Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264550 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Goliath

  • Personalausweisler
  • ***
  • G
  • Beiträge: 1380
  • Dankeschön: 3185 mal
  • Karma: 81
  • Abtl. Technik 45.UG
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 1000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Beliebt! 50 positives Karma erhalten Auszeichnung für 750 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4485 am: 27. November 2018, 17:42:15 »
Irgendwas ist ja immer. :facepalm:
 

Offline Pantotheus

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8453
  • Dankeschön: 20515 mal
  • Karma: 810
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Sonnenstaatland-Unterstützer Beliebt! 50 positives Karma erhalten Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4486 am: 27. November 2018, 17:51:23 »
Denn der Rentner wird ja nicht vom Staat bezahlt, sondern bezieht eine Versicherungsleistung, für die er zuvor Beiträge bezahlt hat.
Jein. Es gibt den Bundeszuschuss für versicherungsfremde Leistungen, die zwar zu einer Rentenanwartschaft und somit auch zu einer (höheren) Rente führen, aber nicht durch eigene Beiträge gedeckt sind. Somit gibt es zahlreiche Rentenempfänger, deren Rente nicht aus "eigenen" Beiträgen gedeckt ist, sondern die indirekt Staats- bzw. Steuergelder erhalten.
Dasselbe gilt auch für Rentenempfänger, deren Rentenbeiträge vom Staat bezahlt wurden, weil sie kein Arbeitsentgelt, sondern nur Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch erhalten haben.
(Wobei es bei einem Umlageverfahren niemals eigene Beiträge sind, die man als Rente erhält.)
« Letzte Änderung: 27. November 2018, 19:51:18 von Pantotheus »
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 

Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #4487 am: 27. November 2018, 19:30:14 »
Da Geld die Farbe der Schande ist (deshalb mußten Prostituierte im Mittelalter gelbe Kleider tragen und Juden bekamen eine gelben Ring oder Stern), käme ich nie auf die Idee, etwas Gelbes zu kaufen und habe selbstverständlich orange genommen.

Hat Rüdi uns nicht gelehrt, dass die deutschen Ortsschilder deswegen gelb sind, weil man daran das besetzte Gebiet erkennt? Oder so ähnlich. Jedenfalls ist gelb ganz schlimm.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: dieda

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 500 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4488 am: 27. November 2018, 19:45:29 »
Jedenfalls ist gelb ganz schlimm.

Zusammenfassend kann man sagen: So isses!

;)
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 

Offline Anmaron

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 6217
  • Dankeschön: 19540 mal
  • Karma: 212
  • schwarzes Systemschaf und kompetenter Nichtskönner, Abteilungsleiter Qualitätskontrolle im Wackelpuddingreferat.
  • Auszeichnungen Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 5000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4489 am: 27. November 2018, 22:14:38 »
Schweizerische Ortsschilder sind weiß (mit schwarzer Schrift) oder blau (mit weißer Schrift). Gelb sind die Wanderwegweiser, mit schwarzer Schrift (Sonderwege noch mit kuriosen kryptischen Zinken in blau oder weiß und rot, sowas versteht man im großen Kanton nie und nimmer!). Die deuten dann auf einen anstrengenden Marsch in die Besatzung hin. Oder darauf, dass irgendwann die Ortsschilder auch gelb gemalt werden. Spätestens, wenn den schweizerischen Landammanpudeln Blau und Weiß ausgeht. Schwarz geht auch durch Kohle ersetzt.
« Letzte Änderung: 27. November 2018, 22:18:00 von Anmaron »
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
Die Demokratie ist so viel wert wie diejenigen, die in ihrem Namen sprechen. (Robert Schuman)

Anmaron, M. Sc. univ. Universität Youtübingen
 

Offline Gelehrsamer

Re: Presseschnipsel
« Antwort #4490 am: 28. November 2018, 00:42:52 »
Der "Bundesstaat Bayern" schlägt zu - jetzt müssen Putin und Trump aber wirklich endlich helfen:

Spoiler
"Reichsbürger" auf der Flucht
         
Amtsgericht Ebersberg erlässt Haftbefehl gegen 53-Jährigen, der einen Polizisten angefahren hat

