Bei Buzzfeed gab es heute einen längeren Artikel zu "Hallo Meinung", in dem die rechte Maschinerie und ihre Ziele erklärt werden, auch mit Erwähnung von rechten "Influencern" wie Frollein Licentia oder unserem Niki.
https://www.buzzfeed.com/de/felixhuesmann/rechte-sabotage-gegen-ard-zdf?ref=hpsplashIch zitiere mal ein paar wichtige Stellen daraus:
Heute folgen Hallo Meinung auf Facebook mehr als 80.000 Menschen, Peter Weber selbst sogar mehr als 112.000. Täglich veröffentlicht er dort nicht nur Videos von sich selbst, sondern auch eingesandte Videos und Texte von seinen Sympathisanten und Fördermitgliedern. Angeblich gibt es davon bereits mehr als 30.000, die mindestens 36 Euro im Jahr an Hallo Meinung spenden. Falls das stimmt, hat Peter Webers Initiative bereits ein Jahresbudget von mehr als einer Million Euro.
Mit diesen Einnahmen will er nun eigene Journalist*innen einstellen, die es anders machen, als der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Mehrere in der Szene bekannte Namen hat er bereits verkündet: Vera Lengsfeld etwa, die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin, Grünen- und CDU-Politikerin und heutige neurechte Publizistin. Oder den ehemaligen Russland-Korrespondenten des Focus, Boris Reitschuster, der mittlerweile für Tichy’s Einblick schreibt. Auch der Historiker und ehemalige Leiter der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, ist nun für Hallo Meinung tätig. Geleitet werden soll das „redaktionelle Netzwerk“ von dem Journalisten Klaus Kelle.Lengsfeld, Reitschuster, Knabe und Kelle - da weiß man direkt bei Nennung dieser Namen, wohin die Reise gehen wird. Im Prinzip also nichts anderes als ein weiteres rechtes Nischenmedium zwischen Tichy, AchGut und anderen Schmuddelseiten. Nicht, dass etwas anderes zu erwarten war, nein, aber so hat man es zumindest schwarz auf weiß.
Die Auswirkungen der Kampagne seien sehr gering, schreibt der Pressesprecher des Beitragsservices, Christian Gärtner, auf Anfrage von BuzzFeed News. „Wir sind technisch und organisatorisch gut aufgestellt, um damit umgehen zu können.“ Dass Menschen Bargeld einschicken, sei ein „absolutes Randphänomen.“
Lediglich die Zahl der Datenschutzanfragen habe sich zum Jahreswechsel vorübergehend erhöht. Angestiegen sei sie jedoch schon seit Inkrafttreten der europäischen Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018. „Im Verhältnis zu den rund 46 Mio. Beitragskonten bewegt sie sich jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch unter den Datenschutzanfragen sind gelegentlich Musterschreiben aus dem Internet.“
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Offenbar kollabiert das System doch nicht so einfach, wie Joachim Steinhöfel sich das im Dezember 2019 vorgestellt hatte. Im Telefonat mit BuzzFeed News rudert Steinhöfel Ende Februar zurück. „Dass man damit nicht das öffentlich-rechtliche System zum Einsturz bringt, das ist doch naheliegend“, sagt Steinhöfel. Seine Formulierungen seien sicher etwas optimistisch und überspitzt gewesen.Also quasi ein Sturm im Wasserglas. Heiße Luft. Viel Lärm um nichts.
Dass Steinhöfel den offensichtlichen Misserfolg der Kampagne nun in der Form kleinredet, ist indes auch wenig überraschend. Passt wohl nicht so recht ins (Selbst-)Bild des vermeintlich erfolgsverwöhnten Spitzenadvokaten. So engagiert wie Steinhöfel diesbezüglich war, ist es zumindest schwer vorstellbar, dass das Resultat für ihn zufriedenstellend ist.