Hi @ A.R.Schkrampe!
Dass es mit der Wirtschaft der DDR seit Anfang der Achziger und trotz ständig anderlautender öffentlicher Verlautbarungen in Wirklichkeit zum Allerschlechtesten stand und der guten alten Blechmark bald kein langes Leben mehr beschieden schien und dass der Totale Ausverkauf des Landes, angefangen von Kunst und Antiquitäten, bis hin zu politischen Gefangenen längst dramatisch an Fahrt aufgenommen hatte, das hatte auch die so genannte "indigene Bevölkerung" (wie in weiteres Forenmitglied so hübsch per pn beschrieb
) verstanden.
Nur bezogen auf die Frage, was "danach" kommen könnte, waren die Meinungen doch sehr geteilt. Es soll seinerzeit politische Kreise gegeben haben, die einerseits nicht einfach nur "wegrennen wollten" und doch anderseits und allen Ernstes an einen "dritten Weg" geglaubt hatten. Und ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich trotz ausreichend Westverwandschaft doch irgendwie in einer geografischen Vorstellungswelt aufgewachsen bin, wo jenseits der Mauer irgendwie nur "das Ende der Welt" "Nordwestalaska" und/oder das "himmlische Jerusalem" oder alles zusammen war, aber es war auf jeden Fall irgendwie nicht "mein" Heimatland.
Jedenfalls war die Idee einer möglichen Wiedervereinigung tatsächlich für viele schon so unendlich weit weg, wie die thoretische Wiedervereinigung mit Aldebaran heute, falls Du verstehst. Auch die meisten auch normalen Leute und älteren Semester hatten schon lange und auch nicht beim allerhellsten Vollmond noch wirklich "daran" geglaubt.
Ich meinte übrigens in meinem obrigen Posting solche Montagsdemos noch VOR dem Fall der Mauer!