Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264386 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2025 am: 25. Juli 2017, 16:59:53 »
Das hat aber ganz schön lange gedauert! In der "GmbH" war die Sache schon 2011 abgeschlossen!

http://www.sueddeutsche.de/geld/anlagebetrug-mit-erneuerbaren-energien-millionen-verheizt-1.1047843

Auch hier hat sich der TÜV (und auch die Dekra), wie beim Fuel"saver" "von seiner besten Seite" gezeigt!  :facepalm:

Nebenbei auch mal wieder ein Paradebeispiel für "Gier frisst Hirn". Jeder echte Experte hätte den Anlegern sagen können, dass ein Verbrennungsmotor nicht mit Wasser läuft und dass bei einem Dieselmotor der Wirkungsgrad etwa 35% beträgt! Aber es gibt ja immer noch Spinner, und das nicht nur unter den Betrügern sondern auch unter den Betrogenen, die glauben, dass eine Verschwörung zur Pleite der GFE geführt hat weil man verhindern wollte, dass der Verbraucher billige Energie zur Verfügung hat.

Darunter dürften auch nicht wenige Reichsdeppen sein!
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2026 am: 25. Juli 2017, 17:34:38 »
Tatsächlich läuft der Motor nicht mit Wasser, sondern es wird destilliertes Wasser eingespritzt, um verschiedene Probleme zu lösen - was an und für sich auch funktioniert: Das Wasser kühlt den Raum ab und verhindert dadurch, dass eine Minderleistung ab einer bestimmten Temperatur eintritt. Zugleich verdampft es und erhöht dadurch das Volumen um teilweise mehr als das Tausendfache.
Die Technik ist seit den Zwischenkriegsjahren bekannt und wurde in der Vergangenheit auch verschiedentlich angewendet. Nur: Die Wirkungsgrade und die Erfolge dieses Verfahrens wurden hier weit übertrieben. Zudem hat es auch Nachteile gegenüber anderen Techniken, die ohne Wassereinspritzung auskommen, zum Beispiel stärkere Abnutzung der Materialien.
Vor allem aber ist, wenn ich das richtig sehe, der voraussichtliche Absatz massiv überschätzt worden. Es erinnert an Fatzke, der auch völlig übersteigerte Fantasien hatte, was er mit seiner "Absicherung" im Monat einnehmen könne.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2027 am: 25. Juli 2017, 18:05:50 »
Tatsächlich läuft der Motor nicht mit Wasser, sondern es wird destilliertes Wasser eingespritzt, um verschiedene Probleme zu lösen - was an und für sich auch funktioniert: Das Wasser kühlt den Raum ab und verhindert dadurch, dass eine Minderleistung ab einer bestimmten Temperatur eintritt. Zugleich verdampft es und erhöht dadurch das Volumen um teilweise mehr als das Tausendfache.
Die Technik ist seit den Zwischenkriegsjahren bekannt und wurde in der Vergangenheit auch verschiedentlich angewendet. Nur: Die Wirkungsgrade und die Erfolge dieses Verfahrens wurden hier weit übertrieben. Zudem hat es auch Nachteile gegenüber anderen Techniken, die ohne Wassereinspritzung auskommen, zum Beispiel stärkere Abnutzung der Materialien.
Vor allem aber ist, wenn ich das richtig sehe, der voraussichtliche Absatz massiv überschätzt worden. Es erinnert an Fatzke, der auch völlig übersteigerte Fantasien hatte, was er mit seiner "Absicherung" im Monat einnehmen könne.

Wenn ich mich recht erinnere, sollte der "Treibstoff" überwiegend aus Wasser bestehen, ich habe was mit 60% im Hinterkopf. Da bezweifle ich, dass der Motor dann noch läuft.
Und die "eigentliche" Betrugsmasche war imho ja nicht das BHKW, dass so, wie behauptet, vermutlich nicht mal gelaufen wäre.

Wenn ich mich recht erinnere, war es ein geradezu "klassisches" Schneeballsystem. Die Anleger sollten die BHKW zu überzogenen Preisen kaufen und die GFE wollte diese dann zurückmieten. Die Anleger hätten dadurch üppige Renditen erzielen können.

