Autor Thema: Joachim Widera / Deutsche Zukunft  (Gelesen 5288 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #15 am: 12. Dezember 2017, 12:37:21 »
Oh, um 6.00 h war schon Wecken!

Und dann hat man ein wenig durchgelüftet ...   ;)
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Pantotheus

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #16 am: 12. Dezember 2017, 13:48:01 »
Ach, der Joachim Widera mal wieder. Leider gab es bis jetzt keine Info, ob er es in den Verwaltungsrat geschafft hat.

https://www.bvb.ch/de/unternehmen/verwaltungsrat/
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Offline Schnabelgroß

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #17 am: 12. Dezember 2017, 14:19:08 »
Aber klar, wenn man so nett auf sich aufmerksam macht:   ;D

Zitat
...
In den Medien hatte der Mann damit geprahlt. Polizei und Staatsanwaltschaft nahmen daraufhin Ermittlungen auf.
Ich weiß nicht ob es vorne schon da war, ein Interview der Badischen Zeitung mit Widera - Inzwischen hab ich es gefunden https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=3885.msg144363#msg144363
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/ein-reichsbuerger-ueber-die-geschichte-seinen-pass-und-die-presse--144535569.html
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2017, 16:01:42 von Schnabelgroß »
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Offline Pantotheus

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #18 am: 12. Dezember 2017, 21:50:15 »
Nur als bescheidene Hintergrundinformation: Was Widera da herausposaunt hat, ist so erstaunlich nicht und bedeutet keineswegs, dass die Schweiz seinen Fantasiepass anerkennen würde. Man kann sich aber im Raum Basel problemlos auch über längere Zeit über die Grenzen begeben, ohne überhaupt ein Ausweispapier vorzeigen zu müssen. Eine Zeit lang wohnte ein Bekannter von mir in Basel und überschritt andauernd die Grenze. Der Schweizer Zoll händigte ihm bald einmal ein Karte aus, die er hinter die Windschutzscheibe legen sollte, damit er bei der Einreise in die Schweiz nicht kontrolliert würde. Für das, was er möglicherweise im Wagen beförderte, hat man sich damals, in der Vor-Schengen-Zeit, gar nicht interessiert.
Ich kenne auch persönliche Fälle, die ohne gültiges Ausweispapier die Grenze überschritten haben. Auch selbst habe ich schon mehrfach die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz überschritten und wurde dabei zwar beobachtet, aber nicht einmal angesprochen. Auf diese Weise ist es natürlich leicht zu behaupten, man habe mit einem Fantasiepass die Grenze überschritten. Es kann natürlich auch vorkommen, dass jemand von Zoll oder Grenzwache plötzlich Lust hat, einen zu überprüfen. Wenn man dann kein gültiges Reisedokument bei sich hat, findet man sich alsbald in der Obhut der deutschen Bundespolizei wieder.
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Offline theodoravontane

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #19 am: 15. Dezember 2017, 02:40:21 »
Ich kenne auch persönliche Fälle, die ohne gültiges Ausweispapier die Grenze überschritten haben. Auch selbst habe ich schon mehrfach die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz überschritten und wurde dabei zwar beobachtet, aber nicht einmal angesprochen. Auf diese Weise ist es natürlich leicht zu behaupten, man habe mit einem Fantasiepass die Grenze überschritten.
Die Geschichte mit dem Bekannten, der damit angeblich nach Brasilien kam, stinkt doch auch. Mathias Mogler ... Nomen est omen, würde ich mal sagen.
Leider finde ich die PDF aus Bild im zweiten Beitrag von @Aloysius nicht mehr, die hätte ich mir gerne mal angeschaut.

Wo ich persönlich das kalte  :puke: bekomme, ist sowas: http://deutsche-zukunft.net/unterrichtsmaterial-an-schulen/
Die nehmen ihre Sache leider sehr ernst und wollen Kinder und Jugendliche indoktrinieren. Hoffentlich ist kein Lehrer so blöd, sich auf den Schwachsinn einzulassen.

