Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264680 mal)

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Offline Grashalm

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6420 am: 4. November 2019, 18:21:32 »
Hab gerade folgenden Artikel gelesen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-politiker-am-staerksten-betroffen-31-gewaltattacken-gegen-politiker-a-1283211.html

Zitat
Drei Monate, 31 Körperverletzungen: Politiker wurden zuletzt wiederholt Opfer von Gewalt. In zwei Dritteln der Fälle richteten sich die Übergriffe gegen AfD-Mitglieder.

Also auch wenn ich die AfD und insbesondere "den Flügel" nicht im mindesten unterstütze finde ich dass trotzdem ♥♥♥! Meiner Meinung nach gibt es trotz der Positionen und des Verhaltens der AfD bzw. deren Mitglieder keine Rechtfertigung dafür! Das möchte ich hier mal kundtun.

Ab gesehen davon ist es natürlich ein leichtes AfD diese Angriffe für sich zu Nutzen.



 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6421 am: 4. November 2019, 18:22:59 »
Der verließ sich wohl auf die bekannte sächsische grossmut mit Kleingeistern.
Bisher sind -soweit wir das hier verfolgen konnten- ja all seine (Reichsbürger)Mandanten über kurz oder lang in  "staatlicher Obhut" gelandet.  ;)


Man tut, was man kann.
Das gilt nicht nur für SSL-Agenten.


Für das Folgende gilt wieder mal meine Sig:


Zitat
Dresden Crime
04.11.2019 16:03 1.848
DRESDNER BELEUCHTET SEINE WOHNUNG MIT LED-HAKENKREUZ, PASSANTEN RUFEN DIE POLIZEI

DIE SWASTIKA LEUCHTETE BIS AUF DIE STRASSE

Dresden - Allmählich naht die Weihnachtszeit. Vereinzelt erstrahlen die ersten Fenster sogar schon in festlicher Beleuchtung. Doch statt eines Weihnachtssterns oder eines Schwibbogens leuchtete in einer Dresdner Wohnung ein LED-Hakenkreuz.

Der Mann bastelte ein Hakenkreuz aus LED-Lichtern an seine Wand. (Symbolbild)

Fußgänger hatten die funkelnde Swastika in der Nacht zum Sonntag in einer Wohnung an der Helgolandstraße festgestellt und sofort die Polizei alarmiert.

Die Beamten rückten aus und fanden in der Wohnung eines 39-Jährigen ein 100 Mal 100 Zentimeter großes Hakenkreuz aus LED-Lichtern an der Wand.

Doch das war noch längst nicht alles:

Außerdem entdeckten die Polizisten noch eine Armbrust und die Nachbildung eines Sturmgewehres in der Wohnung und stellten zudem noch Aufkleber sowie Literatur mit nationalsozialistischem Inhalt sicher.


Der Deutsche muss sich nun wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten, teilt die Polizei mit.
https://www.tag24.de/nachrichten/dresdner-haengt-led-hakenkreuz-in-wohnung-polizei-alarmiert-1274045


Klar, die Nachbildung des Gewehrs, die Aufkleber und Literatur müssen (auf Antrag) wieder zurückgegeben werden, da ihr Besitz nicht verboten ist.
Aber zum einen muß er auf die geliebten Werke verzichten, dann muß er zur Rückgabe auf die Idee kommen, einen Antrag zu stellen und außerdem ärgert ihn das ganze.  ;)


Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6422 am: 4. November 2019, 18:38:34 »
Meiner Meinung nach gibt es trotz der Positionen und des Verhaltens der AfD bzw. deren Mitglieder keine Rechtfertigung dafür!


Das ist vollkommen klar.
Das ist - denke ich - auch Konsens unter Demokraten.
Aber es ist auch daran zu erinnern, daß die afd sich mit Gewaltphantasien durchaus nicht zurückhält.

Zitat
„Antifa? Ab ins KZ!“ (Mirko Welsch, Mitarbeier der afd)
Zitat
„Wenn jemand kommt und den ganz großen Knüppel rausholt und das damit schafft, das innerhalb von zwei Tagen zu beenden, bin ich sofort dabei!“ (von storch, afd)
Zitat
„Wir müssen die Printmedien und den öffentlich-rechtlichen Propaganda-Apparat angreifen und abschaffen!“ (Heiko Hessenkemper, afd)
Zitat
„Ich würde niemanden verurteilen, der ein bewohntes Asylantenheim anzündet!“ (Marcel Grauf, afd-Mitarbeiter)
Zitat
„Homosexuelle ins Gefängnis? Das sollten wir in Deutschland auch machen!“ (Andreas Gehlmann, afd)
Zitat
„Wir riefen Gastarbeiter, bekam aber Gesindel!“ (Nicolaus Fest, afd)
Zitat
„Bescheidenheit bei Entsorgung von Personen ist unangebracht!“ (Meuthen, afd)


Man braucht jetzt nicht das Henne-Ei-Spiel zu beginnen, aber die Vertreter der "Altparteien" reden ja auch deshalb so weichgespült, weil sie wissen, daß es immer wieder Anhänger gibt, die meinen verwirklichen zu müssen, wofür ihre Leader vermeintlich keine Zeit oder Lust haben.

Bei tätlichen Angriffen ist es klar, die können in Zahlen objektiv abgebildet werden.

Ansonsten weiß sich die afd gut in der Opferrolle zu suhlen:

Zitat
ALLE PARTEIEN VON PLAKAT-VANDALEN BETROFFEN, EINE REAGIERT BESONDERS HEFTIG
https://www.tag24.de/nachrichten/landtagswahl-sachsen-plakat-vandalen-beschaedigt-verschandelt-parteien-afd-1181840
« Letzte Änderung: 4. November 2019, 18:49:46 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6423 am: 4. November 2019, 19:50:39 »
Einer dieser "Reichsbürger" mit seiner Entourage hat hier im Forum ja sogar seinen eigenen Faden. Der "italienische Richter von Reichsbürgersgnaden", bei dem im Moment wohl täglich eine Einladung zur Anhörung und/oder ein Strafbefehl eintrudelt, Thomas Günther Schneider.
Spoiler
Polizei nennt Fakten: 93 Reichsbürger im Landkreis 
Hass und Hetze:  Wie können sich Amts- und Mandatsträger schützen?  

Aktualisiert: 04.11.19 19:09

Hass und Hetze, persönliche Beleidigung oder Bedrohung: Viel zu oft müssen sich Menschen, die ein offizielles Amt bekleiden, die sich in der Politik engagieren oder in der Öffentlichkeit stehen, damit auseinandersetzen. Eine belastende Situation, die mit der brennenden Frage verknüpft ist: Wie geht man mit solchen Entgleisungen um – und wie kann man sich dagegen schützen?

Neubruchhausen - Die Polizeiinspektion Diepholz stellte genau dieses Thema am Montag in den Mittelpunkt einer Tagung zum Thema Sicherheit – und präsentierte rund 80 Funktionsträgern im Neubruchhauser Gasthaus „Zur Post“ Fakten, Hintergründe und Strategien.
Reichsbürger: „Harter Kern“ aus zwölf Personen

Eine Erkenntnis in diesem Kontext:93 Personen sind allein im Landkreis Diepholz als Reichsbürger aufgefallen und 52 Vorfälle dokumentiert. Zum „harten Kern“ dieser Szene gehören demnach zwölf Personen. Zweite Erkenntnis: Gnadenlose Hetze und Missbrauch der Sprache nehmen zu – vor allem im Internet. Immer öfter werden Menschen, die sich für andere einsetzen oder öffentlich Verantwortung tragen, zur Zielscheibe.

„Wir sind an Ihrer Seite“, wandte sich Polizeidirektor Thomas Kues als Leiter der Polizeiinspektion (PI) Diepholz direkt an die Bürgermeister, Ratsvorsitzenden, Amtsleiter, Kreistagspolitiker und andere im Saal – und bot ihnen Aufklärung sowie bei Bedarf individuelle Unterstützung an. Mit einem Zitat bewies Landrat Cord Bockhop, dass auch er sich mit Entgleisungen beschäftigen muss. Seine Botschaft: Schutz der Mitarbeiter und Politiker sowie Selbstschutz habe höchste Priorität. Gemeinsam müsse man sich denen entgegenstellen, „die unsere Demokratie missachten“.

„Wir erleben seit vielen Jahren die Verrohung der Gesellschaft. Insbesondere, was Sprache betrifft“, stellte Polizeipräsident Johann Kühme als Chef der Polizeidirektion Oldenburg fest – und skizzierte eine fatale, destruktive Dynamik: Aus Missbrauch der Sprache entsteht Hass, aus Hass Hetze – und am Ende dieser Kette steht Gewalt.
„Hasspostings im Internet strafbare Handlungen“

Der Polizeipräsident ließ keinen Zweifel daran, dass die Polizei eine solche Entwicklung nicht dulden wird, auch verbale Straftaten konsequent verfolgt und alles dafür tun wird, Amts- und Mandatsträgern den bestmöglichen Schutz zu gewähren. „Jedoch ist auch die Justiz gefordert, Grenzüberschreitungen zu verfolgen“, fügte Johann Kühme hinzu.

