aus den Kreisen der "Gelben Westen Enten". Der "Rundblick Unna" ist ja zwischenzeitlich als entsprechende Fake-News/AfD-Stürmer-Presse bekannt.

Teil 1
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg265624#msg265624

Spoiler
Reichsbürger bedrohte SPD-Kanzlerkandidat Schulz
Nach indirekter Morddrohung im Internet steht Werler vor Gericht

Er wollte mit dem SPD-Kanzlerkandidaten sprichwörtlich „kurzen Prozess“ machen, so der Vorwurf – und nun wird ihm bald selber der Prozess gemacht: Der Sönneraner, der 2017  den SPD-Spitzenpolitiker Martin Schulz vor einem Wahlkampftermin  bedroht haben soll, steht am 3. März vor dem Amtrichter.

Werl/Unna - Das hat das Amtsgericht werl auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt. Um 12 Uhr wird die Verhandlung gegen den Mann beginnen, der Prozess ist öffentlich.

Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hatte Ende vergangenen Jahres einen Antrag auf Erlass eines Strafbefehls gegen den Mann, der der Reichsbürger-Szene zugerechnet wird, gestellt. Demnach sollte der Sönneraner 3000 Euro bezahlen; anhand der Zahl der Tagessätze hätte der Strafbefehl für eine Vorstrafe ausgereicht.

Aber der Beschuldigte hatte über seinen Anwalt fristgerecht Einspruch eingelegt. Deswegen kommt es nun zur Hauptverhandlung. Vor zweieinhalb Jahren hatte der Mann im Internet angekündigt, dass er sich zum Wahlkampfauftritt von Schulz eine Waffe besorgen wolle – und dann sei „die Sache erledigt“.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach Auswertungen digitaler Daten einen hinreichenden Tatverdacht gegen den Sönneraner erkannt. Das war Voraussetzung für einen Strafbefehl. Der Sönneraner – der „Reichsbürger“-Szene zugeordnet – musste sich bereits wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Bedrohung verantworten.

Nach der Bedrohung hatten Spezialeinsatzkräfte am 30. August 2017 gegen 9 Uhr den damals 43-Jährigen auf der Antoniusstraße in Sönnern überwältigt.

Zuvor hatte der Mann über das Online-Forum „Rundblick Unna“ indirekt angekündigt, Schulz umbringen zu wollen. Eine Waffe fanden die Ermittler allerdings bei der Durchsuchung der Wohnung später nicht. Der Mann blieb in Gewahrsam, bis der Auftritt von Schulz in Unna beendet war. Danach durfte er gehen, allerdings wurde wegen der „Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten“ gegen ihn ermittelt.

Der Mann hatte in der Vernehmung nicht bestritten, den Online-Kommentar geschrieben zu haben. Er könne sich aber nicht genau erinnern, was er da alles geschrieben habe. Vor allem aber habe er das nicht ernst gemeint, habe niemanden umbringen wollen, gab er zu Protokoll.
[close]
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/werl/prozess-gegen-werler-nach-indirekter-morddrohung-internet-gegen-spd-kandidat-schulz-13524480.html
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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6901 am: 5. Februar 2020, 22:49:29 »
Noch ein böser Nachschlag zu Thüringen
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6902 am: 6. Februar 2020, 03:19:34 »
Ob der zu den JOH gehört?  :scratch: :scratch:

Zitat
Vor Gericht: Prozess um Reichsbürger-Szene
4800 Euro Geldstrafe für vermeintliche Schadenersatzforderungen

RINTELN. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat vor dem Rintelner Amtsgericht ein weiterer Prozess mit Bezug zur Reichsbürger-Szene stattgefunden. Dabei wurde ein 58 Jahre alter Mann wegen versuchter Nötigung in 14 Fällen zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt (160 Tagessätze zu je 30 Euro).
https://www.szlz.de/region/rinteln_artikel,-4800-euro-geldstrafe-fuer-vermeintliche-schadenersatzforderungen-_arid,2604456.html
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6903 am: 6. Februar 2020, 08:39:34 »
Nur die Leute übersehen dabei dass das bis zu einem gewissen Zeitpunkt auf die NSDAP auch zu traf, bis die Sache mit dem Ermächtigungsgesetz kam.


Bisher ist nichts Verfassungswidriges geschehen. Allerdings zeigt die Forderung der afd eine weitere Parallele zur NSDAP: Die harsche Forderung nach Regierungsbeteiligung. Untermalt von des Vorsitzenden Gequake, man gehöre ja jetzt zu den bürgerlichen Volksparteien (was in der Tagesschau auch gerne verbreitet wird). Hitler hat ja auch stets alles für sich gefordert und war zu Kompromissen nicht bereit.

Die Lügenpresse ist auch nicht sehr hilfreich, wenn sie schreibt:
Zitat
Der FDP-Chef spricht eine ultimative Drohung aus
Die Headline der B.Z.
Zitat
Mit Schande an die Machtübernahme
ist zwar richtig, aber Schande ist nicht verfassungswidrig.

Es kommt jetzt darauf an, welche Minister der MP beruft und ob seine Gesetzesvorhaben im Parlament eine Mehrheit bekommen.
Von sofortigen Rufen nach Neuwahlen, weil einem das Ergebnis nicht paßt, halte ich gar nichts.

Der ganze Vorgang ist ärgerlich und überflüssig, aber kein Verfassungsbruch. Im Gegensatz zum Kabinett Hitler I, das bereits verfassungswidrig im Amt war, weil der Reichspräsident den Reichswehrminister vor dem Kanzler ernannt hatte ohne dessen Vorschlag. Außerdem wurde der Kanzler nicht gewählt, die NSDAP hatte selbst in den Wahlen vom 5. März nur 43,9% erringen können obwohl sie bereits mit Terror das Land überzog und obwohl das erklärte Ziel die Absolute Mehrheit war. Solange es freie Wahlen gab, hatte die NSDAP also nie die Mehrheit).