Ist Joachim W. Graf von Wittgensteyn eigentlich schon bekannt? Im Wiki habe ich ihn nicht gefunden, er scheint aber, wenn man den Metatags im PDF Glauben schenken mag, der Verfasser von "Täuschung des deutschen Volkes" zu sein, auch wenn er im Text selbst nicht erwähnt wird. Der Herr Graf hat auch ein Büchlein geschrieben: https://deutsche-literaturgesellschaft.de/produkt/der-simulierte-staat-joachim-w-graf-von-wittgensteyn/

Edit: Ich glaube, das ist ein Pseudonym von Widera. Bei Xing hat der Projektentwickler Wittgensteyn nämlich das gleiche Profilbild wie Widera bei Facebook ...
Edit 2: Definitiv. Siehe Anhänge fb_widera.jpg und xing_wittgensteyn.jpg. Ist irgendwie auch logisch, daß sich der Joachim Widera zum Joachim W. Grafen von Pusemuckel macht. Des g'hört wohl so in "besseren" Reichsdeppenkreisen.
Und nochmal Edit (ich höre jetzt auf, versprochen): Den Mogler habe ich auch gefunden. Der Kerl ist die Karriereleiter hinaufgefallen und ist jetzt Generalkonsul:
Spoiler
Erstes Konsulat der Exilregierung Deutsches Reich in Brasilien eröffnet
Matthias Mogler
Generalkonsul
Exilregierung Deutsches Reich
Rua Pastor Germano Ritter, 335
Parque Ortolândia
13187-050 Hortolandia
Brasilien
[close]

An der Adresse steht laut Google Maps ein würdiges Gebäude für das erste Generalkonsulat dieser ehrwürdigen Exilregierung. Siehe botschaft_dz.jpg
Immerhin befindet sich, sollte er vom Glauben abfallen, direkt gegenüber eine Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Gut, die Nummer auf dem Gebäude links passt nicht ganz, aber eine andere Nr. 335 habe ich auch nicht gefunden und Google behauptet, es sei das nach hinten abgesetzte Gebäude.
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2017, 04:01:28 von theodoravontane »
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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #20 am: 15. Dezember 2017, 08:32:55 »
An der Adresse steht laut Google Maps ein würdiges Gebäude für das erste Generalkonsulat dieser ehrwürdigen Exilregierung.
Das erinnert sowohl an das würdige Bankhaus der WERE Bank als auch an  das "GCLC-The Court House"  :like-a-sir:
Siehe  https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=4217.msg146463#msg146463

Und @theodoravontane: danke für die Infos; der Projektentwickler läuft in unserem "Pranger"- Wiki ja noch unter der Kategorie "unvollständig"  》 :typing:
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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #21 am: 15. Dezember 2017, 11:52:36 »
Und @theodoravontane: danke für die Infos; der Projektentwickler läuft in unserem "Pranger"- Wiki ja noch unter der Kategorie "unvollständig"  》 :typing:
Gerne. Ich nehme mich der Sache auch gerne an und ergänze es im Wiki. Dann habe ich dort auch endlich mal was gemacht :)
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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #22 am: 15. Dezember 2017, 17:14:30 »
So, ich hab mal ergänzt, was ich wusste :)
Bei einer Sache war ich mir allerdings nicht sicher, seine "Firma" EUIBC ist für mich, zumindest bei schneller Suche, nicht auffindbar, für seine deutsche-zukunft-Domain ist eine Adresse EUIBC@ bei einem Freemailer hinterlegt. Das alles deutet für mich darauf hin, daß es diese Firma nicht gibt, sie mithin ein Hirngespinst wie das Deutsche Reich ist. Allein, sollte ich das dazu schreiben oder ist das zuviel Spekulation? Nur weil ich etwas nicht nachweisen kann heißt das ja nicht, daß es nicht existiert :)

Sollte ich meinen Sermon übrigens an der falschen Stelle eingepflegt oder sonst was verbockt haben, bitte ich das zu entschuldigen. Wikis sind Neuland für mich :D

Und so als kleiner Lacher zum Wochenende, unter https://personensuche.dastelefonbuch.de/Nachnamen/W_graf findet sich dies:
Zitat
Sprachen Deutsch Muttersprache , Englisch Gut , Französisch Grundkenntnisse
Ja , (sic!) das merkt man.
Wieso können diese Deppen, die sich als die wahren, die einzig echten Deutsche fühlen, es mit ihrem Gewissen vereinbaren, ihre Muttersprache so zu vergewaltigen?

Ist Euch denn gar nichts peinlich?
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2017, 18:47:45 von theodoravontane »
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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #23 am: 16. Dezember 2017, 11:32:53 »
Peinlich ist natürlich, wenn ich mich über die magelhaften Deutschkenntnisse der Reichis mokiere und umgehend selbst Fehler mache  ;D

Off-Topic:
Gibt es Erfahrungswerte, wie lange die Freischaltung von Änderungen im Wiki üblicherweise dauert und werde ich per Mail informiert, wenn sie abgelehnt oder angenommen wurden?
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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #24 am: 16. Dezember 2017, 13:19:00 »

Off-Topic:
Gibt es Erfahrungswerte, wie lange die Freischaltung von Änderungen im Wiki üblicherweise dauert und werde ich per Mail informiert, wenn sie abgelehnt oder angenommen wurden?

