Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264700 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6735 am: 10. Januar 2020, 12:37:21 »
Noch keine empörten Kommentare, dass Linke sogar Hakenkreuze ungestraft verwenden können?

Nur Fragen! Ganz unschuldige Fragen.

Zitat
Auf welcher Rechtsgrundlage sind denn welche Lieder tatsächlich verboten? Die meisten „Nazi-Lieder“ sind (von einigen abgewandelten Texten abgesehen) ganz gewöhnliche Volkslieder.


https://www.facebook.com/faz/posts/10156867745850976
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6736 am: 10. Januar 2020, 16:57:22 »
AfD, Werteunion, CDU/CSU und Höcker bzw. Maaßen? Manchmal gibt es keinen Unterschied und man läuft letztendlich "Hand in Hand" und schießt auch mal gerne.

Bei dem Politiker, der sein FB-Profil zwischenzeitlich wohl "stillgelegt" hat, findet man wohl mehr AfD-Werbung, Antisemitismus, Rassismus und Homophobie als bei manchem bewährten "AfD-Spitzenpolitiker". Aber die AfD-Kanzlei Höcker ist ja fleissig. Da das Internet(z) aber bekanntlich nichts vergisst, ist der Name Ha-Jo Bä. ganz schnell zu finden.  ;D ;D

Beim Volksverpetzter liest man
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/porz-schuesse/

Zitat
Laut einem Bericht vom 7. Januar des Kölner Stadt-Anzeigers erhebt das Opfer des Schusses in Porz jedoch schwere Vorwürfe, die CDU-Führung und der Beschuldigte schweigen allerdings weiter. Und es wird berichtet, dass der Politiker auf seiner Facebook-Seite viele rechtspopulistische und rassistische Beiträge geteilt hat. Twitter-Nutzer @LibanFa hat Screenshots erstellt, die die rechte und ausländerfeindliche Gesinnung des Tatverdächtigen zeigen. In dessen Like-Liste befinden sich viele rechtspopulistische und sogar rechtsextreme Seiten. Auf Twitter bezeichnet es der Twitter-Nutzer als “neuer Meilenstein im CDU-AfD Rechtsextremismus-Problem”.


Die "Lügenpresse" schreibt
 
Spoiler
10.01.20 15:39

Gefährliche Körperverletzung
Kölner CDU-Politiker soll auf 20-Jährigen mit Migrationshintergrund geschossen haben

    Sonja ThomaservonSonja Thomaser

Spekuliert wird über einen Zusammenhang zwischen einer rechten Gesinnung des Beschuldigten und der Tat.

In der Nacht zum 30. Dezember hat ein Kölner CDU-Kommunalpolitiker (Name der Redaktion bekannt) mutmaßlich einen 20-Jährigen angeschossen, angeblich, weil er sich von diesem und seinen Begleitern gestört gefühlt hatte.

Wie die „Westdeutsche Zeitung“ berichtete, muss sich der 72-Jährige laut Polizei wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung verantworten, „fünf scharfe Schusswaffen und ein Wechselsystem“ seien sichergestellt worden, von denen nur vier auf einer Waffenbesitzkarte registriert sein sollen. Es wurde demnach mangels Haftgründen kein Haftbefehl beantragt und die Polizei ermittele wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Polizei gehe von einem „Rücktritt vom Tötungsdelikt” aus, so das Onlineportal „Volksverpetzer“.
„Haut ab, ihr dreckigen Kanacken”

Der alkoholisierte CDU-Politiker soll nach Zeugenaussagen aus seinem Haus gekommen sein und nach einem Streit mit dem Opfer und dessen drei Begleitern mit einem Revolver auf die Männer gezielt haben. Sekunden später habe der Geschädigte die Schussverletzung erlitten. Das Opfer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Im Interview mit dem WDR-Reporter Oliver Köhler berichtet das Opfer, dass der Durchschuss von hinten erfolgte und problemlos hätte die Halsschlagader treffen können. Er habe Glück gehabt. Zuvor soll der CDU-Politiker laut Opfer mit der Waffe aus dem Haus gekommen sein und sinngemäß gebrüllt haben: „Haut ab, ihr dreckigen Kanacken, verzieht euch ihr ♥♥♥”.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak bestätigte am 9. Januar die Identität des CDU-Politikers bei Twitter. „Auf dem Boden unserer christlich demokratischen Werte steht so ein Verhalten nicht“, schrieb Ziemiak und nutze den Namen des CDU-Kommunalpolitikers als Hashtag. Nachdem Medienanwalt Ralf Höcker ihn aufforderte den angeblich „rechtswidrigen“ Tweet sofort zu löschen, kam Zimiak dem nach, löschte den Tweet wieder und veröffentlichte ihn ohne Namensnennung erneut. Das Thema ist ein vergleichsweise großes in den sozialen Medien. Der Name des Politikers ist als Hashtag in den Twitter-Trends.

Höcker ist Pressesprecher der Werte-Union, einer konservativen Gruppierung in CDU/CSU, seine Kanzlei vertritt auch prominente AfD-Politiker*innen. Laut „Kölner-Stadt-Anzeiger“ ist unklar, ob Höcker auf Wunsch des Politikers oder auf Vermittlung seiner Partei eingeschaltet worden ist.
Spekulationen über rechte Gesinnung des Beschuldigten

Der Name des CDU-Politikers kursierte laut „Kölner-Stadt-Anzeiger“ bereits in der Nacht zu Silvester im Internet, zunächst in rechtsextremen Foren, wo Verständnis für den Schusswaffengebrauch vor seinem Haus geäußert worden sein soll.

Spekuliert wurde über einen Zusammenhang zwischen einer rechten Gesinnung des Beschuldigten und der mutmaßlichen Tat, da laut „Volksverpetzer“ Belege geliefert wurden, dass der CDU-Politiker auf seinem Profil rechtspopulistische und rassistische Inhalte teilte und rechtsextreme Seiten geliked hat.
[close]
https://www.fr.de/panorama/koelner-cdu-politiker-soll-20-jaehrigen-migrationshintergrund-geschossen-haben-13431790.html

Schaut man sich FB an, so wird die Kanzlei gut zu tun bekommen (Nur ein ganz kleiner Auszug, bei twitter sieht es noch viel schlimmer aus :D).
https://twitter.com/hashtag/Baehner?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw

« Letzte Änderung: 10. Januar 2020, 16:59:58 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6737 am: 10. Januar 2020, 17:53:46 »
Gratulation, jetzt haben wir es das dritte Mal. 

