Autor Thema: Pegida Blüten  (Gelesen 195756 mal)

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1695 am: 20. Oktober 2019, 18:42:11 »
Wenn das funktioniert, dann wirst du wohl nicht so zierlich sein wie ich.
Nein, eher nicht.
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1696 am: 20. Oktober 2019, 19:22:34 »
Der Illig ist ja wirklich ein putziges Herzchen (ich hab die "Diskussion" mal gescreent), nicht nur Pegi*diot, sondern auch AfDler und "Reichsbürger" (Weinmann, Schäbel).

Der hat ganz bestimmt den erforderlichen Arier-NachweisGelben Schein.  :whistle:
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1697 am: 20. Oktober 2019, 19:53:59 »
Der Illig ist ja wirklich ein putziges Herzchen

Das scheint der hier zu sein, wegen des Anschlags dreht er ja ziemlich am Rad. Natürlich wurden und werden die Geschosse aus dem Farbanschlag von der Polizei böswillig unterschlagen ...


Zitat
Farbanschlag auf Wohnung von AfD-Politiker in Markkleeberg

Auf die Wohnung des AfD-Politikers Thomas Illig wurde ein Farbanschlag verübt. Dabei wurden zwei Fensterscheiben zerstört.

Markkleeberg

In der Nacht zum 17. Juli wurde auf die Markkleeberger Wohnung von Thomas Illig, AfD-Mitglied im Kreisverband Landkreis Leipzig, ein Farbanschlag verübt. Das teilte die AfD-Kreisgeschäftsstelle mit. Wie Polizeisprecherin Katharina Geyer bestätigte, gingen dabei zwei Fensterscheiben zu Bruch. Die Hausfassade wurde beschmiert; die Höhe des Gesamtschadens steht noch nicht fest. Gefunden wurde ein Gegenstand, der geeignet sei, ein Fenster zu durchschlagen, sagte Geyer. Ein Zeuge soll eine Personengruppe gesehen haben, die sich nach einem Knall auf Rädern vom Tatort entfernt hat. Es sei davon auszugehen, dass der Staatsschutz die Ermittlungen aufnehmen werde, so Geyer. Nach Angaben der AfD soll es im Vorfeld Bedrohungen gegeben haben.

Von bm
https://www.lvz.de/Region/Markkleeberg/Farbanschlag-auf-Wohnung-von-AfD-Politiker-in-Markkleeberg


Schon 2016 war er wohlbekannt:
https://de-de.facebook.com/trollkommando/photos/thomas-illig-kreisverband-afd-nordsachsen-l%C3%A4sst-seine-gedanken-spielen-klingt-se/535588879981936/
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Re: Pegida Blöden
« Antwort #1698 am: 20. Oktober 2019, 19:59:51 »
Kann man den Strang nicht umbenennen in Pegida Blöden?
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Gutemine

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1699 am: 21. Oktober 2019, 09:11:55 »
Ein netter Kommentar zum Peg♥♥♥en-Treiben in Dresden

https://www.fr.de/meinung/fuenf-jahre-pegida-haben-rechtsextremismus-deutschland-wieder-salonfaehig-gemacht-13135043.html
Spoiler
Fünf Jahre Pegida
Es sollte nur noch darum gehen, ihnen das Handwerk zu legen

    Sonja ThomaservonSonja Thomaser

Bei der rassistischen Vereinigung Pegida zeigen sich die Abgründe Deutschlands. Ihre großen Tage sind zwar vorbei, aber sie hat den Rechtsextremismus wieder salonfähig gemacht. Ein Kommentar.

Seit Herbst 2014 fürchten sich verwirrte Menschen in Deutschland vor der Islamisierung des Abendlandes. Wer genau wann und wie die Idee hatte, aus einem solchen Hirngespinst gleich einen Verein zu machen, ist nicht klar. Aber am meisten Angst hatte wohl ein vorbestrafter Schwerstkrimineller namens Lutz Bachmann.

Er gründete am 11. Oktober 2014 eine geschlossene Gruppe auf Facebook namens „Friedliche Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Er protestierte damit gegen eine Solidaritätskundgebung für die PKK und deren bewaffneten Kampf gegen den Islamischen Staat (IS). Die Gründung von Pegida basiert somit im Prinzip darauf, dass Bachmann sich gegen den Kampf gegen den IS positionieren wollte. Das ist so blöd, das kann man sich nicht ausdenken.

Bachmann gilt damit als Initiator der rassistischen Vereinigung Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) und ist bis heute ihr Vorsitzender.
Pegida: Mit Deutschlandflagge und Nazi-Gehabe

Am 20. Oktober 2014 standen also die ersten Patrioten in Dresden zusammen, riefen rechtsradikale Parolen und feierten ihr Recht auf rassistische „Meinungsäußerung“. Und weil in ganz Deutschland weiße Rassist*innen nur darauf gewartete haben, endlich ihr wahres Wesen auch in der Öffentlichkeit zeigen zu dürfen, sich mit Gleichgesinnten in immer extremere Höhen von abartigen rechtsradikalen Forderungen (inklusive Hitlergrüße, „Wollt ihr den totalen Krieg?“-Sprechchöre und Tiraden über „Migrantenschweine“) zu steigern, gab es Pegida bald in vielen größeren Städten in Deutschland.

Die Liste der Menschen, die sich über die Jahre seit der Gründung als Pegida-Akteure feiern ließen, liest sich wie ein Who-is-who rechtsextremer und teils vorbestrafter Totalausfälle. Götz Kubitschek, Martin Sellner, Akif Pirinçci, Jürgen Elsässer, Michael Stürzenberger und viele weitere „politische“ Möchtegerns, die Angst um die weiße Herrenrasse und deren Vorherrschaft haben.

Natürlich ist es einfach peinlich und traurig, wenn wir heute vereinzelte Peg♥♥♥en*innen auf Plätzen stehen sehen, die verzweifelt die Deutschland-Fahne schwenken und nach einer Bühne für ihr Nazi-Gehabe suchen. Die großen Tage von Pegida sind vorbei.
AfD schließt an Pegida an

Aber: Pegida hat den Rechtsextremismus in Deutschland in die breite Öffentlichkeit getragen und wieder salonfähig gemacht. Die islam- und menschenfeindliche, völkische und rassistische Ideologie liegt längst in den Händen von Politiker*innen. Die Politik der AfD schließt sich in Schärfe und inhaltlicher Nähe zum Nationalsozialismus eins zu eins an die Forderungen von Pegida an. Und Werteunion und Teile der CDU und CSU springen auf den Zug auf.

Die Politik hat erst zugesehen, dann hat sie es zugelassen und nun sitzen Rechtsextreme in den Landtagen und im Bundestag.

