Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264299 mal)

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Offline Ferkel

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #105 am: 21. August 2014, 17:04:18 »
Wenn du mit unser Mario den Romanowski meinst, dann nein.
« Letzte Änderung: 21. August 2014, 17:12:45 von Sonnenstaatland »
Und ich mache NEUE EIGENE Regeln. Und da ist mir alles alte ♥♥♥GAL, denn es gilt für mich nicht. ICH bin ein göttliches Wesen, handle NUR im Naturrecht und ich passe MIR die WELT an so wie es mir gefällt und es mein göttlicher Auftrag ist. - Peter Fitzek, König von Deutschland, geistig gesund?
 

Offline vollstrecker

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #106 am: 21. August 2014, 17:24:33 »
Der Benkert Mario kommt ned aus Monnem...
 

Offline DinoVolare

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #107 am: 27. August 2014, 14:38:04 »
Kein direkter Presseschnippsel, aber eine schöne Antwort von Spiegel-Online auf einen Kommentar:
Zitat
Hier spricht der Zionisten-Bilderberger-CIA-Illuminaten-Presseoffizier von SPIEGEL ONLINE. Bitte posten Sie hier keine Links, die unsere weltumspannende Verschwörung enttarnen könnten. Wir haben uns so viel Mühe damit gegeben.

Thema war das hier:
(oberster Kommentar, Antworten aufklappen und etwas runterscrollen)
https://www.facebook.com/spiegelonline/posts/10152623203709869 

"Ich bin fassungslos" Dennis Mascarenas
 
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Offline DerDude

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #108 am: 29. August 2014, 10:32:15 »
Reichsbürger will Bürgermeister werden

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/08/28/reichsbuerger-will-buergermeister-werden_16912

Zitat
Früher kandidierte er für die NPD, jetzt stellte er sich für die Bürgermeisterwahl als “Oberreichsanwalt” vor. Mit seiner Kandidatur sorgt der Rechtsextremist Steffen Peter für Aufregung in dem kleinen Ort Uetersen (Schleswig-Holstein). Nach Informationen des Hamburger Abendblattes sah sich der Wahlausschuss gezwungen die Berufsbezeichnung des 50-Jährigen in “Stahl- und Walzwerker” zu ändern, da “Oberreichsanwalt” nicht zulässig ist.

Zur Kommunalwahl 2013 kandidierte Peter gemeinsam mit seiner Frau für die NPD im Kreis Pinneberg. Nach der Wahl soll er nach eigenen Angaben aus der NPD ausgetreten sein. Schon 2007 sind in Uetersen “Reichsbürger” mit mehren Veranstaltungen aufgefallen.

Die selbsternannten “Reichsbürger” oder auch “Reichsregierungen” sind sektenartige Gruppen von Neonazis und Verschwörungstheoretikern. Die ersten Reichsregierungen haben sich in den 1980-er Jahren gegründet. Sie vertreten eine antisemitische und revisionistische Ideologie. Die Reichsbürger glauben das deutsche Grundgesetz sei eine “Fortsetzung des Krieges gegen das Reich” und sehen die Bundesregierung als von “den westlichen Siegermächten aufgezwungenes Statut der Fremdherrschaft über das Deutsche Volk”.

Sie behaupten, entgegen der geltenden Rechtsprechung, die Bundesrepublik Deutschland sei nicht der Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches der NS-Diktatur. Ihrer Meinung ist die Bundesrepublik Deutschland völker- und verfassungsrechtlich illegal und damit nicht existent. Dieser Theorie nach sind für die Reichsbürger alle Institutionen und Gesetze der Bundesregierung “falsch” und “unrechtmäßig”. Sie verweigern das Zahlen von Steuern, Strafzetteln und Bußgeldern.

Durch die offensive Leugnung des Holocaust wollen sie nach eigener Aussage “eine Prozesswelle in Gang setzen”, um damit öffentlichkeitswirksam ihre neonazistischen Positionen vertreten zu können. In den Gerichtsverfahren versuchen die Beschuldigten zumeist mit pseudowissenschaftlichen Gutachten und abenteuerlichen Verschwörungstheorien den Holocaust zu leugnen und die “Fremdherrschaft” der Bundesrepublik zu beweisen.

