Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264559 mal)

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Offline Neubuerger

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4605 am: 17. Dezember 2018, 18:59:16 »
Der AfD-Landesvorsitzenden in Schleswig-Holstein droht der Rauswurf: Die Parteispitze in Berlin strebt ein Ausschlussverfahren gegen Doris von Sayn-Wittgenstein an. Sie hatte für ein rechtes Bündnis geworben. Spiegel Online

Spoiler
Zitat

AfD-Spitze will Sayn-Wittgenstein aus Partei ausschließen


Vor einem Jahr hatte sie plötzlich Chancen auf den Parteivorsitz der AfD. Nur weil der heutige Parteichef Alexander Gauland kandidierte, zog sie ihre Bewerbung zurück. Nun könnte Schleswig-Holsteins AfD-Landeschefin Doris von Sayn-Wittgenstein aus der Partei ausgeschlossen werden.

Das entschied die Parteispitze bei einer Sitzung in Berlin. Sie beschloss außerdem, sie "vor dem Hintergrund mutmaßlich strafrechtlich relevanter Vorgänge" bis zur Entscheidung des zuständigen Schiedsgerichts von der Ausübung aller Parteiämter auszuschließen.

Die 64-Jährige hatte 2014 für einen rechtsextremistischen Verein geworben, der mittlerweile auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD steht. Deshalb wurde sie am 4. Dezember aus der Landtagsfraktion in Kiel ausgeschlossen. Sie gehört aber weiter dem Parlament an.

Dubiose Verbindungen

Über die Verbindungen Sayn-Wittgensteins zu dem Verein gibt es widersprüchliche Aussagen. Laut AfD-Fraktionschef Jörg Nobis hatte Sayn-Wittgenstein nicht nur bestätigt, dass sie vor Jahren zur Unterstützung des Vereins aufgerufen habe. Vielmehr habe sie auch erklärt, sie sei dort seit Jahren Mitglied.

Dagegen gab Sayn-Wittgenstein an, sie sei nicht Mitglied des Vereins und sei es auch nicht gewesen. Sie räumte aber ein, für den Verein im Jahr 2014 geworben zu haben. Der Verein sei als gemeinnützig anerkannt gewesen und habe damals weder auf der Liste des Verfassungsschutzes noch auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD gestanden.

Der Verfassungsschutz Thüringen stuft den Verein Gedächtnisstätte als rechtsextrem ein. Im Bericht von 2017 heißt es, unter dem Deckmantel des Gedenkens an die deutschen Opfer des Zweiten Weltkriegs agitiere der von der verurteilten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel mitgegründete Verein gegen den demokratischen Verfassungsstaat.
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Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Offline Evil Dude

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4606 am: 17. Dezember 2018, 19:06:57 »
Wenn die jetzt auch noch anfangen, die Nazis auszuschließen, wer bleibt da denn noch übrig?
Oder kommt dann Lucke wieder zurück?

 :scratch:
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4607 am: 18. Dezember 2018, 09:25:48 »
Bei unserer Klientel ist der "gelbe Schein" momentan ja etwas unbeliebt geworden. Natürlich wissen die Behörden solche Dinge nicht, deshalb haben sie jetzt einen guten Grund so richtig zu frohlocken. Es werden weniger "Reichsbürger". Toll, oder?

Spoiler
Reichsbürger werden weniger
Neuburg
erstellt am 17.12.2018 um 19:26 Uhr
aktualisiert am 17.12.2018 um 20:40 Uhr
Neuburg (DK) Es ist ein wenig ruhiger geworden um die Reichsbürgerbewegung in Bayern.

Aber auch in der Beobachtung der zuständigen Abteilungen im Neuburger Landratsamt und bei der Polizei heißt es auf Anfrage unserer Zeitung: "Tendenz rückläufig. " Eine genaue Zahl kann niemand nennen, vor gut zwei Jahren wurde sie auf etwa 50 Personen im Landkreis geschätzt.

Ob das nur ein Trugschluss ist und sich die sogenannten Reichsbürger mehr im Hintergrund bewegen und nicht mehr so arg an die Öffentlichkeit geraten - wie nach dem tragischen Tod eines Polizisten nach einem Einsatz im mittelfränkischen Georgensgmünd -, das mag im Moment keiner so recht beurteilen. Fest steht aber laut Neuburgs Polizeichef Norbert Bachmaier: "Im zurückliegenden Jahr hatten wir keinen Einsatz, der der Reichsbürgerszene zuzuordnen ist. " Im Gegensatz zu seinen niederbayerischen Kollegen: Die hatten erst Anfang Dezember eine Razzia in Esselbach (Kreis Landshut) bei einem 55-jährigen mutmaßlichen Anhänger der als demokratiefeindlich eingestuften Reichsbürger-Bewegung durchgeführt.

Laut Emmy Böhm vom zuständigen Sachgebiet Staatsangehörigkeiten im Neuburger Landratsamt seien die Fälle, in denen so genannte Staatsangehörigkeitsnachweise beantragt wurden "sehr zurückgegangen". Haben Böhm und ihre Mitarbeiter vor zwei Jahren noch etwa 40 bis 50 Anfragen nach einem solchen nachweis bekommen, seien es mittlerweile nur noch "vereinzelte". Sie beziffert sie auf fünf bis sechs pro Jahr. Im November 2016 habe sie den ersten Reichsbürger im Kreis registriert.

Diese Personengruppe wollen den "gelben Schein" des Staatsangehörigkeitsnachweises, weil das Dokument auf das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 zurückgeht, als es die Bundesrepublik Deutschland noch nicht gab. Und diese erkennen die Reichsbürger bekanntlich nicht an. Viele dieser Anträge würden allerdings, so erklärt Böhm, zurückgezogen, sobald das Landratsamt die Polizei darüber informiere und diese dann bei den betroffenen Personen vorstellig werde. Natürlich gebe es viele, die diskutieren wollten, so Böhm weiter. "Aber auf diese Diskussionen lassen wir uns nicht ein. " Wie viele letztlich der Szene tatsächlich angehören, ließe sich schwer sagen. Die Frage sei, wer das Ganze offen lebe oder nicht.

