Im Internet finden sich sehr brauchbare Angaben dazu, was YouTuber per Videoaufrufe verdienen. Der Verdienst ist keinesfalls in Stein gemeißelt und bei jedem gleich, sondern unterscheidet sich nach den potenziellen Adressaten des Kanals. Ein Kanal, der sich mit Finanzen, Investieren, Business u.Ä. auseinandersetzt, lockt im Schnitt ein gebildeteres und vermögenderes Publikum an als ein Kanal, der Pranks betreibt und Schminkanleitungen anbietet. Das macht sich auch entsprechend in der Vergütung durch YouTube, die ja im Prinzip auf Werbeeinnahmen beruht, bemerkbar.
Ein paar Beispiele dazu aus einem Artikel über US-YouTuber:
YouTube bezahlt Barbu einmal im Monat per Direktüberweisung. Nachdem sie das Geld erhalten hat, spart sie einen Teil für Steuern und hat ein separates Bankkonto, auf dem sie ihr Steuergeld aufbewahrt. Wir haben mit fünf YouTubern gesprochen – Natalie Barbu (Lebensstil), Marko Zlatic (persönliche Finanzen), Ruby Asabor (Business), Erica Boucher (Business) und Roberto Blake (Technik) – die aufgeschlüsselt haben, was sie normalerweise mit einem Video mit 100.000 Aufrufen verdienen.
Barbu: zwischen 500 und 1.000 Dollar
Blake: zwischen 800 und 1.500 Dollar
Boucher: 1.300 Dollar
Zlatic: zwischen 1.300 und 1.500 Dollar
Asabor: zwischen 2.200 und 2.500 DollarIm Schnitt wären das also zwischen 5-10 $ pro 1.000 Aufrufe für Lifestyle und 22-25 $ pro 1.000 Aufrufe für Business. Geht man davon aus, dass YouTube in den USA deutlich besser vergütet als hierzulande (weil erheblich größerer Markt) und dass Politik zu den schlechter vergüteten Sparten gehört, würde ich vorsichtig schätzen und vermuten, dass da beim Niki vielleicht 1-2, maximal 3 € pro 1.000 Aufrufe kassiert. Das würde auch den Werten entsprechen, die ich so auf deutschen Webseiten zum Verdienst deutscher YouTuber entdeckt habe. Und das natürlich nur unter der Prämisse, dass alle(!) seine Videos monetarisiert sind und es hieß ja hier im Forum schon mehrfach, dass dem angeblich nicht (mehr) so sei.
Was dort regelmäßig an Spenden fließt, ist für uns Außenstehende wohl nicht zu ermitteln. Einige rechte Boomer mit eher geringer Bildung werden wohl bereitwillig ihre Portemonnaie zücken, weil "endlich sachts ma einer!!!!!! und dann so ein junger, kluger kerl!!!!! der ist noch nicht linksgrüngemerkelt wie die anderen in dem alter!!!!!! jawoll!!!!!". Andere, gebildetere Zuschauen wiederum sehen sich bestenfalls das Video an, stimmen insgeheim zu, aber merken, dass der Inhalt der Videos dann doch so dünn ist, dass sie dafür kein Geld ausgeben. Vorstellbar ist auch, dass die dauernde Spendenbettelei mittlerweile vielen auf den Geist geht.
Insgesamt werden da in sehr guten Monaten sicherlich mittlere oder gar gehobene vierstellige Beträge zustande kommen, aber das gilt erstens natürlich vor allen möglichen Abgaben (an eventuell beteiligte Personen) und natürlich Steuern.
Die wichtigste Frage in dem Kontext ist aber ohnehin, wie lange dieses "Geschäftsmodell" noch so funktioniert. Die Videos, die er von Herbst 2020 bis Frühjahr/Sommer 2021 veröffentlichte, haben eigentlich alle problemlos die 100.000 Views geknackt, viele davon auch die 200.000 oder gar 300.000 erreicht. Von seinen jüngeren Videos der letzten 2 Monate sind einige nur noch fünfstellig besucht.
Corona klingt langsam, aber sicher ab, auf absehbare Zeit werden fast alle Maßnahmen beendet sein, eine Impfpflicht wird IMO niemals beschlossen werden und damit würde ihm ein ganzes Kernthema entfallen. Flüchtlinge und Kriminalität passt auch nicht mehr so recht, denn die Flüchtlinge der Ukraine sind keine Schwarzen oder Moslems und deswegen kein so großer Aufreger für die Wutbürgerfraktion. Das Thema Ukraine ist generell heikel innerhalb von AfD-Kreisen. Es mag zwar einen gewissen Teil Putinverehrer geben, aber mindestens ebenso viele oder gar mehr, die den Einmarsch missbilligen.