Welch skurrile Formen die Tätigkeiten der Reichsbürgerbewegung annehmen können, stellen sie meist bei Gerichtsverhandlungen unter Beweis. So verteilten Reichsbürger beim Prozess des Holocaustleugners Ernst Zündel in Mannheim selbst hergestellte Münzen des “Neuen Deutschen Reiches” an Zuschauer und Journalisten. Andere Reichsbürger produzieren eigene Reisepässe und Führerscheine ihres Fantasie-Staates und ernennen sich selbst zu “Ministern” ihrer “Reichsregierung”. In Berlin verkaufte ein Reichsbürger Anteilscheine, um später die Presslufthämmer finanzieren zu können, mit denen das Holocaustmahnmal abgerissen werden soll.
That rug really tied the room together.
Achtung, dass ist ein Spaß muss sein ich schmeiß mich weg Holla die Bolla jetzt habe ich mich eingenässt© Satire-Account!
 

Müllmann

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #109 am: 29. August 2014, 10:41:38 »
Zitat
In Berlin verkaufte ein Reichsbürger Anteilscheine, um später die Presslufthämmer finanzieren zu können, mit denen das Holocaustmahnmal abgerissen werden soll.

Den kannte ich noch gar nicht. Weiss zufällig jemand, wer von unseren Kunden das ist? Sowas zeugt schon wieder von Humor, der doch bei Reichis sonst Mangelware ist.
 

Offline GeneralKapitalo

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #110 am: 29. August 2014, 12:44:06 »
Zitat
In Berlin verkaufte ein Reichsbürger Anteilscheine, um später die Presslufthämmer finanzieren zu können, mit denen das Holocaustmahnmal abgerissen werden soll.

Den kannte ich noch gar nicht. Weiss zufällig jemand, wer von unseren Kunden das ist? Sowas zeugt schon wieder von Humor, der doch bei Reichis sonst Mangelware ist.

Das könnte auch bier­ernst gemeint sein. Kennst doch die Reichis, immer pleite. ^^
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Offline Noldor

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #111 am: 29. August 2014, 18:37:27 »
Da war doch Victor Lustig im letzten Jahrhundert schlauer:

Zitat
Lustig gelang es, den aus etwa 7.000 Tonnen Eisen bestehenden Turm an den Schrotthändler André Poisson zu veräußern. Lustig erhielt mindestens 50.000 Dollar, tauchte nach Abschluss des Handels unter und setzte sich nach Wien ab.



 

Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #112 am: 2. September 2014, 14:33:13 »
hier sonstiger Reichsbürgeralltag in Sachsen:

http://www.sz-online.de/nachrichten/reichsbuerger-haelt-haus-in-weinboehla-besetzt-2917501.html

Zitat
Reichsbürger hält Haus in Weinböhla besetzt
Der Mann weigert sich, nach der Versteigerung aus einem Eigenheim auszuziehen und zahlt auch keine Miete.

Von Jürgen Müller in: Sächsische Zeitung vom 01.09.2014

Das ist schon ganz schön dreist: Da wohnt einer jahrelang in einem Eigenheim, das ihm gar nicht oder jedenfalls nicht allein gehört, und weigert sich beharrlich, Miete oder Nutzungsentschädigung zu zahlen. Er sitzt wie ein Kuckuck im fremden Nest. Als der Gerichtsvollzieher auftaucht, legt er einen „Mietvertrag“ vor. Dieser „Mietvertrag“ hat eine Laufzeit von 30 Jahren, und nach diesem ist die Miete für diese 30 Jahre im Voraus bereits von seiner Lebensgefährtin bezahlt worden. Als Mietpreis für das große Eigenheim in bester Lage Weinböhlas sollen nach diesem Mietvertrag zehn Euro im Monat angegeben worden sein. Nicht pro Quadratmeter, sondern für das gesamte Haus.