Detailliertere Auskunft kann Regierungsrat Klaus Ferstl geben, was die waffenrechtliche Seite anbelangt: Elf Reichsbürgern hat das Landratsamt bislang die Waffenbesitzkarte für erlaubnispflichtige Waffen entzogen. Die jeweiligen Besitzer müssen diese dann selbstständig verkaufen und dem Landratsamt den entsprechenden Nachweis beibringen. Fünf hätten gegen die Bescheide geklagt, berichtet Ferstl, vier Klagen seien noch vor dem Verwaltungsgericht anhängig. Vor einem Gericht, das die "Reichsbürger" eigentlich gar nicht als entsprechende Instanz anerkennen. Aber: "Wenn es um das eigene Recht geht, dann nehmen sie das in Kauf", ist sich Ferstl sicher. Zumal dann vor dem Richter oft das Reichsbürgertum nachträglich geleugnet werde. Zudem wurden zehn Waffenbesitzverbote für erlaubnisfreie Waffen erteilt: "Das ist eine präventive Maßnahme", erklärt Ferstl.

Reichsbürgern könnte aber auch der Entzug der Fahrerlaubnis drohen. Oftmals bekomme man "total wirre Schreiben", in denen deutlich zum Ausdruck komme, dass die Absender das deutsche Rechtssystem ablehnten - und damit auch das Melderecht, das Grundlage für die Ausstellung einer Fahrerlaubnis ist. Auffällig würden Reichsbürger etwa auch bei der Aufforderung zu Bußgeldzahlungen: "Da heißt es dann beispielsweise: ,Die Firma erkenne ich nicht an, ich zahle nicht'", erklärt Manuela Rapp vom Verkehrswesen. Sie unterstreicht aber die Einschätzung der anderen: "Der Trend ist rückläufig. " Bislang kam es im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen noch zu keinem Entzug der Fahrerlaubnis - ein entsprechendes Widerspruchsverfahren des Betroffenen ist anhängig bei der Regierung von Oberbayern.
Marco Schneider
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https://www.donaukurier.de/lokales/neuburg/Reichsbuerger-Reichsbuerger-werden-weniger;art1763,4021330
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4608 am: 18. Dezember 2018, 10:45:41 »
Der "focus" ist da exklusiv an was dran, scheint aber nicht alles verstanden zu haben:

Zitat
Neue Erkenntnisse zu Extremisten-Bewegung
Exklusiv!
Geheimdienst-Analyse liefert Einblicke in Reichsbürger-Szene


Dienstag, 18.12.2018, 09:39

In Deutschland gibt es 19.000 Reichsbürger. Lange war unklar, was die Mitglieder der skurrilen Szene antreibt. FOCUS Online liegt eine interne Untersuchung des Verfassungsschutzes vor, die erstmals die Motive der notorischen und gewaltbereiten Staatsfeinde ergründet.

Im Internet kursiert ein Videoclip mit dem Titel „Die Reichsbürger-Armee im Thüringer Wald“. Der knapp 35-minütige Film kommt im Stil einer Reportage daher. Aber er wirkt wie ein schlechter Witz, wie eine Parodie.

Zu sehen sind etwa ein Dutzend Männer, die eine Art Militärmanöver abhalten. In museumsreifen Uniformen und mit Pickelhauben auf dem Kopf stapfen sie durch einen verschneiten Wald. Die „Soldaten“ sind mit Holzknüppeln bewaffnet, die sie wie Gewehre tragen. Sie huschen von Baum zu Baum, suchen Deckung im Unterholz, immer auf der Hut vor dem unsichtbaren Feind. Der Feind ist die Bundesrepublik Deutschland.

Als einer der Kämpfer Wasser lassen muss, formt sein Strahl zwei Buchstaben in den Schnee: „DR“ – für Deutsches Reich. Die schwarz-weiß-rote Flagge weht im Hintergrund.

Truppenführer: „Regierung will deutsches Volk vernichten“

Was auf den ersten Blick wirkt wie der bizarre Auftritt einer völlig verpeilten Komiker-Truppe, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als bitterer Ernst. Der Wortführer der Einheit ist Gerhard Ittner, ein verurteilter Volksverhetzer und Holocaust-Leugner aus Franken. Vor laufender Kamera erklärt er, die Bundesregierung sei gerade dabei, „in einem offenen Überfremdungskrieg das deutsche Volk zu vernichten“. Dieser Entwicklung würden er und seine Getreuen mit aller Kraft „entgegentreten“.

Die Sicherheitsbehörden verfolgen das Treiben von Ittner und seiner Gefolgschaft mit Sorge. Die Truppe ist Teil einer extremistischen Szene, die immer größeren Zulauf gewinnt: Registrierte der Verfassungsschutz 2016 bundesweit gerade mal 10.000 „Reichsbürger und Selbstverwalter“, sind es jetzt mit 19.000 fast doppelt so viele, darunter 950 Rechtsextremisten.

Spoiler
Bislang nur wenig Erkenntnisse über Strukturen der Szene

Die Reichsbürger-Bewegung in Deutschland gilt als unorganisiert und zersplittert. Sie besteht aus vielen einzelnen Akteuren und regionalen Kleinstgruppen. Es gibt keine dominierende Kraft oder gar einen bundesweiten Anführer. Ein klares Bild über die Anhängerschaft haben die Sicherheitsbehörden mangels Datenmenge und -qualität bis heute nicht.

Erste Anhaltspunkte liefert nun eine interne, bislang unveröffentlichte Analyse des Landesamts für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg. Mit 3200 Reichsbürgern gilt das Bundesland im Südwesten als Hochburg der Reichsanhänger, lediglich in Bayern ist die Zahl mit 4200 noch größer.


Staatsschutz: Frustrierte Männer anfällig für Extremisten

Tenor der Studie, die FOCUS Online exklusiv vorliegt: Das Reichsbürger-Milieu besteht überwiegend aus Männern im mittleren und höheren Alter, die sich in einer Lebenskrise befinden, hoch verschuldet sind und einen Verlust ihrer Identität befürchten. Die einzige Lösung, ihren Problemen zu entkommen, sehen sie in der Zuwendung zu den Reichsbürgern.

Der Untersuchung zufolge sind 73,5 Prozent der Reichsbürger mit Wohnsitz in Baden-Württemberg Männer, nur 26,5 Prozent Frauen.

