Das planlose und inkonsequente Verhalten der meisten aktuell herumquerulierenden Reichsdödel lässt mich eher vermuten, dass die Frage, ob sie mit dem Unsinn durchkommen, in deren Köpfen überhaupt keine Rolle spielt. Natürlich gibt es die Fitzeks, die vornehmlich an Selbstüberschätzung und mangelnder Bodenhaftung leiden, die sich dann gezielt aus dem Repertoire der Reichsbürger bedienen, weil sie meinen, damit durchzukommen. Aber das sind eher die Ausnahmen und Majo gehört ganz sicher nicht zu dieser Gruppe von - ich nenne es mal "Machern".
Die meisten sehen den Mist nur als willkommene Rechtfertigung für ihre Weigerung, sich selbst Fehler einzugestehen und Verantwortung für ihre persönliche Situation zu übernehmen. In dem Moment, wo sie im realen Leben aktiv werden, ist das Gegenüber schon so weit ausgeblendet, dass dessen mögliche Reaktion auf das Gesülze überhaupt nicht mehr bedacht wird (und damit eben auch die Frage, ob sie mit ihrem Handeln durchkommen). Da steht nur noch das im stillen Kämmerlein unter Mithilfe der Facebook-Gemeinschaft gebildete Feindbild. Deswegen sind die doch auch keiner Argumentation und noch so gut gemeinten Ratschlägen zugänglich.
Aus dem gleichen Grund wirkt ein Schicksal, das im gleichgesinnten Umfeld wahrgenommen wird, auch nicht als Abschreckung. Werden einem Haus und Hof weggepfändet, ist das ein Beweis für das angeprangerte Unrecht. Geht einer in den Knast, ist er ein Märtyrer. Es sind doch vor allem die Rückschläge, die hier vereinen.
Ich hatte bisher nicht darüber nachgedacht, ob Majo unter den Nazis ein guter Mitläufer gewesen wäre - sicher wäre er das. Dabei spielen aber sowieso eine ganze Menge Faktoren eine Rolle und eine bestimmte politische Überzeugung (wobei ich eine solche Majo überhaupt nicht zugestehe - in welcher Art auch immer) ist keine zwingende Voraussetzung darunter. Du hältst doch sicher nicht jeden für grundsätzlich besonders bestrafenswert, der damals potenziell einen guten Handlanger abgegeben hätte?