Autor Thema: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.  (Gelesen 101067 mal)

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Offline SchlafSchaf

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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #285 am: 5. September 2019, 18:38:30 »
Der Spiegel zu den Durchsuchungen, die Kommentare bei FB sind teilweise pure Comedy

[facebook]https://www.facebook.com/38246844868/posts/10158080343329869?sfns=mo[/facebook]
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #286 am: 5. September 2019, 18:40:47 »
Hier mit Teil-Abbildung des Briefs von 2017 und der Info, man habe 9000 Unzen Feingold als Strafe festgesetzt.

Warum 9000? 3x3?

Zahlenmagie?   :scratch:


https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_86395618/das-sind-die-reichsbuerger-die-steinmeier-und-merkel-bedrohen.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Gutemine

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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #287 am: 5. September 2019, 20:48:40 »
Ich habe das Schreiben an die Kanzlerin jetzt gefunden. Das ist wohl von 2017, wie auch das bezüglich Mahler. Da waren die Behörden aber wirklich mal wieder flink wie die Windhunde.  ;)
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #288 am: 5. September 2019, 21:18:39 »
Eine medizinische Sensation! Das muss an die Presse! Endlich haben wir den Grund für die Zitteranfälle gefunden. Bestimmt ist das Schreiben in der Bundestagsbüroktatie hängen geblieben und die Kanzlerin hat erst vor ein paar Monaten davon erfahren.  Kein Wunder dass sie seitdem kaum  noch schlafen kann. Immerhin betritt sie widerrechtlich weiter den Bundestag und hat die Wahl 2017 statt finden lassen (was wäre uns erspart geblieben...). Wo soll sie jetzt die 9000 Unzen Gold her bekommen?
Auch die neue Polizeiordnung ist wirklich klasse! Schutz und Beachtung der germanischen Riten, Schutz der ethnischen Minderheit (!) weisser Menschen, ...
So viel Blödsinn auf nur 5 A4 Seiten,  das muss man erst mal hin bekommen!
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #289 am: 5. September 2019, 21:56:52 »
Ich habe das Schreiben an die Kanzlerin jetzt gefunden.

Datiert vom 19. September 2017, was ein Dienstag war. Nach der Zustellungsvermutung im Kanzleramt drei Tage später, also am Freitag, den 22. September 2017, eingegangen. Bearbeitet werden konnte es folglich erst in der folgenden Woche. Dann wurde Google translator beauftragt, den Text in lesbares Deutsch zu übersetzen. Nachdem die darob abgebrannten Rechenzentren wieder aufgebaut waren, lag vorigen Monat das Ergebnis vor. Und dann mußte noch der Durchsuchungsbefehl ausgefertigt werden. Geht eigentlich  :dontknow:

So viel Blödsinn auf nur 5 A4 Seiten,  das muss man erst mal hinbekommen!

Den Nobelpreis gibt es dafür aber nicht, sondern bis zu fünf Jahre Freiheits- oder Geldstrafe, für die Heike Maria Werding® dagegen sechs Monate bis fünf Jahre (§ 129 Abs. 5 Satz 2 StGB).

Das ist aber nur die kleinere Nummer. Der § 105 StGB bietet ein Jahr bis zehn Jahre, in minder schweren Fällen sechs Monate bis fünf Jahre. Da hätte man, wie @Gutemine schon andeutete, flinkere Füße machen und ggf. auch mal über einen Haftgrund nachdenken können, wenn das denn alles wirklich so ernst gemeint war.


 
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #290 am: 6. September 2019, 11:04:20 »
Da waren die Behörden aber wirklich mal wieder flink wie die Windhunde.  ;)
Die Zeit mit "flink, wie Windhunde" etc. https://www.dw.com/de/flink-wie-windhunde-z%C3%A4h-wie-leder-hart-wie-kruppstahl/a-16373027 ist GsD längst vorbei.
Ich bin heilfroh, dass diese Windhunde nicht an der Macht sind.
Das Leben wäre hart wie Leder,
flink wie Kruppstahl, und
zäh wie Windhunde.
Und da wäre selbst mir der Backfisch,
den es heute in der Kantine wieder gibt,
lieber als zäher Windhund.
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Offline Gutemine

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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #291 am: 6. September 2019, 17:43:58 »
Man merkt, dass der Tagesspiegel schon Kontakt mit Heike hatte. Den Artikel könnte man eventuell im Wiki verlinken *nur als Vorschlag*.