Ein Erklärungsansatz hierfür liege offenbar in den weit verbreiteten konservativen Geschlechterrollen, wonach der Mann Karriere macht und für die Versorgung der Familie zuständig ist. Wenn Männer ihren Job verlieren oder von finanziellen Belastungen erdrückt werden, können sie ihre Rolle als Ernährer von Frau und Kindern nicht mehr ausfüllen. Darunter leidet ihr Selbstwertgefühl, ihre „heile Welt“ bricht zusammen.

Diese schwierige private Lage begünstigt der Analyse zufolge „eine Befassung mit der Reichsbürger-Ideologie“. Hinzu komme, dass Männer oft für die Finanzen der Familie zuständig sind und sich deshalb eher „reichsbürgertypische“ Auseinandersetzungen mit Ordnungs- oder Finanzbehörden liefern – immer mit dem Ziel, Bußgelder und Steuern nicht zu bezahlen.


Junge Generation fühlt sich von der Szene kaum angesprochen

Auch zur Altersstruktur der Szene liegen dem Verfassungsschutz mittlerweile gesicherte Erkenntnisse vor. Demnach sind 76 Prozent der Reichsbürger in Baden-Württemberg älter als 40 Jahre, 55 Prozent sogar älter als 50 Jahre. Besonders selten vertreten sind die Altersgruppen der unter 18-Jährigen (0,5 Prozent) sowie die Altersgruppe der 18- bis 21-Jährigen (1,5 Prozent).

Das hohe Durchschnittsalter kommt für die Experten nicht überraschend. Denn die Kombination aus historischem Palaver und pseudo-juristischen Streitereien seien „überwiegend nicht dazu geeignet, jüngere Menschen anzusprechen“. Identitätskrisen im Jugendalter würden von anderen extremistischen Bewegungen – etwa Neonazis, Linksradikalen oder   Islamisten – „deutlich zielgerichteter genutzt“, heißt es in dem Papier.

Gewaltbereit und bewaffnet – eine hochgefährliche Mischung

In ihrer Untersuchung erklären die Staatsschützer, dass sie das Reichsbürger-Phänomen künftig intensiver erforschen wollen. So sollen Merkmale wie Familienstand und -struktur, Bildungsgrad und die berufliche Situation besser analysiert werden. Die Aufhellung des lange unterschätzten Problems scheint dringend notwendig, denn was in den Köpfen von Reichsbürgern und Selbstverwaltern vorgeht, ist für die meisten Menschen kaum nachvollziehbar.

Reichsbürger leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und lehnen deren Behörden ab. Sie behaupten, das Deutsche Reich existiere weiter. Viele nutzen Fantasie-Ausweise und erklären ihr Grundstück zur grundgesetzfreien Zone.

Zwar werden die Täter in der Öffentlichkeit vielfach als harmlose Spinner belächelt, doch die zunehmende Militanz der Szene und der hohe Grad ihrer Bewaffnung bereitet den Sicherheitsbehörden immer größere Sorgen. Momentan verfügen bundesweit 940 Reichsbürger über legale Schusswaffen.

Blutige Vorfälle zeigen, wie unberechenbar Reichsbürger sind

Wie gefährlich und unberechenbar die Gruppe ist, zeigte sich besonders bei zwei blutigen Zwischenfällen 2016: Im bayerischen Georgensgmünd tötete ein Reichsbürger einen Polizisten, in Reuden (Sachsen-Anhalt) schoss ein Gleichgesinnter auf einen SEK-Beamten. Immer wieder stellen Behörden politisch motivierte Straf- und Gewalttaten durch Reichsbürger fest. Bei Razzien werden regelmäßig illegale Waffen und Munition sichergestellt.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt derzeit gegen mehrere Männer, die sich zu einer rechtsterroristischen Vereinigung zusammengeschlossen haben sollen, um einen politischen Umsturz herbeizuführen.

Wie ernst man die Bestrebungen der Reichsbürger nehmen muss, wurde dieser Tage im sächsischen Zwickau erneut deutlich. Mehr als 20 Szenemitglieder versammelten sich in einem ehemaligen Autohaus zu einer sogenannten „Siegelrechte- und Verweserwahl“. Das Referendum war professionell vorbereitet worden – mit Wahlbenachrichtigungen an die Bürger, Wahlurnen, Wahlhelfern und einem Wahlleiter.

Polizisten lösten das obskure Treffen auf, die Staatsanwaltschaft Zwickau ermittelt gegen die Reichsbürger – wegen des Verdachts auf Amtsanmaßung.
Im Video: Ehemaliger Mister Germany wegen versuchten Mordes vor Gericht


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https://www.focus.de/politik/sicherheitsreport/ueberraschende-einblicke-in-extremisten-bewegung-brisante-analyse-zu-reichsbuergern-wer-sie-sind-wie-sie-ticken-was-sie-so-gefaehrlich-macht_id_10080517.html
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4609 am: 18. Dezember 2018, 12:48:58 »
Den nackten Urteilstenor habe ich zwar schon bei den "Reaktionen der Behörden" verlinkt.
Hier aber noch die Presse dazu. Sollte das als Crossposting gewertet werden: einfach löschen.

Zitat
Dienstag, 18. Dezember 2018 - 12:22 Uhr


Pfalz-Ticker
Gericht: Zwei „Reichsbürger“ müssen Schusswaffen abgeben


Zwei mutmaßliche „Reichsbürger“ aus dem Westen von Rheinland-Pfalz müssen auch nach einer Gerichtsentscheidung in zweiter Instanz ihre Schusswaffen abgeben. Diesen Beschluss teilte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Koblenz am Dienstag mit. „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik Deutschland und ihre Behörden nicht an (Az: 7 B 11152/18.OVG). Die zuständige Behörde hatte die Waffenbesitzkarten der beiden Männer widerrufen, weil sie gemäß mehrerer eigener Schreiben waffenrechtlich unzuverlässig seien. Aus den Dokumenten folge zweifelsfrei ihre Zugehörigkeit zum Spektrum der „Reichsbürger“.

