Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264496 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3675 am: 25. Juli 2018, 07:59:11 »
Die FR sieht klarer als der VS:


Zitat
Extremisten
„Reichsbürger“ sind eine Gefahr
Die „Reichsbürger“ haben sich längst zu einer echten Bedrohung entwickelt. Es besteht aller Anlass für ein entschlossenes Vorgehen von Polizei und Nachrichtendiensten. Ein Kommentar.

Vor 9 Stunden
Markus Decker Von Markus Decker

Vor ein paar Jahren hätte man den Typus des „Reichsbürgers“ ja noch für Science Fiction gehalten. Dass Menschen existieren, die die Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennen, obwohl sie seit Jahrzehnten in ihr leben, ist schließlich eine besondere Form des politischen Wahnsinns.

Heute ist das, was gestern wie Science Fiction wirkte, eine echte Bedrohung. Die Zahl der „Reichsbürger“ übersteigt die Zahl der Salafisten bei weitem. Der Unterschied besteht darin, dass die Bedrohung durch tatsächlich oder vermeintlich Fremde ernster genommen wird als die aus der Mitte der Gesellschaft. Letztere ist oft blind für ihr extremistisches Potenzial.

Nun sind unter den „Reichsbürgern“ fraglos bemitleidenswerte Menschen, Kauze und Spinner, die wie andere Extremisten ihr persönliches Scheitern ideologisch zu veredeln versuchen. Im Ganzen lassen sich freilich einige Gründe dafür nennen, sie ernster zu nehmen. Die Gründe ergeben sich nicht allein aus eben dieser Ideologie, sondern auch aus aktenkundig gewordenen Gewalttaten wie Angriffen auf Polizisten und andere Staatsbedienstete sowie der hohen Affinität zu Waffen. Sie ergeben sich überdies aus der Vernetzungsgefahr. Dass bloß ein sehr geringer Teil der Szene als (rechts-)extremistisch gilt, verwundert deshalb. Ist nicht, wer die Autorität des Staates bestreitet, per se Extremist?

Gewiss haben die Sicherheitsbehörden die Szene in den letzten Jahren intensiver beobachtet. Auch wurde Aktivisten in vielen Fällen der Waffenschein entzogen. Waffen wurden beschlagnahmt. Viele andere Aktivisten konnten ihre Waffenscheine aber auch behalten. Es besteht jedenfalls aller Anlass für mehr Härte und Entschlossenheit von Polizei und Nachrichtendiensten. Wer die „Reichsbürger“ heute noch unterschätzt, der könnte dafür morgen die Quittung kriegen.

http://www.fr.de/politik/meinung/kommentare/extremisten-reichsbuerger-sind-eine-gefahr-a-1550349?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook#Echobox=1532463654
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3676 am: 25. Juli 2018, 08:02:00 »
Gerichtsverhandlung Wie Hamburgs „Rudi Dutschke“ zum Reichsbürger wurde

Spoiler
Zitat
Einst war er Anhänger des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS), heute ist er Rechtsextremer und steht vor Gericht: Ur-„Reichsbürger“ Reinhold Oberlercher muss sich verantworten, weil er einem Studenten einen Kinnhaken verpasst haben soll. Der bekannte Rechtsaktivist nutzte den Gerichtssaal dabei als Bühne.

Ohne Rechtsanwalt, aber mit allerhand Gefolge erschien der Angeklagte Reinhold Oberlercher vor dem Amtsgericht. Er verteidigte sich selbst, griff das Urteil des Gerichts vom Mai dieses Jahres an. Damals wurde er zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt. Im Dezember vergangenen Jahres soll er im Café des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) auf dem Uni-Campus dem Studenten Ruben H. mit der Faust ans Kinn geschlagen haben.

H. wollte ihn aus dem Studentencafé werfen, da der in der rechten Szene äußerst populäre Oberlercher bereits öfter hier ungebetener Gast war. H. erklärte vor Gericht: „Ich sah es als meine Verpflichtung an, jemanden, der offen rechts ist, in einem Café einer weltoffenen Universität rauszuschmeißen.“

1994 gründete NPD-Funktionär gemeinsam mit RAF-Gründungsmitglied Horst Mahler das „Deutsche Kolleg“, eine der ersten Gruppierungen innerhalb der Reichsbürgerbewegung.

