Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264582 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4950 am: 13. Februar 2019, 18:14:44 »
Zitat
Und weil heute der 13. ist und es in FB deshalb ordentlich rumort, hier ein guter Essay:

https://www.ruhrbarone.de/griff-in-die-geschichte-stichworte-zu-dresden/162518?fbclid=IwAR1dYOlXJYWMOrRWRbtDuq3G5B3b_DEZHZC82geGlEMIMq3guOqFvQMO9Tw#

Harte aber wohl notwendige Worte.


 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4951 am: 14. Februar 2019, 09:41:25 »
Mehrere rechte Medien nehmen einen NDR-Journalisten und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter Beschuss. Ein Volontär soll diskreditiert werden. Quelle.

Zitat
Vier Texte in wenigen Stunden


Es hat nur wenige Stunden gedauert, da gingen vier ähnliche Artikel auf einschlägigen rechten Nachrichtenseiten online. Die rechtspopulistische Wochenzeitung Deutschland-Kurier berichtete, der islamfeindliche Blog Politically Incorrect (PI-News), die in Russland registrierte Seite für Falschmeldungen Anonymous News und die Onlineausgabe der verschwörungsideologischen Compact. Sie alle hatten dasselbe Thema: den NDR und seinen Mitarbeiter Sebastian Friedrich.

Friedrich ist Volontär beim Norddeutschen Rundfunk. Vor seiner Ausbildung bei dem öffentlich-rechtlichen Sender arbeitete der promovierte Soziologe als Redakteur bei der linken Monatszeitung analyse und kritik (ak). Er schrieb unter anderem über Rassismus und den Aufstieg der AfD. Die rechten Medien stempeln ihn nun zu einem „Linksextremisten“ und zu einem „Hardcore-Kommunisten“ ab. Dass der NDR ihn angestellt hat, zeige wieder einmal, „wie linksversifft die ARD ist“ und wie die „Unterwanderung der GEZ-Medien durch Linksextremisten“ voranschreite.

Allein: Die Kernbehauptung der Artikel stimmt nicht, sagt Sebastian Friedrich. In dem Ausgangstext im Deutschland-Kurier, auf den sich die anderen Texte beziehen, heißt es, Friedrich sei Mitglied der linksextremen Gruppe Interventionistische Linke (IL), weil die ak, für die Friedrich gearbeitet hat, Teil der IL sei.

Die ak bestreitet den Vorwurf. ak-Redakteur Jan Ole Arps sagt gegenüber der taz: „Wir sind eine linke Zeitung und berichten über linke Bewegungen, also auch über die IL. Wir sind allerdings dort kein Mitglied.“

Keine Konfrontation

Die Interventionistische Linke ist eines der größten bundesweiten Netzwerke innerhalb der außerparlamentarischen Linken in Deutschland. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

Auf taz-Nachfrage bestreitet auch Friedrich, Mitglied der IL zu sein: „Ich war niemals Mitglied der Interventionistischen Linken. Eine kurze Mail an mich oder ein einfacher Anruf hätten genügt, um das herauszufinden. Die Autoren geben vor, es ginge ihnen um journalistische Sorgfalt. Allerdings sind sie selbst nicht in der Lage oder nicht willens, einfachste journalistische Standards einzuhalten.“

Auch die Redaktion der ak sagt, dass der Autor des Artikels im Deutschland-Kurier, Christian Jung, sie vor Erscheinen des Textes nicht kontaktiert habe. Der einzige, den Jung offenbar kontaktiert hat, ist Kai Gniffke, der Chefredakteur von „ARD-Aktuell“. Gniffke verteidigte gegenüber Jung die Arbeit von Friedrich. Auf taz-Nachfrage, warum Jung weder Friedrich noch die ak konfrontiert habe, reagierte der Chefredakteur des Deutschland-Kurier nicht.

Zu der Redaktion des Deutschland-Kurier gehören mehrere ranghohe AfD-Mitglieder. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gilt der Partei schon lange als Feind. Seit sich der Verfassungsschutz mit der AfD beschäftigt, thematisieren Parteimitglieder immer wieder prominent die angebliche Gefahr durch Linksextremismus.

Presseskandal als Beleg für Linksextremismus

Was Jung und die anderen Autoren auch gegen Friedrich vorbringen, ist eine Geschichte aus dem Sommer 2017. Friedrich war einer jener 32 Journalisten, dem auf dem G20-Gipfel in Hamburg die Akkreditierung entzogen wurde. Daraus wurde ein presserechtlicher Skandal. Im Nachhinein räumten mehrere Behördenvertreter, darunter der BKA-Chef und der Hamburger Polizeichef, ein, Fehler gemacht zu haben. Mehrere betroffene Journalisten, darunter auch Friedrich, reichten Klage gegen den Ausschluss ein. Die Entscheidung des Gerichts steht noch immer aus.

Die rechten Autoren sehen darin dennoch einen weiteren Beweise für Friedrichs Aktivitäten in der linksextremen Szene – wieder, ohne ihn kontaktiert oder die Hintergründe recherchiert zu haben, sagt Friedrich.

Auffällig an der Berichterstattung der rechten Webseiten ist, wie anscheinend konzertiert sie passiert: Alle vier Artikel gingen am 12. Februar online, innerhalb weniger Stunden. In den rechten Filterblasen der sozialen Medien verbreiteten sich die Artikel rasant. Auf Facebook wurden sie mehrfach geteilt und teilweise mit Mord- und Gewaltandrohungen gegen Friedrich kommentiert.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4952 am: 14. Februar 2019, 12:16:16 »
Zwischenzeitlich lässt die "Lügenpresse" die Tatsache, dass Gruneburger zu den "Reichsbürgern" gehörte und damit Sarah auch terrorisiert hat, vollkommen unter den Tisch fallen.

Und das LG Neubrandenburg läßt ihn frei:


Zitat
FOLTER-TOD IN ALT REHSE
Angeklagter im Fall Sarah H. wieder frei
NEUBRANDENBURG · 14.02.2019 · 10:42 UHR


Das Landgericht Neubrandenburg hat den Haftbefehl gegen den Angeklagten im Prozess um den Folter-Tod von Sarah H. aus Alt Rehse aufgehoben.

Der Angeklagte im Prozess um den Foltertod einer Frau von Sarah H. aus Alt Rehse (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ist wieder auf freiem Fuß. Das Landgericht Neubrandenburg habe den Haftbefehl gegen den 53-Jährigen aufgehoben, sagte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag.

