Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264598 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5190 am: 26. März 2019, 08:35:05 »
Innenminister Maier führt Gebühr ein: Reichsbürger zahlen bald 5 Euro je Tag

Zahlen sie nicht!  ;)

Hört sich wiedermal gut an ist aber (leider) rechtswidrig.

SH hat das ja schon im August '17 eingeführt und damit "gute Erfahrungen" gemacht.
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=4605.msg135143#msg135143

Sachsen wollte das einführen, aber ich weiß derzeit nicht, was daraus geworden ist.
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=5002.msg149598#msg149598

Bremen wollte es einführen, tat es dann aber doch nicht.
http://www.taz.de/!5545968/

Sachsen-Anhalt wollte:
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/ausweispflicht-sachsen-anhalt-prueft-gebuehr-fuer-reichsbuerger

und Thüringen wollte auch:
https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/politik/detail/-/specific/Thueringen-will-Reichsbuerger-Gebuehr-erheben-1178146866

Die Sache hat aber einen Haken: sie ist rechtswidrig. Das dürfte der Grund für die Entscheidung Bremens sein.
Wenn SH damit "gute Erfahrungen" gemacht hat, dann ist das entweder gelogen oder unsere Kundschaft klagt die Sache vor den total illegalen Gerichten diesmal nicht weg, sondern läßt sich von der Meldung abschrecken, obwohl mit einem kurzen Satz die Sache erledigt wäre.

Die Ausweise gehören nämlich dem Staat, er würde also für die Verwahrung seiner eigenen Sache eine Gebühr erheben.

Darüberhinaus müssen Gebühren angemessen sein.

Die Stadt Stuttgart wollte besonders hohe Gebühren von legalen Waffenbesitzern für die Kontrollen haben (Grund war natürlich die mögliche Verhinderung des Sammelns von möglichst vielen Waffen) und ist damit gescheitert, weil sie die Angemessenheit nicht nachweisen konnte.

Die Piraten konnten eine Behörde zurechtstutzen, die von Journalisten für die Einsichtnahme nach Informationsfreiheitsgesetz exorbitante Gebühren erheben wollte (10.000 € oder sowas für Kopien). Nach dem Motto "Haben wir noch nie gemacht, uns fällt schon was ein". Also ähnliche Bauernschläue wie bei unserer Kundschaft. Funktioniert halt nicht, wenn einer klagt.

Den Ausweis steckt ein Behördenmitarbeiter einfach in ein Fach oder in einen Stahlscharnk, da fällt praktisch keine weiterer Aufwand an. Selbst 1 € pro Tag dürfte zuviel sein.

Mal ganz abgesehen von der Tatsache, daß unsere Kundschaft ja meist schon das Händchen gehoben hat und ca. 1100 € im Monat als unpfändbar behalten darf. Der Ausweis muß also bei Anforderung wieder ausgefolgt werden ohne eine Zahlung zu erhalten.

Es gibt sogar einen Artikel, in dem ausführlicher auf die Rechtswidrigkeit dieser Gebühr eingegangen wird, aber den finde ich jetzt natürlich gerade nicht wieder.
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #5191 am: 26. März 2019, 09:43:57 »
Die Sache hat aber einen Haken: sie ist rechtswidrig. Das dürfte der Grund für die Entscheidung Bremens sein.
Wenn SH damit "gute Erfahrungen" gemacht hat, dann ist das entweder gelogen oder unsere Kundschaft klagt die Sache vor den total illegalen Gerichten diesmal nicht weg, sondern läßt sich von der Meldung abschrecken, obwohl mit einem kurzen Satz die Sache erledigt wäre.

Die Ausweise gehören nämlich dem Staat, er würde also für die Verwahrung seiner eigenen Sache eine Gebühr erheben.

Und warum soll das rechtswidrig sein? Schließlich sind die Ausweise nicht dazu gedacht, von einer Behörde verwahrt zu werden, sondern beim Inhaber. Wenn der die Aufbewahrung bei der Behörde verlangt, kommt auf diese ein Aufwand zu, der nicht in den Regeln vorgesehen ist.

Und du glaubst gar nicht, was das für eine Brühe ist, bis man eine Dienstanweisung für die Aufbewahrung, das regelmäßige Nachzählen und Abstauben und erst recht die Wiederausgabe unter Dach und Fach hat.
 