Seit Pegida auf die Straße geht, gibt es einen deutlichen Anstieg bei Anschlägen auf Asylbewerberheime. Dresdner*innen mit Migrationshintergrund berichten, dass seit 2014 Alltagsrassismus stärker und sichtbarer geworden ist. Pegida bereitete den geistigen Boden für den Mordanschlag auf die damalige Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker. Nino Köhler, Redner auf einer Pegidakundgebung, werden zwei Bombenanschläge – auf eine Moschee und auf das Kongresszentrum in Dresden – zur Last gelegt. Kurz nach dem Mord an Walter Lübcke befragte die ARD Pegida-Demonstrant*innen zu dem Fall. Der Mord wurde mehrfach relativiert, ein Demonstrant sagte, im Vergleich zur linksextremen Gefahr sei ein Mord, „alle zwei, drei Jahre, aus irgendwelchen Hass-Gründen, relativ normal“. Ein anderer sagte, es handle sich ja um eine „menschliche Reaktion“. Denn: „Wie es in den Wald hinein gerufen wird, so schallt’s wieder raus.“ Ein anderer Demonstrant sagte: „Ich sehe den Herrn Lübcke als Volksverräter“.
Pegida: Die Abgründe Deutschlands

„Nicht Hitler, Göring, Goebbels und Himmler haben mich verschleppt und geschlagen. Nein! Es war der Schuster, der Nachbar, der Greisler, der Milchmann, der Postmann, der eine Uniform bekommen hat, eine Binde und eine Haube auf den Kopf, und dann glaubten, sie seien die Herrenrasse.“, sagte Karel Stojka, Ausschwitz-Überlebender.

Heute, zum fünften Geburtstag, marschieren sie wieder durch Dresden, schwingen Deutschland-Flaggen und skandieren menschenfeindliche Parolen. Das sind keine besorgten Bürger, denen man Verständnis entgegenbringen sollte. Das sind die Abgründe Deutschlands, die sich da auftun. „Man kann und darf mit diesen Leuten gar nicht mehr reden, es sollte nur noch darum gehen, ihnen das Handwerk zu legen“, rappt die Antilopen Gang in ihrem Song „Beate Zschäpe hört U2“. Vielleicht ist das alles, was man dazu noch sagen kann.
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Offline dieda

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1700 am: 21. Oktober 2019, 11:59:48 »
Die Lügenpresse meint, PEGIDA habe fertig:

https://www.saechsische.de/plus/pegida-dresden-5-jahre-demo-altmarkt-herz-statt-hetze-bachmann-5130917.html

Zitat
Dresden

20.10.2019 19:00 Uhr
Ist Pegida am Ende?

Von der Dresdner Bewegung, die am Sonntag ihr fünfjähriges Bestehen in Dresden feierte, gehen kaum noch Impulse aus.

Für eine Stadt, in der rechte Hetze keinen Platz hat, gingen die Gegendemonstranten am Sonntag auf die Straße. © dpa/Matthias Rietschel

Von Daniel Krüger & Alexander Schneider & Christoph Springer 11 Min. Lesedauer

Zwei Lager stehen sich am Neumarkt gegenüber, getrennt nur durch ein Gitter, das auf einer Seite mit Deutschlandfahnen durchzogen ist. Lediglich fünf Meter liegen dazwischen. Pegida feiert seinen fünften Geburtstag, gekommen sind am sonnigen Sonntagnachmittag rund 2.500 Anhänger. Die Gegendemonstranten rund um das Bündnis „Herz statt Hetze“ haben 4.000 Menschen mobilisiert.

Die sind bereits gegen 12 Uhr von drei Standorten Richtung Wilsdruffer Straße losgezogen. Unter den Demonstranten vom Bahnhof Mitte ist auch Sachsens SPD-Chef Martin Dulig. „Wir sind für etwas hier, für Mitmenschlichkeit, für Freiheit und Solidarität. Wir wollen Frieden in diesem Land.“ In seiner Rede kritisiert Dulig, dass in politischen Diskussionen schon zu sehr auf Argumente der Rechten eingegangen werde.

Spoiler

Weiterführende Artikel
Symbolbild verwandter Artikel
So lief der Demo-Tag in Dresden

Pegida feierte am Sonntag auf dem Neumarkt den fünften Jahrestag, zeitgleich zogen Tausende Gegendemonstranten durch die Innenstadt. Der Tag im Überblick.

Tausende Menschen ziehen von der Neustadt über Albertplatz und Carolabrücke ins Zentrum. An der Synagoge stoppt der Zug für eine Schweigeminute für die Opfer von Halle. Den Zugang zum Neumarkt haben die Beamten unterdessen mit ihren Fahrzeugen abgeriegelt. Doch auch am Wiener Platz sind rund 700 Menschen dem Aufruf der Initiativen „Chemnitz Nazifrei“ und „Leipzig nimmt Platz“ zur Gegendemonstration gefolgt. Von jungen Rastafaris bis zur Gruppe „Omas gegen Rechts“ ist das Publikum bunt gemischt. Sie alle treffen sich am Altmarkt.

Während auf der Seite der Gegendemonstranten Ezé Wendtoin seinen Internet-Cover-Schlager „Sage nein“ auf der Hauptbühne von „Herz statt Hetze“ performt, kommt es bei der Pegida-Kundgebung zu gleich zwei Zwischenfällen. Wie die Polizei auf Twitter schreibt, wurde gegen 14.15 Uhr aus der Versammlung heraus eine übelriechende Substanz auf die Gegen-Demo geworfen. Kurz darauf spricht ein Vertreter des Nürnberger Pegida-Ablegers über Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und seine Pläne, die Nationalhymne zu erneuern. Darauf antworten die Anhänger des fremdenfeindlichen Bündnisses mit „Deutschland, Deutschland über alles“.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) ist aus seinem Urlaub zur Gegendemonstration gekommen. Er bemängelt, dass viele Bürger nur dann auf die Straße gehen und an Stadtgesellschaftsprojekten teilnehmen, wenn etwas „Schlimmes“ passiere. Im Moment könne er im Stadtrat trotz vieler AfD-Stimmen noch keine Negativstimmung feststellen. Zu den montäglichen Demonstrationen und der Frage, warum sie stattfinden dürfen, sagt Hilbert: „Ich muss andere Meinungen respektieren, auch wenn Pegida hier nichts zu suchen hat.“ Hilbert bekräftigte zudem, dass er zu seiner umstrittenen Aussage „Die AfD ist schädlich für die Stadt Dresden“ stehe, auch wenn sie nicht mehr in den sozialen Medien geteilt werden darf.
Teilnehmer einer Kundgebung von Pegida und Teilnehmer von Gegenkundgebungen stehen auf dem Altmarkt.
Teilnehmer einer Kundgebung von Pegida und Teilnehmer von Gegenkundgebungen stehen auf dem Altmarkt.

Bei Pegida tritt unterdessen der Dresdner AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier ans Mikrofon. Er wird mit AfD-Rufen empfangen. „Uns eint die Hoffnung, das wir unsere Heimat behalten können“, sagt er. Und: Pegida sei die Vorfeldorganisation der AfD. „Ich werde mir nie nehmen lassen, bei Euch zu sein.“ Schon wieder kommt es bei Pegida zu einem Zwischenfall. Eine Person zeigt den Hitlergruß, twitterte die Polizei. Einsatzkräfte nehmen die Personalien des 62-jährigen auf und leiteten ein Ermittlungsverfahren ein. Am Ende bleibt alles friedlich. Einige der Gegendemonstranten tanzen auf dem Rückweg in die Neustadt weiter. Pegida aber hatte sicher mehr Anhänger erwartet.

Legt Hand an: Nach der Veranstaltung zum Pegida-Geburtstag macht Lutz Bachmann mit Verstärkung den Neumarkt sauber.

