Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264527 mal)

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Offline Schattendiplomat

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4110 am: 28. September 2018, 09:38:14 »
Zitat
Mutmaßlicher Reichsbürger will Waffen und Jagdschein behalten
(…)
Der Rechtsanwalt distanziert sich von der Reichsbürgerbewegung und beschreibt seine Einsprüche gegen das Finanzamt als theoretische, rechtspolitische Überlegungen, die keiner bestimmten Ideologie folgten. (…)

Womit er sich ganz klar als Reichsbürger outet, ein normaler Bürger hätte diese Aktion als eigenen Fehltritt bezeichnet und sich davon distanziert - das hört sich ja fast etwas an die "wir forschen ja nur" wie es der Pudelkönig gerne von sich gibt.
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Müll Mann

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4111 am: 28. September 2018, 10:18:59 »
Zitat
Er behauptete, die Verfassung des Deutschen Reiches von 1871 sei die derzeit rechtsgültige Verfassung
[...]
Mit seiner Klage am Verwaltungsgericht Würzburg will er erreichen, dass der Bescheid des Landratsamts aufgehoben wird.

 :scratch:

Ähm, wie das? Die Verwaltungsgerichtsbarkeit wurde erst mit Art. 107 der Weimarer Reichsverfassung flächendeckend eingeführt. Klagt der vor einem nicht existierenden Gericht? Und ja ich weiß, dass es im Kaiserreich in manchen Gliedstaaten (auch Bayern) bereits Oberverwaltungsgerichte gab.
« Letzte Änderung: 28. September 2018, 10:26:41 von Müll Mann »
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4112 am: 28. September 2018, 11:51:54 »
Womit er sich ganz klar als Reichsbürger outet,

Das VG sieht das anders:

Zitat
Rechtsanwalt darf Waffen und Jagdschein behalten

Das Verwaltungsgericht Würzburg hat einem einem Juristen Recht gegeben, der gegen einen Bescheid des Landratsamts Aschaffenburg stellte. Ihm wurde Unzuverlässigkeit für den Umgang mit Waffen vorgeworfen.

Das Amt hatte den Entzug seines Jagdscheins und seiner Waffenbesitzkarten gefordert, weil es ihn der Reichsbürgerbewegung zuordnete. Das Verwaltungsgericht erklärte den Entzug der Erlaubnisse nun für rechtswidrig.
Landratsamt hält den klagenden Rechtsanwalt für einen Reichsbürger

2012 war der Mann in den Verdacht geraten, ein Reichsbürger zu sein. Damals hatte er in einem Einspruch gegen das Finanzamt Aschaffenburg geäußert, dass die Verfassung des Deutschen Reiches von 1871 die rechtsgültige sei und das Finanzamt sei damit nicht berechtigt, Steuern einzuziehen.

Das Landratsamt betonte, dass nicht die Existenz der Bewegung von Bedeutung sei, sondern die Einstellung des Klägers. Es sei bedenklich, jemandem mit diesem Gedankengut den Umgang mit Waffen zu erlauben.Der Kläger gab an, die Einsprüche seien ein Versuch gewesen, 120.000 Euro Steuern nicht zahlen zu müssen.
Rechtsanwalt distanziert sich von dem Vorwurf

Der Mann distanzierte sich von der Reichsbürgerbewegung. Als Rechtsanwalt könne er solches Gedankengut nicht vertreten, da er selbst auf Basis des Grundgesetzes praktiziere. Zudem habe es eine solche Bewegung und deren Überwachung zu dem Zeitpunkt noch nicht gegeben
Verwaltungsgericht gibt dem klagenden Rechtsanwalt Recht

Das Gericht gab dem Kläger recht, es erklärte den Bescheid des Landratsamts als rechtswidrig und erklärt den Vorwurf des Landratsamt als unzulässig. Der Mann hätte seine Gesetzestreue gut ausgeführt und sich glaubwürdig von der Reichsbürgerbewegung distanziert, so das Gericht.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/rechtsanwalt-darf-waffen-und-jagdschein-behalten,R4uZCcr
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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4113 am: 28. September 2018, 12:30:25 »
Zitat
2012 war der Mann in den Verdacht geraten, ein Reichsbürger zu sein. Damals hatte er in einem Einspruch gegen das Finanzamt Aschaffenburg geäußert, dass die Verfassung des Deutschen Reiches von 1871 die rechtsgültige sei und das Finanzamt sei damit nicht berechtigt, Steuern einzuziehen.
(...)
Zitat
Der Mann distanzierte sich von der Reichsbürgerbewegung.
(...)...bla bla.... (...)
Zudem habe es eine solche Bewegung und deren Überwachung zu dem Zeitpunkt noch nicht gegeben.

Der Typ lügt wie gedruckt.
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Offline Tuska

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4114 am: 28. September 2018, 12:37:07 »
Je nun, 2012 beschäftigte sich noch niemand großartig mit der Reichsbürgerbewegung. Außer ein paar Spinner in einem seltsamen Forum ... ;D
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4115 am: 28. September 2018, 12:37:55 »
Der Typ lügt wie gedruckt.

Sehe ich auch so.

Aber als RA weiß er natürlich, was er vorbringen muß.

Man müßte die Urteilsgründe genauer kennen.

Und vielleicht sagt das OVG ja auch noch etwas dazu.
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4116 am: 28. September 2018, 13:24:02 »
Ob die wirklich alles gefunden haben?  :scratch: :scratch:

Spoiler
Flakgranate, Pistolen und MunitionRazzia in Thüringen: Polizei hebt Waffen-Lager bei mutmaßlichem Reichsbürger aus

Freitag, 28.09.2018, 13:03

Die Thüringer Polizei hat bei einem mutmaßlichen Reichsbürger ein umfangreiches Waffenarsenal sichergestellt. Das erfuhr FOCUS Online aus Sicherheitskreisen. Demnach fand die Razzia bereits am gestrigen Donnerstag im Kreis Sömmerda statt.