„Schreiben rechtfertigt ihre Unzuverlässigkeit“

Ihren Vorstoß gegen den Widerruf der Waffenbesitzkarten lehnte das Verwaltungsgericht Trier ab. Ihre Beschwerde dagegen wies das OVG ab.Zwar gebe es keine einheitliche „Reichsbürgerbewegung“, erklärte das OVG. Unabhängig davon, ob die beiden Männer sich selbst als „Reichsbürger“ sähen oder nur einen Teil von deren Überzeugungen übernommen hätten, rechtfertigten ihre Schreiben die Prognose ihrer waffenrechtlichen Unzuverlässigkeit. Demnach hätten sie sich wesentliche Elemente der „Reichsbürgerbewegung“ zu eigen gemacht.
550 Reichsbürger in Rheinland-Pfalz

Der Aussage der beiden Männer, dass es mehr als 15 Jahre lang keine Gesetzesverstöße mit ihren Schusswaffen gegeben habe, maß das OVG kein Gewicht bei. Ein Restrisiko bei der Beurteilung ihrer Zuverlässigkeit mit den Waffen müsse nicht hingenommen werden.Nach früheren Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums in Mainz gibt es landesweit rund 550 „Reichsbürger“. 77 davon galten als gewaltbereit. |dpa/lrs

https://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/gericht-zwei-reichsbuerger-muessen-schusswaffen-abgeben/
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Offline emz

Re: Presseschnipsel
« Antwort #4610 am: 18. Dezember 2018, 13:39:54 »
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/koblenz-reichsbuerger-muessen-waffen-laut-ovg-abgeben-a-1244350.html

Zitat
Wer als Anhänger der "Reichsbürgerbewegung" die deutschen Gesetze leugnet, hat kein Recht, Waffen zu besitzen. Das geht aus einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz in Koblenz vom 3. Dezember hervor, den das Gericht erst jetzt veröffentlichte.

Hintergrund des Beschlusses ist der Streit mehrerer Waffenbesitzer mit der unteren Waffenbehörde. Einer habe die Bundesrepublik als Nichtregierungsorganisation, "Organisation einer Modalität einer Fremdherrschaft" und als Unternehmen oder GmbH betrachtet, teilte das Gericht unter Berufung auf die Behörden mit. Ein anderer ließ demnach erkennen, dass er die Staatsgewalt nicht anerkenne.

In Deutschland gibt es der Bundesregierung zufolge mittlerweile 19.000 Anhänger der "Reichsbürger"-Szene, die diese Ansichten häufig teilen. 950 von ihnen werden als Rechtsextremisten eingestuft. Dieses Frühjahr hatten 1200 von ihnen auch eine waffenrechtliche Erlaubnisse inne.

Im Fall der rheinland-pfälzischen Waffenbesitzer widerrief die Behörde die Waffenbesitzkarten. Die Inhaber ließen laut Gericht zweifelsfrei erkennen, dass sie dem "Reichsbürger"-Spektrum zuzuordnen seien. Diese Entscheidung hat nun auch das Oberverwaltungsgericht bestätigt. Wer sich "ausdrücklich oder konkludent" von geltenden Rechtsvorschriften verabschiede, entschied der Senat, zerstöre auch das "Vertrauen, dass die Person mit Waffen und Munition jederzeit und in jeder Hinsicht ordnungsgemäß umgeht".

Den Richtern zufolge ist dabei aber nicht die bloße Sympathie eines Waffenbesitzers mit "Reichsbürgern" ausschlaggebend. Vielmehr geht es grundsätzlich um die Anerkennung der Gesetze.

Hier die komplette Pressemitteilung:

https://ovg.justiz.rlp.de/de/startseite/detail/news/detail/News/reichsbuerger-muessen-waffen-abgeben/
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4611 am: 18. Dezember 2018, 21:53:48 »
Der Artikel in der taz zu Marion Rönsch, seinem Leben und Werden ist sehr interessant.
Spoiler
Urteil gegen rechten Waffenhändler
Vom Ende einer knalligen Karriere

Mario R. verkaufte im Netz Waffen mit rassistischen Namen und erhielt Zehntausende Euros von rechten Verlagen. Nun muss er ins Gefängnis.

BERLIN taz | Die Waffen trugen Namen wie „Migrantenschreck DP120 Bautzen Edition“ oder „Antifaschreck AS125“. Auch die Produktbeschreibungen ließen wenig Zweifel daran, welchen Verwendungszweck der Verkäufer Mario R. für die Schießgeräte im Sinn hatte: „60 Joule Mündungsenergie strecken jeden Asylforderer nieder“, stand beispielsweise unter einem Revolver. Und die Schreckschusswaffe „MS55 Lady“ versprach „jeden Schurken“ zu vertreiben, „egal ob Ficki-Ficki-Fachkraft oder Hobbydieb“.

Am Dienstag hat das Landgericht Berlin den mutmaßlichen Rechtsextremisten Mario R. wegen illegalen Waffenhandels zu zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 35-Jährige einen Online-Waffenshop namens „Migrantenschreck“ von Ungarn aus betrieben hatte. Zwischen Mai und November 2016 habe R. 167 illegale Schusswaffen an deutsche Kunden geliefert. Der Thüringer erzielte damit einen Gewinn von 99.000 Euro.

R. hatte im Laufe des Prozesses die Geschäfte eingeräumt. Er sei davon ausgegangen, ein legales Geschäft zu betreiben, sagte er. Die Waffen seien in Ungarn legal und gelten dort als „Sicherheitstechnik“. Das Gericht sah das anders. R. sei des unerlaubten Handels und der Verbringung von Schusswaffen in den deutschen Geltungsbereich schuldig. Die Waffen habe er zudem perfide beworben. Der Tatgewinn von rund 99.000 Euro wird eingezogen, urteilte das Landgericht. Es folgte im Wesentlichen der Staatsanwältin Susann Wettley, die drei Jahre und zwei Monate Haft verlangt hatte. R.s Verteidiger kündigten Revision an. Sie hatten zuvor eine Einstellung des Verfahrens oder Freispruch verlangt.

Das Urteil markiert das Ende einer über zwei Jahre langen Jagd der Behörden nach dem „Migrantenschreck“-Betreiber.
Zwei Jahre gesucht, am Ende in Ungarn festgenommen

Bereits Anfang 2016 war R. zur Fahndung ausgeschrieben worden, zunächst wegen Volksverhetzung und Verleumdung. Spätestens Ende 2016 wurde bekannt, dass die Ermittler R. als Drahtzieher hinter dem Waffenversand vermuteten. Der hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits nach Ungarn abgesetzt. Ende März 2018 nahmen ihn ungarische Spezialeinheiten fest und lieferten ihn drei Monate später nach Deutschland aus.

