Hallo merkwürdiger Blogger mit noch merkwürdigerem Geltungsbedürfnis,
ich oute mich als Depp kalizzy und möchte Dir gerne helfen, die Dinge die Du gelesen hast auch zu verstehen. Optional kannst Du das hier als Kommentar zulassen. Musst Du aber nicht.
"“Deutsch” kommt von “Deut”, was nur in Sätzen wie “Keinen Deut wert” benutzt wird, um auszudrücken, dass etwas nichts wert ist, nicht mal einen Deut. Ein Deut ist demnach die wertloseste Einheit die denkbar ist. Und so verhält es sich mit dem Deutschtum."
Ich wundere mich hierbei nicht wirklich, dass Du den Zusatz [/Etymologie für TTAs] weggelassen hast. Da Du so fleißig das böse SSL-Forum durchforstest, dürfte Dir TTA ja ein Begriff sein. In seinen Videos nimmt er gerne mal etymologische Analysen von Begriffen vor. Diese sind zumeist völlig aus der Luft gegriffen. So behauptet er beispielsweise, "Allah" käme von "alle".
Auf diese Art von etymologischer Auseinandersetzung zielte mein kleiner von Dir zitierte Gag ab. Nun kann man den natürlich auch aus dem Kontext reißen und ihn einfach so, for the lulz sozusagen, seinem rechtskonservativen Publikum präsentieren, die sich dann in feinster Circlejerk-Manier darüber echauffieren können.
"Zu der Frage, von wem denn die Gefahr ausgegangen wäre, möchte ich bemerken, obgleich es sicherlich wieder einmal zwecklos ist, dass es um die Inhalte geht. Wenn sich Menschen gemein mit Nazis und anderen Rechtsradikalen machen, dann ist es völlig unerheblich, dass Antifas Gewalt ausüben. Vielmehr verlassen sich die Pegida-Lederschuhwickser darauf, dass Antifas erscheinen werden, damit sie sich schön Ausreden zurechtlegen können."
Den Absatz fand ich selber ein bisschen holprig, hatte mich aber dazu entschieden, ihn stehen zu lassen. Hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er auf einem Blog enden würde, lol. Deine Replik auf diesen Absatz erscheint mir recht konfus und verschwurbelt - so als hättest Du selber keinen roten Faden dabei gehabt. Springst da von einem Punkt zum anderen, da habe ich nicht wirklich Lust, drauf einzugehen zumal das inhaltlich auch sehr schwach ist. Nur soviel: DIE Antifa gibt es nicht. Es gibt ein Label, Antifa, unter dem man auf die Straße gehen und rumpöbeln kann. Es gibt Antifaschismus, für den Antifa ja die Abkürzung sein soll, aber das ist etwas anderes als das politische Label Antifa. Ziel des Antifaschismus ist es, den Faschismus nie wieder zuzulassen. Dafür benötigt es eine Analyse, wie und warum es in einer bürgerlichen Demokratie zum Faschismus kommen kann. Aufgrund dieser Analyse kommt man dann zu gewissen Schlüssen und die beinhalten, dass es gewisse Vorzeichen gibt, die auf eine faschistische Bewegung hinweisen. Z.B. wenn eine irrationale (für die Anhänger natürlich trotzdem als rational empfundene) Angst gegen eine aus Menschen bestehende Bedrohung von Außen geschürrt wird (der Jude, der Moslem, der Chinese etc.). Leute, die sich als Antifaschisten verstehen, fangen deshalb schon bei solchen Vorzeichen an, die Leute zu warnen. Dass diejenigen, die auf der anderen Seite stehen, mitunter gar nicht nachvollziehen können, was denn nun das Problem der Antifaschisten ist, sich angegriffen und missverstanden fühlen, liegt in der Natur der Sache. Immerhin sind da sehr viele Menschen beteiligt und deshalb sind Kommunikationsprobleme vorprogrammiert. Auch fehlt oft das Einsichtvermögen. Niemand will sich gerne als Wirt von rechten Gedanken outen. Lieber erklärt man die Kritik an seinen eigenen Gedanken als "linke Spinnereien".