Sollte eigentlich nicht lange dauern, aber wir haben seit kurzem eine Moderations-Schleuse, an die man sich erst gewöhnen muß, denn Änderungen werden nicht automatisch im Änderungsprotokoll angezeigt, sondern erst, wenn sie von einem Moderator überprüft werden. Auf der Moderatorseite muss aber erst mal jemand nachschauen.

... ist für Dich aber nicht mehr wichtig, da Du von nun an der Moderation nicht mehr unterstehst (automoderated user).
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 
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Offline Gutemine

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #25 am: 17. Dezember 2017, 04:46:25 »
Man ermittelt weiter und will klagen...
Spoiler
"Reichsbürger" muss Strafe fürchten
René Zipperlen

Von René Zipperlen

So, 17. Dezember 2017

Südwest

Der Sonntag Ermittlungen wegen Urkundenfälschung.

Die Staatsanwaltschaft Lörrach hat die Rheinfelder Wohnung eines Mannes durchsuchen lassen, der sich als Bürger des Deutschen Reiches bezeichnet. Ihm wird Urkundenfälschung vorgeworfen, weil er in Zeitungsinterviews, auch gegenüber dem Sonntag , behauptet hat, einen Pass des Deutschen Reiches im Grenzverkehr und bei Flügen eingesetzt zu haben.

Die Bundespolizei hatte sich für den Einsatz Verstärkung von Spezialkräften geholt, nachdem es von sogenannten "Reichsbürgern" zuletzt zu gewalttätigen Angriffen mit Feuerwaffen gegen die Polizei gekommen war. Der Einsatz in Rheinfelden lief aber friedlich ab, die Polizei traf den Mann beim Verlassen seiner Wohnung an und beschlagnahmte die betroffenen Dokumente sowie weiteres Material, wie Sprecher Helmut Mutter auf Nachfrage bestätigte. Waffen wurden demnach bei dem Mann keine gefunden.

Urkundenfälschung kann nach dem Strafgesetzbuch mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Allerdings war die Rechtsprechung bei ähnlichen Fällen, in denen "Reichsbürger" ihre eigenen Fantasieausweise ebenfalls im Rechtsverkehr eingesetzt hatten, uneinheitlich, wie ein Sprecher der Lörracher Staatsanwaltschaft erklärt.

Bei der rechtlichen Beurteilung und den laufenden Ermittlungen müsse zur Feststellung des Tatbestandes der Urkundenfälschung dabei nicht zwingend nachgewiesen werden, dass der gefälschte Ausweis tatsächlich benutzt wurde. Entscheidend sei, so die Behörde, ob eine Täuschungsabsicht vorhanden sei. Und die öffentlichen Aussagen des Beschuldigten legten nahe, dass er die Urkunde zum Zwecke der "Täuschung im Rechtsverkehr" besaß. Dabei müsse allerdings berücksichtigt werden, dass das Dokument "objektiv zur Täuschung geeignet sei", also einem echten Pass ähnele. Das ist auf den ersten Blick beim "Reisepass" des beschuldigten Rheinfelders der Fall. Im Interview mit dem Sonntag hatte der Mann im November erklärt, sich mehrmals erfolgreich mit dem Pass ausgewiesen zu haben. Die mit einer Klageerhebung Anfang 2018.rené zipperlen
[close]
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/reichsbuerger-muss-strafe-fuerchten--146778978.html
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Offline Gutemine

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #26 am: 24. März 2019, 08:57:55 »
Der hübsche Ausweis, der viele "Reichsbürgerartikel" in der "Lügenpresse" ziert und der ja aus dem Hause Lorenz stammt, kostet Joachim Widera 70 Tagessätze á 120 Euro. Die höhe des Tagessatzes verdankt er seinem Einkommen in der Schweiz.  ;D

Spoiler
Eine "fremde Gedankenwelt"
Toni Nachbar

Von Toni Nachbar

So, 24. März 2019

Südwest

Der Sonntag Urkundenfälschung Urteil gegen Rheinfelder mit Pass des Deutschen Reiches bestätigt.

