Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264279 mal)

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Offline Alois

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #600 am: 1. November 2015, 19:28:37 »
Ist bestimmt schon jemand von Euch drüber gestolpert, habe aber nichts im Forum dazu entdecken können:

Henning Kullak-Ublick, Bund der Freien Waldorfschulen e.V:
Die «Reichsbürgerbewegung» Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Neu-Deutschtum
Januar 2015

Staatsangehörigkeit ist da, wo auf dem Reisepass steht. Heimat ist da, wo der Wohnungsschlüssel passt. Alles andere wäre zu kompliziert.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #601 am: 1. November 2015, 20:41:22 »
Und wieder werden wir lobend erwähnt:

Zitat
Zum Nach- und Weiterlesen
Es liegen wenige kritische Auseinandersetzungen mit der Ideologie sogenannter „Reichsbürger“ vor, die folgende Auswahl beleuchtet aber wesentliche Hintergründe und sei zur detaillierteren Beschäftigung mit dem Phänomen Reichsideologie empfohlen. Darin findet sich auch mehr Material zu allen hier behandelten Themen.
• Amadeu-Antonio-Stiftung (2014): „Wir sind wieder da“. Die Reichsbürger: Überzeugungen, Gefahren und Handlungsstrategien, Berlin; online: www.amadeu-antoniotiftung.de/w/files/pdfs/reichsbuerger_web.pdf
• Schumacher, Gerhard (o.J.): Vorwärts in die Vergangenheit. Durchblick durch einige „reichsideologische“ Nebelwände; online: http://buch.sonnenstaatland.com/
• Sonnenstaatland (Anti-Kommissarische Reichsregierung); online: http://www.sonnenstaatland.com

 :thumb:
Ein Geisterfahrer? Quatsch! Hunderte!
- Alle Reichsbürger. Immer -

Es muas a Blede gem, oba es wern oiwei mehra
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #602 am: 3. November 2015, 16:43:42 »
Leider wieder mal eine Paywall, aber vielleicht hat ja jemand Zugriff. Der Anfang klingt auf jeden Fall vielversprechend.

https://www.insuedthueringen.de/regional/thueringen/thuefwthuedeu/Sie-waeren-gerne-Reichskanzler;art83467,4443996
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 

Offline Mr. Devious

Re: Presseschnipsel
« Antwort #603 am: 3. November 2015, 19:09:41 »
Wieder einmal ist ein Reichsbürger vor dem Finanzgericht gescheitert, diesmal in Sachsen-Anhalt.

http://www.landesrecht.sachsen-anhalt.de/jportal/portal/t/gl3/page/bssahprod.psml?doc.hl=1&doc.id=STRE201570968&documentnumber=4&numberofresults=13&doctyp=juris-r&showdoccase=1&doc.part=L&paramfromHL=true#focuspoint

Sehr schön finde ich die Berechnung des Streitwerts. Da kommt ein hübsches Sümmchen an Gerichtskosten zusammen.
Ich weiß nicht immer, was ich will, aber ich weiß immer, was ich nicht will.
 

Offline Salvatore Dalli

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #604 am: 3. November 2015, 22:15:19 »
Heise hat sich mit Xavier Naidoo befasst und kritisiert den Umgang mit ihm bzgl. seiner Reichstheorien: http://www.heise.de/tp/artikel/46/46435/1.html
 

Offline Zartbitterschokolade

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #605 am: 3. November 2015, 22:58:34 »
sowohl der Heise-Verlag, siehe

https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=365.msg4686#msg4686

als auch die Autorin Katrin McClean sind schon mit reichsbürgerlichen Thesen aufgefallen.

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46264/1.html

Insbesondere hat McClean schon auf der Hamburger Mahnwache gewahnwichtelt:

http://www.mahnwache-hamburg.de/2014/06/17/katrin-mcclean-der-deutsche-traum-vom-guten-krieg/

Von daher verwundert es nicht, wenn die Kurt beschützen will.

MM sagt, er gibt ihr noch ein oder zwei Jahre, dann veröffentlicht sie ihre Bücher auch im Kopp-Verlag.