Offline Schreibtischtäter

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5192 am: 26. März 2019, 09:49:33 »
Der Inhaber erhält ja auch keine Gebühr für die Aufbewahrung ;) Natürlich kann man besondere Vorschriften (täglicher Nachweis des noch vorhanden seins, Verschlusskontrolle, physische Prüfung der Echtheit täglich) erlassen, aber das ändert nichts an dem Problem. Ich würde meinem Behördenchef raten, die Dinger anzunehmen, Gratis, aber nur mit nem Vorlauf von sagen wir, 2 Wochen wieder auszugeben... und da man Name+Adresse hat und weiss, dass diese Menschen gern mal Föööhrer ohne Föööhrerschein spielen ne Info an die örtliche Polizei geben. Fahren ohne Fahrerlaubnis, Bußgeld, Widerspruch, Klage, Erscheinen ohne Nachweis der Person=Nichterscheinen, Prozess innerhalb von 15 min durch, Geldbuße rechtens.
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5193 am: 26. März 2019, 13:16:05 »
In der Nacht sind Bombendrohungen gegen Rathäuser in ganz Deutschland eingegangen, mehrere Gebäude wurden geräumt. Ein Zusammenhang mit weiteren Drohungen ist nicht ausgeschlossen.

In mehreren deutschen Städten sind nach offenbar rechtsextremen Bombendrohungen Rathäuser evakuiert worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin sagte gegenüber t-online.de, die Schreiben wiesen auf einen rechtsextremen Hintergrund hin. Betroffen waren die Städte Augsburg, Göttingen, Kaiserslautern, Chemnitz, Neunkirchen im Saarland und Rendsburg in Schleswig-Holstein.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_85468378/rathaeuser-evakuiert-ermittlung-wegen-rechtsextremer-bombendrohungen.html


Möglicherweise Kundschaft?
http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Mittleres-Mecklenburg/Mirow-23-Jaehriger-beisst-und-kneift-Polizisten-bei-Verkehrs-Kontrolle
« Letzte Änderung: 26. März 2019, 15:07:14 von SchlafSchaf »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5194 am: 26. März 2019, 23:35:39 »
Ich kann ja ein wenig verstehen, dass man den Besuch des Gerichtsvollziehers nicht unbedingt toll findet. Wobei die meisten ja wirklich unheimlich nett sind, gut, A********* gibt es da auch, wie in jedem Beruf.

Aber, der kündigt sich doch höflich an, mit fast allen kann man reden und wirklich "Böses" will doch auch kein Gerichtsvollzieher ....

Ich frage mich aber auch, warum da nicht konsequent angezeigt wird bzw. eine entsprechende Strafverfolgung erfolgt.

Spoiler
Ich erschieße dich“ : Attacken auf NRW-Gerichtsvollzieher häufen sich - auch Reichsbürger oft dabei

Düsseldorf Der Fall einer in Bochum zusammengeschlagenen Gerichtsvollzieherin machte Schlagzeilen. Am Dienstag legte NRW-Justizminister Peter Biesenbach eine Liste der 288 Angriffe auf Gerichtsvollzieher alleine im letzten Jahr vor. Es ist eine Besorgnis erregende Bilanz.


Von Reinhard Kowalewsky

Gerichtsvollzieher sollen dem Recht in Deutschland zur Geltung verhelfen, so die Erwartung. Doch tatsächlich sind sie immer häufiger Freiwild für säumige Schuldner, zeigt eine für den Landtag vorbereitete Liste von NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU), die am Mittwoch vorgestellt wird. In 201 Fällen wurden sie im Jahr 2018 beleidigt oder es wurde versucht, sie zu nötigen. Davon 57-mal von Anhängern der Reichsbürger. 86-mal wurden die Justizmitarbeiter körperlich bedroht, davon 12-mal mit Hieb- und Stoßwaffen. Und mindestens einmal kam es zu einer Bedrohung mit einer Schusswaffe.

Die Liste der Vorfälle füllt ganze 22 Seiten. Einige Auszüge: „Bei unserem nächsten Treffen brauchen sie ein neues Gebiss“, sagte ein Schuldner. Eine Gerichsvollzieherin wurde mutwillig zugeparkt, um ihr Wegfahren zu verhindern. „Wenn Sie nicht sofort verschwinden, schlage ich sie tot“, sagte ein Täter, auf eine Strafanzeige wurde seltsamerweise verzichtet.

