Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264434 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2730 am: 3. Februar 2018, 13:05:02 »
Was der Herr Mayer hier fordert, ist zwar richtig. Aber war es nicht gerade das Verhalten der CSU gegenüber "aufrechten Deutschen", die solches Tun einst befördert hat? War es nicht der Große Vorsitzende, der mal geäußert hat, man solle sich nicht aufregen, "wenn ein paar Buben im Wald mit Gewehren rumrennen" oder so ähnlich (zum Thema Wehrsportgruppe Hoffmann).   :scratch:


Zitat
Bewaffnete „Reichsbürger“ schrecken Politik auf
Die Polizeigewerkschaft attestiert den „Reichsbürgern“ ein „sehr hohes“ Gewaltpotential. Trotzdem dürfen über 1000 von ihnen Waffen tragen.

Spoiler
Berlin. Der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer (CSU), hat sich für ein hartes Vorgehen gegen sogenannte Reichsbürger ausgesprochen. „Meine Haltung ist klar: keine Waffen in den Händen von Reichsbürgern“, sagte Mayer dem Handelsblatt. In der letzten Legislaturperiode sei daher der Datenaustausch zwischen den Verfassungsschutzbehörden und den zuständigen Waffenbehörden „noch effektiverer gestaltet“ worden. „Wo entsprechende Hinweise vorliegen, entziehen die Waffenbehörden diesen Personen daher wegen der regelmäßig anzunehmenden Unzuverlässigkeit rasch deren Waffen.“

Zweifel an dieser Praxis äußerte hingegen der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. „Es ist nicht einfach, die Erteilung eines Waffenscheins rückgängig zu machen oder Waffen zu beschlagnahmen. Denn pauschal ist kein Entzug möglich“, sagte Wendt dem Handelsblatt. Es müsse in jedem Einzelfall die Unzuverlässigkeit und Gefährlichkeit nachgewiesen werden. „Anderenfalls sagen die Verwaltungsgerichte nein.“ Wendt sprach zudem von einer „hohen Dunkelziffer“ beim Waffenbesitz. „Deshalb ist es wichtig und notwendig, sämtliche Informationen von Bundes- und Landesbehörden über Reichsbürger an die Kreispolizeibehörden weiterzusteuern.“

Die deutschen Sicherheitsbehörden rechnen derzeit rund 16.500 Personen der Szene der „Reichsbürger und Selbstverwalter“ zu. Darunter etwa 1.100 Personen mit waffenrechtlichen Erlaubnissen. Das Bundeskriminalamt (BKA) registrierte zudem im vergangenen Jahr 771 politisch motivierte Straftaten durch Reichsbürger. Nach einer ersten entsprechenden Erhebung des BKA waren darunter 619 vollendete und 152 versuchte Taten. 116 Taten richteten sich gegen Amts- und Mandatsträger.

Die Reichsbürger-Szene steht deshalb noch stärker im Fokus der Sicherheitsbehörden. Insbesondere der Verfassungsschutz habe die Beobachtung „zuletzt noch einmal deutlich intensiviert“, sagte der CSU-Politiker Mayer. Der Polizeigewerkschafter Wendt sieht „besondere Gefahren“ in der Bewaffnung einzelner Reichsbürger. „Das Gewaltpotential bei einigen aus dieser Gruppe ist als sehr hoch einzuschätzen“, sagte er. Da sich viele Aktivitäten von Reichsbürgern gegen öffentlich Bedienstete richteten, sollte aus Wendts Sicht sichergestellt sein, „dass alle staatlich Beschäftigten, die in Kontakt mit Personen aus der Reichsbürgerszene kommen, personenbezogene Hinweise zur Eigensicherung erhalten“.

Die sogenannten Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Sie behaupten stattdessen, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Steuern, Sozialabgaben oder Bußgelder zahlen wollen sie nicht. „Reichsbürger“ bilden keine einheitliche Bewegung, im Gegenteil: Manche von ihnen sehen sich als Staatsoberhäupter ihres eigenen kleinen Reiches, mit eigenen Ausweisen und Nummernschildern. Die Splitterbewegung wurde lange nicht ernstgenommen.