Den Krieg gegen Wikipedia führt sie auch schon länger:

http://le-bohemien.net/2015/09/19/wikipedia-katrin-mcclean/

Da ist ihr Wandel wohl auch nicht positiv kommentiert worden, von daher teilt sie das Schicksal mit Kurt:

http://europaobjektiv.com/meinungen/meinungen_535.html

http://friedenswinter.de/hamburgrede-von-katrin-mcclean/

Der könnte man fast einen eigenen Faden widmen:

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ha&dig=2014%2F08%2F07%2Fa0219&cHash=c525cfb812fa8f77106cf6cdf3f510c1
« Letzte Änderung: 3. November 2015, 23:00:34 von Zartbitterschokolade »
Mahatma Gandhi hatte mal gesagt: „Wer Unrecht duldet, ohne sich dagegen zu wehren, macht sich mitschuldig“.
 

Offline Schlaf-SHAEF

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #606 am: 4. November 2015, 08:07:45 »
Guten Mittwoch erstmal,

ich wechsel mal vom stillen Mitleser zum aktiven Mitverschwörer. Kleine Vorstellung in der entsprechenden Unterorganisationseinheit lasse ich die Sekretärin mal bei Gelegenheit eintippen.

Gestern Abend im Schlandfunk (DLF) nach 19:00 Uhr (müsste glaube ich, die Sendung "Hintergrund" oder sowas gewesen sein) gabs eine Reportage zum Thema Friedensmontagsmahnwachen mit unlobender Erwähnung+Wortbeiträgen der Subjekte Handta und Elsässer. Dürfte in der Mediathek noch bisschen verfügbar sein, weiß nicht ob das für die Einheiten hier bisschen interessant ist.

Gruß und gute Nach,

SchlafSHAEF
Jungs, das mag in eurem Kopf Sinn ergeben aber wir sind hier draußen!
 
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Offline drxdsdrxds

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #607 am: 4. November 2015, 14:16:19 »
Guten Mittwoch erstmal,

ich wechsel mal vom stillen Mitleser zum aktiven Mitverschwörer. Kleine Vorstellung in der entsprechenden Unterorganisationseinheit lasse ich die Sekretärin mal bei Gelegenheit eintippen.

Ebenso! #mettwoch
Willkommen im Licht!
Einen weise gewählten Nickname du hast gewählt.

Gestern Abend im Schlandfunk (DLF) nach 19:00 Uhr (müsste glaube ich, die Sendung "Hintergrund" oder sowas gewesen sein) gabs eine Reportage zum Thema Friedensmontagsmahnwachen mit unlobender Erwähnung+Wortbeiträgen der Subjekte Handta und Elsässer. Dürfte in der Mediathek noch bisschen verfügbar sein, weiß nicht ob das für die Einheiten hier bisschen interessant ist.

Ich fand den Beitrag hörenswert, auch wenn für uns Insider wenig neues berichtet wurde.

Mahnwachen für den Frieden: Ein rechtes Projekt auf den Trümmern linker Fundamente

Beitrag auf der Youtube Universität


Zitat
Veröffentlicht am 03.11.2015
Seit Beginn der Ukraine-Krise versammeln sich in ganz Deutschland jede Woche bunt zusammengewürfelte Gruppen, um für Frieden in Europa und gegen die Berichterstattung der sogenannten "Systemmedien" zu demonstrieren. Sie nennen sich Montagsmahnwachen und ähneln den Bemühungen um die Bildung einer Querfront am Ende der Weimarer Republik.

Diese Aktivisten eint das Feindbild USA, eine unkritische Nähe zum neuen russischen Antiliberalismus und die Empörung über soziale Ungerechtigkeit. Bei den Aktionen verbrüdern sich alte und neue Rechte mit ehemaligen Linken und völlig Desorientierten. Darunter Esoterikbewegte, Verschwörungstheoretiker, Warner vor Überfremdung oder der Sexualisierung der Gesellschaft, Homophobe und jede Menge Selbstdarsteller.

