Der längliche Teil für äußerst Hartgesottene
Das Mittelmeer war an unserer Badestelle noch einigermaßen intakt. Zahlreiche Fische umschwammen uns. Ich bereute ein wenig, nicht noch eine Schnorchelausrüstung mitgenommen zu haben. Aber egal, ich sah auch so genug.
Olli hatte sich schnell den Stachel eines Seeigels eingetreten. Der Stachel bohrte sich tief ins Fleisch und brach dann ab. Eine schmerzhafte Angelegenheit, auch wenn der borstige Stachel mit Mühen wieder entfernt werden konnte. Am Abend sollte er dann aber so aufgeregt sein, dass an Schmerz nicht mehr zu denken war.
Mit viel Mühe und zahllosen Gesprächen kamen wir wieder nach oben. Dieses Mal war der Presseausweis allein nicht genug. Wir sollten auch noch eine Genehmigung des örtlichen Polizeichefs beibringen, verlangten die Polizisten, welche die Sperren errichtet hatten. Also wieder abwärts ins Tal.
Wie zu erwarten, war die Polizeistation schon längst geschlossen. Es war Wochenende. Aber aufgeben – niemals. Gott liebte uns, und so erfuhren wir direkt von in der Nähe der verrammelten Tür stehenden Italienern, dass heute ein kleines städtisches Fest sei und der Polizeichef sich dort sicher auch aufhalten sollte. Die hatten die Enttäuschung in unseren Gesichtern erkannt, als sich die Tür nicht öffnen ließ. Kaum gesucht, hatten wir ihn auch schon gefunden. Da die Wache nicht allzu weit weg war, nahm der uns gleich mit auf die Wache und lieferte uns die benötigten Papiere. In Deutschland wäre so etwas wohl unmöglich gewesen!?
Kaum hatten wir die Papiere in der Hand, fuhren wir eilig wieder dem Vulkan entgegen. Es wurde langsam dunkel. An der hinderlichen Polizeisperre angekommen, wedelte ich mit einem Lächeln im Gesicht den Polizisten die Papiere aus dem geöffneten Wagenfenster entgegen. Die konnten sich ein ungläubiges, aber breites Grinsen nicht verkneifen. Sie wussten wohl, dass die Wache nicht besetzt war, schon gar nicht am Wochenende. Sie hatten wohl gedacht, dass wir die geforderten Papiere nie bekommen könnten und waren umso verwunderter. Wir wurden durchgewunken, ohne dass die Papiere ganz genau angesehen wurden. ‚Ich hätte wohl auch mit irgendwelchen anderen bedrucken Papieren wedeln können‘, ging es mit durch den Kopf.
Die Dämmerung verschwand und es wurde schwarze Nacht. Auf dem letzten und höchst gelegenen Parkplatz mit dem Auto angekommen, konnten wir es kaum erwarten. Eilig stiegen wir aus, in Vorfreude darüber, endlich dem Vulkan von Angesicht zu Angesicht in den Schlot zu schauen. Wir hörten schon laut das noch ferne Donnern der Eruptionen. Ein Strom zähflüssiger Lava kroch direkt vor uns dem Tal entgegen. Rot leuchtend floss der heiße Strom aus Stein wenige Meter vor unseren Füßen durch die schwarze Nacht. Das Geräusch von fließendem Wasser, Dampfen und Zischen und einem eigenartigen Klirren erfüllte die warme Luft.
Wir mussten noch einen steil ansteigenden erloschenen Vulkankegel aufwärts steigen, um so weit wie möglich an den Nebenkrater heranzukommen, der gerade Feuer und Gestein ausspie. Peggy und Cindy hetzten als Erste den steilen sandigen Berg hinauf. Die Euphorie schien ihnen Siebenmeilenstiefel gegeben zu haben. Olli und ich hinterher. Enrico wollte sich lieber ins Auto legen und schlafen. Ich hatte Mühe, das zu verstehen. Wie konnte man sich so etwas entgehen lassen? Aber es würde schon seinen Sinn haben.