Nicht zuletzt der Fall des Reichsbürgers Wolfgang P., der im Oktober 2016 einen Polizisten im mittelfränkischen Georgensgmünd erschossen hatte, warf ein Schlaglicht auf das Gefahrenpotenzial der Szene. Der Beamte sollte dabei helfen, rund 30 Waffen im Haus des Reichsbürgers zu beschlagnahmen. Vor mehr als zwei Monaten wurde P. dafür vom Landgericht Nürnberg-Fürth wegen Mordes und versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Besorgt sind Sicherheitsexperten auch, weil sich zunehmend auch einfache Bürger mehr und mehr bewaffnen. Sie kaufen Reizgas und besorgen sich die Lizenz, Schreckschusswaffen in der Öffentlichkeit zu tragen. Bis Ende 2017 (Stichtag: 31.12.) waren in Deutschland 557.560 kleine Waffenscheine registriert. Im Januar 2016 waren es noch 300.949 (Stichtag: 31.1.) – das entspricht einem Plus von gut 85 Prozent innerhalb von knapp zwei Jahren. Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.

„Wir brauchen keine Amerikanisierung des Waffenrechts“
Der Innenminister von Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht (CDU), reagierte besorgt. Er hält die Entwicklung für gefährlich. „Augenscheinlich ist es so, dass Menschen glauben, sich mit einem kleinen Waffenschein Sicherheit zu erkaufen“, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz dem Handelsblatt. „Allerdings ist die vermeintliche Sicherheit von trügerischer Natur, da diese Waffen unter Umständen zur Eskalation beitragen.“ Insofern bereite ihm die Entwicklung der Antragszahlen für solche Waffenscheine Sorge.

Der SPD-Bundesvize Ralf Stegner erklärte, seiner Partei sei das Sicherheitsgefühl der Menschen „ein wichtiges Anliegen“. „Wir haben deshalb schon in den Sondierungen 15.000 Stellen in den Sicherheitsbehörden zusätzlich durchgesetzt.“ Um diese Personenzahl sollen die Polizisten im Bund und den Ländern aufgestockt werden. Darauf hatten sich Union und SPD in den Verhandlungen für eine neue Große Koalition verständigt.

Einschränkungen im Waffenrecht, insbesondere bei der Genehmigung von Waffenscheinen für Schreckschusspistolen, lehnt Stegner hingegen ab. „Das geltende Recht muss konsequent angewendet werden“, betonte er. „Wir brauchen jedenfalls keine Amerikanisierung des Waffenrechts wie sie etwa in der AfD gefordert wird.“
[close]
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/rechtsextremismus-bewaffnete-reichsbuerger-schrecken-politik-auf/20919364-all.html


Zitat
Waffen
Union fordert hartes Vorgehen gegen Reichsbürger

Spoiler
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer (CSU), hat sich für ein hartes Vorgehen gegen sogenannte Reichsbürger ausgesprochen. "Meine Haltung ist klar: keine Waffen in den Händen von Reichsbürgern", sagte Mayer dem "Handelsblatt". In der letzten Legislaturperiode sei daher der Datenaustausch zwischen den Verfassungsschutzbehörden und den zuständigen Waffenbehörden "noch effektiverer gestaltet" worden.

Waffen: Union fordert hartes Vorgehen gegen Reichsbürger | wallstreet-online.de - Vollständiger Artikel unter:
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10257161-waffen-union-hartes-vorgehen-reichsbuerger

"Wo entsprechende Hinweise vorliegen, entziehen die Waffenbehörden diesen Personen daher wegen der regelmäßig anzunehmenden Unzuverlässigkeit rasch deren Waffen." Zweifel an dieser Praxis äußerte hingegen der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. "Es ist nicht einfach, die Erteilung eines Waffenscheins rückgängig zu machen oder Waffen zu beschlagnahmen. Denn pauschal ist kein Entzug möglich", sagte Wendt dem "Handelsblatt". Es müsse in jedem Einzelfall die Unzuverlässigkeit und Gefährlichkeit nachgewiesen werden. "Anderenfalls sagen die Verwaltungsgerichte nein." Wendt sprach zudem von einer "hohen Dunkelziffer" beim Waffenbesitz. "Deshalb ist es wichtig und notwendig, sämtliche Informationen von Bundes- und Landesbehörden über Reichsbürger an die Kreispolizeibehörden weiterzusteuern." Die deutschen Sicherheitsbehörden rechnen derzeit rund 16.500 Personen der Szene der "Reichsbürger und Selbstverwalter" zu. Darunter etwa 1.100 Personen mit waffenrechtlichen Erlaubnissen. Das Bundeskriminalamt (BKA) registrierte zudem im vergangenen Jahr 771 politisch motivierte Straftaten durch Reichsbürger. Nach einer ersten entsprechenden Erhebung des BKA waren darunter 619 vollendete und 152 versuchte Taten. 116 Taten richteten sich gegen Amts- und Mandatsträger. Die Reichsbürger-Szene steht deshalb noch stärker im Fokus der Sicherheitsbehörden. Insbesondere der Verfassungsschutz habe die Beobachtung "zuletzt noch einmal deutlich intensiviert", sagte der CSU-Politiker Mayer. Der Polizeigewerkschafter Wendt sieht "besondere Gefahren" in der Bewaffnung einzelner Reichsbürger. "Das Gewaltpotential bei einigen aus dieser Gruppe ist als sehr hoch einzuschätzen", sagte er. Da sich viele Aktivitäten von Reichsbürgern gegen öffentlich Bedienstete richteten, sollte aus Wendts Sicht sichergestellt sein, "dass alle staatlich Beschäftigten, die in Kontakt mit Personen aus der Reichsbürgerszene kommen, personenbezogene Hinweise zur Eigensicherung erhalten".
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https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10257161-waffen-union-hartes-vorgehen-reichsbuerger
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2731 am: 3. Februar 2018, 23:07:14 »
"Der Verfassungsschutz informiert"

