Autor Thema: Deutschland - Ein besetztes Land?  (Gelesen 3920 mal)

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Rhombendodekaeder

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Deutschland - Ein besetztes Land?
« am: 3. März 2014, 18:38:41 »
Hallo, hallo, liebe Sonnenstaatler,

ich stoße öfters in manchen Diskussionen auf die die Aussage, dass Deutschland technisch gesehen (immer noch) ein besetztes Land sei, da es diverse US-Militärbasen gäbe, für die wir - sprich: die Regierung - auch noch Unterhalt zahlen müssen. Ebenso gab es in der Vergangenheit wohl mal den Fall, dass div. US-Einrichtungen nur von US-Architekten und -Bauarbeitern gebaut werden durften, jegliche deutsche Teilhabe an dem Bauprojekt (ich glaube es war in Berlin, leider kann ich mich da nicht ganz so sehr dran erinnern) war untersagt.

Was mich interessiert, ist eure Meinung zu dem Thema, ob die BRD noch durch die USA besetzt sind oder nicht (laut Wiki machen die meisten US-Basen ohnehin spätestens 2015 dicht).

xoxo,

 Rhombendodekaeder
 

Offline Illuminatus

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Re: Deutschland - Ein besetztes Land?
« Antwort #1 am: 4. März 2014, 09:00:34 »
Die Basen befinden sich hier im Rahmen der deutschen NATO-Mitgliedschaft, das hat mit Besatzung nichts zu tun. Das sind Verträge, die gekündigt werden können. Was allerdings etwas dämlich wäre, da sowohl die Regionen von diesen Basen erheblich profitieren als auch Deutschland insgesamt, das sich seinen vergleichsweise unterdimensionierten Militäretat ohne den Schutz des großen Bruders USA gar nicht mehr leisten könnte.
"Exstirpation des deutschen Geistes zugunsten des »deutschen Reiches«." - Friedrich Nietzsche in Unzeitgemäße Betrachtungen
 

Offline kairo

Re: Deutschland - Ein besetztes Land?
« Antwort #2 am: 4. März 2014, 09:56:35 »
Ebenso gab es in der Vergangenheit wohl mal den Fall, dass div. US-Einrichtungen nur von US-Architekten und -Bauarbeitern gebaut werden durften, jegliche deutsche Teilhabe an dem Bauprojekt (ich glaube es war in Berlin, leider kann ich mich da nicht ganz so sehr dran erinnern) war untersagt.

Die Immobilien für die NATO-Truppen sind deutsches Eigentum. Die Gebäude werden von deutschen Steuergeldern gebaut und bleiben in Bundesbesitz, auch wenn sie den NATO-Truppen zur Nutzung überlassen werden. Wenn die mal abziehen, kann der Bund wieder frei darüber verfügen. So kann man es hier in Berlin sehen. Berlin war ja bis 1990 wirklich besetzt. In den ehemals alliierten Kasernen sitzen heute entweder die Bundeswehr oder andere Behörden des Bundes oder des Landes, oder private Unternehmer, oder es wurden Wohnungen gebaut. Das ehemalige Krankenhaus der US-Armee ist immer noch Krankenhaus - für normale Berliner, es gehört zur Uni.

Das ist alles in den Verträgen geregelt, die im Rahmen der NATO den Aufenthalt fremder Truppen regeln, und hat mit Besatzung nichts zu tun. Sowohl diese Verträge als auch die NATO-Mitgliedschaft insgesamt lassen sich kündigen. Mit einer Besatzung ist das nicht so einfach.

Was du meinst, war möglicherweise die US-Botschaft in Berlin. Da haben die Amis in der Tat wegen der Sicherheit einen Riesenwirbel gemacht. Viel hätte nicht gefehlt, und sie hätten noch das Brandenburger Tor abreißen lassen. Aber das ist ein völlig anderes Rechtsgebiet. Gelände und Gebäude einer Botschaft unterliegen der diplomatischen Immunität, nicht dem Truppenstatut. Der Bauherr kann immer bauen lassen, wen er will (in diesem Fall war ja die US-Regierung der Bauherr, nicht der Bund). Aber nach meiner Erinnerung hatten auch an diesem Projekt deutsche Baufirmen einen wesentlichen Anteil. Nur die Feinheiten der Ausstattung haben die Amerikaner dann wohl lieber selbst in die Hand genommen.