Angesichts der langen Dauer der U-Haft bestehe keine Fluchtgefahr mehr. Der Angeklagte erschien am Donnerstag trotzdem mit einem seiner Anwälte zum dritten Verhandlungstag in dem Prozess, der ohne Öffentlichkeit geführt wird. Ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

+++Alle Texte zum Drama um Sarah H. aus Alt Rehse finden Sie hier+++

Er soll seine 32 Jahre alte Lebensgefährtin, Sarah H., 2016 im Streit in seinem Haus nackt an ein Bett gefesselt und ausgepeitscht haben. Danach bekam das Opfer nichts zu Essen und zu Trinken, wonach sie starb. Die Leiche wurde erst Wochen später gefunden.

Der 53-Jährige war in einem ersten Prozess zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf und ordnete Neuverhandlung an. Dabei wird geprüft, ob der Mann dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden muss.
https://www.nordkurier.de/neubrandenburg/angeklagter-im-fall-sarah-h-wieder-frei-1434568302.html
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Offline Leela Sunkiller

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4953 am: 14. Februar 2019, 12:33:24 »
Versteh das wer will, ich tue es nicht. Erst zu fünf Jahren Haft verurteilt, dann geht es darum ob er statt Gefängnis in die Psychiatrie soll und die lassen ihn laufen?
"Das ist alles legal, sonst säße ich schon längst im Knast!" Peter Fitzek, rechtskräftig verurteilt und eingeknastet.
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4954 am: 14. Februar 2019, 13:37:32 »
Der ganz normale Antisemitismus in Beamtenkreisen...

Spoiler
Gefährliche Parallelwelt – Judenwitze in Beamten-Chats



Berlin  Einzelne Fälle zeigen: Polizisten, Soldaten und Justizbeamte organisieren sich in internen Chats – und propagieren rechte Ideologie.

Am Anfang stand der Schmuggel. Justizbeamte schleusten Handys in das Gefängnis in Heilbronn, später auch Drogen. Mal kassierten die Beschuldigten für die Geschäfte einhundert Euro, mal dreihundert Euro.

Doch im vergangenen Sommer flog einer der Männer auf, als er in einer präparierten Trinkpackung mehrere Tausend Tabletten Subutex zu den Gefangenen, ein Ersatzstoff für Heroin, schmuggeln wollte – versteckt in einer Tetrapak-Trinkverpackung. Der Wert: rund 1000 Euro.
Hitler-Bilder über WhatsApp verschickt

Kurz nach Beginn der Ermittlungen gegen den Justizbeamten gerieten weitere Staatsbedienstete ins Visier der Polizei. Um den Fall aufzuklären, beschlagnahmten die Ermittler die Handys der Vollzugsbeamten.

Bei zwei mutmaßlichen Schmugglern in Uniform entdeckten sie mehr. In einer Chatgruppe des Messangerdienstes WhatsApp fielen den Polizisten Hitler-Bilder auf, auch eine Rede von Hitler wurde dort verschickt, sowie Hakenkreuze und Witze etwa über den Mord an Juden in deutschen Konzentrationslagern.
Clique hinter Gittern

Die beiden Justizbeamten waren nicht die einzigen, die diese rechtsextreme Propaganda verbreiteten. In der Chatgruppe tauschten sich mehrere Mitarbeitende des Heilbronner Gefängnisses offenbar regelmäßig auf ihren privaten Handys aus – mehr als ein Jahr lang.

Seit Monaten werten Ermittler die Nachrichten der Chats aus und gehen auch der Frage nach, wie verboten einzelne verschickte Sprüche oder Bilder sind. Die Beamten waren mutmaßlich eine kleine, eingeschworene Clique hinter Gittern. Dabei sollten sie genau dort eigentlich auf der Seite des Gesetzes stehen.

Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Heilbronn gegen ein knappes Dutzend Staatsbedienstete und Anwärter, also junge Beamte auf Widerruf. Der Vorwurf: Volksverhetzung und Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen. Die Beschuldigten haben derzeit Dienstverbot. Die Justiz nimmt ihre eigenen Justizbeamten ins Visier.
Nur Einzelfälle?

Der Fall im baden-württembergischen Heilbronn hat abseits von wenigen lokalen Artikeln kaum Aufsehen in Deutschland erregt. Doch wer die Meldungen der vergangenen Monate zusammenführt, erkennt, dass sich Einzelfälle häufen. In geheimen Chatgruppen schließen sich Polizisten, Justizbeamte und Soldaten, teilweise auch Richter und Angehörige von Spezialkräften zusammen.

Manchmal bleiben sie unter sich, manchmal kommen Staatsdiener aus verschiedenen Behörden in den Chats zusammen. Manchmal sind etwa Anwälte oder Ärzte dabei. Oftmals schicken sie sich rassistische Sprüche, die sie für witzig halten. In anderen Fällen verbreiten sie rechtsextreme Propaganda. In einzelnen Ermittlungskomplexen steht noch ein anderer Verdacht im Raum: Mitarbeiter bei Polizei sollen schwere Straftaten wie Anschläge geplant haben.
Absender: NSU 2.0

Frankfurt. Im vergangenen Dezember dringen Nachrichten über die Ermittlungen der Frankfurter Justiz nach außen. Im Visier: Fünf Polizisten des 1. Frankfurter Reviers. Sie sollen rechtsextreme Chats ausgetauscht haben.

Besonders brisant: Von einem Computer der Dienststelle wurden persönliche Daten einer Rechtsanwältin gezielt abgefragt. Die Anwältin, die auch Opferangehörige der rechtsterroristischen NSU-Mordserie vertreten hatte, erhielt mehrere Drohbriefe. Absender: NSU 2.0. Die Ermittler prüfen einen Zusammenhang.

Mecklenburg-Vorpommern, September 2017. Polizisten durchsuchen das Haus eines Polizisten. Marko G. ist Beamter im Landeskriminalamt. Und er soll laut ARD-Recherchen Gründer einer Gruppe namens „Nordkreuz“ sein, eine geheime Chatgruppe.

Der Administrator war nach Angaben der „taz“ ein Soldat der Spezialkräfte bei der Bundeswehr, ein Großteil der Gruppe waren Reservisten der Bundeswehr. Gegen zwei Beschuldigte, die ebenfalls in dem Chat waren, ermittelt die Bundesanwaltschaft. Der Verdacht: Sie sollen Listen mit Personen erstellt haben, die sie selbst als links einschätzen.

Im Fall einer Staatskrise in Deutschland und einem „Tag X“ sollten diese Menschen festgesetzt und getötet werden. Unter den beiden Tatverdächtigen: ein weiterer Polizist.
„Wir hassen alle ... Afrikaner“

Sachsen, Ende 2018. Der Polizeischüler Simon Neumeyer macht Schlagzeilen. Er beschuldigt seine Mitschüler der Polizeifachschule Leipzig, in einer internen Chatgruppe auf privaten Handys rassistische Sprüche zu posten – und machte die Nachrichten öffentlich.