Hä?   :scratch:

Wie soll das gehen? Die Kleine Anfrage der Grünen zeigt doch, daß der VS selbst keine Ahnung hat! Immerhin gibt man zu:

Zitat
Es war erst diese Tat, die dazu führte, dass die Sicherheits- und Verfassungsschutzbehörden die heterogene Bewegung bundesweit ernsthaft beobachten. Das räumte auch Schittkowski ein: „Es musste erst etwas schlimmes passieren, bis sich alle dafür interessieren.“

Spoiler
Infoveranstaltung mit Verfassungsschutz
Wie Reichsbürger ticken
Der Bremer Verfassungsschutz-Chef und eine Psychologin informierten über die „Reichsbürger“. Auch deren Anhänger diskutierten mit.

BREMEN taz | Eng ist es am Dienstagabend im Saal der Konrad-Adenauer-Stiftung geworden. Schnell war die Luft verbraucht, schnell war offensichtlich, dass nicht nur CDU-Mitglieder und Interessierte gekommen waren, um sich über „Reichsbürger“ zu informieren. Auch Anhänger eben jener Strömung nahmen Platz, die sich laut Veranstaltungstitel „zwischen Spinnerei und Rechtsextremismus“ bewegen.
Mit Karteikarten mit Rechtsdarlegungen in der Hand oder Ordnern voller Internetausdrucke auf dem Schoß raunten die selbsternannten Reichsbürger ihren Unmut durch den Saal. Unter Kopfschütteln verfolgten sie die Referate des Bremer Verfassungsschutz-Chefs (VS), Dierk Schittkowski und der Psychologin Karoline Roshidu.

Mittlerweile 16.500 Anhänger der verschiedenen Reichsideologien zählt der Verfassungsschutz bundesweit. Sie alle eint, dass sie die Bundesrepublik als souveränen Staat ablehnen, als Konstrukt oder Firma betrachten, und das Grundgesetz nicht als Verfassung verstehen wollen.
In Bremen seien 116 Reichsbürger bekannt, erklärte Schittkowski, 16 mehr als im Vorjahr. Drei von ihnen hätten einen Kleinen Waffenschein. Diese Zahl sei so gering, weil es in Bremen keine Tradition von Jägern und Schützenvereinen gebe.
Dass überhaupt darauf geschaut wird, wie verbreitet die Bewaffnung unter den „Reichsbürgern“ ist, liegt vor allem am 19. Oktober 2016. An dem Tag erschoss der „Reichsbürger“ Wolfgang Plan im bayrischen Georgensmünd einen Polizisten, als ein Spezialkommando ihm seine Waffen abnehmen sollte.