„Hasspostings im Internet sind strafbare Handlungen“, betonte Hendrik Vieth, Leiter des Dezernats 11 der Polizeidirektion Oldenburg. Er berichtete, dass es im vergangenen Jahr 129 politisch motivierte Fälle in Niedersachsen gegeben hatte – davon 99 aus dem rechten Lager. Hasskriminalität gebe es, so Vieth, aber auch im Fußball.

Und was hilft dagegen? „Bewusstsein schaffen, Zivilcourage wecken, sich wehren“, lautete die Antwort des Dezernatsleiters. Sein Rat an die Amts- und Mandatsträger: „Stehen Sie zueinander. Stehen sie nebeneinander.“
„Wir sind ganz dicht an diesen Menschen“

In eine Welt ohne Akzeptanz bundesdemokratischer Regeln entführte Olaf Geske als Sachbearbeiter des Fachkommissariats 4 der Polizeiinspektion Diepholz seine Zuhörer – in die der Reichsbürger, die nach eigenen Spielregeln leben und die Bundesrepublik nicht anerkennen: Menschen, die gesetzliche Gegebenheiten nicht akzeptieren, Amtsträgern drohen und sie sogar als Staatsfeinde empfinden. „Wir sind ganz dicht an diesen Menschen. Wir wissen, was sie treiben, und wir nehmen sie in die Pflicht“, so Geske. Die Polizeiinspektion Diepholz sei die erste in Niedersachsen gewesen, die im Schulterschluss mit dem Landkreis deren waffenrechtliche Erlaubnisse überprüft und sie „relativ konsequent und schnell“ entwaffnet habe. An einem ganz konkreten Fall schilderte Olaf Geske das Weltbild und das Verhalten eines Reichsbürgers – ausschließlich mit öffentlich zugänglichen Informationen, so Geske, der seine Quellen klipp und klar nannte.

Als Beauftragter für Kriminalprävention in der PI Diepholz verwies Michael Wessels auf eine spezielle Broschüre für Amts- und Mandatsträger, in der es um Sicherheit geht – im häuslichen Bereich und an der Arbeitsstelle, bei Veranstaltungen und in der digitalen Welt.
Info zu Hasspostings: Polizeipräsident Johann Kühme berichtet über Strafanzeigen

Hasssprache ist kein Kavaliersdelikt: Es waren beklemmende Zitate, die Polizeipräsident Johann Kühme im Zusammenhang mit Strafanzeigen nannte – um deutlich zu machen, wie Sprache gnadenlos missbraucht wird. Nachfolgend eine Auswahl dieser Hasssätze, die bei der Polizei zur Anzeige gebracht wurden und die Konsequenzen hatten: „Sie werden bald sterben, so Gott will“; „Du alte Kommunistensau“; „Ihr Drecks-Sozis werdet alle am Tag X am Rathaus gehenkt werden“; „Du widerliches Stück ♥♥♥“. Als Leiter des Dezernats 11 der Polizeidirektion Oldenburg stellte Hendrik Vieth klar: Hasspostings im Internet sind strafbar. Sie werden mit Geldstrafen bis zu 5.000 Euro
[close]
https://www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/bassum-ort51127/hass-hetze-gegen-amts-mandatstraeger-landkreis-diepholz-polizei-praesentiert-fakten-13193484.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6424 am: 5. November 2019, 13:52:37 »
Ob die zusammen mit der "schwer Stasi-geschädigten" Christina Baum studiert hat?  :facepalm: :facepalm: Zumindest teilen sie das gleiche Weltbild.

Das Fehlen eines Schöffen und der daher "nur" ergangene Strafbefehl wird aber bestimmt als "Sieg" gefeiert werden. Man merkt einfach "der Untergang steht kurz bevor" (oder so ähnlich). Gleiches gilt für die Anzahl und Höhe der Tagessätze.
Spoiler
Sie fordert Legitimation der US-Militärregierung Reichsbürgerin erkennt
das Gericht nicht an

von: Mirko Voltmer veröffentlicht am
05.11.2019 - 07:03 Uhr

Hannover – Sie lehnen die Bundesrepublik und deren Institutionen ab, wähnen sich unter Fremdherrschaft und leben nach ihren eigenen Gesetzen mit selbst gemachten Pässen und Führerscheinen – die sogenannten „Reichsbürger“.

Eine Vertreterin der Verschwörer-Szene, für die das Deutsche Reich immer noch fortbesteht, hatte Montag einen Termin vor dem Amtsrichter: Dr. Marina S. (58) sollte sich wegen Urkundenfälschung verantworten.

Gleich zu Beginn torpedierte die promovierte Zahnärztin den Prozess, lehnte ihren gesetzlichen Richter ab!

Bizarr: Der Vorsitzende solle seine Legitimation der US-Militärregierung vorzeigen, forderte sie forsch. Laut Anklage hatte die (nicht mehr praktizierende) Ärztin die Unterschrift einer Gerichtsvollzieherin auf einem Überweisungsträger gefälscht.

Sie wollte 5,19 Millionen Euro – nicht Reichsmark – „Schadenersatz“ für eine Zwangsvollstreckung vom Dienstkonto auf ihr Konto transferieren. Die Fälschung und der grotesk hohe Betrag blieben nicht unbemerkt. Nach BILD-Informationen hatte die vorbestrafte Medizinerin (Beleidigung, Betrug, Unterschlagung) ihre plumpe Trickserei bereits gegenüber Ermittlern eingeräumt.

Am Ende platzte der Prozess – aber nicht wegen der sturen „Reichsbürgerin“. Ein Schöffe fehlte. Der Richter erließ einen Strafbefehl gegen die Medizinerin: 900 Euro Geldstrafe (90 Tagessätze á 10 Euro). Gegen den kann Dr. Marina S. Einspruch einlegen, sofern sie die Strafe überhaupt akzeptiert ...
[close]
https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/sie-fordert-legitimation-der-us-militaerregierung-reichsbuergerin-in-hannover-vo-65817614.bild.html

__________________

"Reichsbürger" bedroht Jugendliche mit Waffe.

Der wollte wohl seine "Männlichkeit zurückholen" oder seine "Bodenrechte" sichern.  :facepalm:

 
Zitat
Stand: 05.11.2019 15:00 Uhr - Lesezeit: ca.1 Min.
Mit Gewehr gedroht? SEK nimmt "Reichsbürger" fest

Ein sogenannter Reichsbürger soll in Hannover auf offener Straße zwei Jugendliche mit einem Gewehr bedroht haben. Spezialkräfte der Polizei nahmen den 44-Jährigen in der Nacht in seinem nahen Wohnhaus fest, wie die Beamten in der niedersächsischen Hauptstadt mitteilten. Dabei fanden sie außer einem Gewehr auch ein Schwert sowie etwas Marihuana. Der Vorfall ereignete sich demnach am Dienstagabend im Stadtteil Wettbergen. In der Straße hatte es einen lauten Knall gegeben, weshalb der 17- und der 18-Jährige sich auf die Suche nach der Ursache begeben wollten. Dabei trafen sie auf den 44-Jährigen, der anscheinend sie für den Lärm verantwortlich machte und sie mit seinem Gewehr bedrohte. Die Jugendlichen flohen und riefen die Polizei. Die weiteren Ermittlungen führten die Beamten zu dem in einem Haus in der Nähe gemeldeten 44-Jährigen, der nach aktuellen Erkenntnissen des Staatsschutzes ein Anhänger der Reichsbürgerbewegung ist. Gegen Mitternacht drangen Spezialkräfte gewaltsam in dessen Haus ein, um es zu durchsuchen und den Mann vorläufig festzunehmen.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Mit-Gewehr-gedroht-SEK-nimmt-Reichsbuerger-fest,aktuellhannover3992.html

Die Polizeimeldung dazu:

Zitat
05.11.2019 – 13:04

Polizeidirektion Hannover
POL-H: Gehrden: Spezialeinsatzkommando nimmt 44-Jährigen nach Bedrohung vorläufig fest

Hannover (ots)

Zwei junge Männer (17 und 18 Jahre) sind am Montagabend, 04.11.2019, offenbar von einem 44 Jahre alten Mann an der Hangstraße mit einer Waffe bedroht worden. Spezialkräfte der Polizei haben daraufhin die Wohnung des Täters durchsucht und dabei u. a. ein Gewehr sichergestellt.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatten sich die beiden Freunde kurz nach 19:00 Uhr an der Hangstraße aufgehalten, als es in der Nähe einen lauten Knall gab. Daher gingen sie die Straße entlang, um nach der Ursache zu schauen. Dabei trafen sie auf den 44 Jahre alten Mann aus Gehrden, der offenbar annahm, dass die beiden für den lauten Knall verantwortlich gewesen waren. Im weiteren Verlauf stellte er die jungen Männer zur Rede und soll sie dabei mit einem Gewehr bedroht haben. Der 17-Jährige und sein 18 Jahre alter Begleiter flüchteten daraufhin und verständigten per Notruf die Polizei.

