Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264275 mal)

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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #570 am: 23. September 2015, 00:04:03 »
Etwas DDR-Geschichtsunterricht für zwischendurch:

http://www.sz-online.de/nachrichten/die-neue-alte-rechte-gefahr-3205648.html

Spoiler
Mittwoch, 23.09.2015
Die neue alte rechte Gefahr
Im Mai 1989 verprügelten Dresdner Skinheads Besucher eines Konzerts in der Lutherkirche: Schon die DDR hatte ein Problem mit dem Rechtsextremismus.

Von Oliver Reinhard

Es ist eine gewaltige Menge, fast zu gewaltig für die Lutherkirche in Dresden. Über 700 Fans strömen am 6. Mai 1989 aus der ganzen DDR zum Konzert von Punkbands wie Atonal, Brechreiz und Der fröhliche Grießbrei ins Gotteshaus. Eine gute Gelegenheit für die Skinheads der Kameradschaft Johannstadt, ihre subkulturellen Erzfeinde mal tüchtig aufzumischen. Mehrere Dutzend von ihnen ziehen in voller Montur in die Neustadt. Es kommt zur Schlägerei vor der Kirche, die Polizei wird gerufen, erscheint auch sehr bald mit drei LKW und fährt dazwischen. 20 bis 30 Skins sowie einige Punks werden von den Vopos „zugeführt“.

Noch zwei Jahre zuvor wäre es kaum zu einem so schnellen und rigiden Eingreifen gekommen. Doch seit dem Skin-Überfall auf ein Konzert in der Berliner Zionskirche am 17. Oktober 1987 haben Volkspolizei und Staatssicherheit ihre Strategie geändert. Rechtsextremistische Vorfälle werden nicht mehr wie zuvor als „Rowdytum“ verharmlost und verschleiert. Die Behörden hatten einsehen müssen, dass Neonazis in der DDR eine feste Größe darstellten.

Damit waren sie schon damals schlauer als mancher heute, der immer noch behauptet, „so etwas“ habe es „bei uns“ nicht gegeben, vielmehr seien Rechtsextremismus und Rassismus reine Importware aus dem Westen. In den letzten Wochen wurde diese Behauptung wieder neu genährt. Man hörte sogar, dass auch die fremdenfeindlichen Ausschreitungen vor der Heidenauer Flüchtlingsunterkunft am 21. August von Westdeutschen initiiert worden seien. Was jeder Augenzeuge des Vorfalls mit Fug und Recht bestreiten kann. Doch alte Fehlurteile haben mitunter erstaunliche Langzeitwirkungen.

Schon 1950 hatte die SED dekretiert, in der DDR seien „die Wurzeln des Faschismus ausgerottet“. Tatsächlich blieb völkisch-nationales Gedankengut nach 1945 auch östlich der Elbe lebendig und sichtbar: in Hakenkreuzschmierereien, Friedhofsschändungen, in der Gewalt gegen Juden, „Homos“ und kommunistische Funktionäre. Besonders handgreiflich wurden die Ostnazis bei Fußballspielen. Die Staatsmacht war umfänglich informiert. Zwischen 1965 und 1980 zählte sie Hunderte Vorfälle. Die Täter waren mitnichten allesamt „asoziale Außenseiter“: Die Stasi erfasste in der NVA und den eigenen Reihen 700 „neofaschistische“ Vergehen. Sogar in der MfS-Elitetruppe, dem Wachregiment Feliks Dzierzynski. Das nahm sie durchaus ernst und sammelte, was sich sammeln ließ. 1986 galt bereits jede vierte MfS-Ermittlung wegen „staatsfeindlicher Hetze“ Neonazis. Trotzdem tat Stasi-Chef Mielke alle Nachrichten über die bedrohliche Zunahme des Neofaschismus in der DDR als „Wichtigtuerei“ ab. Solange es ging, kehrte man das Problem unter den Teppich.