Im Eiltempo erklommen wir ohne Unterbrechung, vorbei an anderen Bergersteigern, den mehrere hundert Meter langen Anstieg. Oben angekommen, bot sich uns ein Naturschauspiel der besonderen Art. Vulkanasche, in die Luft geschleudertes glühendes Gestein und ein breiter Fluss glühender Lava verließen den brodelnden Kegel. Wir alle waren äußerst erregt. Trotz der Wärme lief mir ein kalter Schauer den Rücken herab und Gänsehaut zeigte sich auf meinen Armen.
Es war schwer einzuschätzen, aber es waren noch etwa 800 Meter Luftlinie bis zur Öffnung des Kraters. In unregelmäßigen Abständen spie der Berg feuriges Gestein und Rauch aus seinem Inneren. Die Lava floss regelmäßig in rotglühendem Zustand den Berg hinab, machte dann eine 90-Grad-Rechtskurve und floss etwa zehn Meter vor uns dem Tal entgegen. Man konnte dem leuchtenden Fluss bis ins Tal nachblicken. Auf dem war ich ja heute morgen erst gesurft.
Das Gestein wurde über hundert Meter hoch in die Luft geschleudert. Ich stellte mein Stativ auf, montierte die Nikon darauf und wartete auf ansehnliche Eruptionen. Die Sicht war gut und klar genug für gute Fotos, auch wenn ein feiner Ascheregen auf uns herniederging.
Wir wollten aber noch näher heran, also Kamera und Stativ geschultert und weiter über altes Lavageröll. Das war teilweise noch ziemlich warm. Es roch nach Schwefel, der aus kleinen Öffnungen des Gesteins dampfte und sich beim Erkalten in gelben Kondensaten anlagerte. Seitlich von uns der Lavastrom. Einige größere Spalten reichten bis tief hinunter. Heiße Luft entwich ihnen. Wir kamen nah genug heran und hatten einen guten Aussichtspunkt gefunden. Ich hatte Mühe, das Stativ in dem groben Geröll sicher aufzustellen, aber es gelang schließlich. Nachdem alles sicher stand, wandte ich mich an Peggy.
»Hast du Lust auf eine neue Erfahrung?« »Was meinst du?«, wollte sie wissen.
»Wie wäre es denn, eine Astralreise in den Schlot zu machen?«, schlug ich vor.
Nach der ersten astralen Zwangsreise bei Nicos Mordversuch hatten wir viele Male eine eigeninitiierte Astralreise von Peggy geübt. Peggy war mittlerweile richtig gut darin geworden. Es dauerte gar nicht mehr lange, und meine Hilfe brauchte sie dabei auch nicht mehr.
»Du könntest über den Vulkan fliegen, tief in den Krater hineintauchen und auch auf der Lava spazieren. Ich belebe deinen verlassenen Körper und du kannst uns berichten, was du erlebst. Was meinst du?«, wollte ich wissen.
»Versuchen wir‘s«, entgegnete sie.
Gleich neben der Kamera befand sich ein großer Lavabrocken. Ich legte Cindys Jacke auf die Spitzen und Kanten des Steines und Peggy nahm darauf Platz. Sie schloss die Augen, legte ihre Hände auf die Oberschenkel und begann tief und rhythmisch zu atmen. Ich legte meine linke Hand in ihren Nacken, gab ihr zusätzlich Energie und stützte mit meinem Oberschenkel ihren Rücken. So konnte ich ihren Körper stützen, damit er nicht umfiel, wenn sie ihren Körper verlassen hatte. Ich instruierte noch Cindy und Olli, dass sie Peggy keinesfalls berühren dürften, wenn sie aus ihrem Körper „ausstieg“ und auch danach nicht. Sie verstanden, hatten beide doch unabhängig voneinander mit uns schon so einige Erfahrungen machen können.