Ermittlungen brachten die Beamten auf die Spur des 44-Jährigen, der in einem nahe gelegenen Einfamilienhaus gemeldet ist. Gegen Mitternacht drang das Spezialeinsatzkommando gewaltsam in das Gebäude ein und nahm den Bewohner vorläufig fest. Bei einer Durchsuchung fanden Polizisten in dem Haus ein Gewehr (Karabiner), einen Teleskopschlagstock, ein Samurai-Schwert sowie zwei Macheten und beschlagnahmten sie. Zusätzlich stießen sie auf eine geringe Menge Marihuana.

Nun ermittelt die Polizei gegen den 44-Jährigen wegen Bedrohung sowie Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz. Darüber hinaus prüfen die Beamten gegenwärtig, ob das sichergestellte Gewehr als Tatwaffe in Frage kommt.

Der 44 Jahre alte Gehrdener - er wird nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen des polizeilichen Staatsschutzes der Reichsbürgerbewegung zugerechnet - konnte die Dienststelle noch in der Nacht nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aufgrund fehlender Haftgründe wieder verlassen. /now, ahm

Rückfragen bitte an:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/66841/4430502
« Letzte Änderung: 5. November 2019, 15:53:41 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6425 am: 6. November 2019, 09:52:52 »
Bayern bemüht sich zweifellos am stärksten um die Entwaffnung von Extremisten (erst gestern habe ich ja zwei Urteile eingestellt), aber wie kann so etwas sein?


Zitat
Zum 31.12.2018 lagen dem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz (BayLfV) Erkenntnisse zu 191 Rechtsextremisten vor, die im Besitz einer waffenrechtlicher Erlaubnis waren und Hauptwohnsitz in Bayern hatten. Von diesen 191 Personen (Stand 31.12.2018) hatten:

– 89 Personen eine Waffenbesitzkarte,

– 112 Personen einen kleinen Waffenschein, der zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen mit PTB-Zulassungszeichen berechtigt, und

– 1 Person einen großen Waffenschein.
Spoiler
Sportschützen
Kritik an Waffenrechtsnovelle
Die geplante Waffenrechtsnovelle sorgt für heftige Debatten in Bayern, noch bevor der Gesetzesentwurf abschließend beraten wurde. Die Kritik: Schützen und Jäger würden unter Generalverdacht gestellt und mit Bürokratieauflagen überzogen.
Es ist bisher nur ein Referentenentwurf zur nationalen Umsetzung der EU-Richtlinie 2017/853 (die sogenannte EU-Feuerwaffenrichtlinie), der noch nicht abschließend im Bundestag beraten wurde. Doch von Sport- und Gebirgsschützen sowie Jägern, aber auch von Laiendarstellern mittelalterlicher Ritterspiele, wird die geplante Waffenrechtsnovelle für heftig kritisiert, insbesondere in Bayern. Der Gesetzesentwurf würde Schützen, Jäger und andere legale Waffenbesitzer unter Generalverdacht stellen und mit viel zu hohen Bürokratieauflagen überziehen, heißt es.

Die Kritik im Detail
Starke Kritik gibt es etwa an den regelmäßigen Übungsstunden für jede einzelne legale Waffe („Schießnachweis“) im Rahmen der Bedürfnisüberprüfung für den Besitz von Schusswaffen. Diese Regelung sorgt für großen Unmut, weil viele Sportschützen über eine erhebliche Anzahl an Waffen verfügen, die sie im Laufe der Jahre angesammelt haben, darunter Liebhaberstücke, Familienerbstücke oder Waffen für Wettkämpfe und für das Training in verschiedenen Disziplinen.

Die Neuregelung würde bedeuten, dass Schützen mit jeder ihrer Waffen einmal im Monat oder 18 Mal pro Jahr schießen müssten. Dies würde in nicht wenigen Fällen bedeuten, dass 30 bis 60 Schießtage im Jahr das Minimum sind – was praktisch nicht umsetzbar und in großer Zahl mit einem Widerruf der Erlaubnis der Sportschützen zu rechnen wäre. „Das würde von den Betroffenen nicht zu Unrecht als Schikane empfunden, ganz abgesehen von der damit verbundenen Bürokratie für die entsprechende Dokumentation“, schreibt der CSU-Landtagsabgeordnete Volker Bauer, Regierungsbezirksvorsitzender Mittelfranken des Bayerischen Jagdverbandes BJV.

Weiterer Kritikpunkt ist die Ausgestaltung der sogenannten „10-Jahres-Regelung“, wonach derjenige, der länger als zehn Jahre eine Sportwaffe regelmäßig geschossen und damit über einen langen Zeitraum hinweg bereits seine Zuverlässigkeit und aktive Schießsportausübung nachgewiesen hat, wieder von neuem entsprechende Nachweise für sein Bedürfnis, eine Waffe zu besitzen, erbringen muss. Dabei soll eine Bescheinigung der Vereine gerade nicht genügen, sondern es wäre auch hier die Ausübung des Schießsports konkret und verbunden mit hohem Bürokratieaufwand nachzuweisen.

Hinzu kommt der Unmut über die eventuelle Zulassung eines alternativen Ausbildungswegs für Schießstandsachverständige, worunter die Ausbildung und Qualifikation der bayerischen Schießstandsachverständigen und damit auch die aktuell geltenden Sicherheitsstandards leiden könnten.

Entkräftet werden konnte teilweise die Sorge vieler Festspiel-Laiendarsteller und Salutschützen: Auch Salutwaffen und unbrauchbar gemachte Schusswaffen werden zwar künftig einer Erlaubnispflicht unterworfen. Jedoch plant das Bundesinnenministerium hier Erleichterungen bei Erwerbs- und Besitzvoraussetzungen sowie für Sachkundenachweis/Bedürfnisprüfung.

Nachgebaute historische Schusswaffen fallen ebenfalls unter die Feuerwaffenrichtlinie – historische Originale bleiben jedoch ausgenommen. Armbrüste – hier hat der Bundesrat gegen die Stimme Bayerns eine entsprechende Empfehlung abgegeben – sollen nicht mehr privilegiert werden. Dagegen wenden sich jedoch die Sportschützenverbände: Letztlich ließe sich ja von der Glasflasche bis zum Mittelalterfestival-Morgenstern jeder beliebige Gegenstand zweckentfremden. Zudem dauere das Nachladen einer Armbrust einige Zeit und sie könne wohl kaum unbemerkt getragen werden.

Keine Symbolpolitik
„Wir haben bereits eines der strengsten Waffengesetze weltweit. Dass es Kräfte, wie die Grünen, gibt, die den Bürgern durch einen Kampf gegen Schützen ein Mehr an Sicherheit vormachen, ist auch bekannt. Die CDU/CSU-Bundestagskollegen sind aber gut beraten, sich dieser Symbolpolitik nicht anzuschließen und den Referentenentwurf zu überarbeiten“, fordert der CSU-Landtagsabgeordnete Volker Bauer.

Er begründet das so: „Gesetzestreue Schützen und Jäger unter Generalverdacht zu stellen und mit Bürokratieauflagen zu überziehen, die den Schießsport in Deutschland unnötig schwächen, bringt keinen Sicherheitsgewinn.“ Das Ziel von mehr Sicherheit werde dadurch nicht erreicht. „Fast ausnahmslos beziehen Kriminelle, Amokläufer und Terroristen ihre Waffen aus dem Darknet, stellen sie im 3D-Druck selbst her oder erzeugen sie vergleichsweise leicht aus im Baumarkt Erhältlichem“, so Bauer weiter.

Die Fakten zeigen klares Bild
Die Zahlen geben dem CSU-Abgeordneten recht, wie eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Katharina Schulze Anfang 2019 ergab: 1,1 Millionen erlaubnispflichtige Schusswaffen wurden in Bayern 2018 registriert, bei 187.568 männlichen und 23.676 weiblichen Waffenbesitzern. Dabei gab es nur eine Tötung mit Waffen im legalen Besitz – ein Jagdunfall im unterfränkischen Elsenfeld. Dagegen wurden in 59 Fällen im illegalen Besitz befindliche Schusswaffen verwendet, hierbei wurden 53 Personen getötet und sechs Personen verletzt. Davon waren allerdings eine Tötung auf Verlangen, 46 Suizide und drei sogenannte erweiterte Suizide, bei der etwa auch Verwandte ermordet werden. Je ein Fall betraf versuchten Mord, versuchten Totschlag sowie gefährliche Körperverletzung.

Zum 31.12.2018 lagen dem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz (BayLfV) Erkenntnisse zu 191 Rechtsextremisten vor, die im Besitz einer waffenrechtlicher Erlaubnis waren und Hauptwohnsitz in Bayern hatten. Von diesen 191 Personen (Stand 31.12.2018) hatten:

– 89 Personen eine Waffenbesitzkarte,

– 112 Personen einen kleinen Waffenschein, der zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen mit PTB-Zulassungszeichen berechtigt, und

– 1 Person einen großen Waffenschein.