Sie richtete sich gegen einen 70 Jahre alten Militaria-Fan mit offenbar rechtsextremistischer Gesinnung, der in Vergangenheit immer wieder gegen Vorschriften zur Lagerung legaler Waffen verstoßen hatte. An der Durchsuchung, die auf Betreiben der Waffenbehörde des Landratsamts stattfand, waren zahlreiche Beamte beteiligt, darunter Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts (LKA). Auch der Kampfmittelräumdienst kam zum Einsatz.
NS-Devotionalien in Wohnung sichergestellt

Nach FOCUS Online-Informationen wurden neben legalen auch mehrere illegale Waffen und Munition sichergestellt. Darunter eine Flakgranate,  etwa zwei Kilogramm Schwarzpulver, vier Pistolen, acht Elektroschocker ohne Prüfzeichen sowie drei Reizstoffsprühgeräte, ebenfalls ohne Prüfzeichen. Rund 50 Schusswaffen und Munition in vierstelliger Menge, die der Waffennarr berechtigterweise besaß, wurden ebenfalls beschlagnahmt. In der Wohnung des Mannes fand die Polizei NS-Devotionalien, an seinem Auto war ein Aufkleber mit Bezug zur Reichsbürgerszene angebracht. Die Ermittlungen laufen.
Viele Reichsbürger verfügen über legale Waffen

Innenminister Georg Maier (SPD) erklärte auf Anfrage von FOCUS Online: „Mein Dank gilt den Thüringer Sicherheitsbehörden. Die Menge an gefundenen Waffen und Schießpulvers zeigen einmal mehr, wie wichtig schnelles und konsequentes Vorgehen gegen Reichsbürger und andere Rechtsextremisten ist.“ In Thüringen gibt es aktuell rund 900 Reichsbürger, knapp 50 von ihnen verfügen über legale Waffen, die Zahl der illegalen Waffen ist den Behörden nicht bekannt.
Polizistenmord und Verdacht der Terror-Vereinigung

Spätestens seit dem Mord an einem Polizeibeamten 2016 im bayerischen Georgensgmünd ist die Gefahr, die von bewaffneten Reichsbürgern ausgeht, offenkundig. Ein weiteres Indiz waren die – im Januar 2018 von FOCUS Online aufgedeckten – Bestrebungen von Teilen der Szene, sich zu einer bewaffneten, rechtsterroristischen Organisation zusammenzuschließen.

Anfang April 2018 ließ die Bundesanwaltschaft die Wohnungen von acht Beschuldigten sowie weiterer Personen in Berlin, Brandenburg und Thüringen durchsuchen. Die tatverdächtigen Reichsbürger wollten die bundesrepublikanische Ordnung durch eine an die Struktur des deutschen Kaiserreiches angelehnte, neue staatliche Ordnung ersetzen. Dabei sollen die Beschuldigten auch in Betracht gezogen haben, zielgerichtet Menschen zu töten.
[close]
https://www.focus.de/politik/deutschland/flakgranate-pistolen-und-munition-razzia-in-thueringen-polizei-hebt-waffen-lager-bei-mutmasslichem-reichsbuerger-aus_id_9675300.html

_______________

Entenfrei...trotzdem: Hoffmann kommt!  ;)

Zitat
Shai Hoffmann präsentiert den beiden Politikern den Videobericht aus Fürth, der besonders deutlich die aufgeheizte Stimmung im Land zeigt. In der Kleeblattstadt sind der Busbesatzung auch ein Reichsbürger und ein Neonazi in die Arme gelaufen. Herrmann und Janik schauen zu, wie der vermummte Neonazi ein tätowiertes Hakenkreuz in die Kamera hält. Die Politiker hören auch, wie ein Reichsbürger vom Leder zieht. Die vorher entspannten Mienen verfinstern sich. Hoffmann erzählt, dass er den Reichsbürger bei der Polizei wegen Holocaust-Verleugnung vergeblich anzeigen wollte. Shai Hoffmann ist Jude. Seine Großeltern haben den organisierten Massenmord im Dritten Reich überlebt. Minister Herrmann verspricht, bei der Polizei nachzuhaken.

Spoiler
28.09.2018

Ein Doppeldecker im Auftrag der Toleranz

In Nordbayern kurven junge Leute mit einem gelben Bus durch die Städte – sie wollen für Demokratie werben

Mit Unterstützung des Bundesfamilienministeriums und des bayerischen Bündnisses für Toleranz braust ein Bus im Auftrag der Demokratie durch Nordbayern. Das Ziel: mit den Menschen zum Thema Demokratie ins Gespräch zu kommen. Dabei treffen sie die unterschiedlichsten Leute. Und auch Innenminister Joachim Herrmann und Erlangens SPD-OB Florian Janik nehmen in dem Doppeldecker Platz.

„Demokratie-Bus“ steht drauf. Stella Bauhaus hockt drin. Die Berlinerin hat den alten Doppeldecker restauriert. Jetzt chauffiert Stella den gelben Oldtimer für die Demokratie durch Bayern. An Bord sind Shai Hoffmann und seine Filmcrew. Hoffmann, 36-jähriger Ex-Schauspieler aus Berlin, hat das Projekt ins Rollen gebracht. Das Bundesfamilienministerium hat das Geld gegeben. Das „Bündnis für Toleranz in Bayern“ hat zehn Prozent der Gage beigesteuert. Und rund 5000 Euro sind auf einer Online-Plattform für das Projekt gespendet worden.

In Selb, Münchberg, Ansbach und Fürth ist die Crew mit ihrem Demokratie-Bus schon gewesen. Jetzt parkt das Gefährt neben dem „C&A“-Kaufhaus in der Nürnberger Innenstadt. „Wir wollen raus aus der Filterblase“, sagt Shai Hoffmann und baut mit seinen Gefährten die Stehtische vor dem Demokratie-Doppeldecker auf. Derweil bringt Klaus, pensionierter Lastwagenfahrer aus Nürnberg, schnell die Blase zum Platzen. „CSU, SPD, FDP, Grüne – wen soll man von denen noch wählen?“, fragt er. Johanna lächelt milde. „Aber Sie gehen wählen am 14. Oktober?“, fragt die Studentin der Sozialwissenschaften, die gegen ein Taschengeld vom „Bündnis für Toleranz“ als Demokratie-Botschafterin für den Stopp in Nürnberg engagiert worden ist. „Freilich gehe ich wählen – aber heftig“, sagt Klaus. Und Johanna rollt ein bisschen mit den Augen.
Eine bittere Begegnung mit der Wirklichkeit