Der „Migrantenschreck“-Shop führte in seinem Sortiment gasbetriebene Pistolen und Langwaffen, die Hartgummiprojektile verschießen. Tests des Bundeskriminalamts (BKA) hatten ergeben, dass die Geschosse mehrere Zentimeter in menschliches Gewebe eindringen und Knochen zersplittern können. Die Waffen gelten in Deutschland als Schusswaffen und sind erlaubnispflichtig. Den Kunden versprach die Seite jedoch den Versand der Waffen „ohne lästige bürokratische Hürden“. Viele Käufer sind bereits wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verurteilt worden.

Dass R. sein lukratives Waffen-Start-up überhaupt aufziehen konnte, hatte er womöglich auch hohen Zahlungen von zwei Verlagen aus dem rechten Spektrum zu verdanken: dem Magazin Compact und dem Kopp-Verlag. Insgesamt 110.000 Euro überwiesen die zwei publizistischen Zentralorgane der Neuen Rechten zwischen Januar 2016 und September 2017 auf ein Schweizer Konto von R., wie die Staatsanwaltschaft Berlin auf Anfrage bestätigt.
Gute Geschäfte mit Compact und dem Kopp-Verlag

Das Magazin Compact gab zwischen Januar und Juli 2016 insgesamt 13 Einzelüberweisungen an R. in Auftrag. Die Zuwendungen beliefen sich auf insgesamt 75.000 Euro. Wofür R. die Summe genau erhielt, ist unklar. Auf eine Anfrage hat Compact nicht reagiert.

Dass R. eine Zeit lang die Werbetrommel für Compact-Abos gerührt hatte, ist allerdings von beiden Seiten bestätigt worden. In einem Blogbeitrag vom Oktober 2016 räumt das Magazin ein, R. zeitweise als freien Mitarbeiter beschäftigt zu haben. Auf dem rechten Verschwörungs­blog AnonymousNews.ru, das laut Ermittlern ebenfalls von R. betrieben worden sein soll, heißt es, R. habe sich um das Marketing des Magazins gekümmert. „Innerhalb von wenigen Monaten hatte ich unter allen Compact-Mitarbeitern das höchste Einkommen“, so R. nach Angaben des Blogs. Ein weiteres finanzielles Standbein bot sich R. durch den Kopp-Verlag. Der Verlag, der unter anderem Bücher über Ufologie und alternative Heilkunde vertreibt, überwies R. zwischen April 2016 und September 2017 in mehreren Einzelüberweisungen über 40.000 Euro.

Der Verleger Jochen Kopp bestätigte die Zahlungen laut Medienberichten. Hätten Käufer über R.s Blog AnonymousNews.ru den Weg zum Verlag gefunden, habe dieser dafür eine Provision eingestrichen. Insgesamt habe R. dadurch einen „Umsatz im fünfstelligen Bereich“ erzielt, hieß es demnach von Seiten des Verlags: „Soweit Zahlungen erfolgten, beruhten diese auf den üblichen Provisionen für die Vermittlung von Buchverkäufen über dessen Internet-Blog.“

R. bestätigte vor Gericht den Zusammenhang zwischen den Zahlungen der rechten Verlage und seinem illegalen Waffenversand. Das Geld habe er benutzt, um die Waffen vom ungarischen Hersteller einzukaufen, die er später in seinem Online-Shop unter neuen Namen vertrieb, sagte R. in seiner Einlassung.
Verlage weise Beschuldigungen zurück

Dass Gelder aus den hauseigenen Verlagstöpfen für den Handel mit Schusswaffen genutzt wurden, die zum Einsatz gegen Menschen empfohlen wurden, weist der Kopp-Verlag laut Medienberichten zurück. Man habe Mario R. im Sommer 2017 „nach Bekanntwerden seines bedenklichen Verhaltens“ gekündigt. Der Verlag habe zu keiner Zeit Geschäfte von R., „die Gegenstand der Anklage sind, mit Zahlungen unterstützt“.

Doch die Zahlungen des Kopp-Verlags an R. gingen weit in das Jahr 2017 hinein, die letzte Tranche erreicht ihn im September 2017. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits zahlreiche öffentliche Hinweise, dass R. hinter „Migrantenschreck“ stecken könnte. Auch war er bereits Anfang 2016 wegen Volksverhetzung von der Staatsanwaltschaft Erfurt zur Fahndung ausgeschrieben worden.

Compact war früh um Distanz zum ehemaligen Partner bemüht. Schon im Oktober 2016 warnte man in einem Blogbeitrag vor den „kriminellen Machenschaften von Migrantenschreck und R.“.
Waffen: Namen neu erfunden und teuer verkauft

Am 3. Mai 2016 verkaufte R. die erste Waffe an einen Kunden. Exakt einen Tag vorher verzeichnet sein Schweizer Konto eine weitere Einzahlung von 3.000 Euro. Absender: Compact. Das Magazin überwies danach noch viermal Summen auf R.s Konto, zuletzt am 1. Juli. Die größte Einzahlung erreicht R. am 3. Februar: 26.925,98 Euro verbucht R.s Schweizer Konto an diesem Tag auf der Habenseite.

Wie hilfreich die Gelder von Compact und Kopp beim Hochziehen seines Waffenladens waren, verdeutlicht ein Blick auf R.s Investitionskosten. Er bezog die „Migrantenschreck“-Waffen von der Waffenschmiede Keserü, die ihren Sitz keine 15 Autominuten entfernt von seiner Budapester Wohnung hat. Das Geld kam unter anderem von seinem Schweizer Konto. R. sagte vor Gericht, er habe in dieser Zeit teilweise „mehrmals die Woche 500 Euro“ von seinem ungarischen Konto abgehoben.

Die Waffen bezahlte R. bei Keserü in bar. Für den Weitervertrieb auf „Migrantenschreck“ labelte er die Waffen um und verkaufte sie im Schnitt für das Doppelte. Die „Migrantenschreck MS55 Lady“ (299 Euro) heißt eigentlich Zoraki 914 und kostet bei dem Hersteller aktuell umgerechnet 76 Euro. Das Repetiergewehr „Migrantenschreck HD130 Superior“ (749 Euro) ist beim Hersteller aktuell für umgerechnet 307 Euro erhältlich.

