Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264629 mal)

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Aldebaraner

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5640 am: 14. Juni 2019, 15:56:49 »
Nur wenn sich ein Anwalt findet, der es tut, ist es eben ein Schwein ... wenn der Täter ganz böse fies war. Wenn sich also alle Anwälte ethisch korrekt verhalten, dürften bestimmte Angeklagte keinen Verteidiger mehr finden.  Das wäre dann das ethisch korrekte Ergebnis.

Mein Problem mit der Geschichte ist, dass ich mir halt nicht vorstellen kann, dass die Dame so doof sein konnte, eine ganze Gruppe hörbar für alle und so eindeutig zu beleidigen. Deswegen kommen mir bei der Sache direkt Störgefühle hoch. Und wenn die Dame einen RA wählt und ihre Sicht der Dinge schildert, kann man den doch nicht direkt zum Nazi machen ... .

Inhalt von Srafakten und die Berichte der Journaille weichen häufig drastische voneinander ab. Wenn der jetzt die Haverbeck oder den Mahler verteidigen würde, möge man ja mit der voreiligen Verortung  Recht haben ... .
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5641 am: 14. Juni 2019, 16:07:33 »
Ich denke du verwechselst gerade zwei Fälle, das mit dem Anwalt bezieht sich mMn auf den HutWutBürger der Schadensersatz haben möchte.
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Aldebaraner

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5642 am: 14. Juni 2019, 16:23:58 »
Okeeeeh,

ich hatte das auf den Verteidiger der Zugbegleiterin bezogen ... .
 
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Offline Anmaron

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5643 am: 14. Juni 2019, 17:11:23 »
Schadenersatz von Fremden für eigene Dummheit in eigener Initiative. Das gibt es in den USA.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5644 am: 14. Juni 2019, 18:38:46 »
Ein guter Anwalt raet seinem Mandanten ab.


Du solltest das richtig betonen:

Zitat
Ein guter Anwalt raet seinem Mandanten ab.

;)


Netzfund in dem Zusammenhang:

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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #5645 am: 14. Juni 2019, 21:08:27 »
Zitat
Maik G. wurde am Rande einer Pegida-Demonstration gefilmt - und als "Hutbürger" bekannt.

Natürlich kann er nichts dafür, dass er Maik heißt. Passt aber wie die Faust aufs Auge.
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5646 am: 15. Juni 2019, 07:23:46 »
Wenn dass der Obererpel liest, wird das Geschrei groß werden. In Apolda war doch eine Zeit lang die schwarze Gummiente aktiv, oder?

Egal, schließlich ist der Obererpel ja der Pressesprecher und Anführer aller deutschen Gelbwesten, da kann es gar nicht drei verschiedene, durchgeknallte Trüppchen in Thüringen geben.  ;D
Spoiler

Drei „Gelbwesten“-Gruppen in Thüringen gelten als etabliert
Das Innenministerium erklärt: „Schnittmengen zu rechtsextremistischen Gruppierungen und Reichsbürgerbewegung“. Eichsfeld, Sömmerda und Apolda sind besonders im Fokus.
15. Juni 2019 / 00:19 Uhr

 Sömmerda/Apolda/Eichsfeld. Sie haben in Frankreich gegen höhere Besteuerung von Diesel demonstriert. Später fordern sie die Absenkung aller Steuern – in den ersten Tagen haben „Gelbwesten“ in Paris Tausende Menschen auf die Straße gebracht.

Das war im November 2018. Nur wenige Wochen dauert es, bis die Protestwelle Deutschland erreicht. In Thüringen kommt sie im Dezember an, wie Erkenntnisse des Innenministeriums belegen.

An jenem Freitag stehen Menschen, die als Erkennungszeichen gelbe Warnwesten tragen, auf der Brücke der Autobahn 38 bei Wingerode im Eichsfeld. Sie haben Deutschlandfahnen dabei, winken Autofahrern zu – Ziele: nicht bekannt.