Doch die sich kontinuierlich vertiefende wirtschaftliche, soziale und damit auch politische Legitimationskrise der DDR trieb immer mehr Untertanen in die Opposition, die mitnichten nur kirchlich respektive reformsozialistisch-demokratisch war. Da gab es auch jene, die in stiller Nische vom deutschen Kaiserreich träumten, und jene, die heimliche Nazis waren. Ihr Bindeglied war der Hass auf das „Schweinesystem“ DDR. Der entlud sich zunehmend auch in Attacken auf Vertragsarbeiter aus Asien und Afrika. Zudem rückte man nun enger zusammen und organisierte sich.

In Berlin gründeten sich Organisationen wie die „Lichtenberger Front“ und die „NS-Kradstaffel Friedrichshain“, in Guben die „Heimatfront“, in Halberstadt die „Wotansbrüder“, an der Ilmenau die „Weimarer Front“ und in Wolgast die „SS-Division Walter Krüger“. Vielerorts marschierten in deren Reihen neben Jugendlichen auch Lehrer und städtische Beamte mit. Seit 1983 verfünffachte sich die Zahl rechtsextremer Gewalttaten. Als Stasi und Innenministerium dies 1988 bilanzierten, hatte sich jedoch endlich etwas verändert, ausgelöst durch den Überfall auf die Zionskirche.

Zwischen Oktober 1987 und Januar 1988 leiteten die Behörden in einer Aktionismuswelle 40 Ermittlungsverfahren gegen 108 Skins ein. Etliche wurden verurteilt, auch die Zionskirchen-Täter. Nun debattierte man intern auf höchster Ebene: Am 2. Februar 1988 beschloss das Politbüro, alle „Erscheinungen von Neofaschismus“ zu unterbinden. Eine stille Sensation, denn damit gab das Gremium erstmals zu, dass der Faschismus auch im antifaschistischen Staat real existierte. Allerdings – natürlich – als Westimportware. Die wenigen ausführlichen Artikel über Nazis im eigenen Land, die nun in einzelnen Magazinen erscheinen durften, folgten der Linie des Politbüros.

Immerhin gründete das Innenministerium eine „Arbeitsgruppe Skinhead“ und siedelte sie bei der Kriminalpolizei Sie sollte eine „Einstiegsanalyse“ verfassen und Repressionsstrategien empfehlen. Doch die Kriminologen wussten, dass sie es längst nicht mehr mit einem flüchtigen Jugendphänomen zu tun hatten. Was da unter ihren Augen ablief, war ein Prozess, der die gesamte Gesellschaft bedrohte. Sie entwarfen ein Forschungskonzept, das die Mitarbeit von Soziologen vorsah. Und die Zeit drängte: Auf Magdeburger Betriebe wurden Sprengstoffanschläge verübt. In Karl-Marx-Stadt überfielen Rechte ein „ausländisch“ wirkendes Mädchen und ritzten ihm einen Davidstern in den Arm. In Dresden schlugen Skinheads einen Mosambikaner zusammen. In Halle verprügelten fünf junge Männer einen weiteren Afrikaner. Einen dritten warfen Rechte nahe Riesa aus dem fahrenden Zug. Der Hass kam mitten „aus der jungen Arbeiterklasse“. Die Täter waren fleißig, diszipliniert, engagiert, hatten beste Sozialprognosen und wachsende Unterstützung in der Bevölkerung. Zu dieser Erkenntnis kam die Soziologengruppe der Berliner Humboldt-Universität, die nun im ministeriellen Auftrag forschte. Obendrein stellte deren Leiterin fest: Zwar gab es Kameradenhilfe aus dem Westen, jedoch „keine überzeugenden Hinweise, daß der Westeinfluß eine Existenzbedingung für Skinheads“ sei. Fazit: Das Problem war hausgemacht.

Die wahren Dimensionen gingen zur selben Zeit aus Studien des Leipziger Zentralinstituts für Jugendforschung hervor: 2 Prozent der DDR-Jugend bekannten sich zur Skinszene, 4 Prozent sympathisierten, 30 Prozent hießen rechte Aktivitäten gut. Etwa ein Achtel fand, „der Faschismus hatte auch gute Seiten“ und glaubte, „Hitler wollte das Beste für das deutsche Volk.“ Die Berliner AG Skinhead erfasste unterdessen über 1 000 gewalttätige Nazis, zudem 6 000 organisierte. Insgesamt bezifferte sie das Milieu auf mehr als 15 000 Personen.

