Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264429 mal)

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Offline John

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2655 am: 15. Januar 2018, 08:43:42 »
Auch, wenn es nicht direkt auf unsere Kundschaft eingeht, ist heute ein netter Gastbeitrag auf Spiegel Online, geschrieben von den Direktoren des Instituts für Wirtschaftsethik der Uni St. Gallen.
Die Herren referieren hier über Lügner und Bullshitter.

Der Text gibt zwar nicht wirklich was neues her, aber ich fand ihn trotzdem nett zu lesen.
I'm gonna build my own nation, with blackjack and hookers.
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2656 am: 15. Januar 2018, 09:34:32 »
Langer Artikel im Weser-Kurier der die Szene in NDS ein wenig beleuchtet

https://www.weser-kurier.de/region/die-norddeutsche_artikel,-kein-pardon-fuer-reichsbuerger-_arid,1688994.html


Irgendwie muss Berlin die Mehrkosten für den Flughafen ja kompensieren  ;D

https://www.morgenpost.de/politik/article213107907/Behoerden-pruefen-Gebuehr-fuer-Reichsbuerger-ohne-Pass.html


In Sachsen Anhalt hat man dann auch nochmal nachgezählt

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/mehr-reichsbuerger-in-sachsen-anhalt-100.html
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #2657 am: 15. Januar 2018, 10:44:20 »
Irgendwie muss Berlin die Mehrkosten für den Flughafen ja kompensieren 

https://www.morgenpost.de/politik/article213107907/Behoerden-pruefen-Gebuehr-fuer-Reichsbuerger-ohne-Pass.html

Vielleicht finden sie sogar einen gesetzeskonformen Weg. Auch manche Journalisten haben nicht begriffen, dass es zwar eine Personalausweispflicht gibt, aber keine Passpflicht. Wer einen Personalausweis hat, kann in meinen Augen durchaus seinen Reisepass zurückgeben, wenn er der Meinung ist, ihn nicht mehr zu benötigen. Der wird dann ungültig gemacht und Feierabend. Dafür könnte man eventuell eine Bearbeitungsgebühr verlangen. Für eine Aufbewahrung besteht kein Bedarf. Wenn so einer mal wieder einen Pass braucht, muss er eben einen neuen beantragen. Das kostet Zeit und Geld. Strafe muss sein.

Wer dagegen seinen Personalausweis zurückgibt und auch keinen Pass hat, begeht eine Ordnungswidrigkeit und kann zur Kasse gebeten werden.

Frage: es ist Pflicht, einen Personalausweis zu haben. Genüge ich dieser Pflicht, wenn er sich nicht bei mir befindet, sondern im Tresor auf dem Amt? Muss ich ihn "besitzen", oder reicht es, wenn er existiert? (Ich könnte ihn ja auch zu Hause im Schrank verwahren, eine Mitführungspflicht gibt es nicht.)
 
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Offline Thomas J.

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2658 am: 15. Januar 2018, 15:50:48 »
"Überleben ist alles"

Ausführlicher Artikel zur Survivalismus- und Prepper-Szene, zu denen sich auch Reichsbürger hingezogen fühlen.

Auch die "Anastasia-Bewegung" und der Kopp Verlag werden beleuchtet.

Auszüge:

Spoiler
Ihr Ziel ist eine möglichst weitgehende individuelle Autarkie, um den »Tag X« überstehen zu können. [...]

Ein Teil der SurvivalistInnen operiert mit rassistischen Krisenszenarien, in denen ethnische Bürgerkriege prophezeit werden. Kulturpessimismus und Untergangsphantasien hat es in der extremen Rechten schon immer gegeben. Sie waren und sind eine wichtige Motivation für das politische Handeln. Hinzu kommen nicht selten eine elitäre Verachtung der Massen und die Vorstellung von einem apokalyptischen Endkampf. [...]

Einzelne extreme Rechte versuchen einen Bürgerkrieg gezielt herbeizuführen. Die Taten von Anders Breivik in Norwegen oder dem »Nationalsozialistischen Untergrund« müssen auch vor diesem Hintergrund interpretiert werden. Die meisten extrem rechten AnhängerInnen dieser Option überschreiten zwar nicht die Grenze zum Rechtsterrorismus, bereiten sich jedoch auf bewaffnete Auseinandersetzungen vor. Sie gehen davon aus, der Staat werde sein Gewaltmonopol verlieren und man müsse sich daher bewaffnen und verteidigen. [...]