Landtagsfraktion schaltet sich ein
Bauer verfolgt deshalb in Zusammenarbeit mit weiteren Landtagskollegen parlamentarisch wie verbandlich einen anderen Weg. Aktuell sind Anträge in der Abstimmung, die dazu führen sollen, eine Unterwanderung der Schützen und Jäger durch Extremisten, insbesondere durch Reichsbürger, noch weiter zu erschweren. Mit einem in Abstimmung befindlichen Entwurf von Satzungsänderungen und einer Initiative zur Vorschaltung eines Bekenntnisses zum Grundgesetz vor jeglicher Art der Schießausbildung soll hier, so die Idee des Abgeordneten, gegengesteuert werden – zugleich aber Verbände und Öffentlichkeit geschützt werden.

Auf Initiative von Bauer hat nun auch die CSU-Landtagsfraktion das Bayerische Innenministerium um eine Stellungnahme gebeten und sich im Sinne der über 500.000 bayerischen Sportschützen und Jäger an CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und Innenstaatssekretär Stephan Mayer gewandt. Diese sollten sich „für eine maßvolle Regelung insbesondere für Sportschützen und Jäger einsetzen“. Im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens solle darauf geachtet werden, „dass nicht überzogene und praxisferne Regelungen getroffen werden, die keinen Gewinn an Sicherheit bringen, aber zu erheblichen Belastungen bzw. Einschränkungen für legale und rechtstreue Waffeninhaber gerade im Bereich der Schießsports führen“, so CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer.

Die CSU-geführte Staatsregierung hat sich in Rücksprache auch mit dem BJV intensiv in die Beratungen zur Novellierung eingebracht und zusammen mit der von Manfred Weber geführten EVP-Fraktion im Europaparlament gegenüber dem ursprünglich von der Europäischen Kommission vorgelegten Entwurf deutliche Verbesserungen erreicht. So konnten beispielsweise die vorgesehene flächendeckende, medizinische Untersuchung für Waffenbesitzer und generelle zeitliche Befristungen von waffenrechtlichen Erlaubnissen verhindert werden.

Deutlich mehr Besitzer von Kleinen Waffenscheinen

Die Zahl der im Nationalen Waffenregister für Bayern gespeicherten wirksamen Kleinen Waffenscheine, der zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen mit PTB-Zulassungszeichen berechtigt, hat sich wie folgt entwickelt (Quelle: Nationales Waffenregister):

31.12.2018: 100.096

31.12.2017: 93.650

31.12.2016: 82.258

31.12.2015: 49.370

31.12.2014: 43.977

Die Zahl der im Nationalen Waffenregister für Bayern gespeicherten wirksamen Waffenscheine hat sich für den privaten Waffenbesitz dagegen klar verringert:

31.12.2018: 1.483

31.12.2017: 1.563

31.12.2016: 1.697

31.12.2015: 1.789

31.12.2014: 2.099
[close]
https://www.bayernkurier.de/inland/39349-kritik-an-waffenrechtsnovelle/


Da hat ein Rechtsextremist einen normalen Waffenschein, darf also eine scharfe Schußwaffe führen ("mit sich rumschleppen außerhalb des eigenen Besitztums")?   :(

Inhaber des Keinen Waffenscheins (KWS) werden genauso auf ihre waffenrechtliche Zuverlässigkeit überprüft wie die Inhaber der normalen WBK.

Wie können sich darunter also Rechtsextremisten und Reichsbürger befinden (ausgenommen natürlich diejenigen Fälle, die anhängig, aber noch nicht rechtskräftig entschieden sind)?

Wenn bereits jetzt der Verfassungsschutz die Leute kennt: Warum soll dan jetzt eine Regelabfrage beim VS ins WaffG?
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6426 am: 6. November 2019, 12:25:31 »
Bautzen.  :(

In der Nacht vom Montag auf den Dienstag brannte es nun schon das zweite Mal in diesem Jahr in der Firma eines durchaus umstrittenen Firmenchefs. Man kann von Drews halten, was man will, aber Gewalt ist kein Mittel und der Fall lässt schon einigen Raum für Spekultationen.

Drews mussten wir hier u.a. wegen seiner fragwürdigen Unterstützung des noch fragwürdigeren OstsachsenTV, welcher u.a. Peter Fitzek u.a. Szenegrößen interviewt hatte bzw. wegen seinen eigenen Aussagen zum Husarenhofbrand in Bautzen und/oder seiner persönlichen Nähe zum "Silberjungen" auch schon wiederholt thematisieren:

Fitzek bei OstsachsenTV:
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=6168.msg228753#msg228753
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg233210#msg233210
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=2295.msg246244#msg246244

Das Video mit dem "Silberjungen": https://www.youtube.com/watch?v=sUkTyRUYpAY

Das sächsische LKA verortet die "Täterkreise" nun mal wieder und ganz reflexartig im "linksextremistischen Millieu". Da fragt sich nur welches, weil es in Bautzen und Umgebung eigentlich gar keine entsprechenden Szenen (mehr) geben soll, aus der sich solche "brandschatzenden Linksextremisten" rekrutieren könnten, die es auf Drews "abgesehen" hätten. Dafür gibt es in der Gegend aber durchaus eine Reihe ganz anderer u.a. auch sehr gewaltbereiter Millieus, die bisweilen schon so weit rechts stehen könnten, dass sie, ohne es zu merken, schon wieder dort rauskommen, wo gemeiniglich "Linksextremisten" vermutet werden, oder schon so wirr sind, dass sie hinter jeder Fichte, hinter jedem, der versucht, mit dem Licht der Erkenntnis, in Bautzen nach der Wahrheit zu suchen, oder hinter jeder Oma ohne Yakuza-Shirt, die sich an einem normalen Wochentag vom sorbischen Dorf nach Bautzen verirrt hat und an der Ladentheke dummerweise mal über die "heutigen Zustände" schimpft, automatisch einen "gewalttätigen Linksextremisten" wittern müssen.

Ich hoffe, es wird hier endlich mal gründlich und "ergebnisoffen" und zwar in alle Richtungen ermittelt, also z.B. auch in Richtung vorgetäuschte Straftaten. Und vielleicht ist ja das BKA (mal wieder) so "nett" und hilft dem sächsischen LKA ein bisschen...
Bidde!!!!


Zitat

Bautzen

06.11.2019 07:30 Uhr
Die Firma, bei der die Baumaschinen brennen

Erneut gab es einen offenbar politisch motivierten Brandanschlag auf die Bautzener Firma Hentschke Bau GmbH. Deren Chef ist nicht unumstritten.

In der Nacht zum Dienstag wurde die Bautzener Feuerwehr zu einem Brand auf das Betriebsgelände von Hentschke Bau gerufen. © LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

Von Ulrich Wolf 4 Min. Lesedauer

So etwas dürfte auch Jörg Drews nicht so ohne Weiteres verkraften. Finanziell mag es noch gehen. Sein Unternehmen, die Hentschke Bau GmbH, wird gut versichert sein. Der Schaden von mindestens 300.000 Euro, der durch einen Brandschlag in der Nacht zum Dienstag auf dem Firmengelände in Bautzen entstanden ist, wird keine Insolvenz nach sich ziehen. Doch was macht das mit dem Innenleben eines Unternehmers, der einerseits zu den beliebtesten der Lausitz zählt? Und andererseits ein Hassobjekt für Linksradikale ist?

Der Geschäftsführer will sich dazu nicht äußern. Sein Pressesprecher sagt, das Landeskriminalamt schließe zwar eine linksextremistische Straftat nicht aus, und zweifellos stelle der nun bereits zweite Brandanschlag auf Hentschke-Bau seit August eine „neue Form des Eskalation“ dar. Aber weder das Unternehmen noch Herr Drews würden derzeit Mutmaßungen über die Täter anstellen.
Zitat
Weiterführende Artikel (alle mit Paywall, siehe unten)

Anschlag auf Hentschke Bau: Waren es Linksextremisten?
https://www.saechsische.de/plus/anschlag-hentschke-bau-bautzen-links-linksextrem-rodewisch-sachsen-5136346.html
Bautzen. Die Stadt, der Protest, der Macher
https://www.saechsische.de/bautzen-drews-hentschke-sachsen-neue-rechte-veit-gaehler-buergerforum-annalena-schmidt-5057205.html
https://www.saechsische.de/bautzen-drews-hentschke-sachsen-neue-rechte-ivo-sasek-sekte-azk-christ-5057885.html
https://www.saechsische.de/bautzens-neue-welt-teil-3-die-friedensaktivisten-5057951.html
https://www.saechsische.de/plus/wie-bautzen-in-die-schlagzeilen-kam-5057739.html
https://www.saechsische.de/journalistenpreis-fuer-den-bautzen-report-ulrich-wolf-5129642.html


Drews ist nicht nur Chef, er ist auch größter Gesellschafter der Firma. Und das Unternehmen des 60-Jährigen wiederum ist einer der größten Arbeitgeber der Region. Es beschäftigt rund 700 Mitarbeiter. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1857, seit 1908 ist sie in Besitz der Familie Hentschke. 1934 übernahm der Architekt und Baumeister Ernst-Hans Hentschke die Firma. 1953/54 rettete das Unternehmen den Bautzener Reichenturm vor dem Einsturz, 1972 erfolgte die Zwangsverstaatlichung zum VEB Wohnungsbau Bautzen, deren Betriebsdirektor Ernst-Hans Hentschke wurde. Der starb 1983.