Die Ergebnisse waren ein Schock. Die Staatsführung reagierte umgehend: Die Studien landeten im Giftschrank, die Berliner Forschungsarbeit wurde beendet, die AG Skinhead aufgelöst. Obwohl die Untauglichkeit allein strafrechtlicher Maßnahmen bewiesen war, griff man weiter ausschließlich darauf zurück. Das wurde immer öfter nötig. Gab es in der DDR 1988 noch 185 rechtsradikale Delikte, schnellte deren Zahl 1989 auf über 300. Die Kriminalisten der AG Skinhead wollten sich jedoch nicht damit abfinden, dass alle Mühen vergebens und all ihre Erkenntnisse verschlossen bleiben sollten, und spielten sie dem regimekritischen Regisseur und Autor Konrad Weiß zu. Der verfasste daraufhin den Essay „Die neue alte Gefahr“. Anfang 1989 trug Weiß daraus auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin vor. Was die Besucher hörten, war ungeheuerlich: Niemals sei in der DDR der Nationalsozialismus selbstkritisch aufgearbeitet worden. „Die Drahtzieher und führenden Köpfe des neuen Faschismus in der DDR sind nicht im Westen zu suchen (...) Sie sind das Produkt unserer Gesellschaft.“ Kurz darauf erschien der Text in der Untergrundzeitschrift Kontext.

Um endlich eine gesellschaftliche Diskussion zu erzwingen, war es indes zu spät. Die öffentlichen Debatten hatten längst ein anderes Ziel. Als 1989 die Mauer fiel, strömten mit allerlei Glücksrittern und Abenteurern auch Aktivisten westdeutscher Rechtsparteien ungehemmt ins Land. Obwohl sie schon vorher Kontakte zu Ost-Glaubensbrüdern gehabt hatten, trauten sie ihren Augen kaum, welch blühende Landschaften sie vorfanden. Im Januar 1990 gründete sich die Nationale Alternative, die erste und letzte rechtsextreme Partei der DDR.

Der Rechtsradikalismus im „Beitrittsgebiet“ blieb den neuen Sicherheitsbehörden nicht verborgen. Doch als der Leiter der AG Skinhead seine Erkenntnisse präsentierte, wurde er sprachlos: Auch sie glaubten ihm nicht. Auch sie wollten das Ausmaß des Rechtsextremismus Ost nicht wahrhaben.

So konnten west- und ostdeutsche Kameraden jahrelang ungestört feste Strukturen aufbauen. Und so wuchs da 1989 zusammen, was bis heute zusammengehört, mehr ist, als nur ein gesellschaftliches Randphänomen und nicht in West und Ost auseinanderdividiert werden kann: Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.


Oliver Reinhard (49) hat Geschichte und Medienwissenschaften studiert. Seit 1998 ist er bei der Sächsischen Zeitung im Ressort Kultur und Gesellschaft als Redakteur für Zeitgeschichte, Zeitgeschehen und Film tätig. Der hier abgedruckte Text ist die erweiterte und aktualisierte Version eines Artikels, den er für die Wochenzeitung Die Zeit verfasst hat.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/die-neue-alte-rechte-gefahr-3205648.html
 
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Offline Alois

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #571 am: 26. September 2015, 10:45:48 »
Äppels Sprachassistent SIRI spricht jetzt auch reichsbürgerisch, wie in der Berliner Zeitung vom 26.09. 2015 zu lesen ist:

Staatsangehörigkeit ist da, wo auf dem Reisepass steht. Heimat ist da, wo der Wohnungsschlüssel passt. Alles andere wäre zu kompliziert.
 

