Es verblüfft mich noch immer, wie man ausgerechnet bei Polizei oder Zoll arbeiten kann, als Beamter!
(...)
Wie geht das? Ich versteh's nicht.
So sehr wundert mich das nicht, denn rechte Gesinnungen, Reichsbürger in allen Varianten und solche Behörden teilen durchaus eine Zielgruppe Mensch.
Eben jene die sich von klaren Hierarchien, mit eindeutigen Prozessen und wenig Veränderungen angezogen fühlen.
Am Anfang mag es nur die Grundgesinnung gewesen sein, was erstmal unkritisch ist, aber dann hat sich das vermutlich schleichend in eine falsche Richtung entwickelt.
Eventuell bekam man nicht ausreichend Anerkennung, wurde nicht befördert oder übergangen, hatte das Gefühl unfair behandelt zu werden (egal ob beruflich oder privat).
Dann kann es schon unbemerkt und schleichend zu einem Gesinnungswechsel kommen.
So Menschen werden nicht kündigen, da sie einerseits nicht gerade durch Flexibilität glänzen und daher lieber in einer gewohnten Struktur bleiben.
Anderseits fühlt man sich dann schnell als wichtiger Maulwurf Widerstandes, der mit seiner Position andere Widerstandskämpfer unterstützen kann und dafür seine Karriere (in manchem Wahn auch mutmaßlich das eigene Leben) riskiert.
Vermutlich bekommt man in seiner Filterblase auch entsprechend Jubel direkt oder indirekt, eventuell als der Insider im Hintergrund der zur eigenen Sicherheit nicht direkt in Erscheinung tritt (quasi eine sehr wichtige Graue Eminenz).
Sprich selbst wenn man den eigenen Arbeitgeber ablehnt gibt es, aus eigener Sicht, viele Gründe doch dort zu bleiben.