Es dauerte kaum 30 Sekunden und Peggy trat mit ihrem Astralkörper aus ihrem physischen Körper aus. Ich gab nun noch mehr geprägte Energie in ihr Sprachzentrum, also in ihr Hals-Chakra. Ihr Körper sollte so weit mit Lebensenergie belebt werden, dass der Körper all das aussprechen konnte, was Peggy auch in ihrem Astralkörper sprach, während sie sich außerhalb des physischen Körpers befand.
»Wo bist du?«, fragte ich ihren Körper. Über das feinstoffliche Band, das in Eingeweihtenkreisen auch „Silberschnur“ genannt wird, empfing auch die außerhalb ihres physischen Körpers befindliche Peggy meine Fragen. Ihr Körper hatte die üblichen kleinen Anfangsschwierigkeiten, mit dem Mund Worte zu formen. Aber schon nach kurzer Zeit stand die Verbindung, und die Energie reichte aus, um mithilfe ihres Körpers zu sprechen.
»Ich spaziere auf der Lava ganz weit oben!«, antwortete ihr Körper mir.
»Und, wie ist es?«, wollte ich wissen.
»Einfach wunderbar!«, erhielt ich zur Antwort.
»Ist dein Vater bei dir?«, wollte ich wissen.
»Ja, er steht neben mir«, bestätigte sie meine Vermutung.
»Wie breit ist der Lavastrom dort?«, wollte ich wissen.
Erst zuckte ihr Körper mit den Achseln, schaute nach links und rechts und antwortete schließlich: »Ungefähr 80 Meter breit.«
Ein paar Minuten beließ ich es dabei. Dann schlug ich ihr vor, dass sie jetzt über den Krater fliegen solle. Ihr Körper hob die Arme und die astralkörperliche Peggy flog genussvoll über dem Krater.
»Und nun tauch‘ hinein. Nichts kann dir geschehen. Deinem Astralkörper kann die Hitze nichts anhaben«, empfahl ich ihr. Die Suggestion wurde sofort angenommen. Die Arme ihres Körpers senkten sich nach unten. Auch der Kopf beugte sich herunter und ihr Körper machte einen Katzenbuckel. Unten im Schlot angekommen suggerierte ich ihr, dass sie versuchen solle, den Vulkan mithilfe von Imagination anzuheizen.
»Und schaue dich mal nach dem Vorsteher des Vulkans um. Wünsche, ihn zu sehen!«, empfahl ich ihr. Ihr Körper machte Bewegungen, die eindeutig darauf schließen ließen, dass sie sich intensiv umschaute. Plötzlich durchfuhr ein leichtes Zusammenzucken ihren physischen Körper.
»Hast du ihn gefunden?«, fragte ich sie.
»Ja«, hauchte sie ehrfurchtsvoll.
»Frag ihn nach seinem Namen«, empfahl ich, wohl wissend, dass dies vermutlich keinen Erfolg haben würde.
Eine kurze Weile wartete ich auf Antwort und meine Ungeduld ließ mich erneut fragen:
»Und, hat er dir seinen Namen gesagt?«
»Ja, aber ich soll ihn nicht sagen«, erhielt ich zur Antwort.
»Ist Konrad noch bei dir?«, wollte ich wissen.
Ihr belebter physischer Körper schaute sich um, was darauf schließen ließ, dass auch sie sich im Vulkan umschaute. Dann schüttelte sie mit dem Kopf. Konrad hatte wohl noch nicht so viel Vertrauen in seine Fähigkeiten wie Peggy, dem Vulkan und dem Vorsteher angemessen begegnen zu können.
»In Ordnung, versuche jetzt, die Eruptionen stärker werden zu lassen.
Nimm deine Vorstellungskraft zu Hilfe!«, empfahl ich ihr.
Ihr Körper begann nun stärker zu atmen. Ihre Arme hob sie nach oben in MAN-Runenstellung. In freudiger Erwartung spektakulärer Fotos legte ich den Zeigefinger meiner rechten Hand auf den Auslöser meiner auf dem Stativ montierten, neben mit stehenden Kamera.
»Jetzt gleich!«, sprach ihr Körper.