Zuletzt ist es an Montagabenden in Dresden ungewöhnlich ruhig geworden. Nach der Landtagswahl in Sachsen hat Pegida gerade an zwei Montagen demonstriert – unmittelbar nach der Wahl am 2. September und fünf Wochen später am 7. Oktober. Seitdem gibt es nach Sächsische.de-Informationen keine Montagsanmeldungen der rechtspopulistischen Bewegung für den Rest des Jahres mehr. Nur zwei weitere Termine wurden bekannt: an diesem Sonntag, an dem die selbst ernannte „Bewegung“ auf dem Neumarkt ihr fünfjähriges Bestehen feiert, und am Sonntag, 15. Dezember, für das sogenannte Weihnachtsliedersingen, wie fast immer auf dem Theaterplatz.

So viel Leerlauf wie in diesem fünften Jahr gab es noch nie. Fast 200 Demonstrationen hat Pegida seit dem 20. Oktober 2014 in Dresden organisiert. Auch wenn sich noch immer weiterhin stabil zwischen 1.000 und 2.000 Demonstranten vor der Bühne versammeln, wurden die Kundgebungen zuletzt nur noch in der Stadt, aber kaum mehr außerhalb wahrgenommen. Die Bewegung hat ihren Zenit überschritten. Neue Teilnehmer? Fehlanzeige. Es sprechen die immer gleichen Redner über die immer gleichen Themen. Und das Publikum ruft die immer gleichen Parolen: „Volksverräter!“, „Wir sind das Volk!“, „Lügenpresse!“, „Abschieben!“, „Widerstand!“ und natürlich: „Merkel muss weg!“
Pause nach der Landtagswahl

Unmittelbar nach der Landtagswahl hatte Pegida-Mitinitiator Lutz Bachmann seinem irritierten Publikum eine fünfwöchige Pause verordnet. Einerseits könne man mit „Druck von der Straße“ während der anstehenden Kenia-Sondierungen ohnehin nichts ausrichten, andererseits seien Orga-Team, Ordner und Helfer so sehr gefordert gewesen, dass ihnen allen eine Pause guttue. Unmittelbar nach dem verkürzten Sommerprogramm, wochenlang wurde nur 14-tägig demonstriert, klang das nicht besonders glaubwürdig.

Die Verwunderung setzte sich auch nach der langen Pause fort. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, als Siegfrid Däbritz, der mit zur Pegida-Führungsriege zählt, ausgerechnet am letzten Demo-Montag der AfD vorwarf, er vermisse „aufrüttelnde“ und „widerständige Aktionen“. Die „von uns allen gewählten Volksvertreter“ der AfD hätten zum Beispiel die bei Anschlägen auf AfD-Mitglieder ausgebrannten Autos auf Hänger stellen können, um sie „bei den Kenia-Sondierungen als Mahnmal“ vorzuführen. Däbritz: „Warum versteckt ihr euch, verdammte ♥♥♥?“

Immerhin: Nach langer Abstinenz nahmen an jenem 7. Oktober gleich die beiden sächsischen AfD-Spitzenpolitiker, Landesvorsitzender Jörg Urban und der frisch gewählte Landtagsvizepräsident André Wendt, teil und konnten die lautstark vorgetragene Kritik selbst hören.

Die AfD-Politiker André Wendt, Vize-Präsident des Sächsischen Landtag (2.v.l.) und Landesvorsitzender Jörg Urban (3.v.l.) bei der Pegida-Demo am Montag, 7. Oktober, in Dresden.

Däbritz soll mehrfach versucht haben, auf einem AfD-Ticket in den Landtag zu kommen. Erfolglos. Bröckelt also jetzt, wenige Wochen nach der Wahl, die Fassade? Liegen die Nerven bei Pegida blank? Und umgekehrt: Braucht die AfD nach ihrem großen Erfolg in Sachsen Pegida überhaupt noch?

Das Dresdner Straßenbündnis lässt sich gerne „Hauptstadt des Widerstands“ nennen und hatte in seinen besten Zeiten Anfang 2015 mehr als 20.000 Menschen mobilisiert. Die zunehmende Bedeutungslosigkeit, die nun jedoch sichtbar wird, kommt nicht überraschend – und hängt unmittelbar mit der AfD zusammen. Die wohl folgenschwerste Zäsur war der gemeinsame Trauermarsch mit der AfD am 1. September 2018 in Chemnitz. Eine Woche zuvor war der 35-jährige Deutsch-Kubaner Daniel H. am Rande des Chemnitzer Stadtfestes von Ausländern erstochen worden. Nach der Tat mobilisierten Rechtsradikale in einem bis dahin ungekannten Ausmaß zu Protesten in Chemnitz. Es kam mehrfach zu Ausschreitungen, Angriffen auf Flüchtlinge und ausländische beziehungsweise jüdische Restaurants, Journalisten. Neonazi-Gruppen zogen durch die Straßen, skandierten Losungen wie „Wir sind Adolf Hitler Hooligans“, zeigten den verbotenen Hitlergruß.

AfD und Pegida marschieren in Chemnitz gemeinsam

Der Trauermarsch schließlich, an dem auch die rechtsradikale Initiative „Pro Chemnitz“ beteiligt war, setzte dieses Treiben fort – nun mit mindestens 8.000 Teilnehmern, die bundesweit angereist waren. Landesvorsitzende der AfD wie Jörg Urban aus Sachsen, Björn Höcke aus Thüringen und Andreas Kalbitz aus Brandenburg marschierten in der ersten Reihe mit den Dresdner Pegida-Chefs Lutz Bachmann und Siegfried Däbritz. Vor dem Trauerzug trugen Teilnehmer Plakate mit Namen und Gesichtern von Menschen, die von Ausländern getötet worden waren. Nachdem der Marsch von Gegendemonstranten ausgebremst worden war – sie hatten die Route blockiert und Hefte mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland symbolisch auf die Straße gestellt –, kam es auch dort zu Rangeleien – unmittelbar vor dem Nischel, dem Karl-Marx-Denkmal.

Der Schulterschluss der AfD-Landesfürsten mit der „Straßen-Initiative“ Pegida hatte in der Parteispitze der AfD jedoch Entsetzen ausgelöst. „Dieser Umgang mit Pegida, der gefällt mir auch nicht richtig. Nein, wir machen mit denen nicht gemeinsame Sache, um das klar zu sagen“, sagte der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen nur wenige Tage später im ZDF-Talk bei Dunja Hayali. Der Bundesvorstand legte nach und empfahl, „nur an solchen Kundgebungen teilzunehmen, die ausschließlich von der AfD angemeldet und organisiert worden sind.“ Auch ein Thema war, wie so oft, Bachmanns langes Vorstrafenregister.

Schulterschluss zwischen AfD und Pegida: In Chemnitz marschierten unter anderem Björn Höcke (links mit Anstecker), Siegfried Däbritz (rechts daneben) und Lutz Bachmann (ganz rechts mit erhobenem Smartphone) in einer Reihe.

Die Parteigranden fürchteten offensichtlich, mit einer zu großen Annäherung an nationalistische Bewegungen wie Pegida, Pro Chemnitz oder Zukunft Heimat aus Cottbus das bürgerliche Lager zu verschrecken, vor allem im Westen. Prompt ruderte etwa auch der rheinland-pfälzische AfD-Fraktionschef Uwe Junge, der in Chemnitz in der ersten Reihe mitgelaufen war, zurück. Er distanziere sich von Pegida-Initiator Lutz Bachmann „im äußersten Maße“. Der gemeinsame Aufruf zum Schweigemarsch mit Pegida „sei nicht so schlau“ gewesen. Doch mit dieser Meinung blieb Junge der Einzige der Westdeutschen, die in Chemnitz dabei waren.