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Wer mit dem Auto fahren möchte, braucht einen Führerschein, so weit, so bekannt. Aber der sollte auch von einer richtigen Führerscheinstelle stammen und nicht selbstgemacht sein. Doch genau ein solcher selbstgebastelter Schein hat einen 53-Jährigen aus dem Raum Passau nun auf die Fahndungsliste der Polizei gebracht.
Die Geschichte begann vor ein paar Jahren in Pliening, genauer im Ortsteil Landsham. Denn, was viele nicht wissen, dort liegt der unabhängige "Bundesstaat Bayern" - jedenfalls in der Vorstellung der Bewohner eines Hauses in dem Ort. Dieses hatten sie vor einiger Zeit zum unabhängigen Staat erklärt, ob aus Überzeugung oder Geschäftemacherei, ist nicht ganz klar. Denn zwar klingt der "Bundesstaat" - dessen Bewohner auch mehrmals versuchten, beim Passamt der Gemeinde Pliening ihre Ausweise zurückzugeben - nach einem klassischen "Reichsbürger"-Projekt. Andererseits hatten sich die Plieninger "Bundesstaatler" damit auch eine lukrative Einnahmequelle erschlossen: Sie produzierten und verkauften "Staatsangehörigkeitsausweise" ihres Fantasielandes und stellten auf dessen Namen Führerscheine aus. Gut 50 Euro pro "Dokument" wechselten dabei den Besitzer und das offenbar nicht selten: Bei zwei Hausdurchsuchungen im Jahr 2017 stellte die Polizei jedes Mal größere Bargeldbestände sicher.
Auch ein 53-Jähriger aus der Gegend um Passau hatte sich in Pliening mit "Ausweispapieren" eingedeckt, die er bei einer Verkehrskontrolle vorzeigte - was ihm eine Anzeige wegen Urkundenfälschung und Amtsanmaßung einbrachte, sowie wegen Fahrens ohne Führerschein. Denn seinen echten Führerschein hatte das Landratsamt Passau 2017 einkassiert. Das Ebersberger Amtsgericht verurteilte den Mann in einer turbulenten Verhandlung - der Angeklagte erklärte, da er "Staatsangehöriger" des "Bundesstaates Bayern" sei, sei das Gericht für ihn nicht zuständig - zu einer Geldstrafe von 250 Tagessätzen zu je 80 Euro.
Damit hätte die Sache erledigt sein können, doch der frisch Verurteilte stieg nach der Verhandlung in sein am Volksfestplatz geparktes Auto und wollte sich damit auf den Heimweg machen. Was man seitens der Polizei damals wohl für nicht ganz ausgeschlossen hielt: Er wurde nämlich von Zivilbeamten der Ebersberger Inspektion dabei beobachtet. Diese forderten ihn daraufhin zum Anhalten auf, ein Polizist versuchte noch durch das offene Autofenster den Schlüssel abzuziehen. Was der 53-Jährige indes dadurch verhinderte, dass er Vollgas gab und davonfuhr, wodurch der Polizist am Unterarm verletzt wurde. Weit kam der Flüchtige indes nicht, eine Polizeistreife stoppte ihn bei Fischbach an der Landkreisgrenze zwischen Rosenheim und Mühldorf. In der Folge wurde nicht nur das Auto des 53-Jährigen beschlagnahmt, sondern dieser erneut angezeigt, neben Fahrens ohne Führerschein diesmal auch wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Körperverletzung.
Wegen des ungebührlichen Verhaltens des Passauers beim vergangenen Prozess hatte das Amtsgericht diesmal Vorsorge ergriffen. So war eine strenge Einlasskontrolle verfügt und das Mitbringen von Handys untersagt worden, außerdem nahmen - neben den vier als Zeugen geladenen Polizisten - zwei weitere zur Sicherheit im Saal Platz. Nur wer nicht kam, war der Angeklagte. Was ihm eine Verhandlung aber nicht erspart - das Gericht erließ nämlich Haftbefehl. Zum nächsten Termin wird der Mann daher in einem Fahrzeug des Freistaates Bayern anreisen - des echten diesmal, und einen Führerschein braucht er dazu auch nicht.
[close]

Zusatzfrage: "Der Angeklagte erklärte, da er 'Staatsangehöriger' des 'Bundesstaates Bayern' sei, sei das Gericht für ihn nicht zuständig".

