Nach meiner Erfahrung sind insbesondere Personen, die stets über wenig Geld verfügt haben, gefährdet wenn sie unversehens zu großen Vermögen kommen. Die Liste von Lottogewinnern und Erben, die schon wenige Jahre nach "ihrem Glück" völlig verschuldet sind, ist erstaunlich lang.
Wobei es neben der Unerfahrenheit im Umgang mit Reichtum laut Psychologen auch eine Rolle spielen soll, wie "angemessen" man sein Glück empfindet. Wer bewusst oder unbewusst das Gefühl hat, dass ihm das Zugefallene eigentlich nicht zusteht, soll ein viel höheres Risiko laufen, es umgehend wieder zu verlieren. Dies ist oft bei Geschäftsleuten zu beobachten, die es gar nicht so selten erst nach einem großen Glücksgriff fertig bringen, ihre vorher gut laufende Firma zu ruinieren.
Außerdem habe ich allgemein die Erfahrung, dass die meisten Menschen gerade bei den wirklich großen Transaktionen, die man selten im Leben macht (Hauskauf etc.), erstaunlich unvorsichtig sind. Wegen einem preiswerteren Yoghurt wird durch die halbe Stadt gefahren. Aber wenn es um Hunderttausende geht, vertraut man blind der Bank bei der man ist oder Beratern und Freunden von denen man meint, dass die sich mit so etwas auskennen. Die bei Kleinigkeiten oft geübte Intelligenz sich umfassend zu informieren und verschiedene Angebote einzuholen, versagt seltsamerweise ganz oft bei den Dingen, wo es wirklich darauf ankommt.
Das erkläre ich mir damit, dass man sich eigentlich überfordert fühlt und dann mehr zu einer Entscheidung nach Bauchgefühl neigt bzw. die Entscheidung gern in die Hände von Menchen legen möchte, denen man eher zutraut das Richtige zu tun als sich selbst.