Wenn die Chinesen mehr BHKW's hätten liefern können und wenn die Betreiber nicht so gierig gewesen wären, dann wäre das wohl erst mal eine Weile gelaufen bis sie aufgeflogen wären.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2028 am: 25. Juli 2017, 18:20:41 »
@Pantotheus

Du hast Dich mit dem Motor der GFE eindeutig niemals beschäftigt.  ;)

Die GFE hat in China "Kits" gekauft die einen ganz normalen Deutz-Motor enthielten. Dieser sollte mit einer Mischung von Anfang 50:50 Speiseöl und Wasser, wenn die tolle Erfindung des -mit verurteilten- Aumüller-Karger Lebenspartners dann umgesetzt werden konnte mit einer Mischung von 20:80 Speiseöl/Wasser laufen. Dabei auch noch einen höheren Wirkungsgrad erzielen als jeder andere Motor.

Ich weiß genau wie das aussah, mein Mann hatte mit dem Gutachten dazu zu tun.  :o Nein, er hat das Gutachten nicht gemacht, seine Firma war dem Gericht da doch zu teuer. Das war aber ziemlich lustig seinerzeit...also, von der Seite betrachtet.  ;)

Zur Info mal das Gutachten das dem Gericht dann vorlag.

Edit:
Dann habe ich noch zwei Unterlagen wie sich die GFE das seinerzeit vorgestellt hat.
« Letzte Änderung: 25. Juli 2017, 18:26:03 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2029 am: 25. Juli 2017, 22:54:23 »
Ich weiß nicht ob ihr euch erinnert, leider finde ich das Video auf Anhieb auch nicht mehr, aber der hochverehrte Prof.Prof.Dr.Dr.Dr. Stoll hatte bei einem der NSL-Stammtische (relativ kurz vor seinem Ende) auch einen Prospekt dieser tollen Firma dabei und hat auch was dazu erzählt. Er hatte dieses wertvolle Angebot von einem seiner Templer-Freunde bekommen.  ;)

Die Folge waren glaube ich auch entsprechende Memes...

http://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/betrug-bei-goldgeschaeften-6-jahre-haft-fuer-gerald-s
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2030 am: 26. Juli 2017, 10:22:29 »
Das Thema ist doch ein uralter Hut. Schon Mitte der Siebziger d.l.J. haben die Amerikaner versucht ihre V8 mit Hilfe der Wassereinsprizung verbrauchsärmer zu machen. Hat sogar funktioniert. Allerdings nich wirklich gut. Die Belastungen der Motoren steigen enorm und die Dinger sind ihren Fahrern reihenweise um die Ohren geflogen. Man hat das Projekt dann ziemlich schnell als nicht praxistauglich wieder einschlafen lassen.
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2032 am: 26. Juli 2017, 15:10:31 »
Hier was Interessantes über die wildlebende mitteleuropäische Verschwörungstheorie an sich und als solche.
 
http://www.tagesspiegel.de/wissen/verschwoerungstheorien-rettungsanker-fuer-ueberforderte/20105204.html
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2033 am: 26. Juli 2017, 17:29:18 »
Besitz exploisiver Stoffe und Munition - "Reichsbürger" zu sieben Monaten auf Bewährung verurteilt

http://www.br.de/nachrichten/unterfranken/inhalt/urteil-reichsbuerger-munition-aschaffenburg-100.html

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Besitz exploisiver Stoffe und Munition
"Reichsbürger" zu sieben Monaten auf Bewährung verurteilt

Ein 59-Jähriger wurde am Amtsgericht Aschaffenburg des vorsätzlichen unerlaubten Umgangs mit explosionsgefährlichen Stoffen und des fahrlässigen unerlaubten Besitzes von Munition schuldig gesprochen. Der selbsternannte Reichsbürger erhielt eine Freiheitsstrafe von sieben Monaten auf Bewährung.

