So verstrahlt, unkritisch und dümmlich seine wunderlichen Thesen auch sein mögen. Das nun schon über Tage fein portionierte Verbreiten von etlichen (teils schon vor Jahren aufgenommenen) Videoclips, die ständig neues Öl in die Diskussion gießen, ist gewiss kein Zufall, sondern Teil einer Strategie des Naidoo-Horst.
Wenn ihm nicht unversehens die Corona-Krise in die Quere gekommen wäre, wäre sein endgültiges Outing jetzt garantiert ein gewaltiges Fressen für die Medien geworden. BILD und Konsorten hätten tagelang mit Titelseiten wie "Xavier und die Satanisten", "Neues irres Video von Xavier Naidoo", "Spinnt Naidoo jetzt völlig" etc. aufgemacht. Und genau das war vermutlich auch der Plan.
Denn dann soll sein neues Album mit "patriotischen Liedern" erscheinen. Und bei seinem Selbstverständnis dürfte das wohl eine Ansammlung von kruden Volkstod-VT-Anti-"Eliten"-Texten werden bei denen man nur hoffen kann, dass er nicht zu tief in der Jauchegrube des Antisemitismus wühlt.
Insofern hat sein PR-Plan bisher schon funktioniert. Nur dürfte er sich doch gewaltig darüber ärgern, dass ein unscheinbares Virus ihm gut und gern mehr als 90 Prozent der Präsenz und Aufmerksamkeit, die er sonst gehabt hätte, geraubt hat.