Die Leute, die man meistens als Negativbeispiele der Antifa vorführt, ebenfalls weil man es sich einfach machen will, sind meistens nur irgendwelche Schläger die sich als Antifas verstehen aber inhaltlich ebenso wenig beizutragen haben, wie besoffene Hools zur Flüchtlingspolitik. Soviel dazu. Der Rest Deines Absatzes war mir zu konfus, besonders der Unsinn mit Adolf Hitler.
“Wir armen Deutschnationalen, die nur unser freiheitliches Abendland vor den islamischen Invasoren schützen wollen, die Demokratie leben und Frieden wollen, werden vom bösen linken [das allein ist schon so lachhaft] System unterdrückt und gegängelt und auf der Straße wird uns Gewalt angetan, oh Weh!”
Immerhin mal was konstruktiveres. Du sagst, Deutschland könne nicht die ganze Welt aufnehmen. Okay, das ist ein Punkt, mit dem man sich zumindest auseinandersetzen kann.
Schauen wir uns einfach mal die Fakten an: Deutschland geht es gut. Sehr gut sogar. Anderen Ländern geht es nicht gut. Sind das alles abgeschottete, protektionistische Wirtschaften? Nein, sie sind global vernetzt. Waren sie zum Zeitpunkt der Vernetzung alle auf dem gleichen Stand? Nein, waren sie nicht. Sie hatten unterschiedliche Niveaus, begründet durch die seit Jahrhunderten gewachsenen Machtstrukturen. Insofern kann man also sagen, Deutschland, nicht nur Deutschland, sondern der gesamten Nordwestlichen-Wohlstandsphäre, geht es so gut, weil es den anderen Ländern so schlecht geht.
Natürlich geht es hier vielen Leuten auf den Sack, dass hier einfach Leute hinkommen und unser heiliges Sozialsystem ausbeuten. Aber das liegt einfach daran, dass diese Leute ihre Empathie nur auf ihre unmittelbaren Mitmenschen beschränken. Ich würde gerne mal sehen, wie einer von den Pegida-Wutbürgern sich einer 17-jährigen Inderin, die die Kleidung, die er für billig Geld gekauft hat, für einen Hungerlohn gewebt hat, gegenüberstellt und ihr erklärt, dass sie bloß nicht auf die Idee kommen soll, SEIN Sozialsystem auszubeuten. Es ist einfach lächerlich doppelmoralisch, was Leute wie ihr da abzieht. Wie soll man sich denn auf eure Seite stellen, wenn eure Position die eines Kindergartenkindes ist, das nicht dazu in der Lage ist zu verstehen, wie Unrecht es hat?
Das hier Terroristen sich eindecken und ein Schläferdasein führen ist ohne Frage eine Schande und ein Problem. Deine verkürzte Analyse dieses Problem und insbesondere Dein Schluss, dass der Antifaschismus daran schuld sei, könnte kaum hanebüchener sein. Es lohnt nicht wirklich, darauf einzugehen, Du solltest selber sehen, warum das hanebüchen ist. Bei aller Kritik, die man an Antifaschisten haben kann, sie sollte konstruktiv sein.
„Das ist exakt derselbe, dumme Ton den auch Nazis an den Tag bringen. Wenn man nicht völlig durch vermeintliche nationalistische bzw. patriotistische (es gibt keinen Unterschied) Gefühle vernebelt und verblendet ist, dann fällt das einem auf und dann merkt man auf. Sicher – man kann seine Vorbehalte gegenüber Migranten haben, gibt ja auch viele die Mist bauen, aber macht man sich deshalb mit Nazis gemein?“
Du, ich glaube das Thema Nationalismus und Patriotismus könnte eine zu harte Nummer für Dich sein. Diesen Eindruck habe ich zumindest nach dem Lesen Deines „Artikels“. Mir sind ersten Zeilen von Wikipedia und Co. Zum Thema Patriotismus und Nationalismus bekannt und ich kenne auch die Zitate von Politikern zu dem Thema. Aber ich gebe Dir mal einen Tipp: Um die Welt zu verstehen, reicht es nicht, eine vorgefertigte Meinung zu haben und dann, wenn diese Meinung von außen angegriffen wird, lediglich solange zu suchen, bis sich was findet, das die eigene Meinung unterstützt, SONDERN es lohnt sich, sich auch mal tiefgründiger zu informieren. Wenn das alle täten, dann würde es auch Blogs wie diesen hier nicht geben.
