Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264707 mal)

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Offline Rabenaas

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6825 am: 23. Januar 2020, 22:50:00 »
Doch sarazin war der erste, der Sachen von sich gab, die man nach Stammtischmeinung doch mal wird sagen dürfen.

Lange vor ihm war da doch ein Landsmann von dir.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6826 am: 24. Januar 2020, 08:44:40 »
Münchner: Auf die Straße, den Nazis entgegentreten!

Rechtes Pack will heute Nachmittag in München gegen die Juden marschieren.

Für heute Nachmittag hat die rechtsextremistische Pegida-Gruppe in München zu einer Demonstration aufgerufen, um gegen den jüdischen Glauben zu agitieren. Offiziell richtet sich die Kundgebung gegen die Beschneidung von Kindern und Säuglingen, die im Judentum ein wichtiges Ritual darstellt.

Organisiert wurde die Demo von Heinz Meyer, der nach Einschätzung der deutschen Sicherheitsbehörden zu den besonders gefährlichen Personen aus der rechten Szene zählt. Ursprünglich wollte Meyer auf dem Platz direkt vor der Ohel-Jakob-Synagoge protestieren. Diesen Plan verhinderte das Münchner Kreisverwaltungsreferat zwar, genehmigte die Demo aber an einem anderen Ort - hundert Meter von der Synagoge entfernt.

"Ich werde immer wieder gefragt, was staatliche Stellen konkret gegen den aufflammenden Judenhass tun können", sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, der "Süddeutschen Zeitung". Ihre Antwort sei: "Man darf ihm keine Plattform bieten."

https://www.spiegel.de/politik/die-lage-am-morgen-thilo-sarrazin-spd-antisemitismus-muenchen-demo-a-3c0d4377-76ea-4ee5-893b-2b5768fd7130
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6827 am: 24. Januar 2020, 12:26:05 »
Man hat also das alte Spiel wieder entdeckt!
War - glaub- das letzte Mal vor zwei Jahren in Horb oder so.   :facepalm:



Zitat
Länderspiegel
An A 9: Bewaffneter "Reichsbürger" widersetzt sich Festnahme und verletzt Polizist

Auf dem Himmelkroner Autohof wollen Beamte einen 53-Jährigen festnehmen. Er gehört laut Polizei der sogenannten "Reichsbürger"-Szene an. Doch der Mann schließt sich in seinem Auto ein.

A 9/Himmelkron - Gegen den Mann aus dem Landkreis Bamberg lagen laut Polizei mehrere Haftbefehle vor. Zudem hatte ein Richter angeordnet, den Führerschein des 53-Jährigen einzuziehen. Am Mittwochnachmittag wollten ihn nun Polizisten der Verkehrspolizei Bayreuth am Autohof in Himmelkron festnehmen. Er war zuvor mit seinem Auto auf der A 9 in Richtung Berlin unterwegs gewesen.

Als der 53-Jährige jedoch die Beamten bemerkte, sperrte er sich in seinen Wagen ein. Nachdem es den Polizisten kurze Zeit später dann doch gelungen war, die Fahrertüre zu öffnen, wehrte sich der Mann und verletzte dabei einen Beamten und sich selbst leicht. Der 53-Jährige, der laut Polizei der sogenannten "Reichsbürger"-Szene zuzurechnen ist, trug einen auf ihn ausgestellten Fantasie-Ausweis bei sich. Im Wagen fanden die Polizisten zudem zugriffsbereite Messer und einen Baseballschläger.

Die Beamten stellten die Waffen und den Führerschein des Mannes sicher. Er muss sich nun wegen der Widerstandshandlung gegen Polizeibeamte und des Fahrens trotz Fahrverbotes strafrechtlich verantworten. Er kam anschließend in eine Justizvollzugsanstalt.
https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/An-A-9-Bewaffneter-Reichsbuerger-widersetzt-sich-Festnahme-und-verletzt-Polizist;art2388,7102029
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6828 am: 24. Januar 2020, 14:54:30 »
Doch sarazin war der erste, der Sachen von sich gab, die man nach Stammtischmeinung doch mal wird sagen dürfen.

Lange vor ihm war da doch ein Landsmann von dir.
Oooh ja,
Ich pilgere regelmäßig an sein Grab, tw. sogar mit Forenmitgliedern.
Das Grab nennt man übrigens die Kaisergruft. Wer weiß warum?

Und aus dem Namen lässt sich schließlich, dass die Urahnen von S. wohl Landsleute derer waren, vor denen er so warnt.
Er wird 's wohl wissen.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6829 am: 25. Januar 2020, 00:46:12 »
Sachen gibt's...  ::)

https://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/Getraenkehandel-in-Sachsen-Anhalt-verkauft-Neonazi-Bier-Polizei-ermittelt?fbclid=IwAR1ntBWLfEyXNup_ZhKPbN_6VHNb2M0O3pVONHy-GYrUKOrBpWSwFN4xD9Y

Zitat
Getränkehandel in Sachsen-Anhalt verkauft Neonazi-Bier – Spur führt nach Thüringen

In einem Getränkehandel im sachsen-anhaltischen Bad Bibra wurden offenbar Bierflaschen mit Neonazi-Symbolen auf dem Etikett verkauft.


Weißenfels

In einem Getränkehandel im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) sind Bierflaschen mit etikettierten Neonazi-Symbolen als sogenanntes „Deutsches Reichsbräu“ verkauft worden. Gesine Kerwien, Sprecherin der zuständigen Polizeidirektion in Weißenfels, bestätigte am Freitag entsprechende Fotos der Ware, die in sozialen Netzwerken kursieren. „Wir haben bereits Anfang der Woche erste Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, dass ein solches Bier im Umlauf ist. Wir haben nun Ermittlungen wegen des Verdachts der Verwendung von verfassungsfeindlichen Symbolen aufgenommen“, so Kerwien weiter.

Laut Recherchen des Journalisten Frank Stollberg, der am Donnerstag als erster darüber berichtete, wurde das Bier in Kisten in einem Getränkemarkt in Bad Bibra angeboten. Als Preis für einen ganzen Bierkasten verlangte das Geschäft 18,88 Euro. In der rechtsextremen Szene werden die Zahlen 1 und 8 als Code für Adolf Hitler sowie 8 und 8 für den Hitlergruß verwendet.