Aus Sicht des Rentners ist die AfD die richtige Wahl. Als einzige Oppositionspartei, die in der Lage sei, die „Gangster und Ganoven“ anzutreiben. „Merken Sie nicht, dass sich durch die AfD schon etwas bewegt hat?“, fragt Klaus. Die Studentin empfiehlt dem Rentner, hinter die Fassade der „Protestpartei“ zu blicken. Klaus sagt, als Bürger mache es ihn stutzig, wenn die etablierten Parteien die AfD „weg haben“ wollten. „Ist die AfD nicht demokratisch gewählt worden? Sie reden doch andauernd hier von der Demokratie.“ Dann erzählt Klaus, dass er nach 43 Jahren am Steuer eines Benzinlasters mit einer Rente in Höhe von knapp 1500 Euro auskommen müsse. „Wenn meine Frau nicht noch arbeiten würde, müsste ich wahrscheinlich Gitarre spielen hier in der Fußgängerzone“, sagt er. Johanna schaut verständnisvoll. Sie versucht das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Welche Themen sind denn für Sie wichtig bei der Wahl?“, fragt sie. „Mir ist wichtig, dass meine Rente steigt und ich meine Miete bezahlen kann“, antwortet Klaus, und Johanna sagt „ok“. Der lacht und freut sich, dass er in der Demokratie-Debatte ein Punktsieg errungen hat. Es brauche eine Kraft, sagt Klaus, die den etablierten Parteien ins Gesicht sagt: „Freunde, so geht es nicht weiter.“
Und Johanna gesteht, dass sie sich auch manchmal frage, wie sie die Miete nach der Uni bezahlen solle.

Derweil hat sich die Diskussionsrunde vor dem Demokratie-Bus erweitert. „Klaus, dürfen wir mit Dir ein kleines Interview machen?“, fragt Christian Fischer, Filmemacher und Mitglied der Bus-Besatzung, und erzählt von dem Videotagebuch, das auf der Reise im Demokratie-Bus entstehen soll. „Nein, sonst wird meine Rente noch kleiner“, sagt Klaus und lacht. Außerdem, findet er, komme hinterher „sowieso etwas anderes“ als seine Meinung dabei heraus. „Nein, wir verfälschen nichts“, versichert der Mann mit dem Mikrofon und Klaus sagt „ja, ja“, meint aber „nein, nein“.

Zwei Tage später parkt der Demokratie-Bus in Erlangen. Gerade interviewt Shai Hoffmann zwei Jugendliche für das Videotagebuch. Die Eltern haben nichts dagegen, dass Milena (15) und Annika (16) in die Kamera sagen, dass sie die Demokratie gut finden. Der Mannschaft stehen die Strapazen des politischen Roadtrips an der letzten Haltestelle ins Gesicht geschrieben. Die vielen Begegnungen und die langsamen Fahrten im überhitzten Oldtimer zerren an den Nerven.

Der September ist in diesem Jahr heiß. Nicht nur in meteorologischer Hinsicht. Chemnitz und die Folgen spalten die Meinungen im Bus und in der Republik. Ein Verfassungsschutzpräsident gerät zum personifizierten Kristallisationspunkt im Kampf um die politische Deutungshoheit über die mittlerweile sprichwörtliche „Mutter aller Probleme“, wie Bundesinnenminister Horst Seehofer die Migration nannte. Dazu kommt: Die Wahlen im Freistaat stehen vor der Tür. Und die aktuellen Umfrageergebnisse tragen nicht zur Beruhigung der aufgeheizten Großwetterlage bei.

In diesem Klima versucht der Demokratie-Bus mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Um die Kontaktaufnahme zu erleichtern, haben sich die Businsassen lustige Spiele wie das Kochen einer „Demokratiesuppe“ ausgedacht. Dabei sollen Eintöpfe aus Papierbotschaften entstehen. Mit Pappschildern können sich Passanten außerdem wahlweise als „Mut-“ oder „Wutbürger“ bezeichnen.

An diesem Tag aber interessieren sich die Erlanger eher für die Info-Stände der Parteien. Gleich gegenüber des Demokratie-Bus-Parkplatzes wirbt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) um Stimmen in seiner fränkischen Heimatstadt. Hoffmann und seine Crew sind aus dem Häuschen, als sich Herrmann die Zeit für ein Interview nimmt. Danach greift der Innenminister sogar zum Filzstift und verewigt sich auf dem Demokratie-Bus mit einer Demokratie-Botschaft. In der Beletage des Doppeldeckers bewirtet die Crew den Minister zum Dank mit einem Kaffee.

Dann gesellt sich der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) dazu. Shai Hoffmann präsentiert den beiden Politikern den Videobericht aus Fürth, der besonders deutlich die aufgeheizte Stimmung im Land zeigt. In der Kleeblattstadt sind der Busbesatzung auch ein Reichsbürger und ein Neonazi in die Arme gelaufen. Herrmann und Janik schauen zu, wie der vermummte Neonazi ein tätowiertes Hakenkreuz in die Kamera hält. Die Politiker hören auch, wie ein Reichsbürger vom Leder zieht. Die vorher entspannten Mienen verfinstern sich. Hoffmann erzählt, dass er den Reichsbürger bei der Polizei wegen Holocaust-Verleugnung vergeblich anzeigen wollte. Shai Hoffmann ist Jude. Seine Großeltern haben den organisierten Massenmord im Dritten Reich überlebt. Minister Herrmann verspricht, bei der Polizei nachzuhaken.

Herrmann schließt kategorisch aus, dass die CSU nach der Wahl eine Koalition mit der AfD in Bayern eingeht. Für eine bessere Akzeptanz der Regierungsparteien fordert er eine Rückkehr zur Sachpolitik. Der SPD-Oberbürgermeister nickt und sagt, dass man auf die Erfolge der Integration verweisen müsse. „Warum findet die AfD immer mehr Zuspruch?“, fragt Shai Hoffmann. Herrmann sagt, dass der Bürger nach einer Regierung verlange, die Probleme löse. „Dann wäre die Zustimmung wieder da.“ Auch SPD-OB Janik meint, dass die Politik zeigen müsse, dass es in der Flüchtlingsfrage vorangehe. Wenn sich die Mitte an den Kragen geht, profitieren die politischen Ränder.