Das muss sogar auf Basis der Prämissen eines RD Unsinn sein. Wer in einem anderen Land eine Straftat begeht, kann der Verurteilung nicht damit entgehen, dass er erklärt, die dortige Justiz sei für ihn als Ausländer nicht zuständig. Szenario: Ein Deutscher überfällt in den Niederlanden einen Supermarkt, zeigt anschließend seinen Perso vor und verlässt feixend das Land. Das glauben die doch wohl selber nicht.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Tuska, x

Offline Anmaron

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 6217
  • Dankeschön: 19540 mal
  • Karma: 212
  • schwarzes Systemschaf und kompetenter Nichtskönner, Abteilungsleiter Qualitätskontrolle im Wackelpuddingreferat.
  • Auszeichnungen Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 5000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 500 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4491 am: 28. November 2018, 07:52:36 »
Zumal Ebersberg sehr wahrscheinlich schon in Bayern ist, oder gibt es da Einspruch oder Anträge zur Ortbegehung?
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
Die Demokratie ist so viel wert wie diejenigen, die in ihrem Namen sprechen. (Robert Schuman)

Anmaron, M. Sc. univ. Universität Youtübingen
 

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8125
  • Dankeschön: 18581 mal
  • Karma: 695
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4492 am: 28. November 2018, 09:33:10 »
Reichsbuerger glauben genau das.
Genau wie afd Anhänger glauben, dass fluechtlinge in Supermärkten nicht zahlen.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Anmaron

Offline Rabenaas

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 9848
  • Dankeschön: 36083 mal
  • Karma: 447
  • Boshaftes Federvieh
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4493 am: 28. November 2018, 09:50:05 »
Wenn Flüchtlinge zahlen könnten, warum sollten sie dann flüchten?  ::)
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 500 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4494 am: 28. November 2018, 09:51:01 »
Das muss sogar auf Basis der Prämissen eines RD Unsinn sein. Wer in einem anderen Land eine Straftat begeht, kann der Verurteilung nicht damit entgehen, dass er erklärt, die dortige Justiz sei für ihn als Ausländer nicht zuständig.

Im Mittelalter war es tatsächlich so!
Da wurde nicht gemäß Recht des Territoriums abgeurteilt, sondern nach Volkszugehörigkeit.
Schwierig, einen Alamannen abzuurteilen, der in Bayern einen Sachsen ermordet hatte. Man benötigte Leute fürs Gericht, die sich in der lex Alamannorum auskannten.
Fast unmöglich, einen Geistlichen abzuurteilen, denn Geistliche waren exempt, durften nur von einem geistlichen Gericht verurteilt werden.
Da viele Pründen nur wenig einbrachten, gab es ganze Räuberbanden, die praktisch nur aus Geistlichen bestanden.
Die erkannte man an der Tonsur. Wurde nun gegen einen Geistlichen der Vorwurf des Mordes erhoben, so braucht der nur auf seine Tonsur verweisen und konnte als freier Mann den Saal verlassen. Eine Aburteilung fand so gut wie nie statt. Die Bischöfe waren (wie auch heute noch) Oberste Gerichtsherren ihrer Diözese und an einer Verurteilung meist nicht interessiert.
Ein Zustand, der sich durch Adaption des Römischen Rechts aus nachvollziehbaren Gründen geändert hat.


Nun aber etwas anderes:
Die OTZ bringt einen Artikel über Ginsburg und so einen Überblick über die RD-Szene in Thüringen:

Zitat
Inkognito: Hamburger lebt monatelang undercover in Reichsbürger-Kommunen - auch in Thüringen
Der 32-jährige Tobias Ginsburg aus Hamburg lebte unter Reichsbürgern. Seine Erfahrungen und Begegnungen hat er nun in einem Buch veröffentlicht. Thüringen gilt in mehrfacher Hinsicht als ein Schwerpunkgebiet.
27. November 2018 / 05:05 Uhr

Weimar. Tobias Ginsburg steht im kalten Wind von Buchenwald. Er kommt noch einmal ins Erzählen, als er eine Zigarette raucht. „In meinem Buch“, sagt er über einen Ort in Nordthüringen, „da habe ich es nur das Dorf genannt“. Dieses Buch sorgt seit seiner Erscheinung für Aufsehen. Denn es erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich verdeckt bei Reichsbürgern eingeschlichen hat.

Ginsburg, der Theatermann, liebt den Nervenkitzel. Und beschreibt Reichsbürger, die seit einigen Jahren als immer drängenderes Problem wahrgenommen werden, als „Vögel, die ihre Wohnung zum Zwei-Zimmer-Küche-Bad-Staat erklären“. Ganz ernst meint er das freilich nicht. Die Beschreibung verniedlicht aus seiner Sicht das Problem, das ihn in acht Monaten Recherche quer durch Deutschland geführt hat.
Spoiler
Zu Erinnerung: Wolfgang P., der 2016 einen Polizeibeamten erschossen hat, bekennt sich als Reichsbürger. Als dieses Ereignis deutschlandweit Schlagzeilen macht, wird das Problem plötzlich viel stärker wahrgenommen. Für Tobias Ginsburg, Jahrgang 1986, steht diese Gefährlichkeit offenbar hinten an. Er wagt sich trotzdem in die Szene. Seine Tour führt ihn durch mehr als Dutzend Reichsbürgerkommunen – einige davon in Thüringen. Teilweise sogar unter echtem Namen. „Und mit meinem Reisepass. Wahnsinnig naiv von mir. Ich weiß“, sagt er.