Nach intensiver investigativer Recherche der Lügenpresse wissen wir jetzt auch, um wen es geht. Damit nach der Ablehnung auch jeder Rechtsextremist weiß, wer sich nicht mit einer Waffe wehren kann ...   :doh:

Der Betroffene geht jetzt in die Offensive:

Zitat
Antrag auf Waffenschein: Neonazi-Demo gegen Bürgermeister

Fr, 10.01.2020
von Christian Erhardt

Seit Tagen diskutiert Deutschland über die Frage, ob Kommunalpolitiker das Recht auf einen großen Waffenschein haben sollten. Ein bis vor wenigen Tagen unbekannter Bürgermeister aus NRW hatte den Waffenschein beantragt. Die Polizei hatte ihm das versagt. Er zog vor Gericht. Durch den anstehenden Termin wurde der Name inzwischen bekannt. Der Bürgermeister hat sich inzwischen öffentlich zu den Hintergründen geäussert.

Ein Waffenschein ist eigentlich eine absolute Ausnahme und wird nur in besonderen Fällen ausgegeben. Wenn ein Mensch damit seine Sicherheit tatsächlich erhöhen kann, weil er sonst mit einem Mord rechnen muss. Hoheitsträger im Gesetz nennt sich das im Amtsdeutsch. Genau das scheint bei dem Bürgermeister von Kamp-Lintfort, einer 37.000 Einwohner Stadt in Nordrhein-Westfalen, der Fall zu sein. Bürgermeister Christoph Landscheidt hat seinen Fall nun öffentlich gemacht. Im Ergebnis dürfte die Gefahr für ihn sogar noch größer werden. Kurz nach seinem "Outing" haben Rechtsextremisten eine Demonstration in der Stadt für den nächsten Tag angekündigt.
Spoiler
Waffenschein nach Bedrohungen durch Rechtsradikale nötig
 

"Es hat schon zahlreiche Situationen gegeben, in denen die Polizei zu spät kam", so Landscheidt zur Begründung. Speziell für diese Notwehrsituationen habe er den Waffenschein beantragt. "Ich will Angriffen gegen mich und meiner Familie nicht schutzlos ausgeliefert sein. Ich habe nicht vor, in Texas Manier bewaffnet durch die Straßen zu ziehen", so Landscheidt.

Der 61 jährige weiß auch rechtlich, wovon er spricht. Denn er war selbst Richter. Daher hat er gegen die Ablehnung des Waffenscheins auch geklagt. Das Düsseldorfer Amtsgericht verhandelt am 21. Januar über den Fall. Er wird deutschlandweit von Bürgermeistern und Amtsträgern mit großem Interesse verfolgt.

Die Bedrohung jedenfalls ist nicht subjektiv, sondern objektiv vorhanden, ist sich der Bürgermeister sicher. Auslöser für die Drohungen durch Rechtsextremisten war eine Maßnahme des Bürgermeisters im Europa-Wahlkampf im Mai vergangenen Jahres. Damals ließ er volksverhetzende Plakate abhängen. "Seither werde ich aus der rechten Szene bedroht", so Landscheidt.

Rechtsextreme haben nun für Samstag zu einer Demonstration aufgerufen. Spontan wurden heute mehrere Gegendemonstrationen kurzfristig angemeldet, berichten lokale Medien.

Landscheidt äusserte auch Kritik an den Medien, die seinen Namen veröffentlich hatten. Er wollte eigentlich anonym bleiben. KOMMUNAL hatte darauf in den vergangenen Tagen ebenfalls hingewiesen und immer nur von "einem Bürgermeister aus NRW" gesprochen.

Dennoch begrüße er die angestoßene Diskussion über die Sicherheit speziell von Kommunalpolitikern. Sie könnten nicht vergleichbar - wie Landes- und Bundespolitiker gegen persönliche Angriffe geschützt werden.

Landscheidt gilt in Kamp-Lintfort als überaus beliebt. Bei der Bürgermeisterwahl hatte er 87 Prozent der Stimmen erhalten.
[close]
https://kommunal.de/waffenschein-kamp-lintfort


Was ich nicht verstehe: Wieso sollte vor dem AG verhandelt werden? WAffenrecht ist doch Verwaltungsrecht?   :scratch:
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6738 am: 10. Januar 2020, 19:54:58 »
Leider Bezahlartikel, aber er scheint nur zu bestätigen, was wir hier schon wissen:



Zitat
Der Antisemitismusforscher Samuel Salzborn sagt, Aufklärung im Kampf gegen Antisemitismus sei wichtig – doch in vielen Fällen würden nur harte Konsequenzen helfen.

„Antisemiten interessieren sich nicht für Fakten“
Stand: 08.01.2020 | Lesedauer: 4 Minuten
Von Antje Schippmann

Für Samuel Salzborn ist Antisemitismus kein Vorurteil, sondern ein Weltbild
Quelle: Anja Thiele


WELT: In Europa und den USA ist die Zahl antisemitischer Angriffe zuletzt gestiegen. Was sind die Ursachen?

Samuel Salzborn: Jeder Gewalttat geht eine Einstellung voraus: Antisemitische Gewalt folgt aus entsprechend antisemitischen Weltbildern. Je weiter verbreitet, je weniger sanktioniert und je etablierter antisemitische Einstellungen öffentlich sind, desto stärker wird das Gefühl bei Antisemiten, ihrem Weltbild auch Gewalt folgen lassen zu müssen.

WELT: Warum glauben die Antisemiten, zur Tat schreiten zu dürfen?

Salzborn: Das hat vor allem mit einer Normalisierung von Antisemitismus zu tun: Es fehlt an hinreichendem Widerspruch gegen Antisemitismus, es fehlt an ernsthafter Ausgrenzung antisemitischer Positionen und vor allem fehlt es an wirklicher strafrechtlicher Repression von Antisemitismus. Wer so tut, als wäre Antisemitismus – ganz gleich, in welcher Form er auftritt – als Einstellung tolerabel, bereitet den Boden für antisemitische Gewalt.

https://www.welt.de/politik/ausland/plus204824948/Samuel-Salzborn-Antisemiten-interessieren-sich-nicht-fuer-Fakten.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6740 am: 12. Januar 2020, 08:50:12 »
Gegenwind in Schnellroda:



Zitat
Winterakademie des IfS Demonstranten formieren sich gegen rechtes Vernetzungstreffen
11.01.20, 16:55 Uhr

Am Samstag hat die 20. Winterakademie des Instituts für Staatspolitik (IfS) stattgefunden.

Die Treffen gelten als wichtige Vernetzungstreffen innerhalb der rechten Szene und dienen der ideologischen Festigung der Teilnehmer.

Das Treffen wurde von starkem Gegenprotest begleitet.
So war die Lage vor Ort.
Schnellroda -

„Gebt uns den Kubitschek. Wir geben ihn zurück – Stück für Stück“, hallte es am Samstagnachmittag über die Kreuzung vor der Gaststätte „Zum Schäfchen“ in Schnellroda.