Derweil reibt sich Stella Bauhaus müde die Augen. „Es war ganz schön anstrengend“, sagt die Chauffeurin des Demokratie-Busses. Scheinbar magisch habe man die Protestwähler auf der einwöchigen Demokratie-Tour angezogen. Immer wieder hätten sich viele Gespräche um die Flüchtlingsfrage gedreht. Dennoch: Die Demokratie-Tour durch Nordbayern habe für sie gezeigt, wie „wichtig es ist, im Gespräch über die Demokratie“ zu bleiben. „Mit dem Bus funktioniert das ziemlich gut“, erklärt Stella voller Überzeugung. Dann braust sie ganz langsam davon. Die Heimreise wird dauern. Mehr als 70 Sachen schafft der Demokratie-Bus nicht.
(Nikolas Pelke)

Foto (Pelke): Shai Hoffmann zeigt Joachim Herrmann und Florian Janik in Erlangen Videobotschaften, die sie aufgezeichnet haben – auch von einem Neonazi.
[close]
https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/leben-in-bayern/detailansicht-leben-in-bayern/artikel/ein-doppeldecker-im-auftrag-der-toleranz.html

« Letzte Änderung: 28. September 2018, 13:29:15 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4117 am: 28. September 2018, 13:27:44 »
Welt-Herausgeber Stefan Aust hat letzte Woche einen Artikel zur rechten Szene geschrieben, der in dieser begeistert geteilt wird. Das sollte alleine misstrauisch machen, bei Übermedien ist jetzt ein Artikel dazu erschienen, der lesenswert ist. Der Artikel ist hier zu finden (ich habe ihn zwar auch in den Spoiler kopiert, allerdings hat er da keine eingebetteten Fotos/Tweets drin und die Formatierung ist hinüber).

Spoiler
Zitat
Freischwimmer in der braunen Brühe

Wenn man in ein paar Jahren versucht nachzuvollziehen, wie eigentlich die Dämme brachen, wie die rechten Verdrehungen und Verschwörungsvermutungen, ihre Verachtung und ihre Mems ihren Weg in das Herz der seriösen, bürgerlichen Presse fanden, dann sollte unbedingt ein Artikel von Stefan Aust zum umfangreichen Anschauungsmaterial gehören.

Er ist am Freitag online und am Montag in der gedruckten „Welt“ erschienen. Er war ganz außerordentlich erfolgreich, weil er ganz außerordentlich anschlussfähig ist für die rechte und rechtsradikale Szene. Selbst eine Internetseite wie „Jouwatch“, die sich der rechten Hetze gegen etablierte Medien verschrieben hat, hat ihn ausdrücklich empfohlen.
Galoppierender Rinderwahn

Der Text will ein Plädoyer sein für Vernunft und für Ernsthaftigkeit; er hält sich offenbar für eine unsentimentale Auseinandersetzung mit den Problemen Deutschlands im Jahr 2018 und ihren Ursachen, ehrlich und schonungslos (den anderen gegenüber). Aber schon die Überschrift verrät das behauptete hehre Anliegen für eine billige Pointe mit ollem Merkel-Spottwort: „Mutti aller Probleme“.

Dass Merkel und ihre Flüchtlingspolitik an allem Schuld sind, ist die eine These des Textes. Die zweite lautet: Alle sind verrückt geworden. Aust hat dafür im Schrank abgegrabbelter Metaphern eine vom Anfang des Jahrtausends gefunden und schreibt: „Es drängt sich der Verdacht auf, als sei in diesem Lande der kollektive, parteiübergreifende, galoppierende Rinderwahn ausgebrochen.“

Das ist tatsächlich der letzte Satz und das Fazit seiner mehr als 20.000 Zeichen langen, nun ja, Analyse dessen, was in Deutschland alles falsch läuft. Ach was, Deutschland? „Absurdistan“!

Das ist ein Sound, der bei den Wutbürgern ankommt, egal wie muffig und hohl die Begriffe sind. In einem Leserbrief wird ein Leser zwei Tage später in der „Welt“ die Formulierung vom galoppierenden Rinderwahn aufnehmen und schreiben, dessen Ausbruch sei ja „leider kein Verdacht mehr“.

Es ist schwer, die Perfidie all der Zeilen davor angemessen zu würdigen, die verantwortungslose Lust, mit der alle Ressentiments und Verschwörungstheorien der Rechten bedient werden. Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet das berühmte Foto von der Kanzlerin, die ein Selfie mit einem Flüchtling macht, den Artikel illustriert. Es mag inflationär gezeigt worden und so abgenutzt sein wie die Sprachbilder des Stefan Aust, aber es verkörpert all das, worauf sich der Hass auf Merkel projiziert. Die „Welt“ reproduziert diesen Hass, vor allem in Kombination mit der Zeile „Mutti aller Probleme“.

Der ganze Artikel wirkt in seiner Aufmachung wie ein rechtes Mem; eine Social-Media-Kachel von oder für Pegida.

Viele Versatzstücke aus der seit drei Jahren geführten Diskussion finden sich wieder in Austs Text, der in einem erstaunlichen Maß daraus besteht, alte Artikel von sich zu zitieren, um zu beweisen, dass er es immer schon gewusst hat, dass aus dem „Traum von den endlich mal guten Deutschen“ ein „Albtraum“ werden würde.
Falsche Zahlen

Aust wiederholt nicht nur sich selbst, sondern auch bekannte Irrtümer und Verzerrungen. Er schreibt über die Asylbewerber, die 2015 und 2016 ins Land kamen:

    Die Prozentzahl der eingereisten Männer unter 30 betrug gut 65 Prozent, in diesen beiden Jahren zusammen also rund 800.000. Das ist deutlich mehr als die Zahl der Soldaten unter Waffen von Bundeswehr und DDR-Volksarmee zusammen – 1988 etwa 650.000.

Der Vergleich mit Soldaten, das implizite Bild von einer Flüchtlingsarmee ist das eigentlich Perfide an diesen Sätzen, aber auch die schlichten Zahlen sind falsch. Von den 1,16 Millionen Asylbewerbern, die in den beiden Jahren einen Erstantrag in Deutschland stellten, waren lauf BAMF nur 575.000 Männer unter 30. Das entspricht einem Anteil von knapp 50 Prozent. Und darin sind auch Kinder und Jugendliche enthalten. 16- bis 30-jährige Männer machten nicht zwei Drittel, sondern ein Drittel der Asylbewerber aus. In absoluten Zahlen: 390.000.
Ein Wille zur Verdrehung

Man täte Aust wahrscheinlich unrecht, wenn man ihm unterstellte, die falschen Zahlen seien ein Versehen. An den entscheidenden Stellen scheint sein Text von einem Willen zur Verdrehung geprägt. Zum Beispiel, wenn er über den Fall des Noch-Verfassungschefs Maaßen schreibt – die Diskussion um ihn ist der offenkundige Aufhänger für die vielen Zeilen:

    Ein 18 Sekunden langes Video, auf dem unscharf zu erkennen ist, wie eine schwarz vermummte Figur hinter einer oder mehreren noch schlechter zu erkennenden Gestalten her rennt, wird zum Auslöser einer mittleren Staatskrise. Das Video, von einer unbekannten Person oder Gruppe namens „Antifa Zeckenbiss“ ins Internet gestellt, sollte beweisen, dass es in Chemnitz zu Hetzjagden gekommen ist, wie es die Kanzlerin in ihrer Weitsicht erkannt hatte.