Unternehmen kündigt Betreiber

Wie das Unternehmen „Getränke-Quelle“ am Freitag mitteilte, sei dem lokalen Betreiber in Bad Bibra inzwischen gekündigt worden. Dem Franchise-Betrieb war bisher gestattet, auch ohne Abstimmung Marken ins Sortiment aufzunehmen. „Von dem Verkauf des Bieres ’Deutsches Reichsbräu’ war uns bis zum heutigen Tage nichts bekannt“, so die in Holzminden (Niedersachsen) ansässige Firmengruppe.

Nach Bekanntwerden der Neonazi-Biere im Laden sei das Produkt umgehend aus den Regalen entfernt worden. „Um ein klares Zeichen zu setzen, haben wir uns auch dazu entschlossen, die weitere Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden“, so die Unternehmensleitung weiter.

Gasthaus in Kloster Veßra im Verdacht

Wer das Bier abgefüllt und etikettiert hat, ist bisher noch Teil der Ermittlungen. Allerdings weist Einiges bereits auf eine Beteiligung des bekannten Thüringer Neonazis Tommy Frenck hin. Im Online-Versandhandel des früheren Hildburghausener NPD-Kreistagsabgeordneten werden die Flaschen ebenfalls angeboten. Zudem ist Frenck laut Thüringer Verfassungsschutzbericht Betreiber des Gasthaus „Goldener Löwe“ in Kloster Veßra, das als Anlaufpunkt von Rechtsextremisten aus der ganzen Region gilt und das in den vergangenen Jahren durch eine Vielzahl Veranstaltungen mit rechten Inhalten auffiel.

„Über seinen Gastronomiebetrieb, den Handel mit Bekleidung und Szenedevotionalien als auch über diverse Vortrags- und Musikveranstaltungen mit Auftritten bedeutender rechtsextremistischer Bands erreicht er ein breit gefächertes Publikum und betreibt eine intensive Vernetzung von parteigebundenen und ungebundenen Rechtsextremisten sowie subkulturell orientierten Szeneanhängern“, schrieben die Verfassungsschützer in ihrem aktuellen Bericht. Offenbar spielen dabei auch umgewidmete Lebensmittel eine Rolle. Am 20. April 2017 bot der gebürtige Schleusinger im „Goldenen Löwen“ zur Feier des Geburtstages von Adolf Hitler ein sogenanntes „Führerschnitzel“ für 8,88 Euro an.
Landrat Ulrich: Schäme mich sehr

Götz Ulrich (CDU), Landrat des Burgenlandkreises, zeigte sich in einer ersten Stellungnahme auf Facebook schockiert. „Ich schäme mich so sehr: Während gerade in Yad Vashem in Israel der deutsche Bundespräsident zum 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz spricht, findet in meinem Heimatort Bad Bibra der Verkauf von Bier mit dem Namen ’Deutsches Reichsbräu’ in einem Getränkemarkt statt“, schrieb der Unionspolitiker auf Facebook

Auch Ulrich vermutet, dass Frenck hinter dem Vertrieb steht. „Das Schlimmste aber ist: Das Bier fand reißenden Absatz und ist ausverkauft! Auf der Internetseite, die auf der Flasche aufgedruckt ist, posieren alle Größen der deutschen Neonaziszene, darunter auch Ursula Haverbeck, eine nationalsozialistische Aktivistin und seit Mai 2018 inhaftierte, mehrmals verurteilte Holocaustleugnerin“, so Ulrich weiter.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6830 am: 25. Januar 2020, 14:31:30 »
Hätte die gute Frau die Immobilie beizeiten verkauft, so hätte sie ihren "Freunden" sicher viel Geld spenden und die von ihr unterstützte "Reichsregierung" sicherlich ganz groß machen können. Gar nicht davon zu reden, dass die ganzen abgerissenen Gestalten da einen Unterschlupf gefunden hätten.

Zitat
Damals wurde eine Sanierung angefangen und dann abrupt abgebrochen. Die Eigentümerin ist eine ältere Dame, die in Köln wohnt und der Reichsbürgerbewegung nahe stehen soll. Die Bewegung ist bekannt dafür, dass sie die Existenz der Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennt und eine Kooperation mit den Behörden verweigert.

Gerichtsvollzieher suchte Eigentümerin in Köln auf

So war es auch in diesem Fall, sagte der zuständige Pankower Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn von den Grünen: "Leerstand, schon seit Jahren und die Eigentümerin hat nicht reagiert. Und die Eigentümerin kommt aus einem Bereich, der den Verkehr mit den deutschen Behörden ablehnt. Und daher war es etwas schwierig. Wir mussten sogar ein Zwangsgeld vollstrecken."

Laut Informationen der Zeitung "Neues Deutschland" forderte der Bezirk 95.000 Euro. Weil die Eigentümerin darauf nicht reagierte, verschaffte sich ein Gerichtsvollzieher gewaltsam Zutritt zu ihrer Kölner Wohnung. Doch er musste feststellen, dass es nicht möglich war, das Geld dort einzutreiben. Daher setzte der Bezirk einen Treuhänder ein, um das Haus für den Bezirk zu beschlagnahmen.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/01/haus-beschlagnahmt-berlin-pankow-renovierung-geisterhaus.html
(im Artikel ist auch ein Video zu finden)
Spoiler
0 Jahre Leerstand Bezirksamt Pankow beschlagnahmt erstmals Geisterhaus

25.01.20 | 13:00 Uhr

In einem Haus in Weißensee stehen 19 Wohnungen seit mehr als 30 Jahren leer. Das Gebäude gehört einer Dame, die den Reichsbürgern nahe stehen soll. Der Bezirk versuchte vergeblich, mit ihr in Kontakt zu treten. Jetzt hat die Verwaltung durchgegriffen. Von Oliver Soos

Der Bezirk Berlin-Pankow hat ein heruntergekommenes Haus seiner Eigentümerin weggenommen. Das bestätigte der Pankower Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn dem rbb. Es handelt sich um ein dreistöckiges hellgelbes Eckhaus mit 19 Wohnungen, im Komponistenviertel im Stadtteil Weißensee, an der Kreuzung Smetanastraße/Meyerbeerstraße. Aus der Ferne wirkt das Haus unauffällig, doch wenn man davor steht, sieht man, dass an den meisten Fenstern die Rolläden runtergelassen sind und dass unten an der Hausfassade ein ganzer Streifen unverputzt ist.

Die Zeitung "Neues Deutschland" hat sich Aufzeichnungen über den Fall zukommen lassen: Demnach stehen die Wohnungen schon seit den 90er Jahren leer. Damals wurde eine Sanierung angefangen und dann abrupt abgebrochen. Die Eigentümerin ist eine ältere Dame, die in Köln wohnt und der Reichsbürgerbewegung nahe stehen soll. Die Bewegung ist bekannt dafür, dass sie die Existenz der Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennt und eine Kooperation mit den Behörden verweigert.