Es dauert zwei Monate, bis sie im Eichsfeld erneut in Erscheinung treten. Zwischendurch registriert das von SPD-Minister Georg Maier (SPD) geführte Haus weitere Veranstaltungen in Sömmerda und Apolda von anderen Gelbwesten-Gruppen. 41 Mal versammeln sich bis Ende März, so die behördlichen Erkenntnisse, Personen in Heiligenstadt , Sömmerda und Apolda . Zwei Ermittlungsverfahren der Polizei wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Beleidigung dauern im Zusammenhang mit diesen Bewegungen an.

Seit Ende März dürften noch weitere Veranstaltungen hinzugekommen, sodass die Gesamtzahl mittlerweile bei weit über 50 liegen dürfte. Meist verfolgen diese als Spaziergänge oder Kundgebungen deklarierten Veranstaltungen kein klares politisches Ziel – abgesehen von Protest.
Bei „Patrioten“ und „Reichsbürgern“

Das Thüringer Innenministerium hat bisher kaum Erkenntnisse über die Beweggründe sowie die Zusammensetzung der Gruppen, schreibt in der Antwort auf eine „Kleine Anfrage“ des CDU-Innenpolitikers Raymond Walk – das Dokument liegt dieser Zeitung vor – von einem „Mobilisierungspotenzial im niedrigen zweistelligen Bereich“.

Gleichwohl das Ministerium feststellt, dass „Erkenntnisse einer gezielten Steuerung [...] durch Rechtsextremisten“ nicht vorliegen, sind aber dennoch personelle Überschneidungen registriert worden. So tauchten bei Veranstaltungen der Gelbwesten Personen auf, die zuvor bereits bei Veranstaltungen von rechtsextremistischen Gruppierungen oder Reichsbürgern registriert wurden.

Wie fließend die Grenzen dabei sein können, zeigt ein Blick auf die Aktivitäten der Gruppen in den sozialen Medien, aber auch auf der Straße. Dort werden, wie im Februar in Heiligenstadt , Flyer verteilt mit indirekten Bezügen zur neuen Rechten, wie beispielsweise der Identitären Bewegung, der vom Verfassungsschutz „rechtsextreme Bestrebungen“ attestiert werden.

In mindestens einer Facebook-Gruppe werden Beiträge der rechten Initiative „Erfurt zeigt Gesicht“ weiterverbreitet, die in der Vergangenheit immer wieder gegen den dortigen Moscheebau mobilisiert hat und regelmäßig den rechtspopulistischen Verein „Pax Europa“ bewirbt, der wiederum im Visier des bayrischen Verfassungsschutzes steht.

In Weimar nahmen Anhänger der gelben Westen an einer Demo der rechten Bewegung „Patrioten für Deutschland“ und in Zella-Mehlis an Veranstaltungen eines Reichsbürgervereins „Staatenlos“ teil.
Kundgebung von „Gelbwesten“ in Sömmerda und auf A71-Brücke
Am Sonnabend gegen 12 Uhr demonstrierten ca. 25 Personen mit gelben Westen auf dem Marktplatz in Sömmerda und erklärten sich damit solidarisch zu den Protesten in Frankreich.
[close]
https://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Drei-Gelbwesten-Gruppen-in-Thueringen-gelten-als-etabliert-1553722500
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5647 am: 15. Juni 2019, 10:12:52 »
Der staatendoofe Andi hat es in die Presse geschafft, auch wenn er mittlerweile umgezogen ist

Zitat
In Weimar nahmen Anhänger der gelben Westen an einer Demo der rechten Bewegung „Patrioten für Deutschland“ und in Zella-Mehlis an Veranstaltungen eines Reichsbürgervereins „Staatenlos“ teil.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5648 am: 16. Juni 2019, 09:40:17 »
Prozess vor dem Amtsgericht Bitburg Reichsbürger und Drogendealer?


Da haben alle aber nochmal Glück gehabt!

RD sind die zwei nämlich nicht.
Oder vermutlich nicht.
Da Reichsdeppentum nicht strafbar ist, ist das eh völlig wurscht, das Gericht wird sich mit dem Punkt gar nicht aufgehalten haben, weil es schon vermutlich nicht Gegenstand der Anklage war. (Hat also mit wahrscheinlich RD nix zu tun, ich wollt's aber dennoch mitteilen, damit klar ist, wie die Sache ausging.)