Stand: 26.07.2017

Der 59-jährige Mann aus dem Landkreis Aschaffenburg steht dem Gedankengut der "Reichsbürger" nahe. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung im Dezember 2016 hatte man bei ihm knapp drei Kilo Schießpulver sowie 69 Stück Randzünder-Munition gefunden. Der 59-Jährige soll früher einen Waffenschein besessen haben, welcher ihm aber bereits im Juli 2015 aberkannt worden war. Seine Erlaubnis nach dem Sprengstoffgesetz wurde bereits im April 2008 widerrufen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2034 am: 27. Juli 2017, 08:14:42 »
Das Scheitern der Aktion der Identitären im Mittelmeer hat es sogar in die FAZ geschafft (ARTIKEL) - sogar ganz oben auf dem Internetauftritt der FAZ (dort stehen normal nur Trump & Co)!
Spoiler
Ein Schiff der rechten „Identitären Bewegung“ ist nach übereinstimmenden Berichten griechisch-zyprischer Medien im Hafen von Famagusta festgesetzt worden. Der westzyprische Hafen liegt im türkisch kontrollierten Teil der Insel.  Wie die taz und die zypriotische Zeitung „Kibris Postasi“ unter Berufung auf die Polizei berichteten, wurden der Kapitän und sein Stellvertreter wegen Verdacht auf Menschenschmuggel festgenommen.

Der Kapitän habe vermutlich falsche Angaben über das Schiff und die Besatzung gemacht, berichtet die taz. Teil der Crew der „C-Star“ sollen 20 Tamilen gewesen sein, die keine Einreiseerlaubnis in zypriotische Gewässer hatten.

Die Gruppierung „Defend Europe“, die hinter der Aktion steht, bestätigt den Vorgang und spricht auf ihrem Twitter-Account auf von einer Intrige. Auf dem Schiff hätten sich 20 angehende Seemänner befunden, die dort einen Trainingseinsatz absolvierten. Sie hätten von Zypern aus eigentlich zurück in ihre Heimatländer fliegen sollen. Am Flughafen seien einige von ihnen jedoch von NGOs unter anderem mit Geld überzeugt worden sein, Asyl in der Türkei zu beantragen.

Mehr zum Thema

    „Identitäre Bewegung“: Rechte wollen Flüchtlinge nun selbst zurückbringen

Die „Identitäre Bewegung“ will nach eigenen Angaben Migranten im Mittelmeer abfangen und sie zurück nach Afrika bringen. Das dafür gecharterte Schiff „C-Star“ war zunächst von ägyptischen Behörden am Suezkanal aufgehalten worden. Es durfte aber anschließend am Montag ins Mittelmeer weiterfahren.
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Der Artikel der TAZ dazu ist etwas detailierter (ARTIKEL)
Spoiler
BERLIN taz | „Status: Vor Anker“ meldet das Schiffsortungsportal „Vesselfinder“ am Mittwoch. Die C Star, ein von der rechten Identitären Bewegung gechartertes Schiff, liegt da bereits seit 28 Stunden im Hafen von Famagusta, im türkisch kontrollierten Teil Zyperns. Eigentlich hätte es längst auf Anti-Flüchtlings-Mission vor Libyen unterwegs sein sollen.

Doch statt, wie geplant, die Arbeit der Seenotretter im Mittelmeer zu behindern, wird es wohl noch eine Weile in Zypern vor Anker bleiben: Wie die Polizei von Famagusta der taz am Mittwoch bestätigte, wurden der Kapitän der C Star und sein Stellvertreter in Gewahrsam genommen. Der Vorwurf lautet offenbar Schlepperei. Die C Star soll als Crew Tamilen an Bord gehabt haben, die keine Einreiseerlaubnis in zypriotische Gewässer hatten. „Kannste dir nicht ausdenken“, kommentieren User auf Twitter.
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Die türkische Organisation Ankara Degille Lefkosa berichtete am Mittwoch auf ihrer Webseite, der Kapitän der C Star habe gegenüber den Behörden falsche Angaben gemacht. 20 indische Crewmitglieder – andere Quellen sprechen von sri lankischen Staatsangehörigen, Tamilen leben in beiden Ländern – hätten am Mittwoch das Schiff in Famagosta verlassen.

Sie hätten die NGO Refugee Rights Association informiert, dass sie Geld bezahlt hatten, um mit dem Schiff nach Italien gebracht zu werden. Nach Angaben von Ankara Degille Lefkosa wurde ein Teil von ihnen von der Polizei zum nordzyprischen Ercan-Flughafen begleitet und flog auf Kosten des Reeders zurück. Fünf der Tamilen sollen in Zypern Asyl beantragt haben.
Rettung von Schiffbrüchigen stören

Das „Defend Europe“-Projekt der Identitären hatte sich zum Ziel gesetzt, das gute Dutzend ziviler NGOS zu stören, die vor Libyen Schiffbrüchige retten. Im Spendenaufruf verspricht Defend Europe „alles“ zu tun, damit die Flüchtlinge „an die afrikanische Küste zurückgebracht“ werden. Die C Star verließ ihren Heimathafen Dschibouti am 8. Juli. Ab dem 13. Juli ankerte es rund eine Woche vor Adabiya, am südlichen Ende des Suez-Kanals.