Spoiler
In dem Lokal hatten sich zahlreiche junge Teilnehmer - zum überwiegenden Teil Männer - zur 20. Winterakademie des Instituts für Staatspolitik (IfS) getroffen.Die Veranstaltungen im Ort des Sitzes des IfS und des mit diesem eng verbandelten Antaios-Verlag von Götz Kubitschek gelten als wichtige Vernetzungstreffen innerhalb der rechten Szene und dienen der ideologischen Festigung der Teilnehmer.

20. Winterakademie des Instituts für Staatspolitik von Protesten begleitet
Deswegen werden sie traditionell von Gegenprotesten begleitet. Stagnierten die Teilnehmerzahlen zuletzt bei etwa 50, folgten bei besten Sonnenwetter am Samstag rund 120 bis 130 meist junge Leute dem Aufruf des Kollektivs "Ifs dichtmachen" zu Mahnwache und Demo.Organisator Wanja Seifert zeigte sich denn auch erfreut über die große Resonanz: "Wir sind sehr zufrieden." Der Protest bringt aus seiner Sicht auf jeden Fall etwas. "Wir können jedes Mal dafür sorgen, dass die Rechten nicht, wie von ihnen gewollt, das ganze Dorf für sich haben." Und die Anwesenheit der Gegendemonstranten sorge für mediale Aufmerksamkeit. "Das hilft bei der Aufklärung."

Der Protestzug der Gegner reichte von autonom mit Regenjacke und Sonnenbrille gekleideten jungen Erwachsen an der Spitze bis hin zu Familien am Ende. Dort hatte sich auch die Grünen-Kreischefin Lisa Stöffgen eingereiht.

Sie berichtete, sich schon seit Längerem an den Gegenprotesten zu beteiligten: "Herr Kubitschek ist ja ein äußerst intelligenter Mann, der weiß, wie er sich ausdrücken muss, damit seine Ideologien nicht menschenverachtend wirken. Meiner Ansicht nach sind sie es aber", begründete die Grüne ihre Teilnahme.

Die Besucher der Winterakademie, unter ihnen in diesem Jahr auffällig viele jüngere und - nach Einschätzung von Beobachtern- weniger Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung als in Vorjahren, verfolgten die Proteste vom Eingang der Gaststätte aus.Bis auf einen kurzen Sprint einiger Gegendemonstranten in Richtung einer Gruppe Rechter, die sich dem Veranstaltungsort näherten, die ihren Weg aber unbehelligt fortsetzen konnten, blieb es ruhig. (mz)",
[close]
https://www.kn-online.de/Lokales/Ploen/Experte-aus-Laboe-Historiker-kritisiert-Das-Boot-vom-ZDF
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6741 am: 12. Januar 2020, 10:20:05 »
Die Saat geht auf  :-\ :

Zitat
DRESDEN
12.01.2020 09:26 Uhr

Rechte verletzen Schauspieler bei Aufführung in Dresden

In der Herkuleskeule wurden Schauspieler von mehreren Männern ausländerfeindlich bepöbelt. Schließlich flog auch noch ein Bierglas. Die Polizei ermittelt.

Die Herkuleskeule hat ihren Sitz im Kulturpalast. © Matthias Rietschel
 1 Min. Lesedauer

Dresden. Kurz nachdem am späten Samstagnachmittag  die Veranstaltung "Betreutes Denken" in der Dresdner Herkuleskeule im Kulturpalast begann, wurde der Auftritt massiv gestört.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilt, kam es gegen 17.15 Uhr aus einer Zuschauergruppe von etwa 15 Personen zu ausländerfeindlichen sowie verachtenden Zwischenrufen.

Die Veranstaltung wurde unterbrochen und zwei Schauspieler stellten die Störer zur Rede. Einer der Darsteller (37) wurde aus der Gruppe heraus mit einem Bierglas  beworfen, am Kopf getroffen und leicht verletzt.

Als die Polizeibeamten am Ort eintrafen, hatte die Gruppe den Veranstaltungsraum bereits verlassen. Die Identität von 3 beteiligten Männern (39, 36, 36) ist bekannt.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei stammt die Störergruppe aus dem Cottbuser Raum. Die Dresdner Kriminalpolizei ermittelt in dieser Sache weiter. (SZ/fa)


https://www.saechsische.de/plus/rechte-stoeren-kabarettveranstaltung-5160206.html
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6742 am: 12. Januar 2020, 12:44:49 »
Angriffe gegen politische Mandatsträger nehmen zu, passt zu dem was wir hier über die Zeit gesammelt haben

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/deutschland-bericht-polizei-registriert-mehr-straftaten-gegen-mandatstraeger-a-259167cd-258e-4fff-b401-33c9ec74a351
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6743 am: 12. Januar 2020, 15:37:46 »
Schon interessant, was den Besorgten so zur Besorgnis gereicht.
Und eigentlich dachte ich, im, Duden steht, wie man etwas schreibt, also die Schreibweise.
Die deutschen Wörter findet an dann im Wahrig, dem Deutschen Wörterbuch.
Und nachgesehen hab' ich auch: Inschallah steht in meinem Duden von 1991 ...


Zitat

    Rassismus
    Rechtsextremismus
    Rechtspopulisten

Faktencheck: "Inschallah" bereits 1941 in Duden aufgenommen – Rechte Fake News


Berlin/Ganderkesee (ots/fs) – In den sozialen Medien geht seit Anfang Januar das Gerücht um, dass das arabische Wort “inschallah” von der Dudenredaktion neu in das Wörterbuch aufgenommen wurde. Der Blog “Journalistenwatch” schreibt in einem Artikel vom 7. Januar 2020: “Neuerdings ist die Redewendung “Inschallah”, also “so Allah will”, offizieller Bestandteil der deutschen Sprache.”. Die angebliche Neuaufnahme in den Duden sei ein weiterer “Mosaikstein der Islamisierung” (https://v.gd/xL2EVr).
Bewertung

“Inschallah” steht bereits seit 1941 im Duden.
Fakten

Nach Angaben der Pressesprecherin Nicole Weiffen steht das Wort seit der 12. Auflage im Duden, die 1941 erschien (https://v.gd/atRJb5) – damals auf Seite 256. “Es ist tatsächlich ur-uralt”, sagte sie dpa.

Wie die angebliche Neuaufnahme es in aller Munde schaffte? Eine offene Frage für die Sprecherin. “Es gibt dafür überhaupt keine Erklärung.”

