eine Kirche scheint mir ein nicht ungeeigneter Ort für eine Diskussion zu sein.
Sagen wir: ein geeigneter (Litotes soll man ja vermeiden).
Natürlich ist das so! Schon im Mittelalter waren Kirchen Orte diverser Veranstaltungen, von Theateraufführungen bis hin zu Hoftagen oder Konzilien.
Gegen eine Diskussion in einer Kirche ist überhaupt nichts einzuwenden.
Auch wenn die AfD undemokratische Ziele verfolgt, sie ist eine demokratische Partei
Das sehe ich anders!
Sie ist demokratisch gewählt, dort, wo sie Mandate errungen hat.
Deshalb ist sie aber noch keine demokratische Partei.
Warum nicht den Diskurs wagen, an einem eher unverfänglichen Ort?
Weil eine Kirche kein "unverfänglicher Ort" ist! Weil sowohl die katholische Deutsche Bischofskonferenz wie auch die EKD vor der Bundestagswahl verkündet haben, die afd sei für Christen nicht wählbar. Was ja richtig ist, da sie unchristliche Ziele verfolgt.
Eine Diskussion mit der afd halte ich nicht nur für unnütz (weil man nichts erreicht), sondern geradezu für schädlich.
Die NSDAP (ebenfalls ein Partei, die undemokratische unchristliche Ziele verfolgte, die in einem demokratischen Verfahren gewählt wurde) spielte so lange keine Rolle wie sie konsequent ausgegrenzt wurde.
Erst als das Parteiverbot aufgehoben wurde und dann auch noch das Diktum von der Unwählbarkeit durch die kath. Kirche aus eigennützigen Motiven aufgehoben worden war, wurde sie zu einer "hoffähigen" Partei.
Daß die kath. Kirche noch einmal den Fehler begeht, eine derartige Partei für wählbar zu erklären, halte ich für ausgeschlossen.
Man soll die afd konsequent ausgrenzen.
Wenn man jedoch dringend meint, mit ihr eine Diskussion führen zu müssen, dann soll man eine scheußliche Stadthalle nehmen. Je scheußlicher, desto besser. Vielleicht auch aus der Zeit des Brutalismus.
Aber auf gar keinen Fall eine Kirche.
Die Distanzierung von den Nazis in ihren Reihen ist nicht echt und nicht aufrichtig, sondern nur taktischen Überlegungen geschuldet. Die afd pflegt die Sünden Lügen, Täuschen und Heucheln lustvoll in aller Öffentlichkeit, man soll einen Sünder aber nicht in eine Kirche lassen. Früher stand da mal der Ostiarier an der Tür und hat jedem Derartigen den Zutritt verwehrt.