„Wir sind nicht aus Cottbus, Und nicht aus Ghana, Wir hassen alle ... Afrikaner“, hieß es dort demnach beispielsweise. Nach Prüfung der Chats leitete das Präsidium der örtlichen Bereitschaftspolizei ein Disziplinarverfahren ein.
Rechtsextreme Chats sind Einzelfälle

Es sind Fälle wie diese, die jedes Mal den Fokus darauf legen, wie stark rechtsextreme Netzwerke in den Sicherheitsbehörden ausgeprägt sind.

Rund 250.000 Polizisten gibt es in Deutschland, gut 180.000 Soldaten, mit Richtern, Angestellten in Behörden und Gefängniswärtern in Bund und Ländern kommen noch einmal Hunderttausende dazu.

Damit ist klar: Die bekannten rechtsextremen Chats sind Einzelfälle. Zudem gilt: Die Anzahl von Nutzern der Messengerdienste wie WhatsApp ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen – Polizisten, Soldaten und Justizbeamte liegen hier also im Trend, kommunizieren mit ihren Handys wie jeder auch in Chats.
Ein Spiegel der Gesellschaft?

Rassistische Einstellungen gibt es nicht nur bei Polizisten und in der Justiz, sondern auch unter Lehrerinnen, Krankenpflegern, Journalistinnen oder Ärzten – in allen Milieus und Schichten. Die Polizei, heißt es etwa oft, sei ein Spiegel der Gesellschaft. Mit ihren Stärken und Schwächen.

Auch verschlüsselte Chats als Kommunikationsweg für Propaganda ist nicht ungewöhnlich. Neonazis und Islamisten organisieren sich vielfach in digitalen Gruppen. Wer extremistische Gedanken oder gar Terrorpläne verbreiten will, nutzt moderne Technik.

Doch muss der Staat nicht einen besonderen Blick auf seine eigenen Beamten werfen, die ja genau die Regeln dieses Staats durchsetzen sollen, während sie dabei Waffen tragen? Und sind die Chatgruppen besonders gefährlich, weil sie unter dem Radar einer Dienststelle Uniformierte radikalisieren können?
Chats als Echo-Kammern

Die Fälle in Norddeutschland, Heilbronn und Frankfurt zeigen aus Sicht des Kriminologen Dirk Baier Parallelen zu Radikalisierungsverläufen etwa unter Islamisten. „Chatgruppen werden zu Echo-Kammern.

Man schickt sich gegenseitig Nachrichten, die die eigene Ansicht stärken. Abweichende Informationen werden nicht mehr zur Kenntnis genommen“, sagte Baier in einem Gespräch mit „Spiegel Online“. So könnten sich extreme Orientierungen verstetigen. Polizeibeamte wiederum berichten von etlichen Chatgruppen in Dienststellen.

Der frühere Polizeischüler Neumeyer erzählt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass sich nach der Veröffentlichung der internen Chats bei ihm viele Polizisten gemeldet hätten, die seinen Schritt richtig finden.

Nicht wenige hätten von „schlimmen Äußerungen“ auch in anderen Dienststellen berichtet, sagt Neumeyer. Chatgruppen, sagt der junge Mann, seien an seiner Polizeischule weit verbreitet gewesen. Die Lehrer hätten die Schüler manchmal sogar dazu aufgefordert, wichtige Nachrichten dort zu verbreiten, damit alle informiert wären.
Wie verbreitet ist Rassismus?

Das Problem setzt jedoch noch deutlich vor den Chatgruppen an. Der Staat weiß generell nur wenig von den politischen Einstellungen seiner Bediensteten – und noch weniger weiß er über deren Chatgruppen.

Nur in Einzelfällen werden Extremisten enttarnt. Studien über Rassismus in Polizei und Justiz initiieren Innenbehörden in der Regel nicht. Sicher sind Befragungen von politischen Einstellungen datenschutzrechtlich sensibel, doch nicht wenige Wissenschaftler stünden bereit, sofern sie angefragt würden. So aber bleibt die Forschungslage dünn.

Eine Anfrage unserer Redaktion bei den Justizministerien der Länder zeigt etwa, dass Fälle von Rechtsextremismus unter Mitarbeitern in Gefängnissen oder Staatsanwaltschaften nur selten überhaupt statistisch erfasst werden. Viele Behörden könnten „nur aus der Erinnerung“ Fälle nennen. Oder eben nicht.
Acht Fälle von Rechtsextremismus-Verdacht

Die Kriminalpolizei führt Lagebilder über politisch motivierte Straftaten, allerdings sind diese nicht nach Berufsgruppen aufgeschlüsselt. Die Bundesregierung kann zumindest wenige Angaben für die eigenen Behörden machen.

So wurden bei der Bundespolizei seit 2016 acht Disziplinarverfahren wegen Rechtsextremismus-Verdacht eingeleitet. Drei Verfahren laufen noch, fünf endeten mit einer Entlassung aus dem Dienst. Sieben Extremisten wurden 2018 bei der Bundeswehr enttarnt.

Das geht aus einer Antwort einer Anfrage der Grünen im Bundestag hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Beim Bundeskriminalamt gibt es demnach keine Verfahren. Beim Zoll läuft derzeit noch ein Verfahren aus 2017.
Klarheit über das Ausmaß von Extremismus

Bei Hunderten Disziplinarverfahren jedes Jahr in deutschen Behörden sind diese Fälle verschwindend gering. Aber wie viel spielt sich im Dunkelfeld ab, abseits der Öffentlichkeit?

Nach den Vorfällen der vergangenen Monate werden die Stimmen lauter, die Klarheit über das Ausmaß von Extremismus vor allem bei der Polizei fordern.

„Wir Grünen werden die Bundesregierung auffordern, sich bei der Innenministerkonferenz für einen deutschlandweiten Überblick zu extremistischen Vorfällen bei der Polizei einzusetzen, basierend auf den Meldungen der Länder“, sagt die Innenexpertin der Partei, Irene Mihalic, unserer Redaktion.

„Wir dürfen nach Meldungen zu rechtsextremen Bestrebungen bei der Polizei nicht einfach abwinken und zur Tagesordnung übergehen.“
„Nur zu dienstlichen Zwecken“

Für Beamte in diesen und anderen Sicherheitsbehörden gibt es zu Beginn eine Überprüfung. Damit versucht der Staat auszuschließen, dass Verfassungsfeinde auf Polizeistreife fahren oder im Verfassungsschutz sitzen. Doch der Staat weiß wenig, ob und wie sich Beamte im Laufe ihrer Karriere wandeln.

