Via Adeppen-Forum, Bewegtbilder von Pauqué:
Die ersten 6 1/2 Minuten des Videos sind mehr oder weniger altbekanntes Reichsdeppengeschwurbel und zeigen eigentlich nur, welch Ungeistes Kind der Kandidat ist. In diesem Teil gibt es eigentlich nur bei min. 5:20 eine relativ neue bzw. bisher nur recht selten vertretene Erkenntnis. Denn angeblich sind die Verfassungsgrundsätze in § 92 Strafgesetzbuch formuliert (aha, da sind die also zu finden. Ist aber wieder total logisch, weil wir ja gar keine Verfassung haben). Eine Schwurbel-Höchstleistung ist es aber dann, wenn aus der zum Demokratieprinzip des Grundgesetzes gehörenden - für Zopfpeters
Königreich natürlich völlig undenkbaren - Ablösbarkeit der Regierung (§ 92 Abs.2 Nr.4 StGB) das Recht einzelner Kommunen abgeleitet wird, sich von der Regierung "loszulösen".
Ach ja, in den letzten ca. 3 1/2 Minuten geht es dann noch ganz kurz um das eigentliche Programm, das Bonn im Grunde genommen zu einer Fortsetzung der Wittenberger Krankenhausruine machen soll. Alles das, was dort so grandios gescheitert und/oder durch Behörden und diverse Gerichte längst als komplett illegal bewertet worden ist, soll in Bonn in noch viel größerem Rahmen fortgesetzt werden und noch grandioser scheitern. In Bonn soll man vor allem keine Steuern mehr zahlen müssen, denn:
1. "Die neu einzuführende Gesundheitskasse bringt 230 Mio. Euro Überschuss pro Jahr mit steigender Tendenz": Das bedeutet also, dass jeder der 311.000 Bonner Bürger (vom Säugling
bis zum Greis
) neben dem Betrag, der zur Deckung der laufenden Gesundheitskosten benötigt wird (2013 haben diese Kosten in Deutschland laut Statistik 3.910,00 Euro pro Kopf der Bevölkerung betragen) noch weitere ca. 740,00 Euro zahlen muss, damit der versprochene Überschuss erwirtschaftet wird. Eine Steuer ist dieser weitere Betrag, für den es ja keine Gegenleistung geben soll, natürlich nicht.
Und ob der Gesamtbeitrag von 4.650,00 EUR pro Kopf wirklich so viel günstiger ist als die jetzt von den Bonnern zu zahlenden Beiträge zu den verschiedenen Krankenversicherungen, wage ich auch mal ganz stark zu bezweifeln.
2. "Wir errichten stadteigene Tankstellen, die zu günstigen Benzinpreisen schon 160 Mio. Euro pro Jahr an Einnahmen erbringen werden". Vergessen wir mal, dass den Fitzek
-Anhängern die Steuerhoheit des Bundes und der Länder bei der Mineralöl-, Öko- und Mehrwertsteuer sowieso schnurzpiepegal ist
. Und unterstellen wir mal, dass diese Experten es tatsächlich schaffen, die benötigten Kraftstoffe mit Piratenschiffen am deutschen Zoll vorbei auf dem Rhein nach Bonn zu schmuggeln oder wahlweise mit Peterchens
genialer Pyrolyse-Anlage aus Plastikmüll herzustellen. Die 160 Mio. Überschuss aus dem Benzinverkauf (ca. 515,00 EUR pro Bonner Bürger, egal ob Autofahrer oder nicht) sind natürlich wieder mal gar keine Steuer.
3. "Wir wandeln den Lohnsteueranteil für die Bonner Arbeitnehmer um in die neue Bonner Währung, die die neu einzurichtende städtische Bank zinsfrei herausgibt, wodurch allein 475 Mio. Euro Einnahmen pro Jahr entstehen. Die Arbeitnehmer haben dadurch keinen Nachteil, weil sie dafür in Bonn einkaufen können und sie zahlen dafür keine Lohnsteuer mehr". Ich will nicht schon wieder als altmodischer Spießer rüberkommen, wenn ich daran erinnere, dass die Gesetzgebung zur Einkommen- und Lohnsteuer gar nicht zur Zuständigkeit der Kommunen gehört. Aber wenn ich als Stadt dem Bürger 475 Mio. pro Jahr als Einnahme abnehme (ca. 1.527,00 EUR pro Kopf der Bonner Bevölkerung) und man dann für dieses Geld einkaufen kann, dann ist das mit meinem laienhaften ökonomischen Kenntnisstand doch keine wirkliche Einnahme der Stadt mehr, oder ? (aber vielleicht gibt es hier ja Bankexperten aus dem Bereich Derivatehandel, die mir überzeugend nachweisen können, dass man auch aus dem Nichts nachhaltig Geld schaffen kann).
4. "Bonn hat 1,7 Milliarden Euro Schulden. Tauschen die Bonner nur 13 Prozent ihres Geldes in die neue Währung, ist Bonn praktisch über Nacht schuldenfrei. Sie erleiden dadurch keinen Verlust, weil sie dafür in Bonn einkaufen können". Die wundersame Brotvermehrung kennen wir ja aus der Bibel, aber da war eine ganz andere Instanz tätig als unser Peter
und seine Jünger. Wie man von den Bürgern Geld (natürlich wieder keine Steuern !) einsammeln und das dann sowohl zur Schuldentilgung als auch zur Finanzierung von Einkäufen in Bonn verwenden will, diese ökonomische Meisterleistung vollbringt wohl wirklich nur unser göttlicher Peter der
Raffinierte BAFINierte
(irgendwie gefällt mir dieser Smiley, die Verwendung sollte hier Pflicht werden, wenn wir über den Bezopften sprechen.
Mit anderen Worten: Ein logisches und rundum überzeugendes Konzept. Dass da in Deutschland bisher noch keiner drauf gekommen ist ? Ich brauche jetzt jedenfalls erst einmal etwas Moltofill, um die Schäden in der Wand auszubessern
und nachher schaue ich mal beim Doc vorbei, ob der was für mein Schädel-Hirn-Trauma ersten Grades hat.
Ach ja: Um das Ganze nach unten hin abzurunden, wird alles in grottoid-grausamer Art und Weise von irgendwelchen Zetteln abgelesen. Es ist offenkundig, dass unser Hiasl aus Bad Reichenhall das nicht selbst verfasst hat. Mag ja sein, dass der gegenwärtige Bonner OB Jürgen Nimptsch auch nicht das allergrößte Licht unter der Sonne ist. Aber selbst ein Meter Bonner Feldweg hat mehr Charisma als Matthias Pauqué. Diese Vorstellung taugt nicht einmal für den Bonner Karneval.