Es war erst diese Tat, die dazu führte, dass die Sicherheits- und Verfassungsschutzbehörden die heterogene Bewegung bundesweit ernsthaft beobachten. Das räumte auch Schittkowski ein: „Es musste erst etwas schlimmes passieren, bis sich alle dafür interessieren.“ Er bestätigte damit, was Beratungsstellen von Opfern rechter Gewalt seit langem anmahnen: Dass nur aufgemerkt würde, wenn das Opfer prominent oder die Tat äußerst brutal war.
Erst durch die neue Aufmerksamkeit der Behörden wäre die offiziell erfasste Zahl der Anhänger um über 50 Prozent gestiegen, so Schittkowski. Die Szene an der Weser sei nicht groß, „Reichsbürger“ hier in Kleinstgruppen von höchstens zehn Personen organisiert.
Einzelne seien auch Rechtsextreme, so Schittkowski. „Wir können das nicht unbedingt einordnen“, diese Personen seien aus „anderen Zusammenhängen“ bekannt. „Wir sprechen von Mischszene“, sagte er und erklärte das: Mal nehme einer an einem Stammtisch der „Reichsbürger“ teil, mal malte er Plakate für die „Identitäre Bewegung“.
Ein Indiz dafür, nicht nur „Reichsbürger“ sondern auch rechtsextrem zu sein, sei für den VS der Antisemitismus, erklärte Schittkowski. Was er damit ausblendet: Gerade in Verschwörungstheorien über das Deutsche Reich sind antisemitische Positionen in weiten Teilen der Bewegung immanent.
Auch Schittkowski wollte die „Reichsbürger“ aber nicht unterschätzen. Sie seien vielleicht Spinner, aber auf alle Fälle so radikal, dass sie auch in terroristische Aktivitäten abgleiten könnten, so Schittkowski.
Als er dann über den „Gelben Schein“ sprach, wurde es laut im Saal. Hatte er doch selbst leicht geschmunzelt, als er darlegte, dass „Reichsbürger“ diesen urkundlichen Staatsbürgerangehörigennachweis begehren, wenn sie ihren Personalausweis zurückgeben wollen.
„Worüber lachen sie denn?“, rief es da aus den Zuhörerreihen. Dass der Personalausweis doch schon vom Namen her bestätigen würde, dass wir das Personal einer BRD-Firma seien, meinte ein älterer Mann und bot anschaulich dar, wie „Reichsbürger“ ticken. Auf ein Flugblatt schauend führte er aus, Wolfgang Schäuble hätte zugegeben, dass die Bundesrepublik kein souveräner Staat sei. Er verwies auf Gerichtsbeschlüsse und verteilte seine Flugblätter.
Genauso verhielten sich Anhänger der „Reichsbürger“-Szene, erklärte Psychologin Roshidu: als Personen nämlich, die dieser Idee „konsequent verfallen“ seien. Sie würden nur wahrnehmen, was vermeintlich zu ihrer Wahrnehmung passe. Also hoffnungslose Fälle? Bei Mitläufern gäbe es noch die Chance, sie zu erreichen, so Roshidu, wenn Behörden konsequent Bußgelder einforderten.
[close]

https://taz.de/Der-Verfassungsschutz-informiert/!5479080/
Ich war mal bei ner Info-Veranstaltung vom VS Hessen. Und weil ich höflich bin, hab ich die Referentin nur 3 mal berichtigt...
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2732 am: 4. Februar 2018, 08:51:25 »
Angeregt durch einen Presseschnippsel in dem international anerkannten Wahrheitsmedium "Wochenblatt", das heute über eine Kleine Anfrage an den Bayerischen Landtag berichtet, daß es auch in Regensburg einen Angriff eines RD gegen einen Beamten gegeben habe:

https://www.wochenblatt.de/politik/regensburg/artikel/225343/dubiose-reichsbuerger-treiben-auch-in-regensburg-ihr-unwesen

habe ich mich in Anschluß mal beim Bayerischen Landtag umgesehen (der die Kleinen Anfrage stets ganz gut versteckt) und was da zu finden ist, hat doch einige Relevanz.

So gab es 2016 insgesamt wohl 6 Strafanzeigen von Reichis gegen Beamten im Jahr 2017 aber wohl nur eine (Punkt 3.2). Offenbar zahlt sich die Konsequenz im Durchgreifen doch wohl aus.

Bedrohungen gab es 2016 insgesamt 19, 2017 aber nur 4 (3.3).

Zitat
Zum Stichtag 30.06.2017 gab es im Regierungsbezirk Mittelfranken 35 bestätigte Fälle von „Reichsbürgern“ mit  waffenrechtlichen Erlaubnissen und 7 Fälle, in denen die mögliche Reichsbürgereigenschaft der Waffenbesitzer noch überprüft wird.
(7.1, 7.2 und 7.3)

Leider bezieht sich das alles nur auf Mittelfranken, also denjenigen Regierungsbezirk, in dem Wolfgang Plan wohnte.