Pegida gab sich zunächst ungerührt. Schon am Montag, zwei Tage nach dem Debakel, trugen Pegida-Anhänger auf ihrer 154. Demo dieselben Plakate auch durch Dresden, und Lutz Bachmann erklärte: „Hier stehen die Anständigen des Landes!“ Erst in den folgenden Monaten wurde deutlich, welche tiefen Einschnitte Chemnitz verursacht hatte. Wochenlang bestritten die Pegida-Redner – Bachmann, Däbritz und Anmelder Wolfgang Taufkirch – die Montagabende quasi im Alleingang. Viele Gastredner sind nicht mehr nach Dresden gekommen, von Ausnahmen wie dem Islam-Kritiker Michael Stürzenberger aus Bayern, Christoph Berndt von der Cottbuser Initiative Zukunft Heimat, inzwischen frisch gewählter AfD-naher Landtagsabgeordneter, und einigen wenigen anderen abgesehen. Von der AfD selbst war lange kein bekannter Politiker mehr zu sehen, weder als Redner auf der Bühne, noch als Teilnehmer im Publikum.
Bloß nicht den rechten Arm heben

Etwa 4.000 Menschen hatten im Oktober 2018 den vierten Jahrestag auf dem Neumarkt gefeiert, während ein Vielfaches dieser Anzahl, über 12.000 Menschen, wenige Meter weiter in der Wilsdruffer Straße gegen das fremden-, asyl- und islamfeindliche Bündnis demonstrierten. Akzente kamen von der Pegida-Bühne schon da kaum noch.

Im Januar dieses Jahres etwa bat Bachmann, wieder auf dem Neumarkt, theatralisch um das Vertrauen seiner Anhänger. Sie mögen aber bitte bloß nicht den rechten Arm zum Abstimmen heben, um sich nicht der Strafverfolgung wegen eines möglichen Hitlergrußes auszusetzen. Mit ähnlichen Bemerkungen hatte schon ein rechtsradikaler Redner am 1. September 2018 bei „Pro Chemnitz“ versucht, lustig zu sein. Sinngemäß hatte er gesagt: Bindet euch wenn nötig den rechten Arm fest. Wir sind heute als Volk hier und nicht als politische Gesinnung.

Kokettieren mit Symbolen der Neonazis gehört mit zum alltäglich gewordenen Sprachgebrauch, sowohl auf der Pegida-Bühne als auch in den sozialen Netzen. Man sei ja ohnehin „pöhse Nahsis“, kommt dann etwa, gerne mit dem Wink, „die echten Nazis“ befänden sich natürlich in den Reihen der Gegendemonstranten. Eine deutliche Distanzierung von tatsächlichen rechtsextremen Umtrieben, die sich am Rande der montäglichen Pegida-Demos etablieren konnten, blieb allerdings bis heute aus.

So feierte Pegida den vierten  Geburtstag am 21. Oktober 2018 auf dem Neumarkt Dresden.

Seit Mitte vergangenen Jahres etwa veranstaltet eine Dresdner Initiative einen Infostand zu Ehren der inhaftierten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck. Offiziell geben die Veranstalter vor, sich für Meinungsfreiheit einzusetzen unter dem Motto „sprechen wir miteinander“. Erst jetzt, für die letzte Pegida-Demo Anfang Oktober, untersagte die Dresdner Versammlungsbehörde den Infostand und begründete ihre Entscheidung mit Gefahren für die öffentliche Sicherheit – und bekam in einem Eilverfahren vom Verwaltungsgericht Dresden recht.

Völlig ignoriert wird von Pegida-Vertretern auch die noch immer wachsende Zahl rechtsextremer Straftäter, die sich am Rande der Demos radikalisiert haben. Erst im September wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Dresden nach der „Gruppe Freital“ und der „Freien Kameradschaft Dresden“ (FKD) eine weitere kriminelle Vereinigung namens „Reisegruppe 44“ – die 44 steht für „DD“, Dresden – ausgehoben hat. Bei den rund zehn Beschuldigten handelt es sich um Mitarbeiter und Sportkameraden eines 33-jährigen Sicherheitsunternehmers. Mutmaßliche Mittäter hatten ihn als „Pegida-Ordner der ersten Stunde“ beschrieben. Spätestens 2015 sollen er und seine Leute, die zusammen wöchentlich Kampfsport trainierten, zu Demos gefahren sein und dabei auch schon mal zuschlagen haben.

"Volksschädlinge" und "Parasiten"

Zuletzt hat Lutz Bachmann selbst jedoch wieder einen Anlass gegeben, dass die Staatsanwaltschaft nun ein weiteres Strafverfahren gegen ihn einleiten könnte. In seiner Rede am 7. Oktober hatte er von „Volksschädlingen“ und „Parasiten“ gesprochen und gesagt, Sympathisanten der Linken, Grünen und Gewerkschaften solle man in einen Graben werfen und diesen zuschütten. Dafür wurde er mehrfach wegen Volksverhetzung angezeigt.

Ob die Staatsanwaltschaft ein neues Ermittlungsverfahren gegen Bachmann einleitet, stehe noch nicht fest, sagte ein Behördensprecher. Gegen Bachmann seien allein bei der Staatsanwaltschaft Dresden derzeit vier Ermittlungsverfahren anhängig – zwei wegen des Verdachts der Volksverhetzung und Beleidigung und je eines wegen des Verdachts der Gewaltdarstellung und Beleidigung.

In Zukunft könnte Pegida in eine weitere Bedeutungslosigkeit verschwinden – auch wenn ein Ende der Demos überhaupt noch nicht absehbar ist. Zwar werden weiterhin überdurchschnittlich viele montags zu Pegida kommen, wenn sie gerufen werden. Für sie gehören die Spaziergänge, die populistischen Reden und das Singen der Nationalhymne zum geübten Ritual.

Es wird dem Bündnis jedoch zunehmend schwer fallen, neue Anhänger zu erschließen. Allein die Ermittlungsverfahren gegen Wortführer Bachmann zeigen, dass der Ton rauer wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Pegida-Redner in Zukunft mehr auf diese Art provozieren werden, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Interessant bleibt, wie sich die Beziehung zur AfD entwickeln wird und zu anderen rechtsextremen Gruppen, wie etwa der Identitäten Bewegung.

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nTV nennt einen Säureangriff aus der PEGIDA- Ansammlung mit "Starrichter" auf die Gegendemonstranten deutlich beim Namen und so gar nicht "Meinungsfreiheit":

https://www.n-tv.de/politik/Pegida-Fans-greifen-Gegendemonstranten-an-article21341030.html

Zitat
Sonntag, 20. Oktober 2019
Säureattacke in Dresden? Pegida-Fans greifen Gegendemonstranten an
Spoiler
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Hunderte Menschen demonstrieren in Dresden gegen eine Pegida-Kundgebung.

(Foto: dpa)
In Dresden feiert die Pegida ihr fünfjähriges Bestehen. Zahlreiche Gegner der ausländerfeindlichen Bewegung gehen ebenfalls auf die Straße. Kurz nach Beginn der Kundgebung melden Gegendemonstranten Übergriffe seitens der Pegida-Anhänger.

