Die alte Mär, dass man als Nicht-Deutscher dem deutschen Staat nichts schulde oder sogar "exterritorial" gegenüberstehe. Das gilt, streng genommen, nicht einmal für Diplomaten und deren Missionen.
Ich bin auch Ausländer ohne jegliche Beziehung zu irgendeiner deutschen Staatsangehörigkeit (auch zu keiner ehemaligen). Trotzdem muss ich, da ich einen Wohnsitz in Deutschland habe, hier auch Steuern bezahlen. Umgekehrt macht das meine Heimat auch mit Deutschen so, die dort wohnen. Meine Heimat kennt auch die Einrichtung der Quellensteuer: Wenn z. B. ein deutscher Musiker in meiner Heimat ein Konzert gibt und dafür eine Gage kassiert, kassiert der Staat "an der Quelle" gleich mit. Das macht er auch bei Zinsen, Dividenden u. dgl., im Grunde wie die Lohnsteuer in Deutschland, nur eben auch auf anderen Einkommensquellen.
Dies nennt man "Territorialitätsprinzip": Ein Staat bestimmt auf seinem Staatsgebiet, was dort läuft, und selbstverständlich erhebt er auch Steuern. Von unserer Klientel wird ja immer mal gerne auf die Drei-Elemente-Lehre der Staatlichkeit, auf die Montevideo-Konvention usw. verwiesen. Dabei ist dann ein eigenes Staatsgebiet immer auch ein wesentlicher Punkt, der einen Staat ausmacht. Tja, und hier in Deutschland ist eben das Staatsgebiet der BRD, die auch recht wirksam Staatsgewalt über dieses ihr Staatsgebiet ausübt.