Doch als ein Schuldner eine Gerichtsvollzieherin mit der Eintragung von Schadenersatz bei einem US-Register einschüchtern wollte, wurde Strafanzeige gestellt. Eine Schuldnerin stellte Strafantrag bei der russischen Militärstaatsanwaltschaft. Ein Gerichtsvollzieher wurde von einem Mann aus der rechten Szene mit einem Baseballschläger bedroht - keine Strafanzeige, da nicht zugeschlagen wurde und die Räumung unter Polizeibegleitung dann problemlos verlief.



Eine Justizmitarbeiterin wurde leicht mit dem Auto angefahren, als eine Schuldnerin flüchten wollte, Strafanzeige. Bei einer Vollstreckungshandlung war ein gefährlicher Hund zugegen, es gab keine Strafanzeige, da „letztlich nichts passiert ist“. Ebenso verzichtete der Staat auf eine Staatsanzeige bei Androhung des Gebrauchs einer Schusswaffe.

In einem Fall hatte das Fehlverhalten eines Schuldners bereits Konsequenzen: Er hatte im März 2018 eine Gerichtsvollzieherin angerufen und gesagt: „Ich will kommen und werde Dich erschießen“. Dafür gab es eine Geldstrafe vom Amtsgericht.
[close]
https://rp-online.de/nrw/landespolitik/angriffe-auf-gerichtsvollzieher-haeufen-sich-in-nrw-2018-waren-die-reichsbuerger-71-mal-dabei_aid-37706197
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5195 am: 27. März 2019, 00:04:36 »
wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen, dass das noch schlimmer wird. Im gleichen Maße, wie die Menschen (zurecht) das Gefühl haben, dass die Mitte und die unteren Gesellschaftsschichten abgehängt werden, während man sich ganz oben weiterhin scheinbar völlig unbehelligt die Taschen vollstopfen kann, nimmt die Bereitschaft zu, sich dem Staat und seinen oder auch den Forderungen Dritter zu verweigern. Wenn ich lese, dass eine große Zahl von Cum-Ex-Verfahren nicht geführt werden können weil noch nicht mal mit den Ermittlungen begonnen werden konnte, wenn also Wohlhabende offenbar ungeniert den Staat um Milliarden Euro betrügen können, ohne dass sie dafür Strafverfolgung fürchten müssen weil bei vielen Fällen schlicht Verjährung droht; oder wenn ich lese, dass man in Hessen Steuerfahnder gezielt kaltgestellt hat obwohl oder weil sie erfolgreich waren, dann wundere ich mich nicht mehr darüber, dass hier immer mehr Menschen, die ohnehin schon mit wenig auskommen müssen, nicht einsehen wollen, dass man ihnen ständig in die Taschen greift, sie sanktioniert und noch mehr benachteiligt.
Ein HartzIV-Empfänger darf sich nichts zuschulden kommen lassen, sonst knallt man ihm Sanktionen vor den Latz, dass er nicht mehr weiß, woher er das Geld zum Leben nehmen soll. Ein hinzuverdienender HartzIV-Empfänger kommt sich schlichtweg komplett verarscht vor und entwickelt langsam stetig wachsenden Hass, wenn man ihm vom verdienten Geld viel zu wenig finanziellen Spielraum für kaufmännische Entscheidungen lässt und er jedes Mal bei Abgabe seiner Einkommenserklärung auch noch um jeden Furz einer Investition streiten muss OBWOHL das Bundessozialgericht schon vor Jahren in einem Urteil festgehalten hat, dass sich da etwas ändern muss (natürlich, ohne dass etwas geändert wurde). Und wehe, er gibt seine Einkommenserklärung nicht rechtzeitig ab. So schnell kann er gar nicht gucken, wie er abgemeldet wird, sämtliche Zahlungen zurückverlangt werden und man ihn auch noch von der Krankenversicherung abmeldet. Und dann kann er anfangen, Widersprüche zu schreiben und mit der KV zu verhandeln, obwohl er gar nichts zum Verhandeln hat. Und wenn er eine Frist für einen Widerspruch um zwei Tage versäumt, kann er sich gleich begraben lassen. Dann wird rigoros zurückgefordert.
Wenn aber Superwohlhabende den Staat um Milliarden beSCHEISSSEn, dürfen sie auf Verjährung hoffen.

Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte!

Diese soziale Ungerechtigkeit, die sich immer weiter öffnende soziale Schere, treiben Rattenfängern wie einer Naziente oder einem Volksverführer Nehrling, der AfD und den übrigen Rechtsradikalen die Verzweifelten zu. Gerade deshalb machen mich diese Zustände besonders wütend.
Und natürlich sind es vor allem die Dummen unter den Verzweifelten, die in die Arme dieser Scharlatane flüchten. Sie leben in ständiger Angst, dass man ihnen noch mehr weg nimmt und sie noch weiter ins Hintertreffen geraten. Ob das nun in einigen Fällen eine nicht zutreffende Empfindung ist weil manche Leute ja auch selbst an ihrem Schicksal Schuld tragen, spielt dabei fast keine Rolle.