Unter dem Motto "Herz statt Hetze" sind in Dresden Menschen aus ganz Sachsen gegen die islam- und ausländerfeindliche Pegida-Bewegung auf die Straße gegangen. Die genaue Teilnehmerzahl blieb zunächst unklar. Am Mittag bildeten sich drei Demonstrationszüge, die sich später in der Innenstadt vereinen wollten. In unmittelbarer Nähe der Proteste – am Dresdner Neumarkt – hat um 14 Uhr die Kundgebung von Pegida begonnen, berichtet MDR. Laut Veranstalter werden rund 4000 Teilnehmer erwartet.

Mehrere Teilnehmer der Gegendemonstration berichteten auf Twitter von Buttersäure-Attacken seitens der Pegida-Unterstützer. Die Polizei bestätigte einen Übergriff. Aus der Pegida-Versammlung heraus sei "eine übel riechende Substanz" auf die Gegenversammlung geworfen worden. Die Kriminalpolizei ermittelt vor Ort. Ob es sich bei der Substanz tatsächlich um Buttersäure handelt, ist noch unklar. Buttersäure hat einen sehr unangenehmen Geruch und kann schwere Verätzungen von Haut, Augen und Schleimhäuten verursachen. Das Einatmen der Dämpfe von Buttersäure kann ebenfalls zu gesundheitlichen Schäden führen. 
*Datenschutz

Auf der Pegida-Kundgebung feiern die Anhänger das fünfjährige Bestehen der Bewegung. Pegida stehe für fünf Jahre Hass, Rassismus, Diskriminierung und üble Hetze, hatten die Organisatoren von "Herz statt Hetze" im Vorfeld der Proteste erklärt.

Experten wie der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer sehen die Bedeutung von Pegida abnehmen und ihren Charakter verändert. "Mittlerweile ist Pegida nur noch eine fremden- und migrationsfeindliche Bewegung, Teil eines rechtsextremen Netzwerkes", sagte Vorländer.

Die selbst ernannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) hatten am 20. Oktober 2014 erstmals in Dresden demonstriert. Die Bewegung machte seither fast jeden Montag gegen Flüchtlinge Stimmung und radikalisierte sich zunehmend. Der mehrfach vorbestrafte Pegida-Anführer Lutz Bachmann wurde unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt. In den vergangenen Monaten hatte Pegida deutlich an Zuspruch verloren und mehrmals pausiert.

Quelle: n-tv.de, uzh/dpa
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Die Meinung der Frankfurter Rundschau ist allerdings schon mal druckreif:

https://www.fr.de/meinung/fuenf-jahre-pegida-haben-rechtsextremismus-deutschland-wieder-salonfaehig-gemacht-13135043.html

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    Pegida: Es sollte nur noch darum gehen, ihnen das Handwerk zu legen

Seit Pegida auf die Straße geht, gibt es einen deutlichen Anstieg bei Anschlägen auf Asylbewerberheime.
© Matthias Rietschel/dpa
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21.10.19 07:37

Fünf Jahre Pegida
Es sollte nur noch darum gehen, ihnen das Handwerk zu legen

    Sonja ThomaservonSonja Thomaser

Bei der rassistischen Vereinigung Pegida zeigen sich die Abgründe Deutschlands. Ihre großen Tage sind zwar vorbei, aber sie hat den Rechtsextremismus wieder salonfähig gemacht. Ein Kommentar.

Seit Herbst 2014 fürchten sich verwirrte Menschen in Deutschland vor der Islamisierung des Abendlandes. Wer genau wann und wie die Idee hatte, aus einem solchen Hirngespinst gleich einen Verein zu machen, ist nicht klar. Aber am meisten Angst hatte wohl ein vorbestrafter Schwerstkrimineller namens Lutz Bachmann.

Er gründete am 11. Oktober 2014 eine geschlossene Gruppe auf Facebook namens „Friedliche Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Er protestierte damit gegen eine Solidaritätskundgebung für die PKK und deren bewaffneten Kampf gegen den Islamischen Staat (IS). Die Gründung von Pegida basiert somit im Prinzip darauf, dass Bachmann sich gegen den Kampf gegen den IS positionieren wollte. Das ist so blöd, das kann man sich nicht ausdenken.

Bachmann gilt damit als Initiator der rassistischen Vereinigung Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) und ist bis heute ihr Vorsitzender.
Pegida: Mit Deutschlandflagge und Nazi-Gehabe

Am 20. Oktober 2014 standen also die ersten Patrioten in Dresden zusammen, riefen rechtsradikale Parolen und feierten ihr Recht auf rassistische „Meinungsäußerung“. Und weil in ganz Deutschland weiße Rassist*innen nur darauf gewartete haben, endlich ihr wahres Wesen auch in der Öffentlichkeit zeigen zu dürfen, sich mit Gleichgesinnten in immer extremere Höhen von abartigen rechtsradikalen Forderungen (inklusive Hitlergrüße, „Wollt ihr den totalen Krieg?“-Sprechchöre und Tiraden über „Migrantenschweine“) zu steigern, gab es Pegida bald in vielen größeren Städten in Deutschland.

Die Liste der Menschen, die sich über die Jahre seit der Gründung als Pegida-Akteure feiern ließen, liest sich wie ein Who-is-who rechtsextremer und teils vorbestrafter Totalausfälle. Götz Kubitschek, Martin Sellner, Akif Pirinçci, Jürgen Elsässer, Michael Stürzenberger und viele weitere „politische“ Möchtegerns, die Angst um die weiße Herrenrasse und deren Vorherrschaft haben.

Natürlich ist es einfach peinlich und traurig, wenn wir heute vereinzelte Peg♥♥♥en*innen auf Plätzen stehen sehen, die verzweifelt die Deutschland-Fahne schwenken und nach einer Bühne für ihr Nazi-Gehabe suchen. Die großen Tage von Pegida sind vorbei.
AfD schließt an Pegida an

Aber: Pegida hat den Rechtsextremismus in Deutschland in die breite Öffentlichkeit getragen und wieder salonfähig gemacht. Die islam- und menschenfeindliche, völkische und rassistische Ideologie liegt längst in den Händen von Politiker*innen. Die Politik der AfD schließt sich in Schärfe und inhaltlicher Nähe zum Nationalsozialismus eins zu eins an die Forderungen von Pegida an. Und Werteunion und Teile der CDU und CSU springen auf den Zug auf.

Die Politik hat erst zugesehen, dann hat sie es zugelassen und nun sitzen Rechtsextreme in den Landtagen und im Bundestag.

Seit Pegida auf die Straße geht, gibt es einen deutlichen Anstieg bei Anschlägen auf Asylbewerberheime. Dresdner*innen mit Migrationshintergrund berichten, dass seit 2014 Alltagsrassismus stärker und sichtbarer geworden ist. Pegida bereitete den geistigen Boden für den Mordanschlag auf die damalige Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker. Nino Köhler, Redner auf einer Pegidakundgebung, werden zwei Bombenanschläge – auf eine Moschee und auf das Kongresszentrum in Dresden – zur Last gelegt. Kurz nach dem Mord an Walter Lübcke befragte die ARD Pegida-Demonstrant*innen zu dem Fall. Der Mord wurde mehrfach relativiert, ein Demonstrant sagte, im Vergleich zur linksextremen Gefahr sei ein Mord, „alle zwei, drei Jahre, aus irgendwelchen Hass-Gründen, relativ normal“. Ein anderer sagte, es handle sich ja um eine „menschliche Reaktion“. Denn: „Wie es in den Wald hinein gerufen wird, so schallt’s wieder raus.“ Ein anderer Demonstrant sagte: „Ich sehe den Herrn Lübcke als Volksverräter“.
Pegida: Die Abgründe Deutschlands

„Nicht Hitler, Göring, Goebbels und Himmler haben mich verschleppt und geschlagen. Nein! Es war der Schuster, der Nachbar, der Greisler, der Milchmann, der Postmann, der eine Uniform bekommen hat, eine Binde und eine Haube auf den Kopf, und dann glaubten, sie seien die Herrenrasse.“, sagte Karel Stojka, Ausschwitz-Überlebender.