Im Internet findet sich eine 2011 archivierte Version des “inschallah”-Eintrags bei “Duden.de” (https://v.gd/EkyB3v). Inschallah bedeutet so viel wie “wenn Allah will” oder “hoffentlich” und ist nach Angaben des Dudens ein “auf ein zukünftiges Ereignis bezogener Ausdruck in der muslimischen Welt” (https://v.gd/JTYzYu).

Die Dudenredaktion ist laut Pressesprecherin Weiffen ständig auf der Suche nach neuen Wörtern, die sie dann bei einer Aktualisierung in ein Wörterbuch aufnimmt. In den Duden aufgenommen werden generell rechtschreiblich schwierige Wörter, die eine hohe und andauernde Verbreitung haben (https://v.gd/N8J7Cc). Somit finden sich im Duden der deutschen Rechtschreibung unter anderem auch viele griechische, lateinische und französische Wörter.

Wie lange ein Wort schon im Duden steht, ist weder online noch in der gebundenen Ausgabe dokumentiert. “Das können nur wir nachvollziehen”, sagt die Duden-Sprecherin. “In diesem Fall mussten die Kollegen wirklich blättern.” In die jüngste Auflage von 2017 wurden 5000 neue Wörter aufgenommen – unter anderem “die Chica”, “der Brexit” und “die Fake News”.

Liebe rechte Fake-News Schreiber, dass Wort “Islamophobie” findet ihr übrigens direkt über den Link. Bildung macht wirklich Spass. Doch Achtung, sie führt zur Abkehr vom Rechtsextremismus!
https://colorful-germany.de/faktencheck-inschallah-bereits-1941-in-duden-aufgenommen-rechte-fake-news/


 :facepalm:
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6744 am: 13. Januar 2020, 05:13:16 »
Ein wirklich lesenswerter Artikel zum Thema "Rechte in der Bundeswehr". Leider, leider lässt sich das auch auf "Rechte" in der Polizei oder Justiz (vor allem auch über Burschenschaften) ausweiten.

Spoiler
Historie:Im Geiste der Freikorps

Rechtsextremismus in der Bundeswehr ist eine unterschätzte Gefahr, seit Jahrzehnten wird das Problem heruntergespielt. Ein persönlicher Warnruf eines Militärhistorikers.

Von Wolfram Wette

Bei dem Thema "Rechtsextremismus in der Bundeswehr" haben wir es mit einer Materie zu tun, die empirisch nur schwer greifbar ist. Rechtsradikale Einstellungen und Propagandadelikte sind in der Bundeswehr offiziell unerwünscht und unter Umständen mit Strafen bedroht. In Einzelfällen haben sie zur Suspendierung und Entlassung extremistischer Soldaten geführt. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich naturgemäß das berufstypische Tarnen und Täuschen. Soldaten mit rechtsextremistischen Einstellungen halten sich in der Regel eher bedeckt - oder sie geben ihre Gesinnung nur in einem eng umgrenzten Umfeld zu erkennen, von dem sie sich Schweigen oder klammheimliche Zustimmung erwarten können.

Hinzu kommt der ebenfalls berufstypische Korpsgeist. Er gebietet, Vorkommnisse, die dem Ansehen der Institution Bundeswehr in der Öffentlichkeit schaden könnten, nicht nach außen dringen zu lassen. In der Summe bedeutet das: Es gibt in der Bundeswehr eine Grauzone mangelnder Aufklärungswilligkeit. Sie stellt womöglich das eigentliche Problem dar.

Werden rechtsradikale Vorkommnisse öffentlich bekannt, wiegelt die militärische Führung meist reflexartig ab. Sie spricht dann gerne von bedauerlichen "Einzelfällen", denen selbstverständlich mit aller Sorgfalt und Bereitschaft zur Aufklärung nachgegangen werde. Damit soll die Bedeutung solcher Vorkommnisse heruntergespielt werden. Das systematische Herunterspielen des Problems hat bewirkt, dass sich Politik und Zivilgesellschaft bis heute kein klares Bild vom Ausmaß des Rechtsextremismus in der Bundeswehr machen können. So obliegt es eher den Medien, in das Innenleben der Bundeswehr hineinzuleuchten. Bei ihren Recherchen lassen sich die Journalisten nicht von dem - immer wieder zu hörenden - Hinweis beeindrucken, dass es in der Zivilgesellschaft wahrscheinlich einen ähnlich hohen Prozentsatz von Rechtsextremisten gebe wie in der Bundeswehr. Denn erstens trifft die Rede vom Militär als "Spiegelbild der Gesellschaft" heute weniger zu als je zuvor, und zweitens gibt es einen qualitativen Unterschied von Soldaten, die Zugang zu Waffen haben und die im Waffengebrauch ausgebildet sind, zu rechtsradikalen Zivilisten. Soldaten stellen ein potenziell sehr viel höheres Gefährdungspotenzial dar.
"Solche Leute wie Sie muss man im Ernstfall sofort umlegen."

Mein erstes Beispiel dafür stammt aus meinem persönlichen Erleben als Historiker im Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Freiburg Mitte der Siebzigerjahre. Nach einer dienstlichen Sportstunde - wir spielten Fußball - saß ich mit einem halben Dutzend Sportskameraden in der Stadiongaststätte bei einem Glas Bier. Ich erzählte etwas von einer Friedensforscher-Tagung, die ich gerade besucht hatte. Dadurch sah sich ein in der Runde sitzender, in Geschichte promovierter Stabsoffizier zu der folgenden Reaktion herausgefordert: "Solche Leute wie Sie muss man im Ernstfall sofort umlegen."

Nach zwei Tagen Bedenkzeit entschloss ich mich, den Vorfall dem Amtschef des MGFA als Dienstvorgesetztem schriftlich zur Kenntnis zu bringen. Dieser erkannte sogleich die Tragweite des Vorgangs und bestellte die "Fußballkameraden" zur Vernehmung ein. Keiner von ihnen konnte sich genau an den Vorfall erinnern, was dazu führte, dass der Amtschef mir versicherte, er schenke meiner Meldung Glauben, könne aber wegen der Gedächtnislücken der "Kameraden" leider nichts machen. Immerhin wanderte der Vorgang wohl in die Personalakte dieses Stabsoffiziers.

Warum muss man Leute, die vom Frieden reden, im "Ernstfall" sofort umlegen? Was geht im Kopf eines Menschen vor, der sich so äußert? Vielleicht dieses: Dieser Mann befand sich mental im Kriegszustand, der für ihn selbstverständlich der Ernstfall ist. Neben äußeren Feinden sieht er auch "innere Feinde", die bekämpft werden müssen. Praktiziert wurde diese Methode des Kampfes insbesondere in den Jahren 1919 bis 1923 durch Freikorps-Offiziere. Für sie waren Demokratien, Pazifisten und "Erfüllungspolitiker" innere Feinde, und sie nahmen das Recht für sich in Anspruch, diese Feinde aus eigener Machtvollkommenheit zu ermorden. Abtrünnige wurden mit Fememord bedroht.