Gerichtsvollzieher suchte Eigentümerin in Köln auf

So war es auch in diesem Fall, sagte der zuständige Pankower Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn von den Grünen: "Leerstand, schon seit Jahren und die Eigentümerin hat nicht reagiert. Und die Eigentümerin kommt aus einem Bereich, der den Verkehr mit den deutschen Behörden ablehnt. Und daher war es etwas schwierig. Wir mussten sogar ein Zwangsgeld vollstrecken."

Laut Informationen der Zeitung "Neues Deutschland" forderte der Bezirk 95.000 Euro. Weil die Eigentümerin darauf nicht reagierte, verschaffte sich ein Gerichtsvollzieher gewaltsam Zutritt zu ihrer Kölner Wohnung. Doch er musste feststellen, dass es nicht möglich war, das Geld dort einzutreiben. Daher setzte der Bezirk einen Treuhänder ein, um das Haus für den Bezirk zu beschlagnahmen.

Baukosten werden der Eigentümerin in Rechnung gestellt

"Der Treuhänder ist eine Anwaltskanzlei, die hat zusammen mit unserem Bau- und Wohnungsaufsichtsamt erstmal eine Aufnahme gemacht, welche Baumaßnahmen notwendig sind. Ziel ist, dass die Wohnungen wieder in einen bewohnbaren Zustand versetzt werden - möglichst schnell, bis Ende des Jahres, denken wir. Und der Treuhänder kümmert sich um diese ganzen Dinge, veranlasst auch die Ausschreibungen und die Kosten, die da entstehen, werden dann natürlich der Eigentümerin in Rechnung gestellt."

Wenn die Eigentümerin die Baukosten nicht begleicht, bleibt das Haus in Treuhänderschaft, sagt Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn. Langfristig könne es dann einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft übergeben werden. Möglich geworden ist die Beschlagnahmung durch das sogenannte Berliner Zweckentfremdungverbotsgesetz.

Es ist 2014 in Kraft getreten und wurde 2018 noch einmal verschärft. Demnach ist Wohnraum vor Zweckentfremdung unter anderem durch Leerstand geschützt. Der Bezirk Pankow will dieses Gesetz nun weiter anwenden, sagt Vollrad Kuhn. "In dem Fall haben wir schon auch ein bisschen gelernt und haben gemerkt, es geht auch ein bisschen was nach dem Zweckentfremdungsverbotsgesetz. Wir bereiten gerade den nächsten Fall vor."

Sendung: Inforadio, 24.01.2020, 19 Uhr

Beitrag von Oliver Soos
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6831 am: 26. Januar 2020, 07:57:34 »
Na, das ist doch mal eine Occasion!  ;D


Zitat
25. Januar 2020, 15:42 Uhr
Mode
:
Aluhut für Babys

Kann Silbergewebe in Kleidung vor Strahlung schützen - und muss sie das überhaupt? Egal, Modefirmen verdienen gut an der Angst vor Elektrosmog.

Von Claudia Fromme

Es hat sich etwas zwischen Eltern und Kinder gedrängt, und sehr deutlich sieht man das auf dem Spielplatz. Irgendwo ist immer ein Handy im Anschlag, und viele finden das nicht ideal. Die Eltern, weil sie das Ding eigentlich weglegen wollten, aber immer Whatsapps kommen. Die Kinder, weil Mama oder Papa kein Auge mehr für sie haben. Die Forscher, weil sie mahnen, dass gerade Babys Blickkontakt für ihre geistige und emotionale Entwicklung brauchen.

Richtig rund läuft das in der Dreiecksbeziehung Mensch-Menschlein-Maschine also nicht. Vielleicht verkaufen sich auch darum spezielle Produkte des französischen Kindermodeherstellers Petit Bateau so gut. Nicht, weil Eltern mit ihnen seltener aufs Handy blicken, aber womöglich beruhigter. Das "Anti-Strahlung-Mützchen" für Babys soll "99,5 Prozent der durch elektronische Geräte und Wlan verursachten Strahlung" blockieren, heißt es in der Produktbeschreibung. Hängt der Nachwuchs unten in der Babytrage, kann man oben sorglos weiter sein Smartphone nutzen, insinuiert der Text. Aber das Beste: Keiner erkennt den feingestrickten Aluhut für 25,90 Euro als solchen, weil die Babymütze im typischen maritimen Ringeldesign von Petit Bateau aussieht wie jedes andere Mützchen auch.
Spoiler
Mit esoterischen Anwandlungen soll die Produkterweiterung angeblich nichts zu tun haben. Als Grund, warum das Unternehmen die Mütze und eine entsprechende Decke für Babys und Schwangere auf den Markt gebracht hat, führt Petit Bateau an, dass man der "großen Nachfrage" seiner Kunden nach Produkten nachkomme, "welche die Strahlenbelastung von Babys und werdenden Müttern auf ein Minimum reduzieren". Gewinnstreben kann natürlich auch ein Argument sein. Angst war schon immer ein Geschäft, und die Angst von Eltern besonders.

Ein Baldachin für 699 Euro über dem Bett
Offenbar sind es nicht nur besorgte Eltern, die ihre Kinder vor Strahlen schützen wollen, der Markt ist jedenfalls erstaunlich groß. Zur wachsenden Zahl der Schutzprodukte zählen die Jeans von Wavesafe für 125 Schweizer Franken, die Handys mit silberdurchwirkten Hosentaschen ein strahlungssicheres Heim geben wollen. EMF Clothing bietet Schutzblusen für bis zu 228 Dollar an, die aussehen wie normale Businessmode mit feinem Glanz. Es gibt einen Baldachin fürs Bett von der Kulmbacher Weberei Gerhard Siemko, der vor Elektrosmog schützen soll (699 Euro). Vitashield hat ein Schwangerschaftsshirt für 134 Euro im Angebot. Vielleicht potenziert sich der Schutz, wenn man parallel dazu Elektrosmog-C30-Globuli einwirft von Homeda oder sich ordentlich mit Clarins Expertise 3 P Screen Mist einsprüht.

In Babymützchen, Baldachin und Businessbluse sind Silberfäden verwebt wie in all den Textilien, die zum Markt der Elektrosmog-Schutzprodukte gehören und im Umfeld von Mobilfunkkritikern und Esoterikern unter dem Kürzel ESP firmieren. Manchmal sieht man der Kleidung die Funktion nicht an, gelegentlich aber wirken die Hemden und Hosen durch ihre reflektierenden Oberflächen, als wären sie für eine Space-Age-Party oder einen ambitionierten Discobesuch gedacht.