Die britische NGO Hope not Hate berichtete, ein Beamter der Hafenbehörde habe angegeben, die C Star sei von den Sicherheitsbehörden wegen „fehlender Papiere“ festgesetzt worden. „Fake News“ schrieb Defend Europe dazu. Eine andere Erklärung, warum das Schiff rund eine Woche vor Suez dümpelte, gab die Initiative nicht.

Am vergangenen Samstag setzte das Schiff seinen Weg fort. Dienstagnachmittag erreichte es Famagusta. Schon bald berichteten griechisch- zyprische Medien, an Bord der „C-Star“ seien „mehrere Migranten“. Im Laufe des Mittwochs verdichteten sich die Hinweise, dass es für die Crew keine Einreiserlaubnis in zypriotische Gewässer gab.

Mit Horrorzahlen hatten die Identitären in den letzten Tagen die Propagandatrommel für ihre Aktion geschlagen: „6,6 Millionen Menschen warten auf die Überfahrt über das Mittelmeer. Dies gilt es zu stoppen“, twitterten sie immer wieder. Am Mittwoch hingegen war Funkstille auf allen Social Media Kanälen. Sie kommentieren die Berichte bis zum Abend nicht.
Paypal fror das Spendenkonto ein

Bereits am 14. Mai hatte eine kleinere Gruppe der Identitären um den Österreicher Martin Sellner und den Italiener Lorenzo Fiato versucht, mit einem Schlauchboot das Rettungsschiff Aquarius der deutschen NGO SOS Mediteranée im Hafen von Catania am Auslaufen zu hindern. Dabei schritt die Küstenwache ein. Daraufhin begann der „Verein zur Erhaltung und Förderung der kulturellen Identität“ aus Graz, einem von Sellner angeführten Trägerverein der österreichischen Identitären, Geld für ein größeres Schiff zu sammeln.

Bald darauf hatten sie 63.000 Euro zusammen. Dann fror der Bezahldienst Paypal das Konto ein und zahlte das Geld an die Spender zurück. Die Identitären wichen auf wesearchr aus, eine Crowdfunding-Plattform, die von dem us-amerikanischen Alt-Right Aktivisten Charles Johnson betrieben wird. Bis Donnerstag zahlten rund 1.500 Spendern dort insgesamt 123.000 US-Dollar ein.

Die C Star gehört einer Reederei namens C Vessels mit Sitz im britischen Cardiff. Neben Sellner und Fiato sind in der vergangenen Woche unter anderem der Österreicher Patrick Lenart und der Franzose Clément Galant aus Lyon eingetroffen, um an Bord der C Star in See zu stechen. Aus Deutschland kamen der Berliner Architekturstudent und IB-“Regionalleiter“ Robert Timm sowie Simon Kaupert vom Identitären-Ableger Kontrakultur Halle. Gesellschaft leisten ihnen die Publizistinnen Katie Hopkins vom britischen Krawallblatt Daily Mail; sowie die us-amerikanische Alt Right-Bloggerin Brittany Pettibone und Laura Southern.

(Mitarbeit: Jan Michael Ihl)
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« Letzte Änderung: 27. Juli 2017, 08:19:46 von Schattendiplomat »
NWO-Agent auf dem Weg zur uneingeschränkten Weltherrschaft

*mMn - meiner (ganz persönlichen) Meinung nach
**XMV - X(ges)under Menschenverstand
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2035 am: 27. Juli 2017, 10:05:17 »
Falls jemand die Namen, aus dem taz-Artikel, googlen möchte, letztgenannte Dame heisst Lauren Southern, nicht Laura. Eine rechtskonservative Kanadierin, Mitglied und Kandidatin der dortigen Libertären Partei.
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2036 am: 27. Juli 2017, 12:06:48 »
Razzien gegen »Reichsbürger

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/29199

Spoiler
Razzien gegen »Reichsbürger«

Die meisten Mitglieder der rechten Bewegung leben in Bayern. Jetzt greift die Polizei hart durch
27.07.2017 – von Helmut Reister

Bei der groß angelegten Durchsuchungsaktion in Bayern wurden auch in Ansbach, Erlangen und Fürth Wohnungen durchsucht.