Wer bei „Migrantenschreck“ eine Waffe kaufen wollte, bezahlte per Vorkasse auf eines von R.s ungarischen Konten. Zu dessen kreativer Buchführung gehörte, dass er nicht nur mehrere Konten parallel führte, sondern Gelder auch auf das Konto seiner ehemaligen Freundin sowie auf das Konto eines Freundes transferierte.
Am Ende stolpert der Mann über Geldwäsche-Vorwürfe

Es gehört zu den Besonderheiten dieses Falls, dass R. am Ende weder seine illegalen Waffengeschäfte noch die flüchtlingsfeindliche Rhetorik zum Verhängnis wurde. Die Razzia in R.s Budapester Wohnung Ende März kam erst durch einen Geldwäscheverdacht zustande: Da die „Migrantenschreck“-Waffen in Ungarn legal gehandelt werden dürfen, wurden die dortigen Behörden erst aktiv, als die Berliner Staatsanwaltschaft ihnen Hinweise gab, dass R. die Einnahmen aus dem Waffenhandel auf andere Personen übertrug.

R. gab sich in der Verhandlung zurückhaltend. Noch am Tag seiner Festnahme hatte er den Beamten siegessicher entgegengehalten, „das Merkel-Regime“ sei für ihn „nicht zuständig“, wie ein Polizeizeuge berichtete. Auf der Anklagebank wirkte R. dann wie ausgetauscht. Er sprach ruhig und leise, manchmal unter der Hörbarkeitsgrenze. Meist saß er da und verfolgte in blauen Jeans, blauem Pullover und graublauen Sneakern aufmerksam das Gerichtsgeschehen. Sein Gesicht wirkte blass, resigniert und von der Haft gezeichnet.

Die 99.000 Euro Tatgewinn aus dem „Migrantenschreck“-Geschäft schuldet R. nun der Justizkasse – zuzüglich der Verfahrenskosten. Erträge aus Straftaten verwandeln sich nach Verurteilung in Verbindlichkeiten an den Staat. Mit Schulden wird R. das Gefängnis vermutlich trotzdem nicht verlassen. Er ist Mitbesitzer von zwei Grundstücken und eines Einfamilienhauses. In seiner 120-Quadratmeter-Wohnung im vornehmen Budapester Stadtteil Pasarét fanden die Ermittler außerdem allerlei Vermögensgegenstände, die sich zu Geld machen lassen, darunter mehrere Uhren und ein Werk des deutschen Pop-Art-Künstlers Devin Miles. Die Staatsanwaltschaft Berlin geht davon aus, dass R.s Schulden an den Staat „aus dem gesicherten Vermögen beglichen werden können“.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4612 am: 18. Dezember 2018, 22:04:02 »
Die entsprechenden Kreise scheinen immer über ausreichend flüssige Mittel zu verfügen.
Interessant sind ja u. a. die erklecklichen Preissteigerungen der angebotenen Waffen.
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4613 am: 19. Dezember 2018, 14:20:10 »
Ein LKW-Fahrer der im "deutschen Reich" unterwegs ist.

Falls er nicht selbstständig ist, sollte sich die Aufsichtsbehörde da bestimmt auch mal für die Spedition interessieren für die er fährt. Bei Selbständigkeit wäre das zuständige FA gefragt.

Spoiler
Treuchtlingen | Keine gute Idee

19. Dezember 2018

Die Polizei in Treuchtlingen hat es bei einer Verkehrskontrolle offenbar mit einem Reichsbürger zu tun gehabt und gegen den ermittelt sie jetzt auch. Die Beamten kontrollieren auf der B2 einen LKW-Fahrer. Der erklärt sofort, dass er die beiden Polizeibeamten nicht als solche anerkennt. Außerdem habe er keinen Personalausweis, weil er die Existenz Deutschlands nicht anerkenne und seinen Ausweis deshalb zurückgegeben habe. Dann zeigt er den Beamten zwei Phantasieausweise. Jetzt muss sich der Mann wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung verantworten. Nachdem die Beamten seine Phantasieausweise eingezogen hatten, durfte er weiterfahren.
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https://www.radio8.de/treuchtlingen-keine-gute-idee-69573/
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #4614 am: 19. Dezember 2018, 14:31:03 »
Ein LKW-Fahrer der im "deutschen Reich" unterwegs ist.

Zumindest einen Führerschein des nicht existierenden deutschen Staates muss er ja wohl gehabt haben, sonst hätte er zu Fuß weitergehen dürfen. Und seine Ladung auf dem Rücken tragen.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4615 am: 19. Dezember 2018, 18:23:30 »
Reichis bei der Frankfurter Polizei?
Kann man sich gar nicht vorstellen ...

Zitat
Unterdessen werden nach Ermittlungen zu einer mutmaßlich rechtsextremen Chatgruppe in der Frankfurter Polizei drei weitere Vorfälle in anderen Dienststellen untersucht. Dies bestätigte Beuth auf der Sondersitzung.

Zwei Beamte aus den Polizeipräsidien West- und Osthessen sollen demnach den "Reichsbürgern" nahestehen. Nach Hausdurchsuchungen am vergangenen Montag sei Material sichergestellt worden. Beide wurden suspendiert.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/frankfurt-am-main-peter-beuth-verspricht-aufklaerung-in-polizeiskandal-a-1244649.html
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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4616 am: 19. Dezember 2018, 22:27:45 »
Im Osten nichts Neues bzw. war das "gesicherte Wissen" zum angeblich fehlenden politischen Hintergrund im Fall Brandanschlag im Bautzner Husarenhof in einem Interview offensichtlich aus erstklassiger (polizei-)dienstlicher Quelle oder vielleicht sogar reine "Meinungsfreiheit"?
:think:

Zitat
19.12.2018 17:00 Uhr
Keine neue Spur nach Drews-Aussage
Der Unternehmer Jörg Drews hatte sich zum Husarenhof-Brand geäußert. © Christian Essler

Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat den Bauunternehmer aus Bautzen als Zeugen zum Husarenhof-Brand vernommen. Hilfreich war das aber nicht.

Spoiler
Von Marleen Hollenbach 1 Min. Lesedauer

Dresden/Bautzen. Die Zeugenaussage des Bautzener Bauunternehmers Jörg Drews zum Brand des Husarenhofs führt zu keinen neuen Ermittlungsansätzen. Das bestätigt jetzt Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein. „Weitere Zeugenbefragungen sind nach dieser Vernehmung nicht geplant“, erklärt der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden.