Die Versprechen der Hersteller klingen recht ähnlich: Immer soll das Silbergewebe vorgeblich schädliche Strahlung blocken, immer gibt es Berechnungen, in denen viel mit MHz, GHz und dB operiert wird. Immer werden zum Beleg Prüfinstitute genannt. Wo der Hinweis auf mehr oder minder seriöse Institute fehlt, zertifiziert auch mal ein Wünschelrutengänger. Doch kann Kleidung Menschen überhaupt vor elektromagnetischer Strahlung schützen? Und, vor allem: Muss sie das überhaupt?

"Es gibt keine Notwendigkeit, sich Schutzkleidung anzuziehen, auch nicht Kindern", sagt Nicole Meßmer, Sprecherin des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Es gebe keinen wissenschaftlichen Nachweis für gesundheitliche Nachteile durch den Mobilfunk. "Es ist auch keine erhöhte Sensitivität von Kindern gegenüber Funkstrahlen belegt." Weil es aber weniger Studien zu Kindern gebe, rät das Bundesamt zu reinen Vorsichtsmaßnahmen. Grundsätzlich solle man auf guten Empfang achten, da Handys dann mit niedrigen Sendeleistungen arbeiten und weniger Strahlung abgeben. Ein Wlan-Router gehöre nicht ins Kinderzimmer, ein Handy nicht dauerhaft in Kinderhände. Letzteres sei aber nicht nur eine Frage der Strahlung.

Silberdurchwirktes Gewebe kann sogar Strahlung verstärken
Der Kernphysiker Holm Hümmler hält die Schutzkleidung für "Humbug". Er ist Mitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften und erklärter Skeptiker. Dass silberdurchwirktes Gewebe elektromagnetische Wellen abschwächen kann, sei nicht verwunderlich. Das leitende Material absorbiere nicht die Strahlen, sondern reflektiere sie. Kurioser sei da schon, dass gerade die angebliche Schutzkleidung elektromagnetische Felder noch verstärken kann. Das Mützchen zum Beispiel könne durch die runde Form wie ein Parabolspiegel wirken, was dazu führen kann, dass die Strahlung gebündelt und somit noch verstärkt wird. Ähnliche Effekte hat auch die französische Gesundheitsbehörde Anses bei Anti-Elektrosmog-Mode beobachtet und rät daher, wie auch das Bundesamt für Strahlenschutz, grundsätzlich von Produkten dieser Art ab. Holm Hümmler versteht auch nicht, wie eine Mütze, die vorne offen ist, vor Strahlen schützen soll. "Wenn überhaupt, müsste man sich komplett in so einen Stoff hüllen." Die Frage sei aber: Warum?

Vielleicht, weil man zu diesen zwei Prozent der Deutschen gehört, die sich als elektrosensibel bezeichnen und Beschwerden wie Kopfschmerzen, unruhigen Schlaf und Potenzstörungen auf elektromagnetische Felder zurückführen. Belegen konnte diesen Zusammenhang jedoch noch keine Studie. Was aber bekannt ist: Allein das Wissen um das Vorhandensein der Strahlen und die Sorge vor gesundheitlichen Schäden können Beschwerden verursachen. All die Babymützen, Baldachine und Businessblusen machen es nicht besser, weil sie deren Käufer ständig an die Quelle ihrer Angst erinnern.

[close]
https://www.sueddeutsche.de/stil/babymode-kindermode-elektrosmog-strahlung-1.4766695


Ist natürlich typisch, wie sich die Systemlinge über das wertvolle Angebot lustig machen!
Da habe ich doch gleich mal die HP besucht:
https://www.petit-bateau.de/suchen/?q=strahlung&lang=de_DE

Ist ja noch recht überschaulich, das Angebot!
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6832 am: 26. Januar 2020, 11:34:58 »
Keine "Schattenarmee", aber 550 ist schon ganz ordentlich, zumal man sich die Leute ja jetzt aussucht und kein Wehrpflicht besteht:


Zitat
Militärgeheimdienst: Rund 550 rechtsextreme Verdachtsfälle in der Bundeswehr

Der Militärgeheimdienst ermittelt laut "Welt am Sonntag" gegen hunderte womöglich rechte Soldaten. Eine "Schattenarmee" gibt es laut MAD in der Bundeswehr aber nicht.


Der deutsche Militärgeheimdienst ermittelt laut einem Medienbericht gegen rund 550 Bundeswehrsoldat wegen des Verdacht auf Rechtsextremismus. In 2019 seien 360 neue Verdachtsfälle dazugekommen, sagte der Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Christof Gramm, der Welt am Sonntag.

Überführt worden seien 14 Extremisten, davon 8 Rechtsextremisten. Zudem habe der Geheimdienst 40 Personen mit "fehlender Verfassungstreue" identifiziert. Besonders viele Fälle gibt es Gramm zufolge in der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK), wo derzeit in rund 20 Verdachtsfällen ermittelt werde. Im Verhältnis zur Personalstärke gebe es im KSK demnach fünf Mal so viele Fälle wie im Rest der Truppe. 2020 wird laut Gramm erstmals ein offizieller MAD-Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Einen solchen hatte etwa der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, gefordert.
Spoiler
Dem Eindruck, es gebe in der Bundeswehr eine "Schattenarmee", widersprach Gramm aber in dem Bericht. Man habe entsprechende Anhaltspunkte sehr ernst genommen und intensiv recherchiert, wobei man "Extremisten und Personen mit fehlender Verfassungstreue" erkannt habe, "die sich teilweise auch untereinander kennen". "Was wir allerdings nicht festgestellt haben, ist eine entschlossene ziel- und zweckgerichtete, vielleicht sogar gewaltbereite Gruppe, die unseren Staat beseitigen will."

Nach Angaben der Welt forderte Marie-Agnes Strack-Zimmmermann, verteidigungspolitische Sprecherin der FDP ein "transparentes Berichtswesen, das garantiert, dass die Infos aus der Truppe ungefiltert und direkt 'ganz oben' geäußert werden können beziehungsweise dort ankommen". Der AfD-Obmann im Verteidigungsausschuss, Rüdiger Lucassen, sagte der Zeitung: "Soldaten, die gegen die freihietlich-demokratischen Grundordnung agitieren, müssen aus dem Dienst in den Streitkräften entfernt werden." Jedoch dürfe die Suche nach solchen Personen nicht zu einer "großflächigen gesinnungsprüfung ausarten".
Verdacht des Rechtsextremismus bei 1.173 Soldaten

Laut Gramm habe man weitreichende Konsequenzen aus dem Fall Franco A. gezogen, der gezeigt habe, dass das Thema Rechtsextremismus in der Bundeswehr unterschätzt worden sei. Der Soldat hatte sich 2017 als syrischer Flüchtling registrieren lassen und nach Ansicht des Generalbundesanwalts einen Anschlag geplant, der als islamistischer Terrorakt wahrgenommen werden sollte. "Dies war der Weckruf, um den MAD umfassend weiterzuentwickeln", sagte Gramm der Zeitung.