Sie verweigern konsequent den Kontakt zu herkömmlichen Medien. Stattdessen mobilisieren sie Öffentlichkeit über eigene professionelle Videoportale in den sozialen Netzwerken. Bei den Veranstaltungen dieser neuen Bewegung gilt das Prinzip des "Offenen Mikrofons". So können auch Hetzbeiträge gegen Juden, Warnrufe vor der Überfremdung Deutschlands oder Lobreden auf das traditionelle deutsche Familienbild unbeanstandet verbreitet werden. Es gibt einzelne Schnittstellen zu eindeutig rechten Bewegungen wie Hogesa oder Pegida und auch zu russischen Auslandsmedien wie dem Sender Russia today.
[close]

DLF Homepage:
http://www.deutschlandfunk.de/mahnwachen-fuer-den-frieden-ein-rechtes-projekt-auf-den.1247.de.html?dram%3Aarticle_id=333447

Beitrag als .mp3 zum Download:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/11/03/dlf_20151103_1915_b91a5886.mp3
 
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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #608 am: 4. November 2015, 14:38:10 »
Ein Detail war auch für mich noch neu:
Die Verbindung Elsässer und die "Konkret".
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konkret_(Zeitschrift)

Fällt mir doch dazu ganz spontan der Name "Meinhoff" ein...

Ansonsten tolle Einsteigerreportage, sollte im SSL Intro mit verlinkt werden.
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 

Offline hair mess

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #609 am: 4. November 2015, 19:35:34 »
Da hamman nochan gannns behämmaddn:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/polizei-ermittelt-wegen-verkehrswidrigkeit-protestler-dreht-autokennzeichen-um/12536878.html
uns an anderer Stelle. Da berichtet der ganze Westen.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline Salvatore Dalli

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #610 am: 4. November 2015, 21:05:11 »
sowohl der Heise-Verlag, siehe

https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=365.msg4686#msg4686

als auch die Autorin Katrin McClean sind schon mit reichsbürgerlichen Thesen aufgefallen.

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46264/1.html

Insbesondere hat McClean schon auf der Hamburger Mahnwache gewahnwichtelt:

http://www.mahnwache-hamburg.de/2014/06/17/katrin-mcclean-der-deutsche-traum-vom-guten-krieg/

Von daher verwundert es nicht, wenn die Kurt beschützen will.

MM sagt, er gibt ihr noch ein oder zwei Jahre, dann veröffentlicht sie ihre Bücher auch im Kopp-Verlag.

Den Krieg gegen Wikipedia führt sie auch schon länger:

http://le-bohemien.net/2015/09/19/wikipedia-katrin-mcclean/

Da ist ihr Wandel wohl auch nicht positiv kommentiert worden, von daher teilt sie das Schicksal mit Kurt:

http://europaobjektiv.com/meinungen/meinungen_535.html

http://friedenswinter.de/hamburgrede-von-katrin-mcclean/

Der könnte man fast einen eigenen Faden widmen:

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ha&dig=2014%2F08%2F07%2Fa0219&cHash=c525cfb812fa8f77106cf6cdf3f510c1

Bei Heise ist das so 'ne Sache. Ich lese eigentlich sehr gerne Telepolis (obwohl die Kommentare grausig sind), die Reichsthemen gehen aber - wenn sie denn mal vorkommen (was recht selten geschieht) - nur von wenigen Autoren aus und es gibt auch welche, die quasi die Gegenposition einnehmen. Ich mag das zwar nicht, aber solange es nicht konstant in diese Richtung geht, kann ich damit leben. Traurigerweise sind aber die meisten Telepolis-Leser fast schon - wenn man sich die Kommentare anschaut - in Richtung Reichsdeppen gehend.
 

Offline EWHL

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #611 am: 7. November 2015, 10:23:11 »
Hallo, die Lokalzeitung hat sich der Seifhennersdorfer Verwirrten angenommen:
http://www.sz-online.de/nachrichten/mit-grundgesetz-und-megafon-3243767.html

Spoiler
Dunkel und einsam ist es in Seifhennersdorf: Türen und Fenster sind fest verschlossen, hier und da nur ein Lichtschimmer aber keine Menschenseele, kein Neugieriger in Sicht. Es ist ein Donnerstagabend, kurz nach sechs, als Viola Dagmar Mühl und ihre neun Begleiter vom Verein Staatenlos.info ihre Runde durch den Ort gehen. Vom Rathaus die Nordstraße entlang laufen sie, dann schwenkt die Gruppe rechts ein und kehrt an der still murmelnden Mandau zurück zum Ausgangspunkt.

