Laut Hamburger Abendblatt ein Florian H.
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Das SEK stürmte die Wohnung und überwältigte den Mann. Der dramatische Einsatz dauerte fast acht Stunden.
Hamburg. Dramatische Stunden in Hamburg-Wandsbek am Sonntagmorgen: Ein psychisch auffälliger Mann (39) hat einen fast acht Stunden andauernden Großeinsatz ausgelöst, er soll seine eigenen Angehörigen als Geiseln genommen haben. Am Mittag stürmte das SEK die Wohnung und nahm den Mann fest.
Um 5.28 Uhr wurde zunächst der Rettungsdienst zum Haus in der Holzmühlenstraße gerufen: Es habe einen Herzinfarkt gegeben, hieß es laut Polizei in der Alarmierung. Der 39 Jahre alte Florian H. weigerte sich jedoch, die Rettungskräfte ins Haus zu lassen, woraufhin diese die Polizei verständigten. Später war zu hören, er habe in der Nacht bereits mehrfach Notrufe abgesetzt, mal ein Feuer gemeldet, mal etwas anderes.
Täter griff Polizisten mit Pfefferspray an
Die Aufforderung der Polizei, die Tür zu öffnen, ignorierte der Mann ebenfalls. Hinzugerufene Feuerwehrleute brachen die Tür daraufhin auf. Als die Polizisten das Haus betraten, attackierte sie der Mann mit Pfefferspray. Dabei wurden drei Polizeibeamte leicht verletzt. Die Einsatzkräfte zogen sich zurück, um Atemschutzmasken anzulegen; diese Zeit nutzte der Mann anscheinend, um sich in einem Zimmer einer Erdgeschosswohnung zu verschanzen.
Beim Versuch, die Tür zu diesem Zimmer mit einer Axt einzuschlagen, sah einer der Polizeibeamten, dass der 39-Jährige sich darüber hinaus mit einer Pistole bewaffnet hatte. Deswegen wurden nun die Spezialkräfte des LKA 24 hinzugerufen und der Bereich um das Haus weiträumig abgesperrt.
Florian H. war bereits polizeibekannt
Weil sich außer dem Mann auch drei seiner Familienangehörigen in der Wohnung aufhielten, wurde zusätzlich die Verhandlungsgruppe der Polizei alarmiert, die speziell für den Umgang mit Geiselnehmern geschult ist. Ob die Angehörigen des psychisch Auffälligen von ihm akut bedroht wurden, soll nun durch den Kriminaldauerdienst geklärt werden.
Die Beamten versuchten, den Mann durch Gespräche zum Aufgeben zu bewegen, gingen auch auf seine Forderung nach einer Capri-Sonne ein. Florian H. ist seit Längerem polizeibekannt und gilt als psychisch auffällig. Nach fast acht Stunden stürmten die Spezialkräfte um kurz nach 13 Uhr die Wohnung und konnten den Mann festnehmen, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Der 39-Jährige wurde unter strenger Bewachung und gefesselt in ein Krankenhaus eingeliefert, er soll einem Amtsarzt vorgestellt werden.
Bei der Durchsuchung der Wohnung wurde die Schusswaffe des Mannes festgestellt, laut Polizei handelt es sich um eine Gaswaffe. Einen Herzinfarkt, so stellte sich heraus, hatte niemand in dem Gebäude erlitten.