Mit solchen rassistischen Bedrohungsszenarien und Krisenängsten versuchen rechte Akteure wie der »Kopp Verlag« kräftig Kasse zu machen. Der Verlag gibt Bücher wie den »Ratgeber Freie Waffen« oder »Selbstverteidigung im Straßenkampf« heraus und vertreibt unter dem Stichwort »Krisenvorsorge« Pfefferspraypistolen, ABC-Schutzanzüge, Saatgutpakete und Elektroschocker. [...]
[close]


Zum vollständigen Artikel: http://www.der-rechte-rand.de/archive/2546/survivalismus-prepper/

 :o :facepalm: :o

[Edit: Hier gibt es aktuelle Hintergrundartikel zum Thema "Reichsbürger" des Fachmagazins "Der rechte Rand" (wird fortlaufend aktualisiert): http://www.der-rechte-rand.de/schwerpunkte/schwerpunkt-reichsbuerger/ und hier ist die Schwerpunktausgabe zu den Reichsbürgern archiviert (Ausgabe 165): http://www.der-rechte-rand.de/ausgaben/ausgabe-165/]
« Letzte Änderung: 15. Januar 2018, 16:29:43 von Thomas J. »
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2659 am: 15. Januar 2018, 16:25:19 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2660 am: 16. Januar 2018, 11:45:43 »
Die Presse:

 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2661 am: 16. Januar 2018, 13:40:09 »
Die Presse:



Leider ohne Angabe der Tagesätze, Bild halt.

Der eingeschobene Artikel unten rechts spricht auch mal wieder eine deutliche Bildsprache, bei aller Unsympathie für Adrian, die Dame hat gerade höchstwahrscheinlich gerade Adrian auf dem Boden liegend und bluten gesehen, das die Synapsen da im 4/4 Takt tanzen dürfte nachvollziehbar sein.


Other topic
Sachsen Anhalt zählt derzeit 450 Reichis

https://www.az-online.de/altmark/stendal/fuer-reichsbuerger-sensibilisieren-9529310.html
« Letzte Änderung: 16. Januar 2018, 13:44:17 von SchlafSchaf »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2662 am: 16. Januar 2018, 16:34:10 »
Der eingeschobene Artikel unten rechts spricht auch mal wieder eine deutliche Bildsprache, bei aller Unsympathie für Adrian, die Dame hat gerade höchstwahrscheinlich gerade Adrian auf dem Boden liegend und bluten gesehen, das die Synapsen da im 4/4 Takt tanzen dürfte nachvollziehbar sein.

Die durchschnittliche Mutter dürfte eher Sorgen um ihren Sohn haben und dafür flehen ihm zu helfe, einen Notarzt zu rufen und zu ihm zu dürfen. Vielleicht auch die Polizisten panisch anschreien.
Die Beamten in Reichsbürgermanier mit der Todesstrafe zu bedrohen, dürfte aber auch bei allem Adrenalin und Schock doch eher ungewöhnlich sein.
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2663 am: 17. Januar 2018, 10:01:47 »
Im Vogtland hat man mal gezählt.
Interessant dieses Zitat:

Zitat
Seit den 19990-er Jahren berichtete die "Freie Presse" immer mal wieder über Fälle, in denen sich Personen als Reichsbürger bezeichneten und sich deshalb weigerten, zum Beispiel amtliche Zahlungsbescheide anzuerkennen.

https://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/REICHENBACH/Dutzende-Reichsbuerger-in-Region-artikel10105322.php


In Thüringen sollen zur Zeit 120 RDs ihre Ausweise abgegeben haben

https://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Reichsbuerger-ohne-Pass-Laender-pruefen-Gebuehr;art83467,5932655


In Bayern gab es einen Vortrag zu unserer Kundschaft

Laut Artikel zählt man allein in Bayern zur Zeit 3500 zur Szene und weitere 1200 werden noch überprüft

Zitat
In Bayern sind derzeit 3500 "Reichsbürger" als solche identifiziert. Weitere 1200 Personen befinden sich im Überprüfungsstadium. Von den identifizierten "Reichsbürgern" besitzen 247 Waffen, die alle derzeit mit einem Verfahren zum Entzug der Waffen konfrontiert sind, stellte Lehnerer dar.

http://www.donaukurier.de/lokales/riedenburg/Offendorf-Viele-Fragen-zu-Reichsbuergern;art602,3653444

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Offline Schnabelgroß

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2664 am: 17. Januar 2018, 10:03:54 »
______

In Saterland gibt es noch einen (anscheinend ein "Bürger" des Königreichs des Fusselzaren) der unbedingt Bürgermeister werden will und sich deshalb -erst mal- von den "Reichsbürgern" lossagt.

Spoiler
Bürgermeisterwahl
Kandidat suchte Nähe zu „Reichsbürgern“

Carsten Bickschlag   

Der Sedelsberger trat immer wieder bei der Vereinigung in Erscheinung. Damit habe er abgeschlossen, sagt der 58-Jährige.

Sedelsberg Eine eigene Sprache hat das Saterland ja schon. Könnte sich die Kommune jetzt auch noch zu einem Königreich emporschwingen. Geht es nach der Vereinigung „Königreich Deutschland“, die einen selbst ernannten König an der Spitze hat, ist das kein Problem. Der Wechsel einer Gemeinde in die Rechtsordnung des „Königreiches Deutschland“ sei vollkommen legal und für alle Menschen der Gemeinde in jeder Hinsicht ein großer Gewinn. Schließlich sei in der Bundesrepublik die Gemeinde „nichts weiter als ein Handlanger höher geordneter Stellen“, heißt es auf dessen Homepage. Die Gesetze und Anweisungen, die von „oben“ kommen, würden nicht den Menschen der Gemeinde, sondern in erster Linie den „Konzernen und Banken und der dahinter stehenden Herrscherkaste dienen“. Nein, das ist kein Witz. Diese Vereinigung gibt es wirklich. Und sie meint es sehr ernst.