„Da wird performt. Gewalt performt.“
Aber wo genau liegt das Problem mit den Paradiesvögeln, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen und seitenweise Papier vollschreiben, um damit Beamten der Bundesrepublik das Leben schwer zu machen? Genau darin, möchte man formulieren, dass es diese Beschreibung eben nicht allein ist, welche die Reichsbürger-Szene ausmacht. Wenn man Ginsburg ins Reden kommen lässt, bekräftigt er diesen Eindruck. Ein Beispiel aus Thüringen, das Ginsburg nach eigenem Erleben schildert, macht deutlich, wie weit verzweigt die Szene sich darstellt – und mitten im Saaletal zu verorten ist. Dorthin verschlägt es ihn, als er dem Compact-Herausgeber Jürgen Elsässer quasi hinterher reist. „Ich befand mich plötzlich in einer Mischung aus Neonazi-Aufmarsch, AfD-Funktionär, Esoteriker und Verschwörungsideologen.“

Ginsburg gehört schnell dazu, weil er die Sprache derer spricht – ganz Theatermann eben –, die ein Umstand eint: die große BRD-Verschwörung. Zwei, drei Sätze vom „wahren Deutschen“, dem „Schlafschaf“ oder „dem Reichsdeutschen“ braucht es dann doch, um sich gegenseitig abzuklopfen. Einfach scheint das zu sein: „Mein Gott, man gehört schnell dazu.“

In Kahla begegnet Ginsburg André K. Der mutmaßliche NSU-Unterstützer gehört wie selbstverständlich zu der Veranstaltung des Compact-Magazin-Gründers, den Ginsburg als „rechtsextremen Hetzprediger“ bezeichnet.

Der Ort an der „Heil-Hitler-Straße“
Und K.? Mit dem habe er getrunken und ihn kennengelernt. Der 32-Jährige spricht von einer insgesamt negativ beeindruckenden Begegnung. „Da wird performt. Gewalt performt. Man rollt mit den Schultern und streckt die Bierbäuche raus“, beschreibt er den Abend in Kahla, der damit begonnen hat, dass er am Bahnhof von unzähligen Nazi-Graffiti begrüßt worden ist. Mit diesem Ausmaß, sagt Ginsburg, habe er nicht gerechnet.

Dass die Neonazis sich in Kahla festgesetzt haben, nachdem sie im Zuge des rechtsextremen NSU-Terrortrios aus Jena verschwanden, stellt für Ginsburg keine Überraschung dar. Schließlich liege der Ort an der „Heil-Hitler-Straße“. Wie bitte? Ginsburg bezeichnet die B 88 so, „weil Neonazis Zahlenspielchen lieben“. 88 steht in der rechtsextremen Szene für „Heil Hitler“ – eine Chiffre, die sich aus dem achten Buchstaben des Alphabets, H, ableiten lässt und immer wieder auch bei rechtsextremen Versandhändlern auftaucht, die auch von Thüringen riesige Summen mit ihren Szene-Kleidungen generieren.

Zurück zum Abend in Kahla. Tobias Ginsburg bleibt dabei, dass längst nicht alle Menschen, die sich in der Reichsbürger-Szene tummeln, Rechtsextremisten sind. Aber die Szene reicht tief dort hinein. In Kahla, sagt er, sei es schwer gewesen, die Grenze zu den „bürgerlichen Menschen“ zu ziehen, die man gerade eben noch gesehen hat. „Erschreckend“ nennt er das.

Zugleich aber auch erhellend: „Wenn man das ernst nimmt und sich anguckt, wer diese Gruselgeschichte von der Weltverschwörung glaubt, dann sind wir eben sehr schnell außerhalb dieses Milieus von Reichsregenten und Reichsverwesern. Dann sind wir in der AfD und bei der ‚Identitären Bewegung‘.“ Deshalb seien Zahlen aus seiner Sicht nicht so wichtig, wie sie gemeinhin in der Öffentlichkeit aufgenommen werden. Denn das seien nur diejenigen, die den Behörden bekannt geworden sind. „Wenn wir die Ideologie aber ernst nehmen, dann sind es viel mehr“, sagt Ginsburg. Er nennt wieder ein Beispiel aus eigenem Erleben: Zu Anfang gibt es bei den Reichsbürgern den gelben Schein, der ihre Staatsbürgerschaft dokumentieren soll. „Das macht heute kein Mensch mehr.“ Denn dann sei sofort klar: Hier ist jemand, der sich als Reichsbürger outet. Aber in dem Milieu werde eben auch diskutiert: Wie wird beobachtet? Wollen wir denn überhaupt als Reichsbürger gelten? „So wird in den kleinen fünf, sechs Mann starken Kommunen diskutiert“, sagt Ginsburg. Er hat mehr als ein Dutzend von denen erlebt in den acht Monaten, die er undercover unterwegs war – und dabei spüren müssen, wie weich die Grenze zwischen dem hartem Rechtsextremisten, dem bürgerlich anmutenden Politiker, dem Esoteriker oder verrückten Paradiesvogel ist.