Spoiler
„Geeinte deutsche Völker und Stämme“ Razzia bei Reichsbürgern

Mitglieder einer obskuren Gruppierung werden als kriminelle Vereinigung eingestuft – unter anderem wollten sie einen Holocaust-Leugner freipressen. Frank Jansen

Der Name der Gruppierung klingt etwas irre, doch harmlos sind die Leute nicht. Die Polizei hat am Donnerstag Wohnungen mutmaßlicher Mitglieder des Reichsbürgertrupps „Geeinte deutsche Völker und Stämme“ durchsucht. Die Razzia erstreckte sich auf Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Durchsucht wurde in Spandau und Mitte, in Brandenburg rückte die Polizei in Groß Lindow an, einem Dorf südlich von Frankfurt (Oder), in Mecklenburg in der Gemeinde Jabel. Staatsanwaltschaft und Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermitteln gegen mehr als zehn Beschuldigte, der Hauptvorwurf lautet Bildung einer kriminellen Vereinigung. Zu den Straftaten zählt auch der bizarre Versuch, den inhaftierten Holocaust-Leugner Horst Mahler freizupressen.

Die Gruppierung soll im Jahr 2017 in einem Brief Brandenburgs Justizminister Stefan Ludwig (Linke) Gewalt angedroht haben, falls Mahler nicht aus der JVA Brandenburg/Havel entlassen wird. Das Schreiben ging auch an mehrere Gerichte in Brandenburg. Der Rechtsextremist Mahler, einst Linksterrorist, verbüßt eine mehr als elfjährige Haftstrafe wegen einer Vielzahl von Straftaten. Meist ging es um seine Dauerhetze gegen Juden. Mahler gilt vielen Rechtsextremisten und Reichsbürgern als Held, weil er mit seinen strafbaren Provokationen unablässig den verhassten Staat attackiert.

Gegen die „Geeinten deutschen Völker und Stämme“ liegt allerdings noch weit mehr vor als die Drohung gegen Justizminister Ludwig. Generalstaatsanwaltschaft und Polizei in Berlin listeten am Donnerstag die Taten der mutmaßlichen Mitglieder der kriminellen Vereinigung auf: eine Vielzahl von Sachbeschädigungen, versuchten Nötigungen, versuchten Erpressungen und Freiheitsberaubungen. Das Motiv ist, wie bei Reichsbürgern üblich, der Wahn, die Bundesrepublik sei kein rechtmäßiger Staat. Die Mitglieder der Gruppierung strebten „nach der Errichtung einer eigenen Ordnung“, heißt es lapidar in der Mitteilung von Generalstaatsanwaltschaft und Polizei.

Das bekam beispielsweise die Verwaltung des Bezirks Steglitz-Zehlendorf zu spüren, wie sich im Jahresbericht 2017 des Berliner Verfassungsschutzes nachlesen lässt. Im Oktober des Jahres verlangten die „Geeinten deutschen Völker und Stämme“ von Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU), das Rathaus Zehlendorf zu räumen und die Schlüssel zu übergeben. Am 19. Oktober kreuzten dann drei Reichsbürger bei Richter-Kotowski auf, um die vermeintliche Räumungsverfügung der „Geeinten deutschen Völker und Stämme“ durchzusetzen. Die Polizei beendete den Spuk.
Reichsbürger geben nicht auf

Die Reichsbürger gaben allerdings nicht auf. Ende Dezember 2017 forderte die Gruppierung als selbsternannter „Stellvertretender Magistrat von Berlin“ von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, er solle eine „Konferenz zur Übergabe deutscher Hoheitsgebiete“ an die „Geeinten deutschen Völker und Stämme“ vorbereiten. Die Reichsbürger hatten auch schon einen Termin parat. Die Konferenz hätte am 20. Januar 2018 im Berliner Abgeordnetenhaus stattfinden sollen. Die Polizei rückte an, die Reichsbürger blieben jedoch weg.

Im vergangenen Jahr meldete sich der „Stellvertretende Magistrat“ mit einem Brief beim Amtsgericht Mitte. Die Reichsbürger wollten die Übertragung von Liegenschaften und Immobilien. Auch weitere staatliche Stellen wurden mit aggressiven Schreiben eingedeckt.