•  Als „Bürger“ gelistet

Anhänger dieser Gruppe war bis vor Kurzem noch Heinrich Müller aus Sedelsberg. Das wäre bei erster Betrachtung nicht weiter wichtig. Doch Heinrich Müller ist aktueller Bürgermeisterkandidat in der Gemeinde Saterland. Er tritt am 25. Februar als parteiunabhängiger Bewerber mit Unterstützung der UWG Saterland an.

2014 wurde Müller noch als „Bürger“ des Königreichs gelistet und findet sich mit Bild auf einer Internetseite mit „König“ Peter Fitzek wieder. Außerdem nahm er zum Beispiel 2017 an mehreren Laufveranstaltungen – unter anderem am Küstenkanallauf in Kampe und am Volkslauf rund um die Talsperre – teil. Während die anderen Läufer für ihren Sportverein antraten, trat Müller für „Königreich Deutschland“ an. Und auch in Fernsehbeiträgen über den selbst ernannten „König von Deutschland“ Fitzek tauchte Müller immer wieder auf. Mal klatschend in der ersten Reihe, als Fitzek eine Bühne betritt, mal als Prozessbeobachter, als Fitzek vor Gericht stand.

Da muss man dann doch schon genauer hinschauen, wer und was hinter „Königreich Deutschland“ steckt und welche Rolle der Bürgermeisterkandidat Heinrich Müller dabei spielt.

Das 2012 gegründete „Königreich Deutschland“ hält sich für einen souveränen Staat und hält den Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland für nicht existent. Es gibt unter anderem eine eigene Bank, eigene Währung, eigene Krankenkasse und eigene Papiere.

Das Territorium des Fantasiestaates bildete bis 2017 ein ehemaliges Krankenhausgelände in der Nähe von Wittenberg. Dieses wurde aber vor einigen Monaten zwangsgeräumt. Mehr noch: Der „Imperator“, wie sich Fitzek gerne selbst bezeichnet, sitzt derzeit wegen des Verdachts der Veruntreuung von Geldern in Millionenhöhe in der Justizvollzugsanstalt Halle ein.

•  Das sagt Müller

„Das alles ist für mich nicht mehr relevant. Das ist seit ein, zwei Jahren abgeschlossen“, sagte Heinrich Müller am Mittwoch im Gespräch mit der NWZ. Es sei Teil einer neuen Lebenserfahrung gewesen. „Ich habe meine Rechte in Anspruch genommen, Erfahrungen zu sammeln“, sagte Müller. Mehr nicht.

Er respektiere den Rechtsstaat und besitze auch gültige Papiere. In seine Bürgermeisterambitionen spiele das Kapitel „Königreich Deutschland“ nicht hinein, so der 58-Jährige. •

•  Unter Beobachtung

•  Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat das „Königreich Deutschland“ längst auf ihrem Radar und ordnet diese Gruppierung der „Reichsbürger“-Szene zu. „Reichsbürger“ berufen sich nach Auskunft des Bundesamtes „auf eine Vielzahl pseudojuristischer Erwägungen und Verschwörungstheorien“. Die Bundesrepublik Deutschland sei für sie ein „Besatzungskonstrukt“, nicht existent, nicht souverän oder lediglich eine „Firma“ („BRD-GmbH“). Die Verfassungsschutzbehörden gehen deutschlandweit von rund 15 000 Personen in der „Reichsbürger“- und „Selbstverwalter“-Szene aus.
[close]
https://www.nwzonline.de/cloppenburg/politik/sedelsberg-buergermeisterwahl_a_50,0,2497903697.html
Zitat
Heinrich Müller tritt bei der Wahl nicht mehr für die UWG an. Noch am Barßeler Hafenfestlauf im August 2017 wollte er unter dem Vereinsnamen „Königreich Deutschland“ teilnehmen.

Spoiler
Zitat
  Reichsbürger-Affäre beendet Märchen
     
NWZONLINE.DE REGION CLOPPENBURG POLITIK REICHSBÜRGER-AFFÄRE BEENDET MÄRCHEN
15.01.2018
BÜRGERMEISTERWAHL SATERLAND
Reichsbürger-Affäre beendet Märchen
Heiner Elsen

 
Der König und seine Anhänger: Im Oktober 2013 wohnte Heinrich Müller (2. von rechts) einem Prozess gegen den selbst ernannten Herrscher des „Königreich Deutschland“, Peter Fitzek, (2. von links) in Neustadt am Rübenberge bei.
Bild: Rainer Droese
Heinrich Müller tritt bei der Wahl nicht mehr für die UWG an. Noch am Barßeler Hafenfestlauf im August 2017 wollte er unter dem Vereinsnamen „Königreich Deutschland“ teilnehmen.