Das Eigenheim gehörte der Ex-Frau des 54-jährigen Angeklagten. Durch die Heirat wurde der Mann Eigentümer der Hälfte des Grundstückes. Nach der Trennung zog die Frau aus, der Angeklagte bewohnte fortan das Haus allein. Doch seiner Ex zahlt er nichts. Die Frau setzt schließlich eine Teilungsversteigerung durch. Eine Dresdner Immobilienfirma erwirbt das Haus, jetzt gehen die Probleme erst richtig los. Denn der Mann, der ein sogenannter „Reichsbürger“ ist, weigert sich, Miete zu bezahlen oder auszuziehen. „Das Grundstück war total vermüllt“, erinnert sich ein Mitarbeiter der Immobilienfirma. Ein Gerichtsvollzieher soll 40.000 Euro veranschlagt haben, die das Beräumen des Grundstücks und das Einlagern der Gegenstände gekostet hätte. Geld, das die Immobilienfirma hätte vorschießen müssen. Zur ersten Räumung im Februar 2013 legt der Angeklagte schließlich einen gefälschten Mietvertrag vor. Erst später wird ein Zivilgericht feststellen, dass der gesamte Vertrag Lug und Trug war. So kommt es zu einem zweiten Räumungstermin. Erneut weigert sich der Angeklagte, aus dem Haus auszuziehen, erneut legt er einen gefälschten Mietvertrag, diesmal von einer anderen Firma, vor. Zu seiner Unterstützung hat er rund 20 Sympathisanten, ebenfalls „Reichsbürger“ , mitgebracht. „Es war eine sehr angespannte Atmosphäre, schließlich standen den 20 Reichsbürgern nur zehn Polizisten gegenüber“, erinnert sich der Mitarbeiter der Immobilienfirma. Doch der Polizei gelingt es, die ungebetenen Zaungäste zu verdrängen. Immobilienfirma und Angeklagter einigen sich, dass der Mann bis Ende Februar vorigen Jahres das Haus zu räumen hat. Tatsächlich braucht er damit bis Ende April.

Wegen gemeinschaftlichen Betrugs sollten sich der Mann, der inzwischen in Radebeul wohnt, und seine Lebensgefährtin vor dem Meißner Amtsgericht verantworten. Doch die beiden erschienen nicht. „Reichsbürger“ erkennen bekanntlich weder die Bundesrepublik Deutschland als Staat noch deren Institutionen an. So geht das Gericht ins Strafbefehlsverfahren über. Die Richterin verurteilt die beiden Angeklagten „antragsgemäß“. Die Staatsanwältin hatte allerdings gar keinen Antrag gestellt, jedenfalls nicht in öffentlicher Sitzung. Zu welchen Strafen die beiden Angeklagten verurteilt wurden, wollte das Amtsgericht Meißen auch auf Nachfrage nicht sagen. Für Betrug sieht das Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe vor. In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Per Strafbefehl können allerdings nur Geldstrafen oder Haftstrafen bis zu maximal einem Jahr verhängt werden.

Gehen die Verurteilten gegen den Strafbefehl in Einspruch, gibt es eine mündliche Verhandlung. Es wird nicht die letzte sein in dieser Sache. Die Immobilienfirma geht auch zivilrechtlich gegen den Angeklagten vor, fordert insgesamt 40.000 Euro Schadenersatz, darunter 10.000 Euro für die Beräumung, 20.000 Euro für entgangene Miete für knapp zwei Jahre und insgesamt rund 10000 Euro Anwaltskosten.

Am Geld dürfte es nicht scheitern, denn das hat der Angeklagte. Für den hälftigen Anteil an dem Grundstück soll er 60.000 Euro erhalten haben.