Nun will ich hier nicht alles auswerten, dazu reicht der Platz nicht. Bitte selbst hineinschauen und auswerten!
Jedoch möchte ich auf eine andere Drucksache hinweisen.

https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/17_0019803.pdf

Eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Ritter, die ganz hinten eine Auflistung der Straftaten bringt und die Erkenntnis, daß in Bayern keine (!) Statistik geführt wird, wie viele RD ihren Perso abgegeben haben.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2733 am: 4. Februar 2018, 09:07:27 »
Reichsbürger droht Politiker mit dem Tod
Spoiler
Gericht verurteilt 51-jährigen Mann, der in Donauwörth festgenommen worden war, zu 15 Monaten Gefängnis. Er sagte, den Aichacher-Friedberger Landrat hinrichten zu wollen Von Gerlinde Drexler
Donauwörth/Aichach Er hatte unter anderem Klaus Metzger, dem Landrat im Kreis Aichach-Friedberg, mit der Hinrichtung gedroht und Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft als „Nazi-Helfer“ bezeichnet. Nun musste sich ein 51-jähriger sogenannter Reichsbürger, der Mitte 2017 in den Donau-Ries-Kreis gezogen war, vor dem Amtsgericht Aichach verantworten. Dazu kam eine Anklage wegen Widerstands gegen die Polizisten, die ihn im November in Donauwörth festnahmen.

Der 51-Jährige hatte sich dort in einer Wohnung verschanzt. Die Polizeibeamten wollten ihn festnehmen, weil er nicht zu einer Gerichtsverhandlung wegen Bedrohung und Beleidigung mit versuchter Nötigung erschienen war. „Reichsbürger“ lehnen die Bundesrepublik und ihre staatlichen Organisationen ab.

Nachdem niemand in der Wohnung auf Klingeln, Klopfen und Rufen reagiert hatte, öffnete die Polizei die Tür mit Spezialwerkzeug. Bruder und Lebensgefährtin des Angeklagten seien „relativ handsam“ gewesen, sagte einer der Polizisten als Zeuge. Ganz anders der 51-Jährige. Er hatte sich in einem Zimmer versteckt und die Tür zugedrückt. Mit massiver Gewalt hätten sie die Tür aus den Angeln heben müssen. Weil bekannt gewesen war, dass der Angeklagte eine lange Vorstrafenliste hat und auch wegen zahlreicher Gewaltdelikte aufgefallen war, war die Polizei mit mehreren Streifenwagen angerückt.

Zu dritt hatten sie die Tür aufgedrückt und versucht, ihm Handschellen anzulegen. Dagegen hatte sich der 51-Jährige so heftig gewehrt, dass einer der Polizisten ihm mit der Faust zwei Mal ins Gesicht schlug. Warum er das getan hatte, erklärte der Beamte auf Nachfrage von Verteidiger Werner Ruisinger so: „Die Faust war das letzte Mittel, weil ich dachte, dass er aufsteht und uns platt macht.“ Im Streifenwagen hatte der Angeklagte die Beamten beleidigt und gesagt: „Wenn ich eine Waffe dabei hätte, würde ich euch wegmachen.“

Bevor Janine Häring, Vertreterin der Staatsanwaltschaft, im Gerichtssaal die Anklage verlesen konnte, ergriff der 51-Jährige das Wort: „Ist das hier ein staatliches Gericht und sind Sie ein staatlicher Richter?“, wollte er von Amtsrichter Walter Hell wissen. Als der bejahte, forderte der Angeklagte ihn auf, sich schriftlich zu legitimieren. Hell erwiderte: „Das tue ich bei keinem anderen und bei Ihnen auch nicht.“

Seine Wortwahl in den Schreiben an Landratsamt und Generalstaatsanwaltschaft bedauerte der Angeklagte. Aus der U-Haft hatte er einen Brief ans Gericht geschrieben, in dem er sich entschuldigte, dass er nicht zur ersten Verhandlung erschienen war. Das wertete die Anklagevertreterin positiv. Häring plädierte für ein Jahr und zehn Monate Gefängnis, der Verteidiger für ein Jahr Haft. Der Richter entschied sich für die Mitte und verurteilte den Angeklagten zu einer Strafe von einem Jahr und drei Monaten – ohne Bewährung. Und damit sich ein Vorfall wie bei der Festnahme nicht wiederholt, eröffnete Hell ihm den Haftbefehl gleich im Anschluss. Der Verurteilte wurde daraufhin gleich zurück ins Gefängnis gebracht

[close]
http://www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/Reichsbuerger-droht-Politiker-mit-dem-Tod-id44051926.html

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2734 am: 4. Februar 2018, 09:36:07 »
Gestern ging es in einem Podcast kurz um Nazis und Reichsbürger: http://www.pottdings.de/2018/02/03/ordnung-ist-der-halbe-podcast/#t=50:10.370

Dort bezieht sich auf den hier von @hair mess  bereits verlinkten Artikel: http://www.spektrum.de/kolumne/der-denkfehler-der-reichsbuerger/1537515
und auf einen Bericht über ein NSDAP-Preisausschreiben: https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2018/Preisausschreiben-unter-Nazis-Warum-sind-Sie-in-der-NSDAP,nsbiograms100.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2735 am: 4. Februar 2018, 09:49:50 »
Nochmal Bayern, nochmal eine Kleine Anfrage.
Sie zeigt, daß man von Einprozent nicht wirklich Ahnung hat und nur von der HP abschreibt, wenn man etwas wissen will:

Immerhin: ^^
Zitat
5.1 Gibt es Kontakte der Initiative „Ein Prozent für unser  Land“ in die sogenannte Reichsbürgerbewegung?