Zitat
Prozess vor dem Amtsgericht Bitburg
Keine Reichsbürger, aber Drogendealer

Ein Mann und eine Frau sind vom Amtsgericht Bitburg wegen mehrerer Delikte verurteilt worden. Der Verdacht, dass sie den sogenannten Reichsbürgern angehören könnten, wurde aber nicht bestätigt.

Der Mann erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und Körperverletzung.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war das Telefon des 40-Jährigen überwacht worden. Dabei habe sich der Verdacht ergeben, dass er mit Drogen handeln könnte. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei tatsächlich etwas: Rund 140 Gramm Cannabisblüten stellten die Beamten sicher.

Frau versuchte, Cannabis verschwinden zu lassen

Die Frau muss 1.800 Euro Geldstrafe bezahlen. Sie wurde wegen versuchter Strafvereitelung und eines tätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten verurteilt. Sie hatte versucht, das Marihuana aus dem Fenster zu schütten, als die Polizei in die Wohnung kam.
Reichsbürgerverdacht nicht bestätigt

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte es Hinweise gegeben, dass die beiden Angeklagten aus der Verbandsgemeinde Speicher der sogenannten Reichsbürgerbewegung angehören könnten. Der Verdacht bestätigte sich laut Gericht im Prozess nicht.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/Prozess-vor-dem-Amtsgericht-Bitburg-Reichsbuerger-und-Drogendealer,reichsbuerger-cannabis-100.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5649 am: 16. Juni 2019, 16:25:47 »
das wird dem rechten Deppenpack aber wohl gar nicht gefallen
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/erschossener-regierungspraesident-luebcke-festnahme-in-hessen-a-1272699.html
Festnahme im Fall des erschossenen Regierungspräsidenten Lübcke

Spoiler
Im Fall des erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke haben Spezialeinheiten der hessischen Polizei einen 45-jährigen Mann festgenommen. Der dringend Tatverdächtige wurde am Sonntag in Untersuchungshaft genommen, wie die Staatsanwaltschaft Kassel und das hessische Landeskriminalamt mitteilten. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" soll der Mann aus dem rechtsextremen Milieu stammen.
[close]

Sicher werden die rechten Deppen wird jede Menge Erklärungen bis hin zum Vorwurf der Fälschung und Lüge finden um davon abzulenken, dass es ein Rechter war.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5650 am: 16. Juni 2019, 16:42:44 »
Das ist  kein Rechter wie Rüdiger Hoffmann kein Neonazi ist.
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5651 am: 16. Juni 2019, 17:07:14 »
Zur Ergänzung des bereits Bekannten.
Der Verfassungsschutz weiß von nichts ...


Zitat
Sonntag, 16. Juni 2019
von Tim Schulz
 
 
Rechte Esoteriker: Anastasia in Ostsachsen

Die sogenannte Anastasia-Bewegung wirkt auf den ersten Blick harmlos. Gerade im ländlichen Raum finden die Öko-Aussteiger immer mehr Anschluss, machen sich mit ehrenamtlichen Engagement in abgehängten Dorfgemeinden beliebt. Hinter der grünen Fassade aus New-Age-Esoterik und Biolandbau verstecken sich aber auch Antisemitismus, Rassenglaube und Verschwörungstheorien. Die völkische Sekte ist auch in Sachsen aktiv.
Spoiler
Es sind harmonische Szenen, die sich in Grabow abspielen. Frauen in alten Trachten, Männer in Zimmermannskluft bei der Landarbeit. „Goldenes Grabow“ lautet der verheißungsvolle Name der skurril anmutenden Gemeinschaft. Sitzkreise, Gesangsabende, Volkstanz – für viele mag das zwar befremdlich und irgendwie aus der Zeit gefallen wirken, eine Bedrohung für die Demokratie würde man hinter der grünen Aussteiger-Fassade allerdings nicht vermuten. Aber die Siedler sind keine Hippies oder Reenactment-Truppe: Die Bildern einer aktuellen RBB-Dokumentation zeigen Anhänger der sogenannten Anastasia-Bewegung, einer sektenartigen Gruppierung mit völkischem Weltbild.