SATERLAND Neustadt am Rübenberge im Oktober 2013. Vor dem Amtsgericht der Kleinstadt in der Region Hannover ist ein selbst ernannter König angeklagt. Peter Fitzek, „Souverän“ und Anführer des „Königreich Deutschland“, muss sich der dortigen Gerichtsbarkeit wegen zu schnellen Fahrens ohne Führerschein stellen. Den hatte er nämlich zuvor abgegeben, da für ihn nur sein eigener Führerschein aus seinem „Königreich“ eine Gültigkeit hat und er die Bundesrepublik Deutschland als Staat nicht anerkennt. Doch die selbst ernannte „Majestät“ ist nicht alleine. Vor und im Gerichtssaal stehen ihm seine Anhänger zur Seite. Ganz unscheinbar mit längeren Haaren als heute war damals auch Fitzeks Anhänger Heinrich Müller dabei.

UWG zieht die Reißleine
Derselbe Heinrich Müller wollte am 25. Februar dieses Jahres auch parteiloser Bürgermeister mit Unterstützung der UWG im Saterland werden. Doch seine Kandidatur fand am Freitagabend auf der Mitgliederversammlung der Partei ein jähes Ende. „Heinrich Müller ist nicht mehr Bürgermeisterkandidat im Saterland. Nicht nur unsere Wähler und Mitglieder waren schockiert, es gab auch entsprechende Reaktionen aus anderen Parteilandschaften“, sagt Franz Hericks.

Erst am Abend des 10. Januars war der Sprecher der UWG von Heinrich Müller über die Recherche der NWZ informiert worden. „Die UWG hatte trotz intensiver und umfangreicher Recherche im Vorfeld der Kandidatenaufstellung keine Kenntnis von den Kontakten Herrn Müllers zu den Reichsbürgern und zum Königreich Deutschland. Die UWG distanziert sich aufs Schärfste von der Ideologie der Reichsbürger und der so genannten Gruppe Königreich Deutschland“, fügt Hericks hinzu.

Gleichwohl ist sich der Sprecher der UWG auch bewusst, was die Vergangenheit Müllers für ein Licht auf seine Partei werfe. „Für die UWG sei ein sehr großer, kaum noch reparabler Schaden entstanden. Ein weiteres Festhalten an der Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters in der Gemeinde sei so nicht mehr von der UWG-Saterland zu verantworten“, so Hericks weiter.

Auch Müller selbst meldete sich am Samstag bei der NWZ. „Ich teile mit, dass ich mich auf das Ausdrücklichste von dem Vorwurf, ein Reichsbürger zu sein, distanziere. Das entspricht nicht der Wahrheit“, so Müller. Schon bei der ersten Konfrontation in der letzten Woche sagte Müller: „Das alles ist für mich nicht mehr relevant. Das ist seit ein, zwei Jahren abgeschlossen“.

Laufen für das Königreich
Zu diesen Aussagen passen die Ergebnislisten zahlreicher Laufveranstaltungen im vergangenen Jahr aber gar nicht. „Erst nach langer Diskussion konnten wir Herrn Müller davon überzeugen, nicht unter dem Vereinsnamen ’Königreich Deutschland’ zu starten. Er wurde vereinslos geführt“, sagt Heinz-Hermann Thelken, Mitorganisator des Barßeler Hafenfestlaufs im August 2017 – eine Veranstaltung also, die nicht einmal ein halbes Jahr zurückliegt. Dass Müller, kurz vor der Bekanntgabe seiner Kandidatur, im November also noch ein Anhänger von Fitzeks „Königreich“ war, wird aus einer anonymen Mail deutlich, die die NWZ am Sonntag erreichte. „Ich stand nach dem Hafenfestlauf bei der ausgehängten Ergebnisliste, als ein einzelner Läufer sich etwas aufregte, einen Kugelschreiber suchte und eifrig hinter den Namen eines Teilnehmers Müller „Königreich Deutschland“ schrieb“, heißt es in der Mail.

Nach mehreren Prozessen sitzt Müllers „König“ Peter Fitzek nun seit 2016 in Haft – unter anderem wegen illegaler Bankgeschäfte.


KOMMENTAR
Das Internet Vergisst Nicht   Von Heiner Elsen
Schaut man sich die zahlreichen TV-Dokumentationen über das sogenannte „Königreich Deutschland“ an, kann man sich das Lachen nicht verkneifen. Was aussieht wie eine perfekt gemachte Fernseh-Satire ist aber für den selbst ernannten „König“ Peter Fitzek und seine Anhänger der pure Ernst – nicht umsonst wird das „Königreich“ vom Verfassungsschutz beobachtet.

Und immer wieder taucht Heinrich Müller im Umfeld des Königreichs auf. Wenn er selbst sagt, er habe sich seit mehr als einem Jahr von der Gruppe distanziert, ist das schlichtweg gelogen. Das belegen zahlreiche Laufveranstaltungen aus dem letzten Jahr, bei denen Müller unbedingt unter dem Titel „Königreich Deutschland“ starten wollte. Doch zum Glück vergisst das Internet nichts und zum Glück war Müller nicht sonderlich gut darin, seine Spuren zu verwischen.