Wir werden in diesem Land nichts erreichen, diese Entwicklung zu stoppen, wenn sich nicht endlich in der Politik der Wille durchsetzt, für mehr Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich zu sorgen. Die Menschen müssen das sichere Gefühl gewinnen, dass es keinen Unterschied macht, ob jemand reich ist oder arm, wenn er gegen Recht und Gesetz verstößt. Aber da sehe ich keine Hoffnung. Das wird immer schlimmer und ist nur noch zum Kotzen.
« Letzte Änderung: 27. März 2019, 00:08:50 von Reichskasper Adulf Titler »
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Offline Goliath

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5196 am: 27. März 2019, 05:36:46 »
@Reichskasper Adulf Titler Schön geschrieben, hatte noch ein K rumliegen.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5197 am: 27. März 2019, 07:41:13 »
@Reichskasper Adulf Titler: Treffend beschrieben!
Leider kann ich nur einen Daumen und nur ein K+ vergeben.
Aus Deinem Text greife ich mal heraus:

OBWOHL das Bundessozialgericht schon vor Jahren in einem Urteil festgehalten hat, dass sich da etwas ändern muss (natürlich, ohne dass etwas geändert wurde).

Als das BVerwG (ich glaube 2016) urteilte, alle halbautomatischen Langwaffen für Jäger seien dann illegal, wenn sie abnehmbare Magazine hätten (was quasi für alle zutrifft), erhob sich ein lautes Rumoren in den Foren (ich hoffe, ich habe den Sachverhalt in der Kürze einigermaßen zutreffend dargestellt, aber eigentlich kommt es nicht darauf an).

Man konnte das so aus dem Gesetz herauslesen, obwohl es gar nicht der Intention des Gesetzgebers entsprach. Das Gesetz war also schlicht und einfach schlecht gemacht (ob wiedermal von einer externen Anwaltskanzlei, weiß ich nicht).

Ob die Lobby überhaupt hätte aktiv werden müssen, entzieht sich meiner Kenntnis, aber viele MdB sind selbst Jäger (Lindner hat ja wohl auch die Prüfung geschafft).

Es dauerte etwa 9 Monate und das Gesetz war geändert sowie im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Das soll jetzt nicht heißen, ich hätte etwas gegen Lobbies, so wie Teile unserer Qualitätspresse.

Lobbies sind wichtig und nicht ohne Grund gesetzlich verankert.

Damit wollte ich nur die Fallhöhe veranschaulichen: H4er haben offenbar keine Lobby.

Früher hätte man die SPD als die Interessenvertretung der Mühseligen und Beladenen vermutet, aber die hat ja schließlich H4 erfunden und wundert sich seit Jahren über mangelnde bzw. sinkende Zustimmung.


knallt man ihm Sanktionen vor den Latz

Die scheinen häufig ziemlich willkürlich zu sein.
Dagegen kann er klagen, aber bei Untätigkeit (die Behörde schreibt einfach keinen Bescheid), kann der Normalo zwar nach 3 Monaten klagen, aber bei denen, die ohnehin nichts haben, also im Bereich der Sozialgesetzgebung, beträgt die Frist gleich mal 6 Monate. Warum? Weiß kein Mensch.
Die einen richten sich irgendwie ein, andere verzweifeln, die dritte Gruppe sucht das System irgendwie zu umgehen.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5199 am: 27. März 2019, 12:13:48 »
Das Meinungsbarometer unter dem Artikel ist echt gruselig, da haben min. 55% dafür gestimmt, daß alles nur halb so wild ist.
 

Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5200 am: 27. März 2019, 12:41:29 »
Danke für die Zustimmung und die Ks.
Ja, ich sehe das immer mehr, wie Menschen in ihrer Verzweiflung und Resignation sich nicht nur von diesem Staat abwenden, sondern sich gegen ihn wenden. Sei es, dass sie ihr Kreuz bei der Wahl bei Rattenfängern und Extremisten machen, oder dass sie ihren Briefkasten abschrauben und aggressiv gegenüber den Vertretern von Kommunen werden. Dadurch verschlimmern sie ihre eigene Situation natürlich, aber die Gesamtsituation in diesem Land wird auch immer schlimmer.