Ob sie sich radikalisieren. Gerade Polizisten, die häufig etwa bei Demonstrationen Extremisten gegenüberstehen oder häufig in Brennpunkten der Kriminalität unterwegs sind, können auf Dauer anfälliger sein für radikale Ideologie, warnen Polizeiforscher. Die Gewerkschaft fordert seit Jahren mehr Aufklärung und Bildungsarbeit für Einsatzkräfte.

Für Dienste wie WhatsApp braucht es keine Sicherheitsprüfung – sie sind für jeden frei zugänglich, zumindest auf dem privaten Handy, das Beamte nicht selten neben dem Diensttelefon bei sich führen. Offiziell dürfen etwa Polizisten und Zollbeamte ihre Diensthandys nur zu „dienstlichen Zwecken“ nutzen.

Beim BKA sind nach eigenen Angaben nur wenige Mobiltelefone überhaupt so programmiert, dass Polizisten Chat-Software wie WhatsApp nutzen können. Beim Zoll soll dies bei den Handys gar nicht möglich sein, schreibt die Bundesregierung.
Bundespolizisten nutzen bald Handy-Chats

Aus der Anfrage der Grünen geht auch hervor, dass die Bundespolizei nun eine eigene Kommunikationssoftware testet, vergleichbar mit dem Messengerdienst WhatsApp. Die Software mache Gespräche zwischen zwei Polizisten möglich, aber auch innerhalb von angelegten Gruppenchats.

Künftig soll das Programm auf allen Diensthandys und den Computern in den Büros installiert werden, „um die bisherigen dienstlichen Kommunikationsmöglichkeiten wie etwa Digital-Funk zu ergänzen“. Immer wieder machte etwa der Funk der Polizei Schlagzeilen, weil es Probleme mit dem Empfang oder der Technik gab.
Neue Chat-Software zur besseren Verständigung

Die neue Chat-Software soll der besseren Verständigung unter Bundespolizisten dienen – und ist nicht dafür gedacht, um mögliche Extremisten zu überwachen. Die Bundesregierung schreibt zu den Chats mittels der neuen Software ausdrücklich: „Dabei findet keine Moderation statt.“ Ein „externer Betreiber oder Anbieter“ sei nicht eingebunden. Details zu dem Test nennt die Bundespolizei auf Nachfrage unserer Redaktion nicht.

Grünen-Politikern Mihalic begrüßt den Test. Sie sagt aber zugleich: „Unverständlich ist aber, dass diese Gruppen in keiner Weise moderiert werden, dass hier anscheinend also keine Verantwortlichkeiten oder Kommunikationsregeln festgelegt wurden.“

Nach den Vorfällen wie in Frankfurt oder Schwerin erfordere die Einrichtung solcher Chatgruppen „ein Höchstmaß an Sensibilität“.
[close]
https://www.waz.de/politik/gefaehrliche-parallelwelt-judenwitze-in-beamten-chats-id216436655.html

_______________________

Nachtrag:

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir dieses "Herzchen" hier schon hatten. Leider weiß ich gerade nicht mehr wo.

Spoiler
Hass-Blogger ist gefasst

Sieben Wochen entzog sich der Internet-Pöbler Herbert S. dem fälligen Haftantritt. Nun nahmen Fahnder den 65-Jährigen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach fest.

Noch vor Weihnachten hätte der Mann, der seit Jahrzehnten die Polizei und Justiz beschäftigt, eine im vergangenen Jahr verhängte Haftstrafe von einem Jahr und fünf Monaten antreten sollen. Doch er zog es vor abzutauchen. Seit Dienstag sitzt Herbert S. nun hinter Gittern, bestätigte Oberstaatsanwalt Stefan Täschner auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. Fahnder nahmen den per Haftbefehl gesuchten Mann aus dem Landkreis im Raum Regensburg fest und überstellten ihn in die JVA Amberg. Noch am vergangenen Samstag hatte der mehrfach einschlägig vorbestrafte frühere EDV-Kaufmann erneut in hinlänglich bekannt ordinärer Manier einem seiner langjährigen jungen Stalking-Opfer aus dem

Beide Homepages hat die Landeszentrale für neue Medien schon lange auf den Index gesetzt und Herbert S. strafbewehrt aufgefordert, die Blogs vom Netz zu nehmen. Er reagierte nicht und überzog führende Medienwächter mit unflätigsten Beschimpfungen und Beleidigungen. Auch diese Vorfälle waren schon Gegenstand von Strafverfahren gegen den 65-Jährigen. Verurteilt und mit Haftstrafen belegt wurde er bereits mehrfach wegen Beleidigung, Gewaltverherrlichung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Besitz und Verbreitung von Jugendpornografie sowie vor vielen Jahren wegen sexuellen Missbrauchs. Neben der jetzt zum Vollzug anstehenden Gefängnisstrafe, die in zweiter Instanz bestätigt und rechtskräftig wurde, war Herbert S. im vergangenen Jahr in einem parallel laufenden Prozess ein weiteres Mal zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Dieses Urteil hat noch keine Rechtskraft erlangt.

Dennoch dürfte der 65-Jährige erst in einigen Jahren wieder frei kommen. Beim Amtsgericht steht noch mindestens ein weiteres Verfahren zur Verhandlung an. Die angeklagten Vorwürfe untermauern eine offensichtlich notorische Unbelehrbarkeit.
[close]
https://www.onetz.de/oberpfalz/amberg/hass-blogger-gefasst-id2634378.html
« Letzte Änderung: 14. Februar 2019, 23:21:43 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4955 am: 14. Februar 2019, 15:04:19 »
Da scheren wir doch bitte nicht alles über einen Haufen.
Normal ist das in beamtenkreisen nicht.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4956 am: 14. Februar 2019, 15:12:33 »
Versteh das wer will, ich tue es nicht.

Das LG in Neubrandenburg scheint öfter mal eigene Ansichten zu haben.
Vielleicht kann es uns ja ein Jurist erklären, daß bei der Entscheidung alles in Ordnung ist


Im folgenden Fall fehlt wieder einmal die Angabe der Tagessätze. Die Endsumme ist also nicht aussagefähig.
Interessant ist nur die Wahl der Ausrede.    :doh:
Die hat aber offenbar auch nicht wirklich geholfen.
Er scheint aber kapiert zu haben, daß es nicht billiger wird.