Kemmerich wird jetzt zeigen müssen (bzw die anderen Fraktionen), ob ein Regieren ohne Beteiligung der afd – und notfalls gegen ihre Stimmen – möglich ist. Je zerstrittener die Demokraten sind, desto schwieriger wird das.

Es kommt also weniger auf die afd an (die in der Minderheit ist), als vielmehr auf die Demokraten!

Die sich hoffentlich nicht so zerstritten präsentieren wie die der Weimarer Zeit ab 1930.


And now something completely different:


8 Monate ohne ist ja auch schön:  :)

Zitat
Maurer rastete im jüdischen Krankenhaus aus
Acht Monate Haft für Körperverletzung und „Drecksjude“

Andreas H. (43) war in einer Novembernacht 2017 volltrunken als hilflose Person im Jüdischen Krankenhaus gestrandet.

Als er drei Stunden später die Rettungsstelle wieder verlassen sollte, rastete er aus, beleidigte Krankenpfleger Christian N. (56): „Du Drecksjude hast mir gar nichts zu sagen.“

Der Maurer aus Wedding gestern im Prozess vor dem Amtsgericht: „Mir fehlt da jede Erinnerung. War immer noch zu besoffen.“ Er wolle sich dafür entschuldigen. „So was ist sonst gar nicht mein Ding.“
Der Staatsanwalt nannte es „eine besonders widerliche Konstellation von Tatort und Äußerung“. Die Anklage wegen des seinerzeit gezeigten Hitlergrußes wurde eingestellt, weil er ihn nicht in der Öffentlichkeit gezeigt hatte.

Knapp einen Monat später der nächste Ausraster von Andreas H.: Diesmal traf es seine Ex Katrin F. (47), der er einen Kaffeebecher ins Gesicht schleuderte und sie schlug.


Der Richter gestand ihm wegen des Alkohols verminderte Schuldfähigkeit zu. Sein Urteil wegen der Beleidigung und Körperverletzung: acht Monate Haft ohne Bewährung.
https://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/acht-monate-haft-fuer-koerperverletzung-und-drecksjude
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6904 am: 6. Februar 2020, 11:09:26 »
Auch nett (leider Bezahlschranke):


Zitat
Polizei durchsucht Haus: Waffen, Sprengstoff und Nazi-Devotionalien sichergestellt

Unter anderem wurden Kriegswaffen, mehrere Kilo Sprengstoff sowie Reichskriegsflaggen bei dem 40-Jährigen gefunden.
Exklusiv für
shz+ Nutzer
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https://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/polizei-durchsucht-haus-waffen-sprengstoff-und-nazi-devotionalien-sichergestellt-id27270117.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6905 am: 6. Februar 2020, 11:35:23 »
Hier die Pressemeldung der Polizei dazu. Leider kein Hinweis darauf, ob es sich um jemand von unserer Klientel handelt. Aber wir haben in bzw um Husum meiner Erinnerung nach Kandidaten.

Zitat
Polizeidirektion Flensburg (ots)

Am Dienstag (04.02.2020) durchsuchte die Kriminalpolizei Husum das Wohnhaus eines 40-Jährigen in der Nähe von Husum.

Mit Unterstützung des Kampfmittelräumdienstes konnten diverse Kriegswaffen, Munition und Sprengstoff, u.a.

ein Maschinengewehr, diverse Langwaffen, Panzerfaustköpfe, diverse Mörsergranaten, mehrere Kilogramm Sprengstoff, Chemikalien und Werkstoffe zur Herstellung von Munition sowie Reichskriegsflaggen und NS-Devotionalien

sichergestellt werden. Weitere Waffen wurden in einer Scheune vorgefunden. Zudem fanden die Beamten eine nicht geringe Menge Marihuana in den durchsuchten Räumen.

Der Umgang des Beschuldigten mit den sichergestellten Gegenständen und die unsachgemäße Lagerung, stellten dabei eine erhebliche Gefahrenquelle dar.

Bei dem 40-Jährigen wurden bereits 2015 umfangreiche Mengen an Kriegswaffen und Sprengstoffen gefunden. Nun gab es erneut einen Hinweis, sodass auf Antrag der Staatsanwaltschaft Flensburg durch das Amtsgericht Flensburg ein Durchsuchungsbeschluss für das Wohnhaus erlassen wurde.

Gegen den Beschuldigten wird wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, des Sprengstoffgesetzes und des Betäubungsmittelgesetzes ermittelt.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Flensburg
Norderhofenden 1
24937 Flensburg
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6313/4512799
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #6907 am: 6. Februar 2020, 11:53:57 »
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article143724991/Waffennarr-hortet-90-Kilo-TNT-in-Einfamilienhaus.html

Anscheinend keine Kundschaft, "nur" ein Sammler.

Aber die Anhäufung von 90 kg TNT in einem Privathaus kann man wohl kaum mit dessen Sammlerwert begründen.
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6908 am: 6. Februar 2020, 11:56:39 »
Aber die Anhäufung von 90 kg TNT in einem Privathaus kann man wohl kaum mit dessen Sammlerwert begründen.
Frag mal Daniel, der kennt sich mit dem "Sammeln" von sowas aus.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6909 am: 6. Februar 2020, 12:42:06 »
Gehört wahrscheinlich nicht hierher, den Andre hatten wir ja schon, ich finde aber den Faden nicht. Leider ist die SuFu wiedermal keine Hilfe.
Also bitte verschieben!