In den vergangenen vier Jahren hat der MAD gegen insgesamt 208 Offizier, 425 Unteroffiziere und 531 Mannschaftsdienstgrade der Bundeswehr wegen Verdachts auf Rechtsextremismus ermittelt. Das hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland Mitte Januar berichtet. Demnach beziehen sich die Zahlen auf den Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 29. November 2019. Außerdem bestand der Verdacht des Rechtsextremismus auch bei 1.173 Soldaten sowie 83 Zivilbediensteten der Bundeswehr.

Vor dem Wehrdisziplinargericht verantworten mussten sich dem Bericht nach 34 der in Verdacht stehenden Offiziere und Soldatinnen und Soldaten in 147 Fällen. Gegen einen weiteren Offizier und in 57 weiteren Fällen mit Soldatinnen und Soldaten wurden einfache Disziplinarmaßnahmen verhängt. Die Fälle umfassen nach Angaben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Verteidigungsministerium, Thomas Silberhorn (CSU), den "Phänomenbereich Rechtsextremismus inklusive Reichsbürger und Selbstverwalter".
[close]
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-01/rechtsextremismus-bundeswehr-militaergeheimdienst-kommando-spezialkraefte
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6833 am: 26. Januar 2020, 12:35:44 »
"Seriöse Hinweisgeber" bei Facebook.

Hmmm...wenn die richtig arbeiten würden, dann müsste ja einiges (nicht nur vom Obererpel, Kellner, Müller, Haverbeck und Co.) ganz einfach verschwinden, oder?

Spoiler
Hetze im Internet
Bremer Landesmedienanstalt prüft Facebook-Posts
Maren Beneke 24.01.2020 4 Kommentare

Beim Löschen von Inhalten greift Facebook nun auf die Hinweise der Bremischen Landesmedienanstalt zurück. Warum das aus Sicht der Behörde ein Erfolg ist.

Als erste Organisation im Land Bremen hat die Bremische Landesmedienanstalt (Brema) den sogenannten Trusted-Flagger-­Status bei Facebook erreicht. Damit hat die Brema den Status einer vertrauenswürdige Hinweisgeberin und ist Partnerin des Sozialen Netzwerks beim Auffinden und Löschen kritischer Inhalte.

In Zukunft können Facebook-Nutzer der Bremer Anstalt damit nun Tipps über fragwürdige Posts geben. Die Landesmedienanstalt prüft diese. Kommen die Brema-Mitarbeiter dann zu dem Schluss, dass es sich dabei tatsächlich um Inhalte handelt, die gegen die Richtlinien verstoßen, meldet sie diese wiederum bei Facebook zum Löschen an. Gewöhnlich folgt das Unternehmen solchen Gesuchen der Trusted Flagger. Entsprechende Posts sollen so schneller aus dem Internet verschwinden können.

Brema-Direktorin Cornelia Holsten spricht von einem „guten Signal“. Facebook habe gesehen, „dass wir in Bremen handeln“. Damit bezieht sie sich auf die Initiative „Riko“. Diese Kurzform steht für „Resignation ist keine Option“ und dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss von Brema, dem Landeskriminalamt und verschiedenen Medien, darunter der WESER-KURIER. Ihr gemeinsames Ziel ist es, Hasskommentare im Internet zu identifizieren und dagegen anzugehen. Insbesondere Redaktionen soll durch „Riko“ eine Art Werkzeugkasten gegen die sogenannte „Hate Speech“ an die Hand gegeben werden.

Die Initiative feierte am Freitag ihren ersten Geburtstag, regelmäßig treffen sich die Akteure zum Austausch. So wurde am Freitagmittag etwa über den Fall einer Bremerin gesprochen, der in dieser Woche bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, weil die junge Frau sich im Internet bedroht und sich beim Erstatten einer Anzeige von einem Polizisten nicht erst genommen gefühlt hatte – im Anschluss machte sie den Fall über das soziale Netzwerk Twitter öffentlich, sorgte damit für eine Welle der Empörung und brachte Behörde und Politik zum Handeln.

Mitarbeiterinnen entsprechend geschult

Auch Facebook-Vertreter waren in der Vergangenheit zum Austausch mit „Riko“-Vertretern eingeladen. Am Freitag erzählte Holsten, dass sie seit gut einem dreiviertel Jahr wegen des Trusted-Flagger-Programms mit verschiedenen Mitarbeitern des Unternehmens diskutiert habe. Bis nach Dublin hätten sie die Gespräche geführt. Nachdem die Zusage für die Kooperation kam, wurden zwei Mitarbeiterinnen der Bremischen Landesmedienanstalt entsprechend geschult. Laufen bei ihnen nun Beschwerden über kritische Inhalte ein, erreichen ihre Löschgesuche Facebook schneller und werden auch zügiger beantwortet.

Bei strafrechtlich relevanten Inhalten ist die Brema im Übrigen nicht verantwortlich. In solchen Fällen ist die Polizei zuständig. Über die Onlinewache der Behörde kann die „Meldestelle für Hetze im Internet“ erreicht werden. Die Beamten greifen ein, wenn die Posts den Tatbestand der Volksverhetzung, Beleidigung, üblen Nachrede oder Verleumdung erfüllen. Polizei Bremen und Brema kündigten am Freitag an, in Zukunft noch enger zusammenarbeiten zu wollen.

Generell ist der Druck auf Soziale Netzwerke in den vergangenen Jahren gewachsen. Auch durch das 2017 in Deutschland in Kraft getretene Netzwerkdurchsetzungsgesetz, das Betreiber von Internet-Plattformen dazu verpflichtet, strafbare Inhalte zu löschen, wenn sie ihnen gemeldet werden. Anfang 2018 teilte das Bundesinnenministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion mit, dass am Trusted-Flagger-Program von Google und Youtube neben dem Bundeskriminalamt wohl auch die Landeskriminalämter Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt sind.