Zitat
Ein 39-Jähriger ist am Donnerstag vom Amtsgericht in Chemnitz wegen Zeigens des Hitlergrußes zu einer Geldstrafe in Höhe von 900 Euro verurteilt worden. Den verbotenen Gruß hatte er am Rande einer Demonstration der in Teilen rechtsextremen Vereinigung Pro Chemnitz am 2. November gezeigt und war von einem Ordner der Demo gesehen und der Polizei gemeldet worden. Der Angeklagte gab die Tat zu. Allerdings habe der Gruß nicht Adolf Hitler gegolten. Vielmehr habe er sich mit einem anderen Mann über die Ursprünge der Geste unterhalten, die eigentlich den römischen Kaisern gegolten habe, und sie dabei auch ausgeführt.

Für das Urteil spielte diese Begründung keine Rolle. Er wisse, dass der Gruß verboten sei und habe die große Öffentlichkeit der Demo genutzt, sagte die Staatsanwältin. Der Richter erklärte, angesichts der langen Reihe an Vorstrafen des Angeklagten sei eine geringere Geldstrafe nicht zu rechtfertigen.

Der Angeklagte akzeptierte das Urteil sofort. Es ist damit rechtskräftig. (jpe)

https://www.freiepresse.de/chemnitz/hitlergruss-gezeigt-900-euro-strafe-artikel10445800
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4957 am: 14. Februar 2019, 19:36:46 »
Ob die Dortmunder Polizei etwas gelernt hat?
Oder nur bei Einzelpersonen?

Zitat
#Dortmund (ots) Die Dortmunder Polizei ist am heutigen Donnerstagvormittag (14. Februar) konsequent gegen einen rechtsextremen Versammlungsteilnehmer in der Dortmunder Innenstadt vorgegangen. Im Rahmen der Versammlung an der Kampstraße kam es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung des 27-jährigen Dortmunders mit mehreren Passanten. Bei der anschließenden Durchsuchung des aggressiv auftretenden Mannes fanden die Polizisten zudem ein Pfefferspray. Die Beamten stellten den Gegenstand sicher, schlossen den Mann für die fortlaufende Versammlung aus und erteilten ihm einen Platzverweis. Die Standkundgebung unter Teilnahme von fünf Personen war gegen 13 Uhr beendet.
https://city-report.pnr24-online.de/strafanzeige-und-platzverweis-gegen-rechtsextremen-versammlungsteilnehmer/CityReport-pnr24?fbclid=IwAR27h17IaKhdRj4qCwP0Rh_nGNQgg9b5FN6Bc37D6HNzbd8ggFNHb0P5Zrs
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4958 am: 14. Februar 2019, 20:01:41 »
Versteh das wer will, ich tue es nicht.

Das LG in Neubrandenburg scheint öfter mal eigene Ansichten zu haben.
Vielleicht kann es uns ja ein Jurist erklären, daß bei der Entscheidung alles in Ordnung ist
Hüstel, erklären kann man das nicht, jedenfalls nicht ohne genaue Kenntnis des Falles und der Akten.
Grundsätzlich kann in Deutschland jemand aus drei Gründen in Untersuchungshaft genommen werden: Verdunkelungsgefahr, Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr. Inzwischen gibt es ja den bereits dritten Anlauf zu einem endgültigen Urteil, nachdem das erste Urteil vom BGH auf die Revision des Angeklagten hin aufgehoben worden und der zweite Prozess gescheitert war. Der BGH hatte bemängelt, dass der Möglichkeit einer durch einen Wahn bedingten Schuldunfähigkeit keine Rechnung getragen worden war bzw. dass nicht zweifelsfrei dargelegt wurde, dass der Mann zur Tatzeit schuldfähig war. In der Tat scheint es jetzt um eine psychiatrische Unterbringung zu gehen.
Die Tat fand 2016 statt, nach dem ersten, aufgehobenen Urteil hätte der Mann fünf Jahre Freiheitsstrafe absitzen müssen. Da er bisher schon eine ganze Reihe Monate in Untersuchungshaft saß, stellt sich mehr und mehr die Frage, ob diese im Verhältnis zur zu erwartenden Strafe nicht unverhältnismäßig lange dauert.
Da nun schon die dritte Hauptverhandlung begonnen hat und der Tathergang im Wesentlichen unbestritten geklärt ist, dürfte Verdunkelungsgefahr als Haftgrund entfallen. Auch Fluchtgefahr scheint eher nicht gegeben zu sein.
Somit bleibt als Haftgrund vor allem noch Wiederholungsgefahr. Diese wurde vom LG aber offenbar verneint.
Wenn es sich um eine "Beziehungstat" handelte, erscheint es wohl tatsächlich eher unwahrscheinlich, dass der Mann so bald wieder eine Frau finden wird, die eine Beziehung zu ihm eingehen möchte und die dann wiederum seinen Wahnvorstellungen zum Opfer fallen würde. Auszuschließen ist das sicher nicht völlig, aber es dürfte auch nicht einfach so über Nacht eintreten. Sollte der Mann wieder eine Beziehung eingehen, hätten die Behörden jedenfalls "Vorwarnzeit".
Nach dem, was man auf die Schnelle der Presse entnehmen kann, erscheint die Entscheidung jedenfalls nicht offensichtlich unbegründet oder rechtsfehlerhaft. Ohne genauere Kenntnis kann man nicht wirklich beurteilen, ob eine andere Entscheidung geboten wäre.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4959 am: 14. Februar 2019, 22:04:16 »
Wieder einer weniger....

Ja, ich weiß, das ist absolut pietätlos, aber bei solchen Leuten fällt mir einfach nichts anderes ein. Seine (Ex)Frau Zapp-Larouch führt ja hier die "BüSo" und hat mit dieser "Partei" ja enge Kontakte ins "Reichsbürgermilieu". Bei den Wahnmachen, Pegida und vorm Reichstag...überall war sie schon dabei bzw. ihr Stellvertreter.