Die Richterin ist obstinat:


Zitat
Prozess gegen Facebook-Hetzer „Sie machen den Anschein, Reichsbürger zu sein“
 
   • Von Oliver Müller-Lorey 
   • Ein 45-jähriger Angeklagter beschimpft Polizisten und Politiker als Pädophile und Faschisten.
   • Der mutmaßliche Reichsbürger will damit vermeintliche Rechtsbrüche aufdecken.
   • Doch da macht die Richterin in Halle nicht mit.

Halle (Saale) -
Das Verfahren gegen Andre G. ist zwar noch mitten in der Beweisaufnahme, doch der Angeklagte ahnt offenbar schon, wie es ausgeht. Als im Hochsicherheitssaal des Amtsgerichts am Mittwoch das Datum des nächsten Verhandlungstermins bekanntgegeben wurde, fragte G., ob das Verfahren dann abgeschlossen werden könne. „Wahrscheinlich schon“, sagte die Richterin Kathleen Aschmann.

Das Verfahren gegen Andre G. ist zwar noch mitten in der Beweisaufnahme, doch der Angeklagte ahnt offenbar schon, wie es ausgeht. Als im Hochsicherheitssaal des Amtsgerichts am Mittwoch das Datum des nächsten Verhandlungstermins bekanntgegeben wurde, fragte G., ob das Verfahren dann abgeschlossen werden könne."Wahrscheinlich schon", sagte die Richterin Kathleen Aschmann.Es werde nur noch ein Zeuge gehört. "Gut", meinte G. Er könne dann nämlich schon ein Schriftstück vorbereiten, das er nach dem Urteil gegen ihn verlesen wird. Sowieso wolle er die Entscheidung in der nächsten Instanz anfechten. Das Verfahren bis zum Bundesgerichtshof zu bringen sei "der Hauptgewinn".

Spoiler
Angeklagt wegen Beleidigung von Polizisten und Politikern sowie des Veröffentlichens derer Bilder
Während des zweiten Verhandlungstages erhärtete sich der Verdacht, dass der 45-Jährige den Prozess vor allem als große Bühne gebrauchen will. Angeklagt ist er unter anderem wegen der Beleidigung von Polizisten und Politikern sowie des Veröffentlichens derer Bilder. Auch Hakenkreuze soll er gepostet haben.

Bereits beim Auftakt hatte er erklärt, die Straftaten habe er begangen, damit gegen ihn ein Verfahren eröffnet wird und er in diesem all die angeblichen Verfehlungen von Politik und Behörden aufdecken kann. G., der beim Polizeieinsatz gegen den Reichsbürger Adrian Ursache auf dessen Gelände gewesen war, bestritt zwar, selbst ein Reichsbürger zu sein. Die Richterin äußerte daran aber ihre Zweifel.Richterin:"Sie machen den Anschein, Reichsbürger zu sein"\u201ESie machen den Anschein, Reichsbürger zu sein. Sie wollen nicht Herr G(...). genannt werden und laufen mit einem Fantasieausweis durch die Gegend. Ich weiß nicht, ob Sie sich gewisse Dinge abgeschaut haben aus einer Szene, aber das sind typische Sachen aus der Reichsbürgerszene", sagte sie.Daraufhin erklärte G., warum es seiner Meinung nach einen Unterschied zwischen den Begriffen Mensch und Person gebe und viele Behördenvorgänge daher unrechtmäßig seien, bevor er auch die meisten Unterschriften auf Schreiben als unzulässig kritisierte. Den geladenen Zeugen, allesamt Polizisten oder Mitarbeiter der Polizei, stellte er mehrfach Fragen, die diese nicht beantworten konnten oder durften.Richterin:"Wenn Sie aus dem Verfahren etwas lernen wollen, dann bitte im Hinblick auf Ihre Taten."So sollte der Leiter der Versammlungsbehörde, der von G. im Internet beleidigt worden sein soll, Stellung zu einer Demo nehmen, die erst nach der Beleidigung stattgefunden hatte. Die Richterin sah keinen Zusammenhang zwischen dem Tatvorwurf und der späteren Demo und ließ die Frage nicht zu. Der Angeklagte protestierte: "Aber wir wollen doch hier etwas lernen aus der Zeugenaussage. "Daraufhin die Richterin: "Nein. Wenn Sie aus dem Verfahren etwas lernen wollen, dann bitte im Hinblick auf Ihre Taten." Sie sei nicht bereit, ihre Verhandlung für eine Untersuchung von Polizeieinsätzen oder Demonstrationen, die mit der Anklage nichts zu tun haben, zur Verfügung zu stellen. (mz)",
[close]
https://www.mz-web.de/halle-saale/prozess-gegen-facebook-hetzer--sie-machen-den-anschein--reichsbuerger-zu-sein---36193558
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6910 am: 6. Februar 2020, 12:50:14 »
@Reichsschlafschaf

Das ist Andre Gröbel, den findet man im Ursache.-Thread. Hätte eigentlich fast einen eigenen verdient.

Ab hier:
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=4755.msg271005#msg271005
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6911 am: 6. Februar 2020, 14:16:36 »
Das ist Andre Gröbel, den findet man im Ursache.-Thread

Ah, drum! hatte ich vergessen! War leider durch die SuFu nicht zu finden.



