So viele Milliarden hat Scientology nicht aber ein paar 1.000 Millionen Dollar ist der Psycho-Saftladen allemal wert. Der Grund warum sie auf der ganzen Welt Immobilien kaufen und für viel den Mitglieder abgepresstes Geld in dann so gut wie leerstehende "Ideal Orgs" verwandeln sind nur die Regularien der amerikanischen Steuerbehörde IRS. Eine steuerbegünstigte Kirche kann nämlich nicht unbegrenzt Geld anhäufen, sondern muss die Verwendung von Geldvermögen im Sinn ihrer Mission belegen.
Die Mitgliederzahlen sind auch sehr überschaubar, wenn man nicht auf die leise gewordene Propaganda der Co$ (Church of $cientology) hört, nach der mehr als 10 Millionen Menschen ihnen angehören würden (wobei sie jeden doppelt oder dreifach zählen, den sie mal auf der Straße angesprochen haben). Aktuell wird geschätzt, dass es in den USA nur noch ca. 25.000 Scientologen gibt und weltweit 10-15.000 weitere; also insgesamt nicht mehr als 40.000. Nur zu Zeiten ihrer maximalen Ausdehnung Anfang der 90er sollen sie um die 100.000 Mitglieder gehabt haben.
Auch das frühe und traurige Ende von Gründer Ron Hubbard, der als umnachteter Kettenraucher unter dem Einfluss von Psychopharmaka vor den Bundesbehörden auf einer Ranch versteckt gestorben ist, neidet ihm sicher keiner. (Alle Abhängigkeiten und insbesondere Psychopharmaka werden von Scientology - gemäß den Lehren von Hubbard - vehement abgelehnt).
Wonach der jetzige "Ecclesial Leader" David Miscavige sich einen zunehmend totalitären Führungsstil angeeignet hat und neben dem Co$-Geheimdienst OSA auch regelrechte Gefängnisse ("the hole" in Gold Base, Hemet) eingerichtet hat und eine Vielzahl von Personen dort und an anderen Orten "unter Verschluss" hält (darunter Hubbards Tochter Diana, seine eigene Frau Shelly und den nominalen Präsidenten der Church of Scientology).
Die Berichte über von ihm angestiftete sowie auch selbst verübte Misshandlungen an Mitgliedern der Co$ sind zahlreich und sehr übereinstimmend. Die Führungsebenen hat er mittlerweile schon das zweite Mal komplett über die Klinge springen lassen, um seine uneingeschränkte Machtposition zu sichern. Und der kontinuierliche Verfall der Sekte wird daher von den mittlerweile unzähligen Ex-Scientologen fast allein ihm zugeschrieben.
Wobei die Berichte derer, die in zweiter oder sogar schon dritter Generation in Scientology hinein geboren wurden, besonders krass und teilweise unvorstellbar sind. Scientology leugnet die Kindheit, weil alle - gemäß Hubbard - schon tausendfach wiedergeborene Thetanen sind. Daher werden Kinder wie Erwachsene behandelt, benötigen keine ernsthafte Ausbildung außer den Lehren von Hubbard und müssen auch bis zu 80 Stunden in der Woche für das Wohl der Oberen der Sekte schuften.
Ron Hubbard war ein größenwahnsinniger Angeber, eine Heulsuse und ein Hasadeur mit so einigen lockeren Schrauben, also unserem Deppenkönig nicht unähnlich. Er war auch ein Betrüger und zwei Jahre nach seinem ersten großen Erfolg war er vollkommen pleite und auf der Flucht vor seinen Gläubigern. Aber er hatte oft schlicht eine große Menge Glück, war vermutlich skrupelloser und konnte wohl besser als Fitzek viele sich aufopfernde Personen rücksichtslos für seine Zwecke missbrauchen. Außerdem hat er zwar unzählige Gerichte mit den absurdesten Anklagen beschäftigt aber sich selbst nie einem gestellt, sondern jahrelang auf seinen Schiffen auf der Flucht gelebt.
Wobei die Co$ aber auch schon früher nicht immer und überall erfolgreich war. In Deutschland fristet sie seit Jahrzehnten ein vehement befeindetes Schattendasein, dass dem Management von Scientology so unbegreiflich ist, dass sie Petitionen über das US-Außenministerium und an die UN richten, um sich über die bösartige "religiöse Verfolgung" in Deutschland zu beschweren. Dabei liegen die Gründe für das wirklich erstaunlich abgrundtief schlechte Image der Co$ in Deutschland ganz woanders und dürften manche überraschen. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.