Ob die Angeklagten gegen den Strafbefehl Einspruch einlegen, ist noch offen. „Bis jetzt habe ich noch nichts vom Gericht erhalten. Sollte ein Schreiben eintreffen, werde ich entscheiden, ob und wie ich dagegen vorgehe“, sagte der Angeklagte am Freitag der SZ. Von dem Gerichtstermin in der vergangenen Woche habe er nichts gewusst. Dabei war er ordnungs- und fristgemäß geladen worden. Die Ladung, die an seine neue Adresse gerichtet war, kam jedoch zurück an das Gericht.
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 

Offline drxdsdrxds

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #113 am: 19. September 2014, 12:45:46 »
https://linksunten.indymedia.org/node/122492

Zitat
Eine Einführung in das Reich der Reichsbürger
Verfasst von: Geronimo der Zweite. Verfasst am: 16.09.2014 - 17:32.

Reichsburger
Die so genannte Reichsbürgerbewegung ist eine Ansammlung von Einzelpersonen und Gruppen, die in letzter Zeit verstärkt im Umfeld der Montagsmahnwachen auf sich aufmerksam machen. Hinter ihren Parolen von der „BRD GmbH“ und der fehlenden Souveränität Deutschlands steht die Grundannahme, dass fast alles, was seit dem zweiten Weltkrieg auf dem Boden des ehemaligen Deutschen Reichs passiert ist, unrechtmäßig abgelaufen wäre. Die deutsche Geschichte soll nach dem Willen dieser Staatsleugner komplett neu geschrieben werden und dabei wollen sie die zentrale Rolle einnehmen - als heilsbringende Lichtgestalten, als Reichskommissare oder gleich als neue Deutsche Könige. Man könnte es für einen Scherz halten, doch sie meinen es tatsächlich ernst. Ihre Ideologie ist anschlussfähig für Neonazis, braune Esoteriker und andere Anhänger der extremen Rechten. Immer wieder fallen aber auch andere Menschen auf die manipulative Argumentation der reichsdeutschen Geisterfahrer rein.

Ein Schnellcheck der 7 Hauptthesen

1. Die Bundesrepublik ist eine GmbH?

Die Reichsideologen bezeichnen die Bundesrepublik oft als „BRD GmbH“. Das ist kein ironischer Seitenhieb auf die zunehmende Ökonomisierung in unserer Gesellschaft, sie meinen damit tatsächlich eine reale GmbH die mit einem Gesellschaftsvertrag vom 29.08.1990 in das Handelsregister in Frankfurt eingetragen wurde. Aber genau lesen hilft: es handelt sich dabei um eine "Finanzagentur", deren Eigentümer das Finanzministerium der Bundesrepublik Deutschland ist.

2. Das Deutsche Reich existiert fort?

Diese These stellt den Kern der reichsdeutschen Ideologie dar, weil sie tatsächlich etwas Wahres enthält. Dazu zitieren die Reichis immer gerne folgendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1973 (das sie ja eigentlich nicht anerkennen): “Die Bundesrepublik Deutschland ist also nicht “Rechtsnachfolger” des Deutschen Reiches” Tatsächlich unterschlagen sie dabei jedoch einen wesentlichen Teil: (…), sondern als Staat identisch mit dem Staat “Deutsches Reich”, – in bezug auf seine räumliche Ausdehnung allerdings “teilidentisch”, so daß insoweit die Identität keine Ausschließlichkeit beansprucht.” Um es mit einfachen Wort zu sagen: der Staat ist der Selbe, nur der Name und der Grenzverlauf ist heute ein anderer. Das Deutsche Reich existiert fort, in Form der Bundesrepublik Deutschland. Raider heißt jetzt Twix.

3. Deutschland ist nicht souverän?

Der Begriff der Souveränität wird von den Reichsbürgern immer besonders gerne ins Feld geführt, weil er so schön staatsmännisch klingt und kaum auf Widerspruch trifft. Doch bei genauerer Betrachtung wird klar wie schwammig ihre Vorstellung eines "von Fremdbeherrschung unabhängigen" Deutschlands ist. Für sie bedeutet Souveränität, dass Staaten quasi keine zwischenstaatlichen Bündnisse und Verträge mehr eingehen können. Die berechtigte Kritik an EU, NATO und Freihandelsabkommen mündet bei ihnen im extremen Nationalismus und Abschottungspolitik. Doch was nützt staatliche Souveränität, wenn sie einem freien und selbstbestimmten Leben der Menschen innerhalb und außerhalb der Staaten entgegensteht?