Tagung soll 2019 wiederholt werden
Thüringen gilt für Reichsbürger in mehrfacher Hinsicht als ein Schwerpunkgebiet. Allein an den Zahlen, die der Verfassungsschutz in den vergangenen Jahren immer weiter nach oben korrigiert hat, eine Begründung dafür zu finden, das geht Andreas Speit nicht weit genug. Er hat mit weiteren Autoren das Buch „Reichsbürger – die unterschätzte Gefahr“ herausgegeben und sich dabei detailliert mit Thüringen auseinandergesetzt. Er meint, das Zahlen eher Ausdruck davon sein sollten, dass genau hingeschaut wird, wenn jemand als Reichsbürger gilt.

Wie weiträumig das Problemfeld ist, das hat in diesen Tagen ein Zusammenkunft in der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar gezeigt. 40 Menschen aus Justiz, von Polizei, Gerichten sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen haben sich dort über Reichsbürger informieren lassen. Speit und Ginsburg gehörten zu den Referenten. Felix M. Steiner von Mobit, der mobilen Beratung in Thüringen, hat die Tagung mit organisiert. Bei Mobit, sagt er, dränge sich das Thema immer stärker auf. „Wir haben andere Themenfelder zurückgefahren, um über Reichsbürger aufzuklären.“ 2019 soll es eine weitere geben, weil diesmal die Plätze nicht reichten.

Tobias Ginsburg könnte dann wieder dabei sein und über seine Erfahrungen berichten mit dieser militanten Szene, die auch bereit ist, Gewalt anzuwenden – und da sind wir wieder in dem Ort in Nordthüringen, den Ginsburg in seinem Buch nur „das Dorf“ nennt, wo er diese Dinge erlebt hat. Und wie kann man dem Problem Herr werden?

Tobias Ginsburg hat einen ziemlich einfachen Rat – die Verschwörungstheorien nicht glauben. Dann zieht er noch mal an der Zigarette und sagt: „Wenn ich alles glauben würde, was ich von Rechtspopulisten und Verschwörungstheoretikern zu hören bekomme, dann würde ich mich auch in meinem Keller verschanzen. Das wäre dann Tobistan.“

Akte Reichsbürger
Oktober 2018: Die Polizei findet Munition und Waffen in einer Schlotheimer Wohnung. Der Mieter fühlt sich der Reichsbürger-Szene zugehörig.
September 2018: Ein Mann aus Ziegenrück wird am Amtsgericht Bad Lobenstein wegen Körperverletzung verurteilt. Er ist Reichsbürger. Im Gerichtsprotokoll wird später stehen, dass er der Polizei ihre hoheitlichen Rechte abgesprochen hat und die Bundesrepublik kein Staat sei.
Mai 2018: In Sondershausen beschlagnahmt die Polizei bei einem mutmaßlichen Reichsbürger 50 Waffen. Der Mann gehört einem Schützenverein an.
April 2018: Der Generalbundesanwalt macht öffentlich, dass er wegen der Gründung einer Reichsbürger-Armee ermittele. Die Untersuchungen richten sich auch gegen einen Thüringer.
Januar 2018: Ein selbst ernannter Reichsbürger wird zu einer Geldstrafe verurteilt, nachdem er Widerstand gegen Polizisten geleistet hatte. Die hatten ihn zur Herausgabe eines Dienstausweises aufgefordert, den der Mann aus Unterlemnitz im April 2017 einer Mitarbeiterin des Rathauses gestohlen hatte.
Zahlen steigen
August 2018: Der Thüringer Verfassungsschutz schätzt die Zahl der Reichsbürger auf bis zu 1100.
September 2017: Thüringens Verfassungsschutzchef Stephan J. Kramer spricht erstmals von 1000 Reichsbürgern in Thüringen.
Januar 2017: Der Verfassungsschutz geht von 600 aktiven Reichsbürgern aus.
Oktober 2016: Die Landesregierung geht davon aus, dass es in Thüringen etwa 550 Reichsbürger gibt.
2015: 200 Reichsbürger werden vermutet.
2014: 150 Reichsbürger soll es geben.
2013: Die Zahl der Reichsbürger wird mit 140 angegeben.
(Die Daten 2016 bis 2013 gehen aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage von 2016 hervor.)