Wenige Augenblicke danach krachte eine gewaltige Eruption und schleuderte große Mengen glühender Gesteinsbrocken hoch in die Luft. Ich freute mich über das gute Foto.
»Komm, mach weiter, du kannst noch mehr!«, motivierte ich sie.
Ihre rhythmische Atmung intensivierte sich noch mehr. Sie war nun schon einige Minuten im Krater. Der Vulkan verwandelte sich immer mehr in ein Feuermeer. Die Intensität der Eruptionen nahm immer mehr zu. Die Rauchentwicklung hatte sich vervielfacht. Die vormals dickflüssige Lava wurde immer heller, weißer und dünnflüssiger. Die Fließgeschwindigkeit erhöhte sich. Ich war schwer beeindruckt von ihrem Können. Cindy und Olli sahen noch beeindruckter aus. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie es kaum fassen konnten. Ich freute mich über die zahlreichen guten Fotos, hatte schon gut einen Film voll, nur mit Eruptionen.
»Hilft dir der Vorsteher?«, wollte ich neugierig wissen.
»Nein, er schaut mir nur zu. Er sagt, er will mal sehen, was ich so drauf habe.«
Immer heftiger und gewaltiger wurden die Eruptionen. Die vormals klare Luft verwandelte sich immer mehr in ein Meer aus Feuer und Rauch. Der Boden begann fein zu vibrieren.
Plötzlich sank ihr Körper zusammen. Ich wusste gleich, dass Peggy sich nur kurz erholen musste. Solche Aktivitäten kosten eine Menge Kraft, vor allem wenn man Derartiges das erste Mal macht. Oliver und Cindy beobachteten immer noch mit einem zurückhaltenden Staunen. Es vergingen kaum zwei Minuten und Peggy hatte sich so weit erholt, dass sie einen neuen Anlauf nahm.
Nun wollte ich die Grenze des für sie Machbaren erleben. So leitete ich sie an, sich zu Beginn mit ihrem Höheren Selbst zu verbinden. Nachdem die Verbindung stand, sie für mich fühlbar von diesen Energien überflutet wurde, war sie somit ihr Höheres Selbst und handelte nun als dieses. Nun half ich ihr noch dabei, sich als ihr Höheres Selbst mit ihrem göttlichen Wesenskern zu verbinden. Trotz der Hitze bekam ich erneut eine intensive Gänsehaut. Außerdem wurde ich von einem Gefühl von unbeschreiblicher Macht und Liebe erfüllt, denn über meine Verbindung zu ihr, durch meine Hand in ihrem Nacken, konnte ich genau empfinden, was sie selbst erfuhr. So wusste ich jetzt, dass sie sich bemühte, nicht mehr als Mensch, sondern als göttlicher Mensch, als göttliches Wesen zu handeln. Ihr Körper erhob die Hände, so wie sie selbst auch. Ihre Atmung begann wieder rhythmisch zu werden. Ihr Gottesbewusstsein ließ mich erschaudern, und auch der Vulkan begann nun immer heftiger in seinen Eruptionen zu werden.
Vor dem schon vorhandenen Krater brach durch eine gewaltige Eruption nun noch eine neue Spalte auf, durch die nun auch noch etwas kleinere Eruptionen in Form von weißglühender Lava und glühenden Gesteinsbrocken den Berg verließen. Wie so oft schon, hatte Peggy sicher jede größere Eruption etwa ein bis zwei Sekunden vorher angekündigt. So auch die gerade geschehene. Eine ohrenbetäubende Explosion erschütterte den Berg. Mit dieser wurde ein gewaltiger Brocken, so groß wie ein großes Haus, mehrere hundert Meter hoch weggeschleudert. Unter lautem Krachen schlug der Brocken weit über hundert Meter entfernt vom Krater auf den Berg auf und rollte dann mit deutlich hörbarem Lärm den Hang hinab, um dann auf dem Lavafluss aufzuschlagen und dort zu versinken. Aber auch eine Menge kleiner Brocken schossen bei der Explosion in die Höhe und fielen auch wieder in den Krater zurück, was man an der Reaktion des Körpers erkennen konnte. Der machte nämlich Ausweichbewegungen, als ob er versuchte, vom Himmel fallenden Felsen auszuweichen.