4. Deutschland hat keine Verfassung?

Um die Nicht-Existenz des Grundgesetzes zu beweisen argumentieren die Reichsjuristen gerne mit dem Artikel 146 genau dieses Grundgesetzes: „Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der deutschen Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“ Diese versprochene Verfassung ist man nach der Wende von 1990 schuldig geblieben und hat stattdessen das Grundgesetz auf die ehemalige DDR übertragen. Das kann man gut oder schlecht finden, aber das Gesetzeswerk begründet heute einen Staat, der durch die allgemeine Anerkennung und die realen Machtverhältnisse jeden Tag aufs neue aufrechterhalten wird. Ob das Grundgesetz nun „Grundgesetz“ oder „Verfassung“ genannt wird, interessiert im Zweifel niemanden.

5. Deutschland hat keinen Friedensvertrag?

Die Reichspazifisten behaupten auch immer wieder, dass die BRD keinen Friedensvertrag habe. Faktisch ist aber mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag vom 12. September 1990 der Frieden besiegelt. Er enthält alle notwendigen Regelungen. Ihr Einsatz gegen den angeblichen Kriegszustand soll die Reichsbürger selbst im Licht von Friedensstiftern erscheinen lassen, ihre Forderung nach einem "echten Friedensvertrag" bedeutet aber im Umkehrschluss, dass die Grenzen Deutschlands mit den Nachbarländern neu "verhandelt" werden müssten. Wie Frankreich und Polen darauf wohl reagieren würden?

6. Deutschland ist ein besetztes Land?

Dass in Deutschland ausländische Militärs u.a. der USA, Großbritanniens und Frankreichs ihre Stützpunkte haben, verleitet den Reichsbefreier zu der Annahme, dass es sich hierbei also um ein besetztes Land handeln müsse. Die Besatzung wurde aber offiziell durch die West-Alliierten mit dem "Bonner Vertrag" von 1955 aufgehoben. Die Stützpunkte sind seit damals Teil des NATO-Bündnisses. In den Komplex aus Spionage, militärischer und wirtschaftlicher Macht wurde die Bundeswehr und die deutschen Geheimdienste nahtlos integriert. Die Schuld für Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung lässt sich deswegen leider nicht einfach den ausländischen "Besatzern" in die Schuhe schieben.

7. Wer den Reichis nicht widerspricht, stimmt zu?

Gerade am Anfang, wenn die Reichspropagandisten neue Mitstreiter überzeugen wollen, verweisen sie auf die "Erfolge", die sie bei deutschen Behörden in der Vergangenheit hatten. Wenn sie auf Bußgeldbescheide mit Fragenkatalogen nach der Legitimität der BRD reagieren, haben Behördenmitarbeiter schon einige Male entnervt Fälle zu den Akten gelegt. Briefe, die mit 4-Cent-Briefmarken verschickt werden, kommen nicht deswegen an, weil das alte deutsche Reichspostgesetz noch gültig ist, sondern schlicht und einfach deswegen, weil den Post-Mitarbeitern das Erheben des Nachportos zu mühsam ist. Der oft ausbleibende Widerspruch ist kein Ausdruck der Zustimmung, sondern der fehlenden Zeit und Lust sich in die krude Gedankenwelt der Reichsbürger zu begeben.

Fazit – aus Wahn wird Wirklichkeit

In der Welt der Reichsbürger ist das eigene Land von fremden Mächten besetzt, es herrscht ein unausgesprochener Kriegszustand und überhaupt sind weder die Verfassung, noch die Regierung legitim. Nur dank der mutigen Reichserleuchter erfahren wir von diesen ungehäuerlichen „Wahrheiten“. Wer sich auf diese Geisterfahrt einlässt, wird auch sehr schnell weitere Überzeugungen über Bord werfen: Leitungswasser ist giftig, die Sonne ist kalt, Angela Merkel eine Echse und Adolf Hitler fliegt in einer Reichsflugscheibe durchs Weltall.