Aber die Anhäufung von 90 kg TNT in einem Privathaus kann man wohl kaum mit dessen Sammlerwert begründen

Ach, wenn man sich bemüht ...!
FJS hat die Wehrsportgruppe Hoffmann - wenn ich ich richtig erinnere - als ein paar Buben bezeichnet, die halt im Wald bissl Räuber und Schandi spielen.
Später hat man dann 18 (!) Lkw-Ladungen Waffen und anderes Zeugs bei denen abgeholt.



Die Rezension eines neues Aufsatzes. Hilft mir jetzt nicht so weiter, auch kritisches Denken hat Grenzen, aber gut.


Zitat
Doktorhut statt Aluhut


Verschwörungstheorien : Man wird ja wohl noch fragen dürfen!

    Von Boris Holzer
    -Aktualisiert am 06.02.2020

Lenken Reptilien die Geschicke der Welt? Sind „BRD GmbH“ und „Chemtrails“ real? Was hat es mit Verschwörungstheoretikern auf sich? Der Bremer Soziologie Florian Buchmayr gibt Antworten.
Spoiler
Hat die Mondlandung niemals stattgefunden? Haben die Attentäter des 11. September ihren Angriff mit Wissen oder sogar mit Unterstützung der amerikanischen Geheimdienste vorbereitet? Lenken Reptilien, die menschliche Körperformen angenommen haben, die Geschicke der Welt? Verschwörungstheorien, die dies und manches andere behaupten, sind vielen bekannt. Die meisten Menschen dürften solche Ideen zwar weiterhin für mehr oder weniger abstrus halten, doch umso bemerkenswerter ist, dass sie munter zirkulieren und ihre Zahl eher zu- als abnimmt. Die „BRD GmbH“, „Chemtrails“ und andere Spekulationen scheinen in den letzten Jahren – verstärkt durch die Verbreitung über das Internet – immer größere Resonanz zu finden.

Wer sind die Leute, die Verschwörungstheorien rezipieren und sie vertreten? Der Bremer Soziologie Florian Buchmayr hat im Rahmen einer empirischen Studie an öffentlichen Versammlungen von Verschwörungstheoretikern teilgenommen und einige von ihnen befragt. Seine Ergebnisse werfen ein neues Licht auf das Feld und beleuchten insbesondere die Widersprüche, auf denen es beruht und mit denen die Anhänger sich auseinandersetzen müssen.

Gegenstand der Untersuchung sind überwiegend „links“ orientierte, das heißt kapitalismuskritische Verschwörungstheorien. Es zeigt sich aber schnell, dass eine solche Einordnung kaum eine Einschränkung dessen bedeutet, was aus dem breiten Arsenal der Verschwörungstheorien rezipiert und kombiniert werden kann. Der Versuch des Autors, seinen Interviewpartnern eine Standortbestimmung abzuringen, scheitert daran, dass sie gerne alles in Frage stellen, aber keinesfalls selbst Position beziehen möchten. Es gibt zwar unterschiedlich verteilte Sympathien für einzelne Elemente aus dem verschwörungstheoretischen Baukasten, doch abgrenzen möchte man sich von nichts – außer von der Abgrenzung selbst: „Ich möchte mich abgrenzen, und zwar von allen, die sich abgrenzen“, äußert ein Interviewpartner und verweist auf die ansonsten entstehende „Spaltung“, die es zu vermeiden gelte.
„Ihr müsst nicht an alles glauben, um mitzumachen!“

So erscheint das von Verschwörungstheoretikern gepflegte Weltbild noch widersprüchlicher zu sein, als es einzelne ihrer Ideen ohnehin schon nahelegen. Nichts soll ausgeschlossen oder widerlegt werden. Vielmehr wird betont, dass jeder das Recht habe, seine eigene Weltsicht zu vertreten. Nicht erst an diesem Punkt zeigt sich wieder einmal, dass der Begriff „Verschwörungstheorie“ in die Irre führt: Die Ideen werden, ganz anders als wissenschaftliche Theorien, nicht als Konkurrenten begriffen, deren Geltungsansprüche zu prüfen und bewerten wären. Es scheint vielmehr selbst für hinreichend interessierte Personen zu aufwendig zu sein, sich intensiv mit den „Theorien“ zu beschäftigen.

Dem einen fehlt der juristische Sachverstand, um die These der nichtsouveränen „BRD GmbH“ abschließend zu würdigen, dem anderen erscheinen „Chemtrails“ als zu wenig „greifbar“ – aber deshalb keinesfalls von der Hand zu weisen. Allzu weit hergeholte Ideen, wie zum Beispiel die „Reptiloiden“-Erzählung des Verschwörungstheoretikers David Icke, werden zu „Metaphern“ umgedeutet, die letztlich die Herrschaft einer kleinen Elite anprangern. Und die „Chemtrails“ werden aus dieser Perspektive zu einem Appell gegen Umweltverschmutzung. Starkes Commitment ist unnötig, wie ein Anhänger bei einer Demonstration deutlich macht, als er umherstehenden Passanten zuruft: „Ihr müsst nicht an alles glauben, um mitzumachen!“

Hinter dieser scheinbaren Wahllosigkeit des eigenen Standpunkts steckt aber, so Buchmayr, eine eigene Logik: Im Prinzip ist alles möglich, nichts sollte – zum Beispiel unter Berufung auf den gesunden Menschenverstand – ausgeschlossen werden. Es geht nicht um die Proklamation einer eigenen, alternativen Wahrheit, sondern um die Subversion dessen, was andere für selbstverständlich halten. Analog dem populistischen Motto „Man wird ja wohl noch sagen dürfen“ zieht man sich darauf zurück, alles in Frage stellen zu dürfen. Man glaubt innerhalb des verschwörungstheoretischen Denkstils zwar an sehr unterschiedliche und häufig widersprüchliche Dinge, ist sich aber einig in der Ablehnung üblicher Regeln der Argumentation und einer als „orthodox“ wahrgenommenen Realitätskonstruktion der Mehrheit. Buchmayr resümiert: „Es besteht kein Konsens darüber, was der Fall ist, aber darüber, was nicht der Fall ist, und zwar die offiziellen Darstellungen.“