    Nicht sie musste belegen, dass sie recht hatte, sondern der Verfassungsschutzpräsident, der vorsichtige Zweifel an der Aussagekraft des Video-Schnipsels geäußert hatte. Nicht besonders geschickt, denn natürlich stellte sich mit gewissem Abstand heraus, dass Neonazi-Hooligans brüllend Adolf Hitler beschworen und vermeintlichen Ausländern hinterhergejagt waren.

Aust zieht die Vorgänge der vergangenen Wochen auf links – oder besser: auf rechts. Nicht das Video war „Auslöser einer mittleren Staatskrise“ (die eigentlich wieder einmal nur eine Regierungskrise ist), sondern Maaßens Äußerungen gegenüber der „Bild“-Zeitung. Und der Verfassungsschutzpräsident hatte nicht nur „vorsichtige Zweifel an der Aussagekraft des Video-Schnipsels“ geäußert, sondern eine Verschwörungstheorie in die Welt gesetzt: Es könnte sich vielleicht um „eine gezielte Falschinformation“ handeln, „um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken“. Und es stellte sich auch keineswegs erst „mit gewissem Abstand heraus, dass Neonazi-Hooligans brüllend Adolf Hitler beschworen und vermeintlichen Ausländern hinterhergejagt waren“ – das war zum Zeitpunkt von Maaßens Einlassungen längst bekannt.

Aust verteidigt nicht Maaßens tatsächliches Verhalten. Stattdessen schildert er die Vorgänge so, dass Maaßen in einem besseren Licht dasteht. Er tut das, um einen andere Erklärung dafür einzuführen, warum Maaßen in der Kritik stehe:

    Seine Ablösung dürfte auf der Prioritätenliste im Kanzleramt seit geraumer Zeit ganz oben stehen: ein Kritiker der merkelschen Migrationspolitik. Der Jurist war seit 2001 Referatsleiter für Ausländerrecht im Bundesinnenministerium unter Otto Schily und promovierte 1997 zum Thema „Die Rechtsstellung des Asylbewerbers im Völkerrecht“.

    Dass jemand sich mit der Materie auskennt, kommt im Kanzleramt offenbar nicht gut an.

Das andere Maaßen-Narrativ

Aust tut etwas, das einige Kommentatoren und Berichterstatter in den vergangenen Tagen getan haben: Er unterstellt einen anderen Beweggrund für die Kritik an Maaßen. Er diskutiert nicht – jedenfalls nicht ernsthaft -, ob die tatsächlichen Skandale und Vorwürfe gegen Maaßen eine berechtigte Grundlage wären für eine Demission. Er behauptet, dass sie eine andere Grundlage hat. Aus dem Skandal Maaßen wird so ein Skandal Merkel.

Dieses Narrativ hat sich erfolgreich durchgesetzt. Es findet sich auch in vermeintlich unparteiischen Berichten, zum Beispiel am Dienstag auf der Seite eins der „Süddeutschen Zeitung“. Dort heißt es:

    Maaßen steht seit 2012 an der Spitze des Bundesverfassungsschutzes. Er war in die Kritik geraten, nachdem er Zweifel an der Angemessenheit des Begriffs „Hetzjagd“ in Zusammenhang mit ausländerfeindlichen Übergriffen in Chemnitz geäußert hatte.

Mal abgesehen davon, dass er schon viel früher „in die Kritik geraten“ war: Zweifel zu äußern, ist in diesem Zusammenhang natürlich positiv besetzt. Er hat aber nicht nur berechtigte Zweifel geäußert, sondern („vorsichtig“) eine Verschwörung gewittert.

Das ist die harmloseste Form des Narrativs, dass Maaßen gehen musste, weil er es gewagt habe, die Kanzlerin und ihre Flüchtlingspolitik zu kritisieren. In dramatisch verschärfter Form findet es sich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Dort schrieb Michael Hanfeld am Freitag:

    Es geht um Deutungshoheit, es geht um die Machtfrage, es geht darum, wer Angela Merkel widersprechen darf und wer nicht oder ob das überhaupt jemand darf.

Ein FAZ-Redakteur legt die Möglichkeit nahe, dass niemand (!) Angela Merkel widersprechen darf. Das ist erstaunlich und erschreckend nah an den rechten Mems vom totalitären „Merkel-Regime“, das angeblich in Deutschland herrsche.

Stefan Aust verschärft das Narrativ vom Verfassungsschutzchef, der gehen muss, weil er eine andere Meinung hat als die Kanzlerin, in eine andere Richtung. Bei ihm ist es am Ende gar keine Meinungsverschiedenheit mehr, sondern eine Kompetenzverschiedenheit. Maaßens Vergehen ist, dass er sich auskennt. Die Tatsache, dass Maaßen eine – nicht unumstrittene – Doktorarbeit über das Asylrecht geschrieben hat, reicht für die bösartige Unterstellung, dass Fachkenntnis im Kanzleramt wohl ein Makel sei.
Glatzen als eher optisches Problem

Zu den Ungeheurlichkeiten an Austs Text gehört auch, wie er konsequent die Neonazis und Ausländerfeinde kleinredet. Nicht dass er klammheimliche Sympathie mit ihnen hätte, aber er hält sie vor allem für ein Symptom, ein optisches Problem und eine Ablenkung. Er schreibt etwa:

    Kein Zweifel, die rechtsextremen Randalierer und Hitlergrußzeiger, schreienden Hooligans, die sich unters „Wir-sind-das-Volk“ gemischt haben, der „Wut-und-Hut-Bürger“, der sich zu allem Überfluss auch noch als LKA-Angestellter entlarvte, sind schwer zu ertragen. Neu ist das alles nicht. Das kannte man schon von den Straßenschlachten zwischen Neofaschos und Antifas, Anti-Antifas und Anti-Anti-Antifas, Autonomen, Zecken und Glatzen in den neuen Bundesländern der 90er-Jahre, von den traditionellen Berliner 1.-Mai-Feierlichkeiten mit Steinen und Flaschen bis zum G-20-Gipfel der Linksautonomen Straßenschlachten-Bummler in Hamburg im vergangenen Sommer.