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"Der Kaufhausdieb ruft immer: Haltet den Kaufhausdieb!" Kaufhausdieb Rüdiger
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2665 am: 17. Januar 2018, 17:34:17 »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2666 am: 19. Januar 2018, 03:49:12 »
Die OTZ hat da offenbar genauer Informationen über 10 Personen. Interessant, daß die GV schneller waren als der VS. Aber vielleicht kommen GV auch näher mit echten Menschen in Kontakt ...   :whistle:


Zitat
Bewaffnete „Reichsbürger“ planen eigene Armee in Thüringen

Verfassungsschützer identifizieren immer mehr Personen, die die Bundesrepublik komplett ablehnen. Vor einer „potenziellen Untergrundarmee“ haben Gerichtsvollzieher bereits vor einem Jahr gewarnt.
Spoiler
Erfurt. Eine bewaffnete Gruppe aus der Szene der „Reichsbürger“ in Thüringen plant nach TA-Informationen aus Sicherheitskreisen den Aufbau einer eigenen Armee. Etwa zehn Personen hätten sich zu diesem Zweck bereits in einem Waldstück getroffen. Ob es sich um eine Gruppe von Rechtsextremisten handelt, ist noch unklar.

Das Innenministerium und das Amt für Verfassungsschutz in Thüringen wollten den Sachverhalt nicht kommentieren.

Fest steht: Dutzende, wenn nicht Hunderte scharfe Waffen sind in Thüringen bei „Reichsbürgern“ im Umlauf, und das sind allein die legalen Waffen. Vor einer „potenziellen Untergrundarmee“ haben Gerichtsvollzieher im Gespräch mit unserer Zeitung bereits vor einem Jahr gewarnt.

„Wir wissen, dass eine Gefahr von „Reichsbürgern“ ausgeht und dass es einen hohen Organisationsgrad der Szene in Thüringen gibt“, sagte CDU-Sicherheitsexperte Raymond Walk am Freitag der TA. „Wir haben kein Erkenntnisproblem, aber mir fehlt eine konsequente Umsetzung beim Entzug der Waffenerlaubnis. Zudem wissen wir nach wie vor nicht genau, wie viele scharfe Waffen in Umlauf sind.“

Von 650 „Reichsbürgern“ geht Thüringens Verfassungsschutz aktuell aus. Bei circa 300 läuft die Überprüfung – seit etwa einem Jahr. Für Walk ist dies ein Zeichen für einen eklatanten Personalengpass beim Verfassungsschutz auf diesem Beobachtungsfeld. Bundesweit sieht das anders aus: Ende 2016 waren 10.000 „Reichsbürger“ identifiziert, aktuell sind es 15.600. Doch Gerichtsvollzieher, die beruflich intensiv mit „Reichsbürgern“ zu tun haben, gehen nach internen Befragungen von mindestens 40.000 „Reichsbürgern“ aus.

Dirk Wilking vom Brandenburger Demos-Institut, Deutschlands „Reichsbürger“-Experte Nummer 1, hält diese Zahl für nah an der Realität. Vor Jahren wurden „Reichsbürger“ vor allem belächelt. Freiwillige Feuerwehren im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree an der polnischen Grenze trieben Scherze mit frei erfundenen „Reichsbürger“-Führerscheinen. Es galt als witzig, mit diesen Fantasiepapieren die Grenze nach Polen zu passieren, erinnert sich Wilking.

Im Oktober 2016 erschoss ein „Reichsbürger“ einen Polizeibeamten in Georgensgmünd in Bayern. Im Eigenheim des Todesschützen wurde ein Waffendepot ausgehoben, das für einen Kleinkrieg ausgereicht hätte.

Das veränderte alles, vor allem den Blick der Sicherheitsbehörden auf „Reichsbürger“. Fortan galt jeder, der die Existenz der Bundesrepublik Deutschland sowie ihre Gesetze ablehnte, automatisch als Fall für den Verfassungsschutz. Vorher galt dies nur, wenn ein „Reichsbürger“ zugleich rechtsextrem agierte. Mit dem erweiterten Blick auf die „Reichsbürger“ schnellte deren Zahl in die Höhe. Wilking sieht einen weiteren Grund für den Anstieg. „AfD und Pegida delegitimieren den Staat. Wenn es eine große erlaubte Partei gibt, die den Staat, die politische Kaste und die Verwaltung delegitimiert, ist das Wasser auf die Mühlen derer, die sich vom Staat abwenden.“
[close]

http://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Bewaffnete-Reichsbuerger-planen-eigene-Armee-in-Thueringen-1244950056

Ich dachte im ersten Moment ja, dass es sich um die Rest von Bangerts Kampfgruppe bei seinem treuesten Gefolgsmann, der Jogginghose Anders, handelt. Aber der ist ja in Sachsen-Anhalt.

Trotzdem komisch: Bangert ist wieder draußen, Kontakte nach Thüringen und den Organisatoren der diversen Rechtskonzertveranstalter hatte er auch....ein Schelm...oder so...  :D

Ich dachte im ersten Moment auch an Prepper und/oder an die Gruppe um Bangert etc. Es soll allerdings auch angeblich in den letzten Wochen zwei Treffen von "Chyren" mit "Kulturkampfgruppen" der "Freien-Reichs-Streitkräften" gegeben haben.

Die "Reichsbewegung – Neue Gemeinschaft von Philosophen" hat sich vorher allerdings sinngemäß mit den "hart getroffenen Kameraden" der "sogenannten Reichsbürger-Szene" und der "Europäischen Aktion" (EA) solidarisch erklärt.