 Weil er einen Reisepass und einen Personalausweis mit der Aufschrift "Deutsches Reich" benutzt, wurde Joachim W. aus Rheinfelden vom Amtsgericht Lörrach wegen Urkundenfälschung zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt. Im Berufungsverfahren vor dem Freiburger Landgericht wurde diese Strafe noch erhöht.
Gleich drei Justizbeamte sichern die Eingangstür zu einem kleinen Verhandlungssaal im Freiburger Landgericht. Dabei sitzen nur vier Besucher auf den Zuschauerplätzen, die sich für das Berufungsverfahren gegen den verurteilten Urkundenfälscher Joachim W. interessieren. Der Mann, der sich als Bundesvorsitzender der Partei Deutsche Zukunft ausgibt und vermutlich der Reichsbürger-Bewegung nahesteht, betritt im schwarzen Anzug den Saal. Ehe Richter Martin Bellm und die zwei Schöffen erscheinen, zieht er sich rasch eine Gelbweste über. Warum – wird ihn während der Verhandlung jedoch niemand fragen.

Mit einer Frage beginnt der Berufungsprozess dennoch: "Wer sind Sie?" ruft Joachim W. zur Begrüßung dem Richter zu und bekommt den Hinweis, er dürfe hier nur reden, wenn er gefragt würde.

Der Redebedarf des in erster Instanz vom Lörracher Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen à 80 Euro Verurteilten ist jedoch gewaltig. Der in Basel angestellte Busfahrer, Jahrgang 1961, hat einen Stapel Papiere vor sich liegen: Texte zum Völkerrecht, Urteile anderer Gerichte, sogar einen Brief des ehemaligen Bundesinnenministers Otto Schily. Ihr Inhalt soll die Ansicht Joachim W.s unterstützen, wonach das 1871 gegründete Deutsche Reich nie untergegangen sei. Deshalb fordert er für sich das Recht, Ausweise mit der Aufschrift "Deutsches Reich" zu tragen, schließlich sei die BRD kein "wirklicher" Staat. Und er belehrt Richter Bellm, dass dies nichts mit einer Sympathie für das Dritte Reich zu tun habe, sondern mit einer aus seiner Sicht historischen Folgerichtigkeit: "Meine Vorfahren waren Bürger des Deutschen Reiches", ruft Joachim W., "auch ich habe das Recht . . ." Prompt unterbricht ijn Richter Bellm und ermahnt Joachim W., sich zu mäßigen.

In Interviews mit dem TV-Sender Arte sowie Zeitungen, darunter auch Der Sonntag , hatte Joachim W. seine Deutsches-Reich-Ausweise gezeigt und erklärt, sie wären ihm von einer in Berlin ansässigen "Exilregierung" ausgestellt worden. Das Prahlen mit deren Benutzung in Österreich und Brasilien brachte ihm eine Hausdurchsuchung durch die Bundespolizei ein, die Beschlagnahmung der Papiere sowie den verlorenen Prozess vor dem Lörracher Amtsgericht.

Nun vor dem Freiburger Landgericht fordert Joachim W. einen Freispruch. Zuerst argumentiert er juristisch: Bei einem Rechtsanwalt habe er sich schlau gemacht, ob es strafbar sei, bei der Berliner "Exilregierung des Deutschen Reiches" Pass und Ausweis zu bestellen. "Nicht mal eine Ordnungswidrigkeit" sei dies, habe man ihm geantwortet, denn es gebe Urteile deutscher Gerichte zu solchen Papieren: Darin seien sie als "Micky-Maus-Ausweise" eingestuft worden, die es nicht wert seien, dass sich die Justiz damit beschäftige.

Doch damit will sich Joachim W. nicht zufriedengeben. Ihm komme es darauf an, vor Gericht zu sagen, dass das Grundgesetz keine Verfassung sei, die das Parlament eines souveränen Staates verabschiedet habe: "Die Bundesrepublik und die DDR waren Betriebsunfälle der Geschichte. Kein Volk der Erde kann akzeptieren, dass ihm fremde Mächte eine Verfassung diktieren." Und: "Kein Friedensvertrag regelt das Verhältnis zwischen Deutschland und den Siegermächten."

Doch: Ein Berufungsverfahren vor einem Landgericht ist kein Seminar für Deutsche Geschichte und auch keines für Völkerrecht. Staatsanwältin Theresa Barth geht in ihrem kurzen Plädoyer auf Joachim W.s Argumentation nicht ein: Für sie stehe fest, dass der Angeklagte gefälschte Ausweise benutze, auf der Fahrt zur Arbeit in die Schweiz, bei Reisen nach Österreich und Brasilien. Mit Vorsatz habe er diese gefälscht, und sie seien echten Pässen und Ausweisen zum Verwechseln ähnlich. Deshalb sei Joachim W. zu bestrafen. Weil er in der Schweiz als städtischer Busfahrer sehr gut verdiene, soll die Geldstrafe noch höher ausfallen als vor dem Lörracher Amtsgericht.