Still sind die zehn Leute, die ein Transparent, eine russische und eine sächsische Flagge tragen allerdings nicht. Per Megafon kommentiert Frau Mühl, eine kleine, zierliche 54-Jährige, die Welt- und Lokalpolitik. Scheinbar am Wegesrand findet sie Themen, für die sie eine Lösung zu bieten hat: Es geht um die Deutschen, ihre Souveränität und die Verfassung. Zwischendurch ertönen Merkel-Zitate. Dann singt Liedermacher Reinhard Mey aus dem Lautsprecher.

Viola Dagmar Mühl glaubt, dass alle Deutschen in einer Lügenblase leben. Unsichtbar gelenkt von den Ost- und Westfaschisten, wie sie sagt. Noch immer sei man im Zweiten Weltkrieg, wenn auch seit 70 Jahren in einer Art Waffenstillstand. Noch immer gebe es keine nazifreie Verfassung, die vom Volke kommt. Noch immer stehen die Deutschen unter der Fuchtel der Alliierten.

Für Frau Mühl und ihre – an diesem Abend – neun Mitstreiter ist klar: „Wir leben im Dritten Reich. Die BRD ist kein souveräner Staat, sondern eine Nichtregierungsorganisation“, sagt sie. Wenn man der kleinen, energischen Frau bei ihren Erklärungen zuhört, klingt das wie eine Mischung aus Geschichtsunterricht und Jura-Seminar. Sie jongliert mit Grundgesetz-Artikeln und dem Lissabon-Vertrag, reiht eine Erklärung und Schlussfolgerung an die nächste. Was sie da erklärt, klingt ein bisschen nach blühender Fantasie. Wenn man dann auf der Internetseite des Trägervereins genauer nachliest, wimmelt es zudem von Verschwörungstheorien: Sogar das heutige Rauchverbot erklären die Staatenlosen mit Hitler.

Ohnehin werden die Deutschen mit Medikamenten, Giften im Trinkwasser und Strahlungen verseucht. Auch die Flüchtlingsströme gen Europa sind vom Amerikaner gemacht. Und Pegida sei auch nur ein staatlich inszeniertes Schauspiel für die Massen. Von Verschwörungstheorie wollen die Mitglieder der Seifhennersdorfer Gruppe nichts hören. Man berufe sich allein auf das Grundgesetz – fernab vom politischen Rechts-Links oder einem Glauben. Und weil möglichst viele diese Wahrheit erkennen sollen, hat Frau Mühl bis in den Januar hinein in Seifhennersdorf und auch Zittau wöchentliche Demos angemeldet.

Hans Vorländer, Politik-Professor an der TU Dresden und Direktor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung, kennt solche Argumente: „Das ist Scharlatanerie und Realitätsverweigerung“, ordnet er ein. Natürlich habe Deutschland eine gültige Verfassung: das seit der Wiedervereinigung für ganz Deutschland geltende Grundgesetz. Und souverän sei der Staat natürlich auch, denn die Rechte der Alliierten seien mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag erloschen.

Zwar habe es Diskussionen um die Rechtsnachfolge des Dritten Reiches vor Jahrzehnten durchaus gegeben. Auch über die Frage, ob Deutschland eine neue Verfassung brauche, gab es Gesprächsbedarf: „Damit hat sich 1992/93 eine Verfassungskommission beschäftigt“, sagt der Professor. Am Ende seien alle – auch Bundestag und Bundesrat – mit großer Mehrheit zu der Erkenntnis gekommen, dass derzeit keine neue Verfassung nötig sei.

Warum aber zweifeln Gruppierungen, wie eben die vermeintlich Staatenlosen und auch die Reichsdeutschen die Legitimation der Bundesrepublik dennoch an? „In der Tat ist das ein recht neues Phänomen“, sagt Vorländer. Er hat den Eindruck, dass mit der Wiedervereinigung vor allem im Osten solche Ideen gewachsen sind. Doch während sich die Gruppierung der Staatenlosen eher in der antifaschistischen Tradition der DDR sieht, zeigt die andere Richtung, die Reichsdeutschen, eher rechte, nationalistische Tendenzen.

Von den Reichsdeutschen grenzen sich die Seifhennersdorfer auch klar ab: „Mit denen wollen wir nichts zu tun haben“, sagt Frau Mühl. Auch wenn sie selbst all die Dinge über Deutschland erst erkannt hat, als sich ihr früherer Chef als Reichsdeutscher zu erkennen gab. Doch Reichsdeutsche akzeptierten das System nicht, zahlten oft keine Steuern und bastelten sich eigene Ausweise.