Heute, zum fünften Geburtstag, marschieren sie wieder durch Dresden, schwingen Deutschland-Flaggen und skandieren menschenfeindliche Parolen. Das sind keine besorgten Bürger, denen man Verständnis entgegenbringen sollte. Das sind die Abgründe Deutschlands, die sich da auftun. „Man kann und darf mit diesen Leuten gar nicht mehr reden, es sollte nur noch darum gehen, ihnen das Handwerk zu legen“, rappt die Antilopen Gang in ihrem Song „Beate Zschäpe hört U2“. Vielleicht ist das alles, was man dazu noch sagen kann.
[close]


Hier der Ticker in der Zusammenfassung:
https://www.saechsische.de/plus/so-laeuft-der-demo-tag-in-dresden-pegida-herz-statt-hetze-5131081.html

D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1701 am: 21. Oktober 2019, 14:31:11 »
Die Lügenpresse meint, PEGIDA habe fertig:

Fertig vielleicht, nach dem, was ich da gestern gesehen habe, aber leider noch nicht tot, sondern zuckt noch ziemlich.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1702 am: 22. Oktober 2019, 01:38:45 »
Die Lügenpresse meint, PEGIDA habe fertig:

Fertig vielleicht, nach dem, was ich da gestern gesehen habe, aber leider noch nicht tot, sondern zuckt noch ziemlich.

Es gibt ja noch einiges anderes an unschöner "Folklore" in Dresden, das zwar auch fertig hat, aber leider nicht tot ist.
Zumindest ein paar Strafverfahren fallen allemal dabei ab.

Und Gratulation, bald soll der Lutz sogar vor dem Bundestagsuntersuchungsausschuss lügen dürfen.
So "hoch" zu kommen, das schafft nicht jeder.

https://www.saechsische.de/bachmann-soll-zum-amri-ausschuss-5131631.html
Zitat

Dresden

21.10.2019 18:50 Uhr
Bachmann soll zum Amri-Ausschuss

Lutz Bachmann hatte kurz nach dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt behauptet, er wüsste, wer der Attentäter sei.


Lutz Bachmann und das Fahndungsfoto von Anis Amri. © dpa/Bundeskriminalamt

Berlin. Die Grünen wollen den Pegida-Initiator Lutz Bachmann in den Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlag von 2016 vorladen. Ihr Antrag liegt dem "Spiegel" nach dessen Angaben vor. Der Initiator der islam- und ausländerfeindlichen Protestbewegung Pegida hatte wenige Stunden nach dem Anschlag auf Twitter behauptet, er habe eine "interne Info" aus der Berliner Polizeiführung, der zufolge der Täter "tunesischer Moslem" sei. Der Attentäter Anis Amri stammte tatsächlich aus Tunesien. Später gab Bachmann an, er habe keinen Informanten gehabt.

"Wir wollen herausfinden, wie es sein konnte, dass Herr Bachmann so früh, nämlich noch in der Tatnacht, erfahren hat, dass der Attentäter vom Breitscheidplatz ein Tunesier ist", sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, dem "Spiegel". Zwar gibt es dem Bericht zufolge bei CDU- wie SPD-Abgeordneten Vorbehalte gegen die Vorladung, in der Regel wird über Anträge zu Zeugenvernehmungen aber im Konsens entschieden. (dpa)
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1703 am: 29. Oktober 2019, 19:40:35 »
Der Dresdner Pegida-Mitgründer Lutz Bachmann wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Er hatte einen Haftbefehl weiterverbreitet.

Würde wieder in mehrere threads passen, aber infolge von Lügen-Lutzs Aktion eben hier.
So langsam kommen alle dran:


Zitat
„NICHT GEWUSST, WAS ICH TUE“:
Facebook-Beitrag zu Messerattacke geteilt: Frau muss zahlen
AKTUALISIERT AM 29.10.2019-16:23

Sie hat einen Facebook-Beitrag zur tödlichen Messerstecherei von Chemnitz geteilt. Darin war ein Haftbefehl gegen einen Verdächtigen zu sehen. Dafür muss eine 61 Jahre alte Frau nun zahlen.

Eine 61 Jahre alte Frau muss nach dem Teilen eines Facebook-Beitrags zu der tödlichen Messerattacke in Chemnitz 500 Euro an ein Kinderhospiz zahlen. Das Verfahren gegen sie sei bis zur Zahlung des Geldes vorläufig eingestellt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Bensheim zu einer Entscheidung des Gerichts.

Staatsanwaltschaft wie auch Verteidigung seien mit dieser Entscheidung einverstanden gewesen. In Chemnitz war im August 2018 ein 35 Jahre alter Deutscher von einem Syrer erstochen worden. Die Tat löste damals rechte Demonstrationen und fremdenfeindliche Übergriffe aus.

Nicht vorbestraft
Die 61 Jahre alte Frau hatte auf Facebook einen Beitrag geteilt, auf dem ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen zu sehen war. Hiermit soll die Frau nach Auffassung der Staatsanwaltschaft in Kauf genommen haben, dass die Unbefangenheit der Verfahrensbeteiligten sowie die für den Verdächtigen geltende Unschuldsvermutung gefährdet wurde.

Die Frau ist nach Angaben des Gerichtssprechers nicht vorbestraft. Sie habe angegeben, nicht gewusst zu haben, was sie tut. Zudem sei der Urheber des Facebook-Beitrags sehr milde bestraft worden.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/facebook-beitrag-zu-messerattacke-geteilt-frau-muss-zahlen-16457648.html
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1704 am: 30. Oktober 2019, 14:53:24 »
Und weil heute morgen schon so dämlich gefragt wurde auf FB: 11 Monate auf Bewährung hat's gegeben. Heute. Ganz frisch.  :)


Zitat
13:06 30.10.2019
Lokales Messerattacke von Chemnitz
Prozess wegen Geheimnisverrates: JVA-Beamter aus Dresden verurteilt

Ein Dresdner Justizbeamte hat den Haftbefehl im Fall der tödlichen Messerattacke in Chemnitz in den sozialen Medien veröffentlicht. Nun musste er sich wegen Geheimnisverrates vor Gericht verantworten.

Dresden
Im Prozess gegen einen Justizvollzugsbeamten aus Dresden wegen Geheimnisverrates ist ein Urteil gefallen: Der 40-Jährige ist mit einer Strafe von elf Monaten auf Bewährung davongekommen. Zuvor hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung eine Verständigung erzielt. Im Gegenzug für sein Geständnis sollte der 40-Jährige eine Strafe zwischen acht und zwölf Monaten erhalten, die zur Bewährung ausgesetzt wird, teilte das Amtsgericht Dresden am Mittwoch mit. Er war wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen und einer besondern Geheimhaltungspflicht angeklagt.

Der Beamte gestand, nach der tödlichen Messerattacke von Chemnitz im August 2018 den Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen fotografiert und verbreitet zu haben. Der Fall erregte damals bundesweit Aufsehen. Als Motiv gab er an, dass die Medien seinerzeit falsch berichtet hätten. „Ich habe einen Fehler begangen. Ich habe daraus gelernt. Mein ganzes Leben hat sich umgekrempelt. Es wird nie wieder passieren“, sagte er vor Gericht.