Ich habe den Eindruck, dass die Politik inzwischen selbst Gefangene der Zustände ist. Und zwar jener Zustände, die der Lobbyismus geschaffen hat, indem er an den Schaltstellen der Politik die richtigen Leute platziert hat. Im Grunde müsste man viele Politiker direkt vor Gericht stellen weil sie gegen den Amtseid verstoßen und diesem Staat schaden.
Wie lange hat man dem Treiben der CumEx-Betrüger zugesehen? 12 Jahre. 12 Jahre, in denen die Politik von diesen Betrügereien wusste und nichts dagegen tat.
Rund 57 Milliarden hat der Spaß den Staat gekostet. Also uns alle. Geld, das anderswo gut zu brauchen wäre.

Steuerhinterziehung funktioniert prächtig, wenn an entscheidender Stelle in der Landesregierung Weggucker sitzen, oder Handlanger, die dank ihrer ministeriellen Befugnisse Steuerfahnder kaltstellen. Ist einer dieser Handlanger dafür belangt worden für den Schaden, den er dem Staat zufügte? Nein, die Verantwortlichen haben weiter Karriere gemacht. Hessenherpes ging in die Wirtschaft.

Schröder, bei dem ich als altes Mitglied der Partei schon Bauchschmerzen bekam, ist der Stiefellecker des russischen Hinterhältigen geworden. Vorher hat er noch seinen Freund, einen Wirtschaftskriminellen, die HarzIV-Gesetze machen lassen.

Das ist sowieso der logische Gang: Wirtschaft – Politik – Wirtschaft. Drehtürer. Wer da noch glaubt, es gäbe keine Interessenvermengungen, glaubt auch an die gute Fee im Märchen.
Wie viele Lobbyisten aus der Wirtschaft haben einen Hausausweis von Ministerien? Hunderte.
Wie oft haben sich Politiker mal mit HartzIV-Empfängern an einen Tisch gesetzt und geredet? Oder von HartzIV-Empfängern vorformulierte Gesetzestexte entgegen genommen und 1zu1 übernommen und beschlossen? Ja, jetzt wird es lächerlich. Das geht natürlich gar nicht. Das geht nur bei Maßanzugträgern mit Einkommen in Millionenhöhe.

Dass keiner dieser Typen je auf die Idee käme, dass diese Entwicklungen diese Gesellschaft in eine derart schlimme Schieflage bringen könnten, dass unumkehrbare Prozesse in Gang gesetzt werden, die das ganze Gefüge sprengen können? Was sind das für Leute, die über diesen Tellerrand nicht hinaus blicken? Was werden sie tun, wenn die Radikalisierung fortschreitet? Was soll geschehen, wenn immer größere Teile der Gesellschaft im Abseits stehen und immer höhere Leistungen vom Staat beanspruchen müssen, und die Sozialsysteme implodieren?
Was glauben diese Leute, wie soll es dann weitergehen? Sollen Mauern um Wohnareale gezogen werden, wo nur noch jene Zugang haben, die es sich leisten können? Wird man irgendwann so weit kommen, dass sich jene, die voller Hass sind, Waffen besorgen, und jene, die auf der anderen Seite stehen, ebenfalls – um sich vor den Hasserfüllten schützen zu können?

Die Vorschau auf die Entwicklungen der Sozialsysteme wurde doch von Experten schon vor langer Zeit präsentiert. Und mindestens ebenso lang ist beleuchtet, wohin soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit führen, wie sie die Gesellschaft spalten, radikalisieren, und wie Teile der Gesellschaft regelrecht verslummen und dann Parallelgesellschaften entstehen, die nur ihre eigenen Gesetze akzeptieren.