In der NS-Zeit avancierte dieses Denken zur Staatsraison. Aus meiner Sicht als Militärhistoriker präsentiert sich in dem zitierten Satz des Bundeswehr-Majors eine Killermentalität, die sich - bewusst oder unbewusst - aus geschichtlichen Vorbildern speist. Im Kontext des Kalten Krieges assoziierte dieser Offizier Friedensforschung mit einem Feindbild. Vermutlich glaubte er, Friedensforscher gehörten zur "Fünften Kolonne" des Kommunismus, speziell des damaligen Systemgegners Sowjetunion.

Schnee von gestern? 2019 hat das Fernsehmagazin "Kontraste" den exemplarischen Fall eines Whistleblowers aus der Bundeswehr bekannt gemacht, der zum Teil haarsträubende rechtsradikale Vorkommnisse meldete und dafür als "Nestbeschmutzer" ausgegrenzt wurde.

Es blieb nicht der einzige Fall. Bei einem Mittagessen mit Kollegen des MGFA äußerte ich mich zur Ermordung der Spartakus-Führer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg 1919 durch Freikorps-Offiziere. Daraufhin sagte ein am Tisch sitzender Major, ebenfalls promoviert, vormals Kommandeur eines Artilleriebataillons: "Was heißt da politische Morde! Das war doch nur die Beseitigung von Umweltverschmutzung!" Der Offizier rechnete wiederum damit, dass ihn der Korpsgeist der Anwesenden schützen würde.

Als Reaktion auf die Wiedervereinigung und die neue Politik des Militärinterventionismus gab es in den Neunzigerjahren ein deutliches Anwachsen rechtsradikaler Vorgänge in der Bundeswehr. Nach einer Auflistung des Verteidigungsministeriums manifestierten sich rechtsradikale Einstellungen in dieser Zeit vorwiegend als Propagandadelikte, also Hitler-Gruß, Nazi-Parolen, Reichskriegsflagge mit Hakenkreuz, Wehrmachtskoppel, rechtsradikales Liedgut, rechtsradikale Bilder auf den Stuben von Soldaten, ausländerfeindliche, rassistische Äußerungen. In einigen Kasernen wurden "Traditionsräume" entdeckt, die mit ihren Exponaten eine kritiklose Nähe zur Wehrmacht dokumentierten - obwohl schon der Traditionserlass von Minister Hans Apel (SPD) aus dem Jahre 1982 einen Trennstrich zur Wehrmachtgeschichte gezogen hatte. In der Franz-Josef-Strauß-Kaserne im bayerischen Altenstadt feierten Fallschirmjäger "Führers Geburtstag" mit Nazi-Fahnen, Hitler-Bildern und dem Absingen des nationalsozialistischen Horst-Wessel-Liedes. Auf dem Dachboden einer Kaserne fand man ein Waffenlager. Ein Kapitänleutnant der Reserve gab vor Untergebenen eine rassistische Gewaltfantasie zum Besten: "Alles, was nicht arisch ist und nicht in Deutschland lebt, gehört erschossen oder in die Gaskammer." Auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg inszenierten Bundeswehrangehörige ihre Gewaltfantasien vor der Kamera.

Ein Bundeswehr-Hauptmann namens Daniel K. löste bei mir einmal mehr Assoziationen zur Geschichte der Freikorps aus. Dieser Offizier, der im Kommando Spezialstreitkräfte (KSK) in Calw diente, griff 2007 einen anderen Offizier an, der statt internationaler Militäreinsätze lieber zivile Lösungen suchen wollte. K. schrieb an seinen Kontrahenten, den Oberstleutnant Jürgen Rose, Mitglied des "Darmstädter Signals": "Ich beurteile Sie als Feind im Innern und werde mein Handeln danach ausrichten, diesen Feind im Schwerpunkt zu zerschlagen." Das entspricht exakt dem Ton der rechtsradikalen Freikorpskämpfer der Weimarer Republik, die später bei der NSDAP und der SS landeten. K. drohte seinem "Kameraden": "Sie werden beobachtet ... von Offizieren einer neuen Generation, die handeln werden, wenn es die Zeit erforderlich macht."
Militärischer Abschirmdienst und Verfassungsschutz zeigen sich "hoch alarmiert"

Umso mehr überrascht es, dass die Vorgesetzten auch diesen krassen Fall niedrig hängten und den aggressiven Freikorps-Adepten mit einer geringfügigen Disziplinarmaßnahme mehr deckten als bestraften. Im KSK brachte es K. bis zum Oberstleutnant. Nach der Aufdeckung einer möglichen Verbindung zu den "Reichsbürgern" wurde er 2019 zu seiner großen Überraschung vom Dienst suspendiert. Offenbar glaubt er, dass seine Gesinnung kompatibel mit dem Offiziersdienst in der Bundeswehr sei.

Ein Beispiel aus dem Jahr 2017 leuchtet in die unteren Etagen der Hierarchie hinein, in eine Mannschaftsstube im thüringischen Gotha. Christian Weißgerber, der später aus der braunen Szene ausstieg, berichtete über seine Stube, die er mit sieben Kameraden teilte: "Einer von ihnen bezeichnete sich selbst als Nationalsozialist, einer gehörte einem rechtskonservativen Männerchor an. Ein Dritter riss rassistische Witze, ein Vierter war Antisemit." Die anderen seien "eher neutral eingestellt" gewesen, sagt Weißgerber. "Das heißt, sie blieben stumm, als die anderen die Hände übereinanderlegten und scherzhaft einen Pakt schlossen. 'Wir schworen uns gegenseitig, dass wir das Weltjudentum vernichten werden'."

Schlagzeilen machte der Fall des Oberleutnants Franco A., der sich demnächst wegen Terrorverdachts vor Gericht verantworten soll. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) machte den Fall 2017 bekannt. Vor dem Hintergrund vieler rechtsradikaler Vorfälle in der Vergangenheit sagte sie öffentlich, von Einzelfällen könne nicht mehr die Rede sein; die Probleme gingen tiefer; es gebe in der Truppe einen falsch verstandenen Korpsgeist und womöglich ein rechtsradikales Netzwerk.

Historische Vorbilder finden die heutigen potenziellen Rechtsterroristen in Uniform nicht in erster Linie in der Wehrmacht. Denn deren Soldaten handelten in der Regel nicht aus eigenem Antrieb. Sie wurden "von oben" auf die Linie des rassenideologischen Vernichtungskrieges eingeschworen. Stattdessen fällt der Blick eher auf die Freikorps-Mörder der frühen Zwanzigerjahre. Freiwillig meldeten sich damals hauptsächlich jene Weltkriegssoldaten, die nicht ins zivile Leben zurückfanden.