Gegründet wurde die Gruppierung 2017 im Landkreis Oberhavel. Treibende Kraft ist eine Berlinerin. Die Ideologie klingt wirr. Für die „Geeinten deutschen Stämme und Völker“ ist ein „Naturstaat“ die „Staatsform im höchsten Recht“. Die Gruppierung meint, sie könne Gebiete der Bundesrepublik beanspruchen.

Welche Gefahr von Reichsbürgern ausgeht, zeigte sich exemplarisch 2016. In Sachsen-Anhalt feuerte ein Mann, der sein überschuldetes Grundstück zum Staat erklärte hatte, auf Polizisten. Ein Beamter wurde verletzt. Zwei Monate später erschoss ein Reichsbürger in Bayern einen Polizisten. Bundesweit stellt der Verfassungsschutz 19.000 Reichsbürger fest. In Berlin und Brandenburg sind es jeweils mehr als 650.
[close]
https://www.tagesspiegel.de/berlin/geeinte-deutsche-voelker-und-staemme-razzia-bei-reichsbuergern/24985324.html

@hair mess

Ich habe diese Formulierung durchaus mit einem Hintergedanken gewählt. Bekanntlich sind ja gerade unsere "Reichsbürger" nicht selten Hitler-Verehrer oder doch zumindest Verharmloser, vor allem natürlich auch in diesem Fall, in welchem man versucht den Holocaustleugner und NeoNazi Mahler zu befreien. Zu diesen selbsternannten, natürlich absolut rein "arischen Herrenmenschen" gehört "Flink wie die Windhunde" einfach.

Ich hoffe, Du verstehst.  ;)
« Letzte Änderung: 6. September 2019, 17:46:43 von Gutemine »
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #292 am: 6. September 2019, 18:09:08 »
Durchsucht wurde in Spandau und Mitte

Dann scheint Heike selbst nicht betroffen zu sein. Ihre letzte bekannte Wohn"haft" :) befindet sich in Lichterfelde.
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #293 am: 6. September 2019, 18:14:26 »
Man merkt, dass der Tagesspiegel schon Kontakt mit Heike hatte. Den Artikel könnte man eventuell im Wiki verlinken *nur als Vorschlag*.

Link ist drin.
"Der Kaufhausdieb ruft immer: Haltet den Kaufhausdieb!" Kaufhausdieb Rüdiger
 
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #294 am: 6. September 2019, 18:14:55 »
Wie wir am Beispiel des Fönichs gesehen haben, wissen die Behörden mitunter nicht nur von der "letzten bekannten", sondern auch von der aktuellen Wohnhaft.
 
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Offline mork77

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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #295 am: 6. September 2019, 18:38:30 »
Hatte die Werding eigentlich Kontakt mit Monika und ihrem Staatenbund?

Das klingt doch alles sehr ähnlich, und wird hoffentlich auch ähnlich enden.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #296 am: 6. September 2019, 22:34:15 »
... und wird hoffentlich auch ähnlich enden.

Sicher nicht. Wenn man jedem Reichi auf Grund § 81 StGB einlochen wollte, bräuchte sich kaum noch ein ordinärer Verbrecher Sorgen über einen freiwerdenden Haftplatz machen.
 
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Offline Gutemine

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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #297 am: 7. September 2019, 17:30:56 »
Beim Tagesspiegel heißt Heie jetzt "Uta Mahling", ansonsten ist der Bericht mal wieder erstklassig. Ach ja, die Polizei war auch in Lichterfelde (wie die "Lügenpresse) weiß).
Spoiler
Berliner Reichsbürger nach Razzia Harter Schlag gegen "Geeinte deutsche Völker und Stämme"

Ihr höchstes Gericht hat die Gruppe in Lichterfelde. Jetzt kommt raus, was die Reichsbürger genau planten. Blick in eine erschreckende Parallelwelt Jan Wergener

Drei Tage hat sich Uta Mahling nicht mehr im Internet bei ihren Anhängern gemeldet. Wahrscheinlich auch deshalb, weil die Beamten ihr Mobiltelefon und ihren Computer beschlagnahmt haben. Ermittler durchsuchen die Geräte nach belastendem Material.
Jahrelang hat die 58-Jährige, deren Name hier aus rechtlichen Gründen geändert wurde, von Berlin aus den Aufbau einer Reichsbürgergruppe gesteuert, die das Ziel hatte, die Bundesrepublik Deutschland abzuschaffen. Die Gruppe nennt sich „Geeinte deutsche Völker und Stämme“, Mahling selbst erklärte sich zur „Generalbevollmächtigten“.