Aber sie konnten nicht machen, was sie wollten. Es gab jede Menge hin und her mit dem Senat über das Projekt. Immunität bedeutet nämlich nicht Exterritorialität.
 

Offline Barbapapa

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Re: Deutschland - Ein besetztes Land?
« Antwort #3 am: 4. März 2014, 13:09:49 »
Wo Du wikipedia erwähnst:

Hier eine Liste der Staaten, die US-Militärbasen unterhalten. Die wären nach Reichsbürger-Logik alle "besetzt".

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Militärbasen_der_Vereinigten_Staaten_im_Ausland

Hier eine Liste der mittlerweile geschlossenen Standorte in Deutschland, um mal das Verhältnis zu sehen zwischen Nachriegs/Kalter-Kriegs-Zeiten und der Gegenwart:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_geschlossenen_ausländischen_Militärbasen_in_Deutschland

Daneben sind bekannterweise deutsche Soldaten auch im Ausland eingesetzt - ua. in der Türkei oder dem Libanon. Diese wären, wendet man Reichsbürgerlogik an, dann wohl auch Besatzer.

Bemerkenswert ist auch, dass die USA (man erinnere sich - ohne Friedensvertrag...) deutsche Soldaten seit Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten aus- und weiterbilden, zB. unsere Flieger im "Euro NATO Joint Jet Pilot Training".
Die wohnen dann zB. hier, bzw. besetzen diesen Teil der USA - je nach Perspektive

http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nHK9_KJ0vcTS4hy9tMSq0mIgt0Q_HKQhJVUvOT8vtQRElqTmlWQCyfSixJL8Ir0CoKIckExpURFQRi8zRT_SwNDFycDMAAYMa8wtIr2cIo3MzDz93Pz1C3JzHQEHFU3e/

Als Reichsbürger muss man wohl glauben, dass unser Kriegsgegner so dumm ist, seine Feinde in den modernsten Waffensystemen auszubilden.
Der Wahnsinn unserer Feinde geht noch weiter: Man überlässt sogar deutschen Soldaten Kommandogewalt über Truppen, die (nach Reichsbürgerlogik) sich im Kriegszustand mit Deutschland befinden.

Hier mal eine Liste deutscher Generale/Admirale die sich zZt. im Auslandseinsatz befinden; angegeben ist auch deren Funktion:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Generale_und_Admirale_der_Bundeswehr_im_Auslandseinsatz

Ohne Experte zu sein - ich glaube, es ist in der Kriegsgeschichte ziemlich selten, dass man Feinden beibringt die eigenen Flugzeuge zu fliegen oder sich in Krisengebieten sogar deren Kommando unterstellt. Die propagierte Vernichtung des dt. Volkes und der dt. Wirtschaftskraft, die seit knapp 70 Jahren abläuft, führt dazu, dass die Bundesrepublik (gemessen am BPI) aktuell an 4. Stelle in der Welt liegt - von 188. Irgendwas mit der Besatzung, der Unterdrückung und der Ausplünderung läuft da ganz gewaltig daneben.
Bekommt man selbst kein Stück vom Kuchen ab sondern muss zB. von den Krümeln leben die vom reichgedeckten Tisch fallen, mag man das vielleicht anders sehen.

Übrigens:
Zu Vier-Mächte-Zeiten schon war die NATO so dämlich, einen Deutschen (Manfred Wörner) zu ihrem Generalsekretär zu machen.

Zusammenfassend würde ich sagen:
Wenn das alles von einem unfreien, unsouveränen und besetzen Land erreicht wird, dass sich im Kriegszustand befindet, sind unsere Gegener seit Jahrzehnten so dumm, dass es keinen Grund gibt sich darüber aufzuregen.
Keine Toleranz!
 

Offline vollstrecker

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Re: Deutschland - Ein besetztes Land?
« Antwort #4 am: 4. März 2014, 18:16:05 »
Sehr schön , werde bei Gelegenheit mal Eisen fressen und nen Artikel draus machen ...
 
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