Dabei war Reinhold Oberlercher genau wie Mahler ursprünglich Mitglied im SDS, der „Spiegel“ betitelte ihn einst sogar als Hamburgs Rudi Dutschke. Im Laufe seiner Uni-Karriere veröffentlichte er dann jedoch zunehmend Aufsätze mit rechtsextremen Inhalten.

Den Studenten Ruben H. beleidigte der NDP-Funktionär in dem Uni-Café als „Gewürm“, er holte aus und verpasste ihm einen Schlag. Dieser war allerdings nicht besonders stark.

Da es sich bei dem Schlag laut Vorsitzendem Richter um eine „niedrigschwellige“ Körperverletzung handelte, verwarnte er Oberlercher und setzte die Geldstrafe zur Bewährung aus. Hinzu kam, dass der Angeklagte keine Vorstrafen hat.

Student Ruben H. zeigte sich nach der Verhandlung ziemlich enttäuscht: „Das Urteil ist sehr unbefriedigend. Ich hätte mir ein sehr viel deutlicheres Signal gewünscht – es handelt sich hier immerhin um Reichsbürger, jeder weiß um deren Gewaltbereitschaft.“

Während der Verhandlung nutzte O. immer wieder die Aufmerksamkeit des Gerichts, um seine Weltsicht kundzutun und erklärte: „AStA ist das Zentrum der Antifa und die Antifa ist eine mikroterroristische Vereinigung.“

Einer seiner Begleiter fragte die anwesenden Presse-Vertreter in der Verhandlungspause vor der Tür: „Darf man in der Demokratie etwa kein Rechter sein?“ 


Reinhold O. (75) und sein Gefolge auf dem Weg zur Berufungsverhandlung am Amtsgericht.
 
[close]
https://www.mopo.de/hamburg/gerichtsverhandlung-wie-hamburgs--rudi-dutschke--zum-reichsbuerger-wurde-31003604#
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3677 am: 25. Juli 2018, 08:39:00 »
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3678 am: 25. Juli 2018, 10:31:24 »
Lieber Herr Mayer! Wenn die Behörden die jetzt bereits bestehenden §§ 4, 5 und 6 des Waffengesetzes konsequent umsetzen und wenn diese Umsetzung auch von den VGen Bestand hat, dann benötigen wir kein "schärferes" Gesetz! Wie seit einiger Zeit die bayerischen Behörden und Gerichte bewiesen haben. Aber is grad Wahlkampf der CSU und Sommerloch, gell?   ;)




Zitat
Innenministerium will Reichsbürgern Waffenbesitz "unmöglich" machen
Stand: 10:15 Uhr
Staatsekretär Mayer erwägt schärfere Gesetze


Innenstaatssekretär Stephan Mayer (CSU) will sogenannten Reichsbürgern den Besitz von Waffen "unmöglich" machen. Dafür müssten die zuständigen Behörden in Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz Vorsorge tragen, sagte Mayer der "Rhein-Neckar-Zeitung" vom Mittwoch. "Gegebenenfalls brauchen wir ein schärferes Waffenrecht."

Der am Dienstag vorgestellte Verfassungsschutzbericht 2017 warnt davor, dass die Anhänger der Szene der Reichsbürger und Selbstverwalter eine große Affinität zu Waffen haben. Im Jahr 2017 verfügten rund 1100 von ihnen über waffenrechtliche Erlaubnisse. Seit November 2016 wurden Anhängern der Szene etwa 450 waffenrechtliche Erlaubnisse entzogen.

"Das Phänomen der sogenannten Reichsbürger ist stärker ins Blickfeld geraten und ist sehr ernst zu nehmen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär. Die in Kleingruppen zersplitterte Szene, die die Bundesrepublik und ihre Institutionen nicht anerkennt, ist innerhalb eines Jahres um mehr als die Hälfte angewachsen.

Hatte sie 2016 noch 10.000 von den Behörden erkannte Anhänger, waren es im Folgejahr 16.500, davon 900 Rechtsextreme. Und die Zahl steigt weiter: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) werden derzeit 18.000 Menschen der Szene zugerechnet.

https://www.welt.de/newsticker/news1/article179922960/Extremismus-Innenministerium-will-Reichsbuergern-Waffenbesitz-unmoeglich-machen.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3679 am: 25. Juli 2018, 10:36:24 »
Wie die immer auf die 900 Rechtsextremen kommen, ist mir auch ein Rätsel!
Weniger als 6%, ich würde da eher ein umgekehrtes Verhältnis vermuten.
Werden da nur die gezählt, die mit einem großen Schild, auf dem "Ich bin ein Rechtsextremist" steht, rumlaufen, gezählt?  :scratch:
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3680 am: 25. Juli 2018, 12:23:49 »
Werden da nur die gezählt, die mit einem großen Schild, auf dem "Ich bin ein Rechtsextremist" steht, rumlaufen, gezählt?  :scratch:

Umgekehrt. Alle, die von sich in die Welt hinausposaunen "Ich bin nicht rechtsradikal, (aber....)", werden wieder aus der Liste gestrichen. Und da bleiben halt dann nur die paar Hansel übrig, die das nicht rechtzeitig veröffentlicht haben.
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3682 am: 25. Juli 2018, 13:36:19 »
Eine vernünftige Definition für Rechtsextremismus findet sich im Verfassungsschutzbericht leider nicht. Am Anfang zum Teil Rechtsextremismus steht:

Zitat
Die Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder Rasse ist im rechtsextremistischen Weltbild entscheidend für den Wert eines Menschen. Diesem „völkischen“ Kriterium sind auch die Bürger- und Menschenrechte des Einzelnen untergeordnet. Rechtsextremistische Agitation ist geprägt von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus,
Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus sowie einer grundsätzlichen Demokratiefeindschaft. Damit stehen Rechtsextremisten und deren Ideologie im fundamentalen Widerspruch zu zentralen und universellen Werten des Grundgesetzes, das die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Ich vermute mal, dass der Anteil der rechtsextremistischen Reichsbürger einfach aus den Schnittmengen der Menge "Reichsbürger und Selbstverwalter" mit den Mengen "Straftäter PMK rechts" und "Rechtsextremismus" bestimmt wurde. Sprich ein NPD-Mitglied mit Lebenderklärung ist ein rechtsextremer Reichsbürger, genauso wie ein ärmchenhebender Gelbscheinbesitzer.

Das ist aber das grundsätzliche Problem dieser Statistiken, dass da nur Menschen gezählt werden, die irgendwie in Erscheinung getreten sind. Wer also seinen Antrag auf den Staasbürgerausweis nicht mit H... H..... unterschrieben hat, der zählt als einfacher Reichsbürger und nicht als Rechtsextremist. Eine Gesinnungsprüfung findet nicht statt, wie auch.

Es ist also an uns dafür zu sorgen, den Anteil der rechtsextremen Reichsbürger zu erhöhen, indem wir sämtliche Propagandadelikte unserer Kundschaft konsequent zur Anzeige bringen.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3683 am: 25. Juli 2018, 13:59:01 »
Wenn man mal diese Definition hernimmt

https://www.tagesschau.de/inland/rechtsextremismus106.html

Zitat
Was steckt eigentlich hinter dem Begriff Rechtsextremismus? Was ist das Ziel von NPD und anderen Neonazis? Welche Rolle spielt die NS-Zeit? Und warum ist der Rechtsextremismus eigentlich ein Problem? Eine Übersicht von tagesschau.de.

Von Patrick Gensing, tagesschau.de 

Rechtsextremismus ist ein Oberbegriff für politische Orientierungen und Aktivitäten, die den demokratischen Staat ablehnen und dafür eine autoritär geführte "Volksgemeinschaft" errichten wollen. Dabei wird von einem vermeintlich naturgemäßen "Volkstum" und einem "gewachsenen Volkskörper" ausgegangen. Zudem wird versucht, andere Menschengruppen durch rassistische Parolen auszugrenzen und abzuwerten.

Rechtsextremisten glauben an eine naturgegebene ethnische ("rassische") Ungleichwertigkeit der Menschen. Ethnische, kulturelle, geistige und körperliche Unterschiede begründen für sie einen minderen Wert und Rechtsstatus bestimmter Individuen und Gruppen. So schreibt die NPD in ihrem Parteiprogramm im ersten Kapitel: "Volkstum und Kultur sind die Grundlagen für die Würde des Menschen." Die Würde des Menschen ist für die NPD also keineswegs unantastbar, es gibt sogar bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen: Grundlage sei "Kultur und Volkstum".
. . .

dürfte der Begriff, vor allem der erste Satz, auf nahezu die gesamte Kundschaft zutreffen.

Ich nehme auch an, dass da einfach nur geschaut wird, ob einer schon strafrechtlich in Erscheinung getreten ist.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3684 am: 25. Juli 2018, 18:39:07 »
Ob der hier zur Kundschaft gehört?
(Nette Bilder!)

Zitat
Gewehre, Panzerfäuste, Granaten
Zahlreiche Kriegswaffen bei Mann aus Schkopau entdeckt
25.07.18, 16:59 Uhr

Merseburg -
100 Gewehrläufe, 16 mit Sprengstoff gefüllte Panzerfaustköpfe sowie weitere Waffen, Granaten und Munitionsteile hat die Polizei bei einem Mann aus Schkopau (Saalekreis) sichergestellt.

Der Beschuldigten stehe im Verdacht, Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg instand gesetzt und weiterverkauft zu haben, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch mit. Die Waffen soll er zuvor mit einem Metalldetektor an nicht genannten Orten aufgespürt haben

Beamte des LKA und der Bereitschaftspolizei stoppten den Mann am Dienstag auf der Autobahn 9. Bei der Durchsuchung seines Transporters und bei ihm zu Hause seien dann die Waffen und Waffenteile gefunden worden.

Er wurde nach den Durchsuchungen wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen ihn laufen nun Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz. (dpa/mz)

https://www.mz-web.de/saalekreis/gewehre--panzerfaeuste--granaten-zahlreiche-kriegswaffen-bei-mann-aus-schkopau-entdeckt-31014032?dmcid=sm_fb_p
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3685 am: 25. Juli 2018, 18:50:14 »
Ob der hier zur Kundschaft gehört?p
Selbst, wenn er selbst hier kein Kunde ist, steht zu befürchten, daß die Schnittmenge mit seiner Kundschaft nicht zu unterschätzen ist. :(
Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen. (Tucholsky)
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3686 am: 26. Juli 2018, 05:40:45 »
Der Bericht klingt stark nach Entenaktivität:

Spoiler
Angeklagter droht Sachbearbeiter mit Todesstrafe / Urteil wegen versuchter Nötigung
So werden aus 20 Euro Verwarnung 3 500 Euro Strafe

25.07.18

Wildeshausen - Eigentlich sollte ein 55 Jahre alter Wildeshauser nur ein Verwarngeld von 20 Euro zahlen, weil er im Landkreis Friesland zu schnell Auto gefahren war. Doch der bei der dortigen Kreisverwaltung zuständige Sachbearbeiter erhielt ein Schreiben, in dem ihm die Todesstrafe angedroht wurde. Aufgrunddessen verurteilte das Amtsgericht Wildeshausen den 55-Jährigen am Mittwoch wegen versuchter Nötigung zu einer Geldstrafe von 3 500 Euro.

In dem Schreiben, das der Angeklagte verfasst haben soll, ist die Rede davon, dass sich Deutschland im Krieg befinde. Bei dem Verwarngeld handele es sich um eine völkerrechtswidrige, illegale Forderung, die vor einem Tribunal geahndet werden würde. Dem Sachbearbeiter wurde angesichts dessen geraten, zu seiner eigenen Sicherheit vom Eintreiben der 20 Euro abzusehen.

Der Angeklagte, der sich selbst als „indigener Deutscher“ bezeichnet, hat so seine Probleme mit der Justiz. Er stellte mithilfe seines Rechtsbeistands diverse Beweis- und zwei Befangenheitsanträge gegen die Richterin. Unter anderem forderte der Wildeshauser, den ehemaligen Bundeskanzer Gerhard Schröder, seine Nachfolgerin Angela Merkel und Ex-Justizminister Heiko Maas zu vernehmen. Und zwar wegen der „schwersten Regierungskriminalität aller Zeiten“. Dabei wurde auf die Bombardierung serbischer Truppen durch die Bundeswehr im Kosovo-Krieg Ende der 1990er-Jahre Bezug genommen.

„Es kann doch nicht sein, dass mein Mandant hier sitzt und alle anderen frei herumlaufen“, begründete der Rechtsbeistand den Antrag. „Gerne machen wir hier ein Strafverfahren, wenn Sie die Causa Skripal abgearbeitet haben“, legte er nach.

Auf solche Spielchen ließ sich die Richterin aber nicht ein. Die Beweis- und Befangenheitsanträge wurden allesamt abgelehnt. „Die Vernehmung der genannten Zeugen ist für das Verfahren unerheblich“, sagte die Juristin. Der Angeklagte wird den Reichsbürgern zugerechnet, obwohl er das selbst anders sieht.

Etwas kuriose Verhandlung

Die etwas kuriose Verhandlung gipfelte schließlich darin, dass der 55-Jährige seine Grundrechte schwer verletzt sah und beanstandete, „kein faires Verfahren“ zu erleben. Bei aller Redseligkeit – es gab diverse Wortgefechte – wollte sich der Angeklagte allerdings nicht zum Vorwurf der versuchten Nötigung äußern. Die Tat wird als Versuch gewertet, weil sich der Sachbearbeiter von dem Schreiben nicht beeinflussen ließ.

Da sich der Wildeshauser nach Einschätzung des Staatsanwalts weder reuig noch einsichtig gab, beantragte der Jurist die 3 500-Euro-Geldstrafe. Es handelt sich um 70 Tagessätze à 50 Euro. Der Geldbetrag orientiert sich eigentlich am Einkommen des Angeklagten. Dieses musste aber geschätzt werden, da sich der Mann aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ weigerte, Angaben dazu zu machen.

Der Rechtsbeistand bemängelte, er fühle sich hier wie vor einem Standgericht. Und als die Richterin in ihrem Urteil dem Antrag des Staatsanwalts folgte, wurde von der Angeklagtenseite bereits angekündigt, Rechtsmittel einzulegen. J bor
[close]
https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/wildeshausen-ort49926/werden-euro-verwarnung-3500-euro-strafe-10064708.html

____________________________

AfDler, Verschwörungstheoretiker und "Reichsbüger"...der noch Geld hat möchte groß mitmischen.

Spoiler
Streit um Sternwarten-Sponsor
Der Chef der Firma Hentschke Bau will die Einrichtung in Bautzen unterstützen. Das ruft Kritiker auf den Plan.

 Bautzen. Eigentlich war es eine gute Nachricht, ein Hoffnungsschimmer nach Monaten der Ungewissheit. Jörg Drews, Geschäftsführer der Baufirma Hentschke Bau, bot sich jetzt als Sponsor für die Bautzener Schulsternwarte an. Er sicherte dem Förderverein zu, jährlich 25 000 Euro bereitzustellen. Das Angebot kommt genau zur rechten Zeit. Seit Langem wird über die Sternwarte diskutiert. Das Gebäude muss dringend modernisiert werden, die Zukunft der Einrichtung steht auf der Kippe.

Doch nicht alle sind froh über den neuen Sponsor. Einige Stadträte haben Bedenken. Claus Gruhl (Grüne) ist einer von ihnen. Zwar kann er die Freude des Fördervereins verstehen, aber er stört sich daran, von wem das Geld kommt. „Ich beobachte zunehmend, dass sich Herr Drews mit Sponsoring und Wohltaten in der Stadt Sympathien erkauft“, sagt er und ergänzt: „Dahinter vermute ich ein gewisses Kalkül.“ Es sei nicht gut, wenn ein einzelner Unternehmer überall in Bautzen „mit drinstecke“. Als Beispiel nennt Gruhl das Sponsoring für die Fußballer von Budissa Bautzen sowie etliche Bauprojekte in der Stadt.
Kritik an politischer Einstellung

Und das ist nicht das einzige Problem, das Claus Gruhl mit dem Bauunternehmer hat. Auch seine politische Einstellung gefällt dem Stadtrat nicht. „Es ist ja bekannt, dass er den Verein ‚Wir sind Deutschland‘ unterstützt“, sagt er. Mehrfach im Jahr gibt der Verein die Zeitschrift „Denkste“ heraus, die neben kritischen Beiträgen zur deutschen Außen- und Sicherheitspolitik vor allem rechte Propaganda und Verschwörungstheorien verbreitet.

Hauptfeind aus Sicht der Autoren sind Gewerkschaften, Kirchgemeinden und demokratischen Parteien. Deren Politiker werden vorzugsweise als korrupt und Marionetten ausländischer Milliardäre dargestellt. Großen Raum nehmen Themen ein, die von „Systemmedien und Lügenpresse“ angeblich verschwiegen werden: So berichtet die aktuelle Ausgabe unter anderem über eine weltweite Verschwörung zur Manipulation des Wetters mithilfe von Chemtrails. Ziel sei es, ganze Länder und Regionen ins Chaos zu stürzen, indem künstlich Dürren, Sturzregen Hagel und Fluten erzeugt werden.

Ein anderer Beitrag unterstellt, die deutsche Bildungspolitik fördere über den Sexualkundeunterricht die Pädophile. Kritik an ihren Ansichten lassen die Autoren nicht gelten. Wer etwa Chemtrails als Verschwörungstheorie bezeichne, sei „ein Gegner demokratischer Werte“.

Für Claus Gruhl steht fest: Solches Gedankengut bewegt sich an der Grenze zur Verfassungswidrigkeit. „Auch wenn er es bestreitet, denke ich, dass Herr Drews der Gesinnung der Reichsbürger nahesteht“, erklärt er. Kritisch zum Sponsoring äußert sich auch Linken-Stadtrat Steffen Grundmann (Linke). So schreibt er zu diesem Thema bei Twitter: „Engagement für die Stadt darf kein Freibrief für populistisches Geschwurbel sein.“ Etwas entspannter sieht CDU-Stadträtin Elisabeth Hauswald die Situation. „Ich finde es gut, dass sich Herr Drews einbringt“, sagt sie, ergänzt aber auch: „Was er politisch treibt, müssen wir im Auge behalten.“
Förderverein verteidigt Sponsoring

Jörg Drews selbst wollte am Mittwoch nicht mit der SZ über die Diskussionen um sein Sponsoring sprechen. Seine Sekretärin richtet lediglich aus, dass es zur Sternwarte noch weitere Gespräche geben muss.

Reden wollen hingegen die Mitglieder des Fördervereins. Sie verteidigen das Sponsoring für die Sternwarte. „Schon immer haben Bürger und Firmen in Bautzen die Schulsternwarte unterstützt“, erklärt Georgia Brauer. Sie gehört zu jenen Ehrenamtlichen, die seit Jahren die Einrichtung am Laufen halten. Man dürfe bei der Diskussion nicht vergessen, dass es sich bei dem Gebäude um eines der ältesten Schulsternwarten Deutschlands handelt, erklärt sie. Vor 150 Jahren legte der Bautzener Bürger Dr. Friedrich Carl Stieber mit seinem Vermächtnis den Grundstein. Er überließ der Stadt die Sternwarte mit der Auflage, sie für die astronomische Bildung der Schuljugend einzusetzen. „Wenn es dem Stadtrat von Bautzen bei seiner Entscheidung zur Zukunft der Sternwarte hilft, dass ein neuer finanzieller und eventuell auch materieller Unterstützer dieses Vermächtnis von Stieber weiterführt, wäre ich froh darüber“, sagt Georgia Brauer.

Die Diskussion über den Sternwarten-Sponsor hatte Annalena Schmidt ins Rollen gebracht. Die Historikerin und Demokratiepreisträgerin merkte kritisch an, dass sich Herr Drews in Bautzen bald überall einkaufe. Eine Reaktion darauf erhielt sie prompt. Andreas Thronicker, bekannter Stadtführer in Bautzen, beleidigte sie am Dienstag auf seiner privaten Facebook-Seite. Er nannte sie dort „Afterlena Shit“. Die Historikerin überlegt jetzt, ob sie Anzeige erstatten will.
[close]
https://www.sz-online.de/nachrichten/streit-um-sternwarten-sponsor-3982288.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3687 am: 26. Juli 2018, 09:55:41 »
Auch im benachbarten Ausland gibt's Dinge, die an "sächsische Verhältnisse" erinnern:
http://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/mann-will-illegal-gebautes-haus-in-versoix-nicht-raeumen/44280114
Spoiler
Mann will illegal gebautes Haus in Versoix nicht räumen
25. Juli 2018 - 16:33   

In der Genfer Kleinstadt Versoix hat sich ein Schausteller am Mittwoch der Räumung seines illegal gebauten Hauses widersetzt. Der Mann verschanzte sich mit seiner Familie und Dutzenden Berufskollegen in seinem Chalet - vorerst mit Erfolg.

Wegen des starken Widerstands setzten die Behörden die Räumung des Gebäudes aus. "Wir wollten das Risiko, dass Menschen, insbesondere Kinder, verletzt werden, nicht eingehen", sagte Roland Godel, Sprecher des Genfer Baudepartements, der Agentur Keystone-SDA.

"Rund dreissig weitere Schausteller haben sich mit dem Mann solidarisiert und hielten sich zum Zeitpunkt der geplanten Evakuierung ebenfalls im Haus auf", bestätigte Silvain Guillaume-Gentil, Sprecher der Kantonspolizei Genf, Informationen des Onlineportals tdg.ch.

Der Schausteller hatte das Haus 2013 ohne behördliche Baubewilligung auf einem für Wohnwagen und Camper reservierten Gelände gebaut. Der Kanton Genf ordnete an, dass der Mann und eine Familie das Chalet verlassen müssen. Anschliessend zog dieser vor Bundesgericht, das im Jahr 2015 die Rechtswidrigkeit des Baus bestätigte.


Nicht der erste Räumungsbefehl

Die Behörden kündigten den Mietvertrag mit dem Mann und ordneten mehrere Räumungsbefehle an. "Der Staat hat grosse Geduld bewiesen und dem Mann Zeit gegeben, sein Chalet wieder abzubauen und zu verkaufen", sagte Godel weiter.

Das Ultimatum lief am 30. Juni ab, vorheriger Stichtag war der 31. Dezember 2017. Ein Gerichtsvollzieher begab sich um 9.30 Uhr vor Ort, um die Räumung des Hauses vorzunehmen. Stunden später waren die Fronten weiter verhärtet und die Stimmung aufgeheizt. Weil es keine Aussicht gab auf eine einvernehmliche Lösung des Konflikts, vertagten die Behörden die Evakuierung des Gebäudes.
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Und noch ein Schmankerl: Den Traum aller RD, seine Schulden nicht begleichen zu müssen, hat wahr gemacht - die (ehemalige) FDP-Bundestagsfraktion:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fdp-bezahlt-millionen-schulden-nicht-und-kommt-damit-durch-a-1220026.html
Spoiler
FDP bezahlt Millionenschulden nicht - und kommt damit durch

Jahrelang hat sich die Ex-FDP-Bundestagsfraktion geweigert, ihre Millionenschulden zu bezahlen. Nun gibt mit der Rheinischen Zusatzversorgungskasse ein großer Gläubiger nach SPIEGEL-Informationen auf.

Von Boris Kartheuser

 Mittwoch, 25.07.2018   10:57 Uhr

Als die FDP im September 2013 mit 4,8 Prozent der Stimmen aus dem Bundestag flog, war der Schock der Liberalen groß. Schließlich hatte das Ergebnis nicht nur drastische Auswirkungen auf das Leben der Abgeordneten, auch das finanzielle Überleben der Partei schien gefährdet zu sein. Denn neben den 8,6 Millionen Euro Schulden, die der FDP-Bundesverband bis Ende 2013 angehäuft hatte, gab es weitere hohe Forderungen an die gerade abgewählte Fraktion.

So verlangte allein die Rheinische Zusatzversorgungskasse (RZVK) etwa 5,8 Millionen Euro von der Fraktion. Grund war unter anderem die Entlassung der etwa 100 direkt angestellten Mitarbeiter nach der Wahlniederlage.

Diese hatten bei der RZVK künftige Rentenansprüche erworben, die die Fraktion aber nicht in das System eingezahlt hatte. Auch ehemalige Mitarbeiter beziehen und bezogen eine Rente von der RZVK. Deshalb wurde laut vertraulichem Gutachten der Zusatzversorgungskasse zum Stichtag 31. Dezember 2013 eine Ausgleichzahlung fällig. Zahlbar "innerhalb eines Monats nach Zugang der Mitteilung". Das enthüllte der SPIEGEL im September 2017.

Andere Fraktionen waren damals empört, als die miserable Zahlungsmoral der Liberalen öffentlich wurde: "Es kann nicht sein, dass sich die FDP-Fraktion ihren Verpflichtungen für die Zusatzversorgung ihrer ehemaligen Mitarbeiter entzieht. Wir erwarten, dass die Beitragsschulden in vollem Umfang beglichen werden", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Christine Lambrecht, dem SPIEGEL.

"Damit hat sich der Vorgang erledigt"
Doch gleichermaßen unbeeindruckt von den Appellen aus dem Parlament wie von denen des Gläubigers zahlte die FDP-Fraktion in Liquidation einfach nicht. Über Jahre nicht. Die frühere Fraktion weigerte sich sogar beharrlich, die Forderung überhaupt anzuerkennen. Und diese Mauertaktik der Liberalen hat nach SPIEGEL-Informationen nun Erfolg.

"Die RZVK hat uns mitgeteilt, dass sie ihre Ansprüche nicht mehr geltend machen wird. Damit hat sich der Vorgang erledigt", sagte Fraktionsjustiziar Rainer Funke dem SPIEGEL.