Man beachte: Neonazis und Rechtsextremisten kommen in seiner Aufzählung nur noch als diejenigen vor, mit denen sich Autonome und Antifas Straßenschlachten liefern. Dass Rechtsextremismus jenseits solcher Belästigungen ein Problem sein könnte, fehlt völlig als Gedanke. Stattdessen hat er Verständnis dafür, dass es ihn gibt:

    Nur eines hat sich geändert: Die Ursachen des Hochkochens von Hass und Gewalt sind nur noch schwer zu ignorieren – umso mehr wird es versucht.

Rechtsextremismus und Neonazismus erscheinen bei Aust als eine natürliche Reaktion auf Merkels Flüchtlingspolitik. Süffisant formuliert er:

    Jetzt zeigen die linksevangelikalen Moralapostel mit ausgestrecktem Zeigefinger auf ausgestreckte rechte Arme – und merken nicht, dass sie selbst kräftige Mitschuld tragen am Hochkochen der braunen Suppe.

Vorsicht mit der Wortwahl

Immer wieder verknoten sich auch seine Gedanken. Er schreibt:

    Und auch wer die Probleme benennt, sollte mit seiner Wortwahl vorsichtig sein. Wenn der arme (sic!) Innenminister Seehofer von der Flüchtlingskrise als „Mutter aller Probleme“ redet, dann weiß er vielleicht nicht, dass er damit den Wortschatz des Saddam Hussein von der drohenden „Mutter aller Schlachten“ persiflierte. Aber recht hat er trotzdem. Vielleicht hat er sich auch nur versprochen und meinte eigentlich die „Mutti aller Probleme“.

Am Anfang hatte er noch am Beispiel Seehofer gemahnt, dass man vorsichtig sein sollte mit seiner Wortwahl. Am Ende hatte er sie sich vollends zueigen gemacht und ihr sogar noch weitere Drehung hinzugefügt.
„Freifahrtschein ins Goldene Land“

Doch der Unernst, den man in solchen Verliebtheiten in das eigene Geschriebene entdecken kann, täuscht. Die Verachtung, die Aust ausdrückt, ist bitterernst:

    Für jeden, der sich seinen Blick nicht von der tränenverschwommenen Rührung über die eigene humanitäre Großartigkeit verschleiern ließ, war spätestens im Sommer 2015 klar, was auf das Land zurollte.

Aust zitiert sich selbst vom Oktober 2015:

    Jetzt sind die Welcome-Luftballons von München und die großzügigen Gesten der Kanzlerin an die Flüchtlinge der Welt – millionenfach online verbreitet – gleichsam ein Freifahrtschein ins Gelobte Land.

    Sie gibt die Grenze frei – und wundert sich, wenn die Kolonnen der Flüchtlinge immer größer werden. Und diese bestehen mehrheitlich nicht aus syrischen Frauen und Kindern, wie im Fernsehen vorwiegend gezeigt, sondern aus jungen Männern aller Herren Länder, die – verständlicherweise – aus den politisch und wirtschaftlich verrotteten Regionen dieser Welt nach Deutschland emigrieren wollen. Nach vorsichtigen Schätzungen dürften das in diesem Jahr deutlich mehr sein, als die Bundeswehr zur Hochzeit des Kalten Krieges Soldaten hatte: eine halbe Million.“

Ja, den Armee-Vergleich mochte er damals schon. In Wahrheit stellten übrigens syrische Flüchtlinge die mit Abstand größte Gruppe der Asylbewerber.

Aktuell schreibt Aust weiter:

    Drei Jahre später, nach Anis Amris Höllenritt auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz, nach Messerstechereien, Vergewaltigungen, Mord und Totschlag – in der Mehrzahl übrigens Gewalttaten von eingereisten Asylbewerbern an eingereisten Asylbewerbern, hat sich die politische Landschaft in Deutschland – und in ganz Europa – massiv verändert.

    Brexit, Populisten im Aufwind, in den Niederlanden zweitstärkste Kraft, wenn auch Opposition, in Dänemark eine von rechten Populisten geduldete Minderheitsregierung, rechte Regierungen oder Bündnisse mit Rechten in Polen, Ungarn und Italien, selbst im Musterland der sozialen und politischen und humanitären Wohlfahrt Schweden sind die Rechten auf ein bisheriges Allzeithoch von fast 20 Prozent marschiert.

Das alles, suggeriert Aust, ist Folge von Merkels Flüchtlingspolitik vor drei Jahren. Dass die rechte Fidesz-Partei in Ungarn schon 2014 eine Zweitdrittelmehrheit im Parlament errang, die Wahlen in Dänemark schon im Mai 2015 stattfanden, er das Wahlergebnis der Schwedendemokraten sehr großzügig von 17,9 auf „fast 20 Prozent“ aufrundete – alles bloß Korinthen. Merkel ist an allem Schuld. Ihre Flüchtlingspolitik ist die Ursache allen Elends.
Der AfD Wähler zutreiben

Wenn sich für Aust im Grunde alle Probleme Europas auf die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel zurückführen lassen, ist es vielleicht auch kein Wunder, dass er den Ausruf von Martin Schulz im Bundestag nicht versteht, der der AfD vorwarf, die Reduzierung komplexer politischer Sachverhalte auf ein einziges Thema, in der Regel bezogen auf eine Minderheit im Land, sei „ein tradiertes Mittel des Faschismus“. Aust fällt dazu nur ein:

    Ein gründlich gescheiterter SPD-Kanzlerkandidat rät im Bundestag dem Fraktionsvorsitzenden der AfD in reichlich wirren Worten: „Herr Gauland, die Menge von Vogelschiss ist ein Misthaufen, und auf den gehören Sie in der deutschen Geschichte.“ Womit er in etwa das Niveau desselben erreicht hat und sicher sein kann, den Alternativen mal wieder ein paar Wähler zugetrieben zu haben.

Ermittler mit politischer Agenda

Dabei kann Schulz das Wählerzutreiben getrost Aust überlassen, der auch die Verschwörungsbehauptungen von AfD und Pegida übernimmt, was den Tod eines Mannes in Köthen angeht. Er schreibt:

    Wie reagiert der ratlose Bürger, wenn in Köthen ein 22-jähriger Deutscher, der sich unklugerweise in womöglich bester Absicht in einen Streit zwischen drei afghanischen Asylbewerbern eingemischt hat, anschließend tot am Boden liegt? Was geht in ihm vor, wenn er anschließend aus der Pressekonferenz der Polizei erfährt, dass der junge Mann, der einen schweren Herzfehler und schon mehrere Herzoperationen hinter sich hatte, vermutlich nicht an den Schlägen ins Gesicht gestorben ist, sondern am Stillstand seines schwachen Herzens?