Drews arbeitet nach seinem Studium als Taktleiter im VEB Wohnungsbau Bautzen, war nach Angaben eines Wegbegleiters damals „recht laut auf den Baustellen“, habe kein Blatt vor den Mund genommen, immer offen geredet und nichts beschönigt. Nach der Wende und der Reprivatisierung erwirbt Drews sukzessive die Anteile des Unternehmens. Er macht daraus einen der gefragtesten Brückenbau-Betriebe Deutschlands. In der Branche wird die Firma deswegen teils respektvoll, teils neidisch als „Brücken-Aldi“ bezeichnet. Doch auch der Rohbau des neuen Bauhaus-Museums in Weimar oder eben das Gefängnis in Zwickau tragen die Handschrift von Hentschke-Bau.

Jörg Drews ist nicht nur Chef, er ist auch größter Gesellschafter der Hentschke Bau GmbH © imago/xcitepress (Archiv)

Vom Erfolg profitiert Drews auch als Privatperson. Die Ausschüttungen des Unternehmens an ihn als Gesellschafter machen ihn zum Multimillionär. Allein zwischen 2007 und 2017 erhielt er rund 21 Millionen Euro an Ausschüttungen. Sein Geld investiert er vor allem in Immobilien-Projekte der Region. So ist er Bauherr bei der Sanierung des Bahnhofs in Bautzen, in Kamenz macht er aus dem früheren Barmherzigkeitsstift einen Komplex für betreutes Wohnen. Und er ist eine der größten Förderer von Sport und Kultur in und um Bautzen.

In einem Interview mit dem NDR sagte er: „Meine Überzeugung ist, dass man als Unternehmer etwas für sein lebenswertes Umfeld tun muss.“ Er beschreibt darin, wie er zunächst an der TU Dresden studiert habe, dann aber aufgrund seiner politischen Haltung ein Fernstudium aufnehmen musste. Die Stasi habe in ihm einen Mann gesehen, der „imperialistisch zersetzt“ sei.

Inzwischen gibt er klassischen Medien wie dem NDR keine Interviews mehr. Drews, der in Bautzen aufwuchs, unterstützt stattdessen „alternative Medien“, unterstützt Bargeld-Kampagnen und präsentiert sich als ausgesprochener Skeptiker zum Umgang mit dem deutschen Asylrecht. „Es kann nicht der richtige Weg sein, unser Volk einfach zu überschwemmen.“ Man sei doch 1989 nicht auf die Straße gegangen, um nun „unsere persönliche Freiheit einschränken“ zu müssen, sagte er bei einer Demonstration in Bautzen im Januar 2016.

Seitdem hat sich Drews zunehmend politisiert. Er trat bei Kundgebungen ans Mikrofon; er organisierte mit einem anderen, sektenaffinen Geschäftsmann Bürgerforen, auf denen mehrfach teils bekannte Vertreter der verschwörungstheoretischen Szene auftraten; er unterstützte die russlandfreundliche Initiative Bautzener Frieden. Seine Firma spendete 2017 fast 20.000 Euro der AfD.

Die CDU in Bautzen reagierte vorsichtig: Die von Drews unterstützten Aktionen und Veranstaltungen seien „in ihrem Umfeld nicht frei von Verknüpfungen zu Meinungen, die kritisch gesehen werden“, urteilten die Christdemokraten. Oberbürgermeister Alexander Ahrens von der SPD sprach von „mitunter kruden Positionen“. Inzwischen betont die Hentschke Bau GmbH, das politische Engagement des Chefs werde streng getrennt von betrieblichen Belangen.

Seiner Beliebtheit indes tut all das keinen Abbruch. Bei der Kommunalwahl im Mai 2019 kandidierte Drews für den Stadtrat auf der Liste des Bürgerbündnisses Bautzen – und holte mit fast 5.600 Kreuzen die meisten Wählerstimmen aller 170 Kandidaten.


Das im Artikel integrierte Video mit irgendwie merkwürdiger musikalischer Untermalung:
https://www.facebook.com/bautzensz/videos/737437503389845/
Ist Brandstiftung denn neuerdings ein kultiges FB- "Event"?  :facepalm:


Weiterführende Artikel:
https://www.saechsische.de/plus/anschlag-hentschke-bau-bautzen-links-linksextrem-rodewisch-sachsen-5136346.html
Spoiler
Bautzen

05.11.2019 10:00 Uhr
Anschlag auf Hentschke Bau: Waren es Linksextremisten?

In der Nacht zum Dienstag brannten auf dem Betriebsgelände der Firma in Bautzen ein Bagger und ein Tieflader. Parallel dazu gab es einen weiteren Brandanschlag.


Am Dienstagvormittag war die Brandursachenermittlung des Landeskriminalamtes vor Ort.
© SZ/Uwe Soeder
Von Marleen Hollenbach 4 Min. Lesedauer

Bautzen. Auf dem Gelände der Firma Hentschke Bau in Bautzen liegt der Brandgeruch noch in der Luft. Die Polizisten haben ein Absperrband um eine große Sattelzugmaschine gespannt. Wer sich das Fahrzeug genau ansieht, der erkennt die schwarzen Spuren, die das Feuer hinterlassen hat. Die Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) sichern den Tatort, sammeln Hinweise auf den Tathergang. Sie müssen sich beeilen. Ein weiterer Tatort wartet bereits auf sie.

Die beiden Vorfälle, um die es geht, haben sich in der Nacht zum Dienstag ereignet. In Bautzen bemerkten Sicherheitsdienst-Mitarbeiter kurz nach 2 Uhr ein Feuer auf dem Firmengelände an der Zeppelinstraße. Noch in der Nacht löschte die Feuerwehr einen brennenden Bagger sowie einen Sattelschlepper, auf dem ein Baukran und eine Straßenwalze verladen waren. Nach Angaben der Firma beträgt der Schaden zwischen 300.000 und 500.000 Euro.

Zitat
Weiterführende Artikel
Die Firma, bei der die Baumaschinen brennen

Erneut gab es einen offenbar politisch motivierten Brandanschlag auf die Bautzener Firma Hentschke Bau GmbH. Deren Chef ist nicht unumstritten.

Erste Details zum Brandanschlag verrät Unternehmenssprecher Falk Al-Omary. Er spricht von etwa sieben Brandsätzen an verschiedenen Maschinen. „Nicht alle davon sind explodiert. Es sollte ein noch größerer Schaden verursacht werden“, sagt er. Al-Omary vermutet, die Täter könnten durch den Wachdienst gestört worden sein. Ein ähnliches Szenario ereignete sich im 200 Kilometer entfernten Rodewisch im Vogtlandkreis. Dort hatten in derselben Nacht Unbekannte auf dem Gelände einer Baufirma zwei Lastwagen-Kipper und einen Kleintransporter in Brand gesetzt. An weiteren Fahrzeugen wurden Brandsätze entdeckt, die jedoch nicht zündeten. Betroffen ist die Firma VSTR Rodewisch, eine Partnerfirma von Hentschke Bau.

Beide Unternehmen bauen zusammen an der neuen Zwei-Länder-Justizvollzugsanstalt in Zwickau-Marienthal. „Es ist für uns ein erheblicher Schaden entstanden, den wir nicht so leicht kompensieren können“, sagt Jürgen Rannacher, Unternehmenschef der Rodewischer Baufirma. Auf 400.000 Euro wird der Schaden geschätzt.

Aber wer steckt hinter den Brandstiftungen? „In Würdigung der vorliegenden Umstände ist derzeit davon auszugehen, dass diese Straftat politisch linksextremistisch motiviert ist“, heißt es in einer Mitteilung des LKA. Ob es Zusammenhänge zwischen den Vorfällen gibt, werde geprüft. Man könne das derzeit weder bestätigen noch dementieren, so das LKA.

Für Hentschke Bau ist es nicht der erste Anschlag. Im August gab es in Zwickau auf einer Baustelle der Firma einen ähnlichen Vorfall. Damals brannte ein Bagger aus. Vier weitere Bagger und ein Radlader wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Zwickau beschädigt. Kurz nach dem Vorfall tauchte ein Bekennerschreiben auf der linken Internet-Plattform Indymedia auf. Darin behaupteten die Verfasser, sie wollten mit dem Brandanschlag gegen den Bau von Gefängnissen protestieren. In ihrem Text griffen sie vor allem Hentschke Bau-Chef Jörg Drews an. Dieser sei „einer der Auftragsnehmer und Profiteure des Großprojekts“. Konkret warfen sie ihm seine Großspende für die AfD vor. Und sie unterstellten ihm, er bewege sich mit seinen politischen Aktivitäten in der Nähe der Reichsbürger-Ideologie und der als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung.