Weil das Ende der BRD und die Grenzen des Deutschen Reiches in weiter Ferne liegen, helfen sich Reichsbürger damit provisorische Reichsregierungen zu gründen oder neue Staaten wie "Neudeutschland", "Germanitien" oder das "Königreich Deutschland" auzurufen. Sie haben es dabei schon geschafft mehrere 100 Anhänger für sich zu gewinnen, die sich aus verschiedenen Gründen von der Gesellschaft abwenden. Zum Teil entstehen dabei erstaunliche ökonomische-politische Gebilde mit eigenen Kleinbetrieben, Banken und sogar staatseigenen Kranken- und Rentenkassen. Keine Steuern und Bußgelder an die "BRD GmbH" mehr zu zahlen, mit selbst gebastelten Ausweisen und Führerscheinen unterwegs zu sein, kann in der Anfangszeit Vorteile bringen, am Ende steht jedoch meist der finanzielle Ruin und Gefängnis.

Die Reichsbürger weisen im Kern alle Merkmale einer Sekte auf. Menschen, die sich offen zu diesem Glaubenssystem positionieren, befinden sich schnell in einem seelisch-moralischen Abhängigkeitsverhältnis. Wenn dann z.B. noch die eigenen Ersparnisse in die Bewegung „investiert“ werden, kann es sehr schnell existenzbedrohend werden. Die Anführer nutzen gezielt die Hoffnungen und Ängste ihrer Anhänger aus, nicht selten um auch persönlich davon zu profitieren.  Die Friedensliebe endet, wenn sie gegen Kritiker von außen oder Abweichler in den eigenen Reihen vorgehen. Selbst vor der Zusammenarbeit mit militanten Neo-Nazis schrecken sie dabei nicht zurück.

Reale Probleme, wie Krieg, soziale Entfremdung und undurchschaubare politischen Entscheidungsprozesse, nutzen die Reichsbürger nur als Aufhänger für ihre absurde Märchenwelt.

Jeder, der die Welt zu einem besseren Ort machen möchte, sollte um diese „Mitstreiter“ einen großen Bogen machen!

Kein Platz für Reichsbürger und ihre Argumente in der Friedensbewegung!

Quellen zum Weiterlesen:

www.krr-faq.net
www.sonnenstaatland.com/buch
www.reichsdeppenrundschau.wordpress.com
 
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Offline Nullstelle

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #114 am: 23. September 2014, 13:39:02 »
http://www.tagesspiegel.de/berlin/mit-der-axt-ins-arbeitsamt/4092718.html

Zitat
Mit der Axt ins Arbeitsamt
Von Jörn Hasselmann

Ein Mann randalierte im Jobcenter und drohte Schlimmeres an. Die Polizei kannte ihn schon lange


Der bereits mehrfach durch wirre Taten aufgefallene Arbeitslose Christoph Kastius ist am Donnerstag mit einer Axt ins Tempelhofer Jobcenter eingedrungen. Dort zerstörte er mit mehreren wuchtigen Hieben Computer und Bildschirm eines leitenden Angestellten sowie danach mehrere Glastüren. Anschließend bedrohte der 34-Jährige mehrere Personen mit der Axt, verließ das Haus und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Nachdem der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt worden war, erschien er am Abend wieder vor dem Arbeitsamt in der Wolframstraße. Nach Polizeiangaben soll er dort einem Wachmann mitgeteilt haben, dass er mit „einer Maschinenpistole zurückkehren“ werde.

Daraufhin stürmte ein Spezialeinsatzkommando die Wohnung des Mannes in Schöneberg und nahm ihn erneut fest. Eine Waffe wurde nicht gefunden. Er wurde einem Amtsarzt vorgeführt, der aber keinen Grund sah, den Mann in die geschlossene Psychiatrie einzuweisen. Also wurde der 34-Jährige mit Anzeigen wegen Bedrohung und Sachbeschädigung erneut frei gelassen.