Spoiler
Umstrittener US-Politiker Lyndon LaRouche gestorben 14. Februar 2019, 15:48 5 Postings Der Rechtsextreme bewarb sich siebenmal um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten Washington – Er bewarb sich siebenmal um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten, vertrat Verschwörungstheorien und hatte eine kleine, aber treue Anhängerschaft – nun ist Lyndon LaRouche im Alter von 96 Jahren gestorben. Wie seine politische Bewegung LaRouche PAC am Mittwoch auf ihrer Website mitteilte, starb der umstrittene Politiker am Dienstag. Wo LaRouche starb und woran, wurde nicht mitgeteilt. In den vergangenen Jahren hatte er in einem stark gesicherten Anwesen in Leesburg im Bundesstaat Virginia gelebt. 1976 war LaRouche als Präsidentschaftskandidat der von ihm gegründeten US Labor Party angetreten, bei den kommenden Wahlen bis 2004 bewarb er sich jedes Mal um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten, kam aber nie zum Zuge. 1988 wurde er wegen Betrugs und Steuerhinterziehung zu 15 Jahren Haft verurteilt. Noch aus dem Gefängnis heraus bewarb er sich 1992 um die Präsidentschaftskandidatur, bevor er zwei Jahre später vorzeitig aus der Haft entlassen wurde. Im Laufe seiner politischen Karriere entwickelte sich LaRouche vom Linksextremen zum Rechtsextremen und propagierte eine eigene Ideologie voller Verschwörungstheorien, wonach etwa das Britische Empire und der Internationale Währungsfonds (IWF) Werkzeuge zur Erlangung der Weltherrschaft seien. Auch Antisemitismus wurde LaRouche vorgeworfen, was er allerdings zurückwies. Der Einfluss des Politikers reichte sogar bis nach Deutschland: Dort gründeten Anhänger die rechtsextreme Europäische Arbeiterpartei. (APA, 14.2.2018) - derstandard.at/2000098018578/Umstrittener-US-Politiker-Lyndon-LaRouche-mit-96-Jahren-gestorben
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https://derstandard.at/2000098018578/Umstrittener-US-Politiker-Lyndon-LaRouche-mit-96-Jahren-gestorben

Bei Psiram
https://www.psiram.com/de/index.php/LaRouche-Bewegung

Kalkofe hatte ja seinerzeit mal den BüSo-Werbespot genial durch den Kakao gezogen. Leider finde ich das Video dazu nicht mehr.

https://www.facebook.com/kalkofe/posts/1611952415511688
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4960 am: 14. Februar 2019, 23:25:40 »
Kalkofe hatte ja seinerzeit mal den BüSo-Werbespot genial durch den Kakao gezogen. Leider finde ich das Video dazu nicht mehr.

https://www.facebook.com/kalkofe/posts/1611952415511688


Et voilà:


 :salut: ;D
Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4961 am: 14. Februar 2019, 23:35:58 »
LaRouche & Co "kannte" ich schon lange bevor ich etwas von Reichsdeppen gehört habe.
Eine der "Einstiegsdrogen" in die Abgründe des Deppentums!

Natürlich bin ich absolut "untröstlich", dass die Zeit auch dieses "Problem" erledigt hat!  ;D
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4962 am: 15. Februar 2019, 08:05:35 »
Wieder einmal eine Familie, die Probleme mit dem Vater hat:


Zitat
Posted byu/Wegwerf2019
19 hours ago
Mein Vater ist Reichsbürger und macht unsere Familie kaputt


Hallo liebe User von r/de,

bevor ich anfange mein Leid zu klagen kurz ein Überblick zu meiner Situation: Ich, 20, wohne zusammen mit Eltern, jüngerem Bruder und Großmutter in der familieneigenen Doppelhaushälfte.

Wie schon dem Titel zu entnehmen ist das Ganze nicht so idyllisch wie es klingt. Angefangen vor ca. 1 oder 2 Jahren mit Dingen wie „Die Mondlandung ist fake“, oder „Die Erde ist keine Kugel“ begann mein Vater aufzufallen. Dabei bleibt es jedoch nicht. Durch sein ausgiebiges Studium des Grundgesetzes war er dann der Meinung, maschinelle Schriftstücke ohne Unterschrift seien nicht gültig und er könne dies belegen.

Daraufhin häuften sich Rechnungen und Mahnungen von diversen Institutionen wie Rundfunk, Stromanbieter, Handelskammer, und so weiter.

Seine Begründung: Es sei Illegal.

Seine Reaktion: Er schrieb und schreibt Briefe an diese Institutionen, in denen er eine amtliche Legitimation verlangt, die zeigt, dass diese Firmen dazu berechtigt sind. Einer dieser Beweise sei zum Beispiel eine notariell Beglaubigte Gründungsurkunde unseres Bundeslandes.

Sollte das innerhalb von 72 Stunden + 2 Tagen Postlaufzeit nicht bei ihm eintreffen, so könne er ein Pfandrecht von 5.000.000,00€ einfordern**.** (Beweis, dieser Brief ging an den Rundfunk)

Jeder in unserer Familie (bis auf ihn) weiß, dass das niemals funktionieren wird. Nur lässt er nicht mit sich reden. Er ist so versessen darauf dieses Geld einzufordern. Bei jeder Diskussion wirft er uns die selben Totschlag-Argumente an den Kopf – Wir würden uns nicht Bilden, Wer seine Rechte nicht kennt hat keine,…

Ich bin mit meinem Latein am Ende. r/de, was können wir als unmittelbare Angehörige tun?

EDIT: Einen Tag später Wow, das ganze hat hier ziemlich viel Aufmerksamkeit erregt. Vielen Dank an alle für die Hilfe, Tipps und Ansätze, ich bin noch dabei alles zu lesen. Ich werde mich demnächst mal dransetzen und mir die Links anschauen und Argumente herausschreiben, wenn es dann doch wieder zur Auseinandersetzung kommen sollte. Was die weitere Planung betrifft sind wir noch am überlegen. Höchstwahrscheinlich werden meine Mutter und ich ausziehen, nur was dann mit Großmutter und Bruder passiert ist noch nicht geklärt. Sobald ich neues weiß werde ich den Pfosten hier updaten.
Spoiler
Aus den Raktionen:

level 1
HansHain
282 points ·
19 hours ago

Jemand der so festgefahren ist in seiner meinung, wird sie durch außeneinwirkung wohl kaum ändern. Hatte dein vater in seinem leben zuvor mit psychischen problemen zu kämpfen?
level 2
Zoluna
Köln
164 points ·
19 hours ago

Wäre auch mein Ansatz. Ist er mit irgendwas in seinem Leben sehr unzufrieden und lebt das in diesem Wahnsinn aus?