»Keine Angst, nichts kann dich treffen, du bist unverwundbar!«, suggerierte ich ihr. Wir alle waren von Peggy schwer beeindruckt. Sogar der Vorsteher des Vulkans sprach ihr seine anerkennende Hochachtung aus. Sie machte noch eine Weile so weiter, und es dauerte nicht lange und Peggy war wieder geschafft. Außerdem äußerte sie Bedenken über die Sicherheit unseres Standortes, denn unter dem Lavageröll, auf dem wir standen, befand sich noch heiße Lava, was man an den heißen Spalten erkennen konnte, aus denen flimmernde Hitze entwich. Die Hitze hatte sich merklich erhöht.
Peggy war jetzt gut 20 Minuten im Schlot, und ich holte sie wieder zurück. Dazu suggerierte ich ihr, dass sie sich jetzt wieder an ihren Körper erinnern und zurückkehren solle, dass sie sich intensiv wünschen solle, zu ihrem Körper zurückzukehren. Ein paar Sekunden und sie öffnete die Augen. Für wenige Augenblicke sah sie wieder etwas desorientiert aus.
Eilig verließen wir das grobe Geröll, um wieder zurück auf den Aschesand des erloschenen Kegels zurückzukehren. Olli und Cindy konnten es kaum abwarten, um ihr in überschwänglichen Gefühlen und Worten ihre Eindrücke zu schildern. Selbst Peggy konnte es kaum fassen.
Nach etwa einer Viertelstunde hatte sich Peggy wieder so weit erholt, dass sie noch einmal hinein wollte. Es war auch für sie eine äußerst erregende, interessante Erfahrung. Ich sprach gerade mit jemandem, der Seminare über die ‚Blume des Lebens‘ – also über heilige Geometrie nach Drunvalo Melchizedek, hier in Italien abhielt. Leider konnte ich so unser Gespräch nicht weiterführen.
Peggy brauchte eine kurze Weile länger als beim ersten Mal. Sie fühlte sich etwas beobachtet. Aber sie blieb immer noch unter einer Minute, um aus ihrem physischen Körper auszutreten. Wieder fühlte sie sich dort sehr wohl, traf den Vorsteher und entfachte ein gigantisches Feuer. Es kam uns so vor, als ob die Wirkung ihre erste Reise noch übertraf, auch wenn dieses Mal keine solch große Brocken emporgeschleudert wurden. Die Rauchentwicklung aber wurde immer stärker und auch die Lava dünnflüssiger und heißer.
Als sie des Spiels genug hatte, verließ sie den Krater und spazierte unweit ihres physischen Körpers auf dem Lavastrom herum. Ihr physischer Körper begann nun plötzlich aufzustehen und ging in Richtung des Lavastroms. Ich hatte ihn wohl mit zu viel Energie gefüttert? Die Augen waren geschlossen. Ich überlegte erst, ob ich den Körper loslaufen lassen und ihn auch im physischen Körper versuchen lassen sollte, auf der dickflüssigen Lava zu gehen. Ich entschloss mich jedoch, den Körper davon abzuhalten, obwohl es mich schon interessiert hätte, ob der sich in Trance befindliche Körper die Fähigkeit haben würde, auf dem mindestens 1000 Grad heißen Fluss unbeschadet laufen zu können. Mein Vertrauen in Peggy reichte aber doch noch nicht so weit. Mithilfe hypnotischer Suggestionen brachte ich den Körper wieder dazu, sich hinzulegen.