Dem BayLfV ist eine Person bekannt, die der Reichsbürgerszene zuzurechnen ist und die über Verbindungen zur  Initiative „Ein Prozent für unser Land“ verfügt bzw. sich zu  dieser bekennt

(weitere Punkte bitte wieder selbst nachsehen)
https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/17_0018006.pdf
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2736 am: 4. Februar 2018, 10:35:02 »
@Reichsschlafschaf

Eine ganz tolle Seite um kleine oder große Anfragen -bundesweit- zu finden. 

https://kleineanfragen.de/

Viele verschiedene Suchmöglichkeiten, die sind auch einigermaßen aktuell. Da sieht man auch schön, worin die "Hauptarbeit" der AfD besteht.  ;D

Sie demonstriert gerne: Es gibt wirklich dumme Fragen...sehr dumme.  ;D
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2738 am: 4. Februar 2018, 11:45:10 »
"Der Verfassungsschutz informiert"

Hä?   :scratch:

Wie soll das gehen? Die Kleine Anfrage der Grünen zeigt doch, daß der VS selbst keine Ahnung hat! Immerhin gibt man zu:

Zitat
Es war erst diese Tat, die dazu führte, dass die Sicherheits- und Verfassungsschutzbehörden die heterogene Bewegung bundesweit ernsthaft beobachten. Das räumte auch Schittkowski ein: „Es musste erst etwas schlimmes passieren, bis sich alle dafür interessieren.“

Spoiler
Infoveranstaltung mit Verfassungsschutz
Wie Reichsbürger ticken
Der Bremer Verfassungsschutz-Chef und eine Psychologin informierten über die „Reichsbürger“. Auch deren Anhänger diskutierten mit.

BREMEN taz | Eng ist es am Dienstagabend im Saal der Konrad-Adenauer-Stiftung geworden. Schnell war die Luft verbraucht, schnell war offensichtlich, dass nicht nur CDU-Mitglieder und Interessierte gekommen waren, um sich über „Reichsbürger“ zu informieren. Auch Anhänger eben jener Strömung nahmen Platz, die sich laut Veranstaltungstitel „zwischen Spinnerei und Rechtsextremismus“ bewegen.
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Mittlerweile 16.500 Anhänger der verschiedenen Reichsideologien zählt der Verfassungsschutz bundesweit. Sie alle eint, dass sie die Bundesrepublik als souveränen Staat ablehnen, als Konstrukt oder Firma betrachten, und das Grundgesetz nicht als Verfassung verstehen wollen.
In Bremen seien 116 Reichsbürger bekannt, erklärte Schittkowski, 16 mehr als im Vorjahr. Drei von ihnen hätten einen Kleinen Waffenschein. Diese Zahl sei so gering, weil es in Bremen keine Tradition von Jägern und Schützenvereinen gebe.
Dass überhaupt darauf geschaut wird, wie verbreitet die Bewaffnung unter den „Reichsbürgern“ ist, liegt vor allem am 19. Oktober 2016. An dem Tag erschoss der „Reichsbürger“ Wolfgang Plan im bayrischen Georgensmünd einen Polizisten, als ein Spezialkommando ihm seine Waffen abnehmen sollte.