Wissen unsere Verantwortlichen in der Politik eigentlich, wie sich jemand fühlt, der einerseits von staatlichen Leistungen abhängig ist, andererseits aber ständig Druck und Sanktionen zu spüren bekommt und diesen Konflikt zwischen Unterstützung und Hass auf den Unterstützenden für sich nicht mehr auflösen kann?
Bei so einem Menschen steigt der Adrenalinspiegel und bleibt auf hohem Niveau. Er wird krank. Und so wie er krank wird und spürt, dass ihm das Wichtigste, was er noch hatte, nämlich seine Gesundheit, abhanden kommt, so wächst auch immer mehr sein Hass auf das System. Wenn einer keine Lebensfreude mehr hat und jeder schöne Moment, sei es der Sonnenschein an einem Frühlingstag oder ein Geschenk von verbliebenen Freunden, von einem grauen Tuch der Hoffnungslosigkeit und Wut überdeckt wird, dann kündigt er innerlich die Verbindung zu diesem Staat. Dann will er, der auf die Zuwendungen dieses Staates angewiesen ist, nichts mehr mit diesem Staat zu tun haben. Aber er muss. Denn ohne die Zuwendungen ist er ganz am Arsch.
Er fängt an, die Hand zu beißen, die ihn füttert. Und er spürt diesen Konflikt, aber er kann ihn nicht mehr auflösen. Dann schaltet er ab, hört auf, sich zu wehren gegen vereinfachende Denkweisen. Er versucht nicht mehr, die Problematik intellektuell anzugehen, sie zu durchdenken. Er wendet sich einfachen Lösungen zu, einfachen Parolen, wendet sich jenen zu, die sie anbieten. Wenn er bei diesem schwarz-Weiß-Denken erst mal angekommen ist, ist er für differenzierende Betrachtungsweisen nicht mehr empfänglich. Gut, manche waren es nie. Aber viele waren es sicher.

Ich glaube, es gibt inzwischen unzählige Studien, die solche Entwicklungen beleuchten und vor ihnen warnen. Und da bin ich wieder an dem Punkt angelangt, wo ich nicht mehr weiter weiß. Wie kann es sein, dass die Politik die Kurve nicht kriegt? Wie kann es sein, dass die Wirtschaft mit ihren stets so schlau und allwissend auftretenden Mäulern nicht endlich andere Wege beschreiten will? Schließlich hätte ausgerechnet die Wirtschaft einen Nutzen davon, wenn mehr Menschen wieder am Konsum teilhaben können. Aber nein, wir schlittern, die Entwicklung klar sehend, immer weiter in diese falsche Richtung. In eine Katastrophe. Sei es der Klimawandel, sei es Insekten- und Vogelsterben, sei es die Vernichtung immer mehr natürlicher Lebensgrundlagen, ohne die die Existenz des Menschen nicht möglich ist. ♥♥♥gal, sobald der Warner auftritt, kommen die Dummschwätzer, Relativierer, Verharmloser, Beschwichtiger und Lügner aus den Löchern geschossen und plärren mit erhobenem Zeigefinger "ABER!".

Meine Fresse, es ist kurz vor 12. Wir haben keine Zeit mehr, die Bedienungsanleitung des Wagens zu suchen und durchzulesen, der gerade auf den Abgrund zu rast.
Aber genau das geschieht dauernd und fortwährend. Es wird geschwafelt und verzögert. Und die Warnungen werden mit abstrusen Gegenargumenten verwässert und verwischt bis nichts mehr übrig bleibt. Jede Diskussion um die nun wirklich drängenden Probleme wird derailt, auf Nebengleise geführt, und so lange zerschwafelt, bis genug Zweifel gesäht sind, die die Diskussion im Nichts enden lassen. Und ich glaube inzwischen, dass dahinter sehr interessierte Kreise stehen. Man kann ja bei fast keinem Thema um Umwelt und Gesellschaft mehr in Foren diskutieren, ohne dass die Trolle aus den Löchern spritzen und alles bis zur Unkenntlichkeit zerhacken. Manche Artikel lese ich schon gar nicht mehr. Und wenn ich sie lese, meide ich die Kommentarspalten, weil ich sonst bei der geballten Ladung an Ignoranz und gezielter Destruktion so sehr in Zorn gerate, dass ich diesen Aaschlöchern entgegentreten will. Aber dann verschwendet man nur seine Zeit.

Ich höre jetzt hier auf, habe keine Lust mehr zum Schreiben. Ich rege mich nur auf und komme dann selbst aus diesem Kreislauf aus Wut und Resignation nicht mehr raus.

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Aldebaraner

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5201 am: 27. März 2019, 15:02:30 »
Genau ... und dann werden auch noch Lobbyisten Minister. Das ist der Gipfel !
 

Offline physik durch wollen

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5202 am: 27. März 2019, 21:54:32 »
Man überschütte ihn  @Reichskasper Adulf Titler mit Karma (auch wenn ich dein Namen echt behämmert finde)
Angst und Unmöglichkeit sind aus meinem Wortschatz gestrichen
 

Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5203 am: 27. März 2019, 22:02:51 »
ich finde ihn auch behämmert. Aber mein Realname ist noch behämmerter  ;D
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Offline Rabenaas

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #5204 am: 27. März 2019, 23:25:22 »
Oh Graus!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!