Die Flexibilität, mit der verschwörungstheoretische Kreise die Wahrheitsansprüche ihrer Vorstellungen herunterdimmen, lässt Aufklärung, etwa durch die Prüfung und Widerlegung einzelner Behauptungen, ins Leere laufen. Sie erscheint im Gegenteil als ein Kategorienfehler, da sie die Verschwörungstheorien wörtlich, aber nicht wirklich ernst nimmt. Bei den Anhängern verhält es sich hingegen genau umgekehrt: Sie nehmen ihre Ideen nicht wörtlich, aber trotzdem ernst.

Buchmayr, Florian (2019): Im Feld der Verschwörungstheorien – Interaktionsregeln und kollektive Identitäten einer verschwörungstheoretischen Bewegung. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie 44 (4), S. 369-386. DOI: 10.1007/s11614-019-00385-w.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6912 am: 6. Februar 2020, 16:02:41 »
Es werden immer mehr untergetauchte NeoNazis, dabei hat die Polizei doch einige davon im letzten Jahr eingefangen. Wenn ein Haftbefehl seit 2002 offen ist, stimmt das aber schon sehr zum Nachdenken.

Wunderschön ist allerdings immer wieder die Geschichte von "Christopher F". der statt 122 Tagen in Deutschland jetzt 3 Jahre in Kambodscha absitzen darf.  ;D
Spoiler
Untergetauchte Neonazis Polizei sucht bundesweit nach 482 Rechtsextremisten

Da es teilweise um mehrere Delikte geht, fahnden die Sicherheitsbehörden mit mehr als 600 Haftbefehlen. Die Zahlen steigen seit Jahren stark an. Frank Jansen

Die Zahl der untergetauchten Rechtsextremisten bleibt hoch. Die Sicherheitsbehörden suchen nach Informationen des Tagesspiegels bundesweit 482 Neonazis und weitere Rechte. Da es häufig um mehrere Delikte geht, sind insgesamt 624 Haftbefehle offen, einige schon seit vielen Jahren.

Der älteste Haftbefehl stammt aus dem Jahr 2002. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke und ihrer Fraktion hervor. Das Papier mit Daten zum Stichtag 30. September 2019 liegt dem Tagesspiegel vor. Die hohe Zahl der Untergetauchten ist schon deshalb brisant, weil zumindest in Einzelfällen terroristische Untergrundaktivitäten wie einst beim NSU zu befürchten sind.

Die Polizei fahndet nach 105 der verschwundenen Rechten wegen politisch motivierter Delikte. In 19 Fällen handelt es sich um rechte Gewalttaten, darunter ein Tötungsdelikt. Weitere 85 Rechte werden wegen unpolitischer Gewalttaten, dabei vier Tötungsdelikte, gesucht.
Das Ministerium betont die hohe Zahl vollstreckter Haftbefehle

Die Zahlen sind seit 2014 stark gestiegen. Damals fahndete die Polizei mit 329 Haftbefehlen nach 253 Rechtsextremisten, darunter 58 Gewalttäter. Seit 2016 sind die Zahlen ähnlich wie jetzt. Das Ministerium betont jedoch, allein zwischen März und September 2019 seien 336 Haftbefehle zu Personen, die der rechten Szene zugeordnet werden, vollstreckt worden.

Das zeige, „dass die Polizei die Fahndungen mit Nachdruck und erfolgreich durchführt“. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke äußert dennoch Kritik. Immerhin 21 Prozent der abgetauchten Nazis würden schon seit 2017 gesucht, hält sie dem Ministerium vor. Es dränge sich der Eindruck auf, die Regierung nehme „das Nazi-Problem noch immer nicht ernst genug“.
Gewalttätiger Neonazi Christopher F. in Kambodscha zu drei Jahren Haft verurteilt

Ein Fall hat eine makaber exotische Note. Der Neonazi Christopher F. schlug 2016 im sächsischen Geising mit einem Helm, auf dem ein Hakenkreuz prangte, einen Afghanen blutig. Ein Amtsgericht verhängte ein Jahr Haft ohne Bewährung, später kam noch eine Strafe hinzu. Im Gefängnis hatte sich der Rechtsextremist SS-Runen auf die Hose gemalt.

Dennoch kam F. 2017 vorzeitig auf Bewährung frei – und setzte sich 2018 nach Kambodscha ab. Das Landgericht Dresden stellte einen Haftbefehl aus, doch an den Mann kommt die Justiz so schnell nicht heran.

Wie der Tagesspiegel aus internationalen Sicherheitskreisen erfuhr, wurde F. kürzlich in Kambodscha wegen Raubes zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Neonazi hatte einem Mann das Moped entrissen, nach der Festnahme wurde F. zudem positiv auf Drogen getestet. In Deutschland müsste F. 122 Tage Reststrafe verbüßen.

Bei 42 Personen haben die Behörden Hinweise, dass sie sich im Ausland aufhalten. Demnach verstecken sich sechs Rechtsextremisten in Polen, fünf in Österreich, drei in Italien und die weiteren in mehr als 20 Staaten. Kambodscha fehlt in der Liste, obwohl seit 2019 bekannt ist, wo Christopher F. steckt.
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https://www.tagesspiegel.de/berlin/untergetauchte-neonazis-polizei-sucht-bundesweit-nach-482-rechtsextremisten/25518856.html
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Und bei Uniter wurde auch mal wieder durchsucht. Gehört vielleicht auch in den AfD-Faden, immerhin "arbeitet" Andre S. ja wohl für das Büro von Superpolitikerin Baum.