"Dann sitzen Sie auf der Anklagebank"

Frank-Ulrich Kühn, der Anwalt Joachim W.s, bemüht sich, dem Gericht klarzumachen, dass es über eine Lappalie urteile. Schließlich gehe es seinem Mandanten um das Recht, frei seine Meinung kundzutun. Dessen Ansichten bräuchte man nicht zu verstehen, aber das Recht der freien Meinungsäußerung sei so weit zu fassen, dass die Gedanken eines Joachim W. darin Platz fänden. Aber der möchte so harmlos nicht sein. Genüsslich fragt er beim letzten Wort Richter und Staatsanwältin: "Wie stehen Sie da, wenn das nie untergegangene Deutsche Reich wieder seine volle Souveränität erreicht? Dann sitzen Sie auf der Anklagebank – wegen Hochverrat."

Nur zehn Minuten berät Richter Bellm mit seinen beiden Schöffen. Dann verkündet er das Urteil der Kammer: Joachim W. wird nun zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen à 120 Euro verurteilt. Sein Einkommen in der Schweiz rechtfertige eine derart hohe Geldstrafe,

In der Urteilsbegründung ist von Völkerrecht und deutscher Geschichte keine Rede. "Auch über das Recht der freien Meinungsäußerung hatten wir nicht zu urteilen", sagt Richter Bellm. Und noch so viel: "Ihre Gedankenwelt ist uns fremd."

Joachim W. aber sei als vorsätzlicher Urkundenfälscher Straftäter. Und alles andere als einer, bei dem man Unwissenheit als strafmildernd gelten lassen könne: Denn der Rechtsanwalt, der ihn einst beraten hatte, werbe auf der eigenen Internetseite mit dem Hinweis, die Bundesrepublik wäre nicht mehr als eine Erfindung: "Damit war Ihnen klar, dass er der Reichsbürger-Bewegung nahesteht."
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Offline Caligula

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #27 am: 21. April 2019, 16:21:14 »
Ich habe mir erlaubt, das heute etwas zu sortieren und zu ergänzen. Quellenbeschreibungen geändert, doppelte zusammengefasst, Direktverlinkungen und tote Links rausgenommen und textlich etwas erweitert.
Immer eine Gelegenheit die Freaks auch hier im Forum wieder zu pushen. Nicht dass einer zu kurz kommt.
Außerdem habe ich heute beim Eier suchen wieder fast alles platt getreten und wurde angehalten mir eine andere Beschäftigung zu suchen, bis es Essen gibt. :whistle: Frechheit.
https://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Joachim_Widera
Die Wittgensteyns müssen oft herhalten für Namensmissbrauch.

Ich habe mir auch erlaubt eine Mail an den Beck-Verlag zu senden, da bin ich sehr guter Kunde. Die haben den Honk tatsächlich im Programm.
Und gefragt ob sie das nötig haben. Artikel-Links und Bericht über die Verurteilung gleich mitgeschickt. Viel versprechen tue ich mir nicht, aber wer weis...
 
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Offline Brüllaffe

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Re: Joachim Widera / Deutsche Zukunft
« Antwort #28 am: 21. April 2019, 21:15:15 »

https://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Joachim_Widera
Die Wittgensteyns müssen oft herhalten für Namensmissbrauch.

Ich habe mir auch erlaubt eine Mail an den Beck-Verlag zu senden, da bin ich sehr guter Kunde. Die haben den Honk tatsächlich im Programm.
Und gefragt ob sie das nötig haben. Artikel-Links und Bericht über die Verurteilung gleich mitgeschickt. Viel versprechen tue ich mir nicht, aber wer weis...

Das liegt wohl eher am berühmten Philosophen. Klingt halt nur intellektueller aus als Graf von Ziegenpups.

Ansonsten völlig richtig. Deutschlands großer Wissenschaftsverlag sollte keine Schnittmengen mit Kopp und Konsorten aufweisen.
„These are attacks by Democrats willing to do anything to stop the almost 75 million people (the most votes, by far, ever gotten by a sitting president) who voted for me in the election—an election which many people, and experts, feel that I won. I agree!“ anonymous
 
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