Man muss bei der Angelegenheit leider der Tatsache ins Gesicht sehen, dass es nach 1945 keinen vollständigen Schnitt zwischen dem 3 Reich und der BRD gegeben hat. Viele ehemalige NS-Funktionäre blieben in Amt und Würde und damit blieb auch die Ideologie lebendig, wenn auch unter dem Teppich.
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In der DDR war das nicht anders, genaugenommen sogar noch ausgeprägter.
Eine der großen Lebenslügen der DDR war, daß man mit all dem nichts zu tun hatte. Alle Nazis lebten im Westen und der eigene Staat war eine saubere antifaschistische Gemeinschaft.
Dem war nicht so. Abgesehen davon, daß die (Exil)Kommunisten, die die DDR nach Moskaus Vorgaben aufgebaut haben, immer nur ein winziger Zirkel waren, gab es zu jeder Zeit Nazis in der DDR, alte und ab den 70er Jahren zunehmen neue.
Außerdem hat in der DDR nie eine Aufarbeitung stattgefunden, wie im Westen nach 1968, bzw. in kleinerem Ausmaß in Folge der Auschwitz-Prozesse Anfangs der 60er, nach den Historikerdiskussionen in den 80ern oder auch der TV-Serie "Holocaust" 1979.