Am Donnerstagmorgen dieser Woche schlug die Polizei zeitgleich in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu. Der Vorwurf lautet: Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Unter anderem sollen die Reichsbürger Brandenburgs Justizminister Stefan Ludwig bedroht und so versucht haben, den inhaftierten Holocaustleugner Horst Mahler freizupressen. Zudem wird den Mitgliedern eine Vielzahl von Sachbeschädigungen, versuchten Nötigungen, versuchten Erpressungen und versuchten Freiheitsberaubungen durch ein selbst ernanntes Gericht vorgeworfen.
Weshalb konnte Uta Mahling so lange ungestört in Berlin agieren? Und ist ihre Gruppe nur irre – oder auch gefährlich?
Die Zahl der Reichsbürger ist auf 19000 angewachsen

Laut Verfassungsschutz gibt es bundesweit inzwischen 19 000 Reichsbürger, allein in Berlin und Brandenburg sind es jeweils mehr als 650. Manche von ihnen gelten als militant, andere als vergleichsweise harmlos. Die Generalstaatsanwaltschaft sagt, Mahling und ihre Mitstreiter hätten in Deutschland eine „eigene Ordnung“ errichten wollen.

Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an, sondern betrachten sie als Firma. Weil Firmen keine Gesetze erlassen dürfen, müsse man sich auch nicht an solche halten – soweit die Logik.

Unter ihrem echten Namen betreibt Mahling einen Youtube-Kanal, auf dem sie ihre Weltsicht erklärt. Ihre Argumente klingen konfus, mal beruft sie sich auf die „Germanischen Erstbesiedlungsrechte“, mal auf den „Weltpostvertrag von 1897“.

Ein Aussteiger hat dem Tagesspiegel zahlreiche Unterlagen zugespielt, die ein Bild vom Innenleben der „Geeinten deutschen Völker und Stämme“ zeichnen. So ist in einem seitenlangen Schreiben aufgelistet, wie die Gruppe Deutschland nach der Machtübernahme verändern will: Alle Entscheidungsträger der Bundesrepublik, darunter Politiker, Spitzenbeamte, Richter und Unternehmenschefs, sollen für fünf Jahre inhaftiert werden. Sämtliche Schulen sollen für mindestens ein Jahr geschlossen werden, damit neue Lehrer eingearbeitet und alternative Lehrpläne erstellt werden können. Weiter heißt es: „Ausländer, Flüchtlinge, also nicht Heimische, werden in ihre Heimatländer geleitet.“

Gefängnisinsassen sollen künftig nur noch „rohe und unbehandelte Lebensmittel“ erhalten. Sogar die künftigen Feiertage hatte die Gruppe bereits festgelegt: In ihrem Deutschland sollen ausschließlich „ursprüngliche“, also von „vor der Christianisierung“, gelten: Der 29. September wäre „Wodanstag“ – als „Dank an Wodan für die Ernte“. Der 14. Oktober „Ahnenopferfest“ – zu Ehren und Gedenken der Vorfahren.

Dem Tagesspiegel liegen die Namen von mehr als 40 Amtsträgern der Gruppe vor. Sie nennen sich „Bürgermeister“, „Magistrat“ oder „Judizikarin“. Manche von ihnen gehören einem regelmäßig in Berlin tagenden „Gericht“ an, das ihrer Vorstellung nach schon jetzt die wichtigste Entscheidungsinstanz auf deutschem Boden darstellt: das „Höchste Gericht der geeinten deutschen Völker und Stämme“.
Wahlweise gibt es „zehn Jahre Arbeitsdienst“

Hier werden Menschen angeklagt, die die Reichsbürger nicht anerkennen, sich über ihre Regeln hinwegsetzen oder sonst wie mit Anhängern der Gruppe in Streit geraten sind. In den vergangenen zwei Jahren hat das Gericht mehrfach Personen in Abwesenheit zu Millionenstrafen verurteilt. Das Mindeststrafmaß beim Vergehen „Staatszersetzung“ beträgt 9000 Feinunzen Gold, was allerdings „auch in zehn Millionen Euro beziehungsweise zehn Jahre Arbeitsdienst“ umwandelbar sei.