Es war erst diese Tat, die dazu führte, dass die Sicherheits- und Verfassungsschutzbehörden die heterogene Bewegung bundesweit ernsthaft beobachten. Das räumte auch Schittkowski ein: „Es musste erst etwas schlimmes passieren, bis sich alle dafür interessieren.“ Er bestätigte damit, was Beratungsstellen von Opfern rechter Gewalt seit langem anmahnen: Dass nur aufgemerkt würde, wenn das Opfer prominent oder die Tat äußerst brutal war.
Erst durch die neue Aufmerksamkeit der Behörden wäre die offiziell erfasste Zahl der Anhänger um über 50 Prozent gestiegen, so Schittkowski. Die Szene an der Weser sei nicht groß, „Reichsbürger“ hier in Kleinstgruppen von höchstens zehn Personen organisiert.
Einzelne seien auch Rechtsextreme, so Schittkowski. „Wir können das nicht unbedingt einordnen“, diese Personen seien aus „anderen Zusammenhängen“ bekannt. „Wir sprechen von Mischszene“, sagte er und erklärte das: Mal nehme einer an einem Stammtisch der „Reichsbürger“ teil, mal malte er Plakate für die „Identitäre Bewegung“.
Ein Indiz dafür, nicht nur „Reichsbürger“ sondern auch rechtsextrem zu sein, sei für den VS der Antisemitismus, erklärte Schittkowski. Was er damit ausblendet: Gerade in Verschwörungstheorien über das Deutsche Reich sind antisemitische Positionen in weiten Teilen der Bewegung immanent.
Auch Schittkowski wollte die „Reichsbürger“ aber nicht unterschätzen. Sie seien vielleicht Spinner, aber auf alle Fälle so radikal, dass sie auch in terroristische Aktivitäten abgleiten könnten, so Schittkowski.
Als er dann über den „Gelben Schein“ sprach, wurde es laut im Saal. Hatte er doch selbst leicht geschmunzelt, als er darlegte, dass „Reichsbürger“ diesen urkundlichen Staatsbürgerangehörigennachweis begehren, wenn sie ihren Personalausweis zurückgeben wollen.
„Worüber lachen sie denn?“, rief es da aus den Zuhörerreihen. Dass der Personalausweis doch schon vom Namen her bestätigen würde, dass wir das Personal einer BRD-Firma seien, meinte ein älterer Mann und bot anschaulich dar, wie „Reichsbürger“ ticken. Auf ein Flugblatt schauend führte er aus, Wolfgang Schäuble hätte zugegeben, dass die Bundesrepublik kein souveräner Staat sei. Er verwies auf Gerichtsbeschlüsse und verteilte seine Flugblätter.
Genauso verhielten sich Anhänger der „Reichsbürger“-Szene, erklärte Psychologin Roshidu: als Personen nämlich, die dieser Idee „konsequent verfallen“ seien. Sie würden nur wahrnehmen, was vermeintlich zu ihrer Wahrnehmung passe. Also hoffnungslose Fälle? Bei Mitläufern gäbe es noch die Chance, sie zu erreichen, so Roshidu, wenn Behörden konsequent Bußgelder einforderten.
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Heisst der wirklich Schittkowski? Armer Kerl, ich würde heiraten.
 

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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2740 am: 5. Februar 2018, 10:34:52 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline Das Chaos

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2741 am: 5. Februar 2018, 19:00:56 »
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2742 am: 6. Februar 2018, 10:15:17 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2743 am: 6. Februar 2018, 11:09:18 »
@Reichsschlafschaf

Eine ganz tolle Seite um kleine oder große Anfragen -bundesweit- zu finden. 

https://kleineanfragen.de/
...

Vielen Dank für den Hinweis! Kannte ich noch nicht.  :)

Es ist erstaunlich, was bei so einer Anfrage zutage gefördert werden kann (wenn man richtig fragt):
Zitat
Schüler beschimpft Lehrerin: Sie gehören nach Auschwitz!

Der Vorfall wurde erst jetzt bekannt, nachdem der sächsische Justizminister Sebastian Gemkow der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linkspartei) auf eine sogenannte Kleine Anfrage geantwortet hatte. Die Frage bezog sich auf juristische Folgen politisch motivierter Straftaten im rechtsradikalen Bereich. In dem konkreten Fall stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein, nachdem der Schüler nicht mit zu einer Klassenfahrt durfte. Aus der Antwort des Ministers gehen weitere Fälle hervor, die im Dezember 2017 aus unterschiedlichen Gründen zu den Akten gelegt wurden. In einer Schule in der Nähe von Chemnitz hat eine Schülerin ein Hakenkreuz auf das Federkästchen einer Mitschülerin gemalt. Zwei Fußballer, ebenfalls aus dem Raum Chemnitz, präsentierten sich mit erhobenem rechten Arm auf einem Mannschaftsfoto. Ein Mann unterzeichnete eine E-Mail an die Staatsanwaltschaft in Zwickau mit Heil Hitler.

https://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/HOHENSTEIN-ERNSTTHAL/Schueler-beschimpft-Lehrerin-Sie-gehoeren-nach-Auschwitz-artikel10123462.php?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2744 am: 6. Februar 2018, 11:20:32 »
Frage der Richterin:
Zitat
„Sie leben von Hartz IV. Diese Gesetzgebung akzeptieren Sie aber?"
https://www.mz-web.de/wittenberg/amtsgericht--strafe-fuer-volksverhetzung-29621292

 
Spoiler
   MZ Wittenberg Amtsgericht : Strafe für Volksverhetzung

Amtsgericht Strafe für Volksverhetzung

    Von Ilka Hillger 06.02.18, 08:00 Uhr

Wittenberg -

Im Internet bekommt man alles. Da sind Argumentationshilfen für Reichsbürger eine einfache Suchaufgabe. Georg K. hat sie gemeistert und sich alles zusammengestellt, was er - nach seinem Dafürhalten - an Fakten für den Verhandlungstermin am Wittenberger Amtsgericht braucht.