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Umstrittener Verein Uniter Wieder Hausdurchsuchungen bei "Hannibal"

Stand: 06.02.2020 11:27 Uhr

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Mit neuen Hausdurchsuchungen ermittelt die Staatsanwaltschaft im Umfeld des umstrittenen Vereins Uniter. Hintergrund sind paramilitärisch anmutende Übungen, die der Verein angeboten hatte.

Von Janina Findeisen und Martin Kaul, WDR

Mit neuen Hausdurchsuchungen ist die Staatsanwaltschaft gegen den früheren Bundeswehrsoldaten und Mitgründer des umstrittenen Vereins Uniter, André S., sowie gegen drei weitere Personen vorgegangen. Sie sollen sich im Sommer 2018 an paramilitärisch anmutenden Übungen im baden-württembergischen Mosbach beteiligt haben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Mosbach auf Anfrage des WDR. Auch der Rechtsanwalt von S. bestätigte die Durchsuchungen und bezeichnete sie als Schikane. Strafrechtlich habe sein Mandant sich nichts zu Schulden kommen lassen. Gegen die Ermittlungsmaßnahmen habe S. Beschwerde eingelegt.​
Razzia in fünf Bundesländern

Den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge wurden bereits am Dienstag bei einer bundesweiten Razzia fünf Objekte bei insgesamt vier Personen in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz sowie Hessen durchsucht. Beschlagnahmt wurden dabei nach Angaben der Staatsanwaltschaft sogenannte Softairwaffen und 27 Magazine, offenbar ohne Munition. Die Ermittler prüfen nun, ob es sich dabei um strafrechtlich relevantes Material handelt. Sie gehen davon aus, dass es sich bei den beschlagnahmten Waffen um diejenigen handelt, die im Juni 2018 bei Gefechtsübungen von Zivilisten in Mosbach zum Einsatz kamen.

Ausgangspunkt der Ermittlungen sind mögliche Verstöße gegen das Waffengesetz im Zusammenhang mit den Übungen, die im Juni 2018 von dem umstrittenen Verein Uniter durchgeführt worden waren. Videoaufnahmen davon hatte das ARD-Magazin Monitor im Dezember veröffentlicht.

 Dort sollen Zivilisten einer sogenannten "Defence"-Einheit des Vereins Uniter unter anderem militärisch in Häuser- und Nahkampftechniken ausgebildet worden sein. Das Führen von Softairwaffen auf privatem Grund ist grundsätzlich nicht verboten, wenn der Hausrechtsinhaber dem zustimme. Eine solche Genehmigung habe bei den Übungen aber nicht vorgelegen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
"Hannibal", ein Ex-Elitesoldat

Der frühere Elitesoldat André S. soll die Übungen neben anderen angeleitet haben, öffentlich wurde er auch unter seinem Chatnamen "Hannibal" bekannt. S. war Kopf eines bundesweiten Chatnetzwerkes, in dem sich sogenannte Prepper organisiert hatten, sowie Gründer des lVereins Uniter, in dem unter anderem Soldaten, Polizisten und Mitglieder aus Sicherheitsbehörden organisiert sind. Vor seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr im September 2019 war der Fallschirmjäger unter anderem in der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK sowie als Auskunftsperson des Militärischen Abschirmdienstes der Bundeswehr tätig gewesen.

Chatgruppe mit Franco A.

Ins Visier der Ermittler geriet S. im Zusammenhang mit Terrorermittlungen der Bundesanwaltschaft - allerdings nicht als Beschuldigter. Mitglied der von S. administrierten Chatgruppen war unter anderem der rechtsextreme Bundeswehrsoldat Franco A., gegen den die Bundesanwaltschaft Anklage wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat erhoben hat, sowie der inzwischen wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilte frühere SEK-Polizist Marco G., der auch Administrator der sogenannten #Nordkreuz-Gruppe war. Der Verein Uniter wird bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe als sogenannter "Beobachtungsvorgang" geführt.

Zuletzt war es in dem Verein auch intern zu Zerwürfnissen gekommen, nachdem sich eine Reihe ehemaliger Führungsmitglieder von "Hannibal" abgewandt hatten.

 An den Hausdurchsuchungen vom Dienstag war die Bundesanwaltschaft nach Angaben eines Sprechers allerdings nicht beteiligt.
Nicht die ersten Hausdurchsuchungen

Gegen André S. hatten Ermittler bereits in der Vergangenheit Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei hatten die Beamten unter anderem Übungs- und Nebelgranaten sowie Signalrauchpatronen aus Bundeswehrbeständen gefunden. Erst am Montag war er deshalb vor dem Amtsgericht in Böblingen zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen verurteilt worden - gleich am nächsten Morgen schlugen die Ermittler bereits wieder zu. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Mosbach soll zwischen dem Ende des Gerichtsverfahrens und den neuen Hausdurchsuchungen jedoch kein Zusammenhang bestanden haben.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/andre-s-uniter-101.html

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Und noch einer aus den Reihen unserer Klientel. Mit Bombendrohungen und Telefonterror wollte "Ringo B" die Freiheit von "König Peter" und dem "schönen Adrian" erreichen. Jetzt landet er wohl in der Psychiatrie.