Fabian Klaus / 27.11.18
[close]
https://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Inkognito-Hamburger-lebt-monatelang-undercover-in-Reichsbuerger-Kommunen-auch-857425809?fbclid=IwAR120WiGRtoWcwAXA9Lbi1HG8CLjYsm-Od5mxVoSXhk8Yfny7IWCk1Y6vcE
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Neubuerger, Gelehrsamer, Wildente, Spielkind, Anmaron

Offline Gelehrsamer

Re: Presseschnipsel
« Antwort #4495 am: 28. November 2018, 13:17:57 »
Schwierig, einen Alamannen abzuurteilen, der in Bayern einen Sachsen ermordet hatte. Man benötigte Leute fürs Gericht, die sich in der lex Alamannorum auskannten.

Das haben wir im umgekehrten Fall auch heute noch: Wer als Deutscher im Ausland eine Tat begeht, kann in D grds. nur bestraft werden, wenn die Tat auch am Tatort strafbar ist § 7 Abs. 1 StGB (gilt aber nicht für Taten in dem [langen] Katalog gem. §§ 5 und 6 StGB).
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Anmaron

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 500 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4496 am: 29. November 2018, 08:51:39 »
Haben wir Bad Belzig schon?   :scratch:
Die Reaktion des VS hat sich ja bewährt,

Zitat
Der Verfassungsschutz weiß noch nicht recht, ob er das Ganze ernst nehmen oder als reine PR-Maßnahme verstehen soll.

Zitat
Bad Belzig „Schutzzonen“
NPD-Bürgerwehr patrouilliert durch Bad Belzig
Wenn Rechte eigenmächtig Streife laufen: Immer mehr so genannte Bürgerwehren entstehen in der Republik. Auch in Bad Belzig laufen die selbst ernannten Ordnungsmächte Patrouille. Dahinter steckt die NPD.

Bad Belzig
Wenn Rechtsextreme eigenmächtig Streife laufen: Immer mehr so genannte Bürgerwehren entstehen in der Bundesrepublik. Auch in Bad Belzig laufen die selbst ernannten Ordnungsmächte nun Patrouille. Dahinter steckt die NPD.

„Die nächste Schutzzone hat ihre Arbeit aufgenommen. Nun wird in Bad Belzig für Ordnung gesorgt“, heißt es martialisch in einem Twitter-Posting des Kanals „Schutzzonen“, der zu einer im Sommer dieses Jahres gestarteten Kampagne der rechtsextremen Partei gehört.

Der Beitrag ist garniert mit einem Foto, auf dem vier Männer offenbar durch das Stadtgebiet von Bad Belzig patrouillieren. Sie tragen dabei T-Shirts mit der Aufschrift „Schutzzonen“. Im Zuge der gleichnamigen Kampagne spricht die Partei davon, bundesweit „Schutzzonen für Deutsche“ schaffen zu wollen. Sie begründet das mit vermeintlichem „dauerhaften Staatsversagen“.

Bürgerwehren patrouillierten schon in S-Bahnen
Seit Monaten ruft die NPD im Internet dazu auf, bundesweit Bürgerwehren zu organisieren. Und tatsächlich: Die Berichte über Patrouillen der Rechtsextremen, so zum Beispiel in Berliner S-Bahnen, häuften sich zuletzt.

Nun laufen die illegalen „Streifen“ offenbar auch durch Bad Belzig. In welcher Stärke – und ob es sich dabei um eine regelmäßige „Patrouille“ handelt –, vermag in der Stadt noch niemand genau zu sagen. Fest steht aber: Die Polizei hat von der Existenz der Gruppierung Kenntnis und ermittelt wegen eines Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

Im Staatsschutzdezernat liegt eine Anzeige vor
Im Staatsschutzdezernat werde aktuell eine Anzeige dazu bearbeitet, heißt es auf MAZ-Anfrage. Darüber hinaus seien die Rechtsextremen im Zusammenhang mit der Schutzzonen-Kampagne im gesamten Bereich der Polizeidirektion West bisher nicht auffällig geworden.

