Unterdessen habe ich mir auch die Argumente der sog. STRAWMEN etc. ein wenig angeschaut, die ja offenbar hier als Vorbilder der RD gedient haben. Wie üblich gibt es wohl auch bei diesen irgendeinen "Anhalt" in der Wirklichkeit, den sie aber falsch verstehen. Kann es sein, dass sie die sog. "Fiktionstheorie" gründlich falsch verstanden haben?
Nach (umstrittener) Ansicht der Forschung kannte das römische Recht keine echten juristischen Personen, sondern kam nie über eine individualistische Auffassung hinaus. (Allerdings sind Vereine, Gesellschaften und Stiftungen bezeugt, nur wissen wir nicht genau, wie die juristische Lehre diese Erscheinungen einordnete.) Als in der Neuzeit Erscheinungen wie Aktiengesellschaften u. dgl. entstanden, fragte man sich, welches denn nun genau deren Rechtsnatur sei. Eine bekannte Auffassung besagt, dass eine juristische Person nur eine Fiktion sei, also gar keine reale Person (wen wundert's?), sondern nur von ihren Organen, d. h. durch Menschen vertreten werde. Diese Theorie ist eben die Fiktionstheorie. Sie hat Spuren auch im deutschen Recht hinterlassen, wie weit sie auch im US-Recht rezipiert wurde, ist mir hingegen unbekannt. In Konkurrenz zur Fiktionstheorie stehen aber etwa die Realientheorie, die Theorie der Zweckvermögen u. a.
Kann es nun sein, dass die STRAWMEN&Co. diese Lehre von der Fiktion der juristischen Person irgendwo aufgeschnappt, falsch verstanden und in falscher Konsequenzmacherei (=ein Begriff der Eristik) auf alle Personen ausgedehnt haben?