Aber woher kommt die skurrile Gruppierung? Ihren Ursprung hat die „Bewegung“ in Russland. Anastasia – das ist eigentlich eine fiktive Figur aus der esoterischen Romanreihe „Die klingenden Zedern Russlands“. Ein blonde, weiße Frau, die zurückgezogen und im Einklang mit der Natur in der sibirischen Taiga lebt. Eine Mischung aus allmächtigem Waldgeist und völkischer Reinheitsfigur – für Autor Wladimir Pusakow ist sie ein Sprachrohr, um seine esoterischen Theorien zu verbreiten.
Radikale Ideologie hinter spiritueller Fassade

Und das mit Erfolg: Mittlerweile umfasst die Anastasia-Reihe zehn Titel mit einer Auflage in Millionenhöhe, übersetzt in mehrere Sprachen – insgesamt über 2.000 Seiten auf denen Pusakow seinen Anhängern, die skurril anmutende Mischung aus Esoterik-Theorien ausbreitet. Okkulte Überlieferungen, parawissenschaftliche Ausführungen über Auren, Wiedergeburt und Ufologie wechseln sich in seinen Büchern ab mit Bezügen zu Naturreligionen und dem christlichem Fundamentalismus. Hinter der Fassade aus New-Age-Spiritualität und Naturverbundenheit verbergen sich aber auch Reichsbürger-Ideologie, Rassenlehre und offene Judenfeindlichkeit. Mitglieder der Sekte seien „offen für alle Thesen von Hohlerde, Flacherde über Chemtrails, Reptiloide bis hin zu klassischen antisemitischen Verschwörungstheorien wie Holocaustleugnung, jüdische Weltverschwörung“, so Raimond Lüppken, Journalist und Kenner der rechtsesoterischen Szene.
Willkommene Gäste

Über ein Dutzend Anastasia-Gruppen mit gut 800 Mitgliedern existieren mittlerweile in Deutschland. Die Gruppen sind über das ganze Bundesgebiet verteilt. Anastasia-Sympathisanten zieht es allerdings vermehrt in ländliche Gegenden, die mit Bevölkerungsschwund zu kämpfen haben – so wie das brandenburgische Grabow. Vielerorts werden die Sekten-Ableger deshalb anscheinend geduldet und in manchen Ortschaften sogar willkommen geheißen. Frischen Wind würden die harmlos wirkenden Esoteriker in die verstaubten Dörfer bringen, sich engagieren und leerstehende Gebäude sanieren. Für die Lokalpolitik in den abgehängten Regionen auf den ersten Blick ein Glücksfall, entsprechend schauen Bürgermeister und Ortsvorsteher anscheinend oft großzügig weg, wenn es um die rechtsextreme Ideologie der völkischen Siedler geht.

Das es sie aufs Land zieht, hat aber noch einen anderen Grund: Außerhalb der Städte wollen die Siedler sogenannte „Familienlandsitze“ gründen: Die Anhänger der sektenartigen Gruppierung wollen kleine Selbstversorger-Höfe aufbauen, sich unabhängig machen vom „System“. Aus den einzelnen Landsitzen sollen so nach und nach ganze Siedlungen entstehen - eigene, „reine“ Gemeinschaften. Ein Konzept, dass auch andere rechtsextreme Siedlergruppen in Deutschland seit geraumer Zeit verfolgen.
Dringt Anastasia nach Sachsen vor?

Auch in Sachsen wird die Szene zunehmend aktiv. In Bautzen etwa vernetzen sich Anhänger der evangelikalen Sekte „Organische Christus Generation“ (OCG) mit dem Reichsbürger-Milieu. Das Umfeld der AfD, Identitäre und Teile der Stadtgesellschaft soll sich gegenüber den Rechtsesoterikern in der Vergangenheit offen gezeigt haben. Das zieht auch Anastasia-Leute an: Im März trat Frank Willy Ludwig in einem Yoga-Studio in der ostsächsischen Stadt auf.