Und wer hat den Infostand der "Europäischen Aktion" gegen die "Bilderberg-Konferenz" 2016 in Dresden betreut und für diese Flyer verteilt? Richtig, Burghard Bangert & Co. Und wer wurde durchsucht und verhaftet? Richtig, u.a. Burghard Bangert und weitere Personen.

Könnte also etwas an den groß­spu­rigen, ja größenwahnsinnigen Berichten der "Reichsbewegung – Neue Gemeinschaft von Philosophen" über ihre angeblichen "Kulturkampfgruppen" dran sein, oder steht da nur ein weiterer Spinner dahinter, der seine Wahnvorstellungen ins Internet schreibt? https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=5008.0
Spoiler
Die „Reichsbewegung – Neue Gemeinschaft von Philosophen“ ist seit mindestens März 2016 wieder da. Die „Reichsbewegung“ lässt sich leicht googeln. Gefunden werden mehrere Websites mit den üblichen Anleitungen für den „Tag X“ und den „Freie-Reichs-Streitkräften“ sowie der „Kleinkriegsanleitung für Jedermann“ sowie ein YouTube-Kanal [...].
[close]

Zitat
Hiermit rufen wir alle Kameraden und Freunde der REICHSBEWEGUNG und alle anderen echten Patrioten dazu auf, sich mit den Kameraden der bereits aufgelösten EUROPÄISCHEN AKTION solidarisch zu erklären und diese so gut wie möglich zu unterstützen!
http://www.kulturkampf2.info/2017b/329.html

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« Letzte Änderung: 19. Januar 2018, 04:19:59 von Thomas J. »
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2667 am: 19. Januar 2018, 09:46:37 »
Ein (Ex?)Anwalt auf dem "Blutmenschen"-Trip.

Vermutlich handelt es sich hier um diesen Herren (das haben mir ein paar nette Enten geflüstert)
https://www.qigongdresden.de/ueber-uns/
https://www.youtube.com/watch?v=_oqVmNb2iB0
Ob es stimmt? Ich weiß es nicht wirklich. Es würde aber auf jeden Fall passen.

Spoiler
Meditationsübung mit Reichsbürger
Ein Rechtsanwalt soll per Fax Mitarbeitern des Finanzamtes juristischen Ärger angedroht haben. Zu seinem Prozess ist er erschienen – und doch nicht.

Im Internet wirbt der Dresdner Anwalt als Coach für Entspannungs- und Stressbewältigung und betreibt ein Zentrum, in dem man diese chinesische Geisteskunst erlernen kann. Doch was dem 64-Jährigen nun vorgeworfen wird, klingt mehr nach Eskalation als einer Verhinderung derselben. Wegen versuchter Nötigung wurde der Jurist am Amtsgericht Dresden zu einer Geldstrafe von 750 Euro verurteilt. Allerdings akzeptierte er seinen Strafbefehl nicht, sondern legte Einspruch ein.

Am Donnerstagmorgen sollte der Prozess stattfinden. Obwohl alle da waren, kam es zu keiner weiteren Klärung des Faxes, worin er die Mitarbeiter aufgefordert haben soll, keine weiteren Steuerforderungen an ihn zu richten. Offensichtlich sieht sich der Angeklagte nicht als Bürger dieses Staates. Als Richterin Monika Frömmel kurz nach 8 Uhr angesichts der leeren Anklagebank fragte, ob sich ein Mann mit dem Namen des Angeklagten unter den Zuschauern befindet, sagte der 64-Jährige: „Ich bin nicht die geladene Person.“ Wohl sei ein Mensch seines Namens anwesend, jedoch keine „Person“. Das ist die Sprache der sogenannten Reichsdeutschen und was folgte, war das Verhalten von Angehörigen der Reichsbürger-Szene, die sich dem Deutschen Reich verbunden fühlen. Die Bundesrepublik Deutschland sei kein Staat, sondern eine Firma, deren „Personal“ sie nicht sein wollen.

Der folgende Disput war kurz. Der Mann mit dem Namen des Angeklagten fragte, ob er denn als Verteidiger bestellt werden könne. Das klang fast wie ein Erpressungsversuch: „Wenn Sie mich als Verteidiger bestellen, setze ich mich auf die Anklagebank“, sagte der Zuschauer.