„Von Kritikern wird eine patriotische Einstellung oft mit Nationalismus gleichgesetzt oder als Tarnung für nationalistische Ansichten betrachtet, da auch Nationalisten für sich den Anspruch erheben, Patrioten zu sein.
Der amerikanische Soziologe Thorstein Veblen sah 1919 Patriotismus als vererbbare Neigung an, die eine Form des Partikularismus darstelle, der hinter den zunehmend kosmopolitischen Charakter der modernen Ökonomie, Wissenschaft und Kultur zurückfalle und in keiner Weise mehr nützlich sei; andererseits sei dieser Patriotismus ubiquitär – und er habe eine egalisierende Funktion: Jeder, auch der moralisch verworfenste Mensch, könne sich als guter Patriot fühlen. Im zwanzigsten Jahrhundert biete der Patriotismus jedoch anders als in früheren Zeiten keinerlei Selektionsvorteile für bestimmte Populationen mehr; im Gegenteil löschten sich ganze Völker mit ihrem übersteigerten Patriotismus aus.[10]
Sozialpsychologische Studien des 21. Jahrhunderts legen nahe, dass die Unterscheidung zwischen gutem Patriotismus und kritikwürdigem Nationalismus oder Chauvinismus keine Grundlage in der Realität hat. Der Jenaer Psychologe Christopher Cohrs kommt zu dem Ergebnis:
„Menschen mit patriotischen Einstellungen lehnen Nationalismus nicht ab. Vielmehr geht beides oft Hand in Hand.[11]“
Eine Studie Adam Rutlands unter Kindern zeigte, dass die Zustimmung zur eigenen Nation eng mit einer Abwertung anderer Nationen korreliert.[12] Auch der deutsche Soziologe Wilhelm Heitmeyer kommt in seiner Langzeituntersuchung Deutsche Zustände zu dem Ergebnis, dass eine positive Einstellung zur Demokratie und ihren Werten einen besseren Schutz vor fremdenfeindlichem und rassistischem Gedankengut darstelle, welches durch eine patriotische Grundeinstellung eher gefördert werde.“
Man muss nicht dieser Meinung sein. Aber ich bin nach sehr gründlicher und vor allem wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit diesem Thema zu diesem Schluss gekommen. Um mich vom Gegenteil zu überzeugen musst Du schon mit mehr ankommen als mit den Einführungszeilen von Wikipedia oder irgendwelchen Zitaten.
Im Übrigen habe ich Patriotismus mit Nationalismus gleichgesetzt, nicht mit Nationalsozialismus. Dein Artikel zeigt mir, dass Du offenbar den Unterschied nicht kennst, aber es sei gesagt, dass es einen erheblichen Unterschied gibt.
Der Antifaschismus der DDR steht in meinen Augen nicht zur Debatte, da es die DDR nicht mehr gibt. Könnte sein, dass man der Meinung ist, Antifaschisten von heute wären ein Überbleibsel vom Antifaschismus der DDR, aber das ist schlicht nicht haltbar, allein schon durch die westdeutsche antifaschistische Tradition.
Alles in allem ein sehr enttäuschender und vor allem schlecht strukturierter Artikel. Ich fühle mich zwar geehrt ob der Aufmerksamkeit, ich hätte mir nur gewünscht, irgendwie von Dir kontaktiert zu werden, wenn Du Dir schon die Mühe machst, meine Aussagen aus dem Kontext zu trennen.
Ich wünsche Dir und Deinem Blog gutes Gelingen und ein frohes Jahr 2015,
Dein Depp kalizzy