Zitat
Nur wenige Tage später, am 23. Januar, zwang ein weiterer Anruf B.’s Mitarbeiter im Justizzentrum erneut auf die Straße. Dieses Mal ging sein Anruf in der Telefonzentrale der JVA ein. Er befinde sich, ließ B. wissen, gerade am Hauptbahnhof, trage einen Sprengstoffgürtel und sei unterwegs zum Justizzentrum. Er fordere Freiheit für Adrian Ursache und „König Peter“ - ersterer ein Reichsbürger, letzterer, mit bürgerlichem Namen Fitzek, selbsternannter Herrscher eines Phantasiestaates. Beide standen in Halle vor Gericht - begleitet von intensiver Berichterstattung.

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Dessau -

„Das ist eine Drohung mit eine Bombe. Das ist kein Spaß.“ Der Wachtmeister, der den Anruf in schlechtem Deutsch am Amtsgericht Halle annahm, kam gar nicht dazu nachzufragen, da hatte der Anrufer schon aufgelegt. Sekunden später klingelte das Telefon am 14. Januar 2019 erneut.

„Es klang doof, da hat einer versucht, einen arabischen Akzent nachzumachen“, sagt nun am Landgericht Dessau der als Zeuge geladene Wachtmeister. Ernst genommen wurde der Anruf dennoch und das Justizzentrum Halle evakuiert. Die Räume wurden über Stunden abgesucht, die Sprengstoffhunde jedoch nicht fündig.

Der mutmaßliche Anrufer war damals bereits die Hauptperson von über 800 Ermittlungsverfahren. „Man kannte die Telefonnummer und den Namen Ringo B. auf Polizeidienststellen in ganz Deutschland“, gibt ein Kripobeamter vor Gericht zu Protokoll.
Dass B. mit seinen Anrufen größere Polizeiaktionen ausgelöst hat, geschah eher selten

B. sitzt momentan in der Psychiatrie, im Falle einer Verurteilung muss er damit rechnen, sehr lange dort zu bleiben. Weil er als nicht schuldfähig eingeschätzt wird, steht er nicht als Angeklagter, sondern als Beschuldigter vor Gericht.

Dass B. mit seinen Anrufen größere Polizeiaktionen ausgelöst hat, geschah eher selten. Er galt vor allem als nervig, nicht als gefährlich. Im Gericht wird der Mitschnitt eines Gesprächs zwischen ihm und einem Polizisten vorgespielt, worin B. ankündigt, Häuser in Brand zu stecken. Der Beamte begrüßt B. wie einen alten Bekannten: „Ach, Herr B.“

Anders in Halle. „Wir nehmen Drohungen immer ernst“, erklärt ein Mitarbeiter. Und: „Wir hatten uns noch vor dem Eintreffen der Polizei zur Räumung entschlossen.“ Die Polizisten, die zuerst vorfuhren, legten Schutzwesten und Helme an. „Für mich“, sagt einer, „war das bitterer Ernst.“
Er fordere Freiheit für Adrian Ursache und „König Peter“

Nur wenige Tage später, am 23. Januar, zwang ein weiterer Anruf B.’s Mitarbeiter im Justizzentrum erneut auf die Straße. Dieses Mal ging sein Anruf in der Telefonzentrale der JVA ein. Er befinde sich, ließ B. wissen, gerade am Hauptbahnhof, trage einen Sprengstoffgürtel und sei unterwegs zum Justizzentrum. Er fordere Freiheit für Adrian Ursache und „König Peter“ - ersterer ein Reichsbürger, letzterer, mit bürgerlichem Namen Fitzek, selbsternannter Herrscher eines Phantasiestaates. Beide standen in Halle vor Gericht - begleitet von intensiver Berichterstattung.

Dass B. meist mit unterdrückter Nummer anrief und von einem Mobiltelefon, das er - als das noch möglich war - unter falschem Namen angemeldet hatte, nutzte ihm herzlich wenig. Der Anrufer mag sich in Anonymität wähnen - bei den Telefonfirmen ist die Nummer gleichwohl gespeichert. (mz)
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https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/prozess-um-telefonterror-amtsgericht-musste-nach-bombendrohung-evakuiert-werden-36197444
« Letzte Änderung: 6. Februar 2020, 16:16:53 von Gutemine »
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6913 am: 6. Februar 2020, 19:50:46 »
Noch eine neue (Reichsbürger)Partei. Dazu muss man sagen: Die im Artikel erwähnte Gruppe/Seite ist ein wahres RB-Eldorado, da trifft sich quasi alles. Wobei Trepesch auch zu AfD-Zeiten schon intensive Beziehungen gepflegt bzw. entsprechende Beiträge geteilt hat.

Als er wegen Volksverhetzung angeklagt war, hat er sich auch in den diversen Gruppen (damals noch mit seinem vollen Namen) "Hilfe" gesucht/geholt. Angeklagt war er wegen seiner Aktivitäten bei den Pegidi*oten. Ich hänge aber mal den seinerzeitigen Prozessbericht an (der Verfasser ist bekannt).

Schade, dass die "Lügenpresse" darauf und auf seine Verurteilung nicht eingeht.
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Weiden in der OberpfalzOberpfalz
Demo "Anti-Volksverarschung" in Weiden: Wer steckt dahinter ?

„Anti Volksverarschung“ lautet der Titel einer Demo demnächst in Weiden. Dahinter steckt ein Unternehmer aus Altenstadt, der auf der Suche nach einer politischen Heimat in der AfD landete und jetzt eine eigene Partei gründete.