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr sind die bayerischen Behörden mit einer landesweiten Durchsuchungsaktion gegen die sogenannte Reichsbürger-Bewegung vorgegangen. Die Aktion unter der gemeinsamen Leitung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord und der Staatsanwaltschaft München richtete sich auch zum wiederholten Male gegen die Zentrale des »Bundesstaates Bayern« in Pliening (Kreis Ebersberg) vor den Toren Münchens.

Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, begrüßt das harte Durchgreifen der Behörden. »Lange, zu lange, wurden die Reichsbürger als mehr oder weniger harmlose Spinner angesehen und konnten so ungehindert ihre staats- und demokratiefeindlichen Strukturen aufbauen«, so Knobloch.

Neonazis Die Verfassungsschutzbehörden stufen die Reichsbürger derzeit zwar nicht grundsätzlich als rechtsextremistische Organisation ein, trotzdem sei unverkennbar, dass dort auch eine größere Zahl von rechten Extremisten und Neonazis mitmischen würde, heißt es in entsprechenden Erklärungen. »In München«, so IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, »herrschen besonders enge Verflechtungen und personelle Überschneidungen in der rechten Szene. Immer wieder tauchen die gleichen Namen auf.«

Bei der Durchsuchungsaktion in der vergangenen Woche, die sich vor allem gegen das Führungspersonal richtete und sich auf 28 Objekte in ganz Bayern erstreckte, wurde ein per Haftbefehl gesuchter Reichsbürger festgenommen, Datenträger, Blankoausweise und zahlreiche andere Unterlagen sichergestellt. Waffen und Munition wurden diesmal nicht gefunden, aber das Ziel ist klar. »Auch wenn sich die selbst ernannten Reichsbürger noch so zu widersetzen versuchen, der Rechtsstaat setzt sich durch«, betonte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Der klare und entschiedene Kurs von Innenminister Herrmann ist nach Überzeugung der IKG-Präsidentin beispielhaft für ganz Deutschland – und alternativlos. »Juden«, so Charlotte Knobloch, »haben ein feines Gespür für Entwicklungen, die sich gegen Freiheit und Demokratie richten. Und bei den Reichsbürgern ist das unverkennbar der Fall.«

Terroranschläge Von einem hohen Gefahrenpotenzial der Reichsbürger geht offenbar auch das Bundeskriminalamt (BKA) aus. In einem vertraulichen Bericht, aus dem die »Welt am Sonntag« zitierte, wurden rechtsextrem eingestellten Reichsbürgern sogar Terroranschläge zugetraut. Sie seien zur »äußersten Gewalt bis hin zu terroristischen Aktionen« bereit, heißt es in dem Papier. Die Behörden gehen davon aus, dass derzeit 12.800 Menschen der Reichsbürger-Szene angehören und etwa 1000 von ihnen als Rechtsextremisten angesehen werden müssen. Sie erkennen die Bundesrepublik nicht an, gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert, und agieren in kleinen, aber gut vernetzten Gruppen.

Wie weit verbreitet sie in Bayern sind, zeigt sich an der Vielzahl der Orte, wo Durchsuchungen stattfanden: Ansbach, Dillingen, Erding, Erlangen, Fürstenfeldbruck, Fürth, Kempten, Landshut, Memmingen, München, Passau, Regensburg, Rosenheim, Schwabach und Weiden. Wegen ihres engen Kontakts wurden darüber hinaus auch noch vier Objekte außerhalb Bayerns durchsucht, in Kaiserslautern und Ludwigshafen.

Die schon seit längerer Zeit und wiederholt geäußerte Befürchtung von Charlotte Knobloch, dass es sich bei den Reichsbürgern keineswegs um »harmlose Spinner« handle, wird in dem internen BKA-Bericht in erschreckendem Maße bestätigt. Vor allem das Thema Flüchtlinge habe zu einer Radikalisierung geführt. »Aus Sicht rechtsextremer Ideologien sollte die deutsche Staatsangehörigkeit an eine ethnisch definierte ›Volksgemeinschaft‹ geknüpft sein, um so dem ›Volkstod‹ durch ›Masseneinwanderung‹ zu begegnen«, analysiert die Behörde den ideologischen Hintergrund. Das BKA ordnet den Reichsbürgern, die in Bayern besonders starke Strukturen entwickeln konnten, für die Jahre 2016 und 2017 rund 13.000 Straftaten zu, davon 750 Gewaltdelikte.