Mit wie vielen Trusted-Flaggern die Unternehmen in Deutschland und weltweit zusammenarbeiten, machen die Internetfirmen nicht publik. Brema-Chefin  Holsten  tippt, dass es bei Facebook bundesweit gut sechs Organisationen außerhalb der Landeskriminalämter sein dürften.
[close]
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-bremer-landesmedienanstalt-prueft-facebookposts-_arid,1892356.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6834 am: 27. Januar 2020, 12:06:22 »
Teil 1 zum "national-patriotischen Bombenfetischisten"
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg227661#msg227661

Mit weiteren Links/Bildern zu seinen Aktivitäten
https://www.facebook.com/Sonnenstaatland/posts/2078192425570045

https://www.facebook.com/Sonnenstaatland/posts/2062679103788044

https://www.facebook.com/Sonnenstaatland/posts/2070954522960502

Der Knabe heißt übrigens André Maaß und war, wie könnte es anders sein, auch bei unserer Klientel kein Unbekannter.

Spoiler
107 Taten vorgeworfen
Bundesweite rechtsextreme Drohmails – Mann (31) in Berlin angeklagt

 Nach Drohmails gegen Politiker und Behörden in ganz Deutschland hat die Berliner Generalstaatsanwaltschaft einen 31-Jährigen angeklagt.

Der Anfang April 2019 in Schleswig-Holstein gefasste André M. soll ab Dezember 2018 unter dem Absender „NationalSozialistische Offensive“ in Mails an Mitglieder des Bundestags, Gerichte, Polizeidienststellen, Behörden, Einkaufszentren und Medien mit Sprengstoffanschlägen und Tötungsdelikten gedroht haben, wie die Anklagebehörde in Berlin am Montag mitteilte.

Der 31-Jährige war nach seiner Festnahme in eine Haftanstalt nach Berlin überstellt worden. Er ist laut Staatsanwaltschaft wegen Sprengstoff-, Brand- und Körperverletzungsdelikten vorbelastet.

Er war demnach erst wenige Wochen nach Verbüßen einer Haftstrafe auf freiem Fuß, als die Tatserie begonnen habe.

Er konnte aufgrund von Ähnlichkeiten zu früheren Vorgehensweisen ermittelt und festgenommen werden“, sagte Martin Steltner, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin. Bei André M. seien „zusätzlich detaillierte Anleitungen zum Bau von Sprengvorrichtungen, die er aus dem Internet heruntergeladen und teilweise ergänzt haben soll“, gefunden worden.

Die Ermittlungen dauern an.
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https://www.bz-berlin.de/berlin/bundesweite-rechtsextreme-drohmails-mann-31-in-berlin-angeklagt

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6835 am: 27. Januar 2020, 15:38:08 »
Biedert sich Amthor schon mal bei der AfD an?

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An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6836 am: 27. Januar 2020, 19:41:15 »
Blöderweise ließt man ja in der Justiz bei den asozialen Medien mit:



Zitat
27. Januar 2020, 18:45 Uhr
Justiz:Der Haken mit den Schöffen

Rechte Parteien und Gruppen versuchen, mit Laienrichtern die Justiz zu unterwandern. Bisher haben sie damit offenbar keinen Erfolg gehabt. Doch wachsam sind die Profis in den Gerichten trotzdem.

Von Wolfgang Janisch, Karlsruhe
Spoiler
Im Frühjahr 2018 kursierten in den sozialen Medien ein paar Aufrufe, die normalerweise als Beitrag zum bürgerschaftlichen Engagement gelobt werden. "Liebe Leute, werdet Schöffen und sorgt für Gerechtigkeit in Strafprozessen!", lautete einer dieser Twitter-Slogans. Alarmiert war die Öffentlichkeit allerdings, als sie den Absender las - der Tweet stammte von der AfD. Auch Pegida und die fast vergessene NPD versuchten, ihre Leute zu motivieren, sich für die fünfjährige Schöffen-Wahlperiode ab 2019 zu ehrenamtlichen Richtern wählen zu lassen. Im Dienste einer sehr speziellen Version von Gerechtigkeit, die dann - so hatte es die NPD intoniert - im Umgang mit straffälligen Migranten schon den rechten Ton treffen würde.

Tatsächlich gibt es für Nichtjuristen kein Amt, das einen direkteren Einfluss auf Urteile erlaubt. Zwei Laien, die einen Profi überstimmen können, so ist die Konstellation im Schöffengericht wie auch in der kleinen Strafkammer am Landgericht. Und selbst im Schwurgericht (drei Berufsrichter, zwei Schöffen), wo die schweren Fälle landen, können die Laienrichter gemeinsam zwar keinen Freispruch, wohl aber eine Verurteilung verhindern; denn dafür ist eine Zweidrittelmehrheit nötig, das sind vier von fünf Richterstimmen. Mehr Justizmacht geht kaum. Kein Wunder also, dass das Amt die Fantasien der Systemgegner beflügelt.

Inzwischen sind die damals nach dem Twitter-Vorspiel gewählten Schöffen ein Jahr im Amt. Derzeit deutet nichts darauf hin, dass die Unterwanderungsstrategie Erfolg gehabt hätte. Eine Abfrage der Süddeutschen Zeitung bei den Justizministerien der Länder ergab keine Auffälligkeiten, zumindest, was das große Bild angeht. Das spricht dafür, dass der Filtermechanismus einigermaßen funktioniert. Schöffen werden von den Gemeindevertretungen vorgeschlagen und von Wahlausschüssen unter Beteiligung der Justiz gewählt. Weil das Radikalenproblem schon länger existiert, ist man vorsichtig geworden.

In Brandenburg beispielsweise hatte das Innenministerium schon bei der Schöffenwahl 2013 zur Umsicht bei der Listenaufstellung aufgerufen. Dennoch sind immer wieder Kandidaten ins Räderwerk der Justiz gelangt, die dort nicht hingehören. Mit Beschluss vom 12. März 2019 hat das Oberlandesgericht Hamm einen Schöffen des Amtsgerichts Essen seines Amtes enthoben, weil er Mitglied in der NPD war. Nur war das keiner, der die Justiz infiltrieren wollte; auf seine NPD-Mitgliedschaft hatte er selbst hingewiesen.