Die Ermittler waren auf den Bauunternehmer im Oktober aufmerksam geworden, weil sich dieser im Gespräch mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) zum Husarenhof-Brand geäußert hatte. In dem Interview erklärte der Geschäftsführer der Firma Hentschke Bau, der Brand hätte keinen politischen Hintergrund gehabt. Das wisse er aus zuverlässiger Quelle.

Dass bei der Brandstiftung politische Motive tatsächlich keine Rolle spielten, kann Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein auch nach der Vernehmung des Bautzener Bauunternehmers nicht bestätigen. „Wir ermitteln weiter in alle Richtungen“, erklärt er. Um herauszufinden, wer vor fast drei Jahren das Feuer legte, gehe man noch immer allen neuen Hinweisen nach.

Der Bautzener Husarenhof war in der Nacht vom 20. zum 21. Februar 2016 in Brand geraten. Das ehemalige Hotel sollte damals als Unterkunft für Flüchtlinge umgebaut werden.

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Zur Erinnerung, darum ging es:

https://www.tagesspiegel.de/politik/rechtsextremismus-in-sachsen-ermittlungen-wegen-volksverhetzung-gegen-neonazi-aus-bautzen/19252262.html

https://www.lr-online.de/nachrichten/bautzen-und-seine-brandherde_aid-3559984

https://www.n-tv.de/politik/Dachdecker-lobt-Anschlag-mit-Sieg-Heil-article19535746.html

https://www.tag24.de/nachrichten/exakt-sachsen-bautzen-brandanschlag-husarenhof-dachdecker-nazi-skandal-video-sieg-heil-202933

https://www.youtube.com/watch?v=FM50IUSVjKs

Den befragten Unternehmer:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Bautzen-ein-Unternehmer-und-alternative-Medien,bautzen122.html

https://www.deutschlandfunk.de/reichsbuerger-wenn-extremismus-vom-rand-in-die-mitte-der.724.de.html?dram:article_id=427576

und das Video mit der fraglichen Aussage:
https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL25kci5kZS9iMmM0MjAwNC01YzQ5LTRmZWUtYmI2Mi1iZjNkODcyZTg4OGY/
(ab 21:00)

Und den Zusammenhang hatten wir hier auch schon:

https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg198359#msg198359
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4617 am: 20. Dezember 2018, 00:01:18 »
"Wievele Leute braucht man zum Wechseln einer Glühbirne?" ist eine beliebte Scherzfrage.

Zum Wechseln eines Stromzählers brauch man ungefähr neun, wenn ich richtig gezählt habe, und es geht nicht ohne Verletzte ... 




Zitat
13. Juli 2018, 14:14 Uhr
Update: 13. Juli 2018, 14:21 Uhr
Erlenbach: Größerer Polizeieinsatz wegen sturer Reichsbürger

Von Adrian Hoffmann

Erlenbach/Heilbronn

Das Verhalten von sogenannten Reichsbürgern bei einer Vollstreckungsaktion hat am Donnerstag zu einem größeren Polizeieinsatz in Erlenbach geführt. Laut Polizei wurden bei der Festnahme eines Mannes drei Polizisten leicht verletzt.

Ein Monteur wollte am Donnerstag in Erlenbach im Auftrag von Netze BW einen Stromzähler wechseln. Dazu brauchte er allerdings Unterstützung eines Gerichtsvollziehers und des Schlüsseldienstes – und am Ende der Polizei. Hintergrund sind nach Informationen unserer Redaktion keine fehlenden Zahlungen, sondern die System-Verweigerung von Reichsbürgern.

Die Heilbronner Polizei bestätigte heute eine entsprechende Vollstreckungs-Aktion, die von mehreren Polizisten begleitet wurde. Auf einem Grundstück im Gewerbegebiet in der Straße „In den Lachen“ waren deren Angaben zufolge acht Personen „der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene“ präsent, „die aggressiv auf die Durchsetzung der Vollstreckungs-Maßnahmen reagierten“.

Spoiler
Bewohner spricht von überzogenem Einsatz

Ein Bewohner des betroffenen Hauses schilderte, der Einsatz sei unverhältnismäßig gewesen und es sei kein richterlicher Beschluss vorgezeigt worden. Die Frage, ob sie der Reichsbürger-Bewegung angehörten, verneinte er. „Die Polizisten sind mit drei Autos gekommen, das ist ein Unding.“ Ein junger Mann habe den Beamten den Zutritt untersagt. Der junge Mann sei in der Folge überwältigt, gefesselt und abgeführt worden.

Corinna Lüke, Sprecherin der Polizei, widerspricht den Angaben des Bewohners. Es habe sehr wohl ein richterlicher Beschluss vorgelegen. Nach erneuter Rücksprache mit dem Richter hätten die hinzugezogenen Beamten das Grundstück betreten, wobei ein Mann vom Innenbereich aus versucht habe, sich gegen das Eingangstor zu stemmen, „um den Zutritt zu verhindern“.

Bei der anschließenden Festnahme leistete der Mann nach Angaben der Polizei Widerstand. Dabei seien drei Polizisten leicht verletzt worden.

Reichsbürger lehnen die Bundesrepublik ab

Das Verhalten der Bewohner des Hauses in Erlenbach passt gut zur grundsätzlichen Einstellung von Reichsbürgern. Sie bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimen Staat. Mit dieser Begründung verweigern sie auch, Steuern zu bezahlen oder Bußgelder – und offenbar auch, Stromzähler wechseln zu lassen. Gerichtsbeschlüsse und Verwaltungsentscheidungen ignorieren sie ebenso.

Die Reichsbürger-Bewegung zeichnet sich nicht immer nur durch rechtsextreme Tendenzen aus, sondern im Allgemeinen durch Verschwörungstheorien und die Ablehnung der Demokratie.