"hmm stimmt, vielleicht hast du Recht." - kein Reichsbürger jemals
level 3
Wegwerf2019
103 points ·
18 hours ago

Es könnte höchstens daran liegen, dass er mit seiner Jobsituation unzufrieden ist. Er ist selbstständig und hat so schon manchmal Probleme die Familie über Wasser zu halten. Es kann sein, dass er sich deswegen in solchen Dingen verliert.
level 4
LeBigMac84
17 points ·
14 hours ago

Es gibt sogenannte Seelsorger Telefon Nummern, da gibt es bestimmt professionellere Hilfe als hier auf reddit. Grundsätzlich kann es wohl nicht schaden deinem Vater einfach mal zuzuhören und die emotionale Seite seines Grolls zu erkunden. Nur die Meinung eines brudis
level 5
theblackdarkness
2 points ·
7 hours ago

ich glaube das bei der oben beschrieben situation jegliches "nettes" gegenwirken sinnlos ist. es verbessert vielleicht die persöhnliche Beziehung zum vater aber danach wars das wahrscheinlich
level 4
uihrqghbrwfgquz
30 points ·
17 hours ago

Naja als Selbstständiger wirst du vom Staat nur ausgenommen und verarscht (immer mehr Bürokratie, Gesetze, Verordnungen, Strafen, Steuern für die kleinen). Während die riesigen Konzerne machen können was sie wollen weil sie Einfluss und Macht haben. Bei Interesse kann ich mal aufzählen was die letzten Jahre so kam die nur uns das Leben unglaublich schwerer gemacht haben - und ziemlich unnötig waren weil der 0815 Bürger sich eh 0 dafür interessiert. Als Stichwort nur mal Artikel 13 das alle kleineren richtig fickt. Leider ganz normal, nur das das meiste niemand mitbekommt weil für den Normalo Bürger völlig irrelevant.

Das man da einen gewissen Hass auf den Staat entwickelt und vermutlich eher zu so einem Schmarn hingezogen wird kann ich sogar tatsächlich nachvollziehen.
level 5
Nilstec_Inc
66 points ·
17 hours ago

Also erstmal haben Konzerne halt eine Controlling/Compliance Abteilung um diese Dinge zu regeln. Die schmeißen da schon auch gehörig Geld drauf. Und nur weil du etwas unnötig findest muss es das noch lange nicht sein.
level 6
uihrqghbrwfgquz
23 points ·
16 hours ago

    Also erstmal haben Konzerne halt eine Controlling/Compliance Abteilung um diese Dinge zu regeln. Die schmeißen da schon auch gehörig Geld drauf.

Klar, aber "gehörig Geld" ist für so einen Konzern Peanuts. Für den kleinen ist das aber schlicht und einfach tatsächlich "gehörig Geld".
level 7
Nilstec_Inc
23 points ·
16 hours ago
· edited 16 hours ago

Das stimmt. Die Bürokratie belastet Unternehmen relativ zu ihrer Größe meist stark unterschiedlich. Das sind dann die vielbeschworenen Synergieeffekte. Kleinere Unternehmen können versuchen solche Aufgaben auszulagern (outsourcing). Klappt aber natürlich potentiell nicht immer.

Deine Nachricht klang für mich bloß eher so, als ob Konzerne sich einfach nicht an gesetzliche Vorgaben halten würden/müssten.
level 5
r_de_einheimischer
Linkslibertär
17 points ·
14 hours ago
· edited 12 hours ago

    Das man da einen gewissen Hass auf den Staat entwickelt und vermutlich eher zu so einem Schmarn hingezogen wird kann ich sogar tatsächlich nachvollziehen.

Also vorweg, ich glaube du übertreibst ein bisschen weil du gefrustet bist, das ist aber ok.

Es ist auffällig, wie viele Reichsbürger (gescheiterte) Selbstständige sind die sich ungerecht behandelt fühlen. Man macht es sich leicht damit zu sagen, das diese Leute einfach nur "dumm" sind oder die eigene Unzulänglichkeiten auf den Staat schieben. Man macht es sich aber auch leicht damit, wirklich den Staat zu beschuldigen.

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, und ich glaube das unsere Regeln für Selbstständige wirklich übermäßig komplex sind, denn du stehst mit deiner Meinung wahrlich nicht alleine da. Selbst Leute die sehr erfolgreich selbstständig sind, stöhnen über die Lasten der Bürokratie.

Dazu kommt erschwerend, das Selbstständigkeit in Deutschland wirklich die einzige Möglichkeit ist, aus fast allen sozialen Netzen rauszufallen. Grade Ein-Personen Unternehmen liegen da sehr schnell auf der Nase, und da wirklich sonst alles sehr sehr kuschelig in Deutschland ist, ist das nochmal härter, wenn einem der Staat nicht mehr hilft.

Ich glaube, das ein Reform des Selbstständigenkonzepts, mit einem Bürokratieabbau, wahrscheinlich sehr gut präventiv gegen das Reichsbürger Phänomen wirken könnte.
[close]
https://www.reddit.com/r/de/comments/aqiokt/mein_vater_ist_reichsb%C3%BCrger_und_macht_unsere/
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4963 am: 15. Februar 2019, 09:25:38 »
@SchlafSchaf

Schau mal:
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=3174.msg217463#msg217463

 ;D
________________

Noch etwas Neues

Ein ganz "Reichsbürger" unübliches Verhalten. Bußgeldbescheid bekommen und sofort zahlen, sogar noch vor Rechtskraft. Die Ente kann es nicht sein, der Winzer oder Sürmeli auch nicht.

Spoiler
Datenschutz: Hohes Bußgeld wegen offenem Mail-Verteiler

Wer seinen Mailverteiler nicht im BCC versteckt, kann auch als Privatperson gegen den Datenschutz verstoßen. Das bekam nun ein Behördentroll in Sachsen-Anhalt zu spüren.
Artikel veröffentlicht am
14. Februar 2019, 14:26 Uhr
, Friedhelm Greis

Der Schutz personenbezogener Daten kann auch bei Privatpersonen durch offene E-Mail-Verteiler verletzt werden. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, hat der Landesdatenschutzbeauftragte von Sachsen-Anhalt, Harald von Bose, aus diesem Grund mehrere Geldbußen gegen einen Mann aus Merseburg festgesetzt. Dieser soll wiederholt Mails mit hunderten personenbezogenen E-Mail-Adressen im offenen Verteiler verschickt haben.

Bei den Mails handelte es sich demnach um Beschwerden, Stellungnahmen, Verunglimpfungen aber auch Strafanzeigen gegen Vertreter aus Wirtschaft, Presse, Kommunal- und Landespolitik. Fast täglich seien Mails verschickt worden, zum Teil an bis zu 1.600 Adressen. Zwar seien die Inhalte legitim, jedoch nicht der Umgang mit den Daten der Empfänger. "Der Mann hat sich uns gegenüber immer wieder auf die Meinungsfreiheit berufen, aber diese gestattet keine solchen offenen Verteiler", sagte Bose der Mitteldeutschen Zeitung und fügte hinzu: "Der Grund ist, dass dadurch ja Rechte Dritter berührt werden. Wir waren in dieser Sache sehr akribisch, haben jeden einzelnen Verstoß sehr genau aufgelistet, um das Ganze auch gerichtsfest zu machen, falls das nötig werden sollte."
Ausnahmen nur im privaten Bereich

Dem Bericht zufolge summieren sich die verschiedenen Bußgelder auf 2.628,50 Euro. Die Mitteilung über die Geldbuße sei am 5. Februar zugestellt worden, bereits am 6. Februar sei die Zahlung eingegangen. Allerdings sei die zweiwöchige Einspruchsfrist noch nicht abgelaufen. Möglicherweise gibt es weitere Verfahren, weil der Mann auch nach den Bußgeldbescheiden gegen den Datenschutz verstoßen haben soll.