Am 15. Februar soll in Weiden eine Demo mit dem Titel „Anti Volksverarschung – Klimalüge, Steuerpolitik, E-Mobilität“ stattfinden. Sie ist nach ihrem Veranstalter benannt: „Anti Volksverarschung“. Laut Website handelt es sich dabei um Menschen, die glauben, „dass uns unsere Politiker und Medien nur verarschen“. Ein nach dem Telemediengesetz vorgeschriebenes Impressum oder Namen der Akteure sind dort nicht zu finden. Die Telefonnummer ist ausgedacht. Aber die E-Mail-Adresse existiert. Und die bei Facebook erstellte Veranstaltung zur Demo listet einen Organisator aus Altenstadt/WN auf: Jochen Trepesch, Geschäftsführer von Life Motorsport, einer Firma, die Software für Autos optimiert und Fahrzeuge importiert.
Genervt von der Politik

Gegenüber Oberpfalz-Medien bestätigt der 45-jährige Vater einer Tochter im Teenageralter, Initiator der Demo zu sein. Er sei „genervt davon, was politisch abgeht“. Er fühle sich betrogen. Er schildert sein Weltbild: „Die Altparteien drehen sich schneller als ein Wetterhahn.“ Und: „Die droben kennen keinen Umgang mit Geld. Wir sollen Fahrrad fahren, und die lassen sich mit dem dicken Auto chauffieren.“ Atomkraft findet er „mies“, sieht aber keine Alternative. Umweltschutz sei wichtig, aber er ist gegen die CO2-Steuer. Auf der eigenen Website fordert „Anti Volksverarschung“ (AV) unter anderem mehr Volksentscheide, weil „in Berlin diktatorische Entscheidungen getroffen“ werden, „die so niemand will oder wollte“.

Es gibt dort aber auch Aussagen, die an rechte Parolen oder Verschwörungstheorien erinnern. Migranten würden „mit dubiosen Methoden angelockt und ohne jegliche Kontrolle der Identität per Shuttle-Service mit Schiffen und Flugzeugen ins Land geholt“, heißt es. Medien sollten privatisiert werden, weil sie Zuschauer einer „Gehirnwäsche“ unterziehen und „nur die Pläne der korrupten Regierung durchsetzen und unterstützen“ würden. Sender wie ARD oder ZDF seien zu Hause gar nicht einprogrammiert, sagt Trepesch. Auf die Frage, woher er selbst Nachrichten bezieht, antwortet der Altenstädter: „RT (Russia Today, ein vom russischen Staats finanzierter Sender; Anmerk. d. Red.), Schweizer Fernsehen, österreichisches Fernsehen und englische Medien.“ Ihm sei schon bewusst, dass RT nicht neutral ist. Er habe aber auch mal irgendwo gelesen, dass Axel Springer angeblich von der CIA mitgegründet worden sei.

Trepesch versucht, die Gruppierung AV einzuordnen. Sie sehe sich als „echte Mitte“ und als „Bürgerinitiative für Aufklärung und Unterstützung für schlechter gestellte Menschen“. Man agiere unter anderem bei der Demo in Weiden im Verbund mit „Der Grüne Schrei“, einer Gruppe, die den vom Menschen gemachten Klimawandel leugnet.

Die sozialen Medien sind die Geburtsstätten von Splittergruppen wie AV oder „Der Grüne Schrei“. Die Facebook-Seite „Anti Volksverarschung“ hat rund 560 Abonnenten, die dazugehörige Gruppe über 4300 Mitglieder deutschlandweit. Trepesch ist einer von einem Dutzend Admins und Moderatoren. Manche Posts zu Migration und Asylpolitik seien rassistisch, räumt er ein. Die Admins müssten viel löschen.

Schockiert über die AfD

„Die Leute sind unzufrieden und wollen etwas ändern, aber sie wissen nicht, was“, sagt er. Der eine werde auf der Suche nach „volksorientierter Politik“ zum Reichsbürger, „der andere geht zur AfD, und der nächste geht gar nicht mehr wählen“, fasst er zusammen. Auch auf ihn selbst passt das, wenn auch nicht ganz.

Er sei 2019 in den AfD-Kreisverband Weiden eingetreten, erzählt der 45-Jährige. „Ich dachte, das sei die einzige Partei, die man überhaupt nehmen kann. Aber ich habe mir mein eigenes Bild gemacht. Das sind die komplett falschen Leute für mich.“ Er sei schockiert.

Es gebe zwar auch gute Leute in der Partei, aber „gerade die AfD Weiden ist in Sachen Demokratie in der Steinzeit“. Früher sei er in Altenstadt von Tür zu Tür gegangen, um für die Partei zu werben. Heute sagt er: „Du kannst der AfD keine Macht geben. Weil sie intern dreckig und braun ist.“ Er distanziere sich klar von ihr, „weil mir da zu viele Extremisten und Rassisten drunter sind“. Er habe die Beitragszahlung eingestellt und um die Kündigung seiner Mitgliedschaft gebeten, bisher aber keine Bestätigung erhalten.

Trepesch gibt zu, schon als rechtsextrem betitelt worden zu sein. Doch er habe muslimische Freunde, einen türkischen Frisör. Er sei „strikt dagegen, Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Religion oder sonst was zu diskriminieren“. Er sei „Patriot und stolz auf mein Land, aber kein Rechter“.
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https://www.onetz.de/oberpfalz/weiden-oberpfalz/demo-anti-volksverarschung-weiden-steckt-dahinter-id2964147.html

Sein aktueller Account bei FB
https://www.facebook.com/joe.tre99?

Die öffentliche Gruppe
https://www.facebook.com/groups/antivolksverarschung/

Ach ja, die Anklage die er seinerzeit veröffentlicht hat, hätte ich auch noch.  ;D

"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6914 am: 7. Februar 2020, 01:11:55 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch