Nochmal Fall Königsbrück:
https://www.tag24.de/amp/dresden-kaditz-oma-killer-robert-k-hatte-fruehe-verbindungen-ins-rechte-milieu-moerder-tod-58852219.05.2018 07:05 | 4.704
Oma-Killer von Dresden: Robert K. hatte früher Verbindungen ins rechte Milieu
In der Vergangenheit des Ex-Soldaten gab es Bezüge zum Rechtsextremismus
Von Eric Hofmann
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Dresden - Sein Hass auf die Polizei, die Rache für beschlagnahmte Waffen und die als Demütigung empfundene Nacht im Gewahrsam. Das gilt nach derzeitigem Ermittlungsstand als Motiv des mutmaßlichen Killers von Kaditz, Robert K. (†33, TAG24 berichtete).
Aus diesem alten Kaserngebäude wollte Robert K. auf Polizisten schießen. Vor Jahren soll er Geld an die NPD gespendet haben.
Ein politisches Motiv für die Tat schließt die Polizei aus und doch gab es bei dem Ex-Soldaten in der Vergangenheit Bezüge zum Rechtsextremismus.
Im Jahr 2011 wurde die Hackergruppe "No-Name-Crew" plötzlich bundesweit bekannt. 25 Websites der rechtsextremen NPD hatte die Gruppe lahmgelegt, von deren Server die Liste der Spender geklaut und eben diese veröffentlicht. Aus der Liste geht hervor, dass auch Robert K., damals noch bei Königsbrück wohnhaft, der Partei helfen wollte.
Nicht der einzige Hack, bei dem auch der Name des späteren Schützen auftauchte: Bereits 26. Februar 2009 hatten Linksradikale den Onlineshop der rechten Szene-Marke "Erik and Sons" gehackt, wieder war Robert K. auf der Liste.
Laut Polizei spricht allerdings nichts dafür, dass der nach Dresden verzogene Waffennarr wegen seiner alten Ansichten zum Killer wurde: "Uns sind die Vorgänge in der Vergangenheit bekannt", sagt Polizeisprecher Marko Laske (44).
"Seine Motivlage hat er allerdings in dem hinterlassenen Schriftstück dargelegt. Für uns ist keine politische Motivation erkennbar."
Es gibt aber noch ein Detail, das vielleicht bemerkenswert ist: der Täter hat mit mutmaßlich von ihm selbst, wenn auch mit ordentlicher Genehmigung wiederaufbeteiteter Munition geschossen, die aber offensichtlich
nicht in der Wohnung gelagert war und auch
nicht aus dem Schützenverein stammte. Woher dann?
https://www.mdr.de/sachsen/dresden/gewalttaeter-dresden-polizei-koenigsbrueck-schuetzenverein-100.htmlMutmaßlicher Mörder aus Dresden Robert K. könnte Munition selbst hergestellt haben
Drei Tage nach dem SEK-Einsatz in Königsbrück haben wir den Schützenverein besucht, in dem der mutmaßliche Mörder Robert K. Mitglied war. Der Vereins-Chef vermutet: K. könnte seine Munition selbst hergestellt haben.
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Robert K. Öffentlichkeitsfahndung Mord Dresden Polizei DresdenBildrechte: Polizeidirektion Dresden Vorlesen
Der Schützenverein "Privilegierte Scheiben-Schützen-Gesellschaft zu Dresden" steht unter Schock, dass ihr langjähriges Mitglied Robert K. ein mutmaßlicher Mörder ist und sich mit einer gestohlenen Waffe ein Gefecht mit der Polizei lieferte, bevor er sich selbst erschoss. Das können die Verantwortlichen nur schwer verkraften.
Besuch beim Dresdner Schützenverein des Ex-Soldaten Robert K., der mutmasslich eine alte Frau ermordet hat und sich diese Woche ein Schießerei mit der Polizei lieferte, bevor er sich selbst erschoss
Uwe Steffen
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Robert war seit fünfeinhalb Jahren Mitglied im Verein. Wir kannten ihn nur als einen zuverlässigen und kameradschaftlichen Menschen.
Uwe Steffen Präsident der Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft zu Dresden
Er habe ein bis zweimal pro Woche trainiert und viele Freunde im Verein gehabt. Auch Waffenkammerdienste habe er regelmäßig übernommen. Dort sei er für die Ausgabe von Waffen zuständig gewesen. "Die Hintergründe der Tat und auch der kaltblütig geplante Ablauf sind uns unerklärlich", sagt Steffen. Am vergangenen Freitag, als Robert K. die Waffe entwendete, habe es keine Anzeichen gegeben. "Er hat sich ganz normal verhalten und nach dem Schießtraining noch mit ein paar Vereinskameraden zusammengesessen und auf den Geburtstag eines Kameraden angestoßen."
Robert K. hatte keinen Personalausweis dabei
Ein Vorkommnis gab es dennoch: "Eigentlich muss man beim Ausleihen der Waffe den Personalausweis hinterlegen. Robert hatte aber keinen bei sich. Weil er im Verein großes Vertrauen genoss, ging es in diesem Fall mal ohne Ausweis. Dieses Vertrauen hat er auf kriminelle Art ausgenutzt."
Besuch beim Dresdner Schützenverein des Ex-Soldaten Robert K., der mutmasslich eine alte Frau ermordet hat und sich diese Woche ein Schießerei mit der Polizei lieferte, bevor er sich selbst erschoss
In solchen Koffern werden die Waffen bei dem Verein aufbewahrt.
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Zunächst absolvierte er dann regulär sein Training, bevor er die Waffe mit nach Hause schmuggelte. "Nach dem Training hat er die Waffe wohl durch ein ähnlich schweres Werkzeug ersetzt, was erst bei der Kontrolle am Sonnabend festgestellt wurde", sagt der Vereinspräsident. Folgen hat dieses missbrauchte Vertrauen vor allem für den Waffenwart: "Wir haben versucht, mit ihm zu sprechen, um den Vorgang zu rekonstruieren. Er ist aber nur sehr schwer ansprechbar und steht unter Schock. Momentan befindet er sich in ärztlicher Behandlung", sagt Steffen.
Waffenkammerdienst wird neu geregelt
Als Konsequenz aus den Vorfällen soll jetzt der Waffenkammerdienst neu geregelt werden. "Wir hatten das ohnehin schon beschlossen, aber noch nicht vollkommen umgesetzt." Statt bisher zehn Leuten, dürften in Zukunft nur noch zwei den Dienst übernehmen. "Außerdem werden wir noch mehr darauf achten, dass die Prozedur der Ausgabe, Rückgabe und Kontrolle strikt eingehalten wird, ohne irgendwelche Vertrauensvorschüsse", sagt Steffen, der darauf verweist, dass es einen solchen Vorfall in seinem Verein bisher nicht gegeben habe.
Robert K. besuchte Lehrgang zur Aufbereitung von Munition
Stellt sich noch die Frage, woher Robert K. die Munition für den 357er Revolver hatte? "Von uns stammt die Munition nicht. Unsere Bestände sind korrekt", sagt Steffen.
Besuch beim Dresdner Schützenverein des Ex-Soldaten Robert K., der mutmasslich eine alte Frau ermordet hat und sich diese Woche ein Schießerei mit der Polizei lieferte, bevor er sich selbst erschoss Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Allerdings habe Robert K. einen Lehrgang besucht, der ihn berechtigte, Munition wieder zu laborieren, so Steffen. Bei dem Vorgang wird verbrauchte Munition erneut aufbereitet, indem leere Patronenhülsen mit einem neuen Anzündhütchen, Pulver und einem Geschoss ausgestattet werden. "Die Vermutung liegt sehr nahe, dass Robert selbst laborierte Munition verwendet hat", sagt der Vereinspräsident.
Behörden hatten keine Hinweise auf Fehlverhalten
Dass nicht nur der Verein keine Anzeichen für die Tat erkannte, sondern auch die offiziellen Stellen nichts bemerkten, bestätigt die Dresdener Stadtverwaltung auf Anfrage von MDR SACHSEN. So habe Robert K. seit 2013 eine Waffenbesitzkarte für Sportschützen besessen und sei regelmäßig auf seine waffenrechtliche Zuverlässigkeit und persönliche Eignung kontrolliert worden. Zudem habe er alle erforderlichen Nachweise einer rechtmäßigen Aufbewahrung erbracht, teilte eine Sprecherin der Stadt Dresden mit.