Gewalttaten »Wir sprechen hier nicht von abstrakten Szenarien in weiter Ferne, sondern von einem real existierenden Gefahrenpotenzial vor der Haustüre, das auch Mord beinhaltet«, betont die IKG-Präsidentin. Sie meint damit eine ganz bestimmte der 750 Gewalttaten, die in dem BKA-Bericht auftauchen: den tödlich verlaufenden Polizeieinsatz im Oktober letzten Jahres in Georgensgmünd (Landkreis Roth) bei Nürnberg.

Ende August muss sich ein Reichsbürger deswegen vor Gericht verantworten. Der Anklage zufolge schoss er durch die geschlossene Tür auf Polizeibeamte, die seine über 30 Schusswaffen sicherstellen wollten. Ein Polizist starb, zwei weitere wurden verletzt. Der Mann ist wegen Mordes angeklagt. Ein Detail, das die Verästelung der Szene in besonderer Weise deutlich macht, stellte sich erst im Laufe der Ermittlungen heraus. Der wild um sich schießende Reichsbürger unterhielt auch zu mehreren Polizisten private Kontakte.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2037 am: 27. Juli 2017, 20:23:38 »
Hier was Interessantes über die wildlebende mitteleuropäische Verschwörungstheorie an sich und als solche.
 
http://www.tagesspiegel.de/wissen/verschwoerungstheorien-rettungsanker-fuer-ueberforderte/20105204.html

Ich frage mich warum das etwas über die mitteleuropäische Verschwörungstheorie sein soll. Trifft das nicht genauso auf amerikanische oder russische VTer zu?

Der Artikel ist aber wirklich sehr interessant, noch mal ein extra Danke an Kairo.
"Der Kaufhausdieb ruft immer: Haltet den Kaufhausdieb!" Kaufhausdieb Rüdiger
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2038 am: 28. Juli 2017, 13:01:54 »
Ein Paradebeispiel für einen erstklassigen Reichsbürger. 3 Tage Ordnungshaft für das, was Rüdiger in jedem Vortrag erzählt...  :o

Der Anwalt wird wohl für den Rest seines Lebens keinen "Reichsbürger" mehr vertreten.  ;D

   
Spoiler
Angeklagter Diffamiert Justiz während Strafprozess
Gericht greift durch

Beleidigungen in einem Prozess wegen Beleidigung sind mehr als ungeschickt. Ein Nazi-Vergleich war dann doch zu viel. Die Reaktion des Richters überraschte den Angeklagten sehr wohl. Ob sie ihn beeindruckt, bleibt fraglich.
-Sulzbach. Drei Tage Ordnungshaft verhängte Amtsgerichtsdirektor Ludwig Stich gegen den Schmäh-Blogger Hans F. (Name geändert). Im Tonfall der größten Selbstverständlichkeit sprach der 64-Jährige vom "KZ Amberg" und meinte die JVA an der Werner-von-Siemensstraße 2. Eine ausdrückliche Vorwarnung des Strafrichters hatte nichts genutzt. Der notorische Internet-Berserker blieb sich auch im Gerichtssaal treu.

Schon mehrfach hat der Mann aus dem Landkreis in diesem Verfahren wegen Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Waffengesetz und Besitz von kinder- und jugendpornografischen Schriften versucht, Stich in seinen beiden Blogs mit Schmähungen unter der Gürtellinie persönlich zu treffen (wir berichteten). Das blieb ohne Erfolg. Der erfahrene Richter reagierte mit stoischer Gelassenheit und ließ sich keinerlei Reaktion auf diese Diffamierungen entlocken.
Zutiefst ehrverletzend

Die jetzige Beleidigung hat nach der Auffassung des Amtsgerichtsdirektors jedoch eine ganz andere Qualität. Wenn eine "rechtmäßige Einrichtung der Justiz" als KZ tituliert werde, dann stelle das "einen erheblichen Angriff auf die Ehre und Würde des Gerichts" dar, begründete Stich die Ankündigung, diese Äußerung mit einer Ordnungsmaßnahme zu ahnden. Hans F.., der bisher nicht nur einmal in der Amberger JVA einsitzen musste, blieb jedoch dabei.