In Rodewisch entstand ein Schaden von rund 400.000 Euro. Ein Bagger, zwei Kipper und ein Kleintransporter wurden hier in Brand gesetzt. © David Rötzschke

Die aktuellen Brandanschläge bleiben nicht folgenlos. Hentschke Bau-Sprecher Falk Al-Omary erklärt, man habe in den vergangenen Wochen sukzessive die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Dabei sei es vor allem um die Baustellen gegangen. Mit einem Brandanschlag auf ein Firmengelände habe man nicht gerechnet. Von einer Tat in einer neuen Dimension spricht Al-Omary. Man müsse nun prüfen, welche Maßnahmen noch ergriffen werden können. Das Gelände auf der Zeppelinstraße ist schon jetzt von einem hohen Zaun umgrenzt. An den Gebäuden hängen Überwachungskameras. Und nicht nur die Sicherheit ist nun Thema. Techniker schauen sich die beschädigten Maschinen an. Es geht um die Frage, ob diese noch zu retten sind. „Manche Geräte kann man nicht einfach nachkaufen, dafür gibt es lange Lieferzeiten“, so Al-Omary. Die Arbeit könne dennoch normal weitergehen, betont er. Die Firma greift auf andere Maschinen zurück.

Der Brandanschlag bei Hentschke Bau entsetzt einige Bautzener. „Das Geschehen verurteile ich auf das Äußerste. Es macht mich zornig, mit ansehen zu müssen, dass hier ein europaweit tätiges Bautzener Unternehmen gewaltsam angegriffen wird“, sagt Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD). Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Marko Schiemann verurteilt den Anschlag.

aktualisiert: 5. November, 17.00 Uhr
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Der Fall vom August:
https://www.freiepresse.de/vogtland/auerbach/der-jva-brand-zwickau-und-die-folgen-fuer-eine-firma-im-vogtland-artikel10607450

Das Drews- Statement auf OstsachensTV:
http://www.ostsachsen-tv.com/gemeinsames-statement-zum-anschlag-auf-die-hentschke-bau-gmbh/

Bautzen und u.a. der andere ungeklärte Brand am Husarenhof:
https://www.saechsische.de/plus/wie-bautzen-in-die-schlagzeilen-kam-5057739.html
Spoiler

Sachsen

10.04.2019 08:45 Uhr
Wie Bautzen in die Schlagzeilen kam

Ein ungeklärter Brand, schwere Krawalle, ein schwieriger Flüchtling und eine Wächterin der Demokratie: Diese vier Ereignisse prägen das Bürgertum von Bautzen.

Mehr als drei Jahre nach dem Brand in dem als Aslyunterkunft vorgesehenen Hotel Husarenhof in Bautzen sind die Täter noch immer nicht gefasst. ©  dpa
Von Ulrich Wolf 5 Min. Lesedauer

1. Der Brand des Husarenhofs: Im Februar 2016 geht das ehemalige Hotel Husarenhof in Flammen auf. Es sollte zu einer Asylunterkunft umgebaut werden. Klar ist: Es war Brandstiftung.

Vor allem in überregionalen Medien ist man schnell mit der Vermutung bei der Hand, hinter dem Brand könne nur ein fremdenfeindliches Motiv stecken. Genährt wird diese Verdachtsberichterstattung durch Polizeiangaben, nach denen mehrere Personen die Löscharbeiten behindert und demonstrativ Applaus gespendet haben sollen. Kurz nach dem Brand filmt ein Dachdecker den ausgebrannten Dachstuhl und spricht dabei ins Handy: „Kameraden, Sieg Heil! Gute Arbeit geleistet.“ Das Video gelangt ins Internet.

Monate später stellt ein Gericht fest, drei betrunkene junge Männer hätten zwar während der Löscharbeiten Polizisten attackiert – aber nicht aus rassistischen Motiven, sondern weil sie sich gegen die Anweisung, den Gefahrenbereich zu verlassen, Widerstand geleistet hätten. Deshalb und wegen weiterer Taten erhalten sie Gefängnis- und Bewährungstrafen. Die Ermittlungen gegen den Urheber des Dachstuhl-Videos werden eingestellt. Ihm kann die bewusste Verbreitung des Films im Internet nicht nachgewiesen werden.

Im Herbst 2018 behauptet der Chef der Hentschke-Bau GmbH, Jörg Drews, in einem Fernsehinterview, der Husarenhof-Brand habe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen politischen Hintergrund gehabt. Das wisse er aus zuverlässiger Quelle. Die Generalstaatsanwaltschaft verhört Drews daraufhin als Zeugen. Danach teilt die Behörde mit, dessen Aussagen hätten zu keinen neuen Erkenntnissen geführt, man ermittle weiterhin in alle Richtungen. Der Brandfall ist immer noch nicht aufgeklärt.

Zitat
Weiterführende Artikel
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In Bautzen greifen Ideen um sich, die bislang als ziemlich abgedreht galten. Dabei mischen Aktivisten und Lokalmedien mit, die die deutsch-russische Freundschaft lobpreisen.
Bautzen. Die Stadt, der Protest, der völkische Christ
Bautzen. Die Stadt, der Protest, der Macher

Der Brand, der Bautzen veränderte: Gegen drei Uhr in der Frühe am 21. Februar 2016, einem Sonntag, geht das Hotel Husarenhof in Bautzen in Flammen auf. Dort sollten Flüchtlinge untergebracht werden. Rasch steht fest: Es war Brandstiftung.
© Christian Essler/xcitepress.com

2. Die schweren Ausschreitungen am Kornmarkt: Im Spätsommer 2016 kommt es in der Innenstadt zu Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen. Vor allem rund um den Kornmarkt gibt es immer wieder Schlägereien.

Ihren traurigen Höhepunkt finden die Krawalle Mitte September, als rund 80 Deutsche auf etwa 20 Asylbewerber losgehen. Die Polizei spricht von einem „Pulverfass“ und „wechselseitigen Provokationen“. Meist sei dabei Alkohol im Spiel. Überregionale Medien berichten erneut über die Stadt. Tenor: Rechte und Flüchtlinge gehen aufeinander los. Erst vom Sommer 2018 an stuft die Polizei den Kornmarkt nicht mehr als gefährlich ein, zeigt aber nach wie vor dort verstärkt Präsenz.

Der Platz, der Bautzen veränderte: Vom Spätsommer bis in den Herbst 2016 hinein war der Kornmarkt immer wieder Schauplatz teils schwerer Krawalle zwischen Flüchtlingen und Deutschen.
© Archivfoto: Robert Michalk

3. King Abodes Tanz mit dem Rechtsstaat: Seit seiner Ankunft Ende 2014 hält ein Flüchtling aus Libyen, der sich im Internet als „King Abode“ ausgibt, die Stadt Bautzen auf Trab. Die Polizei ermittelt mehrfach gegen den jungen Mann: Ladendiebstahl, Drogenhandel, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung, Verstoß gegen das Waffengesetz, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Bei den Schlägereien am Kornmarkt soll er einer der Anführer gewesen sein. Seinetwegen kommuniziert der stellvertretende Landrat mit dem ehemaligen NPD-Chef von Bautzen.

Der Flüchtling selbst droht mit Selbstmord und klettert auf das Dach seiner Unterkunft. Gleich zweimal wird „King Abode“ für je drei Monate der Stadt verwiesen. Der Libyer veröffentlicht ein selbstgemachtes Musikvideo im Netz und rappt darin zu Sätzen wie: „Polizei, ich habe keinen Respekt vor euch“ oder „Ich bleibe hier in Deutschland“. In seinem ersten Strafprozess wird er zu acht Monaten Haft verurteilt, bleibt aber wegen fehlender Rechtskraft auf freiem Fuß. Wenig später soll er wegen einer offenen Geldstrafe eine 40-tägige Ersatzhaft absitzen, wird festgenommen, kommt aber wegen unterschiedlicher Zuständigkeiten von Staatsanwaltschaften erneut frei.

Nach Verfahren durch mehrere Instanzen scheitert der Libyer im Oktober 2018 endgültig mit seinem Asylantrag vor dem Oberverwaltungsgericht. Da aber Libyen abgelehnte Asylbewerber nicht zurücknimmt, kann „King Abode“ weiter in Deutschland bleiben.