Doch Richterin Frömmel diskutierte nicht mit dem Mann. Nachdem sie nun die obligatorische Viertelstunde abgewartet hatte, verwarf sie den Einspruch und beendete den kurzen Prozess. Sie gab zu Protokoll, der Angeklagte sei „unentschuldigt nicht erschienen“. Eine „natürliche Person mit dem Namen des Angeklagten“ habe „ausdrücklich erklärt, nicht die aufgerufene Person zu sein“. Zwei Zeugen vom Finanzamt waren umsonst gekommen.
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http://www.sz-online.de/nachrichten/meditationsuebung-mit-reichsbuerger-3863075.html

Ach ja, der "Geistheler"Horst Krohne, dem sich der Kongress verschrieben hat, ist der hier:
https://www.youtube.com/watch?v=esuNK1xMZWQ

Da könnte sich der Kreis schließen.  :o ;D



« Letzte Änderung: 19. Januar 2018, 09:56:49 von Gutemine »
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2668 am: 19. Januar 2018, 09:58:36 »
Sollte der Herr tatsächlich Rechtsanwalt nach Kammerrecht sein, dann wird diese doch wohl hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen.
Kann hier ein Kammermitglied nachhaken? Das sollte ja das Sinnvollste sein.
Und dass die beiden Zeugen umsonst gekommen sind, glaube ich nicht.
Die erhalten für die Zeit ihr Gehalt.
Und das zahlen wir alle.
Die Kosten, die uns alle dank der Reichsbürger treffen, werden immer höher.
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2669 am: 19. Januar 2018, 12:34:55 »
Wie man sieht, ist es wirklich schwer mit "Berufquerulanten" umzugehen. "Erwin T" heißt in Wirklichkeit Klaus Schädel und er hat sich durchaus auch einige "Reichsbürgeransichten" zu eigen gemacht.

Urteil: 9 Monate auf Bewährung...ein Ende ist aber nicht abzusehen.


Spoiler
Stormarn

19.01.18
Ahrensburg
Die Anatomie eines bizarren Prozesses
Dorothea Benedikt

Über Jahre musste sich die Ahrensburger Justiz immer wieder mit einem Pöbler aus Großhansdorf befassen. Jetzt gibt es ein Urteil.

Ahrensburg.  Neun Monate auf Bewährung wegen Beleidigung in 15 Fällen: Mit diesem Urteil ging vor dem Amtsgericht in Ahrensburg ein bizarrer Prozess zu Ende, der die Justiz jahrelang beschäftigt und Richter sowie Staatsanwälte auf eine harte Geduldsprobe gestellt hat. Obwohl bereits zu Beginn der Hauptverhandlung alle Beweise für die Tatvorwürfe schwarz auf weiß in den Akten zu finden waren und selbst der Angeklagte die Vorwürfe nicht bestritt, zog sich der Prozess mit 20 Verhandlungstagen in die Länge.

So beschäftigte Erwin T. (Name geändert) das Gericht mit bis zu 40 Befangenheits- oder Beweisanträgen. Auf Fragen des Richters oder Staatsanwaltes antworte der 59 Jahre alte Großhansdorfer nur schriftlich. "Ich habe das Gefühl, sie wollen mir eine Falle stellen", begründete Erwin T. sein Vorgehen und fügte im selben Atemzug hinzu: "Wenn der Deutsche zu freundlich ist, muss man aufpassen." Es folgten ermüdende Monologe, die meist nicht im Zusammenhang mit dem Verfahren standen. Darin gab Erwin T. unter anderem Buchempfehlungen ab, sprach über die Barschel-Affäre oder attestierte Donald Trump eine psychische Störung.
Angeklagter nutzt sein letztes Wort, um weiter zu pöbeln

"Es war schwer nachzuvollziehen, was das soll", sagt Richter Paul Holtkamp, der sich selbst als sehr geduldig bezeichnet. Selbst das letzte Wort, das einem Angeklagten vor dem Urteil eingeräumt wird, erstreckte sich bei dem Großhansdorfer auf drei Tage. "Jeder Angeklagte kann frei reden, wenn er meint, es diene seiner Verteidigung", sagt Holtkamp.

Doch die Redefreiheit vor Gericht nutze der 59-Jährige nicht für seine Verteidigung. Er beleidigte und pöbelte weiter und unterstrich damit einmal mehr den Anklagevorwurf. So bezeichnete er einen Zeugen als Nazi-Anwalt, CDU-Politiker als Scientologen und dem Richter selbst warf T. Nazi-Methoden vor. "Seien Sie vorsichtig", ermahnte Richter Holtkamp T. an dieser Stelle. Doch Konsequenzen in Form eines Ordnungsgeldes oder eines weiteren Strafantrages gab es nicht.
Weitere Strafanträge hätten Verfahren nur verlängert

Warum nicht? "Es liegt im Ermessen des Gerichts, für Ordnung zu sorgen", sagt Holtkamp und fügt hinzu, dass der Angeklagte nicht freiwillig hier sitze, es für ihn eine Ausnahmesituation sei. "Da legt man nicht jedes Wort auf die Goldwaage." Ferner würden weitere Strafanträge das Verfahren nur noch weiter verlängern und beim Urteil kaum noch ins Gewicht fallen.