Weder eine Haftanstalt noch ein KZ hätten "eine persönliche Ehre, also kann man sie nicht beleidigen", suchte der 64-jährige nach einer verbalen Ausflucht. Per Fax hatte sich dieser schwere Fehltritt des Angeklagten angekündigt. Stich sprach von einem "Konvolut" an Papier, das auf diesem Weg beim Amtsgericht eingegangen sei. Hans F. wollte diese Schreiben in der von ihm bevorzugten "Reichsbürger"-Diktion als Beweisanträge verstanden wissen. Derweil distanzierte sich sein Anwalt Michael Euler ausdrücklich davon. Dieser Vorstoß sei ausschließlich ein persönliches Anliegen seines Mandanten, merkte der namhafte Strafverteidiger aus Frankfurt/Main an.
Anwalt distanziert sich

Im bloßer Papierform akzeptierte das Gericht jedoch die angeblichen Beweisanträge nicht. In eine mündliche Hauptverhandlung müssten diese prozessualen Anliegen auch mündlich eingebracht werden, beharrte Stich. Also las Hans F. eines seiner Schreiben vor, das seine Festnahme zur Vollstreckung einer früheren Verurteilung zu einer Haftstrafe als Menschenrechtsverletzung geißelte. Nachdem Stich die KZ-Diffamierung mit einer dreitägigen Ordnungshaft geahndet hatte, ließ der Angeklagte seinen Anwalt einen Befangenheitsantrag gegen das Gericht - es ist der inzwischen zweite - formulieren.

An diesem sechsten Verhandlungstag ging es zuvor um ein bei dem 64-Jährigen sichergestelltes Luftgewehr, das genehmigungspflichtig ist. Das bestreitet Hans F. Es handle sich um ein Familienerbstück, das in den 60er Jahren per Quelle-Katalog bestellt worden sei, argumentiert der Angeklagte. Deshalb wurde die Schwester als Zeugin gehört. Sie bestätigte diesen Umstand in groben Zügen, konnte aber nicht eindeutig identifizieren, ob es sich bei der mehr als 40 Jahre später sichergestellten Waffe um eben dieses Luftgewehr handelte.

Zudem legte ein IT-Gutachter dar, dass auf dem sichergestellten Notebook von Hans F. vorgefundene Software den Charakter eines Tauschportales hat. Das ist im Zusammenhang mit den angeklagten Verstößen gegen Kinder- und Jugendpornografie-Paragrafen von Interesse, weil dann auch der Aspekt des Verbreitens dieser inkriminierten Inhalte in Betracht kommt. Der Prozess geht weiter.
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https://www.onetz.de/amberg-in-der-oberpfalz/vermischtes/angeklagter-diffamiert-justiz-waehrend-strafprozess-gericht-greift-durch-d1769768.html
Zitat
Drei Tage Ordnungshaft verhängte Amtsgerichtsdirektor Ludwig Stich gegen den Schmäh-Blogger Hans F. (Name geändert). Im Tonfall der größten Selbstverständlichkeit sprach der 64-Jährige vom "KZ Amberg" und meinte die JVA an der Werner-von-Siemensstraße 2. Eine ausdrückliche Vorwarnung des Strafrichters hatte nichts genutzt. Der notorische Internet-Berserker blieb sich auch im Gerichtssaal treu.

Schon mehrfach hat der Mann aus dem Landkreis in diesem Verfahren wegen Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Waffengesetz und Besitz von kinder- und jugendpornografischen Schriften versucht, Stich in seinen beiden Blogs mit Schmähungen unter der Gürtellinie persönlich zu treffen (wir berichteten).




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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2039 am: 28. Juli 2017, 13:18:01 »
Zitat
Derweil distanzierte sich sein Anwalt Michael Euler ausdrücklich davon. Dieser Vorstoß sei ausschließlich ein persönliches Anliegen seines Mandanten, merkte der namhafte Strafverteidiger aus Frankfurt/Main an.
;D

Daran sollte sich der Schuh besser mal ein Beispiel nehmen, bevor er vollends im Reichdeppen-"Teersand" absäuft!
Zyniker, der - Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten.
Wörterbuch des Teufels - Ambrose Bierce