Der Flüchtling, der Bautzen veränderte: Im Oktober 2018 weist das Oberverwaltungsgericht Bautzen den Asylantrag des Libyers M. Y. Targi endgültig zurück. Der junge Mann ist als "King Abode" bekannt und gilt als Intensivtäter. Libyen nimmt ihn nicht zurück
© Archivfoto: Uwe Soeder

4. Annalena Schmidt und ihr Kampf gegen Rechtsextremismus: Die junge Frau aus Hessen verschlägt es Anfang 2016 beruflich nach Bautzen. Die Historikerin tritt eine befristete Stelle beim Sorbischen Institut an, engagiert sich beim Bündnis „Bautzen bleibt bunt“. Sie beginnt, über rechtsextreme Vorkommnisse in Bautzen zu twittern und einen eigenen Blog zu schreiben.

Die Krawalle am Kornmarkt, die sie selbst miterlebt, erschüttern sie nachhaltig. Sie intensiviert ihre Tätigkeit im Internet, will ermutigen, Alltagsrassismus und Menschenfeindlichkeit die Stirn zu bieten. Am 23. Mai 2018, dem Tag des Grundgesetzes, wird sie von der Bundeszentrale für politische Bildung zur „Botschafterin für Demokratie und Toleranz“ ernannt. Sie legt sich auch mit der in Bautzen starken AfD an, rückt dem einflussreichen Bauunternehmer Jörg Drews auf die Pelle. Ihre Kritiker, darunter auch der Oberbürgermeister, werfen der 32-Jährigen vor, sie stelle Bautzen zu pauschal als braunes Nest dar und müsse selbst noch „am Faktor Toleranz“ arbeiten.

Schmidt wird nahezu täglich im Internet beleidigt, mitunter bedroht, auch in der realen Welt. Der Staatsschutz ermittelt. Beim Bautzener Bürgerforum „Zurück zur Sachlichkeit“ Anfang Februar 2019 wird sie aufgefordert, die Stadt zu verlassen; ein Großteil des Publikums applaudiert. Wenige Tage später gibt Schmidt ihre Kandidatur auf der Liste der Grünen für die Stadtratswahl im Mai bekannt. Eine vom ehemaligen Bautzener NPD-Chef unterstützte Demonstration gegen diese Kandidatur wird kurzfristig abgesagt. Die Preisträgerin gerät Mitte März erneut in die Kritik, als ein Video auftaucht, das sie bei einer Anti-AfD-Aktion einer Antifa-Gruppe in Dresden zeigt.

Die Frau, die Bautzen veränderte: Annalena Schmidt ist Historikerin. Sie stammt aus Hessen und will für die Grünen bei der Kommunalwahl im Mai in den Stadtrat. Seit dem vergangenen Jahr ist sie Demokratie-Preisträgerin. Immer wieder prangert sie rechtsext...
© Foto: Uwe Soeder
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D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6427 am: 6. November 2019, 12:32:45 »
Der Beginn einer Verhaftungswelle?  ;D



Zitat
Skurriler Zwischenfall am Bozner Landesgericht
Unfassbar: Reichsbürger wollen Carabiniere „verhaften“

Mittwoch, 06. November 2019 | 11:37 Uhr

Bozen – Was sich vier sogenannte Reichsbürger – drei aus Deutschland und einer aus Irland – am Bozner Landesgericht herausgenommen haben, klingt unglaublich. Am Dienstagvormittag tauchten sie mit einem gefälschten internationalen Haftbefehl für den diensthabenden Carabiniere Pino Tucci auf. Der Mann ist seit Jahren für die Sicherheit am Gericht zuständig, schreibt die Tageszeitung Alto Adige.

Bei dem gefälschten Haftbefehl handelte es sich um ein Schriftstück in englischer Sprache, das mit mehreren Stempeln und Unterschriften versehen war. Von mehreren Straftaten war die Rede, die in Wahrheit jedoch nie verübt worden waren.

Da die Situation für beträchtliche Verwirrung sorgte, fühlte sich der Gerichtsschreiber veranlasst, Staatsanwalt Axel Bisignano zu informieren.

Als dieser nachbohrte und die Herren nach deren Beruf fragte, kam schließlich Licht ins Dunkel. Niemand hatte nämlich verstanden, welcher internationalen Behörde die vier Männer angehören sollten. Schließlich antworteten sie, sie seien „Richter“ eines angeblichen internationalen sovranistischen Gerichts. Der Schwindel flog auf.

Die vier wurden identifiziert und vor die Tür begleitet. Ihnen droht eine Verwaltungsstrafe wegen widerrechtlicher Anmaßung von Titeln, die von 154 Euro bis zu 929 Euro reichen kann.

Tucci musste im Verlauf der letzten Monate im und vor dem Gerichtssaal sowohl im Rahmen von Straf- als auch von Zivilprozessen einschreiten, bei denen sogenannte Sovranisten beteiligt waren, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Vermutlich ist es deshalb zu der skurrilen Intervention gekommen.

Reichsbürger oder „Sovranisten“ gibt es in verschiedenen europäischen Ländern: Sie erkennen die Autorität des Staates nicht an und weigern sich unter anderem, Steuern und Bußgeld zu zahlen oder Gerichtsbeschlüssen Folge zu leisten.

 

Von: mk
https://www.suedtirolnews.it/chronik/unfassbar-reichsbuerger-wollen-carabiniere-verhaften
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6428 am: 6. November 2019, 12:36:59 »
Irland? Taucht da eventuell wieder der Pöter aus der Versenkung auf? Er hatte zwar England als Zufluchtsort angegeben, aber, wer weiß....  ;)
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6429 am: 6. November 2019, 17:37:42 »
Vielleicht weil sich die Schweiz zwischenzeitlich als "Fluchtburg" für deutsche NeoNazis von Nordkreuz, Hannibal (da arbeitet ja zumindest einer für die AfD im Bundestag) entwickelt?


Dem hier nützt die Schweiz jedenfalls nichts:


Zitat
Schwerin
Ein Mitglied der mutmaßlich rechtsextremen Terrorgruppe „Nordkreuz“ steht ab 20. November vor Gericht. Am Landgericht Schwerin muss sich der frühere Elite-Soldat der Bundeswehr und ehemalige SEK-Beamte der Landespolizei, Marko G. (49), wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz verantworten.

G., der ab 1999 im Landespolizeidienst und ab 2004 im SEK unter anderem Präzisionsschütze und Schießtrainer war, wird vorgeworfen, illegal zahlreiche Waffen, rund 31 000 Schuss Munition unterschiedlichen Kalibers und zahlreiche Sprengkörper besessen zu haben. Im Juni gab es dazu Durchsuchungen, in deren Folge weitere ehemalige und aktive SEK-Beamte festgenommen wurden.


Laut Staatsanwaltschaft Schwerin ist unter den Waffen auch eine Maschinenpistole der israelischen Marke „Uzi“, zuvor gestohlen bei der Bundeswehr in Brandenburg. Bereits davor seien G. sämtliche Waffenbesitzkarten entzogen worden, teilt das Gericht mit.
https://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/MV-aktuell/Nordkreuz-SEK-Mann-aus-MV-wegen-illegalen-Waffenbesitzes-vor-Gericht
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6430 am: 7. November 2019, 12:58:37 »
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6431 am: 8. November 2019, 08:52:35 »
Einmal 130 Tagessätze, bitte!  ;D



Zitat
AKTUELL
Volksverhetzung kostet Schützen 10.000 Euro

6. November 2019 Sebastian Lipp 1 Kommentar
Weil er im Sportschützenverein sagte, Geflüchtete, Politiker und insbesondere Bundeskanzlerin Merkel gehörten erschossen, erhält ein 56-jähriger Jäger eine Geldstrafe über 10.000 Euro.

Sein Einspruch gegen einen Strafbefehl wegen Volksverhetzung brachte am Montag einen 56-jährigen Sportschützen vor das Kaufbeurer Amtsgericht. Die Staatsanwaltschaft legt Klaus R. zur Last, sich im Vereinslokal der Thingauer Feuerschützen mehrfach volksverhetzend geäußert zu haben. Zusätzlich zu seiner Mitgliedschaft im Schützenverein habe er eine jagdrechtliche Erlaubnis besessen und deshalb »über zahlreiche Lang- und Kurzwaffen nebst Waffenteilen verfügt.«
Spoiler
»Kann man auch gleich mit erschießen«
Die erste Tat habe sich laut dem Vereinsvorsitzenden der Thingauer Feuerschützen Mitte 2017 ereignet. Damals habe sich der Angeklagte im öffentlich zugänglichen Stüberl des Vereinsheims befunden. Dort habe er in Anwesenheit weiterer Gäste für in Deutschland lebende Flüchtlinge den Begriff Schmarotzer verwendet und gesagt: »Für jeden dieser Schmarotzer ist eine Kugel da«.

Die heutige Kassiererin der Thingauer Feuerschützen berichtete am Montag als Zeugin vor Gericht, dass sich Klaus R. im Oktober 2018 erneut ähnlich geäußert habe. Demnach sage er »mit den ganzen Asylanten« sei »alles nicht mehr auszuhalten hier«.  Diese gehörten nach Erinnerung der Zeugin »erschossen, inklusive der ganzen Politiker und Frau Merkel. Die kann man auch gleich mit erschießen.«

Damit habe der Angeklagten nach Auffassung der Staatsanwaltschaft zum Hass aufgestachelt beziehungsweise zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen aufgefordert und diese in ihrer Menschenwürde herabgesetzt. Das sei geeignet den öffentlichen Frieden zu stören.