Der Wachmann hatte den Haftbefehl gegen einen verdächtigen Flüchtling mit vollem Namen und weiteren sensiblen Daten veröffentlicht. Der Tatverdacht gegen den Mann aus dem Irak bestätigte sich nicht. In dem Verfahren wegen des gewaltsamen Todes wurde später ein Syrer verurteilt. Der JVA-Beamte war vom Dienst suspendiert worden. Bei einem Strafmaß von unter 12 Monaten kann er nicht so ohne Weiteres aus dem Dienst entlassen werden.

 

Von RND/dpa
https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Prozess-wegen-Geheimnisverrates-JVA-Beamter-aus-Dresden-handelt-Deal-aus
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1705 am: 31. Oktober 2019, 09:06:13 »
Da sie aber zur Bewährung ausgesetzt ist muss er doch nicht hinter schwedische Gardinen?
 

Offline echt?

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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1706 am: 31. Oktober 2019, 09:14:47 »
Nein.
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1707 am: 31. Oktober 2019, 12:41:43 »
Das gehört doch eigentlich zwischenzeitlich in den AfD-Faden, oder? Schließlich ist Daniel Zabel (so heißt er und wird in anderen Medien auch entsprechend genannt) ja zwischenzeitlich in die Riege der "AfD Spitzenpolitiker" aufgestiegen.

Zitat
Die Verteidigung stritt eine fremdenfeindliche Gesinnung ihres Mandanten ab. Allerdings zitierte das Gericht auch aus einem Chat des Angeklagten mit Kollegen. Dabei hatte er wenige Tage nach den Ereignissen in Chemnitz von einem "Kanacken-Klatschen" geschrieben. Der Beamte ist vom Dienst suspendiert. Da die Strafe weniger als zwölf Monate beträgt, kann er aber nun nicht ohne Weiteres aus dem Dienst entlassen werden.

Trotz des laufenden Verfahrens wurde er von der AfD, die sich als Rechtsstaatspartei inszeniert, zur Kommunalwahl in Dresden im Frühjahr aufgestellt. Im Kommunalwahlprogramm durfte er das Kapitel "Ordnung und Sicherheit" vorstellen.

Der Beamte sieht sich, wie sechs andere Kollegen, noch mit anderen Ermittlungen konfrontiert. Denn aus dem Chatprotokoll ergeben sich nach Ansicht der Dresdner Staatsanwaltschaft Hinweise darauf, dass die Betroffenen ausländische Strafgefangene misshandelt haben. Deshalb wird wegen Verdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt.



Spoiler
Er hatte nach den tödlichen Messerstichen in Chemnitz den Haftbefehl an die Öffentlichkeit gebracht: Jetzt ist JVA-Bediensteter Daniel Zabel dafür verurteilt.

Ein Beamter des sächsischen Justizvollzugs ist am Mittwoch vom Amtsgericht Dresden wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der JVA-Bedienstete Daniel Zabel muss zusätzlich 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit leisten. Er ist nach Bekanntwerden der Vorwürfe vom Dienst suspendiert worden, kann nach dem Urteil aber nicht einfach entlassen werden. Allerdings wartet noch ein weiterer Prozess auf ihn.
Haftbefehl fotografiert und verbreitet

Daniel Zabel hatte sich Ende August 2018 per "Bild" selbst dazu bekannt: "Ich habe den Haftbefehl veröffentlicht". Tage zuvor war in Chemnitz Daniel H. an den Folgen eines Messerangriffs gestorben, die Tat hatte tagelange zum Teil gewalttätige Proteste ausgelöst, die dann auch zur Debatte um Menschenjagden führten. JVA-Bediensteter Zabel fotografierte damals den Haftbefehl mit dem Namen zweier Verdächtiger der Chemnitzer Tat. Darauf standen ungeschwärzt auch die Namen von Zeugen und Richtern. Er gab die Bilder weiter.

Das illegal verbreitete Dokument tauchte seinerzeit auf verschiedenen Internetseiten auf und wurde unter anderem von der rechtsextremen Organisation "Pro Chemnitz" und Pegida-Chef Lutz Bachmann veröffentlicht. Auch der AfD-Politiker Roland Gläser hatte das Dokument weiterverbreitet, erhielt einen Strafbefehl und musste sein Amt als Vorsitzender des Datenschutz-Ausschusses abgeben. t-online hatte damals exklusiv berichtet, dass noch weitere JVA-Beamte an dem Vorgang beteiligt waren. Auch gegen sie liefen Ermittlungen.
Unschuldiger am Internet-Pranger

JVA-Beamter Zabel hatte sich damals verteidigt, er habe zur Wahrheitsfindung beitragen wollen. Tatsächlich trat er in Interviews und auf Veranstaltungen als angeblicher Whistleblower auf. Am Mittwoch nannte er als weiteres Motiv eine angeblich falsche Berichterstattung der Medien. Weil durch ihn der Haftbefehl aber an die Öffentlichkeit kam, stand auch ein zunächst tatverdächtiger Flüchtling unschuldig am Pranger.

Im Gericht zeigte sich Zabel reumütig. "Ich habe einen Fehler begangen. Ich habe daraus gelernt. Mein ganzes Leben hat sich umgekrempelt. Es wird nie wieder passieren", sagte er dort.  Dem Urteil war eine Verständigung zwischen der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft voraus gegangen.
Staatsanwaltschaft sieht fremdenfeindliches Motiv

Im Gegenzug für ein Geständnis wurde das Strafmaß auf eine Bewährungsstrafe von acht bis zwölf Monaten und 150 Arbeitsstunden beschränkt. Zabel sagte später in einem Video, diese Lösung sei im März schon einmal besprochen worden. Er habe jetzt "auch innerlich einen Abschluss" finden wollen.

Staatsanwältin Susan Herold bescheinigte dem Beschuldigten in ihrem Plädoyer ein fremdenfeindliches Motiv. Bei einem deutschen Tatverdächtigen hätte er einen Haftbefehl nicht weitergegeben, hieß es. Die Verteidigung stritt eine fremdenfeindliche Gesinnung ihres Mandanten ab. Allerdings zitierte das Gericht auch aus einem Chat des Angeklagten mit Kollegen. Dabei hatte er wenige Tage nach den Ereignissen in Chemnitz von einem "Kanacken-Klatschen" geschrieben. Der Beamte ist vom Dienst suspendiert. Da die Strafe weniger als zwölf Monate beträgt, kann er aber nun nicht ohne Weiteres aus dem Dienst entlassen werden.

Trotz des laufenden Verfahrens wurde er von der AfD, die sich als Rechtsstaatspartei inszeniert, zur Kommunalwahl in Dresden im Frühjahr aufgestellt. Im Kommunalwahlprogramm durfte er das Kapitel "Ordnung und Sicherheit" vorstellen.

Der Beamte sieht sich, wie sechs andere Kollegen, noch mit anderen Ermittlungen konfrontiert. Denn aus dem Chatprotokoll ergeben sich nach Ansicht der Dresdner Staatsanwaltschaft Hinweise darauf, dass die Betroffenen ausländische Strafgefangene misshandelt haben. Deshalb wird wegen Verdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt.
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https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_86714212/chemnitzer-haftbefehl-geleakt-jva-bediensteter-verurteilt.html

https://www.saechsische.de/plus/jva-beamter-verurteilt-5134795.html
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1708 am: 13. November 2019, 19:44:29 »
Roessler macht ja in den diversen AfD- und Reichsbürgergruppen, sowohl bei FB als auch bei VK, fleissig Werbung für seine diversen Veranstaltungen.