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung findet nach Artikel 2 keine Anwendung bei der Datenverarbeitung "durch natürliche Personen zur Ausübung ausschließlich persönlicher oder familiärer Tätigkeiten". Das heißt, dass im privaten Umfeld durchaus ein offener E-Mail-Verteiler erlaubt ist. Für die Kommunikation außerhalb dieses Bereichs gilt die Ausnahme jedoch nicht.
Themenseiten:

    DSGVO Datenschutz Datensicherheit E-Mail Telekommunikation Technologie Internet
[close]
https://www.golem.de/news/datenschutz-hohes-bussgeld-wegen-offenem-mail-verteiler-1902-139399.html
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4964 am: 15. Februar 2019, 09:32:51 »
"Kohls Goldstücke"?


Zitat
Katz und Maus mit dem Rechtsstaat

 Hechingen / Matthias Badura 15.02.2019
Eine Alkoholisierte wollte ihren Führerschein nicht abgeben. Als die Polizei bei ihr daheim auftauchte, kam es zum Gerangel. Eine Verurteilung war die Folge.

Der Vorsitzende Richter am Amtsgericht Hechingen sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass sich ein Paar aus dem Raum Bisingen der Polizei widersetzte und dabei einer von vier Beamten am Handgelenk verletzt wurde. Die angeklagte Frau erhielt deswegen sechs Monate Gefängnisstrafe, ausgesetzt zur Bewährung, und muss zudem eine Auflage von 2000 Euro zahlen; ihr Lebensgefährte wurde zu acht Monaten auf Bewährung und zu einer Auflage von 1700 Euro verurteilt.

Die in Kasachstan geborene Frau war am 3. März vergangenen Jahres auf der B 27 mit Alkohol am Steuer erwischt worden. Sie weigerte sich jedoch, ihren Führerschein auszuhändigen. Die Beamten sollten ihn selber aus dem Auto holen, bot sie an. Worauf die Ordnungshüter allerdings verzichteten, weil im Wagen ein Rottweilerhund saß.

Am darauffolgenden Sonntag suchten mehrere Beamte die Frau daheim auf, um ihr die inzwischen exakt ermittelten Blutwerte (2,1 Promille) zu überbringen und den Führerschein mitzunehmen. Die Frau und ihr ebenfalls kasachisch-stämmiger Partner sträubten sich. Sie verlangten einen schriftlichen Beschluss. Die Beamten telefonierten daraufhin in Gegenwart des Paares mit Staatsanwalt Markus Engel. Der erwirkte das geforderte Schreiben von einer Bereitschaftsrichterin. Die faxte den Beschluss ins Revier Hechingen, von wo aus er zu den Angeklagten gebracht wurde. Die aber akzeptierten ihn deshalb nicht, weil es sich um eine Kopie und kein Original handle; weil der handschriftliche Vorname der Richterin fehle und der Nachname nicht leserlich sei.

Außerdem, das machten die beiden Angeklagten geltend, habe einer der Beamten seinen Dienstausweis nicht vorzeigen können. Wie solle man wissen, ob es sich um echte Gesetzeshüter handelt? Grundsätzlich seien sie immer bereit gewesen, die Fahrerlaubnis herzugeben, beteuerten die beiden. Aber – es müsse formell korrekt zugehen.

Den Polizisten, die an diesem 11. März rund drei Stunden vor dem Haus der Angeklagten zugebracht hatten, wurde es auf das neuerliche Gemäkel hin zu bunt. Sie drückten die halb geöffnete Tür auf und drangen in den Hausgang ein, wo es zu dem Gerangel kam und einer der Polizisten leicht verletzt wurde. Den Führerschein nahmen sie mit. In den Augen der Angeklagten und ihres Rechtsanwaltes war das ganze Vorgehen schlampig, unkorrekt, unverhältnismäßig und widerrechtlich. Es sei massiv gegen Grundrechte verstoßen worden. Daher müsse ein Freispruch erfolgen.

Der Richter sah das anders. Entgegen ihrer Aussage habe die Angeklagte ihren Führerschein eben gerade nicht hergeben wollen, sonst hätte sie das schon tun können, als sie erwischt wurde, meinte der Vorsitzende. Auch wäre es selbst ohne schriftlichen Beschluss rechtens gewesen, die Fahrerlaubnis abzuholen. Aber nein, die Beamten hätten sogar noch ein Telefonat mit dem Staatsanwalt vermittelt. Und der habe, was sonst absolut unüblich sei, den schriftlichen Beschluss erwirkt. Alles, alles um die Situation friedlich zu bereinigen. Aber selbst das, schüttelte der Richter den Kopf, habe dem Paar nicht genügt. Wieder gab es etwas auszusetzen.

Das Argument, die Angeklagten hätten sich nicht sicher sein können, ob sie echten Gesetzeshütern gegenüber stehen, quittierte der Vorsitzende mit Ironie: „Bei uns ziehen keine marodierenden Banden als Polizisten verkleidet durch die Gegend und stehlen Führerscheine.“

Das Eindringen ins Haus und die Wegnahme der Fahrerlaubnis sei durch die weiteren Ausführungen des Beschlusses gedeckt und zulässig gewesen. Was das Gerangel angeht, glaubte der Richter den Darstellungen der Polizei. Dass die Bewohner nur passiven Widerstand geleistet haben wollen, glaubte er nicht.

Nach dieser Lesart hätte das Paar ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Staatsmacht gespielt. Ob das „Theater“, wie es mehrfach bezeichnet wurde, seine Ursache in einem verqueren Rechtsverständnis der Angeklagten hatte, oder ob dahinter eine politische Überzeugung steckt, wurde nicht erörtert. Jedenfalls soll der Angeklagte beim Zugriff der Polizei einen Ausdruck verwendet haben, der in der militanten Reichsbürger-Szene geläufig ist. Er selber bestritt das vor Gericht. Doch könnte es die Ursache dafür gewesen sein, warum die ansonsten ereignislose Verhandlung unter Polizeischutz stattfand.

https://www.swp.de/suedwesten/staedte/hechingen/katz-und-maus-mit-dem-rechtsstaat-29958884.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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