Angeklagter weist Vorwürfe zurück
Rechtsanwältin Renate Bens bestritt im Namen ihres Mandanten, »die im Strafbefehl zitierten Äußerungen getätigt zu haben.« Er sei allerdings »nicht immer mit der Flüchtlingspolitik einverstanden« und das habe er zum Ausdruck gebracht. Dabei habe er aber die Grenzen des strafrechtlich zulässigen nicht überschritten. Er sei »nicht ausländerfeindlich oder rechtsradikal«. Schließlich arbeite er in einem Unternehmen, in dem auch Asylsuchenden mit einer Ausbildung der Start erleichtert werde. Die Vorwürfe stellte Bens als Teil einer Intrige dar. Demnach sollen sie nur zur Durchsetzung eines Herrschaftsanspruchs des Vorstands innerhalb der Thingauer Feuerschützen dienen. Ihr dränge sich der Eindruck auf, man wolle altgediente Mitglieder loswerden, um nach gutdünken agieren zu können.

Der Angeklagte selbst weist die Behauptung, er habe von »Kugeln« gesprochen, als »geradezu lächerlich« zurück. Das würde er niemals sagen, denn »seit Napoleon gibt es keine Kugeln mehr sondern Patronen. Da ich gewohnt bin, mich präzise auszudrücken, ist das schon als Lüge überführt.« Auf die Frage des Richters, ob es zutreffe, dass er »drastische Äußerungen im Bezug auf Flüchtlinge« getätigt hatte, nickte der Angeklagte jedoch.

Bereits vor 20 Jahren gehetzt
Während der Vernehmung des Zeugen und der Zeugin kamen tatsächlich diverse interne Querelen des Vereinslebens  der Thingauer Feuerschützen auf den Tisch. Die Verteidigerin des Angeklagten hakte hier ausgiebig nach. Zur Tat selbst blieben die Zeugen dennoch bei ihrer Darstellung, mit der sie bereits bei der Polizei aussagten und letztlich das Ermittlungsverfahren gegen den Kaufbeurer Schützen ins Rollen brachten.

Dafür spricht wohl auch ein Protokoll einer Vorstandssitzung des Schützenvereins vom 23. Februar 2000, das im Gerichtssaal verlesen wurde. Darin heißt es, dass gegen Klaus R. eine Abmahnung zu verfassen sei. Der Grund: Schon damals habe er sich wiederholt ausländerfeindlich geäußert und mit nicht zugelassener Munition hantiert.

Für Richter Buchmann stand nach der Beweiserhebung fest, »dass die Äußerungen hier so getroffen worden sind«. Im Gegensatz zur Verteidigerin erkannte das Gericht »keinen übertriebenen Belastungseifer«. Deshalb regte er an, den Einspruch gegen den Strafbefehl zurückzunehmen, da sonst eine höhere Strafe drohe. Dem gab der Angeklagte nach kurzer Beratung mit Rechtsanwältin Renate Bens nach. Damit ist der Strafbefehl vom 26. Juni 2019 über 130 Tagessätze zu je 80 Euro rechtskräftig und der Diplom Betriebswirt muss wegen Volksverhetzung eine Geldstrafe von über 10.000 Euro bezahlen. Die Tagessatzhöhe beruht auf einer Schätzung der Staatsanwaltschaft, gegen die sich der Angeklagte nicht zur Wehr setzte.

(Titelbild: Luftgewehr. Photo by Antonio Grosz., Aktenzeichen:  9 Cs 110 Js 5835/19)
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https://allgaeu-rechtsaussen.de/2019/11/06/volksverhetzung-kostet-schuetzen-10-000-euro/


Ab 60 Tagessätzen ist man laut WaffG regelunzuverlässig, d.h. die Waffen samt WBK und JS sind weg.

Fünf Jahre nach Rechtskraft kann er dann wieder einen Antrag stellen. Dem wird aber die Untere Waffenbehörde nicht zustimmen ...
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6432 am: 8. November 2019, 12:17:21 »
Was heißt da "in bestimmten Kreisen"? Es sind die Wissenden!   :o
Entweder weiß man, was eine NULL ist oder man weiß es nicht!


Zitat
Warum hat Deutschland die 000 als Staatenschlüssel?

In bestimmten Kreisen wird davon ausgegangen, dass Deutschland als Solches gar nicht existent ist.

Dafür werden auch immer wieder offizielle Beweise gebracht, die gerade bei den sogenannten „Reichsbürgern“ äußerst beliebt sind. Einer dieser Beweise findet sich sogar öffentlich im Internet: Deutschland hat tatsächlich als Staatenschlüssel die 000! Bedeutet das etwa, dass Deutschland gar kein Staat ist? Quasi ein Null-Staat?

Screenshots sind ja ganz schön, wir mögen direkte Quellen aber lieber. Den Staatenschlüssel findet man beispielsweise hochoffizell in einem PDF des Bundesjustizamts, und auch dort steht als Staatenschlüssel die 000 für Deutschland.
An der Stelle können wir auch gleich die Aussage des Anfragenden debunken: Die USA hat sehr wohl auch einen Staatenschlüssel.

Spoiler
Dazu müssen wir ein wenig zurückreisen, zu den Anfängen der Elektronischen Datenverarbeitung, kurz: EDV.
Damals in den 1970er-Jahren gab es zwar schon EDV, aber die Geräte waren noch monströs und der Speicherplatz immer sehr knapp. Zu jener Zeit freute sich aber das Statistische Bundesamt darüber, Bevölkerungs- und Sozialstatistiken elektronisch auswerten zu können. Dafür mussten die Länder jeweils eigene Staatenschlüssel aus Zahlen bekommen, da es viel zu viel Speicher weggenommen hätte, die Staaten als Namen zu speichern.

Warum hat Deutschland den Staatenschlüssel 000?
Um also Speicherplatz auf den damals verwendeten Magnetbändern zu sparen, wurden die demographischen und soziologischen Werte in Zahlen gespeichert. Andere Beispiele dafür sind 1=männlich, 2=weiblich oder 1=ledig, 2=verheiratet.

Nun ratet mal, wieviel Einwohner Deutschlands die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Richtig: Die Meisten!
Deswegen macht es auch Sinn, Einwohner mit deutscher Staatsangehörigkeit mit dem Staatenschlüssel 000 zu speichen, eben weil es sehr viel weniger Platz auf einem Magnetband einnimmt, als ein dreistelliger Zahlencode.

Und warum ist das immer noch so?
Heutzutage müssen wir uns um Speicherplatz natürlich keine Gedanken mehr machen, es wäre also problemlos möglich, Deutschland einen dreistelligen oder auch einen tausendstelligen Staatenschlüssel zu geben, wenn man das denn möchte.

Die Frage ist nur: Warum sollte man das tun?
Der Staatenschlüssel wird nur für den Gebrauch innerhalb Deutschlands verwendet. Bei dem internationalen Datenaustausch werden stattdessen ISO-Codes verwendet, beispielsweise de für Deutschland oder at für Österreich.

Auf Formularen sieht man dann auch nie die 000 für Deutscher oder 151 für Österreicher, sondern eben die ausgeschriebene Staatsangehörigkeit des Einwohners. Die Zahlen werden also nur intern innerhalb Deutschlands verwendet, und es würde viel zu viel Arbeit kosten, in sämtlichen EDV-Anwendungen diese Zahl nun zu ändern, einen praktischen Nutzen hätte es aber nicht wirklich (außer dass Reichsbürger beruhigt wären).

Zusammenfassung
Deutschland hat die 000 seit den 1970er-Jahren als Staatenschlüssel, da somit Speicherplatz auf den Magnetbändern gespart wurde. Mit 000 ist auch nicht direkt das Land gemeint, sondern die Staatsangehörigkeit eines Einwohners.
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https://www.mimikama.at/allgemein/warum-hat-deutschland-die-000-als-staatenschluessel/


(Mit Abb. und PDF)
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6433 am: 8. November 2019, 12:51:08 »
Die Begründung mit der Größe bei der Datenspeicherung ist aber ziemlicher Blödsinn. Ein Bitfeld nimmt immer den gleichen Platz auf einem Datenträger ein, egal ob es mit Nullen oder Einsen gefüllt ist. Einzig bei komprimierter Datenspeicherung würde sich ein Vorteil ergeben. Wenn das mit den Siebzigern stimmt, dann können es sogar BCD (binary coded decimal) gewesen sein, bei der eine Ziffer in 4 Bit gespeichert wurden.

Einzig die Erklärung mit der Häufigkeit scheint Sinn zu machen.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6434 am: 8. November 2019, 15:48:56 »
Es handelt sich bei diesen Codes ganz einfach um die für andere Länder als Deutschland. Für die inländische Verwendung braucht man sie meistens gar nicht.
 
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