Sein Rauswurf bereitete dem OLG deshalb keine Probleme, weil das Bundesverfassungsgericht Anfang 2017 die NPD zwar nicht verboten, aber ausdrücklich deren Verfassungsfeindlichkeit festgestellt hat. Amtlich beglaubigte Verfassungsfeinde muss die Justiz nun wirklich nicht dulden. Ähnlich entschieden geht die Justiz mit sogenannten Reichsbürgern um. Das Oberlandesgericht (OLG) München schasste 2016 einen Schöffen einer Münchner Strafkammer, der auf der Terrasse seiner Eigentumswohnung die schwarz-weiß-rote frühere Reichsflagge gehisst hatte - nach seinem Verständnis die "offizielle Nationalflagge Deutschlands seit 1892". Die "Ansiedlung artfremder Ausländer" nannte er "Völkermord". Eine derartige Nazisprache, so fand das OLG, sei unvereinbar mit der Garantie der Menschenwürde. Auch das OLG Hamm verabschiedete 2017 einen Hilfsschöffen, der nach Reichsbürgerart der Bundesrepublik die staatliche Existenz absprach und von Privat- oder Ausnahmegerichten sprach.

Einfach ist eine Amtsenthebung trotzdem nicht, denn sie setzt eine grobe Verletzung der Amtspflichten voraus. Eine einmalige verbale Entgleisung wird dafür kaum reichen, auch die bloße Mitgliedschaft in der AfD wäre mit Sicherheit zu wenig. Allerdings hat das Bundesverfassungsgericht 2008 klargestellt, dass sich die Treuepflicht zur Verfassung "über die eigentliche Richtertätigkeit hinaus auf das Verhalten außerhalb der Teilnahme an Gerichtsverhandlungen" erstrecken könne.

Womit man bei Facebook wäre, wo der Mensch erstaunlich oft das Innerste nach außen kehrt. Eine Berliner Schöffin postete vor wenigen Jahren auf ihrem teilweise unter Klarnamen betriebenen Account wüste Tötungsfantasien gegen "Kinderschänder"; Asylbewerber nannte sie "Halbwilde" und "Tiere". Und ein Leipziger Ehrenamtler hetzte 2017 unter seinem Profilbild gegen Politiker ("Faschistenpack") sowie Flüchtlinge, denen er die SS-Division Totenkopf an den Hals wünschte. Die Meinungsfreiheit, die sonst auch manch üble Pöbelei erlaubt, half beiden nicht; hier habe die "Verfassungstreue des ehrenamtlichen Richters" Vorrang, fanden die zuständigen Gerichte.

Aber die förmliche Amtsenthebung bleibt die Ausnahme. In der Praxis sehr viel relevanter ist eine andere Frage: Wie geht man mit, sagen wir, problematischen Einstellungen der Laienrichter um? Fragt man in der Richterschaft nach, dann hört man zum Beispiel von einem Schöffen, der sich sehr empfänglich zeigte für die Behauptung des Angeklagten, er habe das für Asylbewerber hergerichtete Einfamilienhaus nur deshalb angezündet, um seine Familie und die Nachbarn zu schützen. Nur ein besorgter Bürger? Oder ein Ausländerfeind, der besser nicht über andere zu Gericht sitzen sollte?
Wenn der Ton in der Gesellschaft rauer wird, ist das auch in den Gerichten zu spüren

Kompliziert ist die Sache auch deshalb, weil es im Schöffenwesen nun mal angelegt ist, dass Meinungen "von der Straße" ins Gericht getragen werden. Liberale Weltoffenheit ist daher kein Auswahlkriterium; wer Laienrichter ist, darf eine Politik der offenen Grenzen für falsch halten. Wenn die Stimmung im Volk feindseliger gegen Migranten wird, wenn die Ressentiments zunehmen und die Rufe nach Härte lauter werden, dann diffundieren solche Tendenzen auch in die Gerichte hinein, übrigens nicht nur über die Laien, sondern auch über die Berufsrichter. Trotzdem - oder deswegen - muss es Grenzen geben. Ohne Achtung der Menschenwürde, ohne Bereitschaft zur unparteiischen Urteilsfindung gegenüber jedermann kann niemand Richter sein.

Ein weiterer Weg, um fragwürdige Richter loszuwerden, ist der Befangenheitsantrag. Für Strafverteidiger gehört das jedenfalls zum Standardrepertoire - nur müssen sie davor überhaupt von der Befangenheit erfahren haben. Wenn ein Schöffe aber im Gerichtssaal eisern schweigt und seine rassistischen Positionen nur in der internen Beratung preisgibt, dann ist er nicht so leicht zu packen - es gilt das Beratungsgeheimnis. Das führt zu einer heiklen Frage: Darf ein Berufsrichter das Beratungsgeheimnis brechen und dem Verteidiger offenbaren, wer da über seinen Mandanten entscheiden soll? Muss er das vielleicht sogar?

Das OLG Naumburg hat im Jahr 2008 entschieden, dass das Beratungsgeheimnis jedenfalls nicht absolut gilt; wo es um Rechtsbeugung geht, dürfen Richter die vertraulichen Diskussionen offenbaren - weil das Beratungsgeheimnis nicht als "Schutzschild" dienen dürfe, sich der persönlichen Verantwortung zu entziehen, so die Entscheidung.

Es spricht viel dafür, dass man dieses Prinzip in krassen Fällen auch auf Schöffen anwenden kann. Vertraulichkeit ist ein hohes Gut, aber noch gewichtiger kann die Richterpflicht sein, Angeklagte vor rechtsstaatswidrig agierenden Schöffen zu schützen. Anders ausgedrückt: Den besten Schutz gegen Rassisten und Reichsbürger im Schöffenamt bietet eine wache, aufmerksame Richterschaft.

Ehrenamt

Mehr als 38 000 Schöffen gibt es in der Strafjustiz (hinzu kommen Hilfsschöffen sowie ehrenamtliche Richter anderer Gerichtszweige). Das Schöffenamt ist ein staatsbürgerliches Ehrenamt, zu dessen Übernahme und Ausübung jeder Deutsche, der die Voraussetzungen erfüllt, verpflichtet ist. Schöffen müssen bei ihrem Amtsantritt mindestens 25 Jahre alt und dürfen nicht älter als 69 Jahre sein. "Die Bewerber dürfen nicht gegen die Grundsätze der Menschlichkeit oder der Rechtsstaatlichkeit verstoßen haben" oder etwa als hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR tätig gewesen sein, heißt es im Gesetz. SZ
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https://www.sueddeutsche.de/politik/justiz-der-haken-mit-den-schoeffen-1.4773760
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6837 am: 28. Januar 2020, 11:06:27 »
Gestern abend war die Schlagzeile noch 15 Polizisten, ganz ohne Reichsbürger. Jetzt sind es 17 und irgendwie auch noch ein paar Polizisten mit Reichsbürgerhintergrund. Nur bei der Berliner Polizei. Rechnet man dann noch eine wirklich niedrige Dunkelziffer in diesem Fall von 100 %. ...