Nun steht der 59-jährige Wittenberger vor Richterin Jeanette Preissner und setzt sich erst einmal nicht hin. Für ihn würde dies schließlich bedeuten, dass er diesen Prozess anerkennt. Das macht Georg K. aber nicht, denn als Reichsbürger leugnet er jegliche Rechtmäßigkeit der BRD ebenso wie deren Gesetze und Institutionen.

Von der Richterin will der kräftige Mann mit langem Pferdeschwanz zunächst einmal deren Beamtenausweis und die Bestellungsurkunde sehen. „Legitimieren Sie sich als Richterin bei mir, Sie dürfen die Verhandlung so lange nicht eröffnen“, sagt er.

Dumm nur, dass diese längst eröffnet ist und die Vertreterin der Staatsanwaltschaft die Anklage längst verlesen hat. Georg K. wird der Volksverhetzung nach Strafgesetzbuch § 130 Absatz 2 beschuldigt. Er soll im August 2016 auf seinem Facebook-Account den Link zu einer rechtsextremen Online-Enzyklopädie und deren Artikel zur Gaskammertemperatur geteilt und dahingehend kommentiert haben, dass er den Holocaust und die damit verbundenen Verbrechen der Nationalsozialisten leugnete.

Gegen einen deswegen ergangenen Strafbefehl legte K. Rechtsmittel ein und versucht nun vor dem Amtsgericht ausschließlich schlecht und in keinster Weise recht zu argumentieren.

Wie so viele seiner Gesinnungsgenossen aus der Reichsbürgerszene verliert sich K. im stupiden Ablesen der kruden Beschlüsse und Konventionen, die solche Leute als übergeordnete Gerichte zitieren. Dabei erweckt der Mann nicht den geringsten Anschein, auch nur in Ansätzen zu verstehen, wovon er da redet.

Richterin Preissner ficht dies alles nicht an. Sie verliest lediglich Georg K.s Kommentar und in Auszügen den Internetbeitrag auf den sich dieser bezieht. K. steht zu diesem üblen Text noch immer. „Ich bin von der physikalischen Richtigkeit der Aussage überzeugt“, sagt er und bekräftigt, dass der Holocaust von den Juden selbst durchgeführt worden sei.

Damit mache er das jüdische Volk von Opfern zu Tätern, hält ihm die Richterin vor. „Damit stehe ich nicht alleine da“, antwortet K. und meint von jüdischen Persönlichkeiten zu wissen, die den Nazis Juden in großer Zahl als Opfer zugeführt haben sollen.

Um den Straftatbestand solcher Aussagen scheint der Wittenberger zwar zu wissen, hält den Paragraf aber für nicht gültig. „Sie leben von Hartz IV. Diese Gesetzgebung akzeptieren Sie aber?“, will Richterin Preissner wissen.

Das kommt für den vermeintlich gut vorbereiteten Reichsbürger dann doch etwas überraschend. „Auf diese Fragestellung habe ich mich nicht vorbereitet“, räumt er ein. Da hat sein Internet-Latein ein Ende und es fehlen die eigenen Worte.

Die Amtsanwältin der Staatsanwaltschaft hält ihr Plädoyer knackig kurz. An den Fakten gibt es nichts zu rütteln. Für K. würden lediglich seine bisherige Straffreiheit und das Geständnis, wenngleich ohne Einsicht, sprechen.

Für den Tatbestand der Volksverhetzung fordert sie 100 Tagessätze zu je 15 Euro. Georg K. erklärt mit seinen letzten Worten das ganze Verfahren noch einmal für ungültig und will die Richterin anzeigen.

Die folgt mit ihrem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Auch in der Meinungsfreiheit gebe es Schranken. Den Holocaust zu leugnen, gehöre dazu. Georg K. hat diese Schranke überschritten. (mz)
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« Letzte Änderung: 6. Februar 2018, 11:35:25 von Gutemine »
 
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