Diese Urteile werden den Betroffenen zugestellt, selbst ernannte „Gerichtsvollzieher“ tauchen an Wohnsitzen oder Arbeitsplätzen auf, um Druck auszuüben. Die Berliner Ermittler werten dies als versuchte Nötigung und Amtsanmaßung.

Der Mann, der sich inzwischen von der Gruppierung losgesagt hat, erklärt: Von außen betrachtet wirke das gesamte System, das Uta Mahling um sich herum aufgebaut habe, „natürlich hochgradig bescheuert“. Man könne sich „nicht vorstellen, wie sich ein halbwegs vernünftiger Mensch auf diesen ganzen Wahnsinn einlassen kann“.

Allerdings sei Uta Mahling „schwer manipulativ“: Sie vermittle Menschen das Gefühl, zu einem erlesenen Kreis zu gehören – zu einer Elite derer, die die Wahrheit erkannt haben. Zudem verspreche sie Macht. Wer jetzt beim Aufbau der Strukturen mithelfe, werde später zu den Einflussreichsten gehören. Aus diesem Grund würden innerhalb der Gruppe haufenweise Titel wie „Bürgermeister“ vergeben. Anhänger werden zu Schöffen diverser selbst erschaffener „Amtsgerichte“ ernannt. Dem Tagesspiegel liegen 22 Gründungsdokumente solcher Gerichte vor.
Sie verkündeten Putin das Ende des Burgfriedens

Auch die Schreiben im Befehlston, die die Gruppe an ranghohe Politiker verschickt, suggerieren den Mitgliedern Macht: Im März 2017 setzten sie Frank-Walter Steinmeier über die Errichtung ihres „Höchsten Gerichts“ in Kenntnis. In einem Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin teilen sie „die Aufhebung des Burgfriedens vom 4. August 1914“ mit. Angela Merkel erteilte die Gruppe ein „Zutritts- und Tätigkeitsverbot in den Gebäuden des Deutschen Bundestags“. Überdies müsse die Kanzlerin umgehend „das Unternehmen Bundesrepublik Deutschland schließen“.

Merkel wird jedoch „die Möglichkeit eingeräumt, Einspruch innerhalb einer Frist von 72 Stunden“ zu erheben. „Diese bedarf der Schriftform und ist mit beglaubigten Urkunden an den Absender zu hinterlegen.“ Mahlings Mitstreiter werten, auch das ist typisch für Reichsbürger, jedes Nichtbeantworten dieser Schreiben als Ausbleiben von Widerspruch – und damit als Zustimmung.

Zu einer hohen Funktionsträgerin ernannte Mahling unter anderem eine Schlagersängerin aus Mecklenburg-Vorpommern, die hauptberuflich bei Trauungen und Firmenjubiläen auftritt. Auch bei ihr fand am Donnerstag eine Razzia statt. Zur Gruppe gehören ferner ein Mann, der bis zum vergangenen Jahr Vorstandsvorsitzender der AfD in einer brandenburgischen Gemeinde war, ein in Berlin lebender Stuntman sowie ein Rechtsanwalt aus Dresden, der in Verfahren mit Reichsbürger-Logik argumentiert. Trotz etlicher Hinweise wurde er bis heute nicht aus der sächsischen Anwaltskammer ausgeschlossen.

Der Aussteiger sagt, Uta Mahling ziehe ein spezielles Klientel an. Menschen, die von der komplexen Lebenswirklichkeit der Gegenwart eher überfordert seien, Angst vor der Globalisierung hätten oder sich vom Staat ungerecht behandelt fühlten.