    Was denkt er, wenn damit die Schuld der beiden tatverdächtigen Asylbewerber – von denen zumindest einer längst hätte abgeschoben werden müssen – erkennbar relativiert werden soll? Wird hier signalisiert, dass es strafmildernd ist, wenn man auf einen Kranken einprügelt statt auf einen Gesunden?

Das ist ein ziemlich ungeheurer Vorwurf: Die Behörden behaupten absichtlich irreführend, die Todesursache sei ein Herzinfarkt gewesen, um von der Schuld der Tatverdächtigen abzulenken. Aust, der in seinem Text vermeintlich für ein nüchternes Betrachten plädiert, reagiert empört, wenn Staatsanwaltschaft zunächst einmal sachlich genau ermittelt, was passiert ist und was die Todesursache ist.

Natürlich macht es einen Unterschied, ob ein Angreifer jemanden so heftig schlägt, dass er mit seinem Tod rechnen muss. Oder ob sein Opfer schwerkrank ist und deshalb vielleicht schon ein leichter Schlag oder große Aufregung reicht, den Tod herbeizuführen. Inwieweit das straf- oder schuldmildernd ist, muss die Justiz später klären. Aber erst einmal versucht sie, die Fakten zusammenzutragen. Frühere Aussagen einer Zeugin, dass der Getötete brutale Tritte gegen Bauch und Kopf erlitten habe, hat sie inzwischen nach Angaben des Oberstaatsanwalts „massiv relativiert“.

Aust unterstellt – ohne jeden Beleg –, dass es den Ermittlern nicht darum geht, herauszufinden, was passiert ist, sondern von der Schuld der tatverdächtigen Asylbewerber abzulenken. Damit liegt er voll auf der Linie der Rechtsradikalen. Und seine Frage, dass die Polizei offenbar „signalisieren“ will, dass man auf Kranke ruhig einprügeln darf, ist entweder grober Zynismus oder der Versuch, einen eigentlich selbstverständlichen Sachverhalt durch verquere Darstellung weiter zu skandalisieren.
Die AfD diktiert, was gesagt werden darf

Aust scheint sich vorgenommen zu haben, in seinen Text jedes rechte Mem reinzurühren, natürlich also auch das Man-darf-nichts-mehr-sagen-Mem und das Plötzlich-ist-jeder-ein-Nazi-Mem, und so schreibt er:

    Wer anderer Meinung ist, gerät schnell unter Verdacht – so wie jede Kritik an Regierung oder Kapitalismus in den 60er-Jahren mit dem Hinweis beantwortet wurde: Dann geh doch nach drüben, in die DDR.

    Und so, wie es vom Südpol aus in jeder Richtung nach Norden geht, ist jeder von ganz links aus betrachtet rechts. Da stört nur die Realität und wird am liebsten ausgeblendet. Doch wenn Alice Weidel sagt, dass es regnet, dann scheint deshalb noch lange nicht die Sonne. Offenbar ist es inzwischen die AfD, die diktiert, was gesagt werden darf und was nicht. Und die Töne werden immer schriller.

Nicht jeder Satz hat hier einen offenkundigen Sinnbezug zu dem davor oder danach, aber offenbar will Aust sagen, dass man nur noch sagen darf, was die AfD nicht sagt. So lässt sich sein „Welt“-Artikel natürlich auch als Trotz lesen: Ich verbreite hier mal die ganze rechte Wutbürgerwut und lasse mich nicht davon beeindrucken, dass es rechte Wutbürgerwut ist. Das ändert aber nichts daran, dass sein Text ein Brandsatz ist.

(So schlimm mit der „Dann geh doch nach drüben“-Ausgrenzung scheint es bei Aust noch nicht zu sein: Heute wurde bekannt, dass er mit dem Niedersächsischen Staatspreis ausgezeichnet wird.)
„Liebenswert allergisch“

„Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt hat am vergangenen Sonntag in einem Eigenlobhudeltext zum 70. Geburtstag der „Welt am Sonntag“ gerade auch die Person Stefan Aust genannt. Er stehe mit anderen für „eine radikale Freigeisterei“, der sich „Welt“ und „Welt am Sonntag“ „ganz verschrieben“ hätten, „liebenswert allergisch gegen den Konformismus und Opportunismus vieler Kollegen in der Berliner Republik“.

Die rechte Influencerin Erika Steinbach hat es auf Twitter weniger gediegen formuliert:

Die Logik geht so: Dass man „Nazi“ genannt wird, sei inzwischen eine Auszeichnung. Man verdiene sie sich, indem man die Wahrheit sagt.

Das geht vorwärts wie rückwärts: Wer die Wahrheit sagt, wird „Nazi“ genannt. Wer „Nazi“ genannt wird, sagt die Wahrheit.

Ein Text wie dieser, der Aust dafür kritisiert, dass er rechtes Gedankengut in den Mainstream holt, bestätigt in dieser Logik, dass es sich um einen guten, wahren Artikel handelt.

Vermutlich wird es Aust und den „Welt“-Verantwortlichen nicht zu denken geben, dass ihr Text von Leuten wie Steinbach und anderen extrem Rechten gefeiert wird. Sie würden es als Folge der „radikalen Freigeisterei“ bezeichnen.

Aber Austs Artikel ist nicht verantwortungslos, destruktiv und gefährlich, weil er von Steinbach und ihren Anhängern gefeiert wird. Steinbach und ihre Anhänger feiern ihn, weil er verantwortungslos, destruktiv und gefährlich ist.
[close]
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4118 am: 28. September 2018, 13:34:17 »
Je nun, 2012 beschäftigte sich noch niemand großartig mit der Reichsbürgerbewegung. Außer ein paar Spinner in einem seltsamen Forum ... ;D

Z.B. die DPHW gab's schon seit Anfang 2011 und Teile der echten Polizei wussten da schon länger Bescheid.