Offline Zartbitterschokolade

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Offline gibtetdat

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #573 am: 30. September 2015, 06:44:06 »
http://www.nw.de/lokal/kreis_herford/loehne/loehne/20583513_Germanitien-kommt-unter-den-Hammer.html

Germanitien kommt unter den Hammer
Gebäudekomplex in Löhne wird zwangsversteigert
 

Offline Zartbitterschokolade

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #574 am: 1. Oktober 2015, 08:10:25 »
Kanada warnt seine Bürger jetzt vor Reisen nach Ostdeutschland:

http://travel.gc.ca/destinations/germany
(Hier muss man erst auf Security klicken).

Zitat

Crime

Extremist youth gangs are a threat, particularly in some smaller urban areas and in parts of former East Germany. Gang members have been known to harass or attack individuals because of their race or for looking “foreign”.
Arson attacks on parked vehicles have occurred.

Demonstrations

Demonstrations occur and have the potential to suddenly turn violent. Avoid all demonstrations and large gatherings, follow the advice of local authorities and monitor local media.

Die Sachsen-CDU rotiert.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/pegida-und-fluechtlingsandrang-kanada-warnt-vor-reisen-nach-ostdeutschland/12388274.html

Mahatma Gandhi hatte mal gesagt: „Wer Unrecht duldet, ohne sich dagegen zu wehren, macht sich mitschuldig“.
 

Offline aargks

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #575 am: 1. Oktober 2015, 13:45:18 »
Die Sachsen-CDU rotiert.

Ich naives Dummchen habe spontan gedacht, dass die CDU jetzt endlich mal was gegen die Fremdenfeindlichkeit unternehmen will. Pustekuchen:

Zitat
Die Sachsen-CDU reagiert empört auf die Reisewarnung. „Das entspricht nicht der Realität und ist extrem rufschädigend“, sagte der Generalsekretär der sächsischen CDU und Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Kretschmer, dem Handelsblatt. „Deutschland muss dieser Beurteilung entschieden entgegen treten.“

Jawoll Herr Kretschmer, national befreite Zonen sind eigentlich ja ein Touristenmagnet, um dem Ausländer das friedliche deutsche Wesen näher zu bringen. Kotz.

 

Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #576 am: 1. Oktober 2015, 16:55:43 »
Verhandlung in Ellwangen. Ein staatenloser, preussischer RuStAG-Reichsideologe mit seinen Prozessbeobachtern mischt das Gericht auf und beeindruckt den Richter....NICHT!

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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #577 am: 1. Oktober 2015, 17:45:11 »
Journalisten-Verband kritisiert sächsische Polizei:

Spoiler

Donnerstag, 01.10.2015

Journalisten-Verband kritisiert sächsische Polizei


Die Feindseligkeiten gegenüber Flüchtlingen in Sachsen reißen nicht ab. Auch Medienvertreter geraten ins Visier von aufgebrachten Demonstranten. Der Journalisten-Verband fordert ihren Schutz.

Berlin/Dresden Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat scharfe Kritik am Verhalten der sächsischen Polizei gegenüber Medienvertretern geübt. „Es drängt sich zunehmend der Eindruck auf, dass die Ordnungshüter Journalisten als Störenfriede sehen“, erklärte DJV-Bundeschef Michael Konken am Donnerstag. Nach übereinstimmenden Berichten seien am Mittwoch vor einer Asylunterkunft in Dresden- Übigau Journalisten von radikalen Demonstranten angeschrien und bedrängt worden. Die anwesenden Beamten hätten sich zunächst passiv verhalten und die Journalisten dann weggeführt. „Auch gegen weitere Bedrohungen unternahm die Polizei nichts. Andernfalls hätten sie die Lage nicht mehr unter Kontrolle“, habe es geheißen.