Von einem aggressiven Nationalismus angetrieben, ermordeten junge rechtsradikale Freikorpsoffiziere prominente Politiker, die in ihren Augen "innere Feinde" waren. Wenn die Täter vom "jüdischen Bolschewismus" redeten, meinten sie gar nicht in erster Linie Kommunisten, sondern Kriegsgegner, Demokraten, Verständigungspolitiker und Juden.

Wie wichtig ist das alles? Haben wir es mit einem Phänomen zu tun, das in den Medien hochgefahren wird? Hat das Ganze eine eher disziplinarrechtliche oder eine politische Dimension? Die Einschätzung dieser Gefahren ist wohl immer spekulativ. Aus dieser Unsicherheit kann sowohl überschießender Alarmismus als auch abwiegelnde Unterschätzung resultieren.

Auch unsere heutige, wesentlich gefestigtere Demokratie ist vor Destabilisierung nicht gefeit. Im März 2019 teilte der Militärische Abschirmdienst (MAD) dem Innenausschuss des Deutschen Bundestags in einer vertraulichen Sitzung mit, dass er aktuell "450 Verdachtsfälle" bearbeite. 2018 seien vier rechtsextremistisch eingestellte Soldaten aus der Bundeswehr entlassen, zehn weitere enttarnt worden. Gemessen an den 185 000 Soldaten, die in der Bundeswehr dienen, sind das auf den ersten Blick keine beunruhigenden Zahlen. Allerdings können einige wenige rechtsradikale Bundeswehroffiziere ein unkalkulierbares Gefahrenpotenzial sein. Der anwachsende Nationalradikalismus hat auch einen gewalttätigen Rechtsextremismus hervorgebracht und reicht in die Bundeswehr, die Polizei und andere Sicherheitsdienste hinein. Jetzt spricht Innenminister Horst Seehofer offiziell von "rechten Netzwerken". Angesichts der Erkenntnisse zeigen sich MAD und Verfassungsschutz neuerdings "hoch alarmiert".

Die Bundesrepublik hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, politische Gewalt im Innern erfolgreich zu verhindern, also das staatliche Gewaltmonopol durchzusetzen. Bürgerinnen und Bürger haben sich an die Gewaltfreiheit im Innern gewöhnt und nehmen sie als eine Selbstverständlichkeit wahr. Aber gerade in pazifizierten Staaten, sagt der israelische Historiker Yuval Noah Harari, können Terroristen besondere Erschütterungen, Ängste und Gefühle der Anarchie auslösen. Damit kalkulieren auch gewaltbereite Rechte in Deutschland, wenn sie vom "Tag X" und Bürgerkrieg fantasieren. In der Bundeswehr begünstigt heimliches Sympathisieren mit rechtsradikalem Gedankengut die Rechtsextremisten. Jetzt muss die Gesellschaft die Demokratie entschlossen verteidigen gegen jene, die aus der deutschen Geschichte die falschen Lehren ziehen.
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https://www.sueddeutsche.de/leben/historie-im-geiste-der-freikorps-1.4747400
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #6745 am: 13. Januar 2020, 09:05:30 »
Zitat
Historie:Im Geiste der Freikorps
... Die Bundesrepublik hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, politische Gewalt im Innern erfolgreich zu verhindern, also das staatliche Gewaltmonopol durchzusetzen.
https://www.sueddeutsche.de/leben/historie-im-geiste-der-freikorps-1.4747400

Wann hätte sie das ja getan? Allenfalls bei der Hamburger Flutkatastrophe von 1961. Aber die Streitkräfte dienen weder der innenpolitischen Diskussion noch der Strafverfolgung.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6746 am: 13. Januar 2020, 09:52:35 »
Aha.   ???



Zitat
13.01.20 09:46

KLAGE GEGEN RICHTER

Künast-Urteil: Keine Ermittlungen gegen Richter - Anzeige gegen Anwältin

von Katja Thorwarth

Eine Anwaltskanzlei erstattet Strafanzeige gegen die Richter des Künast-Urteils, die Beschimpfungen wie „Drecks F.otze“ als hinnehmbar einstuften. Die Staatsanwaltschaft lehnt Ermittlungen ab.

Grünen-Politikerin Künast beklagt Hass im Netz
Gericht lehnt Herausgabe der Namen ab
Anwälte klagen gegen Richter
Spoiler
Update, 13.1.2020, 09.30 Uhr: Am 9. September urteilten die Richter des Berliner Landgerichts, dass Beschimpfungen wie  „Drecks Fo.tze“ oder „Stück Schei.ße“ in den sozialen Netzwerken hinzunehmen seien. Dies könne als Meinungsäußerung ausgelegt werden. Die Grünen-Politikerin Renate Künast hatte auf Zugänglichmachen der Klarnamen geklagt.

Staatsanwaltschaft lehnt Aufnahme des Verfahrens ab
Eine Rechtsanwaltskanzlei aus dem Rhein-Main-Gebiet um die Rechtsanwältin Jessica Hamed hatte ihrerseits Strafanzeige gegen die verantwortlichen Richter erstattet: „Die Richterinnen und Richter haben sich meines Erachtens mit der Entscheidung bewusst über das geltende Recht und die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hinweggesetzt, in dem sie den Straftatbestand der Beleidigung faktisch abgeschafft haben, was nicht zu den Aufgaben der Justiz gehört, sondern dem Gesetzgeber vorbehalten ist“, hatte Hamed im Interview mit der FR argumentiert.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft entschieden, keine Ermittlungen wegen des Verdachts auf Rechtsbeugung gegen die Richter aufzunehmen. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine bewusste und schwerwiegende „Entfernung von Recht und Gesetz“, heißt es. Der Anfangsverdacht werde entsprechend abgelehnt.

Generalstaatsanwaltschaft eingeschaltet
Die Kanzlei wendet sich nun an die Generalstaatsanwaltschaft, da die Staatsanwaltschaft einzuschreiten habe, wenn „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen. Hierbei genügt die bloße Möglichkeit, dass nach kriminalistischer Erfahrung eine verfolgbare Straftat gegeben ist. Dessen Schwelle ist von Rechts wegen sehr niedrig angesetzt und wird hier evident überschritten.“ Man sei zuversichtlich, dass die Generalstaatsanwaltschaft die notwendigen Ermittlungen einleiten werde.