Manche hätten persönliche Krisen hinter sich, etwa eine schwere Krankheit oder Finanznot. Das Versprechen von Macht und Zugehörigkeit zu einem Kreis Wissender bringe sie dazu, viel Geld zu investieren: Seminare, die Mahling anbietet, kosten teils mehr als 500 Euro.
Angela Merkel und Recep Erdogan sind angeblich Juden

Auch rechtsextreme und antisemitische Vorstellungen gibt es bei den „geeinten Völkern und Stämmen“. Etwa dass die Menschen in Deutschland seit Ewigkeiten von Juden und ihren Helfern unterdrückt werden. Angela Merkel sei jüdisch. Genau wie Helmut Kohl, Christoph Kolumbus und Recep Erdogan. Das 1871 gegründete Deutsche Reich sei ein Staat „von Juden für Juden“ gewesen – Juden seien eine Rasse mit eigenem Körperbau.

Dazu kommen diverse Verschwörungstheorien: Impfen ist gefährlich, die Bundeskanzlerin erhält für jeden Flüchtling zehn Millionen Euro, die Erde ist von sogenannten Reptiloiden unterwandert, Echsenwesen in Menschengestalt.
Der Koffer mit Handschellen gehört einem "Gerichtsvollzieher" der Reichsbürger.
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Dieser Koffer mit Handschellen gehört einem "Gerichtsvollzieher" der Reichsbürger.Foto: privat

In einem weiteren Dokument der Gruppe ist festgelegt, wie die selbst ernannten „Gerichtsvollzieher“ vorgehen sollen, um die vom „Höchsten Gericht“ verhängten Strafen einzutreiben.

Für den Fall, dass sich der Aufgesuchte widersetzt, schlägt die Anleitung eine Reihe von Psycho-Tricks vor, um den Betroffenen unter Druck zu setzen. Gegenargumente sind mit dem Hinweis „Ich bin in diesem Fall nur als Zustellungsorgan tätig. Ich kann Ihnen Fragen zur Sache nicht beantworten“ abzuschmettern.

Zunächst soll der „Gerichtsvollzieher“ verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anbieten, darunter sofortige Barzahlung, Überweisung oder Ratenzahlung. Schließlich wird mit Konsequenzen gedroht: „Ich weise Sie darauf hin, dass Sie privat voll umfänglich haftbar sind.“ Und dann: „Wenn Sie jetzt die Zahlung noch verweigern, informiere ich Sie darüber, dass nach mir eine Institution die Forderung einziehen wird. Sie haben dann keinen Einfluss mehr auf die Zahlungsmodalitäten.“ Wie viele Betroffene solchen Forderungen nachgekommen sind, sagt das Landeskriminalamt nicht.
Von hier verhängte die Gruppe Millionenstrafen gegen Kritiker.
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Von hier aus verhängte die Gruppe Millionenstrafen gegen Kritiker.Foto: Tsp
Das „Höchste Gericht“ liegt in Lichterfelde

Seinen offiziellen Sitz hat das „Höchste Gericht“ in einem frei stehenden Einfamilienhaus in guter Lage in Berlin-Lichterfelde. Ein gepflegtes Grundstück mit großem Garten. Am Briefkasten klebt ein kleines, rotes Schild: „Geeinte deutsche Völker und Stämme“.

In dem Haus lebt ein älteres Ehepaar. Der Mann, 82, bezeichnet sich als „stellvertretender Bürgermeister“. Den Nachbarn zufolge sind die beiden insgesamt unauffällig, nur selten erzähle der Mann etwas Sonderbares von fehlenden Bodenrechten und unwirksamen Gesetzen, bleibe aber höflich. Ein anderer Nachbar sagt, er wäre froh, wenn das Ehepaar wegzöge.

Der Mann, in dessen Haus das „Höchste Gericht der geeinten deutschen Völker und Stämme“ seinen Sitz hat, will nicht mit dem Tagesspiegel reden. Er winkt ab, geht auf die andere Straßenseite zum Kofferraum seines Autos und holt eine Alditüte heraus. Er sagt, er gehe jetzt einkaufen.
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #298 am: 8. September 2019, 12:45:38 »
Das erledige ich.

Wenn die Durchsuchungen jetzt das Echo waren, kann ich nur sagen: Well done!!
 
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Re: Heike Maria Werdings Osnabrücker Landmark e.V.
« Antwort #299 am: 8. September 2019, 13:50:27 »
Vielleicht der letzte Tropfen  ::)
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Achtung, dass ist ein Spaß muss sein ich schmeiß mich weg Holla die Bolla jetzt habe ich mich eingenässt© Satire-Account!
 
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