Wie Kastius am Freitag dem Tagesspiegel sagte, sei er wütend über die Ablehnung einer Umzugsbeihilfe gewesen. Die Zerstörung von Tastatur und Monitor des Bereichsleiters räumte er unumwunden ein, „die drei Scheiben habe ich dann auch noch mitgenommen“.  Er widersprach lediglich, dass er mit einer MP gedroht haben soll. „Ich wollte dort nur einen Brief einwerfen.“ Kastius erklärte seinen Wutausbruch damit, dass es ein „Recht darauf gibt, die Freiheitlich demokratische Grundordnung zu beseitigen“.

Kastius gilt als Anhänger der sogenannten Reichsregierungen – Zusammenschlüssen von Wirrköpfen und Rechtsextremisten, die behaupten, dass die Bundesrepublik Deutschland und das Grundgesetz nicht existieren, sondern das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 fortbesteht. In einigen Bundesländern werden diese diversen – untereinander verfeindeten – „Reichsregierungen“ vom Verfassungsschutz beobachtet. Nach Angaben der Internetseite „Esowatch“, die das Treiben von politischen Sekten und Verschwörungstheoretikern dokumentiert, wurde Kastius zuletzt im Jahr 2009 aus dem „Fürstentum Germania“ ausgeschlossen, weil er eigenmächtig zu einer „Deutschen Nationalversammlung“ eingeladen hatte. Zuvor hatte er in einem „Deutschen Reich“ als Verfassungsrat amtiert.

Erstmals aufgefallen war Kastius im Oktober 1999, als er mit einer ungeladenen Schreckschusspistole bewaffnet das Studio des Fernsehsenders n-tv stürmte und drohte, sich vor laufenden Kameras zu erschießen, sollte die Telekom ihm seine Schulden nicht erlassen. Dass die Kameras schnell abgeschaltet waren, hatte Kastius nicht bemerkt, er wurde von der Polizei überwältigt. Anschließend hatte er eine Pressemeldung veröffentlichen lassen, dass er sich „mit einer Verzweiflungstat“ im Studio das Leben genommen habe, um auf seine Finanzprobleme aufmerksam zu machen. Kastius soll damals hohe Schulden mit einer „Suchhotline“ aufgetürmt haben, die angeblich Kriegsflüchtlinge zusammenführen sollte. Zudem hatte er gegen den Euro agitiert und sich bei Montagsdemos aufgespielt.
 

Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #115 am: 23. September 2014, 14:57:26 »
http://www.tagesspiegel.de/berlin/mit-der-axt-ins-arbeitsamt/4092718.html

Zitat
Mit der Axt ins Arbeitsamt
Von Jörn Hasselmann

Ein Mann randalierte im Jobcenter und drohte Schlimmeres an. Die Polizei kannte ihn schon lange


Der bereits mehrfach durch wirre Taten aufgefallene Arbeitslose Christoph Kastius ...

Ach, ach, ach ... ein Stammkunde.
 

Offline Noldor

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #116 am: 23. September 2014, 15:32:21 »
 

Offline Nullstelle

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #117 am: 23. September 2014, 15:47:40 »
Sorry, der Artikel ist mir als aktuell auf Facebook verkauft worden und ich war wohl ein wenig unkritisch.

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Offline echt?

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #118 am: 23. September 2014, 18:14:06 »
Kastius war doch vor langer Zeit beim Neuschwabenland-Treff aktiv. Er hat seine Filmchen eingestellt und so habe ich das erste mal Dr Stoll gesehen - nach meiner Erinnerung, ist aber schon lange her. Ob es dieses Kulturgut wohl noch gibt?
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Offline echt?

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #119 am: 23. September 2014, 18:17:02 »
Er hat sich damals mit den anderen Knalltüten um die Aufteilung der gespendeten 20 Öcken gestritten und verschwand auf Nimmerwiedersehn.
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