Das Boot der Rechtsextremen liegt im Hafen von Famagusta. Die tamilische Crew hat um Asyl angesucht. Die Identitären sprechen von "absurden" Vorwürfen.
Dominik Schreiber
Michaela Reibenwein
26.07.2017, 14:55
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Die Bootsfahrt der rechten "Identitären" im Mittelmeer, um die Rettung von Flüchtlingen zu verhindern, hat vorerst ein jähes Ende in einem zypriotischen Hafen gefunden. Boots-Überwachungsseiten im Internet zeigen jedenfalls, dass die C-Star derzeit in Famagusta vor Anker liegt. Die rechte Mission "Defend Europe" könnte damit ein Ende gefunden haben. Laut eigenen Angaben wurden mehr als 100.000 Euro gesammelt, um Rettungsaktionen von NGOs zu verhindern. Es sollte als eine Art "Anti-Flüchtlings-Streife" fungieren. Die Schweizer Zeitung Blick nannt es "Schiff der Schande".
Schlepperei und Waffenschmuggel?
Auf linken Internetseiten ist die Rede davon, dass der Kapitän sogar wegen Verdachts der Schlepperei festgenommen worden sein soll. Die Bootscrew - Tamilen aus Sri Lanka - hat offenbar um Asyl in Zypern angesucht. Sie sollen angegeben haben, dass sie für die Fahrt bezahlt haben. Ein offizielle Bestätigung für diese Berichte gibt es vorerst allerdings nicht.
Laut lokalen Medien wird dem Schiffseigner außerdem vorgeworfen, im Jahr 2015 Waffen im Wert von zwei Millionen Dollar geschmuggelt zu haben. [Da droht aber allerhand "Ungemach", sollte das zutreffen!]Die Identitären sagtengegenüber dem KURIER zu dem Vorwurf der Schlepperei: "Das ist absurd."
Die Tamilien seien zu Trainingszwecken an Bord gewesen ["um das über Bord werfen von Flüchtlingen zu üben" würde ich ja glauben, aber dass die Nazis aus "Herzensgüte" Tamilen das Kapitänspatent ermöglichen wollen? ], um eine Kapitänsausbildung zu absolvieren. Das sei ein ganz normaler Vorgang, sie hätten natürlich auch dafür bezahlt. Als sie an Land kamen, um einen Crewwechsel durchzuführen,
seien sie von NGOs "massiv gedrängt" worden, einen Asylantrag zu stellen. [ Wer hätte auch ahnen können, dass die Dumpfbacken selbst benutzt werden könnten anstatt dass sie Ausländer für ihre Propaganda-Aktion nutzen können!]Das von den Rechtsextremen gecharterte Schiff war bereits vor einigen Tagen im Suezkanal von ägyptischen Behörden kontrolliert worden sein. Die Identitären sprachen von einer "Routinekontrolle". Dabei wurden aber offenbar keine Auffälligkeiten gefunden.
Die Identitären, die derzeit im sizilianischen Catania sind, warten nun, dass die neue Crew an Bord geht und sie abholt. In Italien waren dagegen bereits Demonstrationen angekündigt. Laut den Identitären ist das Schiff nicht beschlagnahmt, es sei abfahrbereit und hätte bereits wieder Proviant aufgeladen.
Auf dem Twitter-Account der "Defend Europe" genannten Aktion werden Vorfälle mit der "asiatischen Crew" auf Zypern erwähnt.
(KURIER) Erstellt am 26.07.2017, 14:55