K. soll aus Rache gehandelt haben
Am Montag hatte es wegen Robert K. einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Er wurde verdächtigt, seine 75 Jahre alte Nachbarin getötet zu haben. Durch eine Öffentlichkeitsfahndung konnte der 33-Jährige schließlich in der Königsbrücker Heide ausfindig gemacht werden. Dort hatte er sich in einem alten Garnisonsgebäude einer ehemaligen Kaserne versteckt. Stundenlang verschanzte er sich dort, immer wieder fielen Schüsse. Dabei wurden ein GSG-9-Beamter und ein Diensthund verletzt. Schließlich wurde er tot im Dachgeschoss des Gebäudes entdeckt. Er hatte sich selbst erschossen.
Kurz darauf tauchte ein Brief auf, der die Angriffe auf die Nachbarin und die Polizisten ankündigte. Laut Polizei habe er Wut und Verachtung gespürt, weil ihm die Polizei bei einem vorherigen Einsatz die legal in seinem Haus befindlichen Waffen entzogen und in Verwahrung genommen hatte.
Quelle: MDR/sth
Noch mehr verstörende Meldungen aus Sachsen:
Verdeckte Ermittler einzusetzen, mag ja berechtigt sein, denn extremitische Gewalt ist in alle Richtungen hart zu verurteilen und entsprechend aufzuklären. Aber als verdeckte Ermittler absichtlich Straftaten zu begehen (Vermummungsverbot) und damit als quasi Agent Provocateur zu agieren, da hört es m.E. auf. Der Zweck heiligt nicht alle Mittel.
http://m.lvz.de/Region/Polizeiticker/Medienberichte-Saechsische-Polizisten-vermummt-im-Schwarzen-Block
Bei G20-Krawallen in Hamburg
Medienberichte: Sächsische Polizisten vermummt im „schwarzen Block“
Der sogenannte „schwarze Block“ beim G20 in Hamburg. Unter den Vermummten sollen auch sächsische Polizisten gewesen sein.
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Der sogenannte „schwarze Block“ beim G20 in Hamburg. Unter den Vermummten sollen auch sächsische Polizisten gewesen sein. Quelle: dpa
13:43 19.05.2018
Waren sächsische Beamte vermummt und in szenetypischer Kleidung im „schwarzen Block“ bei den G20-Randalen in Hamburg eingesetzt? Das berichten mehrere Medien mit Berufung auf Zeugenaussagen aus einem Gerichtsprozess.
Leipzig
Bei den schweren Krawallen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg vor zehn Monaten sollen Polizisten aus Sachsen vermummt und in szenetypischer Kleidung im sogenannten „schwarzen Block“ im Einsatz gewesen sein. Wie mehrere Medien berichten, habe dies ein Zivilpolizist während eines Prozesses gegen einen der mutmaßlichen Randalierer vor Gericht in Hamburg ausgesagt. Nach Angaben des Magazins „Spiegel“, sollen die insgesamt vier damals vermummten Beamten zur Bereitschaftspolizei Sachsen gehören und waren in der Demonstration „Welcome to Hell“ verdeckt zur Beweissicherung eingesetzt.
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„Der Zeuge hat ausgesagt, man sei dunkel gekleidet gewesen und hätte sich ein schwarzes Tuch bis unter die Nase gezogen“, berichtet das Magazin mit Berufung auf einen Sprecher des Hamburger Strafgerichts. Wie die Tageszeitung taz zudem berichtet, hätten sich die Beamten extra für den Einsatz auf der Demonstration umgezogen „von bürgerlicher Kleidung zum Black-Block-Dress – ehe sie sich vermummt in den schwarzen Block einreihten.“
Die unter dem Namen „Welcome to Hell“ bekannt gewordene Demonstration zum G20-Gipfel im Juli in Hamburg war von der Polizei unter anderem auch aufgrund vermummter Teilnehmer aufgelöst worden. Der überwiegende Anteil der etwa 12.000 Demonstranten sei friedlich gewesen, allerdings hätte sich in der Spitze eine Gruppe von etwa 1000 Personen formiert, die sich bereits unmittelbar nach Demo-Beginn vermummt hatten, teilten die Behörden später mit. Der Protestzug wurde gestoppt, die Polizei mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen. Anschließend wurde die Demo aufgelöst.
Von mpu
Tag 24 Dresden meldet auch Ittners Verhaftung.
https://www.tag24.de/amp/dresden-nuerberg-gerhard-ittner-nazi-aufmarsch-gefaengnis-haftbefehl-586987