Die Polizeidirektion Dresden bestätigte am Donnerstag lediglich eine Ansammlung von Demonstranten vor der Asylunterkunft. Von Beschimpfungen wusste die Behörde nichts: „Dass es in Sachsen offenbar einen rechtsradikalen Mob gibt, ist schon schlimm genug. Dass die Polizei ihn gegenüber Journalisten gewähren lässt, ist bemerkenswert“, sagte Konken und forderte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf, die Polizeiführung entsprechend anzuweisen, um eine ungehinderte Arbeit der Medien sicherzustellen. Bereits am Montag war es auf der Kundgebung der fremdenfeindlichen Pegida- Bewegung in Dresden zu tätlichen Angriffen auf Journalisten gekommen.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Albrecht Pallas fand am Donnerstag deutliche Worte und warf der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung vor, für den Protest vor einer Turnhalle in Übigau mobilisiert zu haben. „Damit zeigen die selbsternannten Patrioten, dass sie mitnichten hilfsbedürftigen Menschen helfen wollen, sondern grundsätzlich aus niederen Beweggründen alles Fremde ablehnen“, erklärte der Politiker. Die erneute Nötigung der Journalisten zeige, wie radikalisiert diese Gruppe inzwischen sei.

Der Landesvorsitzende der Grünen, Jürgen Kasek, ging in einer Botschaft zum Tag der deutschen Einheit auf die Lage ein: „In diesen Tagen wird unsere Demokratie bedroht. Eine Minderheit am rechten Rand unserer Gesellschaft stellt viele unserer Grundwerte offen infrage. Meinungs- und Pressefreiheit aber auch die Religionsfreiheit und die Versammlungsfreiheit sind für Pegida, Legida und NPD, aber auch Teile der AfD keine Säulen unseres Gemeinwesens, sie demonstrieren dafür, diese Grundrechte abzuschaffen“, erklärte der Politiker. (dpa)
QUelle: http://www.sz-online.de/sachsen/journalisten-verband-kritisiert-saechsische-polizei-3213184.html
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der Vorfall: http://www.sz-online.de/nachrichten/asylbewerber-kommen-in-turnhallen-3212469.html
der Vorfall vom Montag: http://www.sz-online.de/nachrichten/angriffe-auf-journalisten-3210992.html
Pegida und die zunehmende Verrohnung: www.sz-online.de/sachsen/zunehmende-verrohung-3211933.html
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Offline EWHL

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #578 am: 1. Oktober 2015, 19:22:19 »
Vor wem verbeugt sich denn der Fiduziar auf diesem Bild? Ich meine, als Oberster Souverän ist eine solche Demutsgeste unangemessen. ;)

http://www.maz-online.de/Brandenburg/Reichsbuerger-blockieren-mit-kruden-Verfahren-Brandenburgs-Gerichte

Und zur Sicherheit im Volltext:
Potsdam. Sie leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und erkennen Finanzämter und Steuerbescheide nicht an: Die sogenannten Reichsbürger bringen Brandenburgs Finanzrichter auf die Palme. Die rechtsgerichtete Gruppe belaste die Justiz enorm, sagte der Vizepräsident des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg, Professor Thomas Stapperfend, am Donnerstag im Rechtsausschuss des Landtags. Von der Anzahl her ließen sich die Verfahren, bei denen es meist um nicht bezahlte Steuern geht, noch bewältigen. Etwa fünf Prozent der Prozesse gingen auf das Konto von Reichsbürgern. „Sie belasten uns vor allem mit ihrer Art und Weise“, so Stapperfend. „Den Hardcore-Vertretern geht es nur darum, Sand ins Getriebe zu streuen.“

Massenauflauf im Gerichtssaal

Erst vor drei Wochen habe ein Beschuldigter während einer Verhandlung die Polizei gerufen, weil er sich schlecht behandelt fühlte. In einem anderen Fall seien über die Videoplattform Youtube Anhänger zu einem Gerichtstermin gerufen worden. 30 pöbelnde Reichsbürger blockierten so das Gericht. „Wir setzen solche Termine inzwischen nur noch an, wenn der Sicherheitsdienst im Haus ist“, so Stapperfend.

Er beobachte das Phänomen seit etwa zwei Jahren mit wachsender Sorge. „Es ist nicht damit zu rechnen, dass es sich nur um eine vorübergehende Modeerscheinung handelt“, so der stellvertretende Gerichtspräsident. Die Reichsbürger, die vor Gericht auftauchten, seien oft „wirtschaftlich nicht so erfolgreich“, erklärt der Jurist. Einige hätten mehrere Insolvenzen hinter sich. Eine Zeit lang habe ein Steuerberater, der in die Szene abgeglitten sei, bei vielen Verfahren eine Rolle gespielt. Inzwischen sei dem Mann die Zulassung entzogen worden.