Er "organisiert" (laut eigenen Angaben) ja auch gerne den "Schutz" von AfD-Versammlungen.

Spoiler

Duisburg.  Pegida NRW hat zu einer Demo in der Duisburger City aufgerufen. Bürgerwehren haben ihre Unterstützung zugesagt – und Hooligans im Schlepptau.

Die Duisburger Polizei erwartet am Sonntag ein arbeitsreicher Tag: Nach einer längeren Pause hat die islamfeindliche Gruppe Pegida NRW wieder eine Demo in der Innenstadt geplant. Unterstützung erhält sie nach eigenen Angaben von selbsternannten Bürgerwehren und aus der Hooligan-Szene. Die Organisation übernimmt ein Mann, der bereits wegen Beleidigung und Volksverhetzung angeklagt wurde.

Sonntag ist in Duisburg Demo-Tag: Nicht nur Pegida NRW“ und die pegida-nahe Initiative „NRW stellt sich quer“ haben gemeinsam eine Demo gegen „Terror und Gewalt“ angekündigt. Ihnen will sich das Bündnis „Duisburg stellt sich quer“ entgegenstellen. Für die Polizei bedeutet das schon im Vorfeld viele Stunden der Vorbereitung und Einsatzplanung. Die Einsatzleiter haben im Vorfeld mit Vertretern beider Seiten sogenannte Kooperationsgespräche geführt. Dabei ging es zum Beispiel um die Teilnehmerzahl und den Streckenverlauf.
Demo in Duisburg: Pegida NRW hat 300 Teilnehmer angemeldet

Pegida NRW hat 300 Teilnehmer bei der Demo angemeldet. Man erwarte aber deutlich mehr Teilnehmer, heißt es auf deutsche-patrioten.tv. Die Internetplattform steht Pegida nahe. Im Impressum ist Dominik Roeseler als Verantwortlicher genannt. Der parteilose Ratsherr in Mönchengladbach und Mitbegründer der „Hogesa“-Bewegung („Hooligans gegen Salafismus“) übernimmt am Sonntag die Versammlungsleitung.

Roeseler hatte 2018 für Schlagzeilen gesorgt, weil er die Mitarbeiterin einer Fastfood-Kette als „Kopftuch-Tussi“ und „Burka-♥♥♥“ im Internet verunglimpft hatte. In einem Verfahren wurde er wegen Beleidigung verurteilt. Offenbar hat er sich im Vorlauf der Veranstaltung intensiv um die Unterstützung rechter Bürgerwehren bemüht – zum Beispiel von der „Bruderschaft Herne“.
Demo
Auch diesmal soll der Hauptbahnhof Duisburg Treffpunkt für eine Pegida-Veranstaltung werden. Das Bild zeigt eine Versammlung vom Dezember 2018.
Pegida möchte durch Duisburg ziehen: Gegendemo angemeldet

Der Staatsschutz und die Polizei Herne ordnen die Vereinigung der Szene gewaltbereiter Fußballanhänger zu. Nach Informationen dieser Redaktion gehört die „Bruderschaft Herne“ zur organisierten Hooliganszene von Westfalia Herne. Bei den „Spaziergängen“ der „besorgten Bürger“ durch die Herner City, an denen unter anderem auch die Neonazi-Größe Siegfried Borchardt teilgenommen hat, fungierten Mitglieder schon als Anmelder.

Am Sonntag werden vermutlich auch die „Altenessener Jungs“ zu den Demonstranten gehören. Die Gruppierung organisiert in dem Essener Stadtteil regelmäßig „Stadtteilspaziergänge“. Ihnen wird, ähnlich wie den deutlich bekannteren „Steeler Jungs“, ein Zulauf aus der rechten Szene sowie der Hooligan-Szene von Rot-Weiss Essen nachgesagt.
Gegenveranstaltung von „Duisburg stellt sich quer“ startet am „Theater am Marientor“

Gizem Kockaya, Sprecherin des Bündnisses „Duisburg stellt sich quer“ hält die Teilnahme solcher Organisationen für „besorgniserregend“. „Sie sind aggressiver und gefährlicher als rechtspopulistische Parteien“, erklärt sie.

Das Bündnis hat deshalb am Sonntag eine Gegenveranstaltung mit 400 Demonstranten angemeldet. Ab 13.30 Uhr geht es vom Theater am Marientor zum Hauptbahnhof. Dort sollen bei einer Kundgebung um 15 Uhr unter anderem Mitglieder der Partie „Die Linke“ sprechen.
Bürgerwehren
Bürgerwehren wie die Steeler Jungs werden vom Innenministerium als neue Mischszenen aus Neonazis, Hooligans und Wutbürgern mit Sorge beobachtet.
Deckmantel des besorgten Bürgers statt Springerstiefel

Etwa eine Stunde zuvor möchten die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ ihre Demo mit einer Kundgebung auf dem Portsmouth-Platz am Hauptbahnhof abhalten. Danach startet ihr Marsch durch die Innenstadt.
Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt

Die genaue Route der beiden Demozüge verrät die Polizei im Vorfeld nicht. Laut der Behörde kann es aber ab 12 Uhr Uhr zu Behinderungen rund um den Hauptbahnhof kommen. Fahrgäste werden gebeten, den Bahnhof über den Osteingang oder den Busbahnhof zu betreten und zu verlassen.

Identitäre Bewegung
In einem Mannschaftswagen der Polizei Duisburg wurde am Rande einer Demo am 1. Mai ein Aufkleber der rechtsextremen Identitären Bewegung fotografiert.
Rechter Aufkleber: Polizei Duisburg entlastet ihre Beamten

Autofahrern, die auf der A 59 aus Richtung Norden kommen, wird empfohlen, an der Anschlussstelle Duisburg-Duissern abzufahren. Die Abfahrt Duisburg-Zentrum sperrt die Polizei ab 14 Uhr. Außerdem bleiben die Parkhäuser der „Galeria Kaufhof“ und des „Forums“ am Sonntag geschlossen. Man bemühe sich, Beeinträchtigungen für den am Donnerstag beginnenden Weihnachtsmarkt zu verhindern, heißt es von der Polizei.
Polizeipräsidentin äußert sich zu Demo-Sonntag in Duisburg

Polizeipräsidentin Elke Bartels sieht ihre Behörde im Vorfeld der Demonstrationen in der Pflicht, Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu ermöglichen. Sie erklärt: „Die Polizei wird diese Grundrechte schützen – das gilt auch für Rechtspopulisten und nicht verbotene rechtsextremistische Gruppierungen. Die persönliche Meinung der Polizeibeamten spielt dabei absolut keine Rolle.“
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https://www.waz.de/staedte/duisburg/pegida-demo-in-duisburg-rechte-hooligans-wollen-teilnehmen-id227639149.html
 
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Re: Pegida Blüten
« Antwort #1709 am: 13. November 2019, 19:57:38 »
Das wird was werden... aber da das praktisch in meinem Wohnzimmer stattfindet, werde ich mir das wohl mal ansehen, habe ja auch wenig Chancen, dem zu entgehen.
 
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