Wie war das, die gesamte Berliner Polizei wählt AfD? Hatte doch einer der Promoter (Peter Hahne) im BuTa-Wahlkampf getönt.

Spoiler
Behörde

Nur selten gelangen rechtsextreme Taten von Berliner Polizisten an die Öffentlichkeit. Nun veröffentlicht die Polizei aktuelle Zahlen.

Berlin. Gegen Berliner Polizisten sind im vergangenen Jahr 17 interne Disziplinarverfahren wegen möglicher rechtsmotivierter Taten eingeleitet worden. Das teilte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Demnach könne in den jeweiligen Fällen „eine rechtsgerichtete oder rechtsextremistische Gesinnung oder Motivation bei Tatbegehung eine Rolle gespielt haben“. Worum es in den Verfahren im Detail geht, verriet die Polizei nicht.

Auch die Anzahl von Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund durch Berliner Polizisten blieb unklar. Diese würden derzeit nicht entsprechend statistisch aufgeschlüsselt, hieß es.

Bei Strafermittlungen wird geprüft, ob jemand eine Straftat begangen hat. In Disziplinarverfahren geht es hingegen um Dienstvergehen von Beamten - also um Verletzungen ihrer besonderen Plichten als Beamte. Im Berliner Landesbeamtengesetz steht etwa die Pflicht von Polizisten, sich rückhaltlos für den Schutz der freiheitlich demokratischen Grundordnung einzusetzen.

Zuletzt hatte die Polizei vor rund drei Wochen von einem Beamten berichtet, gegen den ein Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Er soll eine rechtsextreme Chatnachricht versendet haben.

Die Polizei teilte nun mit, rechtsextreme Tendenzen und Straftaten von Beamten künftig besser recherchierbar zu machen. Dazu solle einerseits eine interne Suchmaske im Computersystem mit einer neuen Kategorie „Polizeibediensteter“ ausgestattet werden. So soll man beispielsweise einfach herausfinden können, ob verdächtige Polizisten Mitglied in bestimmten Organisationen sind, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage erklärte.
Strafverfahren mit extremistischem Hintergrund gesondert kennzeichnen

Andererseits will die Polizei Strafverfahren mit extremistischem Hintergrund, in denen Polizisten als Verdächtige ermittelt wurden, in Zukunft gesondert kennzeichnen. Dadurch könne die Behörde die Verfahren jederzeit nachverfolgen und schneller Auskunft über sie geben, hieß es. Eine neue, eigene Datenbank zu rechtsextremen Straftaten und Einstellungen von Berliner Polizisten sei hingegen nicht geplant, sagte der Sprecher.

Vor rund einem halben Jahr hatte Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur angekündigt, stärker gegen rechtsextreme Tendenzen in den eigenen Reihen vorzugehen. Sie versprach, das Problem statistisch besser zu erfassen. Zuvor war durch eine Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage von zwei Grünen-Abgeordneten bekanntgeworden, dass die Polizei rechtsextreme Straftaten eigener Beamter nicht systematisch registriert. Die Grünen forderten daraufhin eine Studie, um Aufklärung zu schaffen.

In der Berliner Polizei arbeiteten Ende 2017 eigenen Angaben zufolge rund 25.000 Menschen, davon derzeit rund 17.500 im Polizeivollzugsdienst der Schutz- und Kriminalpolizei. In den vergangenen Jahren waren einige Fälle an die Öffentlichkeit gelangt, bei denen Berliner Polizisten mit mutmaßlich rechtsextremen Taten aufgefallen waren.
Kommissar schrieb SMS im Jargon von Rechtsextremisten

Im Juli 2018 wurde über eine Recherche von „Berliner Morgenpost“, NDR und ARD bekannt, dass ein Kommissar in einer SMS an seinen Vorgesetzten den Code „88“ geschrieben haben soll. Die Zahlenkombination steht in rechtsextremen Kreisen wegen des achten Buchstabens im Alphabet für „Heil Hitler“. Im gleichen Jahr berichteten mehrere Medien von einem Berliner Polizisten, der Drohbriefe an die linke Szene verschickt haben soll – inklusive persönlicher Daten von Aktivisten.

Im vergangenen Mai schrieb die „Taz“ zudem von Polizeischülern, die „Sieg Heil“ gerufen haben sollen. Im Juli meldete der Sender RBB, ein Berliner Polizist werde verdächtigt, in einer Rede vor dem Landeskriminalamt die rechtsextremistische Terrorzelle NSU verharmlost zu haben.

In der Antwort auf die Anfrage der Grünen räumte die Innenverwaltung darüber hinaus ein, dass eine Anzahl von Polizisten im unteren einstelligen Bereich Bezüge zur Szene der Reichsbürger habe. Dem Senat lägen aber keine Erkenntnisse eines möglichen rechtsextremen Netzwerks in der Polizei vor: „Die Auflistung von Einzelfällen begründet daher kein strukturelles Problem“, hieß es.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamte (BDK) teilte indes vor gut zwei Wochen mit, aktuell gebe es verschiedenste Verfahren gegen Polizisten, die einen mutmaßlich rechtsextremen Hintergrund hätten – etwa in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin. Darauf mit den „sich wiederholenden Plattitüden zu reagieren, es handele sich um Einzelfälle, ist offenkundig nicht angemessen“, kritisierte der Verband.
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https://www.morgenpost.de/berlin/article228262725/Rechtsextremismus-17-Verfahren-gegen-Polizisten.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6838 am: 28. Januar 2020, 11:09:17 »
Keine "Schattenarmee", aber 550 ist schon ganz ordentlich, zumal man sich die Leute ja jetzt aussucht und kein Wehrpflicht besteht:

Vielleicht würde es die Zählung beschleunigen, wenn man in der Bw nach Leuten suchte, die keine Rechtsextremisten sind? Ginge bestimmt schneller und man müsste sich auch nicht mit so hohen Zahlen herumschlagen.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6839 am: 28. Januar 2020, 11:52:19 »
Das einzige, was ich nicht verstehe, ist die Verwunderung darüber.
Wenn die Wehrpflicht was gutes hätte, dann die Kontrolle durch die bürger in uniform, die ab und an richtig funktionierte.
Wer hat denn Spaß am Krieg spielen?
Doch sicher nur wenige Studenten der sozialen Fächer.
Aber die wenigen, die da hineingeraten sind, haben der Truppe so richtig gut getan.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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