Auch bei der Polizei sind solche Fälle bekannt: „Wir haben mit solchen Gruppierungen zu tun, wenn die Menschen beispielsweise wegen Steuerschulden eine Haftstrafe verbüßen müssen“, skizziert André Schäfer von der Polizeidirektion Görlitz. Aber auch dann greife die Polizei nur wegen der Gesetzesverstöße ein – nicht wegen des Gedankengutes, das den Dingen zugrunde liegt.

Gesetzesverstöße vermeiden Viola Dagmar Mühl und ihre Gleichgesinnten. Sie habe vor rund einem Jahr ihre Ausweispapiere erneuern lassen und der Seifhennersdorfer Verwaltungsmitarbeiterin damals erklärt, dass sie ihren Pass für ungültig hält. „Wir wollen keinen Ärger, wollen nicht provozieren“, sagt Frau Mühl. Deshalb sei man ganz normal als Verein eingetragen.

Dennoch versucht Familie Mühl, sich selbst zu versorgen, möglichst autark und somit wenig fremdbestimmt zu leben. Ihren Job bei einem Rettungsdienst in Berlin übt die Seifhennersdorferin nicht mehr aus, sie kümmert sich um Haus, Hof und den heimischen Obst- und Gemüseanbau.

Dass die Schar der Mitstreiter auch trotz der Demos am Seifhennersdorfer Netto in all den Monaten zuvor bislang nicht spürbar gewachsen ist, ficht die Gruppe nicht an. Frau Mühl ist sicher, viele trauten sich nur nicht, mitzulaufen. Für all die aktuellen Probleme von Hartz IV bis zum Flüchtlingsstrom biete ihre Idee des Weltfriedens die Lösung. Politikprofessor Vorländer hält derartige Äußerungen für politisches Sektierertum: „Aber das hält unsere Demokratie aus“, sagt er.
[close]

EWHL
 

Offline IM Phoenix

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #612 am: 9. November 2015, 17:58:19 »
In Berlin haben Reichsbürger des "Zentrums für Menschenrechte" (haben wir die hier schon?) einen Gerichtsvollzieher und die Polizei angegriffen, ein Polizist wurde leicht verletzt. Einer Shishabar sollte das Gas wegen ausbleibender Zahlungen abgestellt werden, die Reichsbürger waren wohl irgendwie zufällig zugegen und haben sich "eingemischt".

http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-neukoelln-reichsbuerger-und-shishabar-gaeste-attackieren-polizisten/12562534.html
"Eines muss man Napoleon zugrunde legen, das BGB ist auf seinen Namen hin entstanden." -- Detlef S., Reichsdepp
 

Offline Ceilo

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #613 am: 9. November 2015, 21:06:38 »
Ein Detail war auch für mich noch neu:
Die Verbindung Elsässer und die "Konkret".
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konkret_(Zeitschrift)

Fällt mir doch dazu ganz spontan der Name "Meinhoff" ein...

Der Name ist da zwar nicht unbedeutend, aber zur Ehrenrettung der Zeitschrift (in diesem Punkt) sollte man schon erwähnen, was die Wikipedia zum Thema Konkret und Meinhoff zu sagen hat:

Zitat
"Im Zuge ihrer politischen Radikalisierung und der sich daraus ergebenden Differenzen zu weiten Teilen der übrigen Mitarbeiter schrieb sie am 26. April 1969 in der Frankfurter Rundschau: „Ich stelle meine Mitarbeit jetzt ein, weil das Blatt im Begriff ist, ein Instrument der Konterrevolution zu werden, was ich durch meine Mitarbeit nicht verschleiern will.“"

Die Zeitschrift wollte sich also offensichtlich nicht einfach auf Meinhoffs Vorstellungen einlassen.
 
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Offline Noldor

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #614 am: 9. November 2015, 21:16:48 »
Eieiei, die Zeitschrift Konkret hatte ich mal abonniert, vor Jahrzehnten; etwa seit https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konkret_%28Zeitschrift%29#konkret_seit_1974 bis etwa 1978?
« Letzte Änderung: 9. November 2015, 21:19:19 von Noldor »