Auch im brandenburgischen Innenministerium ist man für das Thema sensibilisiert. Bisher waren dort Cottbus und Bernau als Schwerpunkte der NPD-Kampagne in Brandenburg bekannt. Bad Belzig ist der dritte Ort im Land, an dem die NPD in dieser Form aktiv wird.

Seit Mitte Juni im Land Brandenburg aktiv
Seit Mitte Juni werden die rechtsextremen Bürgerwehren auf den Straßen der beiden Städte registriert. Demnach wurden dort während der Aktionen auch Werbematerialien der Partei verteilt. „Konkret in Bad Belzig gab es bis Oktober 2018 hingegen kaum Feststellungen von NPD-Streifen“, schreibt das Innenministerium in Potsdam.

Gleichzeitig sei es bisweilen schwierig für den Verfassungsschutz zu beurteilen, ob es sich bei den Aktionen tatsächlich um ernst gemeinte Kontrollen der öffentlichen Sicherheit handeln soll – oder doch eher um kurzfristige PR-Aktionen im Sinne der zuletzt darbenden Partei.

Von Philip Rißling
http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Bad-Belzig/NPD-richtet-Schutzzonen-in-Bad-Belzig-ein-Rechtsextreme-auf-Patrouille-in-Bad-Belzig?fbclid=IwAR0BWMKZtvi_cTaLx8V9P2ZQPKI5dmmPS8JB69YYft843H09Yt-xD1QMnYw
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4497 am: 29. November 2018, 10:45:41 »
Wie man aus einem Knöllchen in Höhe von 25 Euro eine Strafe von 80 Tagessätzen á 30 Euro macht hat eine Sächsin in Bad Viechtach gezeigt.  ;D


Spoiler
Auf die Reichsbürger-Tour
50-Jährige aus Sachsen wegen versuchter Erpressung zu Geldstrafe verurteilt
Lisa Früchtl 29.11.2018 | Stand 28.11.2018, 18:26 Uhr

Viechtach. Eine 50-jährige in Sachsen lebende Frau ist gestern am Amtsgericht Viechtach verurteilt worden. Sie ist wegen versuchter Erpressung angeklagt gewesen und für diese Tat auch verurteilt worden.

Nachdem sie im Mai 2016 von der Zentralen Bußgeldstelle (ZBS) Viechtach einen Bußgeldbescheid in Höhe von 25 Euro erhalten hatte, forderte sie mit einem im Internet gefundenen Musterschreiben, von einem bei der ZBS arbeitenden Beamten, dass er seine amtliche Legitimation vorweist sowie die Gründungsurkunde des deutschen Staats vorlegt. Zudem verlangte sie von dem Beamten 50000 Euro. Von der Zentralen Bußgeldstelle wollte sie zudem 100000 Euro. Dieses Verhalten ist typisch für die Reichsbürgerszene, befand das Gericht. Daher ging es davon aus, dass es sich bei der Frau um ein Mitglied dieser Bewegung handelt.

Im Prozess waren keine Zeugen geladen. Die 50-Jährige gestand gleich zu Beginn der Verhandlung und erläuterte ihre Beweggründe. Sie sei "streng religiös" erzogen worden und wuchs unter "großem Druck im Elternhaus" auf. Sie sagte, ihre Mutter habe ihr ständig gedroht, dass sie bei Fehlverhalten "in die Hölle" käme. Schon als Kind habe sie das Gefühl gehabt, "dass irgendetwas mit der Welt nicht stimmt". Die 50-Jährige setzte sich immer für andere Menschen ein und fühlte sich für diese verantwortlich, erzählte sie dem Gericht.

Die Angeklagte nannte einige Beispiele dafür. So erlernte sie den Beruf der Krankenschwester und leitete später ein Altenheim. Die Frau erklärte dem Gericht, dass sie immer das Gefühl hatte, die Welt drehe sich "nur um das Wirtschaftliche und nicht um das Menschliche". Nachdem sie alkoholabhängig wurde und an einem Burnout litt, sei sie das erste Mal mit der Reichsbürgerbewegung in Berührung gekommen. Sie begann zu glauben, dass die "BRD nicht souverän und immer noch wie nach dem 2. Weltkrieg besetzt" sei, erklärte sie im Prozess. Daher sei ihr die Szene "schlüssig" erschienen und so entschied sie, die ZBS und einen der Beamten zu erpressen.

Die 50-Jährige beteuerte, dass sie sich über ihr Fehlverhalten nun im Klaren sei. Auch wiederholte sie, dass sie sich von der Reichsbürgerszene "definitiv distanziert" und "mit diesen Leuten nichts mehr zu tun" hat. Die Staatsanwaltschaft vermerkte, dass die Angeklagte "nur Trittbrettfahrerin" war.