Besonders schwer wog bei der Strafzumessung das "komplett nicht vorhandenen Unrechtsbewusstsein", wie es Staatsanwalt Jens Buscher zuvor auch in seinem Plädoyer beschrieb. Der Ankläger erklärte darin auch das Muster, nachdem Erwin T. vorgeht. "Passen ihm Entscheidungen von Richtern oder Schreiben von Anwälten nicht, fühlt er sich als Verfolgter und setzt alles mit den Machenschaften im Dritten Reich gleich", sagte Buscher: "Das ist grotesk und absurd. Es zeigt ein fragwürdiges Geschichtsbewusstsein."
Jahrelange Feindschaft mit gegenseitiger Diffamíerung

Die Hauptverhandlung hat dabei auch die perfide Art des 59-Jährigen offenbart, Menschen zu diffamieren: Gerät jemand in seinen Fokus, wird er öffentlich durch den Schmutz gezogen. Briefe, in denen eine Anwältin obszön beleidigt wird oder Juristen als Nazis beschimpft werden, schickt T. ans Gericht. E-Mails, in denen Erwin T. seinen Erzrivalen, den Ahrensburger Blogger Horst L. (Name geändert) beleidigt, adressiert er laut Zeugenaussage an dessen Werbekunden oder Ahrensburger Stadtverordnete. Darin beschimpft er Horst L. unter anderem als Frauenhasser und Nazi. Der Name seines Erzfeindes zieht sich dabei wie ein roter Faden durch den Prozess. Dieser gehöre auf die Anklagebank, nicht er.

Es gab kaum einen Verhandlungstag, an dem der Name des Bloggers nicht fiel. Dabei hatte Richter Holtkamp schon nach den ersten Verhandlungstagen jene Anklagepunkte eingestellt, in denen es um Beleidigungen gegen den 73 Jahre alten Ahrensburger ging. Der Richter begründete seine Entscheidung mit dem Recht auf Gegenschlag. Kurz gesagt: Beleidigen sie sich gegenseitig, bleiben beide straffrei. Und das gegenseitige Diffamieren hat bei den beiden offenbar Tradition. Sie verbindet eine jahrelange Feindschaft, die in Zivilverfahren mündete, in denen L. sogar ein Kontaktverbot erwirkte.
Erwin T. sagt, er habe lediglich seine Meinung geäußert

Der Richter , der diesen Beschluss fasste, wurde anschließend in einem Fax ans Gericht von Erwin T. beschimpft. Zudem stand in dem Schreiben, dass T. dem Richter den Verlust eines Kindes wünscht, genauso wie eine Vergewaltigung, einen schweren Unfall mit Querschnittslähmung und einen versuchten Totschlag. Den Anwalt, der seinen Erzrivalen L. vertreten hat, bezeichnete er als Nazi und Kriminellen. Selbst die Ehefrau des Juristen, wird obszön in E-Mails an das Gericht beleidigt. "Bloß, weil sie auch auf dem Briefbogen der Kanzlei auftaucht", sagte Richter Holtkamp: "Sie haben sich über Menschen ausgelassen, die nicht für die Taten von L. verantwortlich sind." Erwin T. schüttelte an dieser Stelle der Urteilsbegründung uneinsichtig den Kopf.

Doch es sind auch andere Anwälte und Richter Ziel von Beleidigungen geworden. Mal nach einem Mietstreit vor Gericht, an dem T. beteiligt war, mal nach einem Prozess, bei dem Erwin T. nur als Zuschauer dabei war und nichts mit dem Verfahren zu tun hatte.
Gutachten: Angeklagter nicht seelisch krank

Natürlich wurde in dem Prozess auch die Frage der Schuldfähigkeit des Angeklagten erläutert. Doch krankhaft ist dieses Verhalten nach Ansicht eines psychiatrischen Gutachters nicht. Der Mediziner kam zu dem Ergebnis, dass T. keine seelische Krankheit habe. Er sei Impulsen nicht hilflos ausgesetzt.

Bis zum letzten Verhandlungstag beharrte Erwin T. darauf, dass er niemanden beleidigt, er nur seine Meinung geäußert habe und mit manchen Aussagen zum Nachdenken anregen wollte. Gleichwohl machte der am Ende noch ein Angebot: Sollte das Gericht ihn freisprechen, "wäre ich bereit über meine Meinung über die Justiz nachzudenken, und vielleicht etwas zurücknehmen".
Grenzen der Meinungsfreiheit in 15 Fällen überschritten

Dies beeindruckte den Richter jedoch nicht. In seinem Urteil begründete er, warum die Grenzen der Meinungsfreiheit bei 15 von ursprünglich 34 Tatvorwurf überschritten waren. Dabei orientierte er sich an einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes. Danach könne Kritik auch polemisch und überspitzt sein. Entscheidend sei, welchen Sachbezug es gab. Und diesen gab es oft nicht.

Genauso wenig wie die Einsicht bei dem Angeklagten. Nach dem Urteil legte er Berufung ein. Ist sie zulässig, muss sich das Landgericht mit dem Fall beschäftigen. Das bizarre Verfahren ginge dort dann in die nächste Runde.
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https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article213156015/Die-Anatomie-eines-bizarren-Prozesses.html

Die (eigene?) Berichterstattung dazu:
http://www.buskeismus-lexikon.de/24.11.2017_-_AG_Ahrensburg_-_Staatsanwalt_outet_sich_als_Nazi

Dies ist der Blog seines "Lieblingsfeindes"
http://www.szene-ahrensburg.de/

Eine seiner Seiten:
http://www.klaus-schaedel.de/index.htm

Die Google-Suche nach ihm zeigt die tiefen Abgründe über Jahre...und auch, wie tief er in der Rechtsextremen und Reichsbürgerszene wohl vernetzt ist.
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