Gleich darauf kam das nächste „Problem“ auf. Es gefiel ihr dort so gut, dass auf einmal plötzlich die Stimme ihres Körpers immer schwächer wurde. Dann hörte die Atmung auf. Etwa eine halbe Minute dauerte diese Phase, in der der Herzschlag immer langsamer und schwächer wurde. Mir kam das schon sehr bekannt vor. Hatte ich sie doch schon einmal fast endgültig verloren. Ich legte meine rechte Hand auf ihr Herzzentrum, pumpte Energie hinein und befehligte ihren Astralkörper zurück in ihren physischen Körper. Ich war mit Peggys Körper voll beschäftigt, als Olli plötzlich laut sein Erstaunen über die Ereignisse mitten auf dem Lavastrom zum Ausdruck brachte.
»Boah, schau dir mal das an!«, rief er erstaunt aus.
Dort wo er hindeutete, erschien wie aus dem Nichts ein riesiger Berg glühender dickflüssiger Gesteinsmasse, der sich erhob und mitten im Fluss einen Berg von mehreren Metern Höhe bildete – genau in dem Moment, als Peggy die Verbindung zu ihrem Körper fast vollständig gekappt hatte. Das konnte kein Zufall sein! Ich vermutete, dass es der hausgroße Brocken sein könnte, der vorher schon krachend in den Lavafluss gerollt war. Es war aber kein Zufall. Kurz nachdem der Berg erschien, hatte ich Peggy wieder zurück. Ihr Körper begann wieder zu atmen, das Herz schlug wieder schneller. Als sie wieder in ihrem Körper bei Bewusstsein war, berichtete sie, dass sie hier ganz in unserer Nähe mit ihrem astralen Körper mitten auf dem Fluss gelaufen sei, und sie zeigte auf die Stelle, an der wenige Sekunden vor ihrem „Erwachen“ der flüssige Berg schon wieder verschwunden war.
Olli und auch Cindy waren wieder aufs Neue schwer beeindruckt von Peggys Fähigkeiten. Eine bessere Motivationshilfe hätten die beiden für ihren eigenen Weg nicht bekommen können. Auch ich fand bestätigt, was ich schon wusste. Die ganze Natur ist belebt, und nichts geschieht zufällig – auch kein Vulkanausbruch. Alles wird von bewussten Wesen und ihren Kräften mithilfe der Elemente für den Menschen unsichtbar gesteuert.
Mir fielen die Isländer ein, wo dieses Wissen sogar im Staate Anwendung findet. Dort werden die Empfehlungen und Vorgaben der Naturwesenheiten bei der Verkehrswege- und Raumplanung beachtet. Die Isländer wissen wenigstens noch, dass diese Wesen die Schöpfungsordnung achten und in ihrem jeweils zuständigen Bereich alles Erforderliche ausführen, um die Natur zu schützen und dem Menschen den Spiegel vorzuhalten. Wenn der Mensch, als Teil der Natur, doch nur wüsste, dass er erhält, was er selbst erzeugt, und auch sein Verhalten einen Einfluss auf das Wetter und die Naturkatastrophen hat! Wenn der Mensch doch nur wüsste, dass diese Wesen unter anderem die Aufgabe haben, mithilfe von Naturkatastrophen destruktiv geprägte energetische Gegebenheiten des Menschen und seiner Werke aufzulösen. Nichts geschieht zufällig. Der Mensch wundert sich nur über eine immer heftiger werdende Natur und immer zahlreichere Katastrophen. ‚So weit wie der überhebliche Mensch und auch die kollektive Menschheit sich schon von der Wahrnehmung der Wahrheiten der Schöpfung entfernt hat, sind wohl bald noch mehr und schlimmere Katastrophen nötig‘, ging es mir wieder durch den Kopf. Wie sonst wohl sollten sie erkennen können, dass sie kollektiv auf dem falschen Wege sind?
Peggy hatte die Hoffnung für die Menschheit schon aufgegeben. »Denen ist nicht zu helfen«, meinte sie schon als kleines Mädchen. Mir war auch klar, dass die meisten Menschen nicht durch Nachdenken als edelstem oder durch Nachahmung als leichtestem Weg des Lernens lernten, sondern eher durch den Weg bitterer Erfahrungen. ‚Das wusste auch schon Konfuzius vor 2500 Jahren‘, ging es mir durch den Kopf.