Die Richterin erkannte ihre Reue an. Dennoch wurde die 50-Jährige der versuchten Erpressung schuldig gesprochen und muss eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 30 Euro zahlen.
Lisa Früchtl
[close]
https://plus.pnp.de/lokales/viechtach/3153504_Auf-die-Reichsbuerger-Tour.html

Ich meine mich erinnern zu können, dass da Viola mal was von "Freunden aus Bayern" erzählt hatte.  :scratch: :scratch:
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: x

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 500 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 2250 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4498 am: 29. November 2018, 11:04:29 »
80 Tagessätzen á 30 Euro

Na, ja, es soll sich ja schon auch lohnen!   ;)


Vermutlich weiß die Gemeinde Veßra gar nicht, wer oder was ein Frenck ist:    :(

Zitat
Rechtsextremist Tommy Frenck zahlt 33.000 Euro für Grundstück mit Villa
Die Gemeinde hatte die Versteigerung des Grundstückes in Kloster Veßra an Tommy Frenck wohl nicht zu verhindern versucht. Zwei Privatbieter unterlagen.
29. November 2018 / 03:47 Uhr

Kloster Veßra. Zur Ersteigerung eines Grundstückes in Kloster Veßra (Landkreis Hildburghausen) durch den Organisator der Rechtsrock-Konzerte, Tommy Frenck, sickern mehr und mehr Einzelheiten durch. Demnach hat es offenbar keine Versuche der Gemeinde gegeben, die Übernahme durch den bekennenden Neonazi zu verhindern. Nach Informationen unserer Zeitung beteiligten sich lediglich zwei Privatpersonen an der Versteigerung des ehemaligen Fabrikantengrundstücks mit Villa, die aber bei 15.300 bzw. bei 31.000 Euro ausstiegen.
Spoiler
Frenck erwarb den ehemaligen Besitz eines Porzellanfabrikanten samt Grundstück in Ortslage für 33.000 Euro, der Verkehrswert für Haus und Grund sowie ein angrenzenden Straßengrundstück lag bei 24.300 Euro. Eine Sprecherin der Verwaltungsgemeinschaft Feldstein, zu der der Ort in Südthüringen gehört, sagte am Mittwoch auf Nachfrage lediglich, man äußere sich nicht zum Sachverhalt.

Nicht bekannt ist, ob die Gemeinde von den Absichten Frencks wusste. Im Falle des Gasthauses „Goldener Löwe“, das Frenck 2014 für 80.000 Euro erwarb und seitdem zu einem Veranstaltungsort für rechtsextreme Inhalte gemacht hat, hatte die Gemeinde ein Vorkaufsrecht angemeldet.

Thüringens Innenminister Maier bestürzt über Versteigerung von Grundstück an Rechtsextremen

Laut Amtsgericht Sonneberg wurde das jetzt versteigerte Haus mit einer Gesamtwohnfläche von circa 300 Quadratmetern um 1900 erbaut. Es sei denkmalgeschützt und umfassend sanierungsbedürftig. Grund und Boden haben eine Größe von knapp 3000 Quadratmetern.

Für den Erwerb der Liegenschaft sei eine Sicherheit hinterlegt worden. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hatte sich bestürzt darüber gezeigt, dass ein Veranstalter von Rechtsrock-Konzerten eine größere Fläche in Südthüringen ersteigern konnte. Es sei zu befürchten, dass dies Möglichkeiten schaffe, die künftige Verbote erschweren könnten, sagte Maier.
[close]
https://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Rechtsextremist-Tommy-Frenck-zahlt-33-000-Euro-fuer-Grundstueck-mit-Villa-1744121774?fbclid=IwAR0T0AyK4Zn7Zz9UK4-ZVc1fTbIvJ-izDrIh5_yRcQNOEXwE4iGC9CG03eM
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: x

Offline Chemtrail-Fan

  • Praktikant- Lennéstraße
  • ****
  • Beiträge: 3339
  • Dankeschön: 10807 mal
  • Karma: 262
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #4499 am: 29. November 2018, 13:20:25 »
Nachdem ja am Samstag (01.12.) Generalstreik ist und Revolution und was weiß ich noch alles: Gibt es von unserer geliebten Staatsführung Pläne, den Generalstreik anzuschauen? Gibt's da vielleicht einen Auslagenersatz für konsumierte Getränke oder sowas?
Und wann müsste man da eigentlich wo sein, um wenigstens ein klein wenig was zu sehen?
Ich frag' ja nur, weil es nicht mehr so lange hin ist...
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!