Wie gefährlich die Reichsbürger sind, ist umstritten. Die frühere brandenburgische Verfassungsschutzchefin Winfriede Schreiber hatte erklärt: „Ein Teil der sogenannten Reichsbürger ist einfach nur ein bisschen spinnert, ein anderer Teil ist klar rechtsextrem.“ Die rechtsextremistische „Reichsideologie“ geht laut Verfassungsschutz zurück bis in die Gründungszeit der Bundesrepublik. „Reichsbürger“ und ihre „Reichsregierungen“ behaupten, die Bundesrepublik Deutschland sei illegal und existiere daher nicht. Oft bezeichnen sie die Bundesrepublik als „GmbH“. Das Potsdamer Innenministerium hat Handlungsempfehlungen für den Umgang mit den Staatsleugnern herausgegeben. „Diskussionen sind wenig zielführend. Die Personen wollen Verwirrung stiften, um staatliche Stellen von rechtlich gebotenem Handeln abzulenken“, heißt es da unter anderem.

In der Mark gibt es rund 100 Aktivisten

In Brandenburg tummeln sich rund 100 Reichsbürger. Immer wieder fallen die reaktionären Esoteriker unangenehm auf. Sie wollen kein Bußgeld wegen Falschparkens zahlen oder legen Widerspruch gegen Gebühren- und Steuerbescheide ein. Im Mai gab sich ein 45 Jahre alter Mann bei einer Polizeikontrolle in der Prignitz als Reichsbürger aus. Er wurde wegen Urkundenfälschung angezeigt, nachdem er den Beamten seinen „Reichsausweis“ zeigte. Zudem hatte er an seinen Kennzeichen Aufkleber des Deutschen Reiches angebracht und damit die übliche Europalitze überklebt.

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Offline Wilki

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #579 am: 2. Oktober 2015, 17:15:37 »

Schwäbische vom 1.10.15

„Reichsbürger“ torpedieren Verhandlung
Direktor Norbert Strecker bricht im Amtsgericht nach einer Viertelstunde ab

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-%E2%80%9EReichsbuerger%E2%80%9C-torpedieren-Verhandlung-_arid,10315144_toid,290.html
 

Offline Der Plöngler

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #580 am: 2. Oktober 2015, 17:39:48 »

Schwäbische vom 1.10.15

„Reichsbürger“ torpedieren Verhandlung
Direktor Norbert Strecker bricht im Amtsgericht nach einer Viertelstunde ab
...

Die Aussage der Schlagzeile ist falsch und wird auch vom Artikel selbst nicht getragen. Da wurde nichts abgebrochen, sondern die Verhandlung ordnungsgemäß mit einer Abweisung des Einspruchs gegen den Strafbefehl beendet. Well done!
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Offline Wilki

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #581 am: 2. Oktober 2015, 21:23:03 »

Schwäbische vom 1.10.15

„Reichsbürger“ torpedieren Verhandlung
Direktor Norbert Strecker bricht im Amtsgericht nach einer Viertelstunde ab
...

Die Aussage der Schlagzeile ist falsch und wird auch vom Artikel selbst nicht getragen. Da wurde nichts abgebrochen, sondern die Verhandlung ordnungsgemäß mit einer Abweisung des Einspruchs gegen den Strafbefehl beendet. Well done!
Stimmt. Danke für den Hinweis. Mit der Überschrift erschien es bei mir im News Reader. 
 