Lediglich das mit der noch fehlenden "Überwachung" stimmt.
Aber auch eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge.
« Letzte Änderung: 28. September 2018, 13:38:47 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4119 am: 28. September 2018, 14:19:47 »
@Neubuerger hach ja, Niggemeier! Das ist auch so einer dessen Texte ich stundenlang lesen kann ohne dass mir langweilig wird...
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4120 am: 28. September 2018, 14:38:56 »
'schnipp*


Zitat
Facebook-Seite von Pro Chemnitz gesperrt
Erschienen am 28.09.2018

Chemnitz. Vor der für Freitagabend geplanten nächsten Demonstration von Pro Chemnitz ist die Facebook-Seite der Vereinigung offenbar abgeschaltet worden. Sie ist seit der Nacht nicht mehr erreichbar. Pro-Chemnitz-Chef Martin Kohlmann bestätigte das. "Wir kümmern uns", schrieb er am Morgen auf seiner eigenen Facebook-Seite. Zu den Hintergründen wurde zunächst nichts bekannt.
Für Pro Chemnitz kommt die Abschaltung der zuletzt mehr als 25.000 Abonnenten zählenden Seite offenbar nicht überraschend. Bereits auf der Demonstration in der vergangenen Woche hatte ein Sprecher angekündigt, mit Unterstützern und Anhängern künftig verstärkt über Messenger-Dienste kommunizieren zu wollen. Dazu war den Teilnehmern über Mikrofon eine Mobilfunknummer mitgeteilt worden. 

Seit dem gewaltsamen Tod eines 35-jährigen Chemnitzers Ende August organisiert die rechtspopulistische Vereinigung Pro Chemnitz wöchentlich Kundgebungen und Demonstrationen. An ihnen nehmen regelmäßig mehrere Tausend Menschen teil. Weil über die Facebook-Seite von Pro Chemnitz verbotenerweise Fotos eines Haftbefehls verbreitet worden sein sollen, fanden kürzlich Durchsuchungen in mehreren Wohnungen und Büros statt. (micm)

https://www.freiepresse.de/chemnitz/facebook-seite-von-pro-chemnitz-gesperrt-artikel10324588?utm_medium=Social&utm_source=Facebook#Echobox=1538133483
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4121 am: 28. September 2018, 17:10:19 »
Als bekiffter Nazi pflegt man in guter teutscher Tardition eben eine ganz besondere Art von "Satire"! Richter sind so humorlos ...   ???

Zitat
Weiter fragte Strafrichter Marcus Lemke den 29-Jährigen, was es mit den Hakenkreuzen auf sich habe. „Da war nicht viel Hirn dabei. Da ging bei mir alles drunter und drüber. Das war eine Satirenummer“, gab der Angeklagte zur Antwort. Auch mit der NPD habe er nichts zu tun, sagte er im weiteren Verlauf der Beweisaufnahme.

Die Angeklagte wies noch keine Eintragungen im Bundeszentralregister auf. Ihr Lebensgefährte dagegen hatte drei wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in 24 Fällen und unerlaubten Anbaus von BTM.

Zitat
Das Schöffengericht verhängte gegen den 29-Jährigen eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten. Die 27-Jährige kam mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr davon. Beide Strafen setzte das Gericht zur Bewährung aus. Hinzu kommt für die Angeklagte eine Geldauflage von 600 Euro, bei ihrem Lebensgefährten eine Geldauflage von 2000 Euro

https://www.weser-kurier.de/region/osterholzer-kreisblatt_artikel,-axstedt-hakenkreuz-fuehrt-zu-drogenhaendlern-_arid,1771654.html

_____________________________________

Ein Trittbrettfahrer von Rüdi war auch nicht sehr erfolgreich:


Zitat
Werdau. Ein Werdauer hat in der Nacht zu Freitag versucht, ein Asylbewerberheim in der Stadt anzuzünden. Er wurde festgenommen, da am Donnerstag in einem Schnellverfahren über den Fall verhandelt werden soll. Das teilte die Polizei mit.

Der 25-Jährige soll in der Nacht zu Freitag den Bewohnern des Asylbewerberheimes an der Unteren Holzstraße und dem Sicherheitspersonal gegenüber gedroht haben, das Haus samt Bewohner anzuzünden, so die Polizei. Etwa eine halbe Stunde nach dieser Androhung soll der Mann einen Brandsatz über das Zugangstor geworfen haben, der direkt dahinter in der Zufahrt landete und brannte. Beamte des Sicherheitsdienstes konnten das Feuer schnell löschen, ohne dass es zu Schäden kam.

Der Werdauer konnte anhand der Videoaufnahmen der Überwachungskameras als Täter identifiziert werden. Der junge Mann ist polizeibekannt. Er wurde an seiner Wohnanschrift angetroffen und vorläufig festgenommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er 0,62 Promille Alkohol intus. Das Amtsgericht Zwickau hat am Freitag Haftbefehl gegen ihn erlassen. (fp)

https://www.freiepresse.de/zwickau/werdau/brandsatz-auf-asylbewerberheim-geworfen-werdauer-in-haft-artikel10324664?utm_medium=Social&utm_source=Facebook#Echobox=1538140694
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4122 am: 28. September 2018, 17:22:30 »
Da hat man das Werfen des Brandsatzes offenbar nicht als Versuch angesehen - sonst stünde ein Verfahren wegen versuchter schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes an!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4123 am: 29. September 2018, 08:20:19 »
Das Ministerium "geht davon aus", soso.
Und warum wird nicht jeder als Extremnist angesehen, der diesen Staat wahrheitswidrig nicht anerkennt?   :scratch:
     

Zitat
Die Zahl der sogenannten Reichsbürger in Rheinland-Pfalz ist erneut gestiegen. Dem gesamten Spektrum würden rund 550 Menschen zugeordnet, teilte das Innenministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion mit, die am Freitag veröffentlicht wurde. Zwölf Prozent von ihnen sind dem Ministerium zufolge organisiert. Die Schnittmenge mit dem Rechtsextremismus sei gering: Bei 2,5 Prozent der registrierten "Reichsbürger" werde ein Bezug zum Rechtsextremismus gesehen. Anfang August ging das Ministerium noch von etwa 530 "Reichsbürgern" aus. Sie erkennen Deutschland und seine Behörden nicht an.

STAND
    28.9.2018, 19:16 Uhr

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Mainz-Mehr-Reichsbuerger-in-Rheinland-Pfalz,reichsbuerger-100.html
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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #4124 am: 30. September 2018, 12:45:10 »
Bürokratieperle xD (und ja, das wahrscheinlich kein Kunde von uns)

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