Der Rassenideologe und Verschwörungstheoretiker gilt als einer der prominentesten Vertreter der Gruppierung im deutschsprachigen Raum. Seine konspirativ organisierten Vorträge sind wirre Darbietungen über germanische Götter, außerirdisches Leben und: Rassenkunde. Immer wieder ist die Rede vom „slawisch-arischen Wissen“, von der vermeintlich kosmischen Herkunft der „weißen Rasse“. Ludwig selber zeigt sich inspiriert von der „Ahnenforschung“ der SS, seine Veröffentlichungen schmücken unzählige Hakenkreuze. Und er ist bestens vernetzt in der rechten Verschwörungsszene: Regelmäßig zeigt er sich in seinen Videos im Gespräch mit dem schweizerischen Antisemiten Heinz-Christian Tobler oder trat in der Vergangenheit bei Veranstaltungen von Reichsbürger Meinolf Schönborn auf.

Und das ist nicht die einzige Regung des Anastasia-Umfelds im Freistaat: Laut dem Newsletter eines OCG-Anhängers aus Bautzen bestünden seit Anfang 2018 Pläne zur Gründung einer sogenannten Schetinin-Schule im ostsächsischen Görlitz. Das Konzept und die verwandten LAIS-Schulen sind eng mit der Anastasia-Philosophie verbunden. Experten gelten sie als „sektiererisch“. Ebenso wie bei den Siedlungsprojekten sollen auch in den Anastasia-Schulen völkische und antisemitische Vorstellungen eine zentrale Rolle spielen. Eine LAIS-Aktivistin aus Deutschland etwa gehört, Recherchen der Wieder Zeitung zufolge, zur Bundesführung der neonazistischen Jugendorganisation „Sturmvogel“.

Inwiefern das Projekt in Görlitz tatsächlich den Ideen Schetinins verschrieben ist, ist fraglich. Dass rechte Esoteriker aber alternative Schulmodelle oftmals als Sprungbrett in bürgerliche Kreise nutzen, ist keine neue Entwicklung. In Österreich sollen bereits mehrere LAIS-Projekte bestehen. In der Reichsbürger-Szene erfreuen sie sich großer Beliebtheit, aber auch unter alternativen und nicht-extremistischen Esoterikern gewinnen sie anscheinend Freunde.
Verfassungsschutz: Keine Kentnisse

Die Behörden geben sich derweil unbedarft. Auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Martina Renner antwortete das Bundesamt für Verfassungsschutz Anfang Februar, es lägen keine Kenntnisse zur "Anastasia-Bewegung" in Deutschland vor. Ähnlich sieht es bei diversen Landesämtern aus: Sowohl der brandenburgische, der sachsen-anhaltische als auch der bayrische Verfassungsschutz konnten ähnliche Anfragen kaum beantworten.

Oder wollten sie nicht? Die Linken-Abgeordnete Andrea Johlige aus Brandenburg kritisierte die Sicherheitsbehörde zuletzt. Der Grund: Nur wenige Tage, nachdem die Abgeordnete ihre Anfrage praktisch ohne Antwort zurück erhielt, erschien der oben genannte Beitrag des RBB – mit einer Einschätzung des Verfassungsschutzes. Während der Dienst gegenüber der Abgeordneten angab, die "Anastasia-Bewegung" sei kein Beobachtungsobjekt, erläuterte man den Journalisten, dass die Gruppierung im Blick der Behörde sei und eine „mögliche Rutschbahn in den Rechtsextremismus“ darstelle.
[close]
https://www.endstation-rechts.de/news/rechte-esoteriker-anastasia-in-ostsachsen.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5652 am: 16. Juni 2019, 18:17:26 »
Bisher waren für mich bärtige, etwas vergammelt aussehende "Latzhosenmüslis" Relikte der Spät-68er-Bewegung, die es über Startbahn-West,
Anti-Pershing und Atomkraft-nein-danke letztendlich zu den Grünen verschlagen hat.

Jetzt sind das auf einmal Nazis und sonstige Rechte. Es wird immer komplizierter. ;D Kann man da nicht eine Kennzeichnungspflicht oder was
ähnliches einführen?
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5653 am: 16. Juni 2019, 19:54:59 »
Bisher waren für mich bärtige, etwas vergammelt aussehende "Latzhosenmüslis" Relikte der Spät-68er-Bewegung, die es über Startbahn-West,
Anti-Pershing und Atomkraft-nein-danke letztendlich zu den Grünen verschlagen hat.

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5654 am: 16. Juni 2019, 21:01:33 »
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