Offline Arthur Dent

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #582 am: 3. Oktober 2015, 12:54:24 »
Reichsbürger in Brandenburg
Kein Reich am Gericht

http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1011273/
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Presseschnipsel
« Antwort #583 am: 7. Oktober 2015, 14:00:14 »
Hihi, da ist wieder ein Reichsdepp bei Spiegel-online aufgeploppt:

zu
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundesbank-listet-alle-goldbarren-einzeln-auf-a-1056569.html
schrieb "allonsenfants"
http://www.spiegel.de/forum/member-530615.html

Zitat
   Heute, 10:31 von allonsenfants

Ich denke eher, dass unsere westalliierten Freunde in Wahrheit einen Großteil der Goldreserven in ihren Händen behalten wollen. Ich schließe auch nicht aus, dass im Hintergrund irgendwelche geheimen Zusatzverträge existieren, die der Bevölkerung - wie in anderen Bereichen auch - von der Regierung verheimlicht werden - Verträge, die den Zugriff beschränken. Hinzu kommt ferner, dass D immer noch keinen Friedensvertrag bekommen hat.
Das ist der gegenwärtige politische Zustand: die Goldreserven bekommt man ins Land nicht rein und die hier gelagerten US-Atomwaffen nicht raus!
Das sagt doch wohl alles - oder nicht?
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Presseschnipsel
« Antwort #584 am: 9. Oktober 2015, 19:50:16 »
Noch'n Reichsdepp bei SPON:

http://www.spiegel.de/forum/member-378206.html

Zitat
#167 Heute, 12:26 von 13wahlstratege
620 metrictons in Zügen zu verschieben - geht doch oder?

Alleine das wäre eine Story mit Tiefgang und der Sache von wenigen "Überfliegern" dienlich, natürlich auch derer, denen das Eigentum einfach ausgelagert wurde. Ein Hinweis, ein richtiger Tip. Werden Sie "fündig", denn so etwas liegt doch in Tresoren herum, die in EUropa "offziell" im Grenzbereich zweier Staaten klimatisiert lagern dürfen. So gesehen dient es Staaten, denen wir, d.h. Adolf noch was schuldig blieb. Die Entourage einer GmbH hat da keinen Zugang. Wozu auch? Ist sie Eigentümerin? NEIN; sie hat ja auch nur einen Bruchteil Wiedergutmachung geleistet. Auch deshalb maßen sich Abteilungsleiter bei dieser Gesellschaft mit beschränkter Haftung an, ihren Chef immer wieder zu ermuntern, die schwarze Null vorzuzeigen. Ich fürchte nur es sind mehr NULLEN. Nicht zu fassen.

Und bevor hier jemand auf den Gedanken verfallen mag, ich schreibe nicht über Indianer, noch habe ich je ein Karl May Buch zu Ende gelesen. So etwas widerte mich schon damals an. Im Zuge eines Besuch echter Abkömmlingen im "Reservat" in Arizona, konnte ich mir selbst ein Bild machen. Das blibe bis auf den heutigen Tag quicklebendig.

Wer mehr Transparenz in der Welt haben will, sollte stets darauf bedacht sein, daß mehr als ein Finger auf andere zeigt.

By the way. Fru Merkel (norwegisch für Frau) hat heute eine "nicht" zu erwartende Schlappe erlitten. "Was bilden diese Wikinger" eigentlich ein, mag so mancher Anhänger in doitschen Landen nun denken? Richtig denken, erspart manchmal doch glatt den sein für den rechten Humor. Schönen Tag noch.
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#168 Heute, 12:37 von 13wahlstratege
Übrigens es existiert immer noch der entsprechende, notarielle ..

... ausgefertigte und unterschriebene Kaufvertrag aus dem Jahre 1983 !! Sie denken, das sei nicht möglich? So gesehen liegen sie auf der ganzen Linie dieser Republikaner als Mitinhaber der Deutschen Gesellschaft mit "beschränkter" Haftung.
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Zitat
   06.10.2015, 16:48 von 13wahlstratege
Sehender Augen wird diese Republik mit Ihren Granden untergehen..

Vielleicht merken die Bürger noch nicht einmal das? Leicht möglich, wahrscheinlich wollen einige von denen die Veröffentlichung über den Konkurs der Deutschland GmbH aus dem Bundesanzeiger lesen. Schwarz auf weiß. Kann sein.

Die Regierung in Deutschland wird sich in einigen Tagen doch echt fragen lassen müssen, wie geht das denn?

Snowdens Werk sollte mit dem Sacharow Preis 2015 des Europäischen Parlaments ausgezeichnet werden. Thats it.