Einstweilige Verfügung als letzter Schritt

Jörg Busse, Sprecher von Netze BW, kann sich zu den genauen Hintergründen des Geschehen aus Datenschutzgründen nicht äußern. Er bestätigt allerdings, dass nicht die Verweigerung von Zahlungen ursächlich waren für das Vorgehen von Netze BW. Es sei üblich, dass Stromzähler turnusmäßig ausgetauscht werden. Falls dies jemand ablehne, würden Erinnerungsschreiben und Mahnungen verschickt, bis schließlich eine einstweilige Verfügung beantragt wird. Es werde allerdings immer versucht, die Dinge einfacher zu lösen. „Das ist eben dann die ultima ratio.“

Im konkreten Fall ist ein digitaler Zähler angebracht worden. Die Bewohner des Hauses sprechen von einer Gesundheitsschädigung durch Strahlungen, Jörg Busse dazu nur knapp: „Es gibt überhaupt keine Ansätze für eine solche Behauptung.“

Beim Landesverfassungsschutz sind keine Angaben darüber zu erhalten, wie viele Reichsbürger es deren Einschätzung nach im Raum Heilbronn gibt. Man weise Personenzahlen grundsätzlich nur für die Landeseben aus, teilt Georg Spielberg, Sprecher der Behörde, mit. Hinzu komme, dass im Arbeitsfeld "Reichsbürger und Selbstverwalter" die Datenerhebung nach wie vor andauere. „Momentan gehen wir von rund 3000 Personen aus, die diesem Spektrum landesweit zuzurechnen sind.“
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https://www.stimme.de/polizei/heilbronn/Erlenbach-Groesserer-Polizeieinsatz-wegen-sturer-Reichsbuerger;art1491,4055766


Fast nicht mehr zum Lachen ....
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4618 am: 20. Dezember 2018, 00:38:38 »
SEK- Einsatz vom August in Leverkusen erfolgte auf Grund "falscher Informationen", hier einer offensichtlichen Falschbeschuldigung, wobei auch noch einem hochbetagtem Hausbesitzer unnötig das Haus beschädigt wurde. Dabei war der offensichtlich psychisch labile Sonderling doch kein Reichsbürger.


aber en passant noch ein Bonmot:
Zitat
"rechtsanarchistische Bewegung der Reichsbürger" 
:dance:

Spoiler

Polizeieinsatz in Fixheide
Vom Täter zum Opfer geworden

    Von
    Bert-Christoph Gerhards
    19.12.18, 06:00 Uhr

SEK-Einsatz am 1. August in der Fixheide.
Foto:

Britta Berg

Leverkusen -

Es war am Abend des 1. August, als ein Sondereinsatzkommando der Polizei gewaltsam in eine Souterrain-Wohnung am Bürgerbuschweg in der Fixheide eindrang und einen 39-jährigen Mann überwältigte, der als psychisch labil, aber auch gewaltbereit galt, mit Selbsttötung und Widerstand gedroht hatte und der Kontrolle seiner psychiatrischen Betreuer entglitten war.

Dass er außerdem einen tiefen Hass gegen staatliche Stellen hege, wohl der rechtsanarchistischen Bewegung der Reichsbürger zuneige und womöglich bewaffnet sei, bewegte die Einsatzleitung nach sechs Stunden Belagerung zum Zugriff. Der Mann wurde dabei leicht verletzt. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Falsche Information

Jetzt, über vier Monate später, hat der FDP-Ratsherr Friedrich Busch den Fall noch einmal aufgegriffen und sich nach genauerer Betrachtung an die Öffentlichkeit gewandt. In seinen Augen ist der seinerzeit Überwältigte eher ein Opfer als ein Täter.

Die Legende vom angeblichen Reichsbürger hatte die Polizei schon am Tag darauf dementiert: Sie sei aufgrund einer Fehlinterpretation falsch informiert worden. Auch war der Festgenommene unbewaffnet gewesen. In einem späteren Schreiben des Mannes, das der Redaktion vorliegt, bestreitet dieser, jemals mit Selbstmord oder der Verletzung anderer gedroht zu haben. Er besitze keine Schusswaffe und würde eine solche auch nie einsetzen.

Er habe sich auch nicht in seiner Wohnung verschanzt, deren Rollladen und Zugangstür er ganz gewohnheitsgemäß geschlossen habe. Und die Tür habe er der Polizei nur nicht geöffnet, weil deren aggressive Hunde ihm und seinen Katzen Angst eingeflößt hätten.

Ratsherr Busch, von Beruf als Diplom-Pädagoge Lehrer an einem Berufskolleg, stuft den Mann als Asperger-Autisten ein, als jemanden, der tiefgreifende Probleme damit habe, sich anderen Menschen zu öffnen und deren Verhalten zu deuten, Sprache in sozialem Zusammenhang zu verstehen und abseits gewohnter Abläufe und Routinen in Stress gerate.
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In diesem Haus am Bürgerbuschweg hatte sich der Mann in einer Wohnung im Tiefgeschoss verschanzt.
Leverkusen So lief der Polizei-Großeinsatz in der Fixheide ab

Dies hätten Polizei und Betreuer erkennen und danach handeln müssen, meint Busch. Dass dies nicht geschehen sei, müsse kritisch gesehen werden. Und dass der Mann als bekennender Reichsbürger eingestuft worden sei, sei als Etikett an ihm haften geblieben. Er werde von der Hausgemeinschaft und der Nachbarschaft intensiv und misstrauisch beobachtet. Dadurch habe sich seine Lebenssituation dramatisch verschlechtert, seine Lage als Außenseiter weiter verschärft.

Auch der 89-jährige Hauseigentümer, der die Souterrain-Wohnung nach seinem Umzug in ein Altenheim vermietet hat, beklagt sich über die Folgen des brachialen Polizeieinsatzes. An seinem Haus sei ein Schaden von rund 5000 Euro entstanden, den ihm niemand ersetzen wolle.
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https://www.ksta.de/region/leverkusen/stadt-leverkusen/polizeieinsatz-in-fixheide-vom-taeter-zum-opfer-geworden-31763080
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4619 am: 20. Dezember 2018, 03:13:54 »
Zitat
Im konkreten Fall ist ein digitaler Zähler angebracht worden. Die Bewohner des Hauses sprechen von einer Gesundheitsschädigung durch Strahlungen...

Kann die Abteilung Desinformation (also Bewusst-TV, Wakenews etc.) hier nicht helfen? Bei einem Stromzähler im Keller hilft der Aluhut bekanntlich nicht, weil die Strahlung von unten kommt. Ich fände es echt witzig wenn die Leute sich jetzt die Füsse in Alufolie einwickeln und noch ihre Unterhosen mit Alufolie auskleiden.

Depplev und JoCo führen können das doch mal live vorführen! Schnaufteufel liefert die kostengünstige Grundausstattung und Ryu Chan zeigt in einem DIY-Video wie man durch Handstand auf einer Alufolie auch geschützt noch barfuß bleiben kann.

Bitte. Bitte bitte bitte. Es ist doch Weihnachten.
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