Die Rheinische Zusatzversorgungskasse hingegen möchte den Verzicht auf die Durchsetzung der Ausgleichszahlung nicht als ein Erlassen der Millionenschuld verstanden wissen. Die Forderung habe weiterhin Bestand, man sehe lediglich von einer gerichtlichen Durchsetzung des Anspruchs ab, so die RZVK.

Die umfangreiche Prüfung der Sach- und Rechtslage habe ergeben, schreibt die RZVK, dass die Forderung tatsächlich nicht realisierbar sei. Was bedeuten soll: Theoretisch will man die knapp sechs Millionen Euro noch haben, praktisch wird man das Geld nicht bekommen, womit man sich nun abfindet. Darüber hinaus hat die Kasse nach SPIEGEL-Informationen auch auf den Versuch verzichtet, die drohende Verjährung der Schulden aufzuhalten, weshalb die Forderung ohnehin nicht mehr durchsetzbar sein dürfte.
Es ist davon auszugehen, dass die anderen Kunden der Zusatzversorgungskasse die Zahlungen an die ehemaligen Fraktionsmitarbeiter der FDP nun mittragen müssen, schließlich handelt es sich um ein umlagefinanziertes System. Versichert sind dort unter anderem die meisten Mitarbeiter der Bundestagsfraktionen von SPD und Union.

Nicht beantworten möchte die RZVK die Frage, ob in der Vergangenheit auch in anderen Fällen auf ein Durchsetzen ihrer Ansprüche verzichtet wurde. Und sie möchte sich ebenfalls nicht dazu äußern, wer konkret an den Verhandlungen mit der FDP-Fraktion in Liquidation beteiligt war. Dabei ist diese Frage durchaus von Bedeutung, denn der RZVK-Geschäftsbereichsleiter Zusatzversorgung, Detlev Metzler, ist langjähriges FDP-Mitglied.

Für die Staatsrechtlerin Sophie Schönberger von der Uni Konstanz stellt der Vorgang jedoch keinen Verstoß gegen die Regeln der Parteienfinanzierung dar. Schließlich sei nur die Fraktion betroffen. "Und die Frage, welche Rechtsstellung eine aufzulösende Bundestagsfraktion hat, ist tatsächlich im Einzelnen rechtlich überhaupt nicht geklärt."
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« Letzte Änderung: 26. Juli 2018, 10:54:52 von Pantotheus »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3688 am: 26. Juli 2018, 12:34:27 »
In Bad Wildbad will einer nicht festgenommen werden...

   
Spoiler
Bad Wildbad   Sogenannter Reichsbürger wehrt sich massiv gegen Festnahme   
Von (sb/pz)   26.07.2018 - 11:08 Uhr

   

Bad Wildbad - Mehrere Polizisten wollten am Mittwochnachmittag in Bad Wildbad einen sogenannten Reichsbürger festnehmen. Dieser wehrte sich mit Händen und Füßen.

Der 49-Jährige, der der Reichsbürger-Bewegung angehört, hatte einer Vorladung keine Folge geleistet, weshalb er von Beamten des Polizeipostens Bad Wildbad festgenommen sollte. Dagegen wehrte er sich auf der König-Karl-Straße massiv durch minutenlanges Herumschreien, sich Herauswinden, sich Versteifen und um sich schlagen. Dabei versetzte er einem Beamten einen derart kraftvollen Stoß, dass dieser Verletzungen im Gesicht erlitt, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten.

Nur mit Mühe gelang es den Polizisten, den renitenten 49-Jährigen zur Räson zu bringen und ihm Handschellen anzulegen. Mit Unterstützung von Beamten des Polizeireviers Neuenbürg gelang es, den Mann in ein Polizeifahrzeug zu bringen. Ein weiterer Streifenbeamter erlitt ebenfalls leichte Verletzungen.

Der polizeibekannte 49-Jährige muss nun mit Anzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung rechnen.
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https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.bad-wildbad-sogenannter-reichsbuerger-wehrt-sich-massiv-gegen-festnahme.7ca0b5d1-9f72-4138-b94f-4bccd9e47df1.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3689 am: 26. Juli 2018, 12:38:02 »
Ja, üblicherweise wird es durch so ein Verhalten nicht besser.
Mir unbegreiflich, warum sie es immer noch versuchen.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.