Gegen Rechtsanwältin Hamed, die die Strafanzeige gestellt hatte, wurde mittlerweile Anzeige wegen falscher Verdächtigung erstattet, wie die Staatsanwaltschaft Berlin mitteilt. Diesbezüglich werde sich Hamed anwaltlich vertreten lassen.   
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https://www.fr.de/politik/kuenast-urteil-keine-ermittlungen-gegen-richter-anzeige-gegen-anwaeltin-13052895.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6747 am: 13. Januar 2020, 11:53:17 »
Wo ist da die Grenze? Ist es verboten Hitler zu imitieren?
(Also ohne Händchen heben und ohne Symbole, natürlich!)
Angeblich tritt der schon seit Jahren da auf.


Zitat
Chemnitz
13.01.2020 11:03 660
FALSCHER HITLER SORGT BEI BIKER-TREFFEN FÜR AUFREGUNG! POLIZIST LACHT UND FILMT STATT EINZUGREIFEN

HITLER-DOUBLE AUF SCHLOSS AUGUSTUSBURG

Augustusburg - Am Wochenende pilgerten wieder rund 1800 Biker zum 49-Biker-Wintertreffen auf Schloss Augustusburg. Auf Twitter kursiert nun ein Video von dem Motorradfahrer-Treffen, bei dem allerdings nicht die historischen Fahrzeuge im Mittelpunkt stehen.

Zu sehen ist die Zufahrt zum Parkplatz, direkt an der Burgmauer: Ein olivgrünes Motorrad mit Seitenwagen kommt auf den Parkplatz gefahren und parkt direkt neben einem Polizeiauto ein. Um das Fahrzeug herum versammeln sich zahlreiche Schaulustige und auch der Beamte am Steuer des Streifenwagens zückt sein Handy. Doch was ist so besonders? In dem Seitenwagen sitzt ein Mann, der Adolf Hitler imitiert.

Zu dem Video wurde folgender Text gepostet: "#augustusburg #Sachsen da wo sich auch die @PolizeiSachsen daran erfreut, wenn "Adolf H." mit dem #Motorrad vorfährt. 🤷‍♂️" .

Es dauerte auch nicht lange, bis die Polizei darauf reagierte. In einer Stellungnahme des Social-Media-Teams unter dem Tweet heißt es: "Das Verhalten des Kollegen ist nicht zu akzeptieren. Diesbezüglich wird eine eingehende Auswertung mit ihm erfolgen. Ein Einschreiten und Unterbinden in der Szenerie wäre einzig richtig gewesen."

Ob dem Double Konsequenzen drohen, ist noch unklar.

Bei dem Treffen waren nicht nur 1800 Biker mit historischen und neuen Maschinen vor Ort, sondern auch rund 7500 Besucher.

Erst vor einer Woche sorgte ein Hitler-Double in München für Aufregung: Ein Österreicher wollte in einem Wirtshaus eine Rede halten. Er bekam Hausverbot. Die Polizei hat seine Personalien aufgenommen (TAG24 berichtete).
https://www.tag24.de/nachrichten/augustusburg-biker-treffen-adolf-hitler-imitator-double-polizei-video-twitter-1352289
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6748 am: 13. Januar 2020, 18:19:38 »
Natürlich keine "Reichsbürger", sondern einfach "echte Systemkritiker" die den absoluten Durchblick haben und sich daher sicherheitshalber bewaffenen müssen.

Vielleicht hat ja jemand am 22.01 Zeit und/oder Lust, da gibt es einen Fortsetzungstermin vor dem LG Hechingen.

Teil 1
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg242635#msg242635
Spoiler
Burladingen/Hechingen

Nach Bewährungsstrafe für Waffenkauf: Mann aus dem Raum Burladingen geht in Berufung

13.01.2020

von Melanie Steitz

Das Landgericht Hechingen beschäftigt sich seit Montag in einem Berufungsprozess erneut mit einer Verabredung zum unerlaubten Erwerb von Kriegswaffen oder Ähnlichem. Auf der Anklagebank sitzt ein 59-Jähriger aus dem Raum Burladingen, der gemeinsam mit einem jüngeren Mann versucht haben soll, Waffen zu kaufen. Der Komplize hat das Urteil aus erster Instanz akzeptiert. Die Verhandlung wird am 22. Februar fortgesetzt.

Das Landgericht Hechingen beschäftigt sich seit Montag wieder mit dem bereits abgeschlossenen Prozess wegen einer Verabredung zum Verbrechen des unerlaubten Erwerbs der tatsächlichen Gewalt über Kriegswaffen und Ähnliches.

Auf der Anklagebank sitzt ein 59-Jähriger aus dem Raum Burladingen, der gemeinsam mit einem jüngeren Mann versucht haben soll, Waffen zu kaufen.

Jüngerer Komplize akzeptierte das Urteil

Der Ältere von beiden hatte Berufung eingelegt, der Jüngere das Urteil am Freitag akzeptiert. Letzterer wird nun auch in dieser Verhandlung aussagen, wie der Richter am Montag in Saal 181 des Hechinger Landgerichts mitteilte.

Das Urteil des Amtsgerichts Hechingen für den jüngeren Angeklagten war eine Gefängnisstrafe von neun Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wird, sowie eine Geldauflage von 1800 Euro.

Darin enthalten ist auch die Strafe für den Besitz eines nicht angemeldeten Repetiergewehres und mehreren Patronen, die das Landeskriminalamt bei dem Mann im Zuge einer Hausdurchsuchung fand. Er war „federführend“ beim Waffenkauf gewesen.

Das Urteil des in Berufung gegangenen Angeklagten beläuft sich auf sechs Monate Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt sowie eine Geldauflage von 1800 Euro.

Ein Zeuge erscheint nicht vor Gericht

Sechs Zeugen waren geladen, einer erschien allerdings nicht. Er ist für die nächste Verhandlung am 22. Februar erneut vorgesehen und muss nun ein verhängtes Ordnungsgeld für das unentschuldigte Fehlen in Höhe von 300 Euro entrichten.

Zeugen bleiben vage

Die Aussagen der Zeugen waren zum Teil sehr vage, vor allem von einem jungen Mann, der den beiden Männern aus dem Raum Burladingen fadenscheinig und manipulativ angeboten hatte, Waffen für 5500 Euro zu besorgen, und dann diese aus eigener Geldnot heraus gar nicht den beiden aushändigte, was dieser von Anfang an vorhatte, und das Geld einfach behielt, um eigene Schulden zu begleichen.

Inzwischen ist zwischen den Geschädigten beziehungsweise ehemaligen gemeinsamen Angeklagten und dem Gauner ein Täter-Opfer-Ausgleich erfolgt.

„Keine Reichsbürger, sondern Systemkritiker“

Geklärt wird nun also die Rolle des angeblichen Mitläufers, der Berufung eingelegt hat. Der 59-Jährige gab vor, er habe „nur“ Interesse an einer Kriegswaffe des Typs G 43 gehabt und dem jüngeren Komplizen dafür 2500 Euro bezahlt. An einem vollautomatischen Maschinengewehr habe er keinerlei Interesse bekundet, so der Angeklagte.

Grund der Bewaffnung, so schilderten es die Zeugen im Verlauf der erneuten Verhandlung, wäre die Angst vor der Flüchtlingswelle 2015 und der Sorge, dass der deutsche Staat damit überfordert sei und man schließlich bei einem Bürgerkrieg sich selbst und seine Lebensmittel verteidigen müsse.

Sogar eine Höhle hatten die beiden Komplizen offenbar schon ausgekundschaftet, in die man sich bei einem solchen Szenario flüchten könnte. Zwar besteht offenkundig eine Nähe zu den Reichsbürgern, wie in der Verhandlung deutlich wurde, aber die beiden Männer bezeichnen sich selbst immer wieder als Systemkritiker.

Nächste Verhandlung am 22. Januar um 9 Uhr

Der Fortsetzungstermin mit vier weiteren Zeugen findet am Mittwoch, 22. Januar, ab 9 Uhr vor dem Landgericht Hechingen, Heiligkreuzstraße 9, voraussichtlich im Sitzungssaal 181 weiter.

Wann genau und ob ein Urteil in diesem Berufsprozess gesprochen wird, wird sich dann zeigen. Einer der Zeugen ist der ehemalige Mitangeklagte, der damals mit dem erneuten Angeklagten versucht haben soll, Maschinenpistolen, Kriegswaffen oder ähnliche Waffen gekauft zu haben.
[close]
https://www.zak.de/Nachrichten/Nach-Bewaehrungsstrafe-fuer-Waffenkauf-Mann-aus-dem-Raum-Burladingen-geht-in-Berufung-139494.html

_______________

Wenn ich "querulatorisch" lese, kommt mir automatisch unsere Klientel in den Sinn. Sicher, es gibt auch andere, aber die stechen doch sehr hervor. Leider ist der Artikel hinter eine paywall, vielleicht hat ja jemand Zugriff und kann nachsehen inwiefern der Herr "querulatorisch" ist.
https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Urteil-nach-Messerstich-ins-Auge-78-Jaehriger-kommt-in-die-Psychiatrie

_______________

@kairo

Im Artikel beim MDR ist das ganz gut aufgeführt. Was der MDR leider nicht erwähnt: Der Typ ist ja wirklich bekannt. Der wollte ja, zusammen mit ein paar anderen Heiopeis, letzthin den "germanischen Arbeiterverein" gründen (findest Du ein oder zwei Seiten weiter vorne), ist wirklich ein eingefleischter NeoNazi, hebt auch gerne das Händchen und nennt sich auch "Adolf Hitler".

https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/chemnitz-stollberg/hitler-darstellung-augustusburg-faq-100.html

« Letzte Änderung: 13. Januar 2020, 19:18:27 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6749 am: 14. Januar 2020, 08:02:03 »
Nochmal dieses Bikertreffen.
Natürlich ist es geschmacklos.
Aber sind hier Staatsanwaltschaft und Polizei nicht gerade dabei sich lächerlich zu machen?
23 Jahre hat keiner reagiert.
Ist es verboten sich ein "Hitler-Bärtchen" wachsen zu lassen? Einen Ledermantel zu tragen?

Gleich Volksverhetzung? Also, ich weiß nicht ...
Das Letzte, was man brauchen könnte, wäre es, sich wegen übertriebener Hitler-Hysterie lächerlich zu machen und so die Abwehr der Neonazis gleich mit ins lächerliche zu ziehen.


Zitat
Chemnitz
14.01.2020 06:01 4.290
HITLER-DOUBLE ERSCHEINT BEI BIKERTREFFEN: NUN SPRICHT DER BÜRGERMEISTER

WIRBEL UM AUFTRITT AUF AUGUSTUSBURG - STAATSSCHUTZ PRÜFT STRAFTAT

Von Carolina Neubert

Augustusburg - Eine geschmacklose Szene spielte sich am Wochenende beim 49. Biker-Wintertreffen auf Schloss Augustusburg ab: Ein Mann in Verkleidung als Adolf Hitler fährt im Beiwagen eines Motorrads vor - und die Polizei schaut amüsiert zu.
Spoiler
Zu dem Vorfall tauchte ein Video im Netz auf. Es zeigt einen Mann mit Hitler-Bärtchen und Seitenscheitel auf einem armeegrünen Oldtimer-Gespann. Neben ihm der Fahrer mit Stahlhelm und Mantel, offenbar ebenfalls in Nazi-Montur.

Unter teils Staunen teils Gelächter der Anwesenden parkt das Duo neben einem Polizeiwagen. Doch anstatt einzuschreiten zückt der Beamte auf dem Fahrersitz sein Handy - und scheint grinsend Fotos zu machen.

Laut Polizeisprecher Andrzej Rydzik (34) prüfe der Staatsschutz nun die strafrechtliche Relevanz des Auftritts als Hitler-Imitator. "Denkbar wäre der Tatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder auch eine Volksverhetzung."

Zur juristischen Bewertung werde der Fall auch an die Staatsanwaltschaft übergeben. Ein Nachspiel wird auch das Verhalten des Polizisten haben. Dienstrechtliche Konsequenzen würden geprüft, so Rydzik. "Es wird ein kritisches Gespräch mit der Leitung der Polizeidirektion geben."

Denn die Szene stelle eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar. "Wir hätten deshalb vom Kollegen erwartet, dass er dies ohne Wenn und Aber unterbunden hätte. Dahingehend gibt es keine zwei Meinungen."

Bürgermeister Dirk Neubauer (48, SPD) bezeichnete die Aktion als "äußerst geschmacklos".

Auch Sachsens Regierungs-Chef Michael Kretschmer (44, CDU) verurteilte den "Auftritt als Massenmörder".

Er und Neubauer wünschten sich beide ein 50. Bikertreffen im kommenden Jahr. "Zuvor muss klar sein: So ein Verhalten ist nicht akzeptabel und wird sich nicht wiederholen", so Kretschmer.

Dafür werde man entsprechende Vorkehrungen treffen, heißt es von Schloss-Chefin Patrizia Meyn (46), die sich "aufs Schärfste" distanziert: "Der inoffizielle Auftritt des Mannes, der sich als Hitler-Kopie verkleidet hat, ist absolut intolerabel."
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https://www.tag24.de/nachrichten/augustusburg-biker-treffen-adolf-hitler-imitator-double-polizei-video-twitter-1353351
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath